[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum exemplarweisen Beschriften,
beispielsweise zum Adressieren, von in einem Schuppenstrom anfallenden Druckereiprodukten
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine solche, zum Adressieren bestimmte Einrichtung ist aus der EP-PS 00 96 228 (weitgehend
inhaltsgleich mit der US-PS 4 538 161) bekannt. Bei dieser Einrichtung ist die Fördervorrichtung
ein mit Greifern bestückter Einzelförderer. Jeder Greifer befördert jeweils ein Druckereiprodukt,
indem er dieses an seiner vorlaufenden Kante fasst. Die nachlaufende Kante gleitet
dagegen auf einem Gleittisch, der im Bereich des Tintenstrahlschreibers angeordnet
ist. Dieser Tintenstrahlschreiber weist mehrere Spritzköpfe auf, die von unten her
auf die nachlaufenden Kanten des Druckereiproduktes gerichtet sind, welche Kanten
seitlich über den Gleittisch vorstehen. Der Tintenstrahlschreiber wird von Steuersignalen
angesteuert, die von einem an den Einzelförderer gekoppelten Geber erzeugt werden,
so dass u. a. die Schreibgeschwindigkeit des Tintenstrahlschreibers auf die Fördergeschwindigkeit
des Einzelförderers abgestimmt ist. Ausserdem ist dem Einzelförderer ein Detektor
zugeordnet, der auf vorbeilaufende, leere Greifer anspricht und dann das Steuersignal
unterdrückt. Damit wird vermieden, dass im kontinuierlich über den Gleittisch gleitenden
Strom von Druckereiprodukten ein auf einen leeren Greifer folgendes Druckereiprodukt
mit zwei Adressen be schriftet wird. Die Adressen werden übrigens aus einem den Tintenstrahlschreiber
ebenfalls ansteuernden Adressenspeicher abgerufen.
[0003] Diese bekannte Einrichtung hat sich insofern bewährt, als es nicht erforderlich ist,
den anfallenden Strom von Druckereiprodukten soweit zu vereinzeln, dass Lücken zwischen
aufeinanderfolgenden Druckereiprodukten entstehen, welche Lücken z.B. fotoelektrisch
abgetastet werden, um dann den Beginn eines weiteren Beschriftungsvorganges auszulösen.
Dies ist bei der "Videojet-Mailer" genannten Einrichtung der Fall, die von der A.B.
Dick Company, Elk Grove Village, Illinois, vertrieben wird. Dabei ist zu beachten,
dass eine Vereinzelung und die damit notwendigerweise einhergehende Erhöhung der Fördergeschwindigkeit
der Druckereiprodukte nicht nur etwa deswegen unerwünscht ist, weil die mögliche Schreibgeschwindigkeit
des Tintenstrahlschreibers der erhöhten Fördergeschwindikgeit nicht gewachsen ist,
sondern auch deswegen, weil nach einer Vereinzelung die Druckereiprodukte für die
weitere Verarbeitung im allgemeinen wieder in eine geschuppte Formation zu überführen
sind, und weil eine Vereinzelung des gesamten Ausstosses einer modernen Druckereipresse
zu so hohen Fördergeschwindigkeiten führen würde, die vergleichsweise schwer zu beherrschen
und mit dem Risiko der Beschädigung der einzelnen Druckereiprodukte behaftet sind.
[0004] Die eingangs genannte, bekannte Einrichtung ist auch nicht dazu geeignet, in einem
Schuppenstrom in freier Auflage anfallende Exemplare zu beschriften, weil ein wesentlicher
Teil der Steuerung des Tintenstrahl schreibers vom Vorhandensein eines beladenen
Greifers des Einzelförderers abhängig ist.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die auch geeignet ist, im Schuppenstrom in freier Auflage anfallende
Druckereiprodukte zu beschriften, ohne diese aus dem Schuppenstrom zu vereinzeln.
[0006] Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Einrichtung die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 umschriebenen Merkmale auf.
[0007] Die seitliche Verschiebung der Druckereiprodukte legt exemplarweise einen seitlichen
Rand jedes einzelnen Produktes über seine ganze Länge (in Förderrichtung gesehen)
frei und dies während einer für die Beschriftung mit dem Tintenstrahlschreiber ausreichenden
Zeit.
[0008] Diese Beschriftung längs des unbedruckten Seitenrandes der Druckereiprodukte ermöglicht
es auch, dem Wunsch vieler Druckereien nachzukommen, der dahin zielt, die Zeitungen
am Seitenrand mit Einzeladressen auf einer einzigen, in mehrere Abschnitte unterteilten
Zeile zu beschriften.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen der vorgeschlagenen Einrichtung sind in den abhängigen
Ansprüchen umschrieben.
[0010] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeitung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine sehr schematisierte Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung,
und
Fig. 2 eine weiter vereinfachte Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig.
1 der Einrichtung.
[0011] Die dargestellte Einrichtung 10 besitzt eine Fördervorrichtung, die ein erstes Förderband
11 aufweist, eine daran anschliessende Walzenbahn 12 mit beispielsweise drei angetriebenen
Walzen 13, 14 und 15, und an die Walzenbahn 12 anschliessend ein zweites Förderband
16. Die Förderrichtung des Förderbandes 11 ist mit dem Pfeil 17, jene der Walzenbahn
12 mit dem Pfeil 18 und jene des Förderbandes 16 mit dem Pfeil 19 angegeben.
[0012] Die so aufgebaute Fördervorrichtung dient zum Transport von in einem Schuppenstrom
S anfallenden Zeitungen 20, die - wie üblich - mit vorlaufendem und die nachfolgende
Kante der vorangehenden Zeitung überlappendem Falz oder Bund transportiert werden.
[0013] Dem Endbereich des Förderbandes 11 ist ein Paar beispielsweise frei drehbar gelagerte
Anpressrollen 21, 22 zugeordnet, die dafür sorgen, dass die geförderten Zeitungen
20 die Förderrichtung 17 selbst dann beibehalten, wenn ihr vorlaufender Falz das Förderband
11 bereits verlassen hat.
[0014] Die Walzen 13 bis 15 der Walzenbahn 12 beziehen ihren Antrieb von der letzten Umlenkwalze
23 der Förderbandes 11, beispielsweise über ein Winkelgetriebe 24, einen Kettentrieb
25 und ein weiteres Winkelgetriebe 26, wobei die Walzen 13 bis 15 mittels weiteren
Kettentrieben 27 und 28 aneinander gekoppelt sind. Der Walze 13 ist hier beispielsweise
eine zu dieser parallelachsige Anpressrolle 29 zugeordnet, deren Abstand von der
Anpressrolle 22 etwa der in Richtung 17 gemessenen Abmessung einer Zeitung 20 entspricht.
Damit wird jeder, die Anpressrollen 21, 22 verlassenden Zeitung 20 sofort die Förderrichtung
18 der Walzenbahn 12 aufgezwungen. Dabei ist es vorteilhaft, das Uebersetzungsverhältnis
des zu den Walzen 13 bis 15 führenden Antriebes so zu wählen, dass die Fördergeschwindigkeit
der Walzenbahn 12 eine Komponente aufweist, die gleich gross und parallel zur Fördergeschwindigkeit
des Förderbandes 11 ist. Damit kann die seitliche Verschiebung des Exemplares möglichst
ruckfrei geschehen.
[0015] Dem Ende der Walzenbahn 12 ist eine seitliche Anschlagsschiene 30 zugeordnet, die
die von der Walzenbahn 12 schräg transportierten Zeitungen 20 nach ihrer in Förderrichtung
gesehen linken Seitenkante ausrichtet. Diese Anschlagschiene ist parallel zur Förderrichtung
19 des Förderbandes 16. Im Bereich der Anschlagschiene 30 sind im vorliegenden Beispiel
drei Schreibköpfe 31, 32 und 33 eines Tintenstrahlschreibers 34′ montiert. Dieser
Tintenstrahlschreiber 34′ kann im wesentlichen einem Schreiber entsprechen, wie
er unter dem Namen "Videojet Serie 9400" von der genannten Firma A.B. Dick vertrieben
wird. Ein Schreibvorgang des Tintenstrahlschreibers 34′ wird durch einen Sensor, hier
beispielsweise einer Lichtschranke bestehend aus Lichtquelle 34 und Lichtempfänger
35 ausgelöst. Dieser Sensor steuert über eine Zentraleinheit 36 die Schreibköpfe
31, 32, 33 über individuelle Steuereinheiten 37, 38 und 39 an. Diese Steuereinheiten
sind an einen eingebauten oder auch externen Adressen speicher 40 angeschlossen.
[0016] Sobald also die nachlaufende, linke Ecke einer Zeitung 20 die Lichtschranke 34, 35
unterbricht, wird ein Schreibvorgang ausgelöst, derweil die vorlaufende Kante der
Zeitung bereits in den Spalt zwischen dem Anfang des Förderbandes 16 und diesem zugordneten
Anpressrollen 41, 42 eingedrungen ist, also zwangsläufig in Richtung 19 weiter transportiert
wird. Für jeden der Schreibköpfe beginnt der Schreibvorgang zweckmässig gleichzeitig.
[0017] Die Zeitungen die den Bereich der Anschlagschiene 30 bzw. der Schreibköpfe 31 bis
33 verlassen und wiederum in Schuppenformation auf dem Förderband 16 weitertransportiert
werden, sind auf dem freien, in Förderrichtung 19 gesehen links erscheinenden Rand
mit einer Beschriftung, beispielsweise einer Adresse 43 versehen, wobei beispielsweise
der Schreibkopf 31 nur den Namen, der Schreibkopf 32 nur die Strassenbezeichnung und
der Schreibkopf 33 nur die Ortsbezeichnung der Adresse schreibt.
[0018] Selbst wenn im zugeführten Schuppenstrom eine Leerstelle auftreten sollte, sind Beschriftungen
"ins Leere" oder "Doppelbeschriftungen" ausgeschlossen, weil die exemplarweise, seitliche
Verschiebung gewissermassen einer Teilvereinzelung gleichkommt, und jedes Exemplar
den für sich bestimmten Schreibvorgang selbst auslöst.
1. Einrichtung zum exemplarweisen Beschriften von in einem Schuppenstrom (S) anfallenden
Druckereiprodukten (20), insbesondere Zeitungen, mit einem Tintenstrahlschreiber
(34′) und einer Fördervorrichtung (11, 12, 16) zum Vorbeiführen der Druckereiprodukte
am Tintenstrahlschreiber (34′) und mit einem Sensor (34, 35) zum Auslösen jeweils
eines Schreibvorganges, wenn ein Druckereiprodukt (20) den Schreibbereich des Tintenstrahlschreibers
(34′) erreicht, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Tintenstrahlschreibers
(34′) Mittel (12) vorgesehen sind, um die im Schuppenstrom in freier Auflage anfallenden
Druckereiprodukte (20) während des Transportes einzeln seitlich zu verschieben.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung
drei hintereinandergeschaltete Fördermittel (11, 12, 16) aufweist, wobei das mittlere
Fördermittel (12) eine Förderrichtung (18) aufweist, die einen stumpfen Winkel mit
den Förderrichtungen (17, 19) zumindest des endes bzw. des anfangs der übrigen beide
Fördermittel (11, 16) aufweist.
3. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Endbereich
des mittleren Fördermittels (12) ein seitlicher Anschlag (30) angeordnet ist, der
parallel zur Förderrichtung (19) des anfangs des nachfolgenden Fördermittels (16)
verläuft.
4. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Fördermittel
(12) durch eine Walzenbahn mit angetriebenen Walzen (13, 14, 15) gebildet ist.
5. Einrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Walzenbahn
(12) ein Anpressmittel, beispielsweise eine Anpressrolle (29), zugeordnet ist.
6. Einrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit
des mittleren Fördermittels (12) eine zur Förderrichtung (17, 19) der übrigen beiden
Fördermittel (11, 16) parallele Komponente aufweist, die im wesentlichen gleich gross
ist wie die Fördergeschwindigkeit des vorangehenden Fördermittels (11).
7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Tintenstrahlschreiber (34′) mehrere, von oben auf die Druckereiprodukte gerichtete
Schreibköpfe (31, 32, 33) aufweist.
8. Einrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibköpfe
(31, 32, 33) in einer zur Förderrichtung (19) des wegführenden Fördermittels (16)
parallelen Reihe in unmittelbarer Nähe des seitlichen Anschlages (30) angeordnet
sind.
9. Einrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Tintenstrahlschreiber
(34′) eine Steuereinheit (36) aufweist, die dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit
der von einem Sensor (34, 35) erfassten Anwesenheit eines Druckereiprodutes (20) im
Schreibbereich der Schreibköpfe (31, 32, 33) diese gleichzeitig je zur Ausführung
eines Schreibvorganges anzusteuern.