[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung
des Vergleichmäßigens mindestens eines Faserverbandes in einem Regulierstreckwerk,
insbesondere in einer Strecke, wobei Abweichungen der Masse des Faserverbandes durch
mindestens ein Meßglied erfaßt und über einen Regler und mindestens ein Stellglied
ausgeglichen werden.
[0002] Bei dem allgemein bekannten Stand der Technik weisen Regulierstreckwerke zum Vergleichmäßigen
von Faserverbänden ein Reguliersystem auf, welches Abweichungen der Masse des Faserverbandes
von einem Sollwert auf kurze Längen erfaßt und ausgleicht. Dieses Regelsystem kann
als Regelung oder als Steuerung ausgebildet sein. Daneben weisen die Regulierstreckwerke
häufig ein weiteres Reguliersystem auf, das Abweichungen auf großen Längen erfaßt
und im wesentlichen zur Nummernhaltung dient. Dieses Reguliersystem ist stets als
Regelung ausgebildet.
[0003] Die Elemente dieser Reguliersysteme, wie beispielsweise Meßglieder, Regler und Stellglied,
können Fehlfunktionen unterworfen sein, durch die nicht nur keine Vergleichmäßigung
des Faserverbandes erzielt wird, sondern durch welche sogar die Gleichmäßigkeit des
Faserverbandes eine Verschlechterung erfährt. Derartige Fehlfunktionen sind mit Hilfe
bisher bekannter Vorrichtungen und Verfahren nicht ohne weiteres erkennbar und führen
insbesondere an Strecken mit deren hohem Materialdurchsatz rasch zu großen Mengen
fehlerhafter Produkte.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
bei welcher derartige Fehlfunktionen auf einfache Weise erkennbar sind und damit die
Arbeitsweise von Reguliersystemen besser überwacht werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Meßwerte des Meßgliedes
und/oder die Stellsignale des Reglers mit mindestens einem einstellbaren Grenzwert
verglichen werden, wobei bei Grenzwertüberschreitung eine Anzeige und/oder Schaltvorgang
ausgelöst wird. Hierbei wird vorteilhafterweise der Grenzwert so gewählt, daß er
bei normaler Arbeitsweise der Reguliervorrichtung nicht erreicht werden wird. Seine
Überschreitung macht dagegen die Bedienungsperson auf eine mögliche Fehlfunktion
des Reguliersystems bzw. des Meßgliedes aufmerksam.
[0006] Wenn der Grenzwert nur wenig höher gewählt wird, als die bei normalem Betrieb auftretenden
Werte, ist es im allgemeinen ausreichend, durch das Signal die Bedienungsperson aufmerksam
zu machen. Wenn dagegen ein wesentlich höherer Grenzwert vorgesehen wird, ist es vorteilhaft,
die Maschine bei dessen Überschreiten abzustellen. Es können auch beide vorgenannten
Grenzwerte gleichzeitig überwacht werden.
[0007] Bei Überschreiten des eingestellten Grenzwertes für das Stellsignal muß die Bedienungsperson
das Vorlageband überprüfen: Wenn seine Ungleichmäßigkeit größer ist als normal, muß
die Arbeitsweise der vorgeschalteten Maschinen überprüft werden. Wenn dagegen die
Ungleichmäßigkeit des Vorlagematerials normal ist, besteht Verdacht auf Fehlfunktion
der Reguliervorrichtung und/oder der Meßglieder.
[0008] Entsprechend ist bei einem Überschreiten des vorgesehenen Grenzwertes durch das langperiodische
Schwankungen des Faserverbandes erfassenden Meßgliedes der vom Regulierstreckwerk
abgelieferte Faserverband zu überprüfen. Wenn seine Masseschwankung innerhalb der
vorgesehenen Grenzwerte liegt, besteht Verdacht auf Fehlfunktion des langperiodische
Schwankungen erfassenden Meßgliedes - es zeigt damit eine Abweichung an, welche ersichtlich
nicht gegeben ist. Wenn dagegen die vorgesehenen Grenzwerte der Ungleichmäßigkeit
im Faserverband tatsächlich überschritten sind, besteht Verdacht auf Fehlfunktion
des Reguliersystems und/oder des kurzzeitige Schwankungen erfassenden Meßgliedes.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und 2 zwei schematische Seitenansichten eines Reguliersystems mit Vorrichtungen
zur Überwachung des Vergleichmäßigens mindestens eines Faserverbandes.
[0010] Nach Fig. 1 weist ein Regulierstreckwerk zwei schematisch dargestellte Walzenpaare
1 und 2 auf, welche jeweils über Antriebsmotoren 7 und 9 und Antriebswellen 6 und
8 angetrieben werden. Durch die beiden Walzenpaare 1 und 2 läuft ein Faserverband
3.
[0011] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist den Walzenpaaren 1 und 2 ein Kurzzeitmeßglied
4 vorgeschaltet, welches über eine Leitung 15 mit einem Regler 10 verbunden ist. Dieser
Regler 10 steht über eine Leitung 21 mit dem Antrieb 9 und über Leitungen 18 und 20
mit dem Antrieb 7 in Wirkverbindung. Die Meßwerte des Meßgliedes 4 steuern den Regler
10 in an sich bekannter Weise so, daß er über die Leitung 21 die Drehzahl des Antriebsmotors
9 des Walzenpaares 1 im Sinne einer Verminderung einer vom Meßglied 4 ermittelten
Abweichung des Faserverbandes 3 vom vorgegebenen Sollwert beeinflußt.
[0012] Weiterhin ist hinter den Walzenpaaren 1 und 2 ein Langzeitmeßglied 5 im Bereich
des Faserverbandes 3 angeordnet, welches über Leitungen 16 und 17 mit dem Regler
10 verbunden ist. Wie vorstehend für das Meßglied 4 beschrieben, beeinflußt so auch
das Meßglied 5 über den Regler 10 die Liefergeschwindigkeit des Walzenpaares im Sinne
einer Verminderung einer festgestellten Bandgewichtsabweichung.
[0013] Erfindungsgemäß ist das Meßglied 5 über die Leitung 16 mit einem Ist-Soll-Vergleichspunkt
12 verbunden, der über eine Leitung 19 mit einer Einstellvorrichtung 13 für den Grenzwertbereich,
sowie einem Stellschalter 11 und einer Anzeigevorrichtung 14 verbunden ist. Dadurch
werden die Meßwerte des Meßgliedes 5 mit dem eingestellten Grenzwert der Einstellvorrichtung
13 verglichen, wobei bei Grenzwertüberschreitung die Anzeigevorrichtung 14 oder ein
Schaltvorgang des Schaltwerkes 11 ausgelöst wird, wodurch die Antriebe 7 und 9 abgestellt
werden. In diesem Fall ist zu überprüfen, ob bezüglich des Ausgabebandes der Toleranzbereich
eingehalten wurde. Ist dies der Fall, so ist das Langzeitmeßsystem zu überprüfen
(Pfeil I). Ist dies nicht der Fall, besteht Verdacht auf Fehlfunktion des Kurzzeitmeßgliedes
4 und/oder des Reglers 10, die dann zu überprüfen sind. Bei Überschreitung des durch
die Einstellvorrichtung 13 eingestellten Grenzwertes wird also eine Bedienungsperson
auf eine mögliche Fehlfunktion des Reguliersystems bzw. der Meßglieder 4 oder 5 aufmerksam
gemacht.
[0014] Liegt hierbei der durch die Einstellvorrichtung 13 definierte Grenzwert nur wenig
höher als der Normalwert, genügt es, wenn die Signallampe 14 aufleuchtet. Ist dagegen
ein wesentlich höherer Grenzwert vorgesehen, ist es zweckmäßig, über den Stellschalter
11 die Antriebe 7 und 9 des Regulierstreckwerkes stillzusetzen, um das Abliefern
fehlerhaften Bandes zu verhindern.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Leitung 21 zwischen Regler 10 und Antriebsmotor
9 über eine Leitung 22 mit einer Einstellvorrichtung 13˝ für einen weiten Grenzwertbereich
und einem Stellschalter 11 verbunden. Eine weitere Verbindung besteht über die Leitung
23 mit einer weiteren Einstellvorrichtung 13′ für einen engeren Bereich, wobei diese
Einstellvorrichtung 13 mit einer Signallampe 14 verbunden ist.
[0016] Wenn das vom Regler 10 abgegebene Stellsignal den an der Einstellvorrichtung 13′
eingestellten, dem normalen Arbeitsbereich der Stellsignale des Reglers 10 näheren
Grenzwert überschreitet, leuchtet die Signallampe 14 auf. Wenn dagegen der an der
Einstellvorrichtung 13′ eingestellte, dem normalen Arbeitsbereich der Stellsignale
fernere Grenzwert überschritten wird, werden die Antriebsmotoren 9 und 7 der Walzenpaare
1 und 2 durch den Stellschalter 11 vom Netz getrennt und stillgesetzt.
[0017] In beiden Fällen muß die Bedienungsperson zunächst das Vorlageband 3 überprüfen
(Pfeil II). Ist die Ungleichmäßigkeit größer als normal, muß die Arbeitsweise der
vorgeschalteten Maschine überprüft werden. Wenn dagegen die Ungleichmäßigkeit des
Vorlagematerials normal ist, besteht Verdacht auf Fehlfunktion des Reglers 10 oder
des Meßgliedes 4.
[0018] Es besteht auch die nicht näher dargestellte Möglichkeit, die Ausführungsformen nach
Figur 1 und 2 sinngemäß zu kombinieren und die Verfahren gleichzeitig durchzuführen.
[0019] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht darüberhinaus die Möglichkeit,
analog der Ausführungsform nach Fig. 2 zwei Einstellvorrichtungen 13′ und 13˝ für
zwei unterschiedliche Grenzwerte einzusetzen.
[0020] Umgekehrt kann die Ausführungsform nach Fig. 2 dadurch vereinfacht werden, daß nur
eine Einstellvorrichtung 13 analog der Ausführungsform nach Fig. 1 eingesetzt wird.
[0021] Insgesamt wird durch die Erfindung bewirkt, daß die Arbeitsweise der Reguliersysteme
auf einfache Weise eine Überwachung erfährt, wobei Fehlfunktionen rechtzeitig erkannt
und damit die Herstellung fehlerhafter Produkte wirksam vermieden werden.
1. Verfahren zur Überwachung des Vergleichmäßigens mindestens eines Faserverbandes
in einem Regulierstreckwerk, insbesondere in einer Strecke, wobei Abweichungen der
Masse des Faserverbandes durch mindestens ein Meßglied erfaßt und über einen Regler
und mindestens ein Stellglied ausgeglichen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßwerte des Meßgliedes (4, 5) und/oder die Stellsignale des Reglers (10) mit
mindestens einem einstellbaren Grenzwert verglichen werden und bei Grenzwertüberschreitung
eine Anzeige (14) und/oder ein Schaltvorgang ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vergleich der Stellsignale der
Reguliervorrichtung mit dem jeweiligen einstellbaren Grenzwert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vergleich der Meßwerte eines der
Regelstrecke nachgeordneten Meßgliedes (5) mit dem jeweiligen einstellbaren Grenzwert.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen dem Arbeitsbereich
des Reglers (10) bzw. des Meßgliedes (4, 5) näheren, und einen dem Arbeitsbereich
des Reglers (10) bzw. des Meßgliedes (4, 5) ferneren Grenzwert.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Reglers (10) über einen IST/SOLL-Vergleichspunkt
(12) mit mindestens einem Grenzwertgeber (13; 13′; 13˝) und mit einer Anzeigevorrichtung
(14) und/oder mit einem Stellschalter (11) verbunden ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgang eines der Regelstrecke nachgeordneten Meßgliedes (5)
über einen IST/SOLL-Vergleichspunkt (12) mit mindestens einem Grenzwertgeber (13)
und mit einer Anzeigevorrichtung (14) und/oder mit einem Stellschalter (11) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwertgeber
(13′; 13˝) zur Vorgabe zweier voneinander unabhängig einstellbarer Grenzwerte ausgebildet
ist, von denen ein dem Arbeitsbereich des Reglers (10) bzw. des Meßgliedes (4, 5)
näherliegender Grenzwert zum Aktivieren einer Anzeigevorrichtung (14) und ein dem
Arbeitsbereich des Reglers (10) fernerliegender Grenzwert zum Aktivieren eines Stellschalters
(11) vorgesehen ist.