[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung des Betriebs von insbesondere
Zweischeiben-Hon- oder Schleifmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Zweischeiben-Hon- und Läppmaschinen sind die Werkstücke normalerweise in Aufnahmeöffnungen
der Läuferscheiben aufgenommen, die auf der unteren Arbeitsscheibe aufliegen und deren
Umfangszahnung mit einem inneren und einem äußeren Zahnkranz in Eingriff steht. Äußerer
oder innerer Zahnkranz bzw. beide werden angetrieben, so daß sich die Läuferscheiben
um ihre Achse drehend zwischen den Arbeitsscheiben vorbewegen. Die Aufnahmeöffnungen
für die Werkstücke sind exzentrisch, so daß die Werkstücke bei dem beschriebenen Umlauf
eine zykloidische Bewegung ausführen.
[0003] Bei der sehr feinen Oberflächenbearbeitung der Werkstücke kommt es u.a. darauf an,
daß eine vorgegebene Dicke sehr präzise eingehalten wird. Es ist daher notwendig,
während des Betriebs der Arbeitsmaschine die Werkstückdicke mit Hilfe eines Meßfühlers
zu messen. Der Meßfühler ist auf eine vorgegebene Dicke voreingestellt. Er schaltet
die Maschine ab, sobald das vorgegebene Maß erreicht worden ist. Da die Dickenmessung
normalerweise dadurch erfolgt, daß der Abstand zwischen den Arbeitsflächen der Arbeitsscheiben
gemessen wird, andererseits die Arbeitsscheiben einem Abtrag unterliegen, ist erforderlich,
diesen Abtrag bei der Dickenmessung zu berücksichtigen. Dies geschieht im Stand der
Technik dadurch, daß die Werkstücke außerhalb der Bearbeitungsmaschine nachgemessen
werden. Aufgrund der nachgemessenen Werte erfolgt von Zeit zu Zeit eine Nachstellung
des Schaltpunktes für den Meßfühler.
[0004] Mit dem fortschreitenden Abtrag der Arbeitsscheiben ändert sich auch deren Abtragvermögen.
Dieses wird zunehmend geringer, da die Arbeitsscheiben ihre Griffigkeit verlieren.
Das körnige Gefüge setzt sich zunehmend dicht; die Arbeits fläche wird "stumpfer".
Naturgemäß wird aus diesem Grunde auch die Bearbeitungszeit länger. Verliert die Arbeitsscheibe
einen großen Teil ihrer Griffigkeit, kann die Bearbeitungszeit zu lange dauern, was
aus produktionstechnischen Gründen unerwünscht ist. Dem beschriebenen Effekt kann
indessen dadurch begegnet werden, daß der Belastungsdruck zunehmend erhöht wird.
Dadurch gelingt es, die Länge der Bearbeitungszeit zu begrenzen. Überschreitet der
Belastungsdruck vorgegebene Werte, wird unter Umständen die ausreichende Oberflächenqualität
sowie die nötige Toleranzqualität nicht erreicht. Bei zu hohem Druck "brechen" die
Scheiben auf, d.h. die Griffigkeit nimmt u.U. zu.
[0005] Beim herkömmlichen Betrieb von Hon- und Schleifmaschinen wird der Belastungsdruck
durch die Bedienungsperson erhöht, wenn sie feststellt, daß die Bearbeitungszeiten
zu lang werden. Ein derartiges Verfahren ist jedoch unbefriedigend und an die Geschicklichkeit
und Zuverlässigkeit der Bedienungsperson gebunden, sollen zufriedenstellende Arbeitsergebnisse
erzielt werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung des
Betriebs von Zweischeiben-Hon- und Schleifmaschinen anzugeben, mit dem die Bearbeitungszeit
der Werkstücke optimiert werden kann bei verbesserter Toleranz- und Oberflächenqualität
bei vereinfachter Maschinenbedienung
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Materialabtrag pro Zeiteinheit gemessen
und mit einem vorgegebenen Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit verglichen.
Mit anderen Worten, während der Bearbeitungszeit wird die Dickenänderung des Werkstücks
pro Zeit gemessen und in Beziehung gesetzt zu einer vorgegebenen Dickenänderung pro
Zeit. Erreicht der gemessene Materialabtrag pro Zeiteinheit den vorgegebenen Wert
nicht, ist dies ein Anzeichen für das Nachlassen der Griffigkeit der Arbeitsscheiben.
Es ist daher notwendig, den Belastungsdruck zu erhöhen. Dies geschieht beim erfindungsgemäßen
Verfahren automatisch.
[0009] Es ist beim erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, einen maximalen und einen minimalen
Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit vorzugeben. Der Belastungsdruck wird
erhöht, wenn der gemessene Materialabtrag pro Zeiteinheit unterhalb des minimalen
Sollwerts liegt und er niedrigt, wenn er oberhalb des maximalen Sollwerts liegt,
beispielsweise bei einem Aufbrechen der Arbeitsscheiben. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß der Belastungsdruck weder zu hoch noch zu niedrig ist, um eine optimale Werkstückbearbeitung
vorzunehmen.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den Belastungsdruck fortlaufend
in Abhängigkeit vom Materialabtrag pro Zeiteinheit zu ändern, d.h. bei Änderung des
gemessenen Wertes für den Materialabtrag pro Zeiteinheit den Belastungsdruck sofort
anzupassen. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird der Belastungsdruck
nach Abschluß eines Bearbeitungszyklus vor dem nächsten Bearbeitungszyklus geändert.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung möglich, die Größe der Veränderung des Belastungsdrucks von der Größe der
Abweichung des Istwerts vom Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit abhängig
zu machen. Der Steuerung für den Belastungsdruck kann eine Funktion eingespeichert
werden, die die Beziehung des Belastungsdrucks zum gemessenen Materialabtrag pro
Zeiteinheit ausdrückt. Ein bestimmter Wert des Abtrags pro Zeiteinheit entspricht
einem bestimmten Belastungsdruck. Ändert sich der Materialabtrag, ändert sich entsprechend
auch der Belastungsdruck. Dieser kann stufenlos oder auch in vorgegebenen Stufen verändert
werden.
[0012] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Arbeitsmaschine vorzugsweise abgeschaltet,
wenn der Belastungsdruck eine vorgegebene Höhe erreicht hat. Wie eingangs ausgeführt,
ist ab einer bestimmten Größe des Belastungsdrucks die Qualität der Bearbeitung nicht
mehr unbedingt gewährleistet. Ferner ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen,
bei Erreichen des maximalen Sollwerts für den Materialabtrag pro Zeiteinheit ein Alarmsignal
abzugeben. Das Überschreiten dieses Sollwerts zeigt an, daß die Arbeitsscheibe aufbrechen
kann und ggf. eine unzulässige Griffigkeit erhält, die aus Qualitätsgründen ebenfalls
unerwünscht ist.
[0013] Eine Möglichkeit, den Abtrag der Arbeitsscheiben zu berücksichtigen, besteht erfindungsgemäß
darin, daß die Dicke der Werkstücke nach der Entnahme aus der Maschine nachgemessen
wird und aus der Differenz des nachgemessenen Wertes und des vorgegebenen Sollwertes
ein Korrektursignal gebildet wird zur Modifizierung des vorgegebenen Sollwerts für
den Materialabtrag. Alternativ kann auch der Abschalt zeitpunkt der Maschine nach
Erreichen des vorgegebenen Sollwerts für den Materialabtrag verschoben werden. Bevor
ein Korrektursignal eingegeben wird zwecks Modifizierung des Sollwerts für den Materialabtrag,
wird nach einer Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßigerweise eine Mehrzahl von Nachmeßwerten
zugrunde gelegt, aus denen ein Mittelwert gebildet wird.
[0014] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht einen Meßfühler mit der zugehörigen Meßsteuervorrichtung vor zur Messung des
Materialabtrags der Werkstücke und ggf. der Arbeitsscheiben sowie eine Belastungsvorrichtung
zur veränderlichen Einstellung des Belastungsdrucks, vorzugsweise der oberen Arbeitsscheibe.
Nach der Erfindung ist eine elektronische Meßsteuervorrichtung vorgesehen, die einen
programmierbaren Speicher enthält, in dem mindestens ein Sollwert für den Materialabtrag
pro Zeiteinheit und für den absoluten Materialabtrag eingegeben werden. Ferner enthält
sie einen Zeittaktgeber zur Messung des Materialabtrags pro Zeiteinheit. Der Meßfühler
ist mit der Meßsteuervorrichtung verbunden zwecks Eingabe eines dem gemessenen Materialabtragswert
entsprechenden Signals. Die Meßsteuervorrichtung ist mit einer Drucksteuervorrichtung
verbunden, die in Abhängigkeit des Signals von der Steuervorrichtung den Belastungsdruck
ändert. Die Drucksteuervorrichtung weist zweckmäßigerweise ebenfalls einen programmierbaren
Speicher auf zur Vorgabe eines maximalen Sollwerts für den Belastungsdruck. Sie gibt
ein Signal auf eine Abschaltvorrichtung für die Arbeitsmaschine, wenn der von der
Druckeinrichtung aufzubringende Belastungsdruck den Sollwert erreicht bzw. überschreitet.
Wie erwähnt, wird durch die Begrenzung des Belastungsdrucks verhindert, daß die Oberflächenqualität
leidet bzw. ein unkontrolliertes Aufbrechen der Arbeitsscheiben verursacht wird.
[0015] Der Meßfühler ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung ein Meßtaster, dem Grenzschaltpunkte
zugeordnet sind für eine minimale bzw. maximale Meßwegbegrenzung. Dadurch wird verhindert,
daß die Messung zu ungenau wird. Die Signale der Grenzschalter werden vorzugsweise
auf die Meßsteuervorrichtung gegeben, die nach einer Ausgestaltung der Erfindung
die Abschaltvorrichtung der Maschine oder eine Warnlampe betätigt, wenn sie ein Signal
von einem Grenzschalter erhält.
[0016] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist in einer Arbeitsmaschine eine
einen Meßfühler aufweisende Nachmeßstation zugeordnet, und der Nachmeßfühler ist mit
der Meßsteuervorrichtung verbunden zur Modifizierung des Sollwerts für den Materialabtrag
des Werkstücks oder des Abschaltzeitpunkts der Maschine nach Erreichen eines vorgegebenen
Sollwerts für den Materialabtrag. Die Werkstücke werden vorzugsweise mit Hilfe einer
geeigneten Handhabungsvorrichtung automatisch aus der Maschine entnommen und der
Nachmeßstation zugeführt.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
[0018] Die einzige Figur zeigt schematisch eine Hon- oder Schleifmaschine mit einer Steueranordnung
nach der Erfindung.
[0019] Bevor auf die in der Zeichnung dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung sein kann.
[0020] Eine Zweischeiben-Hon- oder Schleifmaschine 10 weist eine obere Arbeitsscheibe 11
und eine untere Arbeitsscheibe 12 auf. Die obere Arbeitsscheibe 11 ist an einer Spindel
13 aufgehängt, auf deren oberem Ende ein Antriebsrad 14 sitzt, das über einen Antriebsriemen
15 von einem Antriebs motor 16 angetrieben ist. Die Spindel 13 ist in einer Lagerbuchse
14 gelagert, auf die beispielsweise über ein Gestänge 17 eine Belastungsvorrichtung
18 einwirkt. Mit Hilfe der Belastungsvorrichtung 18 kann der Belastungsdruck der Arbeitsscheibe
11 eingestellt werden. Die beschriebenen Teile sind in einem Oberteil 19 gelagert,
das um eine vertikale Achse im Maschinengestell 20 schwenkbar gelagert ist.
[0021] Die untere Arbeitsscheibe 12 ist mittels einer Hohlwelle 21 im Maschinengestell 20
drehbar gelagert. Die Hohlwelle 21 wird über einen Antriebsriemen 22 von einem Elektromotor
23 angetrieben. Die untere Arbeitsscheibe 12 ist von einem stationären Stiftkranz
24 umgeben. Innerhalb der ringförmigen unteren Arbeitsscheibe 12 ist ein Teller 25
angeordnet, der über eine Welle 26 in der Hohlwelle 21 gelagert ist und über ein Riemengetriebe
27 in Verbindung mit einem Elektromotor 28 steht. Der Teller 25 weist einen Stiftkranz
29 auf. Zwischen den Arbeitsscheiben 11, 12 auf der unteren Arbeitsscheibe 12 aufliegend
sind mehrere Läuferscheiben 30 angeordnet, die am Umfang mit einer Zahnung versehen
sind, die in Eingriff steht mit dem inneren Stiftkranz 29 und dem äußeren Stiftkranz
24. Die Läuferscheiben 30 nehmen in Öffnungen Werkstücke 31 auf, deren Ober- und Unterseiten
bearbeitet werden sollen. Während des Betriebs drehen sich die Arbeitsscheiben 11,
12 bevorzugt gegenläufig. Ferner wird der Teller 25 angetrieben, wodurch die Werkstücke
in den Läuferscheiben 30 sich zykloidisch zwischen den Arbeitsscheiben 11, 12 bewegen.
Insoweit handelt es sich um eine herkömmliche Hon- oder Schleifmaschine.
[0022] An dem Teller 25 befindet sich eine Meßfläche 32, der ein Meßtaster 33 zugeordnet
ist. Der Meßtaster 33 ist mit der oberen Arbeitsscheibe 11 verbunden und mißt daher
den Abstand der Arbeitsscheibe 11 von der stationären Meßfläche 32. Dieser Abstand
ist abhängig von der Dicke der Werkstücke 31. Er wird jedoch auch beeinflußt durch
den Abtrag der Arbeitsflächen der oberen und unteren Arbeitsscheibe 11, 12.
[0023] Der Meßtaster 33 ist über eine elektrische Leitung 34 mit einer Meßsteuereinrichtung
35 verbunden. Die Meßsteuereinrichtung enthält einen programmierbaren Speicher,in
den die Werte für einen maximalen Materialabtrag pro Zeiteinheit ( /t max) und einen
minimalen Materialabtrag pro Zeiteinheit ( /t min) gegeben werden. Die Meßsteuereinrichtung
35 ist mit einem nicht gezeigten Zeittaktgeber verbunden, der die Zeitimpulse innerhalb
der Meßsteuereinrichtung gibt (t). In den programmierbaren Speicher werden außerdem
die Werte für einen maximalen und einen minimalen Gesamtmaterialabtrag bzw. Meßbereich
eingegeben ( max bzw. min). Die Meßsteuereinrichtung 35 ist über eine Leitung 36 mit
einer Drucksteuereinrichtung 37 verbunden,die über eine Steuerleitung 38 mit der Belastungsvorrichtung
18 in Verbindung steht. Die Drucksteuereinrichtung 37 steuert den Druck eines über
eine Leitung 39 ankommenden Druckmediums, das über die Leitung 38 auf die Belastungsvorrichtung
18 gegeben wird (Eingangsdruck F; Ausgangsdruck F
B). Die Drucksteuereinrichtung enthält ebenfalls einen programmierbaren Speicher,
in den ein Maximalwert für den Differenzdruck (/ Fmax) für eine Belastungserhöhung
sowie ein minimaler Differenzdruckwert (/ Fmin) für eine Belastungsverminderung
eingespeichert werden.
[0024] Eine Nachmeßstation 40 hat zwei Meßtaster 41, deren Signale über eine Leitung 42
auf die Meßsteuereinrichtung 35 gegeben werden. Die Werkstücke 38 werden mit Hilfe
einer nicht gezeigten automatisch arbeitenden Handhabungsvorrichtung aus der Maschine
10 entnommen und in die Nachmeßstation 40 gegeben.
[0025] Die beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt. Bei der Bearbeitung vorgegebene Werkstücke
werden in die Meßsteuereinrichtung in der oben beschriebenen Weise die Werte für
den maximalen und den minimalen Abtrag pro Zeiteinheit ein gegeben sowie die absoluten
Werte für den oberen und den unteren Meßbereich. Der Meßtaster 33 gibt fortlaufend
oder in Zeitabständen ein Signal auf die Meßsteuereinrichtung 35, das der jeweils
gemessenen Dicke proportional ist. Die Meßsteuereinrichtung vergleicht nun die Beträge
des Abtrags innerhalb eines vorgegebenen vom Zeittaktgeber eingestellten Zeitraums.
Befindet sich der ermittelte Wert zwischen dem maximalen und dem minimalen Abtragswert
pro Zeiteinheit, wird der Betrieb mit dem gleichen Belastungsdruck fortgesetzt. Dieser
wurde mit einem bestimmten Druck F
B für die obere Arbeitsscheibe 11 begonnen, der von der Drucksteuereinrichtung 37 über
die Belastungseinrichtung 18 eingestellt wird. Die aus der Maschine kommenden Werkstücke
31 werden mit Hilfe einer Handhabungsvorrichtung automatisch entnommen und der Nachmeßstation
40 zugeführt. In dieser wird die Dicke der Werkstücke 31 erneut gemessen, wobei dieses
Meßsignal über die Leitung 42 in die Meßsteuereinrichtung 35 gegeben wird. Diese
hat vor Entnahme der Werkstücke über eine nicht gezeigte Schalteinrichtung die Antriebe
der Maschine 10 ausgeschaltet, sobald über den Meßtaster 33 angezeigt ist, daß der
gewünschte Sollwert für den Materialabtrag erreicht worden ist. Da der Meßtaster
33 den Abtrag der Arbeitsscheiben 11, 12 nicht automatisch kompensiert, kann sich
eine Differenz zwischen den in der Station 40 nachgemessenen Dickenwerten und den
Wer ten ergeben, die vom Meßtaster 33 in die Meßsteuereinrichtung 35 gegeben werden.
Der in der Meßsteuereinrichtung 35 gespeicherte Sollwert für die Werkstückdicke wird
entsprechend modifiziert, so daß auf diese Weise der Abtrag der Arbeitsscheibe kompensiert
wird.
[0026] Mit zunehmendem Abtrag der Arbeitsscheiben 11, 12 wird deren "Griffigkeit" kleiner,
d.h. die Meßwerte für den Materialabtrag pro Zeiteinheit, die in der Meßsteuereinrichtung
35 ermittelt werden, werden kleiner. Unterschreiten diese einen Mindestwert ( /t
min), wird über die Leitung 36 ein Signal auf die Drucksteuereinrichtung gegeben,
die daraufhin in Abhängigkeit von der Größe des Signals auf der Leitung 36 den Druck
um einen Betrag / F
max erhöht, wodurch der Andruck der oberen Arbeitsscheibe 11 größer wird. Durch die Vorgabe
des maximalen Werts des Materialabtrags pro Zeiteinheit ( /t max), wird erreicht,
daß der Druck in optimalen Druckstufen erhöht wird. Der zunehmende Materialabtrag
der Arbeitsscheiben und die dadurch automatisch sich einstellende längere Bearbeitungszeit
der Werkstücke wird durch Druckerhöhung ständig aufgefangen. Der Druck darf indessen
nur einen Höchstwert annehmen, soll er nicht zu einem unkontrollierbaren Aufbrechen
der Arbeitsscheibe führen. Außerdem würde ein zu hoher Druck die Qualität der Oberflächen
beeinträchtigen. Wird daher ein vorgegebener oberer Druck erreicht, wird die Maschine
stillgesetzt. Die Arbeitsscheiben 11, 12 müssen nachgearbeitet werden. Naturgemäß
arbeitet ein Meßtaster nur innerhalb eines bestimmten Bereichs relativ genau. Um
den Genauigkeitsbereich einzuhalten, sind dem Meßtaster 34 nicht gezeigte Schaltpunkte
( max, min) zugeordnet, die für eine Abschaltung der Maschine 10 bzw. für ein Warnsignal
sorgen, wenn die obere oder untere Grenze des Bereichs erreicht wird.
1. Verfahren zur Steuerung des Betriebs von Zweischeiben-Hon- oder Schleifmaschinen,
deren Arbeitsscheiben mittels einer Belastungsvorrichtung mit einem vorgegebenen,
veränderbaren Belastungsdruck zueinander und auf die Werkstücke gedrückt werden, bei
dem während des Betriebs mit Hilfe einer Meßsteuereinrichtung der Materialabtrag der
Werkstücke und ggf. der Arbeitsscheiben gemessen und die Bearbeitung beendet wird,
wenn ein vorgegebenes Maß erreicht worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialabtrag
pro Zeiteinheit (Istwert) gemessen und mit mindestens einem vorgegebenen Sollwert
für den Materialabtrag pro Zeiteinheit verglichen wird und der Belastungsdruck der
Belastungsvorrichtung automatisch erhöht wird, wenn der Istwert unterhalb des Sollwerts
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein maximaler und ein minimaler
Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit vorgegeben werden und der Belastungsdruck
der Belastungsvorrichtung erhöht wird, wenn der gemessene Materialabtrag (Istwert)
unterhalb des minimalen Sollwerts liegt und erniedrigt wird, wenn der Istwert oberhalb
des maximalen Sollwerts liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß der Belastungsdruck
fortlaufend in Abhängigkeit vom Materialabtrag pro Zeiteinheit geändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß der Belastungsdruck
nach Abschluß eines Bearbeitungszyklus vor dem nächsten Bearbeitungszyklus geändert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der Veränderung des Belastungsdrucks von der Größe der Abweichung des Istwerts vom
Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit abhängig ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bearbeitungsdruck
stufenlos veränderbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Belastungsdruck
in festen vorgegebenen Stufen verändert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen des maximalen
Sollwerts für den Materialabtrag ein Alarmsignal abgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,bei dem die Dicke der Werkstücke nach
Entnahme aus der Maschine nachgemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Differenz
des nachgemessenen Wertes und dem vorgegebenen Sollwert ein Korrektursignal gebildet
wird zur Modifizierung des vorgegebenen Sollwerts für den Materialabtrag oder zur
automatischen Verschiebung des Abschaltzeitpunkts der Maschine nach Erreichen des
vorgegebenen Sollwerts für den Materialabtrag.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß aus mehreren Nachmeßwerten
ein Mittelwert gebildet wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
mit einem Meßfühler zur Messung des Materialabtrags der Werkstücke und ggf. der Arbeitsscheiben
und einer Belastungsvorrichtung zur veränderlichen Einstellung des Belastungsdrucks,
vorzugsweise der oberen Arbeitsscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische
Meßsteuervorrichtung (35) vorgesehen ist mit einem programmierbaren Speicher, in
den mindestens ein Sollwert für den Materialabtrag pro Zeiteinheit und für den absoluten
Materialabtrag gegeben wird, der Meßsteuereinrichtung (35) ein Zeittaktgeber zugeordnet
ist, der Meßfühler (33) mit der Meßsteuervorrichtung (35) verbunden ist zwecks Eingabe
eines dem gemessenen Materialabtragswert entsprechenden Signals und die Meßsteuervorrichtung
(35) mit einer Drucksteuervorrichtung (37) verbunden ist, die in Abhängigkeit des
Signals von der Meßsteuervorrichtung (35) den Belastungsdruck ändert.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksteuervorrichtung
(37) einen programmierbaren Speicher aufweist zur Vorgabe eines maximalen Sollwerts
für den Belastungsdruck und ein Signal auf eine Abschaltvorrichtung für die Maschine
(10) gibt, wenn der von der Druckeinrichtung (18) aufzubringende Belastungsdruck den
Sollwert erreicht bzw. überschreitet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßfühler
ein Meßtaster (33) ist und dem Meßtaster (33) Grenzschaltpunkte für eine minimale
bzw. maximale Meßwegbegrenzung zugeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzschaltpunkte
mit der Meßsteuervorrichtung (35) in Verbindung stehen und diese ein Signal auf die
Abschaltvorrichtung für die Maschine (10) gibt, wenn sie ein Signal von einem Grenzschaltpunkt
erhält.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,dadurch gekennzeichnet, daß der
Maschine (10) eine einen Meßfühler (41) aufweisende Nachmeßstation (40) zugeordnet
ist und die Meßfühler (41) mit der Meßsteuervorrichtung (35) in Verbindung stehen
zur Modifizierung des Sollwerts für den Materialabtrag des Werkstücks (31) oder des
Abschaltzeitpunkts der Maschine (10) nach Erreichen eines vorgegebenen Sollwert für
den Materialabtrag.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Nachmeßstation
(40) und der Maschine (10) eine Handhabungsvorrichtung angeordnet ist, die die Werkstücke
(31) automatisch aus der Maschine (10) entnimmt und der Nachmeßstation (40) zuführt.