Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 von der DE-A-36 38
765 aus.
[0001] Zur Erzielung hoher Leistungen werden Brennkraftmaschinen mit mehreren, im Zylinderkopf
hängend angeordneten Einlaß- und Auslaß-Ventilen je Zylinder ausgerüstet. Um einen
steifen Ventilantrieb zu erreichen, werden die hängend angeordneten Ventile über obenliegende
Steuerwellen betätigt, wobei die Steuerwellen je Zylinder zwischen dessen Einlaß-
und Auslaß-Ventilen gelagert sind. Zur Verringerung der Bauhöhe des Zylinderkopfes
sind die Steuerwellen-Lager geteilt ausgeführt, wobei die gesonderten Lagerdeckel
jeweils beiderseits der jeweiligen Steuerwelle mittels Schraubbolzen befestigt sind.
Zwischen den in einer gemeinsamen Querebene des Zylinderkopfes angeordneten Steuerwellen-Lagern
ist bei gemischverdichtenden Brennkraftmaschinen zur Erzielung einer günstigen Ladungs-Verbrennung
im Bereich der Zylinderachse eine Zündkerze in einem Schacht angeordnet, der über
eine Durchbrechung im Deckel des Zylinderkopfes zugänglich ist.
[0002] Bei dem Zylinderkopf nach der eingangs genannten Druckschrift DE-A 36 38 765 ist
der Schacht teilweise von einem Schachtrohr gebildet, das den Deckel des Zylinderkopfes
über die Durchbrechung durchsetzt. Gegenstand dieser Druckschrift ist, den mit Spiel
ausgebildeten Durchgang des Schachtrohres durch den ZylinderkopfDeckel öldicht auszubilden.
Im einzelnen wird hierfür ein elastischer Dichtring vorgeschlagen, der mittels einer
über Gewinde auf dem Schachtrohr angeordneten Mutter gegen den Zylinderkopf-Deckel
gepreßt wird.
[0003] Demgegenüber bezieht sich das dem Anmeldegegenstand zugrundeliegende Problem darauf,
daß, wie aus Fig. 1 der bereits genannten DE-OS 36 38 765 auch hervorgeht, für die
Anordnung der Befestigungseinrichtungen der gesonderten Lagerdeckel zwischen der
jeweiligen Steuerwelle und dem Zündkerzen-Schacht ein beträchtlicher Bauraum erforderlich
ist. Dies führt in nachteiliger Weise zu einem breitbauenden Zylinderkopf mit aus
größerem Materialaufwand und größeren, gefüllten Kühlräumen resultierendem zusätzlichem
Gewicht. Weiter ist der spitze Ventilwinkel zwischen den Einlaß- und Auslaß-Ventilen
noch relativ groß.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Zylinderkopf der eingangs beschriebenen
Bauart eine Ausgestaltung aufzuzeigen, durch die ein schmalbauender Zylinderkopf erreichbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein der Anordnung von Ventilsteuerelementen
im Zylinderkopf dienendes Bauteil über das Schachtrohr mit dem Zylinderkopf verbunden
ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dient das Schachtrohr der Befestigung
eines gemeinsamen Lagerdeckels für die in einer Querebene angeordneten, geteilten
Lager für beiderseits des Schachtrohres vorgesehene Steuerwellen. In einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung kann das Schachtrohr der Befestigung eines vom Zylinderkopf
gesonderten Steuergehäuses dienen, wobei die mittelbare Befestigung über den gemeinsamen
Lagerdeckel für die Steuerwellenlager bevorzugt ist.
[0006] Grundgedanke der Erfindung ist nicht ein für zwei Steuerwellen-Lager gemeinsamer
Deckel mit mittiger Verschraubung an sich, wie beispielsweise aus der DE-C 36 41 129
bekannt, sondern die Ausgestaltung eines den Schacht fortsetzenden Schachtrohres zur
mittigen Niederhaltung bzw. Befestigung zumindest eines gemeinsamen Lagerdeckels.
Mit der Erfindung kann der gegenseitige Abstand der Steuerwellen erheblich verringert
werden, wodurch der Zylinderkopf in seiner Breite schmäler baut. Weiter kann der Winkel
zwischen den Einlaß- und Auslaß-Ventilen noch spitzer gewählt werden mit dem Vorteil
einer flachen, kompakten Brennraummulde im Zylinderkopf. Insbesondere kann mit der
Erfindung ein 4-Ventil-Motor mit sehr flachem Dachbrennraum erzielt werden. Damit
kann weiter die Erfindung sowohl bei einer gemischverdichtenden Brennkraftmaschine
als auch bei einer luftverdichtenden Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung Anwendung
finden.
[0007] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Zylinderkopf mit Deckel im Querschnitt, wobei ein gemeinsamer Lagerdeckel
für beiderseits des Schachtrohres angeordnete Steuerwellen mittig durch eine mit
dem Schachtrohr zusammenwirkende Spannmutter niedergehalten ist,
Fig. 2 einen im Querschnitt hälftig gezeigten weiteren Zylinderkopf, bei dem über
das Schachtrohr ein Zylinderkopfdeckel, ein gemeinsamer Lagerdeckel und ein vom Zylin
derkopf gesondertes Steuergehäuse niedergehalten sind, und
Fig. 3 im Querschnitt einen hälftigen Zylinderkopf mit gesondertem Steuergehäuse und
gemeinsamen Lagerdeckel, wobei das Schachtrohr im wesentlichen unmittelbar auf den
Lagerdeckel einwirkt.
[0008] Bei einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine 1 ist einem Zylinder 2 ein
Zylinderkopf 3 zugeordnet. Der Zylinderkopf 3 ist mit paarweise und hängend angeordneten
Einlaßventilen 4 und paarweise und hängend angeordneten Auslaßventilen 5 ausgerüstet.
Die Einlaßventile 4 werden von einer Steuerwelle 6 und die Auslaßventile 5 werden
von einer Steuerwelle 7 betätigt. Die Steuerwellen 6 und 7 sind in Lagern 8 und 9
gelagert, wobei die Lager 8 und 9 zur Erzielung eines steifen Ventiltriebes jeweils
zwischen den beiden Einlaßventilen 4 und den beiden Auslaßventilen 5 in einer gemeinsamen
Querebene angeordnet sind. Zur Verringerung der Bauhöhe des Zylinderkopfes 3 sind
die Steuerwellen-Lager 8 und 9 geteilt ausgebildet, wobei die unteren Lagerhälften
8′ und 9′ jeweils integraler Bestandteil eines mit dem Zylinderkopf 3 einstückig verbundenen
Steuergehäuses 19 sind. Zwischen den Steuerwellen-Lagern 8 und 9 weist die gemischverdichtende
Brennkraftmaschine 1 zur Erzielung einer günstigen Ladungs-Verbrennung eine im Bereich
der Zylinderachse 10 angeordnete Zündkerze 11 auf, die in einem im Zylinderkopf 3
ausgebildeten Schacht 12 angeordnet ist.
[0009] Zur Fortsetzung des Schachtes 12 über den ZylinderkopfDeckel 13 hinaus ist ein Schachtrohr
14 vorgesehen. Das Schachtrohr 14 ist im Zylinderkopf 3 drehgesichert fixiert. In
seinem anderen, abgewandten Endbereich durchsetzt das Schachtrohr 14 mit Spiel einen
für beide Steuerwellen-Lager 8 und 9 gemeinsamen Lagerdeckel 15. Im Bereich des für
beide Steuerwellen-Lager 8 und 9 gemeinsamen Lagerdeckels 15 weist das Schachtrohr
14 an seinem Außenumfang ein Gewinde 16 für eine Spannmutter 17 auf. Die Spannmutter
17 dient der Niederhaltung bzw. Befestigung des gemeinsamen Lagerdeckels 15, der in
seinen freien Endbereichen jeweils zusätzlich befestigt ist.
[0010] Die Steuerwellen 6 und 7 sind dem Schachtrohr 14 bzw. der mittigen Befestigungsstelle
im Bereich der Spannmutter 17 eng benachbart angeordnet, wodurch einerseits ein schmalbauender
Zylinderkopf 3 und andererseits ein sehr spitzer Ventilwinkel zwischen den Einlaß-Ventilen
4 und den Auslaß-Ventilen 5 erzielt ist. Dies ergibt bei mittig angeordneter Zündkerze
11 einen sehr flachen Dachbrennraum 18. Zur Erzielung einer für hohe Drehzahlen geeigneten
Ventilsteuerung werden die Einlaß-Ventile 4 und die Auslaß-Ventile 5 jeweils über
Tassenstößel 20 von den Steuerwellen 6 und 7 betätigt, wobei die Tassenstößel 20
in Führungen 21 des mit dem Zylinderkopf 3 einstückigen Steuergehäuses 19 angeordnet
sind.
[0011] Für eine luftverdichtende Brennkraftmaschine 1 tritt an die Stelle der Zündkerze
11 eine Einspritzdüse (nicht gezeigt).
[0012] Der in Fig. 2 im Querschnitt hälftig dargestellte Zylinderkopf 22 ist mit einem gesonderten
Steuergehäuse 23 ausgerüstet. Das Steuergehäuse 23 dient der Anordnung von Führungen
für mit nicht gezeigten Ventilen zusammenwirkenden Stößeln, wie sie beispielsweise
in Fig. 1 gezeigt sind. Weiter umfaßt das separate Steuergehäuse 23 die untere Hälfte
eines geteilten Lagers 24 für eine nicht gezeigte Steuerwelle. Den zu beiden Seiten
eines Schachtrohres 25 in einer Querebene angeordneten und in einem einzigen oder
in zwei Steuergehäusen 23 ausgebildeten Steuerwellen-Lagern 24 ist ein gemeinsamer
Lagerdeckel 26 zugeordnet. Der Lagerdeckel 26 wird von einem als Bundbuchse gestalteten
Schachtrohr 25 durchsetzt, das ferner einen Deckel 27 des Zylinderkopfes 22 durchsetzt.
Das Schachtrohr 25 ist an seinem deckelseitigen Ende mit einem Anschlag-Bund 28 versehen,
der über eine elastische Zwischenlage 29 auf den Deckel 27 einwirkt. Weiter ist ein
zur Zwischenlage 29 koaxial angeordneter Druckring 30 zwischen dem Anschlagbund 28
und dem gemeinsamen Lagerdeckel 26 der Steuerwellen-Lager 24 vorgesehen. Weiter ist
das Schachtrohr 25 am Anschlag-Bund 28 mit Werkzeugangriffsflächen ausgestaltet zur
Bewerkstelligung einer lösbaren Verbindung des Schachtrohres 25 über ein Gewinde
31 im Zylinderkopf 22. Mit der vorbeschriebenen Anordnung ist eine Mehrfach-Befestigung
über das Schachtrohr 25 erzielt, wobei zugleich eine öldichte Abdichtung zwischen
dem Schachtrohr 25 und dem Zylinderkopf-Deckel 27 erreicht ist.
[0013] Ein in Fig. 3 im Querschnitt hälftig dargestellter Zylinderkopf 32 ist mit einem
als Bundbuchse ausgebildeten Schachtrohr 33 ausgerüstet. Dieses Schachtrohr 33 wirkt
über einen Spannkopf 34 im wesentlichen unmittelbar auf den gemeinsamen Lagerdeckel
35 von in einer Querebene angeordneten Steuerwellen-Lagern 36 ein. Weiter wirkt der
Spannkopf 34 stirnseitig mit einer zwischen diesem und einem Zylinderkopf-Deckel 37
angeordneten elastischen Dichtung 38 zusammen. In der vorbeschriebenen Anordnung
dient das Schachtrohr 33 der Festlegung eines gemeinsamen Lagerdeckels 35 sowie eines
vom Zylinderkopf 32 gesondert angeordneten Steuergehäuses 39.
[0014] Für die Zylinderköpfe 22 und 32 der Fig. 2 und 3 gilt als gemeinsames Merkmal, daß
der Schacht von zwei Schachtrohren 40 und 25 bzw. 40 und 33 gebildet ist, wobei das
einem Brennraum 41 benachbart angeordnete Schachtrohr 40 im Zylinderkopf 22 bzw. 32
fixiert ist. Zur lösbaren Verbindung mit dem jeweiligen Schachtrohr 25 bzw. 33 weist
das brennraumseitige Schachtrohr 40 ein Innengewinde 42 auf. Diese Anordnung von
Schachtrohren aus hochfesten Eisenwerkstoffen bietet sich insbesondere bei Zylinderköpfen
aus Leichtmetall an.
[0015] Die in den Fig. 2 und 3 beschriebenen Befestigungsanordnungen lassen sich durch
die in Fig. 1 gezeigte Befestigungsanordnung ersetzen, ferner sind die in den Fig.
2 und 3 gezeigten Befestigungsanordnungen auch für eine Anordnung in dem Zylinderkopf
3 der Fig. 1 geeignet.
[0016] Für eine luftverdichtende Brennkraftmaschine tritt an die in Fig. 1 gezeigte Zündkerze
11 eine Einspritzdüse.
1. Zylinderkopf mit Deckel für Brennkraftmaschinen,
- der mit hängend angeordneten Gaswechsel-Ventilen (4,5) ausgerüstet ist, und
- zwischen den Ventilen eines Brennraumes (18,41) einen Schacht (12) aufweist zur
Aufnahme einer mit dem Brennraum in Verbindung stehenden Einrichtung (Zündkerze 11,
Einspritzdüse), wobei
- der über eine Durchbrechung im Deckel (13,27,37) zugängliche Schacht wenigstens
teilweise von einem Schachtrohr (14,25,33) gebildet ist,
- das über ein Zusatzmittel der Befestigung eines am Zylinderkopf (3,22,32) lösbar
angeordneten Bauteiles dient,
dadurch gekennzeichnet,
- daß ein der Anordnung von Ventilsteuerelementen (Steuerwellen 6,7; Stößel 20) im
Zylinderkopf (3,22,32) dienendes Bauteil (Steuerwellen-Lagerdeckel 15,26,35; Steuergehäuse
23, 39) über das Schachtrohr (14,25,33) mit dem Zylinderkopf verbunden ist.
2. Zylinderkopf nach Anspruch 1,
- mit für beiderseits des Schachtrohres (14,25,33) vorgesehene Steuerwellen (6,7)
in einer Querebene angeordnete Lager (8,9;24;36),
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Schachtrohr (14,25,33) der Befestigung eines gemeinsamen Lagerdeckels (15,26,35)
für die Steuerwellen-Lager (8,9;24;36) in der Querebene dient.
3. Zylinderkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schachtrohr
(25,33) der Befestigung eines vom Zylinderkopf (22,32) gesonderten Steuergehäuses
(23,39) dient.
4. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 3, wobei
- das Schachtrohr (25) den Deckel (27) durchsetzt und mittels eines Anschlages (Anschlag-Bund
28) über eine elastische Zwischenlage (29) auf den Deckel einwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß ein zur Zwischenlage (29) koaxial angeordnetes Druckstück (Druckring 30) zwischen
dem Anschlag (Anschlagbund 28) und dem gemeinsamen Lagerdeckel (26) der Steuerwellen-Lager
(24) vorgesehen ist.
5. Zylinderkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Anschlag an einem Bund (28) einer als Schachtrohr (25) dienenden Bundbuchse
angeordnet ist,
- die über ein Gewinde (31) mit dem Zylinderkopf (22) verbindbar ist, und
- die ferner im Bereich des Anschlag-Bundes (28) Werkzeugangriffsflächen aufweist.
6. Zylinderkopf nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß eine als Schachtrohr (33) dienende Bundbuchse über einen Spannkopf (34) im wesentlichen
unmittelbar auf den gemeinsamen Lagerdeckel (35) der Steuerwellen-Lager (36) einwirkt,
wobei
- der Spannkopf stirnseitig mit einer zwischen diesem und dem Deckel (37) angeordneten
elastischen Dichtung (38) zusammenwirkt.
7. Zylinderkopf nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß das im Zylinderkopf (3) fixierte Schachtrohr (14) zumindest den gemeinsamen
Lagerdeckel (15) durchsetzt, und
- lagerdeckelseitig ein Gewinde (16) für eine Spannmutter (17) aufweist.
8. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schacht von zwei Schachtrohren (40 und 25; 40 und 33) gebildet ist, wobei
- das dem Brennraum (41) benachbart angeordnete Schachtrohr (40) im Zylinderkopf (22,32)
fixiert ist, und
- mit Einrichtungen (Innengewinde 42) zur Verbindung mit dem der Befestigung von Bauteilen
dienenden Schachtrohr (25,33) versehen ist.