(19)
(11) EP 0 227 671 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 85904443.0

(22) Anmeldetag:  24.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 5/38
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP8500/433
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 8601/584 (13.03.1986 Gazette  1986/06)

(54)

TREIBLADUNGSMODUL

PROPELLANT MODULE

MODULE PROPULSEUR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 01.09.1984 DE 3432291

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
08.07.1987  Patentblatt  1987/28

(73) Patentinhaber: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • REINELT, Karlheinz
    D-3102 Hermannsburg (DE)
  • SCHWENZER, Michael
    D-3102 Hermannsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 064 444
FR-A- 2 194 306
FR-A- 1 514 293
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Treibladungsmodul nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einem derartigen aus der FR-A-15 14 293 bekannten Treibladungsmodul wird jedoch das den freien Anzündkanal bildende Rohr in einem aufwendigen Gießverfahren aus vergleichsweise langsam brennender Nitrocellulose gegossen. Das Rohr enthält keine Mittel zur Vergrößerung der Oberfläche, so daß eine schnellere Ausbildung der Flammenfront in axialer Anzündrichtung nicht erzielt werden kann. Dieser Anzündkanal enthält desweiteren keine Mittel, die in Abhängigkeit der Geschwindigkeit der von einem Treibladungsanzünder ausgehenden Flammenfront einen annähernd gleichzeitigen Anbrand der Treibladung ermöglichen. Es wird desweiteren kein Hinweis offenbart, in welchem Durchmesserbereich des freien Anzündkanales sich eine gleichzeitige und schnelle Flammenfront ausbilden kann. Ein besonderer Nachteil ist, daß durch den in der Figur 13 angegebenen Ladungsaufbau sich ein reproduzierbarer gleicher Schußablauf nur schwer erzielen läßt, weil durch die stirnseitige Beiladung j die hintereinander gestapelten Treibladungsbehälter sich in Längsrichtung bewegen, zusammengedrückt und beschädigt werden. Darüberhinaus soll bei diesem bekannten Treibladungsmodul die Zerstörung des zentralen Rohres bereits früh durch den Druck der Anzündladung bzw. der Treibladung mechanisch eingeleitet werden. Gerade eine frühe, insbesondere mechanische Zerstörung des Anzündkanals ist desweiteren für eine zentrale Zündstrahleinleitung und für eine schnellere Ausbildung der Flammenfront in axialer Anzündrichtung nicht zweckdienlich.

    [0003] Auch bei der aus der EP-A-0 064 444 bekannten pyrotechnischen Ladung ist eine schnelle freie Ausbildung der Flammenfront in axialer Anzündrichtung nicht möglich, weil kein freier zylindrischer Anzündkanal, sondern ein kegelförmiger Verzögerungssatz zentral angeordnet ist.

    [0004] Aus der DE-A-31 13406 ist es bekannt, anstelle eines Kartuschbeutels feste brennbare Kartuschhülsen aus Pappe einzusetzen. Diese Kartuschhülsen enthalten eine stirnseitige Beiladung und eine zentral angeordnete Übertragungsladung sowie eine Verstärkungsladung, wobei es zur besseren und schnelleren Anzündung vorteilhaft ist, einen vergleichsweise raumaufwendigen Anzündstrahl-Auffangtrichter vorzusehen.

    [0005] Ein wesentlicher Nachteil dieser Anordnung ist es, daß eine mehrfache Anzahl von Kartuschhülsen nicht hintereinander geladen werden kann, da dadurch bei höheren Ladedichten unzulässig große Gasdruckdifferenzen über die gesamte Länge der Treibladung entstehen. Zu Sprödbruch neigende Treibladungspulver können am Geschoßboden zerstört werden, was in ungünstigen Fällen zur Beschädigung des Geschosses bzw. der Waffe führen kann. Desweiteren ist es bei diesen Kartuschbeuteln bzw. Kartuschhülsen möglich, daß diese in umgekehrter Lage in den Ladungsraum eingebracht werden, wodurch Versager und in extremen Fällen Schaden an der Waffe entstehen können. Untersuchungen an Rohrwaffen mit derartigen oder ähnlichen modularen Schüttpulvertreibladungen haben gezeigt, daß sich speziell bei Ladedichten über 0,4 g/cm3 unregelmäßige Gasdruckverläufe und damit nicht reproduzierbare Schußabläufe einstellen können. Der Grund für dieses Verhalten ist in der unbefriedigenden zentralen Durchführung der Module zu suchen, wobei die stirnseitige Anzündung diesen Effekt noch verstärken kann.

    [0006] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen einfach zu fertigenden und zu laborierenden Modulaufbau zu gewährleisten, durch den bei einer beliebigen Ladbarkeit und Austauschbarkeit der Module eine möglichst gleichzeitige Anzündung über die gesamte Ladungslänge durch einen Treibladungsanzünder und bei Einhaltung gleicher Ladungsabstufungen im niedrigen und hohen Gasdruckbereich ein gleichmäßiger Gasdruckverlauf sowie ein reproduzierbarer Schußablauf möglich sind.

    [0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Die Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen.

    [0008] Durch die Anordnungen eines freien Anzündkanals innerhalb einer porösen Anzündladung oder einer aus Ringtabletten bestehenden Anzündladung des Treibladungsmoduls entsteht vorteilhaft eine annähernd zeitlich gleichmäßige Anzündung des Treibladungspulvers über die gesamte Ladungslänge und dadurch eine Minimierung der Differenzdrücke innerhalb des Ladungsraumes. Dadurch ist es möglich, den Gasdruckverlauf derartig zu beeinflussen, daß ein einwandfreier reproduzierbarer Schußablauf auch bei hohen Ladedichten erzielt werden kann.

    [0009] Die axial symmetrische Anordnung der Anzündladung im Bereich der Anzündkanalwand gewährleistet neben einer schnellen und zentralen Anzündung des Treibladungspulvers eine einfache Fertigung und Laborierung der Anzündladung innerhalb des Treibladungsmoduls. Ein besonders einfacher Aufbau wird dann erzielt, wenn das Anzündrohr aus stranggepreßter poröser Nitrocellulose besteht. Eine einfache Variierung der Länge der Anzündladung wird durch den Einsatz von stirnseitig stapelbaren Ringtabletten ermöglicht. Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal können diese Ringtabletten vorteilhaft selbst zentrierend angeordnet sein.

    [0010] Desweiteren gestattet das Treibladungsmodul eine axial beliebige Einbaulage in den Ladungsraum. Dazu ist der Behälter axial und radial zur Mittenachse derartig symmetrisch ausgebildet, daß das Treibladungsmodul im Waffenrohr mehrfach hintereinander in beliebiger axial vorwärts oder rückwärts gerichteter Position der Stirnwände geladen werden kann und in Ladeposition von jeder Stirnwand her die Anfeuerung der jeweiligen Treibladungsmodule durch Anzündschwaden ermöglicht wird.

    [0011] Der konstante lichte Durchmesser des Anzündkanals liegt vorteilhaft zwischen 5 und 40 mm, so daß eine Ausbreitung der Anzündschwaden über die gesamte Ladungslänge schneller als der von der Anzündladung zu übertragende radiale Anbrand des Treibladungspulvers ermöglicht wird.

    [0012] In Abhängigkeit von der artilleristischen Aufgabe können nunmehr beliebige Module gleicher Bauart verschiedenen Schußeinheiten zugeführt werden. Dadurch entfällt vorteilhafterweise die zwangsweise Einhaltung der Ladungsfolge bisheriger eine unterschiedliche Länge aufweisender Teil-Treibladungen.

    [0013] Die Treibladungsmodule sind desweiteren durch einen Feuchtigkeitsschutz unbefristet lagerfähig, ihre Handhabung ist unkompliziert und sie gewährleisten eine sichere manuelle Ladung auch bei Dunkelheit, weil nunmehr die Modulstirnwände beim Einführen in den Ladungsraum willkürlich vertauscht werden können.

    [0014] Durch ihre Gleichheit und Austauschmöglichkeit können die Treibladungsmodule nunmehr auch automatisch geladen werden. Vorteilhaft ist dabei eine zeitaufwendige Vorsortierung entbehrlich, so daß die Treibladungsmodule auf einfache Weise magaziniert und ohne Lageorientierung durch einen Lader geladen werden können. Dadurch läßt sich gegenüber bekannten Treibladungsmodulen die Schußfolge wesentlich erhöhen und eine Leistungssteigerung der Rohrwaffe erzielen.

    [0015] Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.

    [0016] Es zeigt :

    Fig. 1 in einer Schnittdarstellung das Treibladungsmodul mit verschiedenen der Modullänge entsprechenden Anzündladungen ;

    Fig. 2 in einer Schnittdarstellung das Treibladungsmodul mit verschiedenen aus Ringtabletten bestehenden und einem Teilbereich der Modullänge entsprechenden Anzündladungen ;

    Fig. 3 in einer Schnittdarstellung mehrfach im Waffenrohr angeordnete gleiche Treibladungsmodule.



    [0017] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Treibladungsmodule 1 bestehen jeweils aus einem Behälter 10, einem Treibladungspulver 12 sowie einem über die gesamte Modullänge 1 koaxial angeordneten Anzündkanal 3 der einen freien zentrischen Querschnitt 25 aufweist. Der Behälter 10 ist mehrachsig symmetrisch ausgebildet. Er enthält zwei Symmetrieelemente, wobei die zentrale Längsachse 2 ein erstes Symmetrieelement und eine senkrecht zur Längsachse 2 durch den Modulmittelpunkt 31 führende Spiegelfläche 23 ein zweites Symmetrieelement bildet.

    [0018] Dementsprechend ist die Außenwand 26 des Behälters 10 rohrartig in bekannter Weise zylindrisch oder mehrkantig aufgebaut, wobei die beidseitigen Übergänge zu den rechtwinklig zur Längsachse 2 angeordneten Stirnwänden 8, 9 gleiche Radien R und die Übergänge 27, 27' zum Anzündkanal 3 gleiche zentrische Formen aufweisen.

    [0019] Der freie Anzündkanal 3 wird im wesentlichen von der Anzündladung 5, 7 gebildet, die ebenfalls symmetrisch zu den Stirnflächen 8, 9 des Behälters 10 angeordnet ist.

    [0020] Die Formgebung des Behälters 10 und Ausgestaltung des Anzündkanals 3 ermöglichen es, daß das Treibladungsmodul 1 im Waffenrohr 11 (Fig. 3) mehrfach hintereinander in beliebiger axial vorwärts oder rückwärts gerichteter Position der Stirnwände 8, 9 geladen werden kann, wobei in Ladeposition 13 (Fig. 3) von jeder Stirnwand 8, 9 her die Anfeuerung der jeweiligen Treibladungsmodule 1 durch Anzündschwaden ermöglicht wird.

    [0021] Der Durchmesser d des freien Querschnitts 25 des Anzündkanals 3 weist eine derartige Größe auf, daß die Ausbreitung der Anzündschwaden über die gesamte Ladungslänge schneller als der von der Anzündladung 5, 7 zu übertragende radiale Anbrand des Treibladungspulvers 12 vonstatten geht, wobei die Ladungslänge von der Summe der Einzellängen der im Ladungsraum des Waffenrohres 11 (Fig.3) hintereinandergereihten Treibladungsmodule 1 gebildet wird.

    [0022] Der lichte Durchmesser d kann in Abhängigkeit von seinen wesentlichen Einflußgrößen, beispielsweise der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Zündstrahls bzw. der Anzündschwaden des Treibladungsanzünders 28 (Fig. 3) und der Abbrandcharakteristik der Anzündladung sowie des Kalibers mindestens 5 mm und maximal 40 mm betragen, wobei ein bevorzugter günstiger Durchmesserbereich zwischen 12 und 30 mm liegt.

    [0023] Fig. 1 zeigt links- und rechtshälftig verschieden aufgebaute Anzündtreibladungen 5, 7 mit einem konstanten lichten Durchmesser d über der gesamten Modullänge 1. Linkshälftig (Fig. 1a) besteht die Begrenzungswand 4 aus einem den Anzündkanal 3 bildenden durchgehenden Rohr 14 dessen Wandquerschnitt aus einer integrierten Anzündladung 5, vorzugsweise aus stranggepreßter poröser Nitrocellulose oder aus stranggepreßter poröser Nitrocellulose und einer Beimischung bekannter Anzündladungen besteht. Das Rohr 14 ist in einer nicht dargestellten Weise mit den Stirnwänden 8, 9 befestigt.

    [0024] Rechtshälftig (Fig. 1b) besteht der Wandquerschnitt des Anzündkanals 3 radial außenseitig aus einem verbrennbaren Stützrohr 6 und radial innenseitig aus einer vom Stützrohr 6 zentrierten Anzündladung 7. Diese Anzündladung 7 wird aus in axialer Richtung gestapelten Ringtabletten 15 gebildet, deren Gesamtlänge der Modullänge 1 entspricht. Anstelle des Stützrohres 6 und der Ringtabletten 15 ist wahlweise auch die Anordnung selbstzentrierender Ringtabletten 24 (Fig. 2a) möglich.

    [0025] Die an den beidseitigen Enden des Anzündkanals 3 befindlichen Ringtabletten 15 aber auch die Ringtabletten 24 weisen Zentrierungen 30 zur zentralen Befestigung an den Stirnwänden 8, 9 auf. Eine ebenfalls aus stirnseitig gestapelten Ringtabletten 15, 24 bestehende und sich symmetrisch über wenigstens einem Teilbereich a der Modullänge 1 erstreckende Anzündladung 7 wird in Fig. 2 dargestellt.

    [0026] Der Behälter 10 enthält zur Erzielung einer axial symmetrischen Mittenlage des Teilbereichs a der Anzündladung 7 jeweils im gleichen Abstand b von den Stirnwänden 8, 9 einander zugekehrte Rohrstutzen 18, die zur vollen stirnseitigen Anlage der Ringtabletten 15, 24 mit Abstandshaltem 16 versehen sind.

    [0027] Die Rohrstutzen 18 sind jeweils im Übergangsbereich der Stirnwände 8, 9 zu einem Rohransatz 29 gleichmäßig ausgehalst wobei die Aushalsung beispielsweise gerundet ausgeführt sein kann. Zur Befestigung der Abstandshalter 16 an dem jeweiligen Rohrstutzenansatz 29, weisen diese axial nach außengerichtete Zentrierungen 17 auf. Gegenüber der in Fig. 2 dargestellten kanalseitigen Lage der Zentrierungen 17, können diese in einer nicht dargestellten Weise auch treibpulverseitig axial nach außen zur Aufnahme des jeweiligen Rohransatzes 29 angeordnet sein.

    [0028] Die Abstandshalter 16 haben den Zweck, die Anzündladung 5, 7 axial zu fixieren. Sie können aber auch wie linkshälftig in Fig. 2a dargestellt ist mit einem axial nach innen gerichteten Ansatz 29' oder einer Zentrierung 30', zur radialen Befestigung der selbstzentrierenden Ringtabletten 24 ausgebildet sein.

    [0029] Zur Selbstzentrierung sind die Ringtabletten beidseitig an den Stirnseiten ebenfalls mit einem in axialer Richtung weisenden Ansatz 29" und einer Zentrierung 30" ausgebildet. Die Ringtabletten 24 können auf diese Weise zentrierend ineinandergreifend ebenfalls axial gestapelt werden.

    [0030] Wenn bei der Anwendung selbstzentrierender Ringtabletten 24 auf den Einsatz eines zusätzlichen Stützrohres 6 verzichtet werden kann, so ist es zur radialen Fixierung der in Fig. 2b dargestellten keine Selbstzentrierung aufweisenden Ringtabletten 15 zwingend erforderlich. Das Stützrohr 6.1 ist dabei in einer nicht dargestellten Weise mit den Abstandshaltern 16 verbunden.

    [0031] Die Ringtabletten 15, 24 gestatten einerseits eine Anordnung der Anzündladung in einem zusammenhängenden axial symmetrischen Bereich a (Fig. 2a) andererseits aber auch unter Zuhilfenahme mehrerer zwischen den Ringtabletten 15 anzuordnender Abstandshalter 19 eine axial symmetrische Anordnung der Anzündladung 7 in mehreren Teilbereichen a.

    [0032] Zur Lagerung des Treibladungsmoduls 1 sind als Feuchtigkeitsschutz der Anzündladung 7 und des Treibladungspulvers 12 an den Rohrstutzen 18 verbrennbare oder verbrauchbare bzw. verzehrbare Folien 20 angeordnet. Die Folien 20 sind im Anzündkanal 3 an den nach innen gerichteten Enden 21 der Rohrstutzen 18 oder an den nach außen gerichteten Stutzenerweiterungen 22 oder am Ein- und Austritt des Anzündkanals 3 an den Übergängen der Rohrstutzen 18 zu den Stirnseiten 8, 9 angeordnet. Sie können als Einzelteil ausgebildet sein, aber auch einstückig mit mit dem Rohrstutzen 18 oder der Stirnwand 8, 9 des Behälters 10 verbunden sein. Derartige Folien 20 sind auch als Feuchtigkeitsverschluß beidseitig am Anzündkanal 3 (Fig. 1) angeordnet.

    [0033] Zur Vermeidung von Rückständen im Ladungsraum 32 (Fig. 3) bestehen der Behälter 10, die Abstandshalter 16, 19 und das Stützrohr 6 aus verbrennbaren Materialien die an sich schon von patronierter Munition her bekannt sind. Der Werkstoff des Behälters 10 weist jedoch eine derartige Festigkeit auf, daß die Möglichkeit besteht, eine nicht dargestelltes Geschoß und die aus den Treibladungsmodulen 1 bestehende Ladung in einem Ladevorgang zu laden. Die aus Ringtabletten 15, 24 bestehende Anzündladung 7 ist ebenfalls bekannt und besteht beispielsweise aus einem Bor/Kaliumnitrat-Pulver. Als Treibladungspulver 12 wird vorzugsweise ebenfalls bekanntes Schüttpulver eingesetzt.

    [0034] Fig. 3 verdeutlicht die Anordnung mehrfach im Ladungsraum 32 eines Waffenrohres 11 hintereinander angeordneter und in beliebiger Laderichtung geladener gleicher Treibladungsmodule 1. Der freie Anzündkanal 3 gestattet es, daß die Ausbreitung des Anzündstrahles bzw. der Anzündschwaden des im Rohrverschluß 33 befindlichen Treibladungsanzünders 28 über die gesamte Ladungslänge schneller als der von der Anzündladung 5, 7 (Fig. 1) zu übertragende radiale Anbrand des Treibladungspulvers 12 vonstatten geht. Zweckmäßigerweise wird zur Überwindung der Schutzfolien 20 (Fig. 2) ein bekannter Treibladungsanzünder 28 mit Geschoß verwendet.

    [0035] Die einzelnen Treibladungsmodule 1 sind außenseitig mit einer Lackbeschichtung versehen wodurch vorteilhaft ein Feuchtigkeitsschutz und eine Reduzierung der Flammenempfindlichkeit erzielt wird.


    Ansprüche

    1. Treibladungsmodul mit einem verbrennbaren zylindrischen Behälter, dessen Außenwand (26), Stirnwände (8, 9) und eine einen freien koaxialen Anzündkanal (3) bildende Begrenzungswand (4) radial zur Längsachse (2) sowie senkrecht zu einer durch den Modulmittelpunkt (31) führenden Spiegelfläche (23) symmetrisch ausgebildet sind, wobei die hintereinander im Ladungsraum (32) angeordneten Treibladungsmodule (1) einen im Durchmesser gleichen Anzündkanal bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die den freien Anzündkanal (3) bildende zylindrische Begrenzungswand (4) aus einer Anzündladung (5) besteht, die als poröse Nitrozellulose oder als eine Beimischung weiterer Anzündmittel enthaltende poröse Nitrozellulose in einem stranggepreßten Rohr (14) integriert ist, oder daß die Begrenzungswand (4) aus stirnseitig gestapelten die Anzündladung (7) bildenden Ringtabletten (15) besteht, deren Länge sich symmetrisch über wenigstens einen Teilbereich (a) der Modullänge (1) erstreckt, wobei der konstante lichte Durchmesser (d) des Anzündkanals (3) mehrfach im Ladungsraum (32) hintereinander angeordneter Treibladungsmodule (1) wenigstens 5 mm und maximal 40 mm beträgt und eine Ausbreitung des Zündstrahles bzw. der Anzündschwaden eines Treibladungsanzünders (28) über die gesamte Ladungslänge schneller als der von der Anzündladung (5, 7) zu übertragende radiale Anbrand des Treibladungspulvers (12) gestattet.
     
    2. Treibladungsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Wandquerschnitt des Anzündkanals (3) außenseitig aus einem verbrennbaren Stützrohr (6) und innenseitig aus vom Stützrohr (6) zentrierten als Anzündladung (7) ausgebildeten Ringtabletten (15) besteht.
     
    3. Treibladungsmodul nach Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündladung (7) aus selbstzentrierenden Ringtabletten (24) besteht.
     
    4. Treibladungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Merkmale :

    a) die in wenigstens einem Teilbereich (a) angeordnete aus Ringtabletten (15, 24) bestehende Anzündladung (7) ist über verbrennbare Abstandshalter (16) axial fixiert :

    b) die Abstandshalter (16) weisen zur Befestigung am Behälter (10) jeweils axial nach außen oder axial nach außen und innen gerichtete Zentrierungen (17, 30') auf.


     
    5. Treibladungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) jeweils im gleichen Abstand (b) von den Stirnwänden (8, 9) einander zugekehrte Rohrstutzen (18) zur Befestigung der Abstandshalter (16) enthält.
     
    6. Treibladungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Ringtabletten (15) der Anzündladung (7) verbrennbare Abstandshalter (19) axial symmetrisch angeordnet sind.
     
    7. Treibladungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale :

    a) zur Lagerung des Treibladungsmoduls (1) sind als Feuchtigkeitsschutz der Anzündladung (7) und des Treibladungspulvers (12) an den Rohrstutzen (18) verbrennbare oder verbrauchbare bzw. verzehrbare Folien (20) angeordnet;

    b) die Folien (20) sind im Anzündkanal (3) an den nach innen gerichteten Enden (21) der Rohrstutzen (18) oder an den nach außen gerichteten Stutzenerweiterungen (22) oder am Ein- und Austritt des Anzündkanals (3) an den Übergängen der Rohrstutzen (18) zu den Stirnwänden (8, 9) angeordnet.


     


    Claims

    1. Propellant module with a combustible cylindrical container of which the outer wall (26), the end walls (8, 9) and a limiting wall (4) which forms a free coaxial ignition channel (5) are of symmetrical construction radially to the longitudinal axis (2) and also perpendicularly to a mirror surface (23) passing through the central point of the module, the propellant modules (1) situated in succession to one another in the loading chamber (30) forming an ignition channel of constant diameter, characterised by the fact that the cylindrical limiting wall (4) forming the free ignition channel (3) consists of an ignition charge (5) integrated as porous nitrocellulose, or as porous nitrocellulose containing an admixture of further ignition media in an extruded tube (14), or that the limiting wall (4) consists of annular tablets (15) stacked end side on and supporting the ignition charge (7), their length extending symmetrically over at least a part zone (a) of the length of the module (1), while the constant internal diameter (d) of the ignition channel (3) of a number of propellant modules (1) positioned in succession to one another in the loading chamber amounts to at least 5 mm and to not more than 40 mm and enables the ignition jet or ignition vapours of a propellant igniter (28) to be propagated over the entire length of the charge as compared to the initial combustion undergone by the propellant powder (12) and to be transmitted by the ignition charge (5, 7).
     
    2. Propellant module in accordance with Claim 1, characterised by the fact that the wall cross section of the ignition channel (3) consists externally of a combustible support tube (6) and internally of annular tablets (15) centered by the support tube (6) and constructed as an ignition charge (7).
     
    3. Propellant module in accordance with Claims 1 and 2, characterised by the fact that the ignition charge (7) consists of self-centering annular tablets (24).
     
    4. Propellant module in accordance with one of Claims 1 to 3, characterised by the fact that the following features :

    (a) the ignition charge (7) situated in at least one partial zone (a) and consisting of annular tablets (15, 24) is fixed in position by combustible spacers (16) ;

    (b) the spacers (16) are in each case provided as a means of securing them to the container (10) with centering devices (17, 30') directed axially outwards or axially outwards and inwards.


     
    5. Propellant module in accordance with one of Claims 1 to 4, characterised by the fact that in the container pipe socket pieces (18), serving to secure the spacers (16) are provided facing each other and an equal distance (b) from the end walls (8, 9).
     
    6. Propellant module in accordance with one of Claims 1 to 5, characterised by the fact that combustible spacers (19) are provided in axially symmetrical positions between the annular tablets (15) of the ignition charge (7).
     
    7. Propellant module in accordance with one of Claims 1 to 6, characterised by the following features :

    (a) for the bearing system of the propellant module (1) combustible or expendable or consumable foils (20) are provided on the pipe socket pieces (18) in order to protect the ignition charge (7) and the propellant powder (12) from moisture ;

    (b) the foils (20) are positioned at the inwardly directed ends (21) of the pipe socket pieces (18) or outwardly directed socket extensions (22), if in the ignition channel (3), or else at the transition points from the pipe socket pieces (18) to the end walls (8, 9) if at the inlet and outlet of the ignition channel (3).


     


    Revendications

    1. Module à charge propulsive, comprenant un récipient cylindrique combustible, dont la paroi extérieure (26), les parois frontales (8, 9), et une paroi de délimitation (4) formant un canal d'allumage (3) coaxial libre, sont réalisés symétriquement radialement par rapport à l'axe longitudinal (2), ainsi que perpendiculairement à un plan de symétrie (23) passant par le centre (31) du module, les modules de charge propulsive (1) disposés les un derrière les autres dans la chambre de charge (32) formant un canal d'allumage de diamètre identique, caractérisée en ce que la paroi de délimitation cylindrique (4) formant le canal d'allumage libre (3) se compose d'une charge d'allumage (5) qui est intégrée dans un tube (14) extrudé, sous forme de nitrocellulose poreuse ou de nitrocellulose poreuse contenant un mélange composé d'autres moyens d'allumage, ou en ce que la paroi de délimitation (4) se compose de tablettes annulaires (15) empilées sur la face frontale et formant la charge d'allumage (7), dont la longueur s'étend symétriquement sur au moins une zone partielle (a) de la longueur du module (1), le diamètre (d) constant libre du canal d'allumage (3) comprenant plusieurs fois des modules de charge propulsive (3) disposés les uns derrière les autres dans la chambre de charge (32), étant d'au moins 5 mm et d'au plus 40 mm, et permettant un élargissement du rayon d'allumage ou de la distance d'allumage d'un allumeur de charge propulsive (28) sur la totalité de la longueur de la charge, plus rapidement que celui de la combustion radiale de la poudre de charge propulsive (12) devant se transmettre depuis la charge d'allumage (5, 7).
     
    2. Charge propulsive selon la revendication 1, caractérisée en ce que la section transversale de paroi du canal d'allumage (3) se compose, sur le côté extérieur, d'un tube de soutien (6) combustible et, sur le côté intérieur, de tablettes annulaires (15) centrées par le tube de soutien (6) et réalisées sous la forme de charge d'allumage (7).
     
    3. Charge propulsive selon les revendications 1 et 2, caractérisée en ce que la charge d'allumage (7) se compose de tablettes annulaires (24) auto- centreuses.
     
    4. Charge propulsive selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisée par les propriétés suivantes :

    a) La charge d'allumage (7) disposée dans au moins une zone partielle (a) et se composant de tablettes annulaires (15, 24) est fixée axialement par l'intermédiaire de l'entretoise combustible (16) ;

    b) dans le but de fixation sur le récipient (10), les entretoises (16) présentent chacune des centrages (17, 30') orientés axialement vers l'extérieur ou axialement vers l'extérieur et vers l'intérieur.


     
    5. Charge propulsive selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le récipient (10) contient chaque fois à distance (b) identique des parois frontales (8, 9) des tubulures (18) tournées les unes vers les autres, pour la fixation des entretoises (16).
     
    6. Charge propulsive selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que des entretoises combustibles (19) sont disposées axialement symétriquement entre les tablettes annulaires (15) de la charge d'allumage (7).
     
    7. Charge propulsive selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée par les propriétés suivantes :

    a) Dans un but de stockage du module à charge propulsive (1), des feuilles (20) combustibles, ou utilisables ou consommables, sont disposées sur les tubulures (18) à titre de protection contre l'humidité de la charge d'allumage (7) et de la poudre de charge propulsive (12) ;

    b) les feuilles (20) sont disposées dans le canal d'allumage (3), sur les extrémités (21) des tubulures (18) qui sont orientées vers l'intérieur, ou sur des élargissements de tubulure (22) orientés vers l'extérieur, ou à l'entrée et à la sortie du canal d'allumage (3), aux transitions entre tubulures (18) et parois frontales (8, 9).


     




    Zeichnung