[0001] In Bildsichtgeräten, insbesondere Fernsehgeräten, wird aus wirtschaftlichen Gründen
angestrebt, Induktivitäten derart zusammenzufassen, daß zwei Spulen auf einen Spulenkörper
gewickelt werden. Die Erfindung bezieht sich auf eine solche, zwei Spulen auf einem
gemeinsamen Spulenkörper aufweisende Spulnanordnung (Duo-Spule).
[0002] Kombinationsspulen der vorgenannten Art sind bereits aus der Europäischen Patentschrift
0 171 690 bekannt. Diese bekannten Spulen haben eine Reihe von Nachteilen. Bei ihnen
sind die Wicklungen fast 100%-ig verkoppelt, wodurch ein Abgleich schwierig wird.
Ferner bedingen die unvermeidlichen Fertigungstoleranzen bei ihnen einen hohen Meßaufwand
und ergeben eine hohe Ausschußquote, da eine Nachbesserung praktisch unmöglich ist.
Außerdem werden die Wicklungen durch vom jeweils anderen Feld hervorgerufene Wirbelstromverluste
erwärmt. Schließlich muß eine erforderliche Dämpfung der Treiberschaltung mittels
des externen Lastwiderstandes realisiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulen anordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei sonst gleichem Effekt in der Schaltung die vorgenannten Nachteile
der bekannten Spulen dieser Gattung vermeidet.
[0004] Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Duo-Spule sind die einzelnen Spulen, ggf. jeweils mit einem
eigenen Kern. in einem beträchtlichen gegenseitigen Abstand auf dem gemeinsamen Spulenkörper
angeordnet, wodurch die Verkopplung minimiert wird. Die noch vorhandene Restverkopplung
wird im Bedarfsfalle durch eine unkritische gegenläufige Wicklung bis auf einen vernachlässigbaren
Wert herabgemindert.
[0006] Die erfindungsgemäße Duo-Spule weist gegenüber den oben geschilderten bekannten Spulenanordnungen
insbesondere folgende Vorteile auf:
1) Der Abgleich kann entfallen, da nur die geringe Restverkopplung bedingt durch
den mechanischen Aufbau kompensiert zu werden braucht und dies durch einige gegenläufige
bzw. gegensinnig geschaltete Windungen auf den Wicklungen der anderen Spule geschieht,
2) Der Kupferbedarf ist geringer,
3) Die Wickelzeit wird herabgesetzt,
4) Die Wirbelstromverluste sind geringer, da die Wicklungen nicht mehr vom jeweilig
anderen Feld geschnitten werden; dadurch wird ein kleinerer Kupferquerschnitt möglich,
5) Bei einer Schaltung mit Treibertransformator kann dieser zur Dämpfung der Schaltung
herangezogen werden, wodurch der oben erwähnte Last-Widerstand entfallen kann. Es
ergibt sich somit eine wirtschaftliche Einsparung. Die erfindungsgemäße Lösung kann
jedoch allgemein überall dort angewendet werden, wo es möglich ist, aus wirtschaftlichen
Gründen zwei Spulen auf einen gemeinsamen Spulenkörper zu wickeln.
[0007] Die erfindungsgemäße Duo-Spule wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung noch näher erläutert. Fig. 1 und Fig. 2 geben die Duo-Spule schematisch
in Seitenansicht sowie teilweise im Schnitt wieder. Fig. 3 zeigt das Schaltbild der
Wicklungen der beiden Spulen der Duo-Spule.
[0008] Gemäß Fig. 1 weist die Duo-Spule einen Spulenkörper 1 mit Fuß und Anschlußstiften
auf. Der Spulenkörper 1 ist mit vier Flanschen 2 versehen, die zwei Wicklungskammern
3 und 4 bilden. In Fig. 2 sind die relative Stellung zweier Kerne 9 und 10 im Spulenkörper
1 und die Verteilung der Wicklungen aus Fig. 3 in den Wicklungskammern 3 und 4 aufgezeigt.
Mit 5 ist die eigentliche Vertikalwicklung W3a aus Fig. 3 bezeichnet, die sich in
der in Fig. 3 mit W3B bezeichneten Kompensationswicklung 8 fortsetzt, die aus einigen
Windungen besteht und sich gegensinnig über die ganze Wickelbreite in der Wicklungskammer
3 erstreckt die auch eine in Fig. 3 mit W1 bezeichnete sekundäre Treiberwicklung
6 und eine in Fig. 3 mit W2 bezeichnete primäre Treiberwicklung 7 aufnimmt. Durch
die Anordnung der Kompensationswicklung 8 in der Wicklungskammer 3 entsteht noch
der Effekt, daß das Ende dieser Wicklung an den Fuß des Spulenkörpers zu liegen kommt.
[0009] Erfindungsgemäße Spulenanordnungen können z.B. als Treiber- und Vertikalablekungs-Integrationsspulen
oder als Einkoppel- und Brückenspulen für den Ost-West-Diodenmodulator in Bildsichtgeräten
verwendet werden.
Zwei Spulen auf einem gemeinsamen Spulenkörper aufweisende Spulenanordnung (Duo-Spule),
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spulen (W1,W2 bzw. W3A) gegebenenfalls mit je einem eigenen Magnetkern
(10 bzw. 9) in einem beträchtlichen Abstand voneinander auf dem Spulenkörper (1)
angeordnet sind und daß die jeweilige Restverkopplung der Spulen (W1,W2; W3A) durch
eine gegensinnig gewickelte oder geschaltete Kompensationswicklung (W3B) beseitigt
ist.