(19)
(11) EP 0 346 577 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1989  Patentblatt  1989/51

(21) Anmeldenummer: 89105700.2

(22) Anmeldetag:  31.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41L 47/56, B65H 9/16, B65H 29/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 16.06.1988 CH 2327/88

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Fröhlich, Beat
    CH-8635 Oberdürnten (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum exemplarweisen Beschreiben von in einem Schuppenstrom anfallenden Druckereiprodukten


    (57) Die Druckereiprodukte (20) werden im Schuppenstrom mit­tels einer Fördervorrichtung an einem Tintenstrahl­schreiber (34′) vorbeitransportiert. Ein Sensor (34, 35) löst einen Schreibvorgang des Tintenstrahlschreibers aus, wenn ein Druckereiprodukt (20) dessen Schreibbe­reich erreicht hat. Damit die Druckereiprodukte (20) auch in einem in freier Auflage geförderten Schuppen­strom beschriftet werden können, ist die Fördervorrich­tung im Bereich des Tintenstrahlschreibers (34′) mit Mitteln (12) versehen, die die im Schuppenstrom anfal­lenden Druckereiprodukte (20) wärend des Transportes einzeln seitlich verschieben.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum exemplarweisen Beschriften, beispielsweise zum Adressie­ren, von in einem Schuppenstrom anfallenden Druckerei­produkten gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Eine solche, zum Adressieren bestimmte Einrichtung ist aus der EP-PS 00 96 228 (weitgehend inhaltsgleich mit der US-PS 4 538 161) bekannt. Bei dieser Einrichtung ist die Fördervorrichtung ein mit Greifern bestückter Ein­zelförderer. Jeder Greifer befördert jeweils ein Drucke­reiprodukt, indem er dieses an seiner vorlaufenden Kante fasst. Die nachlaufende Kante gleitet dagegen auf einem Gleittisch, der im Bereich des Tintenstrahlschrei­bers angeordnet ist. Dieser Tintenstrahlschreiber weist mehrere Spritzköpfe auf, die von unten her auf die nachlaufenden Kanten des Druckereiproduktes gerichtet sind, welche Kanten seitlich über den Gleittisch vor­stehen. Der Tintenstrahlschreiber wird von Steuersig­nalen angesteuert, die von einem an den Einzelförderer gekoppelten Geber erzeugt werden, so dass u. a. die Schreibgeschwindigkeit des Tintenstrahlschreibers auf die Fördergeschwindigkeit des Einzelförderers abgestimmt ist. Ausserdem ist dem Einzelförderer ein Detektor zuge­ordnet, der auf vorbeilaufende, leere Greifer anspricht und dann das Steuersignal unterdrückt. Damit wird ver­mieden, dass im kontinuierlich über den Gleittisch glei­tenden Strom von Druckereiprodukten ein auf einen leeren Greifer folgendes Druckereiprodukt mit zwei Adressen be­ schriftet wird. Die Adressen werden übrigens aus einem den Tintenstrahlschreiber ebenfalls ansteuernden Adres­senspeicher abgerufen.

    [0003] Diese bekannte Einrichtung hat sich insofern bewährt, als es nicht erforderlich ist, den anfallenden Strom von Druckereiprodukten soweit zu vereinzeln, dass Lücken zwischen aufeinanderfolgenden Druckereiprodukten ent­stehen, welche Lücken z.B. fotoelektrisch abgetastet werden, um dann den Beginn eines weiteren Beschrif­tungsvorganges auszulösen. Dies ist bei der "Videojet-­Mailer" genannten Einrichtung der Fall, die von der A.B. Dick Company, Elk Grove Village, Illinois, vertrieben wird. Dabei ist zu beachten, dass eine Vereinzelung und die damit notwendigerweise einhergehende Erhöhung der Fördergeschwindigkeit der Druckereiprodukte nicht nur etwa deswegen unerwünscht ist, weil die mögliche Schreibgeschwindigkeit des Tintenstrahlschreibers der erhöhten Fördergeschwindikgeit nicht gewachsen ist, sondern auch deswegen, weil nach einer Vereinzelung die Druckereiprodukte für die weitere Verarbeitung im all­gemeinen wieder in eine geschuppte Formation zu über­führen sind, und weil eine Vereinzelung des gesamten Ausstosses einer modernen Druckereipresse zu so hohen Fördergeschwindigkeiten führen würde, die vergleichs­weise schwer zu beherrschen und mit dem Risiko der Beschädigung der einzelnen Druckereiprodukte behaftet sind.

    [0004] Die eingangs genannte, bekannte Einrichtung ist auch nicht dazu geeignet, in einem Schuppenstrom in freier Auflage anfallende Exemplare zu beschriften, weil ein wesentlicher Teil der Steuerung des Tintenstrahl­ schreibers vom Vorhandensein eines beladenen Greifers des Einzelförderers abhängig ist.

    [0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Einrich­tung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch geeignet ist, im Schuppenstrom in freier Auflage anfal­lende Druckereiprodukte zu beschriften, ohne diese aus dem Schuppenstrom zu vereinzeln.

    [0006] Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Einrichtung die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 umschriebenen Merkmale auf.

    [0007] Die seitliche Verschiebung der Druckereiprodukte legt exemplarweise einen seitlichen Rand jedes einzelnen Produktes über seine ganze Länge (in Förderrichtung gesehen) frei und dies während einer für die Beschrif­tung mit dem Tintenstrahlschreiber ausreichenden Zeit.

    [0008] Diese Beschriftung längs des unbedruckten Seitenrandes der Druckereiprodukte ermöglicht es auch, dem Wunsch vieler Druckereien nachzukommen, der dahin zielt, die Zeitungen am Seitenrand mit Einzeladressen auf einer einzigen, in mehrere Abschnitte unterteilten Zeile zu beschriften.

    [0009] Bevorzugte Ausführungsformen der vorgeschlagenen Ein­richtung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.

    [0010] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeitung näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine sehr schematisierte Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung, und

    Fig. 2 eine weiter vereinfachte Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 der Ein­richtung.



    [0011] Die dargestellte Einrichtung 10 besitzt eine Fördervor­richtung, die ein erstes Förderband 11 aufweist, eine daran anschliessende Walzenbahn 12 mit beispielsweise drei angetriebenen Walzen 13, 14 und 15, und an die Walzenbahn 12 anschliessend ein zweites Förderband 16. Die Förderrichtung des Förderbandes 11 ist mit dem Pfeil 17, jene der Walzenbahn 12 mit dem Pfeil 18 und jene des Förderbandes 16 mit dem Pfeil 19 angegeben.

    [0012] Die so aufgebaute Fördervorrichtung dient zum Transport von in einem Schuppenstrom S anfallenden Zeitungen 20, die - wie üblich - mit vorlaufendem und die nachfolgende Kante der vorangehenden Zeitung überlappendem Falz oder Bund transportiert werden.

    [0013] Dem Endbereich des Förderbandes 11 ist ein Paar bei­spielsweise frei drehbar gelagerte Anpressrollen 21, 22 zugeordnet, die dafür sorgen, dass die geförderten Zei­tungen 20 die Förderrichtung 17 selbst dann beibehalten, wenn ihr vorlaufender Falz das Förderband 11 bereits verlassen hat.

    [0014] Die Walzen 13 bis 15 der Walzenbahn 12 beziehen ihren Antrieb von der letzten Umlenkwalze 23 der Förderbandes 11, beispielsweise über ein Winkelgetriebe 24, einen Kettentrieb 25 und ein weiteres Winkelgetriebe 26, wobei die Walzen 13 bis 15 mittels weiteren Kettentrieben 27 und 28 aneinander gekoppelt sind. Der Walze 13 ist hier beispielsweise eine zu dieser parallelachsige Anpress­rolle 29 zugeordnet, deren Abstand von der Anpressrolle 22 etwa der in Richtung 17 gemessenen Abmessung einer Zeitung 20 entspricht. Damit wird jeder, die Anpress­rollen 21, 22 verlassenden Zeitung 20 sofort die Förder­richtung 18 der Walzenbahn 12 aufgezwungen. Dabei ist es vorteilhaft, das Uebersetzungsverhältnis des zu den Wal­zen 13 bis 15 führenden Antriebes so zu wählen, dass die Fördergeschwindigkeit der Walzenbahn 12 eine Komponente aufweist, die gleich gross und parallel zur Förderge­schwindigkeit des Förderbandes 11 ist. Damit kann die seitliche Verschiebung des Exemplares möglichst ruckfrei geschehen.

    [0015] Dem Ende der Walzenbahn 12 ist eine seitliche Anschlags­schiene 30 zugeordnet, die die von der Walzenbahn 12 schräg transportierten Zeitungen 20 nach ihrer in För­derrichtung gesehen linken Seitenkante ausrichtet. Diese Anschlagschiene ist parallel zur Förderrichtung 19 des Förderbandes 16. Im Bereich der Anschlagschiene 30 sind im vorliegenden Beispiel drei Schreibköpfe 31, 32 und 33 eines Tintenstrahlschreibers 34′ montiert. Dieser Tin­tenstrahlschreiber 34′ kann im wesentlichen einem Schrei­ber entsprechen, wie er unter dem Namen "Videojet Serie 9400" von der genannten Firma A.B. Dick vertrieben wird. Ein Schreibvorgang des Tintenstrahlschreibers 34′ wird durch einen Sensor, hier beispielsweise einer Licht­schranke bestehend aus Lichtquelle 34 und Lichtempfänger 35 ausgelöst. Dieser Sensor steuert über eine Zentral­einheit 36 die Schreibköpfe 31, 32, 33 über individuelle Steuereinheiten 37, 38 und 39 an. Diese Steuereinheiten sind an einen eingebauten oder auch externen Adressen­ speicher 40 angeschlossen.

    [0016] Sobald also die nachlaufende, linke Ecke einer Zeitung 20 die Lichtschranke 34, 35 unterbricht, wird ein Schreibvorgang ausgelöst, derweil die vorlaufende Kante der Zeitung bereits in den Spalt zwischen dem Anfang des Förderbandes 16 und diesem zugordneten Anpressrollen 41, 42 eingedrungen ist, also zwangsläufig in Richtung 19 weiter transportiert wird. Für jeden der Schreibköpfe beginnt der Schreibvorgang zweckmässig gleichzeitig.

    [0017] Die Zeitungen die den Bereich der Anschlagschiene 30 bzw. der Schreibköpfe 31 bis 33 verlassen und wiederum in Schuppenformation auf dem Förderband 16 weitertrans­portiert werden, sind auf dem freien, in Förderrichtung 19 gesehen links erscheinenden Rand mit einer Beschrif­tung, beispielsweise einer Adresse 43 versehen, wobei beispielsweise der Schreibkopf 31 nur den Namen, der Schreibkopf 32 nur die Strassenbezeichnung und der Schreibkopf 33 nur die Ortsbezeichnung der Adresse schreibt.

    [0018] Selbst wenn im zugeführten Schuppenstrom eine Leerstelle auftreten sollte, sind Beschriftungen "ins Leere" oder "Doppelbeschriftungen" ausgeschlossen, weil die exem­plarweise, seitliche Verschiebung gewissermassen einer Teilvereinzelung gleichkommt, und jedes Exemplar den für sich bestimmten Schreibvorgang selbst auslöst.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum exemplarweisen Beschriften von in einem Schuppenstrom (S) anfallenden Druckereiprodukten (20), insbesondere Zeitungen, mit einem Tintenstrahl­schreiber (34′) und einer Fördervorrichtung (11, 12, 16) zum Vorbeiführen der Druckereiprodukte am Tintenstrahl­schreiber (34′) und mit einem Sensor (34, 35) zum Aus­lösen jeweils eines Schreibvorganges, wenn ein Drucke­reiprodukt (20) den Schreibbereich des Tintenstrahl­schreibers (34′) erreicht, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Tintenstrahlschreibers (34′) Mittel (12) vorgesehen sind, um die im Schuppenstrom in freier Auf­lage anfallenden Druckereiprodukte (20) während des Transportes einzeln seitlich zu verschieben.
     
    2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Fördervorrichtung drei hintereinan­dergeschaltete Fördermittel (11, 12, 16) aufweist, wobei das mittlere Fördermittel (12) eine Förderrichtung (18) aufweist, die einen stumpfen Winkel mit den Förderrich­tungen (17, 19) zumindest des endes bzw. des anfangs der übrigen beide Fördermittel (11, 16) aufweist.
     
    3. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass im Endbereich des mittleren Fördermittels (12) ein seitlicher Anschlag (30) angeordnet ist, der parallel zur Förderrichtung (19) des anfangs des nach­folgenden Fördermittels (16) verläuft.
     
    4. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass das mittlere Fördermittel (12) durch eine Walzenbahn mit angetriebenen Walzen (13, 14, 15) gebil­det ist.
     
    5. Einrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Walzenbahn (12) ein Anpressmittel, beispielsweise eine Anpressrolle (29), zugeordnet ist.
     
    6. Einrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit des mittleren Fördermittels (12) eine zur Förderrichtung (17, 19) der übrigen beiden Fördermittel (11, 16) parallele Komponen­te aufweist, die im wesentlichen gleich gross ist wie die Fördergeschwindigkeit des vorangehenden Fördermit­tels (11).
     
    7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tintenstrahlschreiber (34′) mehrere, von oben auf die Druckereiprodukte ge­richtete Schreibköpfe (31, 32, 33) aufweist.
     
    8. Einrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Schreibköpfe (31, 32, 33) in einer zur Förderrichtung (19) des wegführenden Fördermittels (16) parallelen Reihe in unmittelbarer Nähe des seit­lichen Anschlages (30) angeordnet sind.
     
    9. Einrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Tintenstrahlschreiber (34′) eine Steuereinheit (36) aufweist, die dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit der von einem Sensor (34, 35) erfassten Anwesenheit eines Druckereiprodutes (20) im Schreibbe­reich der Schreibköpfe (31, 32, 33) diese gleichzeitig je zur Ausführung eines Schreibvorganges anzusteuern.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht