[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibgerät, z.B. einen Nadeldrucker, mit einer
schwenkbar gelagerten Farbbandkassette, die abgewinkelte, zur Schreibwalze gerichtete
Führungsarme für das Farbband aufweist, und mit einer Farbbandgabel, die mit dem Schlitten
eines in Zeilenrichtung verschiebbaren Druckkopfes gekoppelt und quer zur Zeilenrichtung
verstellbar angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Bauart ist z. B. durch die DE-OS 36 07 937 bekannt geworden. Bei der
bekannten Bauart ist für das Anheben der am Schlitten des Schreibkopfes gelagerten
Farbbandgabel einerseits eine Hebevorrichtung vorgesehen, die im Bereich der Führungsarme
angreift, und andererseits ein mit dieser Hebevorrichtung gekoppelter, gesonderter
Hebeantrieb, der direkt auf die Farbbandgabel einwirkt. Dieser gesonderte Hebeantrieb
besitzt einen Stößel, der über ein Zugseil von der Hebevorrichtung betätigbar ist.
[0003] In der Beschreibungseinleitung der genannten DE-OS wird ferner auf eine Bauart hingewiesen,
bei der die Farbbandkassette in einen besonderen, schwenkbaren Rahmen eingelegt ist.
Dieser Rahmen ist Teil des Gehäuses. Bei dieser Bauart ist die Farbbandgabel auf einer
Führungsstange in Zeilenrichtung verschiebbar angeordnet, die ihrerseits Bestandteil
des schwenkbaren Rahmens ist. Auf dieser Führungsstange gleitet die mit dem Schreibkopf
gekoppelte Farbbandgabel zeilenweise hin und her. Diese bekannte Bauart erfordert
eine aufwendige, genaue Gestaltung des schwenkbaren Rahmens, um zu erreichen, daß
die Führungsstange bei allen Schwenkstellungen hinreichend genau parallel zur Zeilenrichtung
angeordnet ist. Nur durch eine genaue Parallelführung kann die auf der Führungsstange
geführte Farbbandgabel das Farbband in jeder Stellung des Schreibkopfes in gleichbleibender
Höhelage halten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Schreibgerät derart
zu gestalten, daß auf einfache Weise sowohl ein zuverlässiger Mehrfarbenbetrieb als
auch ein zuverlässiger Einfarbenbetrieb ermöglicht werden kann. Diese Aufgabe wird
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Farbbandgabel am freien Ende gelenkig
und längsverschieblich auf einer in den Führungsarmen der Farbbandkassette gelagerten
Leitstange angeordnet ist und daß, in bezug auf die Lage der Druckwalze und des Druckkopfes,
sowohl Mittel zur Querverstellung der Farbbandgabel als auch Mittel zur Schrägstellung
der Farbbandkassette mit Farbband vorgesehen sind. Durch die erfindungsgemäße Bauart
wird zunächst erreicht, daß die Verschleißteile, wie z. B. die Leitstange und die
Farbbandgabel, der einfach austauschbaren Kassette zugeordnet sind. Es braucht also
bei einer Störung dieser Teile nicht mehr ein Teil des Grundgerätes ausgewechselt
zu werden. Ferner ermöglicht die Bauart gemäß der Erfindung auf einfache Weise sowohl
einen Betrieb mit Mehrfach-Farbbändern durch Parallelverschiebung, d.h. Querverstellung,
der Farbbandgabel als auch einen Betrieb mit Einfach-Farbbändern durch Schrägstellung
der Farbbandkassette und damit des Farbbandes, und zwar mit ein und derselben Bauart
der Farbbandkassetten. Für den Mehrfarbenbetrieb ist zur Querverstellung der Farbbandgabel
auf dem Schlitten ein an der Farbbandgabel angreifendes Motorgetriebe vorgesehen,
wobei die Leitstange mit der Farbbandgabel um eine im Bereich der Farbbandkassette
liegende Drehachse parallel zur Druckwalze schwenkbar angeordnet ist. Bei dieser Bauart
wird die Farbbandgabel und somit das Farbband unmittelbar und direkt in Position gebracht,
womit eine sehr genaue Einstellung und Führung des Farbbandes ermöglicht wird. Die
Kassette wird über die Leitstange gestützt. Somit ergibt sich eine robuste, zuverlässige
Bauart bei einer hohen Positioniergenauigkeit der Mehrfarbenbänder. Ferner ergeben
sich durch die direkte Betätigung des Motorgetriebes kurze Positionierschaltzeiten.
[0005] Für einen Einfarbenbetrieb ist nur ein Einfarbenband erforderlich. Dazu ist die Farbbandkassette
mit der Leitstange, dem Farbband und der daran angelenkten Farbbandgabel aus der Horizontallage
heraus derart schräggestellt, daß der Druckkopf das Einfach-Farbband über eine Zeilenbreite
etwa diagonal überstreicht. Damit kann bei einem Einfarbenbetrieb die gesamte Breite
des Einfarbenbandes ausgenutzt werden. Die Schrägstellung der Farbbandkassette kann
auf einfache Weise durch in den seitlichen Endbereichen vorgesehene Ansätze erreicht
werden, die z. B. durch Ausbrechen hergestellt werden können und mit Gehäusevorsprüngen
zusammenwirken.
[0006] Bei einem Mehrfarbenbetrieb mit einem Motorgetriebe auf dem Schlitten ist die Farbbandgabel
vorzugsweise mit einer Zahnstange versehen, die mit dem Motorgetriebe zusammenwirkt.
Da die Farbbandkassette mit den Führungsarmen eine Drehbewegung um die Drehachse macht,
ist die Farbbandgabel vorzugsweise über eine Langlochverbindung an der Leitstange
befestigt.
[0007] Ist bei einer Bauart ein Motorgetriebe auf dem Schlitten des Druckkopfes vorgesehen,
so kann auch ein Einfarbenbetrieb ermöglicht werden, indem die zugehörige Farbbandgabel
der Farbbandkassette keine Zahnstange aufweist, so daß keine Verstellung der Farbbandgabel
durch das Getriebe erfolgen kann. Damit ist der mit einem Motorgetriebe versehene
Druckkopf sowohl für einen Ein- als auch für einen Mehrfarbenbetrieb geeignet.
[0008] In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 5 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
gemäß der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht eines Nadeldruckers für Mehrfarbenbetrieb, mit Blick
auf die Breitseite einer Farbbandkassette,
Fig. 2 zeigt eine geschnittene Seitenansicht gemäß Fig. 1 in einem ersten Betriebszustand,
Fig. 3 zeigt eine geschnittene Seitenansicht gemäß Fig. 1 in einem zweiten Betriebszustand,
Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht eines Nadeldruckers für Einfarbenbetrieb und
Fig. 5 zeigt eine geschnittene Seitenansicht gemäß Fig. 4.
[0009] Fig. 1 bis 5 zeigen im Ausschnitt einen Teil eines Nadeldruckers mit einem Druckkopf
10, der auf einem Schlitten 11 befestigt ist. Schlitten 11 mit Druckkopf 10 sind auf
einer Welle 12 in Längsrichtung hin und her verschiebbar. Mit 13 ist eine Farbbandkassette
bezeichnet, die mit seitlichen, in Richtung einer nicht dargestellten Druckwalze
sich erstreckenden Führungsarmen 14 versehen ist. Zwischen den Führungsarmen 14 erstreckt
sich in Fig. 1 bis 3 ein Vierfach-Farbband 15 mit vier Farbspuren 15 a - d, das zwischen
den Führungsarmen 14 durch eine Farbbandgabel 16 geführt wird. Die Farbbandgabel 16
ist mit dem Schlitten 11 gekoppelt und bewegt sich somit mit dem Schlitten 16 hin
und her. Die Kopplung ist derart, daß die Farbbandgabel (siehe Fig. 4) schräg gestellt
werden kann. Die Farbbandgabel 16 ist an ihrem freien Ende mit einem Führungsteil
16 a über eine Langlochverbindung 17 an einer Leitstange 18 angelenkt, die ihrerseits
in den seitlichen Führungsarmen 14 gelagert ist. Mit 19 ist ein Motorgetriebe bezeichnet,
das auf dem Schlitten 11 angeordnet ist. Gemäß Fig. 1 bis 3 ist die Farbbandgabel
16 mit einer Zahnstange 20 versehen, die mit dem Motorgetriebe 19 kämmt. Die Farbbandkassette
13 ist über eine Achse 21 z.B. im Gehäuse des Nadeldruckers drehbar gelagert. Bei
dem Einfarbenbetrieb gemäß Fig. 4 und 5 trägt der Schlitten 11 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ebenfalls ein Motorgetriebe, jedoch ist hierbei die Farbbandgabel 16′ nicht mit einer
Zahnstange versehen. Mit 22 ist in Fig. 4 ein Ansatz bezeichnet, der zur Schrägstellung
der Farbbandkassette 13 dient und auf einem Vorsprung 23, z.B. des Gehäuses, aufliegt.
[0010] Gemäß Fig. 1 bis 3 erfolgt die Parallelverstellung der Farbbandkassette 13 durch
Betätigung des Motorgetriebes 19, wobei über die Zahnstange 20 eine Verstellung quer
zur Zeilenrichtung erfolgt und zwar derart, daß die Leitstange 18 immer parallel zur
Welle 12 bzw. zur nicht dargestellten Druckwalze verläuft. Fig. 2 zeigt die Kassette
13 in einer oberen Stellung, wobei der untere Bereich des Farbbandes 15 bedruckt
wird. Gemäß Fig. 3 wurde die Farbbandkassette 13 um die Achse 21 in eine untere Stellung
geschwenkt, so daß nunmehr der obere Teil des Farbbandes 15 bedruckt werden kann.
Diese Verstellbarkeit mit Hilfe des Motorgetriebes ermöglicht eine sehr genaue Positionierung
des Farbbandes, so daß jede der auf dem Farbband vorhandenen Farbspuren problemlos
eingestellt und eingehalten werden kann.
[0011] Gemäß Fig. 4 und 5 ist die Farbbandkassette 13 nicht um die Achse 21 geschwenkt worden,
vielmehr wurde die gesamte Farbbandkassette mit dem Einfachfarbband 24, den Führungsarmen
14, der Leitstange 18 und der Farbbandgabel 16′ derart verstellt, daß die Leitstange
18 schräg zur nicht dargestellten Druckwalze bzw. zur Welle 12 liegt. Die Schrägstellung
ist durch den Ansatz 22 bewirkt, der auf dem Vorsprung 23 aufliegt. Durch die Schrägstellung
wird erreicht, daß der parallel zur Welle 12 laufende Druckkopf 10 das Einfach-Farbband
24 diagonal überstreicht, so daß eine optimale Ausnutzung des eingelegten, automatisch
durchgezogenen Farbbandes 24 erfolgt. Der in Fig. 4 und 5 erkennbare Motorantrieb
19 hat hier keine Bedeutung, da die Farbbandgabel 16′ keine Zahnstange besitzt und
somit von dem Motorantrieb 19 nicht betätigt werden kann.
1. Schreibgerät, z. B. Nadeldrucker, mit einer schwenkbar gelagerten Farbbandkassette,
die abgewinkelte, zur Schreibwalze gerichtete Führungsarme für das Farbband aufweist,
und mit einer Farbbandgabel, die mit dem Schlitten eines in Zeilenrichtung verschiebbaren
Druckkopfes gekoppelt und quer zur Zeilenrichtung verstellbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbbandgabel (16,16′) am freien Ende gelenkig und längsverschieblich auf
einer in den Führungsarmen (14) gelagerten Leitstange (18) angeordnet ist und daß,
in bezug auf die Lage der Druckwalze und des Druckkopfes (10), sowohl Mittel (19,20)
zur Querverstellung der Farbbandgabel (16) als auch Mittel (22,23) zur Schrägstellung
der Farbbandkassette (13) mit Farbband (24) vorgesehen sind.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Querverstellung auf dem Schlitten (11) ein an der Farbbandgabel (16) angreifendes
Motorgetriebe (19) vorgesehen ist, wobei die Leitstange (18) mit der Farbbandgabel
(16) und dem Farbband (15) um eine im Bereich der Farbbandkassette (13) liegende Drehachse
(21) parallel zur Druckwalze schwenkbar angeordnet ist.
3. Schreibgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbbandkassette (13) mit der Leitstange (18), dem Farbband (24) und der
Farbband gabel (16′) aus der Horizontallage heraus derart schräggestellt ist, daß
der Druckkopf (10) das Farbband (24) über eine Zeilenbreite hinweg etwa diagonal überstreicht.
4. Schreibgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Parallelverstellung (Querverstellung) die Farbbandgabel (16) mit einer Zahnstange
(20) versehen ist, die mit dem auf dem Schlitten (11) angeordneten Motorgetriebe (19)
in Eingriff steht.
5. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbbandgabel (16) über eine Langlochverbindung (17) an der Leitstange (18)
befestigt ist.
6. Schreibgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbbandkassette (13) zur Herstellung einer Schräglage im Bereich der seitlichen
Führungsarme (14) vorgesehene Ansätze (22) aufweist, die mit Gehäusevorsprüngen (23)
zusammenwirken.
7. Schreibgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (22) durch Ausbrechen aus der Farbbandkassette (13) herstellbar
sind.