(19)
(11) EP 0 345 218 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89810378.3

(22) Anmeldetag:  22.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 1/38, B65D 21/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 03.06.1988 CH 2129/88

(71) Anmelder: POLY-PLASTIC AG EINSIEDELN
CH-8840 Einsiedeln (CH)

(72) Erfinder:
  • Bertoli, Heinrich
    CH-8835 Feusisberg (CH)

(74) Vertreter: Steiner, Martin et al
c/o AMMANN PATENTANWÄLTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transport- und Lagerbehälter


    (57) Die Behälterwände sind doppelwandig mit einer Aussenwand (1) und einer Innenwand (2) ausgebildet. Zwischen diesen beiden Wänden entsteht ein Hohlraum (8), welcher unten offen ist. In dem diesen Hohlraum oben abschliessenden Joch oder Rand (9) sind Lüftungsschlitze (10) vorgese­hen. Die Innenwände (2, 4) weisen Schlitze (15) oder sonstige Perforationen auf, womit der Innenraum des Be­hälters vom Hohlraum (8) her oder auch durch den perfo­rierten Boden (5) des Behälters gut belüftet ist. Rip­penförmige Füsse (12) verleihen dem Behälter nicht nur gute Bodenfreiheit, sondern gewährleisten auch ein si­cheres gegenseitiges Stapeln der Behälter. Am oberen Rand (9) des Behälters sind abwechslungsweise mit den Schlitzen (10) Nocken (11) vorgesehen, die in die Schlitze (10) passen. Die Behälter können daher auch paarweise Rand auf Rand übereinander gestapelt werden und dabei als Unterteil und Deckel eines geschlossenen Gebindes grösseren Volumens dienen. Die Füsse (12a, 12b) sind derart versetzt, dass die Behälter auch Boden auf Boden verschiebungssicher gestapelt werden können. Der Behälter bietet daher nicht nur eine gute Durchlüftung und einen guten Schutz für empfindliche und verderbliche Waren, sondern er kann sehr vielseitig verwendet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transport- und Lagerbehälter aus Kunststoff für beliebige Güter. Derartige Transportbehälter sind bekannt, insbesondere Flaschenkasten oder dergleichen, die für einen ganz bestimmten Inhalt vorgesehen sind, und deren Innenraum auch entsprechend gestaltet ist, beispielsweise Trenn­wände zur Bildung von Fächern zur Aufnahme einzelner Flaschen aufweist. Diese bekannten Transport- und Lagerkästen eignen sich daher nicht zur Aufnahme belie­biger Güter, insbesondere verderblicher Güter wie Gemüse, Früchte und anderer Lebensmittel. Insbesondere sind die bekannten Gebinde nicht dazu geeignet, in beliebiger Weise gestapelt zu werden, und zudem vorzugs­weise in dem Masse belüftet zu werden, dass verderb­liche Güter darin während längerer Zeit transportiert oder gelagert werden könnten.

    [0002] Ziel vorliegender Erfindung ist es, einen Behälter zu schaffen, der besonders vielseitig verwendbar ist und somit beliebige Güter aufnehmen kann, der beliebig stapelbar ist und vorzugsweise auch in gestapeltem Zustand eine optimale Belüftung des Inhaltes gewährlei­stet. Er soll ausserdem ästhetisch gestaltet und gut beschriftet werden können und einfach zu reinigen sein. Das primäre Ziel wird gemäss dem Kennzeichen des An­spruchs 1 erreicht. Der Behälter wird damit beliebig stapelbar, entweder Boden auf Rand wie üblich oder auch Rand auf Rand bzw. Boden auf Boden. Es wird damit möglich Güter verschiedener Abmessungen optimal verpackt zu transportieren und zu lagern. Vorzugsweise sind die Behälter auch mit doppelwandigen Seiten versehen. Damit ist zwischen dem eigentlichen Füllraum des Behälters und der Aussenwand desselben ein Hohlraum geschaffen, aus welchem der Inhalt durch die perforierten Innenwände gut belüftet ist. Da diese Hohlräume unten offen und oben mit Belüftungsöffnungen versehen sind, sind bei gesta­pelten Transportbehältern die Hohlräume der übereinander liegenden Behälter miteinander verbunden, so dass auch eine gute Durchlüftung ganzer Stapel sichergestellt ist. Die Aussenseiten der Aussenwände können beliebig be­druckt oder mit Etiketten versehen werden, und die weitgehend glatte Aussenseite kann leicht gereinigt werden. Es können allerdings auch in den Aussenwänden einzelne Durchbrechungen vorgesehen sein, um die Belüf­tung noch intensiver zu gestalten. Desgleichen kann selbstverständlich der Boden des Behälters perforiert sein, um die Belüftung, insbesondere in gestapeltem Zustand, sicherzustellen, oder er kann zum besseren Schutz des Inhalts geschlossen sein.

    [0003] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dar­gestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Hälfte des Behäl­ters dessen andere Hälfte zentralsymmetrisch aus­gebildet ist,

    Fig. 2 zeigt eine Ansicht einer Behälterhälfte von un­ten,

    Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht des Behälters, teilweise im Schnitt,

    Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Behälters, teilweise im Schnitt und die

    Fig. 5 und 6 zeigen Teilschnitte durch gestapelte Behäl­ter.



    [0004] Der dargestellte Behälter weist doppelwandige Stirnsei­ ten oder Schmalseiten, die je aus einer Aussenwand 1 und einer Innenwand 2 bestehen, sowie Längsseiten mit je ei­ner Aussenwand 3 und einer Innenwand 4 auf. Die Innen­wände 2 und 4 sind verbunden mit einem Boden 5, der eine Perforation mit Schlitzen 6 aufweist. Zwischen den In­nenwänden und den Aussenwänden sind Versteifungsrippen 7 vorgesehen. Der zwischen den Innenwänden 2, 4 und den Aussenwänden 1, 3 eingeschlossene ringförmige Hohlraum 8 ist unten offen. Oben sind die Innenwände und Aussenwän­de durch ein umlaufendes Joch 9 verbunden, das einen um­laufenden verhältnismässig breiten Rand bildet. An den Längsseiten weist dieser Rand Belüftungsschlitze 10 auf. An den Schmalseiten oder Stirnseiten ist je ein Belüf­tungsschlitz 10 und ein nach oben vorstehender längli­cher Nocken oder eine Rippe 11 vorgesehen. Die Belüf­tungsschlitze 10 und Nocken 11 an den Schmalseiten des Kastens sind so bemessen, dass die Nocken verhältnismäs­sig spielarm in die Belüftungsschlitze 10 eindringen können. Im weiteren sind die Belüftungsschlitze 10 und Nocken 11 an den beiden Schmalseiten derart komplementär angeordnet, dass zwei Behälter mit ihren oberen Rändern 9 verschiebungssicher aufeinandergestapelt werden kön­nen, wobei an jeder Schmalseite je ein Nocken eines Be­hälters in einen Belüftungsschlitz des anderen Behälters eindringt. Es ist damit möglich, zwei Behälter Rand auf Rand zu stapeln und damit ein Gebinde mit deckelartigem Oberteil zu schaffen. Diese Möglichkeit ist von Interes­se beim Transport und der Lagerung grösserer Stückgüter, deren Abmessungen die Tiefe eines Behälters übertreffen.

    [0005] Am Boden 5 des Behälters sind in allen vier Ecken L-för­mige Rippen oder Füsse 12a und 12b vorgesehen. Wie die Fig. 2 und 6 zeigen, sind je zwei gegenüberliegende Rip­pen 12 etwas nach innen versetzt und weisen in beiden Schenkeln nach aussen stehende Nocken 13 auf. Die andern zwei, nicht nach innen versetzten Rippen 12a weisen Lük­ ken 14 auf, in welche die Nocken 13 eintreten können. Werden Behälter in der üblichen Weise jeweils mit dem Rand 8 oben aufeinandergestapelt, dann greifen die äus­seren bzw. nicht nach innen versetzten Rippen 12b sowie die Nocken 13 spielarm in den jeweils unteren Behälter ein und zentrieren den oberen Behälter auf demselben (Fig. 5 und 6). Es ist jedoch auch möglich, zwei Behäl­ter Boden auf Boden zu stapeln, in welchem Falle die nach innen versetzten Rippen 12b in der in Fig. 6 ange­deuteten Weise in die aussenliegenden Rippen 12a ein­greifen und damit die beiden Boden auf Boden gestapelten Behälter verschiebungssicher zentrieren. Die Nocken 13 greifen dabei in die Lücken 14 ein.

    [0006] Die Innenwände 2 und 4 sind mit senkrechtstehenden Be­lüftungsschlitzen 15 versehen, so dass der Innenraum des Behälters vom Hohlraum 8 her intensiv belüftet werden kann.

    [0007] An den Stirnseiten oder Schmalseiten sind Grifföffnungen 16 in der Innen- und Aussenwand vorgesehen, und über je­der dieser Grifföffnungen ist durch eine Reihe von zwi­schen der Aussenwand 1 und der Innenwand 2 liegenden la­mellenartigen Rippen 17 mit gerundetem unterem Rand 18 ein Traggriff gebildet. Diese Art von Traggriff ist nicht nur günstig für die Fabrikation des Behälters bzw. die Gestaltung der Form, sondern der Griff ist ergono­misch besonders günstig gestaltet.

    [0008] Am Boden des Behälters können weitere in Längsrichtung verlaufende Stützrippen oder Füsse 19 vorgesehen sein, die in den beiden Behälterhälften gegenüber der Längs­symmetrieachse des Behälters seitlich versetzt sind, so dass sie ein Stapeln der Behälter Boden auf Boden nicht behindern.

    [0009] Aus der vorstehenden Beschreibung ergeben sich schon die wesentlichen Eigenschaften und vielseitigen Verwendungs­möglichkeiten des Transport- und Lagerbehälter. Die gute Durchlüftung des Innenraums des Behälters macht ihn be­sonders geeignet für beliebige, insbesondere auch ver­derblicher Waren. Dank seiner beliebigen Stapelbarkeit Boden auf Rand, Rand auf Rand oder schliesslich Boden auf Boden ist eine sehr vielseitige Verwendung gewähr­leistet. Bei Stapelung Rand auf Rand je zweier Behälter als Unter- und Oberteil eines geschlossenen Gebindes kann das Volumen des Innenraumes verdoppelt werden. Die Doppelwandkonstruktion ergibt eine hohe Stabilität. Der Behälter kann mit verschiedenen mechanischen Vorrichtun­gen erfasst und transportiert werden, beispielsweise mittels Vakuum-Sauger, Klemmvorrichtungen oder an den Traggriffen, den Lüftungsschlitzen oder am Boden angrei­fenden Haken oder Greifern. Zur Verbesserung der Belüf­tung können auch die Aussenwände noch teilweise mit Querschlitzen 21 versehen werden. Für bestimmte Zwecke kann auch ein voller, nicht perforierter Boden vorgese­hen sein. Wie in den Fig. 3 und 4 angedeutet, können an den Seiten etwas vertiefte Flächen 20 vorgesehen sein, welche bedruckt oder mit Etiketten versehen werden kön­nen und in welchen der Aufdruck oder die Etiketten gegen Abrieb geschützt sind. Trotzdem können die Etiketten maschinell entfernt werden. Die Nocken 11 können entwe­der geschlossen - wie dargestellt - oder durchgehend of­fen zur zusätzlichen Verbesserung der Belüftung ausge­führt sein.


    Ansprüche

    1. Transport- und Lagerbehälter aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass am Behälterboden (5) Nocken oder Rippen (12a, 12b) vorgesehen sind, die der Orientie­rung gestapelter Behälter und der Stützung des Behälterbodens und der Behälterseiten über einer Unterlage dienen, und dass am Behälterrand (9) komplementäre Orientierungsmittel (10, 11) zum verschiebungssicheren Aufsetzen des Randes eines Behälters auf den Rand eines anderen Behälters vorgesehen sind.
     
    2. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1, mit doppelwandigen Behälterseiten, dadurch gekennzeich­net, dass die Innenwände (2, 4) der Behälterseiten eine Belüftungsperforation (15) aufweisen, während die Aussenwände (1, 3) ganz oder überwiegend voll und glatt sind, und dass die Hohlräume (8) zwischen den Innen- und Aussenwänden unten offen sind und oben Be­lüftungsöffnungen (10) aufweisen.
     
    3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innen- und Aussenwände (1, 2: 3, 4) durch Querrippen (7) verbunden sind.
     
    4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­net, dass Traggriffe durch Reihen von Querrippen (17) gebildet sind, welche über den Grifföffnungen (16) angeordnet sind, und die von der Innen- zur Aussen­wand reichen.
     
    5. Behälter nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass am Behälterrand komplementäre Lüftungsöffnungen (10) und zum Eingreifen in diese Lüftungsöffnungen (10) bestimmte Nocken (11) vorgese­ hen sind, wobei diese Nocken geschlossen, oder zur durchgehenden Belüftung offen sein können.
     
    6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken oder Rippen (12a, 12b) am Behälterboden (5) derart komplementär ver­setzt bzw. geformt sind, dass Behälter Boden auf Bo­den verschiebungssicher stapelbar sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht