(19)
(11) EP 0 351 583 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89111446.4

(22) Anmeldetag:  22.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01F 17/04, H01F 19/02, H04N 3/195
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.07.1988 DE 3824642

(71) Anmelder: VOGT electronic Aktiengesellschaft
D-94128 Obernzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Hartmann, Uwe, Ing.-grad.
    D-8391 Untergriesbach (DE)
  • Mai, Udo, Ing.grad.
    D-8391 Untergriesbach (DE)

(74) Vertreter: Hieke, Kurt 
Stadlerstrasse 3
D-85540 Haar
D-85540 Haar (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Duo-Spule


    (57) Eine Spulenanordnung mit zwei Spulen auf einem gemein­samen Spulenkörper (Duo-Spule) ist dadurch gekennzeich­net, daß die beiden Spulen in den Wicklungskammern (3) bzw. (4) gegebenenfalls mit je einem eigenen Magnetkern (10 bzw. 9) in einem beträchtlichen Abstand voneinander auf dem gemeinsamen Spulenkörper (1) angeordnet sind und die jeweilige Restverkopplung der Spulen durch eine gegen­sinnig gewickelte oder geschaltete Kompensationswicklung (8) beseitigt ist. Die Kompensationswicklung (8) befindet sich in der einen Wicklungskammer (3) und wird von einem Strom aus der Spule in der anderen Wicklungskammer (4) durchflossen. Dadurch ergeben sich bei der erfindungs­gemäßen Duo-Spule etliche Vorteile gegenüber den bekann­ten Duo-Spulen, bei denen die beiden Spulen nahezu 100%-ig verkoppelt sind.




    Beschreibung


    [0001] In Bildsichtgeräten, insbesondere Fernsehgeräten, wird aus wirtschaftlichen Gründen angestrebt, Induktivitäten derart zusammenzufassen, daß zwei Spulen auf einen Spulen­körper gewickelt werden. Die Erfindung bezieht sich auf eine solche, zwei Spulen auf einem gemeinsamen Spulenkörper aufweisende Spulnanordnung (Duo-Spule).

    [0002] Kombinationsspulen der vorgenannten Art sind bereits aus der Europäischen Patentschrift 0 171 690 bekannt. Diese bekannten Spulen haben eine Reihe von Nachteilen. Bei ihnen sind die Wicklungen fast 100%-ig verkoppelt, wodurch ein Abgleich schwierig wird. Ferner bedingen die unvermeid­lichen Fertigungstoleranzen bei ihnen einen hohen Meßauf­wand und ergeben eine hohe Ausschußquote, da eine Nachbes­serung praktisch unmöglich ist. Außerdem werden die Wick­lungen durch vom jeweils anderen Feld hervorgerufene Wir­belstromverluste erwärmt. Schließlich muß eine erforder­liche Dämpfung der Treiberschaltung mittels des externen Lastwiderstandes realisiert werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulen­ anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei sonst gleichem Effekt in der Schaltung die vorgenannten Nachteile der bekannten Spulen dieser Gattung vermeidet.

    [0004] Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungs­teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Duo-Spule sind die einzelnen Spulen, ggf. jeweils mit einem eigenen Kern. in einem be­trächtlichen gegenseitigen Abstand auf dem gemeinsamen Spulenkörper angeordnet, wodurch die Verkopplung mini­miert wird. Die noch vorhandene Restverkopplung wird im Bedarfsfalle durch eine unkritische gegenläufige Wicklung bis auf einen vernachlässigbaren Wert herabgemindert.

    [0006] Die erfindungsgemäße Duo-Spule weist gegenüber den oben geschilderten bekannten Spulenanordnungen insbesondere folgende Vorteile auf:

    1) Der Abgleich kann entfallen, da nur die geringe Rest­verkopplung bedingt durch den mechanischen Aufbau kom­pensiert zu werden braucht und dies durch einige gegen­läufige bzw. gegensinnig geschaltete Windungen auf den Wicklungen der anderen Spule geschieht,

    2) Der Kupferbedarf ist geringer,

    3) Die Wickelzeit wird herabgesetzt,

    4) Die Wirbelstromverluste sind geringer, da die Wick­lungen nicht mehr vom jeweilig anderen Feld geschnitten werden; dadurch wird ein kleinerer Kupferquerschnitt möglich,

    5) Bei einer Schaltung mit Treibertransformator kann dieser zur Dämpfung der Schaltung herangezogen werden, wodurch der oben erwähnte Last-Widerstand entfallen kann. Es er­gibt sich somit eine wirtschaftliche Einsparung. Die erfindungsgemäße Lösung kann jedoch allgemein über­all dort angewendet werden, wo es möglich ist, aus wirtschaftlichen Gründen zwei Spulen auf einen gemein­samen Spulenkörper zu wickeln.



    [0007] Die erfindungsgemäße Duo-Spule wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung noch näher er­läutert. Fig. 1 und Fig. 2 geben die Duo-Spule schematisch in Seitenansicht sowie teilweise im Schnitt wieder. Fig. 3 zeigt das Schaltbild der Wicklungen der beiden Spulen der Duo-Spule.

    [0008] Gemäß Fig. 1 weist die Duo-Spule einen Spulenkörper 1 mit Fuß und Anschlußstiften auf. Der Spulenkörper 1 ist mit vier Flanschen 2 versehen, die zwei Wicklungskammern 3 und 4 bilden. In Fig. 2 sind die relative Stellung zweier Kerne 9 und 10 im Spulenkörper 1 und die Verteilung der Wicklungen aus Fig. 3 in den Wicklungskammern 3 und 4 auf­gezeigt. Mit 5 ist die eigentliche Vertikalwicklung W3a aus Fig. 3 bezeichnet, die sich in der in Fig. 3 mit W3B bezeichneten Kompensationswicklung 8 fortsetzt, die aus einigen Windungen besteht und sich gegensinnig über die ganze Wickelbreite in der Wicklungskammer 3 erstreckt die auch eine in Fig. 3 mit W1 bezeichnete sekundäre Treiber­wicklung 6 und eine in Fig. 3 mit W2 bezeichnete primäre Treiberwicklung 7 aufnimmt. Durch die Anordnung der Kom­pensationswicklung 8 in der Wicklungskammer 3 entsteht noch der Effekt, daß das Ende dieser Wicklung an den Fuß des Spulenkörpers zu liegen kommt.

    [0009] Erfindungsgemäße Spulenanordnungen können z.B. als Treiber- und Vertikalablekungs-Integrationsspulen oder als Einkoppel- und Brückenspulen für den Ost-West-­Diodenmodulator in Bildsichtgeräten verwendet werden.


    Ansprüche

    Zwei Spulen auf einem gemeinsamen Spulenkörper aufweisende Spulenanordnung (Duo-Spule), dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spulen (W1,W2 bzw. W3A) gegebenenfalls mit je einem eigenen Magnetkern (10 bzw. 9) in einem beträchtlichen Ab­stand voneinander auf dem Spulenkörper (1) angeordnet sind und daß die jeweilige Restverkopplung der Spulen (W1,W2; W3A) durch eine gegensinnig gewickelte oder geschaltete Kom­pensationswicklung (W3B) beseitigt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht