(19)
(11) EP 0 344 399 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89100949.0

(22) Anmeldetag:  20.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B01F 5/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.05.1988 DE 3818453

(71) Anmelder: IKA-Maschinenbau Janke & Kunkel GmbH & Co. KG
D-7813 Staufen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stiegelmann, René
    D-7813 Staufen (DE)
  • Kuchto, Karl-Heinz
    D-7831 Mahlberg (DE)
  • Sesslen, Walter
    D-7813 Staufen (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Hans, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. H. Schmitt Dipl.-Ing. W. Maucher Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg
79102 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
     


    (54) Dispergiermaschine


    (57) Die als rotierende Werkzeuge dienenden Rotoren (2) und die als stehenden Werkzeuge dienenden Statoren (3) einer Dis­pergiermaschine (1) sind als axial nebeneinander angeord­nete flache Scheiben mit Durchbrüchen (4 und 5) ausgebildet, so daß sich jeweils radial übergreifende gezahnte oder ge­schitzte Werkzeugkränze und deren aufwendige und teuere Herstellung erübrigen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Dispergiermaschine mit wenig­stens einem Rotor als rotierendem Werkzeug und zumindest einem diesem benachbarten und mit ihm zusammenwirkenden Stator als stehendes Werkzeug, wobei Rotor und Stator Durchbrüche haben, die bei der Drehung des Rotors ab­wechselnd miteinander übereinstimmen und gegeneinander versetzt sind und das durch sie hindurch geförderte Medium und dessen Bestandteile dispergieren.

    [0002] Derartige Dispergiermaschinen sind bekannt. Dabei sind die Rotoren und die Statoren etwa topfförmig ausgebildet, wobei die Wandung eines derartigen kopfförmigen Werkzeuges als gezahnter oder geschlitzter Kranz, die des anderen Werkzeuges über eine gewisse axiale Länge radial übergreift. In diesen Werkzeugkränzen oder Wandungen sind axialorien­tierte, radial durchgehende Schlitze als Durchbrüche vor­gesehen, an deren Kanten die Dispergierwirkung auftritt.

    [0003] Solche Dispergiermaschinen haben sich bewährt, jedoch sind die in der Regel mehrfach axial hintereinander angeordneten rotierenden und stehenden Werkzeuge und die auch in vielen Fällen mit mehreren konzentrischen Kränzen oder Wandungen ineinandergreifenden Werkzeuge in ihrer Herstellung sehr teuer. Darüberhinaus besteht bei diesen Werkzeugen die Ge­fahr, daß beim Dispergieren von mit Fasern oder dergleichen Feststoffen angereicherten Gemengen oder Mischungen die Schlitze der Rotoren und/oder der Statoren verstopft werden und dadurch die Dispergierwirkung ganz oder teil­weise unterbunden wird.

    [0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Dispergiermaschine der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welcher die Werkzeuge preiswerter herstellbar sind und dennoch die Dispergierwirkung etwa gleich oder sogar besser und die Gefahr durch Verstopfungen der Durchgänge durch die Werk­zeuge wenigstens vermindert ist.

    [0005] Die überraschend einfache, von den bisherigen Werkzeugen aber erheblich abweichende Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Rotor und der Stator jeweils eine flache Scheibe mit Durchbrüchen ist. Es werden also sich axial erstreckende Werkzeugkränze mit Druchbrüchen vermieden. Es ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß nur scheibenförmige Werkzeuge vorgesehen werden, die wesentlich einfacher her­stellbar sind und auch wesentlich einfacher mit den Durch­brüchen versehen werden können, als mit gezahnten oder ge­schlitzten Werkzeugkränzen oder -ringe versehene Werk­zeuge. Auch Verstopfungen der Durchbrüche können weniger schnell und weniger leicht auftreten, da die Wege des Gutes durch die jeweilige Scheibe hindurch kürzer sind und die gesamte Scheibenoberfläche zur Verfügung steht, um entsprechend viele, große und langgestreckte und somit auch von Fasern gut zu durchquerende Durchbrüche unter­bringen zu können. Dennoch ergeben sich viele für eine gute oder sogar besser Dispergierwirkung wichtige Kanten jeweils am Ein- oder Austritt eines solchen Durchbruches oder Schlitzes an der jeweiligen Scheibe.
    Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Durchbrüche in den Scheiben über deren Fläche beziehungsweise Umfang ver­teilte Schlitze sind. Dabei können diese Schlitze bevorzugt radial und/oder schräg zum Scheibendurchmesser angeordnet sein. Somit kann das in den Rotoren von diesen Schlitzen erfaßte Material auch einer Zentrifugalkraft und Abschleu­derung nach außen ausgesetzt werden.

    [0006] Die Dispergierwirkung kann weiter erhöht und ein Zusammen­wirken der Rotoren außer mit den Statoren auch mit der Ge­häusewandung kann erreicht werden, wenn wenigstens einzelne der Durchbrüche oder Schlitze des Rotors bzw. der Rotoren oder alle Durchbrüche oder Schlitze am Scheibenumfang randoffen sind. Das etwa axial in diese Schlitze oder Durchbrüche eintretende Material wird dann aufgrund der Rotation der Rotoren bei seinem Durchtritt auch radial nach außen geschleudert und kann teilweise am Umfang der Scheibe austreten, so daß entsprechend unterschiedliche Strömungskomponenten und Turbulenzen entstehen.

    [0007] Für die Herstellung beispielsweise mit Hilfe eines Fräsers oder eines möglichst einfachen Stanzwerkzeuges können die Schlitze vorzugsweise eine gleichbleibende Breite haben und es können an einer Werkzeug-Scheibe abwechselnd längere und kürzere Schlitze nebeneinander am Umfang verteilt sein. Vor allem die längeren, von innen nach außen orien­tierten Schlitze vergrößern bei gleichbleibender Breite ihren Abstand zueinander, so daß in diesem Winkelraum zwischen zwei von innen nach außen führenden Schlitzen wenigstens ein kürzerer Schlitz platzfinden kann.

    [0008] Für die Herstellung und die Dispergierwirkung ist es vor­teilhaft, wenn die Statoren und die Rotoren überein­stimmende Durchbrüche haben, die vorzugsweise in überein-s timmenden Abstände zur Mittelachse der Werkzeuge angeordnet sind, so daß während des Rotierens immer wieder alle Durchbrüche der Rotoren mit allen Durchbrüchen der Statoren in Übereinstimmung gelangen und wieder dagegen versetzt sind. Intermittierend kann also jeweils ein von den Durch­brüchen eines Werkzeuges durchgelassener Teil eines Ge­menges oder Gemisches von dem nächsten Werkzeug und dessen Durchbrüchen aufgenommen und weitergeführt werden. Die immer wieder erfolgende Unterbrechung durch das Rotieren des oder der Rotoren bewirkt dabei an den Schlitzkanten die gewünschte Dispergierwirkung.

    [0009] Eine verstärkte Dispergierwirkung ergibt sich, wenn mehrere jeweils aus Rotorscheibe und Statorscheibe bestehende Werkzeug-Sätze axial nebeneinander angeordnet sind. Ent­sprechend oft wird das Gut dem Wechsel zwischen Durchtritt durch ein stehendes und durch ein rotierendes Werkzeug ausgesetzt. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen Rotor und Stator geringer als der Abstand zum nächsten Werkzeugsatz ist. Dadurch werden gewissermaßen Kammern zwischen den einzelnen Werkzeugsätzen gebildet, in denen die durch die Rotoren erzeugte kinetische Energie in der Mischung noch etwas nachwirken kann.

    [0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung, die vor allem durch die Ausbildung der Werkzeuge als Scheiben ermöglicht wird, kann darin bestehen, daß die Abstände zwischen Rotor und Stator verstellbar sind. Dadurch läßt sich die Dispergierwirkung je nach Eigen­schaften, beispielsweise je nach Viskosität des zu bear­beitenden Gutes bestmöglich einstellen.

    [0011] Dies kann auf besonders einfache Weise dadurch verwirklicht sein, daß wenigstens eine den oder die Statoren insbe­sondere am Außenrand durchsetzende Verstellspindel od. dgl. vorgesehen ist, mit der die Statoren relativ zu den Rotoren axial verschiebbar und festlegbar sind. Dabei kann unter Umständen schon Formschluß zwischen dieser Verstell­spindel und einem Stator oder einer ihm zugehörenden Dis­tanzhülse genügen, wenn die Statoren und ihre Distanzhülsen alle untereinander fest - wenn auch gegebenenfalls lösbar­verbunden sind.

    [0012] Die vorerwähnte Verstellbarkeit der Abstände erlaubt eine schnelle Anpassung an unterschiedlichste zu bearbeitende Güter, so daß Flüssigkeitsgemische, Mischungen aus Flüssig­keiten und Feststoffen und/oder Flüssigkeiten und Gasen dispiergiert werden können. Ein sehr geringer Abstand je­weils zwischen einem Rotor und einem Stator hat dabei den zusätzlichen Vorteil, daß zwischen diesen beiden Scheiben ein Mahl-Effekt erzielt werden kann, so daß Festbestand­teile der Mischung im Verlaufe der Förderung durch die Maschine immer mehr verkleinert werden können. Entsprechend gut ist das Dispergierergebnis.

    [0013] Die Rotoren bzw. die Statoren können jeweils einzeln lös­bar auf der Rotorwelle bzw. auf Halteelementen oder -stäben aufgereiht, gegebenenfalls durch Distanzhülsen auf Abstand gehalten sein. Dies hat den Vorteil, daß sie je nach Ver­schleiß auch einzeln ausgewechselt werden können.

    [0014] Da die zu dispergierenden Güter und die Dispergierwerkzeuge einer Weiterförderung in der Regel einen gewissen Wider­stand entgegensetzen, ist es an sich bekannt, der Disper­giermaschine eine Pumpe vorzuschalten. Die scheibenförmige Ausbildung der Werkzeuge erlaubt es nun, daß auf der An­triebswelle des/der Rotoren vorzugsweise in Förderrichtung des Gutes vor dem ersten Werkzeugsatz ein Pumpenlaufrad angeordnet ist. Dadurch kann eine aufwendige und teuere, separat vorgeschaltete Pumpe eingespart werden. Diese An­ordnung ist vor allem dann zweckmäßig, wenn die Rotorwelle horizontal angeordnet ist, also die Weiterbeförderung des Gutes nicht von der Schwerkraft unterstützt wird oder gar eine aufwärts gerichtete Förderung gewünscht wird.

    [0015] Die scheibenförmige Ausbildung der stehenden und rotieren­den Werkzeuge erlaubt auch einen konstruktiv einfachen Aufbau der gesamten Maschine, wobei in ihrem Gehäuses die Statoren mit ihren Distanzhülsen zusammenfassende, insbe­sondere achsparallele Befestigungsbolzen od. dgl. vorge­sehen sein können. Ferner kann die Verstellspindel zum Verstellen der Abstände der verschieblichen Statoren gegenüber den auf ihrer Welle festen Rotoren zwischen Ge­häusewand und äußerem Umfang der Rotoren angeordnet sein. Der Gehäusemantel kann mit einem eine Zuführöffnung ent­haltenden Deckel einerseits und einem Austrittsgehäuse andererseits durch ihn durchsetzende Verbindungsschrauben verspannt sein. All diese Schrauben, Befestigungsbolzen und Spindeln können dabei parallel zueinander am Umfang gegeneinander versetzt bequem untergebracht werden.

    [0016] Es sei noch erwähnt, daß bei einer abgewandelten Aus­führungsform die Statoren fixiert und die Rotoren mit ihrer Welle axial verstellbar sein könnten, um die Ab­stände zwischen Statoren und Rotoren zu ändern. Dies würde aber erforderlich machen, daß auch das häufig der Welle vorgelegte Getriebe eine entsprechende Verstellung dieser Welle ermöglicht.

    [0017] Insgesamt ergibt sich vor allem bei Anwendung einzelner oder aller der vorbeschriebenen Merkmale und Maßnahme eine Dispergiermaschine, bei welcher die Dispergierwerkzeuge, und zwar sowohl die rotierenden als auch die stehenden Werkzeuge wesentlich einfacher herstellbar sind, dennoch aber zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, wie zum Beispiel veränderbare Abstände und Mahl-Effekte. Gleichzeitig bleibt der Vorteil erhalten, daß die die rotorentragende Welle fliegend gelagert sein kann, so daß ein guter Zutritt des Gutes auf der der Lagerung abgewandten Seite erhalten bleibt. Dabei ist auch vorteilhaft, daß diese fliegend gelagerte Welle aufgrund der nur axial einander benach­barten Werkzeuge und Durchbrüche keinen oder kaum radialen Auslenkkräften ausgesetzt wird, so daß unter Umständen die eingesetzten Lager geringer dimensioniert und somit preis­werter sein können. Dennoch bleiben an den Werkzeugen die Scherwirkungen, Turbulenzen und Geschwindigkeitsänderungen oder Beschleunigungen, die dispergierend auf das Gut einwirken erhalten.

    [0018] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel noch näher beschrieben.

    [0019] Es zeigt in schematisierter Darstellung:

    Figur 1 einen Teillängsschnitt durch eine Dispergier­maschine mit scheibenförmigen Werkzeugen, wobei der Antrieb der Rotorwelle weggelassen ist, und

    Figur 2 einen Querschnitt der Dispergiermaschine gemäß der Linie A - B in Figur 1.



    [0020] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Dispergiermaschine hat als rotierende Werkzeuge Rotoren 2 und diesen jeweils be­nachbarte Statoren 3 als stehende Werkzeuge. Sowohl Rotor 2 als auch Stator 3 haben dabei Durchbrüche 4 und 5, die bei der Drehung der Rotoren 2 abwechselnd mit denen der Statoren in Lage und Form übereinstimmen und dagegen ver­setzt sind. Dadurch wird das am Eintritt 6 gemäß dem Pfeil Pf1 zugeführte und durch die Werkzeuge 2 und 3 hindurchge­förderte Medien mit dessen Bestandteilen dispergiert. Bei gemeinsamer Betrachtung der Figuren 1 und 2 erkennt man, daß der Rotor 2 und der Stator 3 jeweils eine flache Scheibe mit den Durchbrüchen 4 und 5 ist. Dies ergibt eine sehr preiswerte Herstellung dieser Werkzeuge und erlaubt außerdem eine Beeinflussung der Merkmale und Möglichkeiten der Maschine 1 beispielsweise durch unterschiedlich dicke Scheiben, weil dann die axialen Wege des Gutes durch die Durchbrüche 4 und 5 hindurch unterschiedlich sein können.

    [0021] In Figur 2 ist erkennbar, daß die Durchbrüche 4 und 5 in den Scheiben über deren Flächen verteilte Schlitze sind, die in diesem Falle radial angeordnet sind. Sie könnten allerdings alle oder zum Teil schräg zum Scheibendurch­messer verlaufen oder in ihrem Verlauf Biegungen oder Knicke haben. Die radiale Anordnung ist jedoch besonders einfach herstellbar und bewirkt innerhalb der Rotoren aufgrund deren Drehung und der dadurch erzeugten Zentri­fugalkraft eine teilweise Abschleuderung des Gutes nach außen gegen die Gehäusewand 7, da diese schlitzförmigen Durchbrüche 4 und 5 gemäß Figur 2 randoffen sind, also am Umfang der Rotorscheiben nicht begrenzt sind.

    [0022] Die Schlitze haben im Ausführungsbeispiel eine gleich­bleibende Breite, so daß bei der gewählten radialen An­ordnung ihr Abstand von innen nach außen wächst. Man er­kennt nun in Figur 2, daß an einer solchen Werkzeug-Scheibe abwechselnd längere Schlitze 4 und kürzere Schlitze 5 nebeneinander am Umfang verteilt sind.

    [0023] Dabei haben die Statoren 3 und die Rotoren 2 überein­stimmende Durchbrüche 4 und 5, die in übereinstimmenden Abständen zur Mittelachse A der Werkzeuge angeordnet sind, so daß während des Dispergierens immer wieder alle Durch­brüche der sich drehenden Rotoren 2 mit denen der Statoren 3 in Übereinstimmung gelangen und wieder dagegen versetzt sind. Da die Werkzeuge 2 und 3 scheibenförmig sind, paßt bei gleichbleibender Maschinengröße eine große Anzahl solcher Werkzeuge axial nebeneinander. Man erkennt in Figur 1, daß jeweils mehrere aus Rotorscheibe 2 und Statorscheibe 3 be­stehende Werkzeugsätze axial nebeneinander angeordnet sind. Entsprechend starke Turbulenzen und Scherwirkungen können über die Länge der Maschine 1 erzeugt werden. Dabei erkennt man in Figur 1, daß jeweils der Abstand S zwischen einem Rotor 2 und einem Stator 3 geringer als der Abstand zum nächsten aus Rotor 2 und Stator 3 bestehenden Werkzeug­satz ist. Es entstehen also zwischen jeweils einem Stator und dem nächsten Rotor schmale Kammern 21.

    [0024] Das Ausführungsbeispiel sieht nun eine zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltung dahingehend vor, daß die Ab­stände S zwischen Rotor 2 und Stator 3 verstellbar sind, so daß sich demgemäß auch die Breite dieser Kammern 21 ändert und die Abstand-Verhältnisse gegenüber Figur 1 sogar umge­kehrt werden können; es können nach einer solchen Ver­stellung gegebenenfalls die Abstände innerhalb eines Werk­zeugsatzes größer als zwischen den einzelnen Werkzeugsätzen sein.

    [0025] Im Ausführungsbeispiel ist diese Verstellbarkeit dadurch realisiert, daß eine die Statoren 3 am Außenrand durch­setzende Verstellspindel 8 vorgesehen ist, mit der die Statoren 3 und ihnen zugehörenden Distanzhülsen 9 relativ zu den Rotoren 2 axial verschiebbar und festlegbar sind. Man erkennt deutlich, daß eine Verdrehung der Spindel 8 gemäß dem gebogenen Doppelpfeil Pf2 in Figur 1 aufgrund der festliegenden Lagerung dieser Spindel 8 über deren Ge­winde 10 und damit zusammenwirkende Gegengewinde an einem Stator oder einer Distanzhülse dazu führt, daß das gesamte Statorenpaket mit seinen Distanzhülsen 9 entsprechend der Steigung des Gewindes 10 und der jeweiligen Drehrichtung verschoben wird. Da die Rotoren von den Statoren unabhängig auf der Antriebswelle 11 gelagert sind, machen sie diese Bewegung nicht mit, so daß sich notgedrungen die Abstände zwischen Rotoren 2 und Statoren 3 ändern.Fig. 1 zeigt den größt­möglichen Verschiebeweg W, der etwa der Breite der Kammern 21 entspricht. Dabei sind die Rotoren jeweils einzeln lösbar auf der Rotorwelle 11 und die Statoren 3 jeweils einzeln lösbar auf ihren Halteelementen, im Ausführungsbeispiel Halte­stäben 12 aufgefädelt oder aufgereiht. Beide Werkzeugarten werden dabei durch Distanzhülsen 9 und 13 auf Abstand gehalten. Diese Einzelmontage der Werkzeuge erlaubt deren einzelnes Auswechseln je nach Verschleiß. Denkbar ist zum Beispiel, daß die dem Eintritt 6 am nächsten liegenden Werkzeuge 2 und 3 einem größeren Verschleiß als die ent­fernt liegenden Werkzeuge ausgesetzt sind.

    [0026] Der Aufbau der gesamten Maschine 1 ist sehr einfach. Man erkennt bei gemeinsamer Betrachtung der beiden Figuren, daß der die Gehäusewand 7 enthaltende Gehäusemantel 14 mit einem eine Zuführöffnung 15 enthaltenden Deckel 16 einer­seits und einem Austrittsgehäuse 17 mit der Austritts­öffnung 18 andererseits durch nahe der Gehäusewand 7 ver­laufende Verbindungsschrauben 19 verspannt und fixiert ist. Innerhalb des Gehäuses 14 sind außerdem die die Statoren 3 mit ihren Distanzhülsen 9 zusammenfassenden achsparallelen Befestigungsbolzen oder -stäbe 12 vorgesehen. Auch die Verstellspindel 8 ist zwischen Gehäusewand 7 und äußerem Umfang der Rotoren 2 angeordnet. In Figur 2 wird deutlich, daß die Verbindungsschrauben 19, die Befestigungs­stäbe 12 und die Verstellspindel 8 praktisch alle auf dem selben Umfangskreis K innerhalb des Gehäuses 14 im Umfang jeweils gegeneinander versetzt angeordnet sind. Da sie unterschiedliche Querschnitte haben, ist dennoch Her­stellung und Montage einfach.
    Die als rotierende Werkzeuge dienenden Rotoren 2 und die als stehenden Werkzeuge dienenden Statoren 3 der Disper­giermaschine 1 sind als axial nebeneinander angeordnete flache Scheiben mit Durchbrüchen 4 und 5 ausgebildet, so daß sich jeweils radial übergreifende gezahnte oder ge­schlitzte Werkzeugkränze und deren aufwendige und teuere Herstellung erübrigen.

    [0027] Auf der Antriebswelle 11 der Rotoren 2 erkennt man noch in Förderrichtung des Gutes vor dem ersten Werkzeugsatz, also in unmittelbarem Anschluß an den Eintritt 6 bzw. die Zu­führöffnung 15 ein Pumpenlaufrad 20, welches die Förderung des Mediums durch die Maschine 1 unterstützt oder bewirkt, so daß eine teuere vorgeschaltete separate Pumpe einge­spart werden kann.


    Ansprüche

    1. Dispergiermaschine (1) mit wenigstens einem Rotor (2) als rotierendes Werkzeug und mit zumindest einem diesem benachbarten Stator (3) als stehendes Werk­zeug, wobei Rotor (2) und Stator (3) Durchbrüche (4, 5) haben, die bei der Drehung des Rotors (2) ab­wechselnd miteinander übereinstimmen und gegeneinander versetzt sind und das durch sie hindurchgeförderte Medium und dessen Bestandteile dispergieren, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (2) und der Stator (3) jeweils eine flache Scheibe mit Durchbrüchen (4, 5) ist.
     
    2. Dispergiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Durchbrüche (4, 5) in den Scheiben über deren Fläche bzw. Umfang verteilte Schlitze sind.
     
    3. Dispergiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schlitzförmigen Durchbrüche (4, 5) radial und/oder schräg oder gekrümmt zum Scheibendurchmesser angeordnet sind.
     
    4. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einzelne Druchbrüche (4, 5) oder Schlitze des Rotors/der Rotoren (2) oder alle Durchbrüche (4, 5) oder Schlitze am Scheibenumfang randoffen sind.
     
    5. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze vorzugsweise eine gleichbleibende Breite haben und an einer Werkzeug-Scheibe abwechselnd längere Schlitze (4) und kürzere Schlitze (5) neben­einander über den Umfang verteilt sind.
     
    6. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoren (2) und die Statoren (3) übereinstimmende Durchbrüche (4, 5) haben, die vorzugsweise in übereinstimmenden Abständen zur Mittelachse (A) der Werkzeuge angeordnet sind.
     
    7. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere jeweils aus Rotorscheibe (2) und Statorscheibe (3) bestehende Werkzeug-Sätze axial nebeneinander angeordnet sind.
     
    8. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Rotor (2) und Stator (3) innerhalb eines Werkzeugsatzes geringer als der Abstand zum nächsten Werkzeugsatz ist.
     
    9. Dispergiermaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zwischen Rotor (2) und Stator (3) verstellbar sind.
     
    10. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine den oder die Statoren (3) insbesondere am Außenrand erfassende oder durchsetzende Verstellspindel (8) od. dgl. vorgesehen ist, mit der die Statoren (3) relativ zu den Rotoren (2) axial verschiebbar und festlegbar sind.
     
    11. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoren (2) jeweils einzeln lösbar auf der Rotorwelle (11) und die Statoren (3) jeweils einzeln lösbar auf Halteelementen oder -stäben (12) aufgereiht, gegebenenfalls durch Dis­tanzhülsen (9, 13) auf Abstand zueinander gehalten sind.
     
    12. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Antriebswelle (11) des/der Rotoren (2) vorzugsweise in Förder­richtung (Pf1) des Gutes vor dem ersten Werkzeugsatz ein Pumpenlaufrad (20) angeordnet ist.
     
    13. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorwelle (11) hori­zontal angeordnet ist.
     
    14. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die die Statoren (3) mit ihren Distanzhülsen (9) zusammenfassenden, insbe­sonderen acht parallelen Befestigungsbolzen oder -stäbe (12) od. dgl. innerhalb ihrem Gehäuse (14) vorgesehen sind.
     
    15. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel (8) zum Verstellen der Abstände der verschieblichen Statoren (3) gegenüber den auf der Welle (11) festen Rotoren (2) zwischen der Gehäusewand (7) und dem äußeren Umfang der Rotoren (2) angeordnet ist.
     
    16. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusemantel (14) mit einem eine Zuführöffnung (15) am Eintritt (6) enthaltenden Deckel (16) einerseits und einem Aus­trittsgehäuse (17) andererseits durch Verbindungs­schrauben (19) verspannt ist.
     
    17. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschrauben (19), die Befestigungsstäbe (12) und die Verstell­spindel (8) auf dem selben Umfangskreis (K) inner­halb des Gehäuses (14) jeweils gegeneinander in Um­fangsrichtung versetzt angeordnet sind.
     
    18.Dispergiermaschine nach einem der vorstehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Statoren (3) innerhalb des Gehäuses (14) fixiert oder axial ver­stellbar und die Rotoren (2) mit ihrer Welle (11) zur Änderung der Abstände zwischen den Statoren (3) und den Rotoren (2) axial verstellbar sind.
     


    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


    1. Dispergiermaschine (1) mit wenigstens einem Rotor (2) als rotierendes Werkzeug und mit zumindest einem diesem benachbarten Stator (3) als stehendes Werkzeug, wobei Rotor (2) und Stator (3) Durchbrüche (4, 5) haben, die bei der Drehung des Rotors (2) abwechselnd miteinander Obereinstimmen und gegeneinander versetzt sind und das durch sie hindurchgeförderte Medium und dessen Bestandteile dispergieren, und wobei der Rotor (2) und der Stator (3) jeweils eine flache Scheibe mit diesen Durchbrüchen (4, 5) ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf/der Antriebswelle (11) des/der Rotoren (2) ein Pumpenlaufrad (20) angeordnet ist.

    2. Dispergiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere aus Rotorscheibe (2) und Statorscheibe (3) besehende Werkzeug-Sätze axial in Förderrichtung nebeneinander angeordnet sind.

    3. Dispergiermaschine nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpenlaufrad (20) in Förderrichtung (Pf1) des Gutes vor dem ersten Werkzeugsatz angeordnet ist.

    4. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpenlaufrad (20) in unmittelbarem Anschluß an einen Eintritt (6) bzw. eine Zufuhröffnung (15) in die Dispergiermaschine (1) angeordnet ist.

    5. Dispergiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorwelle (11) horizontal angeordnet ist.


     




    Zeichnung










    Recherchenbericht