[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubkolben-Brennkraftmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 beschriebenen Bauart.
[0002] Aus der US-PS 4 624 222 ist eine derartige Brennkraftmaschine mit fünf Ventilen
je Brennraum bekannt, wobei drei Ventile für den Einlaß dienen. Zwei im Zylinderkopf
beiderseits einer Zylindermittenebene angeordnete Steuerwellen betätigen je eine Gruppe
gleichartiger Ventile. Zwei der drei Einlaßventile sind nahe der Zylindermittenebene
angeordnet, während das dritte Einlaßventil um die Achse der Einlaßventil-Steuerwelle
von der Zylindermittenebene weg in Richtung Rand der Zylinderbohrung verschwenkt angeordnet
ist. Damit schließt die Stirnseite des Ventiltellers des dritten Einlaßventiles z.B.
mit der Zylinderkopf-Trennfläche einen kleineren Winkel ein als die Stirnflächen der
Ventilteller der zwei erstgenannten Einlaßventile.
[0003] Bei Brennkraftmaschinen für hohe Leistungen ergeben sich entsprechend den großen
Querschnitten der Einlaßkanäle große Durchmesser der Ventilteller für die Einlaßventile.
Dies kann bei im Verhältnis zum Durchmesser der Zylinderbohrung relativ großen Ventiltellern
dazu führen, daß diese einen erheblichen Flächenanteil an der zylinderkopfseitigen
Brennraumbegrenzung bilden.
[0004] Hieraus ergibt sich mit einem - wie oben beschrieben - angeordneten dritten Einlaßventil
ein zerklüfteter Brennraum mit einem relativ großen Brennraumabschnitt von flach keilförmiger
Gestalt unterhalb des Ventiltellers dieses dritten Einlaßventiles gegenüber dem übrigen
Brennraumabschnitt mit den im Winkel steiler angeordneten zwei Einlaßventilen. Nachteilig
an diesem zerklüfteten Brennraum ist das unzureichende Durchbrennen der Ladung in
dem flach keilförmigen Brennraumabschnitt unter dem dritten Einlaßventil, da mit
der relativ niedrigen Öffnung des keilförmigen Brennraumabschnittes ein zügiges Vordringen
der Flammenfront verhindert ist. Da diese Brennraumform einer raschen und restlosen
Verbrennung der Ladung entgegensteht, ergeben sich daraus weiter ein erhöhter Verbrauch
und eine schlechtere Abgasqualität.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine der
eingangs beschriebenen Bauart eine Anordnung mit drei gleichartigen Tellerventilen
etwa in einer Hälfte der Brennraumbegrenzung zur Gestaltung eines günstigen Brennraumes
aufzuzeigen.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Zone der zylinderkopfseitigen Brennraumbegrenzung
mit den Ventiltellern der zwei Einlaßventile mit der zylinderseitig benachbarten Zone
mit dem Ventilteller des dritten Einlaßventiles zylinderseitig einen relativ großen
stumpfen Winkel einschließt, wobei letztgenannte Zone beispielsweise zu einer Zylinderkopf-Trennfläche
unter einem relativ großen spitzen Winkel angeordnet ist. Damit ist eine restlose
Durchwirbelung des Brennraumabschnittes unter dem Ventilteller des dritten Einlaßventiles
mit vollständigem Durchbrennen der Ladung erreicht. Die Erfindung ermöglicht es
in vorteilhafter Weise, die beiden Zonen in der etwa hälftigen Brennraumbegrenzung
abschnittsweise an die Kontur eines im Querschnitt linsenförmigen Brennraumes anzugleichen,
der für eine günstige Ladungsverbrennung bekannt ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
So beziehen sich die nächsten Unteransprüche auf geometrische Angaben zur Oberflächengestaltung
der Brennraumbegrenzung im Bereich der drei vorzugsweise dem Einlaß dienenden Tellerventile,
wobei die jeweilige Zone der Brennraumbegrenzung mit einem oder zwei Ventiltellern
eben oder zylindrisch oder sphärisch gestaltet sein kann. Bei einer sphärischen Brennraumgestaltung
mit radial angeordneten Ventilen wird eine kompakte Bauweise des Zylinderkopfes mittels
konischer Nocken an der die zwei gleichartigen Ventile steuernden Steuerwelle erreicht.
Einer kompakten Bauweise des Zylinderkopfes bei flacher Brennraummulde im Boden des
Zylinderkopfes dienen die Merkmale weiterer Unteransprüche, wobei die bei einem 5-Ventil-Zylinderkopf
vorgesehenen zwei Steuerwellen zum Antrieb der drei Einlaßventile in einem kleinstmöglichen,
gegenseitigen Achsabstand angeordnet sind. Der kleinstmögliche Achsabstand kann insbesondere
durch die Nockenhöhe bestimmt sein. Damit kann weiter eine der Steuerwellen von der
anderen über im Durchmesser kleine Zahnräder angetrieben werden.
[0008] Die Erfindung ist anhand einer Prinzipdarstellung veranschaulicht. Die Zeichnung
zeigt in
Fig. 1 eine lediglich teilweise dargestellte Brennkraftmaschine im Querschnitt mit
einem Zylinderkopf,
Fig. 2 eine Ansicht der Brennraummulde im 5-Ventil-Zylinderkopf.
[0009] Eine Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 ist mit einem Zylinderkopf 2 ausgerüstet, der
je Brennraum 3 mit drei Einlaßventilen 4, 4′, 4˝ und zwei Auslaßventilen 5, 5′ bestückt
ist. Die Auslaßventile 5, 5′ sind mit ihren Ventiltellern 50, 50′ in der diesseits
der Zylindermittenebene E
ZM liegenden Hälfte der Brennraumbegrenzung 30 angeordnet. Eine obenliegend angeordnete
Steuerwelle 6 betätigt die Auslaßventile 5, 5′. In der jenseits der Zylindermittenebene
E
ZM liegenden Hälfte der Brennraumbegrenzung 30 sind die Einlaßventile 4, 4′, 4˝ mit
ihren Ventiltellern 40, 40′, 40˝ angeordnet. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, bilden die
vorgenannten Ventilteller einen wesentlichen Flächenanteil der hälftigen Brennraumbegrenzung
30. Weiter zeigt die Fig. 2, daß die Einlaßventile 4 und 4′ mit ihren Achsen 7 und
7′ in einer gemeinsamen Ebene E
V liegen, die sich gemäß Fig. 1 mit der Zylindermittenebene E
ZM im Bereich des Zylinders 8 unter einem spitzen Winkel "α" schneidet. Eine obenliegend
angeordnete Steuerwelle 9 betätigt die Einlaßventile 4 und 4′.
[0010] Das dritte Einlaßventil 4˝ ist mit seinem Ventilteller 40˝ zwischen denen der Einlaßventile
4, 4′ etwa mittig und zum Rand des Zylinders 8 versetzt angeordnet, Fig. 2. Wie aus
Fig. 1 hervorgeht, ist das dritte Einlaßventil 4˝ mit seiner Achse 10 unter einem
spitzen Winkel "β" zur Ebene E
V der zwei Einlaßventile 4, 4′ angeordnet, wobei die Achse 10 und die Ebene E
V sich im Bereich des Zylinders 8 schneiden. Das dritte Einlaßventil 4˝ ist von einer
Steuerwelle 11 betätigt.
[0011] Der Winkel "β" zwischen der Ebene E
V und der Achse 10 des dritten Einlaßventiles 4˝ ist in seiner Größe so gewählt, daß
der Achsabstand "a" der für den Antrieb der drei Einlaßventile 4, 4′, 4˝ vorgesehenen
Steuerwellen 9 und 11 unter Beachtung der gegebenen Nockenhöhe möglichst klein ist.
Beide Steuerwellen 9, 11 können über miteinander kämmende Zahnräder (nicht gezeigt)
gegenläufig angetrieben sein.
[0012] Im Hinblick auf eine günstige Gestaltung des Brennraumes 3 mit einer flachen Mulde
im Zylinderkopf 2 als Abschluß für den Zylinder 8 dienen die Achsen 7, 7′ und 10 der
drei Einlaßventile 4, 4′, 4˝ jeweils als Flächennormale für die den jeweiligen Ventiltellern
40, 40′, 40˝ benachbarten Flächenbereiche der zylinderkopfseitigen Brennraumbegrenzung
30. Weisen die den Ventiltellern 40 und 40′ der Einlaßventile 4 und 4′ benachbarten
Flächenbereiche der Brennraumbegrenzung 30 eine einzige, in der gemeinsamen Ebene
E
V der vorgenannten Tellerventile liegende Flächennormale auf, ist eine bereichsweise
glatte Brennraumbegrenzung 30 erzielt.
[0013] Wird die in der Ebene E
V liegende, vorgenannte Flächennormale mit der Achse 10 des dritten Einlaßventiles
4˝ in der Zylindermittenebene E
ZM in einem Punkt 12 zum Schnitt gebracht, ist damit ein Mittelpunkt für Krümmungsradien
erreicht, deren Werte etwa vom Durchmessermaß D
Z der Zylinderbohrung 8′ bis Unendlich reichen.
[0014] Bei unendlich großen Krümmungsradien ergeben sich in Nachbarschaft der Ventilteller
40, 40′, 40˝ ebene Flächenbereiche der Brennraumbegrenzung 30. Bei kleineren Krümmungsradien
können zylindrisch oder sphärisch gewölbte Flächenbereiche erzielt werden. Weiter
können in einem Brennraum 3 Flächenbereiche der Brennraumbegrenzung 30 mit verschieden
gekrümmten Oberflächen vorgesehen sein.
[0015] Weiter ist eine im Bereich der drei Einlaßventile 4, 4′, 4˝ kalottenartig gestaltete
Brennraumbegrenzung 30 denkbar mit radial angeordneten Ventilen, wobei die der Zylindermittenebene
E
ZM benachbarten zwei Einlaßventile mit kegelförmigen Nocken der zugehörigen Steuerwelle
zusammenwirken (nicht gezeigt).
[0016] Mit der Erfindung ist somit nicht nur eine günstige räumliche Ausbildung des Brennraumes
erreicht, sondern in Verbindung damit auch eine vorteilhafte Oberflächengestaltung
des Brennraumes.
1. Hubkolben-Brennkraftmaschine mit obenliegenden Steuerwellen in einem Mehrventil-Zylinderkopf,
- der je Brennraum (3) mit jeweils mehreren gleichartigen, hängend angeordneten Tellerventilen
(4,4′,4˝;5,5′) ausgerüstet ist, und
- im wesentlichen in einer Hälfte seiner jeweiligen Brennraumbegrenzung (30) die Ventilteller
(40, 40′,40˝) dreier gleichartiger Tellerventile (4,4′,4˝) einen wesentlichen Flächenanteil
bilden, wobei
- zwei der drei Tellerventile (4,4′) mit ihren Achsen (7,7′) in einer gemeinsamen
Ebene (EV) einer Zylindermittenebene (EZM) unter einem spitzen Winkel ( α ) benachbart angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das dritte Tellerventil (4˝) mit seiner Achse (10) die für die zwei Tellerventile
(4,4′) gemeinsame Ebene (EV) zylinderseitig unter einem spitzen Winkel ( β ) schneidet, und
- mittels einer gesonderten Steuerwelle (11) betätigt ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (7,7′,10)
der drei Tellerventile (4,4′,4˝) jeweils als Flächennormale für die den jeweiligen
Ventiltellern (40,40′,40˝) benachbarten Flächenbereiche der zylinderkopfseitigen
Brennraumbegrenzung (30) dienen.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Ventiltellern
(40,40′) der zwei Tellerventile (4,4′) benachbarten Flächenbereiche der Brennraumbegrenzung
(30) eine einzige Flächennormale in der gemeinsamen Ebene (EV) dieser Tellerventile liegend aufweisen.
4. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Achse (10) des dritten Tellerventils (4˝) und die in der Ebene (EV) der zwei Tellerventile (4,4′) liegende, einzige Flächennormale sich in einem Punkt
(12) im Bereich der Zylindermittenebene (EZM) schneiden,
- wobei dieser Schnittpunkt (12) als Mittelpunkt für Krümmungsradien dient, deren
Werte etwa vom Durchmessermaß (DZ) einer Zylinderbohrung (8′) bis Unendlich ( ∞ ) reichen.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Brennraumbegrenzung (30) im Bereich der drei Tellerventile (4,4′,4˝) kalottenartig
gestaltet ist mit radial angeordneten Tellerventilen, wobei
- die der Zylindermittenebene (EZM) benachbarten zwei Tellerventile mit kegelförmigen Nocken der zugehörigen Steuerwelle
zusammenwirken.
6. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet,
- daß die drei Tellerventile (4,4′,4˝) als Einlaßventile dienen, und
- daß in der anderen Hälfte der Brennraumbegrenzung (30) die Ventilteller (50,50′)
zweier von einer weiteren Steuerwelle (6) betätigter Auslaßventile (5,5′) angeordnet
sind.
7. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Steuerwellen (9,11) der drei Einlaßventile (4,4′,4˝) in einem kleinstmöglichen gegenseitigen
Achsabstand ("a") angeordnet sind.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Steuerwellen
(9,11) über miteinander kämmende Zahnräder gegenläufig angetrieben sind.