[0001] Die Erfindung betrifft eine Abzugsvorrichtung für Flachstrickmaschinen, mit einer
in mehrere koaxiale Teilwalzen unterteilten, mit einer Gegendruckwalze zusammenwirkenden
Warenabzugswalze, wobei jede auf der gemeinsamen Achse nur in einer Richtung drehbar
gelagerte Teilwalze über eine einstellbare Kupplung gesondert antreibbar und ihr ein
durch einen umlaufenden Nockenstern als Antriebsorgan beaufschlagbarer federbelasteter
Schwenkhebel zugeordnet ist, der mit der Teilwalze über eine innerhalb der Teilwalze
angeordnete Schlingfederkupplung in Abzugsrichtung drehfest verbunden ist.
[0002] Eine Abzugsvorrichtung der eingangs genannten Art ist in der DE-PS 32 17 395 vorgeschlagen
worden. Bei dieser Abzugsvorrichtung kann die Vorspannung der den Schwenkhebel einer
Teilwalze belastenden Feder von Hand an der Abzugsvorrichtung selbst auf unterschiedliche
Werte einge stellt werden. Diese Einstellung ist aber nur möglich, bevor die Maschine
in Betrieb genommen wird. Eine Veränderung der Vorspannung während des Betriebs der
Maschine ist nicht möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Abzugsvorrichtung
so auszubilden, daß die Vorspannung einer jeden Teilwalze auch während des Betriebs
der Flachstrickmaschine einstellbar ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jeder Teilwalze
die die Warenabzugskraft bestimmende Vorspannung der den Schwenkhebel belastenden
Feder mittels einer fernsteuerbaren Verstellvorrichtung individuell und stufenlos
einstellbar ist. Vorteilhafterweise kann hier ein elektrisch betriebenes und gesteuertes
Verstellorgan eingesetzt werden, insbesondere ein Elektromotor, mit welchem ein Abstütz-
oder Halteteil für die Feder verstellbar ist. Bei einer bevorzugten und in kleiner
Baugröße ausführbaren Ausführungsform kann der Elektromotor mit einer Gewindewelle
verbunden sein, auf welcher ein mit dem Abstütz- oder Halteteil für die Feder gekoppeltes
Schraubmutterteil drehfest angeordnet ist.
[0005] Zur Verstellung der Abzugskraft der einzelnen Teilwalzen genügen leistungsarme kleine
Regel- oder Steuermotoren, die nur zum Verstellen mit Strom versorgt werden, also
nicht durch Strom dauerbelastet sind. Die Verstellstrecke des Verstellorganes kann
so groß gewählt werden, daß auch eine vollständige Entspannung der Belastungsfeder
und damit praktisch auch ein Stillsetzen der zugehörigen Teilwalze erreichbar ist.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Abzugsvorrichtung
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0007] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen schematisierten Querschnitt durch eine V-Bett-Flachstrickmaschine mit
der Abzugsvorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht von drei Teilwalzen der Abzugswalze, teilweise im Schnitt.
[0008] Der schematisierte Querschnitt der Fig. 1 zeigt die beiden Nadelbetten 10 und 11
einer Flachstrickmaschine und eine auf dieser Flachstrickmaschine gefertigte Gestrickbahn
12, die sich vom Kammspalt 13 der Maschine nach unten zu einer Abzugswalze 14 erstreckt
und weiter über eine Gegenwalze 15 nach unten abgeführt wird. Von der Abzugswalze
14 ist ihre Achse 16 und eine ihrer Teilwalzen 14.x ersichtlich. Die Antriebseinrichtung
für die Warenabzugswalze 14 besteht aus einer gemeinsamen Antriebswelle 17, die für
jede Teilwalze 14.x einen Stern von hier durch eingesetzte Stifte 18 gebildeten Nocken
aufweist, die auf einen auf der Achse 16 gelagerten zugeordneten Schwenkhebel 19.x
einwirken, mit welchem eine die zugehörige Teilwalze 14.x über den Schwenkhebel 19.x
in Abzugsrichtung vorspannende Druckfeder 20.x spannbar ist. Die Druckfeder 20.x ist
mit ihrem in der Zeichnung oberen Ende indirekt mit dem Schwenkhebel 19.x gekoppelt,
während ihr in der Zeichnung unteres Ende an einer Stützwandung 21 abgestützt ist.
[0009] Fig. 1 zeigt noch einen Handspannhebel 23 mit einer Rückstellfeder 24. Diese Teile
gehören zu einer hier nicht dargestellten und auch nicht interessierenden Verstellvorrichtung
für die gemeinsame Achse 16 aller Teilwalzen 14.x. Eine solche gemeinsame Verstelleinrichtung
ist in der DE-PS 32 17 395 beschrieben.
[0010] In Fig. 1 ist außerdem eine Verstellvorrichtung 40.x im Schnitt dargestellt, von
denen jeder Teilwalze 14.x eine eigene zugeordnet ist und mit welcher die Vorspannung
der Druckfeder 20.x, welche das von der Teilwalze 14.x auf die Gestrickbahn 12 ausgeübte
Warenabzugsmoment, also die auf die Gestrickbahn 12 ausgeübte Warenabzugskraft an
der Teilwalze 14.x bestimmt, veränderbar ist. Die Stützwandung 21 ist am einen Ende
eines zwischen zwei Wandungen 41 und 42 verdrehsicher geführten Hohlkörpers 43 ausgebildet,
der in seinem anderen Ende mit einem Schraubmutterteil 44 versehen ist. An den beiden
Wandungen 41 und 42 ist ein Elektromotor 45, vorzugsweise ein Schrittmotor, befestigt,
der eine Gewindewelle 46 aufweist. Die Gewindewelle 46 wirkt mit dem Schraubmutterteil
44 zusammen, so daß bei einer Drehung der Gewindewelle 46 in der einen oder anderen
Richtung der Hohlkörper 43 mit der Stützwandung 21 in der Zeichnung nach oben oder
unten bewegt wird. Durch die Veränderung der Lage der Stützwandung 21 wird die Vorspannung
der Druckfeder 20.x verändert. Der Hohlkörper 43 und die Gewindewelle 46 sind mit
ausreichender Länge gestaltet, so daß ein großer Verstellweg für die Stützwandung
21 gegeben ist, der so groß ist, daß die Druckfeder in der in der Zeichnung dargestellten
Stellung der Verstellvorrichtung 40.x vollständig entspannt ist und daher kein Abzugsdrehmoment
der Teilwalze 14.x bewirken kann.
[0011] Die Wirkung der vorgespannten Druckfeder 20.x auf die Teilwalze 14.x wird nachfolgend
anhand der Fig. 2 beschrieben. Sie zeigt drei der mit einer profilierten Oberfläche,
beispielsweise einem Gummibelag 25, versehenen Teilwalzen 14.1, 14.2 und 14.x, die
ihnen zugeordneten Schwenkhebel 19.1, 19.2 und 19.x sowie die zugehörigen Nochensterne
18′ der gemeinsamen Antriebswelle 17. Jeder Schwenkhebel ist an seinem freien Ende
mit einer verbreiterten Anschlagfläche 37 für die Stifte 18 der Nockensterne 18′
der Antriebswelle 17 versehen und ist an seinem anderen Ende über Schrauben 26 mit
einer auf der normalerweise starr gehaltenen Achse 16 frei drehbar gelagerten Hülse
27 verbunden. Außerdem ist jeder Schwenkhebel mit einem zur Achse 16 konzentrischen
Ringschild 28 verbunden, mit welchem der zwischen jeder Teilwalze 14.1 ... 14.x bestehende
Spalt 29 nach innen abgedeckt ist, um ein Einziehen von Fäden in diesen Spalt zu
vermeiden.
[0012] Jede Teilwalze 14.x ist durch Schrauben 30 mit einem inneren Fußring 31 fest verbunden,
der auf der konzentrischen Hülse 27 frei drehbar gelagert ist. Innerhalb jeder Teilwalze
14.1 ... 14.x befindet sich außerdem ein Kupplungsring 32, der über eine in eine
Längsnut 33 der Achse 16 eingreifende Feder 34 drehfest mit der Achse 16 verbunden
ist.
[0013] Jede Teilwalze 14.x ist mit ihrem Fußring 31 einerseits über eine rechtsgängige Schlingfeder
35, die sich teils über den Fußring 31 und teils über die Hülse 27 erstreckt, mit
der Hülse 27 und andererseits über eine linksgängige Schlingfeder 36, die sich teils
über den Fußring 31 und teils über den Kupplungsring 32 erstreckt, mit dem Kupp lungsring
32 gekoppelt. Die Schlingfedern 35, 36 wirken in bekannter Weise als Einwegkupplungen.
Die rechtsgängige Schlingfeder 35 bewirkt dabei, daß bei der durch die Nochensterne
17 bewirkten Verstellbewegung der Schwenkhebel 19.1 ... 19.x im Gegenuhrzeigersinne
die zugeordnete Teilwalze 14.1 ... 14.x nicht mitbewegt wird, während bei der Rückstellbewegung
des Schwenkhebels 19.1 ... 19.x im Uhrzeigersinne unter dem Einfluß der vorgespannten
Druckfeder 20.x die rechtsgängige Schlingfeder 35 ein Mitbewegen der zugeordneten
Teilwalze 14.x bewirkt.
1. Abzugsvorrichtung für Flachstrickmaschinen, mit einer in mehrere koaxiale Teilwalzen
unterteilten, mit einer Gegendruckwalze zusammenwirkenden Warenabzugswalze, wobei
jede auf der gemeinsamen Achse nur in einer Richtung drehbar gelagerte Teilwalze
über eine einstellbare Kupplung gesondert antreibbar und ihr ein durch einen umlaufenden
Nockenstern als Antriebsorgan beaufschlagbarer federbelasteter Schwenkhebel zugeordnet
ist, der mit der Teilwalze über eine innerhalb der Teilwalze angeordnete Schlingfederkupplung
in Abzugsrichtung drehfest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Teilwalze
(14.x) die die Warenabzugskraft bestimmende Vorspannung der den Schwenkhebel (19.x)
belastenden Feder (20.x) mittels einer fernsteuerbaren Verstellvorrichtung (40.x)
individuell einstellbar ist.
2. Abzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung
(40.x) einen Elektromotor (45) aufweist, mit welchem ein Abstütz- oder Halteteil
(21) für die Feder (20.x) verstellbar ist.
3. Abzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(45) mit einer Gewindewelle (46) verbunden ist, auf welcher ein mit dem Abstütz- oder
Halteteil (21) für die Feder (20.x) gekoppeltes Schraubmutterteil (44) drehfest angeordnet
ist.