[0001] Die Erfindung betrifft einen Langkörper zum Eintreiben in das Erdreich, mit einer
zylindrischen Mantelfläche und zum Kopfende verlaufenden Versorgungsanschlüssen.
[0002] Das Herstellen von Bohrungen im Erdreich mit Hilfe eines Rammbohrgerätes ist aus
der deutschen Patentschrift 21 57 295 und das Eintreiben von Rohren ins Erdreich mit
Hilfe einer Ramme aus der deutschen Offenlegungsschrift 33 26 246 bekannt. Es lassen
sich auf diese Weise grabenlos Straßen, Gebäude oder andere Bauten oder Hindernisse
unterfahren und Versorgungsleitungen wie beispielsweise Wasserleitungen oder Kabel
verlegen, ohne daß gleichzeitig die Straßendecke bzw. die Erd-Oberfläche aufgerissen
werden müssen. Dies geschieht in der Weise, daß das sich im Erdreich vorwärtsbewegende
Rammbohrgerät das Erdreich seitlich verdrängt und einen Kanal hinterläßt, in den gleichzeitig
oder später die Versorgungsleitung eingezogen wird. Sowohl das zum Herstellen von
Erdbohrungen verwendete druckmittelbetriebene Rammbohrgerät als auch eine zum Eintreiben
von Rohren, beispielsweise Schutz- oder Leitungsrohren verwendete Ramme, deren Schlagspitze
bzw. Kopf direkt oder mittels eines Rammaufsatzes in das rückwärtige Ende des Rohres
eingreift, besitzt einen in einem Gehäuse axial hin- und her bewegbaren Schlagkolben,
der seine Schlagenergie an das Gehäuse abgibt.
[0003] Zwar dient beispielsweise die Schlagspitze eines Rammbohrgerätes dazu, während der
Vorwärtsbewegung Steine oder andere Hindernisse zu zertrümmern und zur Seite zu drücken,
d.h. den Weg für das nachrückende Gehäuse freizuschlagen, es läßt sich jedoch nicht
immer vermeiden, daß das Rammbohrgerät beim Auftreffen auf ein Hindernis aus der
gewollten Richtung läuft. Um den Verlauf einer Erdbohrung oder eines in das Erdreich
vordringenden Rohres während des Vortriebs kontrollieren zu können, ist es bekannt,
Meßvorrichtungen am vorderen Ende eines Rammbohrgerätes oder des in das Erdreich einzutreibenden
Rohres anzuordnen. Etwaige Richtungsabweichungen lassen sich von der Meßvorrichtung
registrieren und über elektrische Anschlußleitungen zu einem Schaltpult übertragen.
Bei Rammbohrgeräten mit einer steuerbaren Schlagspitze kann die Bedienungsperson
bei von einer linearen Vortriebsrichtung abweichendem Verlauf entsprechende Richtungs-Korrekturen
vom Schaltpult aus veranlassen, beispielsweise über hydraulische oder pneumatische,
von einer Druckmittelquelle außerhalb des Erdkanals zur Schlagspitze geführte Leitungen.
Als problematisch hat sich dabei herausgestellt, daß die außen entlang dem Gehäuse
oder der Mantelfläche eines Rohres bis zum Kopfende verlaufenden Versorgungsanschlüsse,
wie elektrische Kabel und/oder Druckmittel - oder Meßleitungen, dem Erdreich ungeschützt
ausgesetzt sind, was zu Beschädigungen durch Steine und andere Hindernisse führt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch zumindest einen mantelfesten Längskanal
gelöst. Vorzugsweise kann der Längskanal aus einer im Mantel angeordneten Bohrung
bestehen. Der Längskanal kann auch in einem Mantelwulst verlaufen. In dem Längskanal
lassen sich entweder die zum Kopfende führenden Versorgungsanschlüsse nach außen
geschützt unterbringen oder es läßt sich der Längskanal selbst als Druckmittelleitung
verwenden. Letzteres bietet sich insbesondere für steuerbare Rammbohrgeräte an, bei
denen sich vom rückwärtigen Ende bis zur Schlagspitze bzw. den im Gerätegehäuse angeordneten
Steuerelementen führende Bohrungen durch das Gehäuse erstrecken können. Es ist jedoch
gleich, ob der Längskanal bzw. die Längsbohrung selbst als Druckmittelleitung verwendet
oder Kabel und Leitungen hindurchgeführt werden; auf jeden Fall liegen keine Leitungen,
Kabel etc. ungeschützt außerhalb des Geräts bzw. des Vortriebsrohrs. Die Längskanäle
bieten allerdings auch noch andere Einsatzmöglichkeiten; beispielsweise kann eine
Emulsion zur Verringerung der Mantelreibung oder zur Stabilisierung der Erdbohrung
hindurch gepumpt werden. Ebenfalls läßt sich eine Bohremulsion durch diese Kanäle
drücken und einem Spülkopf zuführen, der vorne am Bodenverdrängungshammer sitzt.
[0006] Für ein Vortriebsrohr bietet es sich insbesondere an, einen Längskanal in einem entweder
an der Innen- oder der Außenseite des Mantels angeordneten Wulst anzuordnen. Wenn
allerdings bei einem Rammbohrgerät das zylindrische Gehäuse nicht mit Bohrungen versehen
sein soll, um die Querschnittsfläche nicht zu schwächen, bietet sich ein Mantelwulst
an, der außen am Gerätemantel vom rückwärtigen Ende bis zur Schlagspitze bzw. nach
vorne verläuft.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt das hintere Ende des Gehäuses eines Rammbohrgerätes,
Fig. 2 das Gerätegehäuse gemäß Fig. 1 in der Seitenansicht von rechts gesehen,
Fig. 3 in der Längsansicht ein anderes Rammbohrgerätegehäuse,
Fig. 4 das Gerätegehäuse gemäß Fig. 3 in der Seitenansicht von rechts gesehen,
Fig. 5 in der Längsansicht eine in ein Vortriebsrohr eingreifende Ramme, und
Fig. 6 das Vortriebsrohr gemäß Fig. 5 in der Seitenansicht von rechts.
[0008] Von einem Rammbohrgerät 1 ist in den Fig. 1 und 3 lediglich das hintere Ende eines
insgesamt rohrförmigen Gehäuses 2 dargestellt. Im Gehäuse 2 ist ein nicht dargestellter
Schlagkolben hin- und herbeweglich geführt. Der Schlagkolben erhält seine Schlagenergie
durch Zufuhr von Druckluft zum Gehäuse 2. Da es sich hierbei um bekannte Maßnahmen
und Konstruktionen handelt, erübrigt sich die Darstellung der im Gehäuseinneren befindlichen
Bauteile und der Schlagspitze.
[0009] Bei dem Rammbohrgerät 1 gemäß Fig. 1 sind im Mantel des Gehäuses 2 mehrere Bohrungen
3 angeordnet; sie verlaufen in Schlagrichtung 4 vom hinteren Ende durch das Gehäuse
2 bis zum vorderen Ende des Rammbohrgerätes 1. Die Bohrungen 3 eignen sich vor allem
als Druckleitungen für ein Druckme dium, das über nicht dargestellte, am rückwärtigen
Ende des Rammbohrgerätes 1 mit den Bohrungen 3 verbundene Versorgungsleitungen zugeführt
wird.
[0010] Bei dem Rammbohrgerät 101 gemäß Fig. 3 ist das Gehäuse 102 außen mit einem Längswulst
5 versehen, der sich vom hinteren Ende in der Schlagrichtung 4 bis zum vorderen Ende
des Rammbohrgerätes erstreckt. Der Radialwulst 5 enthält einen Längskanal 6, der zu
einem am nicht dargestellten vorderen Ende des Rammbohrgerätes 101 angeordneten Verbraucher
wie beispielsweise einen Meßaufnehmer zum Registrieren von Richtungsabweichungen
führt und Versorgungsanschlüsse 7 aufnimmt.
[0011] Wie in Fig. 5 dargestellt ist, greift beim horizontalen Einrammen eines Rohres 8
eine Ramme 9 mit ihrem Schlagkopf 10 über ein Zwischenstück 11 in das rückwärtige
Ende des Rohres 8 ein. Ein nicht dargestellter, im Inneren der Ramme 9 axial hin-
und herbewegter Schlagkolben überträgt seine Schlagenergie über das Rammengehäuse
bzw. den Schlagkopf 10 sowie das Zwischenstück 11 und treibt mit jedem Schlag das
Rohr 8 weiter in das Erdreich hinein. Der Schlagkolben wird mittels Druckluft beaufschlagt,
die über einen Druckmittelanschluß 12 am Deckel 13 des Gehäuses der Ramme 9 zugeführt
wird. Das Rohr 8 ist mit einem Radialwulst 14 versehen, der sich achsparallel über
die gesamte Länge des Rohres 8 erstreckt und einen Längskanal 15 enthält, der zum
nicht dargestellten vorderen Ende des Rohres 8 geführte Leitungen 16 aufnimmt. Der
Radialwulst kapselt die Leitungen, bspw. elektrische, mit einem Meßaufnehmer verbundene
Kabel, ein und schützt diese vor Beschädigungen durch das Erdreich.
1. Langkörper zum Eintreiben in das Erdreich mit einem zylindrischen Mantel und in
Richtung auf das Kopfende verlaufenden Versorgungsleitungen, gekennzeichnet durch zumindest einen mantelfesten Längskanal (3; 6 bzw. 15).
2. Langkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch im Mantel verlaufende Längskanäle (3).
3. Langkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens einen Längswulst (5, 14) mit mindestens einem Längskanal (6, 15).