(19)
(11) EP 0 345 216 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89810358.5

(22) Anmeldetag:  17.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/36, B65H 51/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT SE

(30) Priorität: 03.06.1988 CH 2113/88

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Benz, Rolf
    CH-8547 Gachnang (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schussfadenspeicher für eine Webmaschine


    (57) Der Schussfadenspeicher enthält einen von einem ringförmigen Elektromagneten (16) umgebenen Wickelkörper (8) mit einem Speicherabschnitt (10b) zum daran Aufwickeln eines von ihm jeweils für einen Schusseintrag über Kopf abziehbaren Schussfadens (2a), welcher zwischen dem Wickelkörper (8) und dem Elektromagneten (16) hindurchgeführt ist, und eine Bremseinrichtung (13) zum Festhalten des Schussfadens (2a). Die Bremseinrichtung (13) enthält eine Anzahl im Wickel­körper (8) in unmittelbarer Nähe des Speicherabschnitts (10b) in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnete, im wesentlichen radial bewegliche Bremselemente (42), die bei erregtem Elektromagneten (16) mit mindestens einer an diesem vorgesehenen, im wesentlichen rotationssymmetrischen Bremsfläche (Polfläche 50, 53) zusammen wirken. Die Brems­elemente (42) sind auf innerhalb des Wickelkörpers (8) ange­ordneten, federelastisch verformbaren Trägern (43) ange­bracht, durch welche die Bremselemente (42) bei nichterreg­tem Elektromagneten (16) je in eine wirkungslose Ruhestel­lung zurückgeführt bzw. in dieser gehalten werden. Diese Anordnung ermöglicht einerseits die Anbringung der Brems­elemente (42) in engen Abständen voneinander, die eine präzise Erfassung einer vorbestimmten Länge des Schussfadens (2a) gewährleisten; andererseits wird eine im wesentlichen reibungsfreie Führung der Bremselemente (42) erzielt, die entsprechend geringe Magnetkräfte erfordert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schussfadenspeicher für eine Webmaschine, mit einem Wickelkorper zur Aufnahme eines von einer Vorratsspule zugeführten Schussfadens, der in einer vorbestimmten Anzahl Windungen in einem Speicherabschnitt des Wickelkorpers aufgewickelt und von diesem jeweils für einen Schusseintrag über Kopf abgezogen wird, und mit einem den Wickelkorper umgebenden ringförmigen Elektromagneten, welcher mindestens eine im wesentlichen rotationssymmetri­sche Bremsfläche aufweist, und welcher mit mehreren am Wickelkörper in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt an­geordneten, gegen die Bremsfläche verstellbaren Bremsele­menten eine Bremseinrichtung zum wahlweisen Festhalten oder Freigeben des abzuziehenden Schussfadens bildet.

    [0002] Bei einem aus der EP-Patentanmeldung 0 246 182 bekannten Schussfadenspeicher der genannten Art sind die Bremselemen­te durch in den Umfang des Wickelkörpers integrierte, im wesentlichen in axialer Richtung orientierte Lamellen ge­bildet, die mit dem Elektromagneten zusammenwirken. Durch diese Lamellen wird der Schussfaden jeweils in einem rela­tiv grossen Abstand von dem zur Aufnahme der parallelen Fadenwindungen bestimmten Speicherabschnitt erfasst, wobei die Lage der Bremsstelle innerhalb der axialen Breite des Elektromagneten variieren kann. Dadurch kann sich im Moment der Bremsung jeweils eine relativ lange, über den Speicher­abschnitt zur Bremsstelle verlaufende, freie Fadenschlaufe bilden, deren Länge entsprechend variieren kann, so dass bei dem für dem jeweils folgenden Schusseintrag zu spei­chernden Schussfaden unerwünschte Längenabweichungen auf­treten können. Zudem besteht die Gefahr, dass der Schuss­faden beim Abziehen vom Wickelkörper zwischen die Lamellen einhaken kann.

    [0003] Bei einem aus der EP-Patentanmeldung 0 148 356 bekannten Schussfadenspeicher anderer Art sind kugelförmige Bremsele­mente in einer Reihe in radialen Bohrungen eines von einem Führungsring umgebenen Tragrings angeordnet, der am Faden­abzugsende einer Wickeltrommel angebracht ist. Jedem der Bremselemente ist ein am Führungsring radial gegenüberlie­gend angebrachter Elektromagnet zugeordnet, der einen gegen das betreffende Bremselement orientierten Spulenkörper aufweist. In den Bohrungen des Tragrings sind Permanent­magnete angeordnet, durch welche die Bremselemente bei nichterregten Elektromagneten in den Bohrungen gehalten bzw. in diese zurückgeführt werden. Dieser bekannte Schuss­fadenspeicher ist mit einer Garnfühlereinrichtung versehen, die einem zwischen dem Speicherabschnitt und dem Tragring vorgesehenen Längenabschnitt der Wickeltrommel zugeordnet ist. Entsprechend ergibt sich auch bei dieser Anordnung ein relativ grosser Abstand zwischen dem die parallelen Faden­windungen enthaltenden Speicherabschnitt und den Bremsstel­len für den Schussfaden. Diese bekannte Anordnung erfordert zudem eine relativ aufwendige, vielteilige Ausführung sowohl des mit einer relativ grossen Anzahl Elektromagneten zu bestückenden Führungsringes als auch des mit einer entspre­chenden Anzahl Permanentmagneten und den lose einlegbaren Bremselementen zu bestückenden Tragringes. Dabei ist die grösstmögliche Anzahl der Bremselemente durch den relativ grossen Platzbedarf der in den Führungsring in Umfangsrich­tung gegeneinander versetzt einzubauenden und an die Strom­zufuhr anzuschliessenden Elektromagnete bestimmt bzw. be­grenzt, so dass sich relativ grosse Durchmesser des Führungs­ringes und der Wickeltrommel ergeben.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesser­ten Schussfadenspeicher der eingangs genannten Art in einer einfachen, kompakten Bauweise zu schaffen, welche auf eng­stem Raum eine präzise Speicherung und Freigabe des Schuss­fadens mit geringen Längenabweichungen des jeweils gespei­cherten Fadenstücks gestattet.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Bremselemente durch knopfartige Kontaktkörper ge­bildet sind, welche in mindestens einer am Umfang des Wickelkörpers vorgesehenen Durchtrittsöffnung zumindestens teilweise versenkbar angeordnet sind, dass diese Durch­trittsöffnung in einem dem Speicherabschnitt in Fadenab­zugsrichtung unmittelbar benachbarten Längenabschnitt des Wickelkörpers angeordnet ist, und dass jeder der Kontakt­körper auf einem innerhalb des Wickelkörpers angeordneten, stab- oder lamellenartig ausgebildeten, federelastisch ver­formbaren Träger angebracht ist.

    [0006] Durch die knopfartig ausgebildeten Bremselemente des erfin­dungsgemässen Schussfadenspeichers wird der Schussfaden jeweils in einer in axialer Richtung genau definierten, eng begrenzten Bremsstelle in unmittelbarer Nähe des Speicher­abschnitts erfasst. Entsprechend wird die am Ende jedes Schusseintrags über den Speicherabschnitt gegen die Brems­stelle verlaufende Fadenschlaufe durch ein relativ kurzes Fadenstück gebildet, welches - wie der dieses Fadenstück enthaltende, für den nächsten Schusseintrag zu speichernde Schussfaden - immer im wesentlichen die gleiche Länge auf­weist.

    [0007] Im Zusammenhang mit der am Ringmagneten ausgebildeten Brems­fläche kann der mit den knopfartigen Bremselementen bestückte Wickelkörper mit einem wesentlich kleineren Durchmesser ausgeführt werden als bei bisherigen Ausführungen mit über den Umfang verteilten, einzelnen Elektromagneten, da die über ihren ganzen Umfang durchgehend nutzbare Bremsfläche des erfindungsgemässen Schussfadenspeichers, innerhalb der konstruktiv gegebenen Grenzen, eine in Umfangsrichtung weit­gehend freie Anordnung dieser Bremselemente in engen Ab­ständen voneinander gestattet, die lediglich durch die ent­sprechenden Abmessungen des Wickelkörpers und der Bremsele­mente bestimmt sind. Die Anbringung der knopfartigen Brems­elemente auf federnden Trägern ergibt als weiteren Vorteil eine von Reibungskräften freie Verbindung zwischen den Bremselementen und den diesen benachbarten Partien des Wickelkörpers, die nicht zur Führung der Bremselemente aus­gebildet sein müssen, sondern diese je mit einem relativ grossen Spiel umgeben können. Dies gestattet einerseits die Verstellung der Bremselemente mit geringen Magnetkräften, die einen entsprechend geringeren Stromverbrauch erfordern, anderseits wird die Gefahr einer durch Verschmutzung verur­sachten Blockierung der Bremselemente vermieden.

    [0008] Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den ab­hängigen Patentansprüchen angegeben.

    [0009] Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der fol­genden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dar­gestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung, in Verbin­dung mit den Patentansprüchen. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Teilansicht einer Webmaschine mit einem in einem Teilschnitt dargestellten Schussfadenspeicher und Teilen von mit diesem zusammenwirkenden Antriebs- und Steuereinrichtungen;

    Fig. 2 einen Schussfadenspeicher entsprechend jenem nach Fig. 1 in einem Teillängs­schnitt in einer grösseren Darstellung;

    Fig. 2a eine Einzelheit aus der Fig. 2, in einer grösseren Darstellung;

    Fig. 3, 4, 5, 6 weitere Schussfadenspeicher in Teillängs­schnitten, je in einer abgewandelten Aus­führungsform;

    Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Ab­schnitts des Schussfadenverlaufs in einer Teilansicht gemäss Pfeil VII in Fig. 3.



    [0010] In der Fig. 1 ist ein durch Kettfäden 1 und Schussfäden 2 gebildetes Gewebe 3 einer nicht weiter dargestellten Webma­schine 4 angedeutet. Die Webmaschine 4 enthält einen orts­fest angeordneten Schussfadenspeicher 5, dem von einer ortsfesten Schussfaden-Vorratsspule 6 jeweils ein Schuss­faden 2a zugeführt wird. Der Schussfadenspeicher 5 enthält einen trommelförmigen Wickelkörper 8, der über Wälzlager 19 auf einer drehbaren Wicklerachse 7 gelagert und in bekann­ter, nicht dargestellter Weise gegen Drehung gesichert ist. Der Wickelkörper 8 enthält einen durch zwei im wesentlichen zylindrische Speicherabschnitte 10a und 10b gebildeten Speicherbereich zur Aufnahme eines jeweils für einen Schusseintrag erforderlichen Schussfadenvorrats, der aus einer entsprechenden Anzahl von auf den Wickelkörper 8 aufgebrachten Windungen des Schussfadens 2a besteht. Der Schussfaden 2a ist von der Vorratsspule 6 durch eine in der Wicklerachse 7 ausgebildete Bohrung und einen auf dar Wicklerachse 7 befestigten, hohlen ersten Wickelarm 11 gegen einen am Wickelkörper 8 ausgebildeten Auflaufkonus 9a, und nach Umschlingung des Speicherabschnitts 10a über einen auf der Wicklerachse 7 befestigten zweiten Wickelarm 12 gegen einen den zweiten Speicherabschnitt 10b begrenzen­den zweiten Auflaufkonus 9b geführt. Nach Umschlingung des Speicherabschnitts 10b durchläuft der Schussfaden 2a eine dem Wickelkörper 8 zugeordnete Bremseinrichtung 13 und ist zu einer Schusseintragsdüse (Hauptdüse) 14 der Webmaschine 4 geführt. Die Bremseinrichtung 13 enthält einen Führungs­ring 15 aus einem Tragring 15a und einem den Wickelkörper 8 umgebenden ringförmigen Elektromagneten 16, der über eine Steuerleitung 17 an eine Steuereinrichtung 18 angeschlossen ist.

    [0011] Die Wicklerachse 7 ist über eine in Fig. 1 als Riementrieb dargestellte Antriebsverbindung 20 mit einem steuerbaren Motor 21 gekoppelt, der über eine Steuerleitung 22 an die Steuereinrichtung 18 angeschlossen ist. Ueber die Steuer­einrichtung 18 ist die Drehzahl des Motors 21 in Abhängig­keit von der gewählten Drehzahl einer Antriebswelle, vor­zugsweise der Hauptwelle 23 der Webmaschine 4, beeinfluss­bar. Von der Hauptwelle 23 werden in bekannter Weise die Antriebe der verschiedenen, nicht dargestellten Aggregate der Webmaschine 4 abgeleitet. Auf der Hauptwelle 23 ist eine Steuerscheibe 24 befestigt, der ein auf vorbestimmte Winkelstellungen der Steuerscheibe 24 ansprechender Sensor 25 zugeordnet ist. Der Sensor 25 ist über eine Steuerlei­tung 26 an die Steuereinrichtung 18 angeschlossen. Ueber die Steuereinrichtung 18 wird der Elektromagnet 16 jeweils während eines durch zwei Winkelstellungen der Steuerscheibe 24 bestimmten Zeitintervalls erregt, wobei auf noch zu beschreibende Weise die Bremseinrichtung 13 aktiviert und der Schussfaden 2a festgehalten wird. Bei ausgeschaltetem Elektromagneten 16 und entsprechend gelüfteter Bremsein­richtung 13 wird der Schussfaden 2a freigegeben, so dass er vom Wickelkörper 8 über Kopf abgezogen und durch die Schusseintragsdüse 14 in das zwischen den Kettfäden 1 ge­bildete Webfach der Webmaschine 4 eingetragen werden kann.

    [0012] Die Drehzahl des Motors 21 wird zu Beginn des Webvorganges auf einen der Drehzahl der Hauptwelle 23 und der Breite des herzustellenden Gewebes 3 entsprechenden Wert eingestellt. Ueber die Wickelarme 11 und 12 wird der von der Vorratsspule 6 über Kopf abgezogene Schussfaden 2a in den beiden Speicherabschnitten 10a bzw. 10b der Wickeltrommel 8 aufgewickelt und während der Zeitspanne, in der die Brems­einrichtung 13 aktiviert ist, für einen folgenden Schuss­eintrag bereitgehalten. Bei der dem vorbestimmten Beginn des Schusseintrags entsprechenden, durch den Sensor 25 erfassten Winkelstellung der Steuerscheibe 24 wird der Elektromagnet 16 abgeschaltet, und der Schussfaden 2a wird durch die Schusseintragsdüse 14, gegebenenfalls unterstützt durch in bekannter Weise über die Webbreite verteilt angeordnete, nicht dargestellte Stafettendüsen, in das Webfach eingetragen. Bei der dem vorbestimmten Ende des Schusseintrags entsprechenden Winkelstellung der Steuer­scheibe 24 wird über den Sensor 25 und die Steuereinrich­tung 18 der Elektromagnet 16 erregt, wobei der Schussfaden 2a durch die Bremseinrichtung 13 bis zum Stillstand verzö­gert wird.

    [0013] Die Länge des durch die Schusseintragsdüse 14 eingetragenen Schussfadens 2a wird durch das Zeitintervall zwischen dem Ausschalten und dem darauffolgenden Einschalten des Elek­tromagneten 16 bestimmt. Der Zeitpunkt der Aktivierung der Bremseinrichtung 13 richtet sich nach der jeweiligen Posi­tion E′ des nach dem Schusseintrag aus dem Webfach austretenden vorderen Endes E des in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Schussfadens 2a bezüglich einer an der Aus­trittsseite des Webfachs angeordneten Ueberwachungsein­richtung 30, die gemäss Fig. 1 drei Fadensensoren 31, 32 und 33 enthalten kann, welche je über eine Steuerleitung 34 bzw. 35 bzw. 36 mit der Steuereinrichtung 18 verbunden sind. Ueber die Steuereinrichtung 18 und die Ueberwachungsein­richtung 30 kann in bekannter Weise, wie in der eingangs genannten EP-Patentanmeldung 0 246 182 beschrieben, jeweils die Dauer des Lüftungsintervalls der Bremseinrichtung 13 und damit die Länge des einzutragenden Schussfadens 2a be­einflusst werden. Der eingetragene Schussfaden 2a wird je­weils in bekannter Weise an der Eintrittsseite des Web­faches abgeschnitten, durch ein nicht dargestelltes Webe­blatt in der Spitze des Webfaches an das beim Warenrand W beginnende Gewebe 3 angeschlagen und durch einen Fachwech­sel der Kettfäden 1 eingebunden.

    [0014] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 2 kann der Schuss­fadenspeicher 5 auch direkt am Antriebsmotor 21 ange­flanscht sein, dessen Welle sich als Wicklerachse 7 in den Wickelkörper 8 fortsetzt. Bei dieser Ausführung ist ein Flansch 37 des Motorgehäuses mittels Schrauben 38 an einem Träger 39 befestigt, welcher an einem nicht dargestellten Teil des Webmaschinengestells angebracht ist. Im Flansch 37 ist ein Wälzlager 29 angeordnet, in dem die Wicklerachse 7 drehbar gelagert ist. Der Schussfadenspeicher 5 ist mit einem Flanschteil 52 ausgeführt, der über Schrauben 59 mit dem Motorgehäuse verbunden ist. Am Flanschteil 52 ist ein Gehäusering 62 angeschraubt, der die mit der Wicklerachse 7 umlaufenden Wickelarme 11 und 12 mit radialem Spiel umgibt. Der Wickelarm 11, der gemäss Fig. 2 durch ein gerades Zu­führrohr gebildet ist, kann, wie etwa aus der EP-Patent­anmeldung 165 366 bekannt, an der Wickelachse 7 drehbar gelagert sein und über am Gehäusering 62 und am Wickelkör­per 8 angebrachte Magnete 65 bzw. 66 während seines Umlaufs jeweils in Drehung versetzt werden. Der Wickelarm 12 ist mit einer Oese 72 versehen, durch welche der zwischen den Speicherabschnitten 10a und 10b verlaufende Abschnitt des Schussfadens 2a geführt ist.

    [0015] Der bezüglich der Wicklerachse 7 feststehende Wickelkörper 8 enthält eine hohle Trommelpartie 40, die mit einer Reihe von über ihren Umfang verteilt angeordneten Bohrungen 41 versehen ist. Die Bohrungen 41 können in einem beliebigen, gemäss Fig. 2 möglichst geringen Abstand D vom Speicherab­schnitt 10b angeordnet sein, der eine durch die vorbestimm­te Anzahl Schussfadenwindungen gegebene Länge L aufweist. Der Abstand D ist vorzugsweise kleiner als die Länge L. Die Bohrungen 41 bilden Durchtrittsöffnungen für eine entspre­chende Anzahl knopfartiger Bremselemente 42. Diese sind je an einem Ende eines federelastisch verformbaren stab- oder lamellenförmigen Trägers 43 angebracht und durch diese je im wesentlichen radial beweglich gehalten. Die Bremselemen­te 42 können darstellungsgemäss je mit einem halbkugelför­migen Kopfteil 81 und einem zylindrischen Fussteil 82 aus­geführt sein, der am Träger 43 angeklebt, angelötet oder auf andere Weise befestigt sein kann.

    [0016] Die Träger 43, welche bei der dargestellten Ausführung je durch eine Blattfeder gebildet sein können, sind im wesent­lichen parallel zur Achse des Wickelkörpers 8 angeordnet und mit ihren anderen Enden in einem am Fadenabzugsende des Wickelkörpers 8 angeordneten Befestigungsring 44 einge­spannt. Diese Anordnung gestattet die Verwendung relativ langer, stabiler Tragelemente mit vorbestimmter, bleibender Federkraft, die auch im Dauerbetrieb eine sichere Führung der Bremselemente 42 gewährleisten. Die eingespannten Enden der Träger 43 können am Befestigungsring 44 direkt ange­bracht oder darstellungsgemäss durch Klemmelemente 45 ge­halten sein, die aus einem schwingungsdämpfenden Material, z.B. Gummi oder Kunststoff, bestehen können.Die freien Enden der Träger 43 können sich, gegebenenfalls unter Vor­spannung, an einen aus einem entsprechenden schwingungs­dämpfenden Material bestehenden Stützring 57 anlegen, der auf einer im Wickelkörper 8 ausgebildeten Ringschulter 84 sitzt. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass die Bremselemente 42 in der in Fig. 2 dargestellten Ruhestel­lung über die die Bohrungen 41 umgebende Umfangsfläche der Trommelpartie 40 nicht oder nur um ein geringes Mass vor­stehen. Die Bremselemente 42 sind in möglichst geringen Abständen K voneinander angeordnet. Zweckmässig ist es, wenn der jeweile Abstand K nicht grösser ist als der dop­pelte Durchmesser C der Bremselemente 42.

    [0017] Der Elektromagnet 16 enthält eine Magnetwicklung 46, die zwischen einem inneren Polring 47 und einem mit diesem über einen Jochteil 49 verbundenen äusseren Polring 48 angeord­net ist. Der äussere Polring 48 ist mit einer gegen den Wickelkörper 8 sich fortsetzenden Wandpartie 48a verbunden, an der gemäss Fig. 2a eine entlang dem Umfang der Trommel­partie 40 verlaufende Polfläche 50 ausgebildet ist, welche mit einer am inneren Polring 47 ausgebildeten Polfläche 53 zusammenwirkt. Die zum Zusammenwirken mit den Bremselemen­ten 42 bestimmte Bremsfläche der Bremseinrichtung 13 kann an den Polflächen 50 und 53 oder, wie in den Fig. 2 und 2a dargestellt, an einem zwischen den Polflächen 50, 53 ange­ordneten ringförmigen Zwischenstück 56 ausgebildet sein, das aus einem nichtmagnetischen, beim dargestellten Bei­spiel schwingungsdämpfenden Material, wie Gummi oder Kunst­stoff, besteht. Dadurch kann die Beanspruchung der Brems­elemente 42 relativ klein gehalten und zugleich eine schonen­de Bremsung des Schussfadens 2a erzielt werden. Der den Elektromagneten 16 tragende Tragring 15a ist mittels Bolzen 51 am Flanschteil 52 befestigt und in einer Stellung ge­halten, in der die Polflächen 50, 53 mit der Trommelpartie 40 im Bereich der Bohrungen 41 einen ringförmigen Brems­spalt begrenzen, durch den der zwischen dem Speicherab­schnitt 10b und der Schusseintragsdüse 14 verlaufende Ab­schnitt des Schussfadens 2a hindurchgeführt ist.

    [0018] Bei ausgeschaltetem Elektromagneten 16 ist die Bremsein­richtung 13 gelüftet, wobei die Bremselemente 42 in der in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung gehalten werden, die einen ungehinderten Durchlauf des jeweils für einen Schuss­eintrag aus dem Speicherabschnitt 10b abgezogenen Schuss­fadens 2a durch den Bremsspalt gewährleistet. Der entspre­chende Verlauf des Schussfadens 2a ist im oberen Teil der Fig. 2 dargestellt. Wenn der im Speicherabschnitt 10b ge­speicherte Fadenvorrat für den vollen Schusseintrag nicht ausreicht, kann die restliche Schussfadenlänge über den umlaufenden Wickelarm 12 direkt aus dem Speicherabschnitt 10a abgewickelt werden. Der entsprechende Fadenverlauf ist in Fig. 2 durch eine strichpunktierte Linie 2a' angedeutet.

    [0019] Wenn am Ende der für den Schusseintrag vorgesehenen Zeit­spanne der Elektromagnet 16 über die Steuereinrichtung 18 unter Strom gesetzt wird, werden die Bremselemente 42 ange­zogen und aus ihren in Fig. 2 dargestellten Ruhestellungen je durch die entsprechende Bohrung 41 hindurch an das Zwischenstück 56 angepresst, wodurch der beim Fadenabzug um den Wickelkörper 8 umlaufende Schussfaden 2a abgebremst und schliesslich festgehalten und damit der Schusseintrag been­det wird. Die knopfartigen Bremselemente 42 können in einer dem Verlauf der Magnetfeldlinien angepassten Form und mit einem für die Magnetwirkung günstigen, relativ grossen Querschnitt ausgeführt werden, der einen entsprechend star­ken Induktionsfluss ermöglicht. Durch entsprechende Beein­flussung der Stromstärke in den Steuerleitungen 17 ist die auf den Schussfaden 2a jeweils einwirkende Bremskraft fein regulierbar und kann dadurch auf die Beschaffenheit des jeweils zu verarbeitenden Schussfadenmaterials abgestimmt werden.

    [0020] Wenn der Elektromagnet 16 über die Steueinrichtung 18 aus­geschaltet und wird, werden die Bremselemente 42 freige­geben und durch die bei der vorangegangenen Aktivierung der Bremseinrichtung 13 federnd verformten Träger 43 von der Bremsfläche abgehoben und in die Ruhestellungen nach Fig. 2 zurückgeführt. Beim Abschalten des ringförmigen Elektroma­gneten 16 wird, aufgrund der dabei durch Selbstinduktion der Magnetwicklung 46 auftretenden Umkehr der Polarität des Elektromagneten 16, jeweils eine zusätzliche Abstosskraft auf die im Vergleich zu ihren Trägern 43 relativ massigen Bremselemente 42 ausgeübt, wobei deren Rückführung be­schleunigt und damit eine entsprechend kurze Oeffnungszeit der Bremseinrichtung 13 erzielt wird.

    [0021] Beim Schussfadenspeicher nach Fig. 3 sind Bremselemente 42 und 42a sowie die zugehörigen Bohrungen 41 an der Trommel­partie 40 in zwei in axialer Richtung und in Umfangsrich­tung gegeneinander versetzten Reihen angeordnet. Entspre­chend kann, im Vergleich zur Ausführung nach Fig. 2, die doppelte Anzahl Bremselemente 42, 42a im Wickelkörper 8 untergebracht werden, so dass eine noch präzisere Erfassung des Schussfadens 2a in über den Umfang des Wickelkörpers 8 entsprechend enger aufeinanderfolgenden Bremsstellen und damit eine entsprechend kurze Ansprechzeit der Bremsein­richtung 13 gewährleistet werden kann. Entsprechend dieser Darstellung können die Bremselemente 42, 42a kugelförmig ausgeführt und die Träger 43 je aus einem Federdraht gebil­det sein. Der Elektromagnet 16 kann einen vom Jochteil 49 getrennten inneren Polring 47a mit zwei Polflächen 54 und 55 aufweisen, die je einer Reihe der Bremselemente 42 bzw. 42a zugeordnet sind und je mit der Polfläche 50 der Wand­partie 48a bzw. der Polfläche 53 des Jochteils 49 zusammenwirken. Der Polring 47a ist ebenfalls über Zwischen­stücke 56 aus schwingungsdämpfendem Material mit dem Joch­teil 49 und dem Wandteil 48a verbunden.

    [0022] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 3 kann der in der Trommelpartie 40 angeordnete Stützring 57 auf einem am Be­festigungsring 44 ausgebildeten Hülsenteil 83 angebracht sein. Durch den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Stützring 57 können Schwingungen der beim Ausschalten des Elektroma­gneten 16 zurückfedernden Träger 43 und der Bremselemente 42 und 42a gedämpft werden.

    [0023] Wie aus der Fig. 3 weiter hervorgeht, kann die Wicklerachse 7 mit einer gegen das Abzugsende des Wickelkörpers 8 offe­nen Bohrung 58 versehen sein, die über Bohrungen 60 mit dem Innenraum der Trommelpartie 40 in Verbindung steht und die an eine Zuführleitung 61 für Druckluft anschliessbar ist. Durch diese Anordnung kann zeitweise, gegebenenfalls nach einem vorbestimmten Programm, jeweils Druckluft zur Reini­gung der Bremselemente 42, 42a, der sie umgebenden Bohrun­gen 41 und des Bremsspalts in die Trommelpartie 40 einge­führt werden.

    [0024] Beim Schussfadenspeicher nach Fig. 4 sind die Träger 43 der Bremselemente 42 und 42a im Bereich der Fadeneinlaufseite des Wickelkörpers 8 eingespannt und erstrecken sich gegen die bei dieser Ausführung nahe dem Fadenabzugsende des Wickelkörpers 8 angeordneten Bohrungen 41. Wie aus dieser Darstellung weiter hervorgeht, kann auf der Wicklerachse 7 ein Lüfterrad 63 befestigt sein, durch welches aus der Um­gebung des Wickelkörpers 8 Reinigungsluft in den Innenraum der Trommelpartie 40 angesaugt und durch die Bohrungen 41 und den Bremsspalt abgeführt werden kann. Darstellungs­gemäss können im Bereich des zweiten Auflaufkonus 9b weitere, gegen den Speicherabschnitt 10a gerichtete Ausströmöffnungen 64 vorgesehen sein, durch welche mit dem Schussfaden 2a zugeführte Verunreinigungen aus dem Spei­cherabschnitt 10a entfernt werden können.

    [0025] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungen sind die Bremselemente 42, 42a durch magnetisierbare Stahlteile ge­bildet, die direkt mit den Polflächen 50, 53, 54, 55 des Elektromagneten 16 bzw. mit den zwischen diesen angeordne­ten Zwischenstücken 56 zusammenwirken. Der Schussfaden­speicher nach Fig. 5 ist mit gegenüber dem Elektromagneten 16 in axialer Richtung des Wickelkörpers 8 versetzten Bremselementen 42b ausgeführt, deren Träger 43 je mit einem zum Zusammenwirken mit dem Elektromagneten 16 bestimmten, z.B. plattenförmigen Ankerteil 67 versehen sind. Die Brems­elemente 42b können in entsprechenden Bohrungen oder, wie dargestellt, in einer über den Umfang des Wickelkörpers 8 verlaufenden Durchtrittsöffnung 69 angeordnet sein, die durch eine am Wickelkörper 8 in der Nähe des Speicherab­schnitts 10b ausgebildete Schulter 75 und durch das im Ab­stand davon gehaltene freie Ende einer hülsenförmigen Trom­melpartie 40a begrenzt ist, die bei diesem Ausführungsbei­spiel vom Abzugsende des Wickelkörpers 8 gegen den Speicher­abschnitt 10b ragt. An der Stirnseite des Wickelkörpers 8 kann eine nicht dargestellte Durchtrittsöffnung vorgesehen sein, durch welche - etwa über einen in Fig. 5 gestrichelt angedeuteten Verbindungskanal 76 - Druckluft in die Trommel­partie 40a eingeführt werden kann, um Verunreinigungen abzu­führen. Die Bremselemente 42b wirken mit einem am Elektro­magneten 16 seitlich angebrachten Anschlagring 68 zusammen, der aus einem nichtmagnetischen Material, z.B. einem Kunst­stoff, bestehen kann. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 5 können die Träger 43 so geformt sein, dass die Bremselemente 42b in der dargestellten Stellung, die sie bei erregtem Elektromagneten 16 einnehmen, an den Anschlag­ring 68 angelegt werden, bevor die durch den Elektromagneten 16 angezogenen Ankerteile 67 die Innenwand der Trommelpartie 40a berühren, so dass die Bremskraft der Bremseinrichtung 13 jeweils in beschriebener Weise über die Steuereinrichtung 18 beeinflusst werden kann. Bei dieser Ausführung wird eine direkte Berührung zwischen dem Elek­tromagneten 16 und den Ankerteilen 67 bzw. den Bremselemen­ten 42b vermieden. Die Bremselemente 42b können ebenfalls aus einem Kunststoff oder einem anderen nichtmagnetischen Material oder aus Stahl bestehen.

    [0026] Es ist auch eine abgewandelte Ausführungsform möglich, bei der der Anschlagring 68 an der dem Speicherabschnitt 10b abgekehrten Seite des Elektromagneten 16 angebracht ist und die damit zusammenwirkenden Bremselemente 46b dementspre­chend zwischen dem Elektromagneten 16 und dem Fadenabzugs­ende des Wickelkörpers 8 angeordnet sind, wobei die Träger 43 etwa wie bei der Ausführungsform nach Fig. 4, im Bereich der Fadeneinlaufseite des Wickelkörpers 8 eingespannt sein können. Bei entsprechender konstruktiver Ausbildung des Wickelkörpers 8 und des Elektromagneten 16 können bei dieser Ausführungsform die Bremelemente 40b in geringem Abstand vom Speicherbereich 10b angeordnet werden. Es sind jedoch auch Anwendungen möglich, bei denen - zugunsten der übrigen Vorteile dieser Ausführung - ein grösserer Abstand zwischen dem Speicherbereich 10b und den Bremselementen 40b in Kauf genommen werden kann.

    [0027] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 6 kann der zwischen den Speicherabschnitten 10a und 10b angeordnete Auflauf­konus 9b an einem Ring 70 ausgebildet sein, der auf der Trommelpartie 40 zwischen der mit vollen Linien dargestell­ten Stellung und einer strichpunktiert gezeichneten Stel­lung 70′ in unterschiedlichen Abständen x bzw. x′ von den Bremselementen 42 eingestellt und festgeklemmt werden kann. Dazu können in der Trommelpartie 40 achsparallele Schlitze 71 vorgesehen sein, die eine federelastische Klemmung des Ringes 70 ermöglichen und die zugleich als Durchtrittsöffnungen für aus der Trommelpartie 40 abströ­mende Reinigungsluft dienen können. Durch die verstellbare Anordnung des Auflaufkonus 9b kann die entsprechende Länge des Speicherabschnitts 10b je nach Garndicke und der für die jeweilige Webbreite erforderlichen Anzahl Windungen optimal so eingestellt werden, dass der bereitzustellende Schussfadenvorrat jeweils im wesentlichen im Speicherab­schnitt 10b vorliegt. Entsprechend können Längenabweichun­gen des gespeicherten Schussfadens verringert werden, so dass die erforderliche Schussfadenlänge jeweils mit grosser Genauigkeit bereitgestellt werden kann. Wie aus der Fig. 6 weiter hervorgeht, kann die Oese 72 des zweiten Wickelarms 12 an diesem in axialer Richtung des Wickelkörpers 8 ver­stellbar und feststellbar gehalten sein, so dass sie der jeweiligen Stellung des Auflaufkonus 9b entsprechend einge­stellt werden kann.

    [0028] Die Fig. 7 zeigt den zwischen der Oese 72 und der Bremsein­richtung 13 verlaufenden Abschnitt A des Schussfadens 2a bei den vorstehend beschriebenen Ausführungen. Der durch eine volle Linie dargestellte Abschnitt A entspricht dem Verlauf des ungebremsten Schussfadens 2a in der Endphase des Schusseintrags, wobei angenommen ist, dass der im Speicherabschnitt 10b gespeicherte Schussfadenvorrat be­reits abgewickelt ist und eine restliche Schussfadenlänge über die in Pfeilrichtung 73 umlaufende Oese 72 aus dem Speicherabschnitt 10a abgewickelt wird. Der entsprechend umlaufende Schussfaden 2a verläuft von der Oese 72 bogen­förmig gegen den Wickelkörper 8 und wird, unter Reibung an diesen und/oder an den Führungsring 15 anliegend, abgezo­gen. Durch die am Ende des Schusseintrags aktivierte Brems­einrichtung 13 wird der Schussfaden 2a jeweils in einer in Fig. 7 strichpunktiert dargestellten Stellung 2a˝ festgehalten, während der Fadenabschnitt A, zusammen mit der jeweils aus dem Speicherabschnitt 10a nachgelieferten Fadenpartie, durch die die Stellung 72˝ durchlaufende Oese 72 auf den Speicherabschnitt 10b aufgewickelt wird. Dabei entsteht aus der Differenz zwischen der Länge des bogen­förmig verlaufenden Abschnitts A und dem durch eine strich­punktierte Linie dargestellten Abstand B der Oese 72 von der Bremsstelle eine ungestreckte Fadenschleife A˝, welche auf den Wickelkörper 8 lose aufgelegt wird, so dass beim folgenden Schusseintrag der Schussfaden 2a mit einer ent­sprechenden Ueberlänge eingetragen wird.

    [0029] Entsprechend dem bei den erfindungsgemässen Ausführungen erzielbaren geringen Abstand zwischen dem Bewegungsbereich der Oese 72 und den eng begrenzten Bremsstellen können diese Ueberlängen und damit die jeweils durch die Faden­schleifen A′ verursachten Abweichungen von der durch die Breite des herzustellenden Gewebes bestimmten theoretischen Schussfadenlänge, klein und im wesentlichen konstant gehal­ten werden. Die erfindungsgemässe Ausbildung des Schuss­fadenspeichers gestattet ferner die Verwendung eines Wickelkörpers 8 mit relativ kleinem Durchmesser, der gleich oder kleiner als 100 mm, z.B. 60 - 80 mm, sein kann. Da­durch können mehrere Speichereinheiten mit geringem Platz­bedarf nebeneinander sowie je in geringem Abstand von der Schusseintragsdüse 14 an der Webmaschine angebracht werden, so dass der beim Fadenabzug entstehende Fadenballon klein gehalten und zugleich der Schussfaden mit entsprechend ge­ringem Widerstand vom Wickelkörper 8 abgezogen und unter einem relativ kleinen Einlaufwinkel zur Schusseintragsdüse 14 geführt werden kann.

    [0030] Es sind noch verschiedene andere Ausführungsformen der Er­findung möglich. So können anstelle der dargestellten Bremselemente 42, 42a, 42b auch andere, z.B. kugelförmige Bremselemente mit abgeplatteten Kontaktflächen oder zylin­drische Bremselemente verwendet werden, welche etwa mit bombierten Stirnflächen ausgeführt sind, die zum Zusammen­wirken mit der entsprechenden, am Elektromagneten 16 vorge­sehenen Bremsfläche bestimmt sind. Die Bremselemente können auch auf relativ steifen Trägern angeordnet sein, die ihrer­seits mit federelastischen Halteelementen, z.B. Schrauben­federn, verbunden sind. Es ist auch eine Ausführung möglich, bei der die Bremselemente und gegebenfalls die Tragelemente in z.B. achsparallelen Schlitzen oder Nuten des Wickelkör­pers versenkt angeordnet sind.


    Ansprüche

    1. Schussfadenspeicher für eine Webmaschine, mit einem Wickel­körper (8) zur Aufnahme eines von einer Vorratsspule (6) zugeführten Schussfadens (2a), der in einer vorbestimm­ten Anzahl Windungen in einem Speicherabschnitt (10b) des Wickelkörpers (8) aufgewickelt und von diesem je­weils für einen Schusseintrag über Kopf abgezogen wird, und mit einem den Wickelkörper (8) umgebenden ringförmi­gen Elektromagneten (16), welcher mindestens eine im wesentlichen rotationssymmetrische Bremsfläche aufweist, und welcher mit mehreren am Wickelkörper (8) in Umfangs­richtung gegeneinander versetzt angeordneten, gegen die Bremsfläche verstellbaren Bremselementen (42, 42a, 42b) eine Bremseinrichtung (13) zum wahlweisen Festhalten oder Freigeben des abzuziehenden Schussfadens (2a) bil­det, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (42, 42a, 42b) durch knopfartige Kontakt­körper gebildet sind, welche in mindestens einer am Um­fang des Wickelkörpers (8) vorgesehenen Durchtrittsöff­nung (69, Bohrungen 41) zumindestens teilweise versenk­bar angeordnet sind, dass diese Durchtrittsöffnung (69, Bohrungen 41) in einem dem Speicherabschnitt (10b) in Fadenabzugsrichtung unmittelbar benachbarten Längenab­schnitt des Wickelkörpers (8) angeordnet ist, und dass jeder der Kontaktkörper auf einem innerhalb des Wickel­körpers (8) angeordneten, stab- oder lamellenartig aus­gebildeten, federelastisch verformbaren Träger (43) angebracht ist.
     
    2. Speicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (42, 42a, 42b) in einem Abstand (D) vom Speicherabschnitt (10b) angeordnet sind, der kleiner ist als die in axialer Richtung des Wickelkörpers (8) gemessene, durch die vorbestimmte Anzahl Fadenwindungen gegebene Länge (L) dieses Speicherabschnitts (10b).
     
    3. Speicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (42, 42a, 42b) in Abständen (K) voneinander angeordnet sind, die gleich oder kleiner sind als das Doppelte der je in Abstandsrichtung ge­messenen Abmessungen (C) dieser Bremselemente (42, 42a, 42b).
     
    4. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (43) an einem am Wickel­körper (8) in axialer Richtung gegenüber den Bremsele­menten (42, 42a, 42b) versetzt anbringbaren Kalter (44) befestigt sind.
     
    5. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (43) im wesentlichen parallel zur Längsachse des Wickelkörpers (8) angeordnet sind.
     
    6. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Bremselementen (42, 42a) zugeordnete Bremsfläche an einem zwischen den Polflächen (50, 53, 54, 55) des Elektromagneten (16) angeordneten Zwischenstück (56) ausgebildet ist.
     
    7. Speicher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Träger (43) je eine im Abstand vom Bremselement (42b) angeordnete, zum Zusammenwirken mit dem Elektromagneten (16) bestimmte Ankerpartie (67) aufweisen und dass die den Bremselementen (42b) zugeord­nete Bremsfläche an einem gegenüber den Polflächen (50, 55) des Elektromagneten (16) in axialer Richtung des Wickelkörpers (8) versetzt angeordneten Anschlagring (68) ausgebildet ist.
     
    8. Speicher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (42b) und/oder der Anschlagring (68) aus einem nichtmagnetischen Material, z.B. einem Kunst­stoff, ausgeführt sind bzw. ist.
     
    9. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (42, 42a) in min­destens zwei in axialer Richtung des Wickelkörpers (8) gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind.
     
    10. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (43) im Wickelkörper (8) einendig eingespannt sind und dass der Wickelkörper (8) einen von den Trägern (43) umgebenen, deren Bewegungsbe­reich gegen die Längsachse des Wickelkörpers (8) hin begrenzenden ringförmigen Stützteil (57) enthält.
     
    11. Speicher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützteil (57) zumindest in seinem den Trägern (43) zugekehrten Umfangsbereich aus einem zur Dämpfung von Schwingungen der Träger (43) geeigneten Material besteht.
     
    12. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem am Wickelkörper (8) vorgesehenen Auflaufkonus (9b) zur Führung des aufzuwickelnden Schussfadens (2a), da­durch gekennzeichnet, dass der Auflaufkonus (9b) an einem auf dem Wickelkörper (8) in axialer Richtung ver­stellbar und feststellbar angebrachten Ringelement (70) ausgebildet ist.
     
    13. Speicher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bzw. jede die Bremselemente (42, 42a, 42b) enthaltende Aussparung (Bohrungen 41, Oeffnung 69) mit einem an eine Luftzuführeinrichtung (Zuführleitung 61, Kanal 76) anschliessbaren oder eine solche Einrichtung (Lüfterrad 63) enthaltenden Hohlraum des Wickelkörpers (8) in Verbindung steht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht