Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Obergriff des Patentanspruchs
1.
[0001] Die Abwehr von Flugzielen unter Verwendung einer Feuerleiteinrichtung ist auf die
laufende Verfolgung der Flugziele mit Hilfe geeigneter Sensoren z. B. mit Radargeräten
angewiesen. Die von den Sensoren erhaltenen Daten liefern nicht nur den aktuellen
Zielort, sondern sind auch zur Vorhersage des Zielortes für einen zukünftigen Zeitpunkt
erforderlich. Die Zielortvorhersage wiederum ist Voraussetzung für die Bestimmung
des Waftenvorhaltes, der in einem Vorhalterechner berechnet wird. Die Zielortvorhersage
ist prinzipiell fehlerbehaftet, so daß ein vorhergesagter Zielort und der nach Ablauf
der Vorhersagezeit tatsächlich vorliegende Zielort nicht übereinstimmen. Für eine
schnelle erfolgreiche Abwehr von Flugzielen ist die Verringerung des Vorhersagefehlers
ausschlaggebend.
[0002] Verfahren, die unter Verwendung einer bestimmten Anzahl zurückliegender Sensor-Meßdaten
versuchen, durch geeignete Mittelwertbildung oder durch Filterverfahren, z. B. Kalman-Filterung,
den wahrscheinlichsten Zustandsvektor des Zieles (Ort, Geschwindigkeit, Beschleunigung)
über der Zeit t zu ermitteln, liefern nicht die gewünschte Genauigkeit, wenn das Ziel
Flugmanöver ausführt, die nur mit einer gewissen Zeitkonstante nachvollzogen werden
können. Selbst bei mathematisch optimalen und sehr rechenintensiven Verfahren mit
automatischer Zeitkonstantenanpassung an das Zielverhaften ist das Ergebnis bei Flugmanövern
in der Praxis meistens unbefriedigend, da die Zeitkonstantenanpassung zu langsam erfolgt.
[0003] In der US-A-3 848 509 ist eine Feuerleiteinrichtung beschrieben, bei der zwei Radargeräte
zur Erfassung der Differenz zwischen dem Zielort und der Geschoßflugbahn vorgesehen
sind. Diese Differenz wird dann zur Korrektur der Zielortvorhersage verwendet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Genauigkeit der Zielortvorhersage mit
vertretbarem Aufwand weiter zu verbessern.
[0005] Ist die Abweichung größer als eine empirisch ermittelte, von der Güte des Radargerätes
abhängige maximale Fehleramplitude für gradlinige unbeschleunigte Zielbewegungen,
so wird auf ein Flugmanöver des Zieles geschlossen. Bei der Abgabe der aktuellen Zielortvorhersage
ist dann dem unkorrigierten Vorhersagewert die Abweichung hinzuzuaddieren. Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Korrektur des Zielortes einer Vorhersage
durch Mittelwertbildung aus mehreren errechneten Abweichungen gebildet sein. Ebenso
kann es vorteilhaft sei, die durch Vergleich aufeinanderfolgender Abweichungen erkennbare
Tendenz der Werte der Abweichung zur Korrektur der Vorhersage des Zielortes heranzuziehen.
[0006] Für die durch Vergleich ermittelte Abweichung läßt sich ein Korrekturwert wie folgt
errechnen.
[0007] Die zum Zeitpunkt to abgegebene Zielortvorhersage für den Zeitpunkt to + Tv ist
[0008] 
darin bedeutet Tv die Vorhersagedauer.
[0009] Der zum Zeitpunkt to + Tv erhaltene Meßwert für den Zielort ist:

Die zum Zeitpunkt to + Tv durch Vergleich erkannte Abweichung e zwischen Vorhersage
Xv und Meßwert Xv beträgt

Nach der Entscheidung, ob die Abweichung größer ist als eine maximal zulässige Fehleramplitude
bei geradlinigen unbeschleunigten Zielbewegungen, erfolgt gegebenenfalls eine additive
Korrektur der Vorhersage durch die Abweichung e

wobei Xv der korrigierte Wert zu Xv ist. Der Zeitpunkt t1 entspricht, wenn es sich
um die nachfolgende Vorhersage handelt, dem Zeitpunkt to + Tv.
[0010] Die Erfindung und weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Einrichtung für ein Flugabwehrsystem gemäß der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild mit einer detaillierten Aufgliederung des Vorhaltekorrekturteils
aus Fig. 1,
Fig.3 eine Darstellung eines Zeitdiagramms der Funktionen der Anordnung nach Fig.
1 und 2.
[0011] Das Blockschaltbild nach Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines bekannten Vorhalterechners
VHR mit dem Schaltungsteil VK zur Korrektur des Vorhaltes gemäß der Erfindung. Der
Vorhafterechner VHR besteht aus einer StufeKT zur Koordinatentransformation und Glättung
der Daten für den Zielort, einer Stufe BZ zur Berechnung der Zielgeschwindigkeit und
Beschleunigung und einer Stufe VO zur Vorhersage eines Ortswertes X
v für den Zeitpunkt (to + Tv). Dem Vorhafterechner werden die polaren Radardaten zum
Zeitpunkt to zugeführt. Die Transformations-und Glättungsstufe KT liefert an ihrem
Ausgang geglättete kartesische Ortsdaten, die auf den Zeitpunkt to zurückgerechnet
sind, sowohl an die nächste Stufe BZ zur Berechnung der Zielgeschwindigkeit und Beschleunigung
als auch an den Schaltungsteil VK zur Korrektur des Vorhaltes. Der Ausgang der Stufe
BZ liefert die ebenfalls auf den Zeitpunkt to zurückgerechneten geglätteten Orts-
und Geschwindigkeitsdaten für die nachfolgende Stufe VO in der die Vorhersage eines
Ortswertes für den Zeitpunkt (to + Tv) berechnet wird. Das Ergebnis der Vorhafterechnung
der Stufe VO wird einem zweiten Eingang des Schaftungsteils VK zur Korrektur des Vorhaltes
zugeführt. Der Vorhaltekorrekturteil VK besteht aus dem Schaltungsteil SP zur Speicherung
der Vorhersagewerte und aus einer Vergleichsschaltung zum Vergleich der Vorhersagewerte
mit dem tatsächlichen Zielort nach der Vorhersagedauer Tv. In einer weiteren Stufe
FK des Vorhaltekorrekturteils VK erfolgt in einem Additionsvorgang die Korrektur der
Ortsvorhersagen mit den in der Vergangenheit gemachten Abweichungen. Im Vorhaftekorrekturteil
VK wird somit der vom Vorhalterechner VHR zum Zeitpunkt t
o ermittelte Zielort Xv für die Treffzeit (to + Tv) mit dem vermessenen Zielort X zur
Zeit (to + Tv) verglichen und durch Addition des Korrekturwertes das Ergebnis der
Vorhafterechnung verbessert. Die Vorhaltewinkel der mit der Feuerleiteinrichtung zu
steuernden Waffen werden mit den Ausgangsdaten des Vorhaltekorrekturteils korrigiert.
[0012] Im Blockschaltbild nach Fig. 2 ist die Funktion des Speichers und der Vergleichsschaltung
SP des Vorhaltekorrekturteils VK weiter aufgeschlüsseit. Die Korrekturstufe FK des
Vorhaltekorrekturteils VK bedarf keiner weiteren Ausführungen, da sie aus einer bekannten
Additionsschaltung besteht.
[0013] Der zum Zeitpunkt to vom Vorhalterechner ermittelte Treffpunkt wird in einem Ortsspeicher
OSP und der zugehörige Treffzeitpunkt in einem Zeitspeicher ZSP abgespeichert. Der
Treffzeitpunkt ergibt sich bei der Vorhafterechnung aus der Summe der Zeit to und
der Geschoßflugzeit. Bei den Speichern ZSP und OSP handelt es sich um bekannte Speicherschaftungen,
die Speicherplätze für 1 bis n Vorhersagezeitpunkte bzw. vorhergesagte Ortswerte aufweisen.
Mit Beginn der Einspeicherung wird ein bekannter Zeitgeber ZG gestartet, der eine
Zeitmessung bezüglich der Startzeit t durchführt.
[0014] Weitere Schaltungsteile der Speicher- und Vergleichsschaltung SP sind ein Zeitkomparator
ZK und ein Ortskomparator OK. Eingangsseitig ist der Zeitkomparator ZK mit dem Zeitgeber
ZG, der die aktuelle Zeit liefert und mit dem Ausgang des Zeitspeichers ZSP, der den
ersten Vorhersagezeitpunkt liefert, verbunden. Vom Zeitkomparator ZK gelangt ausgangsseitig
ein Signal an den Ortskomparator OK, das eine Vergleichserlaubnis für die Daten des
ersten gespeicherten Ortes und die Daten des vermessenen aktuellen Zielortes beinhaltet.
Die im Ortskomparator OK ermittelte Abweichung der Zielortsvorhersage wird der Korrekturstufe
FK zugeführt und zum Ergebnis der Vorhalterechnung hinzuaddiert.
[0015] Von den nacheinander eintreffenden Zieldaten wird jeweils eine Vorhalteberechnung
durchgeführt und nacheinander Treffpunkt (Ort) und der zugehörige Treffzeitpunkt im
Ortsspeicher OSP bzw. Zeitspeicher ZSP der Vorhaltekorrekturschaltung VK abgespeichert.
Diese Vorgänge wiederholen sich gemäß Fig. 3 in der angegebenen Reihenfolge solange,
bis der Zeitgeberstand größer oder gleich der ersten Treffzeit wird. Nach Erfüllung
dieser Bedingung schließen sich die folgenden beschriebenen Schritte an. Im Zeitkomparator
ZK wird festgestelft, ob die aktuelle Zeit to + n. Takt des Zeitgebers und der erste
Vorhersagezeitpunkt Tv1 gleich groß sind, Ist dieser Fall eingetreten, gibt der Zeitkomparator
ZK eine Vergleichserlaubnis des vermessenen aktuellen Ortes mit dem vorhergesagten
ersten gespeicherten Treffpunktort im Ortskomparator OK. Mit der Differenz zwischen
dem Vorhersagewert (erster Treffpunkt) und dem Meßwert wird die Sollposition der zu
steuernden Waffe korrigiert. Danach werden der erste Treffpunkt im Ortsspeicher OSP
und die erste Treffzeit im Zeitspeicher ZSP durch einen vom Zeitkomparator ZK gelieferten
Speicherrücksetzbefehl gelöscht, so daß der zweite Treffpunkt (Ort) und der zweite
Treffzeitpunkt zum ersten und der dritte Treffpunkt (Ort) und der dritte Treffzeitpunkt
zum zweiten wird usw.
[0016] Der Zähltakt für den Zeitgebermechanismus ist in einem synchron getakteten System
gleich dem Zeittakt, mit der die Radardaten geliefert werden, während der Takt in
einem asynchron freilaufenden System nach der gewünschten Zeitauflösung gewählt wird.
[0017] Bei einem synchron getakteten System können mehrere aufeinander folgend abgespeicherte
Treffzeiten auf absolute Treffzeitpunkte führen, die zeitlich geringer auseinander
liegen als die Taktzeit. Entsprechendes gilt in einem asynchron freilaufenden System
für die größtmögliche Schrittweite des Zählers. Dieser Vorgang ist in Fig. 3 im zweiten
Vergleich dargestellt. In diesem Falle ist nicht nur der erste Treffpunkt und Treffzeitpunkt
aus den Speichern zu eliminieren, sondern auch alle folgenden Treffpunkte und Treffzeitpunkte,
die zeitlich zu nah am ersten Treffpunkt liegen. Andernfalls würde der Zählvorgang
auf der linken Seite der Fig. 3 nicht mehr mit den Treffzeiten auf der rechten Seite
dieses Zeitdiagramms übereinstimmen.
[0018] Wird eine Anzahl von n Treffpunkten und Treffzeitpunkten gleichzeitig aus dem Speicher
eliminiert, so wird der (n + 1)te Treffpunkt und Treffzeitpunkt zum ersten Treffpunkt
und Treffzeitpunkt.
[0019] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, ist eine völlige zeitliche Gleichheit zwischen Mespunkten
und Treffpunkten nicht gegeben. Diese wird durch Interpolation der Treffpunktdaten
auf die Zeit der Meßpunktdaten korrigiert.
1. Verfahren zur Flugzielortvorhersage unter Verwendung der mit Sensoren ermittelten
Flugzieldaten für eine Feuerleiteinrichtung eines Flugabwehrsystems, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu einem Zeitpunkt (to) berechnete Vorhersage des Zielortes (Xv(to + Tv)) laufend mit dem nach Ablauf der Vorhersagedauer (Tv) gemessenen Zielort
(X(to + Tv)) verglichen wird, und daß die durch diesen Vergleich ermittelte Abweichung
(e(to Tv)) zu einer additiven Korrektur der nachfolgenden, zu einem späteren Zeitpunkt
(ti) berechneten Vorhersage verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Korrekturwert durch Mittelwertbildung
aus mehreren Abweichungen (e) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß zusätzlich die durch Vergleich
aufeinanderfolgender Abweichungen (e) festgestellte Tendenz der Werte der Abweichung
zur Korrektur verwendet wird.
1. Method of flying target prediction using the flying target data determined by sensors
for a fire control device for an anti-aircraft defence system, characterized in that
the prediction of the target location (Xv(to + Tv), calculated at an instant (to)
is continuously compared with the target location (X(to + Tv)) measured after elapse
of the prediction period (Tv), and in that the deviation (e(to + Tv)) determined by
this comparison is used for an additive correction of the following prediction (Xv(ti
+ Tv)), calculated at a later instant (ti).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the correction value is formed
by averaging from a plurality of deviations (e).
3. Method according to Claim 1, characterized in that, in addition, the tendency of
the values of the deviation, established by comparison of successive deviations (e),
is used for the correction.
1. Procédé pour prédire l'emplacement d'une cible volante moyennant l'utilisation
de données de cibles volantes, déterminées par des capteurs, pour un dispositif de
conduite de tir d'un système de défense antiaérienne, caractérisé par le fait que
la prédiction, calculée à un instant (to), de l'emplacement de la cible (Xv(to + Tv)) est comparée en permanence à l'emplacement (X(to + Tv)) de la cible, mesuré
après l'écoulement de la durée de prédiction (Tv), et que l'écart (e(to + Tv)), déterminé
sur la base de cette comparaison, est utilisée pour réaliser une correction additive
de la prédiction suivante (Xv(ti + Tv)), calculée à un instant ultérieur (ti).
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé par le fait que la valeur de correction
est formée au moyen d'une formation de la valeur moyenne de plusieurs écarts (e).
3. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé par le fait qu'on utilise en outre,
pour la correction, la tendance des valeurs des écarts, qui est déterminée par la
comparaison d'écarts (e) successifs.