[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betriebssteuerung einer Zentrifuge,
mit einer Drehzahlmeßvorrichtung, einer Drehzahlregelvorrichtung für einen einen
Rotor antreibenden Antriebsmotor und einer Sollwertvorgabe-Einrichtung
[0002] Eine derartige Vorrichtung für eine Zentrifuge ist aus der DE-OS 33 43 516 bekannt,
wobei solche Zentrifugen in der chemischen Technik, Medizin und Biologie zum Abtrennen
von Feststoffen und Scheiden nicht mischbarer, auch emulgierter Flüssigkeiten dienen.
Hierbei kommt es beim jeweils speziellen Trennvorgang in Abhängigkeit der beteiligten
Materialien oft auf das exakte Einhalten einer bestimmten Drehzahl, einer bestimmten
Zeit und einer bestimmten Temperatur an. Insbesondere bei empfindlichen biologischen
Substanzen ist die Einhaltung exakter Werte oft die Voraussetzung für eine erfolgreiche
Trennung bei Erhaltung der zu trennenden Stoffe.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung wird eine Temperatur und eine Zeit vorgegeben, wobei
der Drehzahlanstieg in Abhängigkeit der Charakteristik des jeweiligen Antriebsmotors
erfolgt, während nach Ablauf der Zeit und Abschalten des Motors die Drehzahl nach
einer vorbestimmten Zeit in Abhängigkeit der Reibung und der bewegten Massen wieder
zu Null wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei manchen Stoffen zur Verbesserung
des Ergebnisses des Zentrifugiervorgangs spezielle Anforderungen an den Betriebsablauf
gestellt werden, z. B. einen zunächst langsameren Drehzahlanstieg oder eine kurze,
zusätzliche Drehzahlerhöhung. Mit den bekannten Vorrichtungen ist es sehr schwierig
und unübersichtlich, einen derartigen Drehzahlverlauf vorzugeben und zu überwachen.
Weiterhin ist es oft erforderlich, eine große Zahl zusätzlicher Parameter für den
Zentrifugiervorgang vorzugeben, wie Soll- und Grenzwerte für die Temperatur, das Vakuum
im Zentrifugengehäuse zur Verminderung der Reibung, die Zeit usw. Je mehr Parameter
einzustellen und zu überwachen sind, desto komplizierter und unübersichtlicher wird
die gesamte Anordnung, und das Auftreten eines Fehlers oder einer Fehlfunktion wird
oft zu spät bemerkt.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, durch die auch komplizierte Betriebsabläufe
bei einer Vielzahl von Parametern variabel auf einfache Weise vorgegeben und unkompliziert
und übersichtlich überwacht werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung als Mikrorechner
ausgebildet ist, der mit einer Eingabetastatur zur Vorgabe der Drehzahl als Funktion
der Zeit und weiterer Betriebsgrößen und/oder Funktionen versehen ist, daß ein wenigstens
die Drehzahlfunktion auch während der Eingabe grafisch wiedergebender sowie weitere
Soll- und Ist-Größen anzeigender Bildschirm vorgesehen ist, wobei die Wiedergabe auf
dem Bildschirm über Funktionstasten der Eingabetastatur auswählbar ist, daß eine Speichervorrichtung
zur Speicherung der vorgegebenen Daten vorgesehen ist und daß der Betriebsablauf
in Abhängigkeit der gespeicherten Daten über die Tastatur auslösbar ist.
[0006] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen insbesondere darin, daß auf
dem Bildschirm wählbar in übersichtlicher Weise jeweils die erforderlichen Daten zur
Überwachung des Betriebsablaufs zusammen wiedergegeben werden können, wobei auch
die Eingabe komplizierter Betriebsabläufe, wie z.B. vielfach abgestufter Drehzahl-/Zeit-Funktionen,
durch Bildschirmunterstützung sehr einfach und übersichtlich wird. Für verschiedene
Typen von Zentrifugen kann dieselbe Anordnung von Einheiten eingesetzt werden, wobei
in Abhängigkeit der gewünschten Funktionen und Zusatzeinrichtungen lediglich unterschiedliche
Steuerprogramme einzugeben sind. Die Herstellung der Vorrichtung wird daher vor allem
beim Einsatz für eine Vielzahl verschiedenartiger Zentrifugen durch Vereinheitlichung
einfacher und kostengünstiger in der Herstellung, wobei dennoch eine große Variabilität
und eine Vielzahl von Steuermöglichkeiten gegeben sind.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Vorrichtung möglich.
[0008] Eine besonders einfache Möglichkeit der Eingabe auch komplizierter Drehzahlfunktionen
besteht darin, daß diese durch Vorgabe von Funktionspunkten auf dem Bildschirm segmentartig
nach einem Grundmuster zusammensetzbar sind. Dieses Grundmuster ist selbstverständlich
auch veränderbar. Durch Vorgabe weniger Eckpunkte können dadurch sehr verschiedenartige
Drehzahlfunktionen eingegeben werden. Nach der vollständigen Eingabe einer solchen
Drehzahlfunktion kann diese abgespeichert und nach Bedarf wieder abgerufen werden.
Hierbei kann eine Vielzahl verschiedener Drehzahlfunktionen ständig in der Speichervorrichtung
enthalten sein.
[0009] Zur Vereinfachung der Eingabe und des Abrufens von Daten und Überwachungsparametern
weist der Bildschirm wenigstens eine Menu-Wiedergabe auf. Den Funktionstasten werden
dabei in Abhängigkeit des aktuellen Menus bzw. der aktuellen Bildschirmwiedergabe
jeweils festgelegte, auf dem Bildschirm entsprechend wiedergegebene Funktionen zugeordnet.
[0010] Dadurch kann die Zahl der Funktionstasten klein und übersichtlich gehalten werden,
wobei trotz einer großen Vielzahl verschiedener, zugeordneter Funktionen die augenblicklich
geltende in übersichtlicher Weise erkennbar ist. Dies kann besonders günstig dadurch
erreicht werden, daß die Funktionstasten an wenigstens einem Rand des Bildschirms
angeordnet sind, wobei die Bildschirmwiedergabe der den Funktionstasten zugeordneten
Funktionen im Bereich dieses Randes eine entsprechende Anordnung aufweist. Hierdurch
wird erreicht, daß die zugeordnete, sich ändernde Funktion unmittelbar neben der entsprechenden
Funktionstaste angeordnet ist.
[0011] Eine besondere Vereinfachung der Handhabung der Vorrichtung wird dadurch erreicht,
daß durch Betätigung einer entsprechenden Funktionstaste oder vorzugsweise automatisch
nach Eingabe der Drehzahlfunktion der Bildschirm wenigstens ein Unter-Menu zur Eingabe
und Wiedergabe von Sollwerten, Grenzwerten und/oder Betriebsarten wiedergibt. Durch
diese Art der Benutzerführung wird es dem Benutzer erleichtert, zu erkennen, was er
im jeweiligen Stadium der Eingabe oder des Betriebs zu veranlassen oder zu überwachen
hat. Zweckmäßig ist hierbei eine zusätzliche Wiedergabe von Ist-Werten und/oder weiteren
aktuellen Daten vorgesehen.
[0012] Eine weitere Erhöhung der Übersichtlichkeit wird dadurch erreicht, daß eine Tastenfunktion
zur Umschaltung der Bildschirmwiedergabe auf ausgewählte, entsprechend dem jeweiligen
Betriebszustand interessierende Daten vorgesehen ist. Hierdurch wird es dem Benutzer
erleichtert, diejenigen Daten und Anzeigewerte zu erkennen, die jeweils von Bedeutung
sind, wobei die Auswahl vom Mikrorechner vorgenommen wird.
[0013] In vorteilhafter Weise weist der Mikrorechner auch eine Sicherheitsvorrichtung auf,
die eine Überdrehzahlsicherung, Unwuchtsicherung, Deckelverriegelungssicherung, Übertemperatursicherung,
Bauteile-Überwachung, Vakuum-Überwachung und/oder Leitungsbruchsicherung umfaßt,
wobei bei Überschreitung vorgebbarer kritischer Werte eine Abschaltung des Antriebsmotors
und/oder eine Warneinrichtung auslösbar ist. Diese kann optisch und/oder akustisch
ausgebildet sein, wobei sich insbesondere als optische Warneinrichtung eine Fehlerangabe
auf dem Bildschirm als geeignet erweist. Der Beobachter kann zunächst einen möglicherweise
vom Sollwert abweichenden Istwert schon vorher beobachten, wobei ab einer bestimmten
Abweichung eine optische Hervorhebung, z.B. durch Blinken, erfolgen kann, bis schließlich
eine Kennzeichnung als Fehler nach Überschreitung eines vorgebbaren Grenzwerts erfolgt,
was zu einer Abschaltung der Zentrifuge führen kann.
[0014] Zur Steuerung des Betriebsablaufs eignet sich vor allem eine Echtzeituhr, die über
die Tastatur einstellbar ist und neben der Betriebszeit auch die aktuelle Uhrzeit
anzeigen kann.
[0015] Durch die Ausbildung des Antriebsmotors als frequenzgesteuerter Asynchronmotor und
durch Frequenzsteuerung nach der vorgegebenen Drehzahlfunktion können auch kompliziertere
Drehzahlfunktionen exakt und ruckfrei nachgefahren werden. Darüber hinaus können
die Vorteile eines wartungsarmen Asynchronmotors erzielt werden.
[0016] Der Mikrorechner, die Tastatur, der Bildschirm und die Speichervorrichtung sind zweckmäßigerweise
in einem Gehäuse untergebracht, wodurch eine sehr kleinvolumige und kompakte Einheit
erzielt wird. Diese kann zudem auch in der Zentrifuge integriert sein.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines mit einer Zentrifuge verbundenen Steuergeräts,
Fig. 2 u. 3 Bildschirmdarstellungen bei der Eingabe einer Drehzahl-/Zeit-Funktion,
Fig. 4 eine Bildschirmwiedergabe aller Parameter und
Fig. 5 eine Bildschirmwiedergabe ausgewählter Parameter.
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Steuergerät weist ein Gehäuse 10 auf, das einen in der
Ansicht nicht sichtbaren Mikrorechner und eine damit verbundene elektronische Speichereinrichtung
enthält. Eine Frontplatte des Gehäuses 10 weist einen Bildschirm 11 und eine Tastatur
12 auf. Diese besteht aus einem numerischen Tastenfeld 13 rechts des Bildschirms 11,
einer Eingabetaste 14 rechts des numerischen Tastenfelds 13 sowie einer Reihe von
sieben Funktionstasten 15 - 21 unterhalb des Bildschirms 11 bzw. unterhalb des numerischen
Tastenfelds 13.
[0019] Von den sieben Funktionstasten sind die drei rechts angeordneten Funktionstasten
19 - 21 mit festen Funktionen belegt, während die vier linken Funktionstasten 15 -
18, die unterhalb des Bildschirms 11 angeordnet sind, mit variablen Funktionen beaufschlagbar
sind. Die jeweils aktuellen Funktionen dieser Funktionstasten 15 - 18 werden im unteren
Bereich des Bildschirms in entsprechender Anordnung wiedergegeben, so daß unmittelbar
und ohne Schwierigkeit die zugeordneten Funktionen erkannt werden können. Gemäß Fig.
1 ist auf dem Bildschirm 11 das Haupt-Menu wiedergegeben, bei dem die Funktionstaste
15 mit der Funktion "Cursor aufwärts" und die Funktionstaste 16 mit der Funktion
"Cursor abwärts" belegt ist, während die Funktionstasten 17 und 18 keine Belegung
aufweisen.
[0020] Das Gehäuse 10 des Steuergeräts ist über ein Kabel 22 mit einer nur schematisch und
bezüglich des Gehäuses 10 verkleinert dargestellten Zentrifuge 23 verbunden. Diese
besteht im wesentlichen aus einem von einem Antriebsmotor 24 angetriebenen Rotor
25, wobei der Antriebsmotor 24 als frequenzgesteuerter Asynchronmotor ausgebildet
ist. Der Rotor 25 befindet sich dabei in einem oben mit einem Deckel 26 abgeschlossenen
Rotorraum 27, dessen Wandungen durch eine Kühlvorrichtung 28 gekühlt werden können.
Schließlich ist noch eine mit dem Rotorraum 27 verbundene Vakuumpumpe 29 vorgesehen,
durch die der Rotorraum 27 zur Reduzierung der Luftreibung evakuiert oder wenigstens
teilevakuiert werden kann. Eine Kühlvorrichtung 28 und eine Vakuumpumpe 29 sind jedoch
nicht für alle Zentrifugier-Anwendungen erforderlich und können im Einzelfall auch
entfallen. Eine Kühlvorrichtung ist im übrigen im eingangs angegebenen Stand der Technik
näher beschrieben.
[0021] Um ein Öffnen des Deckels 26 während des Betriebs zu verhindern, ist eine elektrisch
steuerbare Deckelverriegelung 30 vorgesehen. Sie enthält einen nicht näher dargestellten
Mikroschalter, über den der Zustand des Deckels vom Steuergerät aus überwacht werden
kann.
[0022] Zur Eingabe von Daten wird zunächst das Steuergerät eingeschaltet, wobei als erstes
das in Fig. 1 dargestellte Haupt-Menu erscheint. Es enthält zehn Auswahlkriterien,
die mittels der mit der Cursor-Funktion beaufschlagten Tasten 15 bzw. 16 angewählt
werden können, wozu ein Leuchtbalken auf dem vorzugsweise als LCD-Display ausgebildeten
Bildschirm 11 bewegbar ist. Es handelt sich dabei um
den Betriebsablauf STANDARD,
den Betriebsablauf ZONAL,
die effektive Zentrifugalleistung ∫ω²dt
inklusive der Anfahr- Lauf- und Bremsvorgänge, wobei dieser Menupunkt zusätzlich zu
den Betriebsabläufen STANDARD oder ZONAL angewählt werden kann und der ermittelte
Wert nach Beendigung eines Laufs angezeigt oder protokolliert werden kann, die Vorgabe
einer Startverzögerung, wobei durch Eingabe einer Zeit und eines Datums der Start
des vorgewählten Betriebsablaufs verschoben werden kann,
eine Uhr, die als Echtzeituhr ausgebildet ist, wobei das Stellen der Uhr über das
numerische Tastenfeld 13 nach Aufruf des entsprechenden Unter-Menus erfolgen kann,
eingegebene Programme speichern,
eingegebene Programme laden,
eingegebene Programme löschen,
Protokollieren nach Abschluß eines Betriebsablaufs durch Ausgabe eines Protokolls
auf einem angeschlossenen Drucker und
eine Bedienungsanleitung kann durch diesen Menupunkt auf dem Bildschirm abgerufen
werden, die wiederum in Unter-Menus unterteilt sein kann.
[0023] Im folgenden soll nun die Eingabe eines STANDARD-Betriebsablaufs beschrieben werden.
Der Leuchtbalken wird mittels der Funktionstasten 15 bzw. 16 auf den Menupunkt "STANDARD"
bewegt und die Eingabetaste 14 betätigt. Da dieser Menu-punkt voreingestellt ist,
braucht er nach Einschalten des Steuergeräts nicht gesondert angewählt zu werden.
Es erscheint nunmehr eine Bildschirmwiedergabe gemäß Fig. 2. Die wiedergegebene Kurve
gib eine Drehzahl-/Zeit-Funktion wieder. Die neun Eckpunkte der Kurve können nunmehr
nach Bedarf verändert werden, indem zu jedem Eckpunkt zunächst gemäß Fig. 2 die Anforderung
nach einer Drehzahleingabe und dann gemäß Fig. 3 die Anforderung nach einer entsprechenden
Zeiteingabe erscheint. Die Eingaben selbst erfolgen über das numerische Tastenfeld
13. Das jeweils bearbeitete Kurvensegment ist dabei blinkend hervorgehoben. Die Kurve
selbst besteht dabei im wesentlichen aus einem anfänglich geringen Drehzahlanstieg
zur vorsichtigen Trennung der Bestandteile, dann aus einem Bereich gleichbleibender
Drehzahl zur Durchführung des eigentlichen Trennungsvorgangs wobei in diesem horizontalen
Kurvenbereich noch eine kurzzeitige Drehzahlerhöhung zur Fixierung der getrennten
Anteile vorgesehen ist. Danach erfolgt zunächst eine schnelle und dann eine langsamere
Drehzahlreduzierung.
[0024] Anstelle der Eingabe von Drehzahlwerten kann auch durch Betätigung der Funktionstaste
18 auf eine RZB-Eingabe (relative Zentrifugalbeschleunigung) umgeschaltet werden.
Da der Mikrorechner in diesem Falle noch den effektiven Radius (Schleuderradius des
Rotors 25) benötigt, erscheint nach der Eingabe der vollständigen Funktion die Abfrage
"Schleuderradius?". Durch Betätigung der Eingabetaste 14 wird ein bereits gespeicherter
Wert übernommen. Zur Ermittlung dieses Werts kann auch eine sensorische Abfrage des
Rotors automatisch erfolgen. Während der Eingabe der Funktion kann noch durch Betätigung
der Funktionstaste 17 automatisch ein Vorkühllauf nach Programmstart aktiviert werden.
Bei Betriebsabläufen mit eingeengtem Temperaturlimit muß der Rotorraum 27 und der
Rotor 25 auf eine Solltemperatur vorgekühlt werden. Hierzu wird der Rotor auf eine
bestimmte Drehzahl von beispielsweise 500 U/min gebracht und gekühlt. Nach Erreichen
der Solltemperatur wird der Lauf gestoppt und akustisch angezeigt.
[0025] Nach Eingabe der vollständigen Funktionskurve wechselt nun automatisch das Unter-Menu
und es erscheint die in Fig. 4 dargestellte Übersicht aller Laufparameter auf dem
Bildschirm. Hier kann nun z.B. ein Temperatur-Sollwert und ein Temperatur-Limit eingegeben
werden. Die Angaben zum Rotor, zum Vakuum und zur Kühlung erscheinen selbstverständlich
nur dann, wenn die entsprechenden Funktionen vorgesehen sind und die Anlage sich
im Betrieb befindet.
[0026] Die eingegebenen Funktionen und Daten können durch Rückkehr ins Haupt-Menu durch
Betätigung der Funktionstaste 15 gespeichert werden. Nach Einsetzen der zu zentrifugierenden
Stoffe in den Rotor kann nun der Programmstart durch Betätigung der Funktionstaste
20 erfolgen.
[0027] Während des Laufs kann entweder das in Fig. 4 dargestellte Übersichts-Menu auf dem
Bildschirm aufgerufen werden oder von diesem ausgehend durch Betätigung der Funktionstaste
16 die in Fig. 5 dargestellte Aufstellung der aktuellen Parameter. Durch Betätigung
der Funktionstaste 17 kann auch die eingegebene Drehzahl-/Zeit-Funktion wiedergegeben
werden, wobei der aktuelle Stand des Betriebsablaufs durch einen blinkenden Laufkurventeil
kenntlich gemacht wird.
[0028] Während des Laufs erscheint zusätzlich ein Feld "Rotor dreht". Bei Motorstillstand
wechselt dieses Anzeigefeld zur Meldung "Deckel öffnen".
[0029] Der Betriebsablauf "ZONAL" erfolgt in ähnlicher Weise, jedoch erscheint während des
Betriebs, beispielsweise bei einer konstanten Drehzahl von 3000 U/min die Aufforderung,
den Deckel bei laufendem Rotor zu öffnen, um das zu zentrifugierende Gut einzubringen.
Danach erfolgt eine Beschleunigung auf die höchste voreingestellte Drehzahl, und anschließend
wird wieder bei einer geringeren Drehzahl Gelegenheit zur Entnahme der Probe gegeben.
[0030] Während jeden Betriebsablaufs überwacht eine Sicherheitsvorrichtung des Mikrorechners
die gesamte Anlage. Insbesondere enthält diese Sicherheitsvorrichtung eine Überdrehzahlsicherung
für den Rotor durch Vergleich des über einen Drehzahlsensor gemessenen aktuellen Drehzahl
werts mit einem Grenzwert. Weiterhin ist eine Unwuchtsicherung vorgesehen, durch
die insbesondere der Rotor während des Laufes permanent dahingehend überwacht wird,
ob eine Unwucht auftritt. Dies kann z. B. über einen Mikroschalter erfolgen. Weiterhin
wird die Verriegelung des Deckels überwacht, der während des Betriebs (mit Ausnahme
des zonalen Betriebsablaufs) nicht geöffnet sein darf. Schließlich erfolgt noch eine
Überwachung auf auftretende Übertemperaturen, auf Leitungsbruch, auf defekte Bauteile
und Vakuum-Minimalwerte. Bei Auftreten entsprechender Fehler wird der Antriebsmotor
vom Netz getrennt, und der Rotor läuft aus. Gleichzeitig oder zuvor kann noch eine
optische und/oder akustische Warneinrichtung aktiviert werden. Als optische Warneinrichtung
eignet sich dabei insbesondere der Bildschirm 11, auf dem ein abweichender Parameter
blinkend oder auf andere Weise optisch hervorgehoben dargestellt werden kann.
[0031] Zur Temperaturregelung wird die Rotortemperatur indirekt über die Rotorraumtemperatur
gemessen, in der ein nicht dargestellter Temperatursensor vorgesehen ist. Die Differenz
zwischen der gemessenen und der Rotortemperatur hängt vom Rotortyp, der vorgewählten
Temperatur und der Drehzahl ab und muß durch einen entsprechenden Kompensationswert
korrigiert werden. Bei Überschreiten einer vorgegebenen Grenztemperatur wird der Rotor
abgebremst bzw. abgeschaltet. Im übrigen regelt die Kühlvorrichtung 28 in Abhängigkeit
des gemessenen Istwerts und des vorgegebenen Sollwerts die Rotortemperatur.
[0032] Zur Erleichterung der Benutzerführung kann noch die Tasteneingabe jeweils akustisch
quittiert werden. Weiterhin können auch Eingaben, die auf Grund gespeicherter Daten
unzulässig sind, nicht angenommen werden, wobei wiederum ein akustischer Fehlerhinweis
erfolgt. Die Menus können mehrsprachig alternativ aufgerufen werden, wobei eine interne
Umschaltmöglichkeit besteht. Ebenfalls besteht die Möglichkeit einer Umschaltung der
Temperaturanzeige zwischen °C und °F.
[0033] Es sei noch erwähnt, daß der zum Betrieb des Antriebsmotors 24 erforderliche Frequenzumrichter
mit variabler Ausgangsfrequenz ebenfalls im Gehäuse 10 enthalten sein kann. Im übrigen
kann dieses Gehäuse 10 bzw. seine Bestandteile auch in der Zentrifuge selbst integriert
sein.
1. Vorrichtung zur Betriebssteuerung einer Zentrifuge, mit einer Drehzahlmeßvorrichtung,
einer Drehzahlregelvorrichtung für einen einen Rotor antreibenden Antriebsmotor
und einer Sollwertvorgabe-Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
als Mikrorechner ausgebildet ist, der mit einer Eingabetastatur (12) zur Vorgabe der
Drehzahl als Funktion der Zeit und weiterer Betriebsgrößen und/oder Funktionen versehen
ist, daß ein wenigstens die Drehzahlfunktion während der Eingabe grafisch wiedergebender
sowie weitere Soll- und Ist-Größen anzeigender Bildschirm (11) vorgesehen ist, wobei
die Wiedergabe auf dem Bildschirm (11) über Funktionstasten (15 - 18) der Eingabetastatur
(12) auswählbar ist, daß eine Speichervorrichtung zur Speicherung der vorgegebenen
Daten vorgesehen ist und daß der Betriebsablauf in Abhängigkeit der gespeicherten
Daten über die Tastatur (12) auslösbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlfunktion durch
Vorgabe von Funktionspunkten auf dem Bildschirm (11) segmentartig nach einem Grundmuster
zusammensetzbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
vollständig eingegebene Drehzahlfunktion abspeicherbar und abrufbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bildschirm (11 wenigstens eine Menu-Wiedergabe aufweist, wobei insbesondere wenigstens
einigen Funktionstasten (15-18) in Abhängigkeit des aktuellen Menus jeweils festgelegte,
auf dem Bildschirm (11 entsprechend wiedergegebene Funktionen zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionstasten (15
- 18) an wenigstens einem Rand des Bildschirms (11) angeordnet sind, wobei die Bildschirmwiedergabe
der zugeordneten Funktionen im Bereich dieses Randes eine entsprechende Anordnung
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß automatisch nach
Eingabe der Drehzahl funktion oder durch Betätigung einer entsprechenden Funktionstaste
der Bildschirm (11) wenigstens ein Unter-Menu zur Eingabe und Wiedergabe von Sollwerten,
Grenzwerten und/oder Betriebsarten wiedergibt, wobei vorzugsweise die Betriebsarten
"mit/ohne Kühlung", "mit/ohne Vorkühlung", "mit/ohne Vakuum", "STANDARD/ZONAL" und
"mit/ohne Startverzögerung" wahlweise vorgesehen sind, und insbesondere zur Kühlung
und/oder Vorkühlung eine Temperatur-regelvorrichtung (28) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Wiedergabe
von Istwerten und/oder weiteren aktuellen Daten vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7 ,dadurch gekennzeichnet, daß eine Tastenfunktion
zur Umschaltung der Bildschirmwiedergabe auf ausgewählte, entsprechend dem jeweiligen
Betriebszustand interessierende Daten vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikrorechner eine Sicherheitsvorrichtung aufweist, die eine Überdrehzahlsicherung,
Unwuchtsicherung, Deckelverriegelungssicherung, Über temperatursicherung, Bauteile-Überwachung,
Vakuum-Überwachung und/oder Leitungsbruchsicherung umfaßt, wobei bei Überschreitung
vorgebbarer kritischer Werte eine Abschaltung des Antriebsmotors (24) und/oder eine
vorzugsweise als optische und/oder akustische Warneinrichtung ausgebildete Warneinrichtung
auslösbar ist, wobei insbesondere eine Fehlerangabe auf dem Bildschirm als optische
Warneinrichtung vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Echtzeituhr zur Steuerung des Betriebsablaufs vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wiedergabe einer Betriebsanleitung auf dem Bildschirm durch eine Funktionstaste
steuerbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebsmotor (24) als frequenzgesteuerter Asynchronmotor ausgebildet ist, wobei
die Frequenzsteuerung nach der vorgegebenen Drehzahlfunktion erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikrorechner, die Tastatur (12), der Bildschirm (11) und die Speichervorrichtung
in einem Gehäuse (10) untergebracht sind.