(19)
(11) EP 0 350 820 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.01.1990  Patentblatt  1990/03

(21) Anmeldenummer: 89112530.4

(22) Anmeldetag:  08.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 10/56, F42B 12/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 11.07.1988 DE 3823446

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wittmann, Jürgen
    D-8500 Nürnberg (DE)
  • von Entress-Fürsteneck, Wolfgang
    D-8566 Leinburg (DE)
  • Thurner, Günther, Dr.
    D-8501 Schwaig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Ausziehen eines Bremsschirmes einer Submunition


    (57) Bei einer Einrichtung zum Ausziehen eines Bremsschirmes(5) einer vorderen Submunition(2) eines Submunitionspaares(1,2) mit einer Ausziehleine(6) zwischen den beiden Submunitionen(1,2) soll die Gefahr einer Beeinträchtigung der hinteren Submunition(1) durch die Ausziehleine(6) vermieden sein. Die Ausziehleine(6) ist einerseits an einem Packsack(4) des Bremsschirmes(5) der vorderen Submunition(2) befestigt und andererseits mittels eines Schleifknotens(13) mit der hinteren Submunition(1) verbunden. Am Bremsschirm(5) ist eine weitere Leine(7) befestigt, die an dem Schleifknoten (13) angreift und diesen nach dem Abziehen des Packsackes(4) aufzieht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausziehen eines Bremsschirmes einer vorderen Submunition eines Submunitionpaares mit einer Ausziehleine zwischen der vorderen und der hinteren Submunition.

    [0002] In der DE-PS 36 08 107 is eine derartige Einrichtung beschrieben. Nach dem Ausstoß der Submunition aus einem Trägerprojektil reißt die zwischen den beiden Submunitionen vorgesehene Ausziehleine, mit der der Bremsschirm der vorderen Submunition geöffnet werden soll nahe bei diesem. Die Ausziehleine verbleibt an der hinteren Submunition. Dies kann zu Schwierigkeiten führen, da sich die Ausziehleine dann mit einem Rotationsschirm oder dem Bremsschirm der hinteren Submunition verwickeln kann.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei der eine Beeinträchtigung der hinteren Submunition durch die Ausziehleine vermieden ist.

    [0004] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Ausziehleine einerseits an einem Packsack des Bremsschirmes der vorderen Submunition befestigt und andererseits mittels eines Schleifknotens mit der hinteren Submunition verbunden ist und daß am Bremsschirm eine weitere Leine befestigt ist, die an dem Schleifknoten angreift und diesen nach dem Abziehen des Packsackes vom Bremsschirm aufzieht.

    [0005] Durch die weitere Leine wird, wenn sich die Submunitionen voneinander entfernen, der Schleifknoten der Ausziehleine geöffnet, mit dem diese mit der hinteren Submunition verbunden ist. Die Ausziehleine und auch die weitere Leine verbleiben am dann geöffneten Bremsschirm der vorderen Submunition. Sie können diesen nicht beeinträchtigen. Es ist jedenfalls vermieden, daß die Ausziehleine oder auch die weitere Leine an der hinteren Submunition verbleiben.

    [0006] Günstig ist auch, daß diese Einrichtung sowohl im Aufbau als auch in der Montage einfach ist.

    [0007] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausziehleine schlauchartig gestaltet und die weitere Leine verläuft als Innenleine durch die Ausziehleine, wobei die Innenleine im Bereich des Schleifknotens aus der Ausziehleine herausgeführt ist. Die Innenleine ist dadurch einfach durch den Packsack an den Bremsschirm zu führen. Sie kann sich auch nicht mit der Ausziehleine verwickeln.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 drei aufeinanderfolgende Stadien der Trennung eines Submunitionpaars,

    Figur 2 die Ausziehleine und die weitere Leine im Bereich der vorderen Submunition und

    Figur 3 die Ausziehleine und die weitere Leine im Bereich der hinteren Submunition.



    [0009] In einem nicht näher dargestellten Trägerprojektil sind eine hintere Submunition(1) und eine vordere Submunition(2) dicht aneinanderliegend untergebracht. Ein Fallschirmdeckel(3) der hinteren Submunition(1) deckt dabei den in einem Packsack(4) verstauten Bremsschirm(5) der vorderen Submunition(2) ab. Im Fallschirmdeckel(3) liegen dabei auch eine Ausziehleine(6), die einerseits am Packsack(4) befestigt ist und andererseits mit dem Fallschirmdeckel(3) der hinteren Submunition(1) verbunden ist. Die Innenleine(7) is an der Kappe(8) des Bremsschirms(5) befestigt.

    [0010] Die Submunitionen(1,2) werden aus dem Trägerprojektil ausgestoßen. Ihre Flugrichtung ist in Figur 1 mit F bezeichnet. Beim Ausstoßen öffnet sich ein Bremsschirm(9) der hinteren Submunition(1). Dadurch wird die hintere Submunition(1) gegenüber der vorderen Submunition(2) abgebremst, so daß sich die Ausziehleine(6) spannt. Dieser Zustand ist in Figur 1a gezeigt, wobei die Figuren 2 und 3 vergrößerte Teildarstellungen sind.

    [0011] Die Ausziehleine(6) ist schlauchförmig gestaltet. In ihr verläuft die Innenseite(7) (vgl. Figur 2). Sie erstreckt sich durch den Packsack(4) hindurch bis zur Kappe(8). Die Innenleine(7) ist an einer öffnung(10) aus der Ausziehleine(6) herausgeführt. An dem Fallschirmdeckel(3) ist eine Gegenstück(11), das einen Kopf(12) aufweist, angeordnet. Mit diesem Gegenstück(11) ist die Ausziehleine(6) durch einen Schleifknoten(13) verbunden (vgl. Figur 3). Wie Figur 3 zu entnehmen, sind die Ausziehleine(6) und die Innenleine(7) ein einziges Stück. Es wäre jedoch auch möglich, als Ausziehleine(6) und als Innenleine(7) jeweils ein eigenes Stück vorzusehen. Die Innenleine(7) wäre dann an einer geeigneten Stelle mit dem Schleifknoten(13) der Ausziehleine(6) verbunden.

    [0012] Im Zuge des weiteren Flugs löst sich der über die Ausziehleine(6) und deren Schleifknoten(13) an der hinteren Submunition(1) gehaltene Packsack(4) von der vorderen Submunition(2). Deren mit ihr über eine Verbindungsleine(14) verbundene Bremsschirm(5) beginnt sich zu entalten. Dieser Zustand ist in Figur 1b gezeigt.

    [0013] Bei dem weiteren Entfernen der vorderen Submunition(2) von der hinteren Submunition(1) entfaltet sich der Bremsschirm(5). Seine Kappe(8) zieht nun an der Innenleine(7), die dadurch den Schleifknoten(13) aufzieht, so daß sich die Ausziehleine(6) und die Innenleine(7) von dem Gegenstück(11) der hinteren Submunition(1) lösen. Dieser Zustand ist in Figur 1c gezeigt. Die beiden Submunitionen(1,2) sind nun gegeneinander frei. Die Ausziehleine(6) und die Innenleine(7) sind von der hinteren Submunition(1) getrennt. Sie bleiben mit dem Bremsschirm(5) der vorderen Submunition(2) verbunden, ohne diesen zu stören.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Ausziehen eines Bremsschirms einer vorderen Submuniton eines Submunitionspaares mit einer Ausziehleine zwischen der vorderen und der hinteren Submunition,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausziehleine(6) einerseits an einem Packsack(4) des Bremsschirms(5) der vorderen Submunition(2) befestigt und andererseits mittels eines Schleifknotens(13) mit der hinteren Submunition(1) verbunden ist und daß am Bremsschirm(5) eine weitere Leine(7) befestigt ist, die an dem Schleifknoten(13) angreift und diesen nach dem Abziehen des Packsackes(4) vom Bremsschirm(5) aufzieht.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausziehleine(6) schlauchartig gestaltet ist und die weitere Leine als Innenleine(7) durch die Ausziehleine(6) verläuft, wobei die Innenleine(7) im Bereich des Schleifknotens(13) aus der Ausziehleine(6) herausgeführt ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet
    daß die Ausziehleine(6) und die weitere Leine(7) gemeinsam einstückig sind.

     
    4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
    daß der Schleifknoten(13) um ein mit einem Kopf(12) versehenes Gegenstück(11) der hinteren Submunition(1) gelegt ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die weitere Leine(7) an der Kappe(8) des Bremsschirms(5) befestigt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht