[0001] Die Erfindung betrifft einen Fassadendübel zum Einbau in miteinander ausgefluchtete
Bohrungen einer Untergrundwand und einer mit Abstand davor angeordneten, z. B. vorgehängten
Fassade.
[0002] Es ist bekannt, die in einem Abstand vor der eigentlichen Hauptmauer oder Untergrundwand
angeordneten Vormauern oder Fassaden unter Verwendung Z-förmig gebogener Eisen, auch
Luftschichtanker genannt, mit der Hauptmauer zu verbinden. Solche Ankereisen ragen
z. B. aus einer Öffnung der Hauptmauer heraus und werden mit ihrem freien Ende in
einer Mörtelfuge oder einer anderen Aufnahme der vorgehängten Fassade eingemörtelt
oder einbetoniert. Im Laufe der Zeit rosten die sich durch den Luftspalt zwischen
Fassade und Hauptmauer erstreckenden Ankereisen durch und genügen dann den Sicherheitsanforderungen
nicht mehr, so daß die Fassade im Verlauf der durch Temperaturunterschiede auftretenden
Dehnungsänderungen leicht einfallen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fassadendübel vorzugsweise zur Sanierung
oder Renovierung bestehender mit vorgehängten Fassaden versehener Bauwerke zu schaffen,
der mit Vorteil die zuvor verwendeten Luftschichtanker ersetzt. Insbesondere soll
mit dem neuen Fassadendübel eine garantierte Mörtelfüllung des Bohr loches in der
Untergrundwand und außerdem die Möglichkeit erreicht werden, bestehende Mörtelfugen
auszunutzen,um in der zu sanierenden Mauer zusätzliche Verankerungsbohrungen und
deren Verschlüsse zu vermeiden.
[0004] Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
- ein sich etwa vom Bohrlochgrund der Untergrundwand bis zur Frontseite der Fassade
erstreckendes, insbesondere in eine Mörtelfuge einsetzbares Ankerelement,
- ein sich vom Bohrlocheingang durch die Fassade und den Luftspalt bis in die Untergrundwand
erstreckendes Rohr zum Injizieren von Mörtel das in seinem rückwärtigen, innerhalb
der Fassadenbohrung befindlichen Bereich angeordnete Austrittsöffnungen aufweist,
durch die sich der Mörtel mit der Wand der Fassadenbohrung (16) verbindet und durch
die Öffnungen hindurch tragende Querstege bildet,
- das Rohr umgebende Lamellendichtungen an den Ein- und Ausgängen der Bohrungen von
Untergrundwand und Fassade,
- und durch eine unregelmäßige Oberfläche des Ankerelements zur Verbesserung des
Verbunds mit dem erhärteten Mörtel.
[0005] Ein solcher zur Sanierung oder Renovierung bestehender Fassaden vorgeschlagener Fassadendübel
umfaßt somit ein die vollständige Füllung der Wandbohrungen im Untergrund und in der
Fassade mit Mörtel gerantierendes Injektionsrohr, dessen Abmessungen vorzugsweise
an die übliche Mörtelfugenstärke von etwa 12 bis 15 mm angepaßt sein kann und dabei
unter Berücksichtigung der zur äußeren Abdichtung vorgesehenen Lamellendichtungen
z. B. einen Durchmesser von etwa 8 mm besitzt, so daß bei günstiger Unterbringung
ringsum ein Abstand von 2 bis 3 mm zur Verfügung steht, in dem der in Axialrichtung
durch die Lamellen begrenzte Mörtelverbund zwischen dem Rohr und der Bohrlochwand
entsteht und aufrechterhalten wird. Auf diese Weise lassen sich an bestehenden Bauwerken
nachträgliche Sanierungen einer vorgemauerten oder vorgehängten Fassade verhältnismäßig
schnell, zuverlässig und für eine lange Haltedauer durchführen.
[0006] Für eine grundsätzliche erste Ausführungsform des Fassadendübels nach der Erfindung
wird vorgeschlagen, daß das Ankerelement als ein sich im wesentlichen vom Bohrlochgrund
der Untergrundwand bis zur Frontseite der Fassade erstreckendes korrosionsbeständiges
Rohr mit Untermaß bezüglich des Bohrungsdurchmessers ausgeführt ist, das mehrere
diametrale Öffnungspaare als Mörtelaustritt in den mit der Bohrlochwand gebildeten
Ringraum enthält. Der Vorteil bei diesem Vorschlag besteht darin, daß das Ankerelement
gleichzeitig als Rohr für die Mörtelzuführung dient und eine hohe Zug- und Biegefestigkeit
aufweist, so daß es dünnwandig ausgeführt werden kann und folglich ausreichend Platz
bietet als Strömungskanal für den zu injizierenden Mörtel und auch für einen umgebenden
Ringmantelverbund zwischen Ankerelement und Bohrlochwand.
[0007] Gemäß einem anderen Merkmal ist das Rohr des Fassadendübels an mehreren Stellen
seiner Länge durch quergerichtete bzw. parallel zum Umfang verlaufende, insbesondere
diametral angeordnete Paare von Sicken oder Kerben versteift. Diese Kerben könen paarweise
in der gleichen Radialebene und in axialer Folge um jeweils 90° zueinander versetzt
angeordnet sein. Aufgrund dieser Maßnahmen erhält das rohrförmige Ankerelement eine
gewisse Biegefähigkeit, die insbesondere im Bereich des Luftspaltes erwünscht sein
kann, damit es dort in begrenztem Umfang den durch Temperaturschwankungen verursachten
seitlich oder vertikal gerichteten Dehnungsbewegungen der Fassade folgen kann, ohne
daß dabei der umgebende Mörtelverbund zerstört wird.
[0008] Die vorzugsweise im Fassadenbereich des Dübelrohrs vorgesehenen einander diametral
gegenüberliegenden Öffnungspaare sind so bemessen, daß der durch das Dübelrohr injizierte
Mörtel aufgrund des geringeren Widerstandes zunächst durch den unbehinderten Rohrquerschnitt
zum offenen Ende fließt und von dort das Bohrloch ausfüllt, während bei sich weiter
aufbauendem Druck der Mörtel nach und nach auch aus den Querbohrungen austritt und
den durch die Lamellenbuchsen abgeschlossenen Ringraum in der Fassadenmauer füllt.
Da die größte Haltefunktion in der Fassadenmauer aufgebaut werden muß, ist dem Aufbau
der Mörtelverfüllung in diesem Bereich besondere Aufmerksamkeit gwidmet. Durch die
Öffnungspaare hindurch bildet der Mörtel Querstege, die mit der Mörtelmasse im Ringraum
zwischen Dübelrohr und Bohrlochwand in fester Verbindung stehen. Bei größeren Durchmessern
kann es zweckmäßig sein, wenn diese Quersteg-Verankerungen durch solche ersetzt werden,
die entstehen, wenn drei oder vier gleichmäßig über den Umfang des Dübelrohrs verteilte
Bohrungen vorgesehen werden.
[0009] Äußere Buchsen können jeweils aus einen das Dübelrohr unmittelbar unfassenden Mantel
mit zur Bohrlochwand gerichteten ring- oder wendelförmigen Lamellen bestehen, während
an der Innenseite des Mantels wenigstens ein radial gerichteter Noppen angeformt sein
kann, der in eine Öffnung des Rohres zum Fixieren der Buchse eindrückbar ist.
[0010] Zwecks Vereinfachung der Montage auf dem Dübelrohr können die Lamellenbuchsen längsgeschlitzt
sein, wobei die Elastizität des die Buchsen bildenden Kuntsstoffmaterials ausreicht,
damit sie sich selbsttätig an den Umfang des Dübelrohrs anlegt. Wenn gemäß einem anderen
Merkmal der Längsschlitz durch den angeformten Positionierungsnoppen der Lamellenbuchse
verläuft, erhält dieser dadurch eine gewisse Nachgiebigkeit, mit der er sich leicht
in die ihm zuordnete Öffnung im Dübelrohr eindrücken läßt und sich dort auch wieder
aufweitet. Zweckmäßigerweise können die Lamellen wenigstens an der dem Längsschlitz
gegenüberliegenden Seite eine V-förmige Ausnehmung enthalten, die das Aufklappen
der Lamellenbuchse erleichtern und der Entlüftung des Bohrloches während der Mörtelinjektion
dienen.
[0011] Gemäß einer anderen grundsätzlichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fassadendübels
besteht das Ankerelement aus einem Drahtnagel mit wenigstens einer nahe dem Bohrlochgrund
der Untergrundwand angeordneten kopfförmigen Verbreiterung und ist mit Abstand von
dem sich bis in die Untergrundwand erstreckenden Injektionsrohr umgeben. Dieses Rohr
trägt an seinem Außenumfang Gruppen von Dichtungslamellen, zwischen denen ein Abstand
etwa entsprechend der Breite des Lüftungsspaltes sowie ein etwas geringerer Abstand
als die Fassadenstärke vorgesehen ist.
[0012] Die vorbeschriebene zweite Ausführungsform eignet sich besonders zur Anwendung bei
der Sanierung älterer Fassaden, die noch nicht entsprechend den neueren baurechtlichen
Vorschriften mit dehnungsbeschränkenden Einrichtungen versehen sind. Bei größeren
Bauhöhen können durch ungünstig große Unterschiede der Wärmedehnungskoeffizienten
beispielsweise zwischen einer Untergrundwand aus Beton und einer Mauerwerkfassade
die Relativverschiebungen bis zu 8 mm auftreten. Wenn unter diesen Bedingungen als
Ankerelement ein mehrere mm starker Stahldraht zur Anwendung kommt, besitzt dieser
sowohl die notwendige Stabilität als auch Elastizität zur Kraftübertragung unter
Berücksichtigung der auftretenden Querbewegungen und Relativverschiebungen zwischen
tragendem Untergrund und Fassade. Durch solche Relativverschiebungen wird im allgemeinen
die Mörtelsäule im Ringspalt zwischen der Bohrlochwand und dem Ankerelement zerstört,
da sie eine weit geringere Elastizität aufweist als das Ankerelement. Da erfindungsgemäß
jedoch der Ringspalt im Bereich des Luftspaltes und zu beiden Seiten davon eine verhältnismäßig
geringe Wandstärke aufweist, bleibt die Zerstörung der Mörtelsäule begrenzt, während
der Mörtelverbund in der Tiefe der Bohrungen von Untergrundwand und Fassadenmauer
erhalten bleibt und somit die zur Verankerung der Fassade notwendige Kraftübertragung
nicht beeinträchtigt wird.
[0013] In Ausgestaltung der zweitgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fassadendübels
kann das Rohr aus einem den Lüftungsspalt überbrückenden Kunststoffrohr und einer
rückwärtig anschließenden Hülse bestehen, wobei die in der Fassade befindliche rückwärtige
Hülse über den Umfang verteilt mehrere Längsschlitze und angeformte Umfangslamellen
aufweist. Bei dieser Bauform läßt sich der für bestimmmte Anwendungen erforderliche
Dübel dadurch zusammenstellen, daß je nach Breite des Lüftungsspaltes und je nach
Stärke der Fassadenmauer Kunststoffrohre und Hülsen in entsprechenden vorgefertigten
Längen kombiniert und zusammengesteckt werden. Die mit Längsschlitzen versehene Hülse
kann am vorangehenden Stirnende eine von den Umfangslamellen umgebene Aufnahme für
das rückwärtige Ende des den Lüftungsspalt überbrückenden Kunststoffrohrs enthalten.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal des Fassadendübels nach der Erfindung kann das Injektionsrohr
an seinem vorangehenden Ende durch einen aus Kunststoffgewebe bestehenden Strumpf
verschlossen sein, der z. B. an den die Untergrundbohrung abschließenden Lamelllen
festgeklemmmt ist, um beim Einsetzen des Dübels in einen Hohlkammerstein das Ausweichen
des Mörtels zu begrenzen und damit den allmählichen Druckaufbau zu erreichen, durch
den der Mörtelaustritt aus den Öffnungen im Fassadenbereich des Dübelrohrs gewährleistet
ist.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten
zeigt, und auch aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können jeweils einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination weitere Ansprüche bzw. Ausführungsformen
der Erfindung bilden. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Fassadendübel gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung in eingebautem Zustand in Bohrungen einer Hauptwand und einer Vormauer,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch eine Lamellenbuchse als Abdichtung für
den Ringraum zwischen Dübelrohr und Bohrlochwand,
Fig. 3 einen um 90° bezüglich Fig. 2 gedrehten Teilschnitt der Lamellenbuchse,
Fig. 4 eine Endansicht der Lamellenbuchse nach Fig. 2 und
Fig. 5 einen schematischen Längsschnitt durch einen Fassadendübel gemäß einer zweiten
Auführungsform der Erfindung in eingebautem Zustand.
[0016] Zwischen einer Haupt- oder Untergrundwand 10 und einer vorgehängten Fassade 12, die
in Fig. 1 schematisch in senkrechtem Schnitt gezeigt sind, besteht ein Lüftungs- oder
Isolierspalt 26, der gewöhnlich zur Hinterlüftung der Fassade dient und gegebenenfalls
mit Isoliermaterial gefüllt sein kann. Durch die Fassade 12 erstreckt sich eine Bohrung
16, die mit einem Bohrungsabschnitt 14 in der Untergrundwand 10 ausgefluchtet ist.
Vorzugsweise entspricht die Bohrung etwa der Stärke einer üblichen Mörtelfuge von
12 bis 15 mm, wobei jedoch auch andere Abmessungen in Frage kommen. Bei größeren Abmessungen,
wenn die Mörtelfuge oder Bereiche daneben aufgebohrt werden müssen, können die in
Fig. 1 dargestellten ausgebrochenen Wandbereiche 18 bzw. 20 am Eingang und Ausgang
der Fassadenbohrung entstehen.
[0017] In die vorbereiteten Bohrungen 14, 16 ist ein vorzugsweise aus dünnwandigem Edelstahl
bestehendes Dübelrohr 22 eingeführt, das mit seinem vorangehenden Ende 23 bis in die
Nähe des Bohrlochgrundes 15 reicht. Als Fassadendübel trägt das Dübelrohr 22 insgesamt
drei Lamellenbuchsen 24 aus nachgiebigem Material oder Kunststoff, die als konzentrischer
Abschlußstopfen für die einzufüllende Mörtelmasse dienen. Jede Lamellenbuchse 24
besteht aus einem an der Außenseite des Dübelrohrs anliegenden Mantel 32, von dem
in Radialrichtung weisende ringförmige Lamellen 34 ausgehen. Die Lamellen 34, die
gegebememfalls auch wendelförmig an den Mantel angeformt sein können, stützen sich
an der Wandung der Bohrlöcher 14 und 16 ab und sind dann als Abdichtung gegenüber
der durch das Dübelrohr injizierten Mörtelmasse wirksam.
[0018] Vorzugsweise an dem in Bohrlochrichtung vorangehenden Ende ist an der Innenseite
der Lamellenbuchse ein einwärtsgerichteter Ansatz oder Noppen 36 angeformt, der beispielsweise
in der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 3 einen kreisförmigen Umfang besitzt. Jedem
Noppen ist in dem Dübelrohr eine Positionieröffnung 38 zugeordnet, in die der Noppen
36 eingedrückt und dadurch die Lamellen buchse in Axialrichtung positioniert wird.
Die Lage dieser Öffnungen 38 in dem Dübelrohr kann an die durch die jeweilige Mauer
gegebenen Verhältnisse angepaßt werden.
[0019] Man erkennt aus Fig. 1, daß eine Lamellenbuchse 24 den Ringraum um das Dübelrohr
herum am Eingang des Bohrloches 14 in die Untergrundwand abschließt. Die nächstfolgende
Lamellenbuchse 24 befindet sich an der Rückseite der Fassadenmauer 12, d. h. an der
Innenseite des Lüftungsspaltes 26, wo sie den um den Dübel bestehenden Ringraum innerhalb
der Fassadenmauer nach hinten abschließt, der andererseits nach vorn durch die am
Bohrlocheingang zur Fassadenmauer angeordnete Lamellenbuchse verschlossen ist. Die
Länge der Lamellenbuchsen 24 ist so bemessen, daß auch um den Eingang und Ausgang
ausgebrochene Mauerbereiche noch mitberücksichtigt werden und in jedem Fall noch
zwei Lamellen an der unversehrten Bohrlochwandung abdichtend anliegen.
[0020] Das Dübelrohr 22 ist an beiden Enden offen. Entsprechend Fig. 1 kann das Dübelrohr
22 an verschiedenen Stellen, bevorzugt im Bereich des Lüftungsspaltes durch querverlaufende
Sicken oder Kerben 40 biegsam gemacht sein, die vorzugsweise an gegenüberliegenden
Seiten paarweise angeordnet und darüber hinaus paarweise auch um 90° zueinander
versetzt sind. Um einen besonders wirksamen Verbund zwischen Fassadenmauer, Mörtelmasse
und Dübel zu erreichen, kann der Umfang des Dübelrohrs 22 insgesamt oder auch nur
im Fassadenbereich aufgerauht oder gerillt sein.
[0021] Außerdem befinden sich im Bereich der Fassade mehrere Paare vom in einander gegenüberliegenden
Öffnungen 28,30 im Dübelrohr, durch die der Mörtel in den Ringraum zwischen Dübelrohr
und Bohrlochwandung austritt, nachdem zunächst das Bohrloch 14 in der Untergrundwand
gefüllt worden ist und sich ein Druck aufgebaut hat. Nach Aushärten des Mörtels entstehen
durch das Dübelrohr 22 verlaufende erstreckende Querstege oder Bruchstege, die mit
der Verfüllmasse im Ringraum in Verbindung stehen und der Übertragung der Haltekraft
dienen.
[0022] Entsprechend Fig. 3 und 4 ist die Lamellenbuchse 24 mit einem Längsschlitz 42 versehen.
Zweckmäßigerweise befindet sich in den Lamellen 34 an der dem Längsschlitz gegenüberliegenden
Seite jeweils eine V-förmige Ausnehmung 46, um das Aufklappen der Lamellenbuchse zu
erleichtern. Zusätzliche V-förmige Ausnehmungen 44 können vorgesehen sein, um den
Luftaustritt aus dem Bohrloch zu erleichtern, wenn die Verfüllmasse injiziert wird
[0023] Entsprechend Fig. 5 ist mittels eines Hammerbohrers in der Mörtelfuge zwischen zwei
Steinen einer sanierungsbedürftigen Fassadenmauer 12 ein Bohrloch 16 und in den dahinterliegenden
Untergrund eine Sacklochbohrung 14 eingebracht. Nachdem die Bohrlöcher vom Bohrmehl
gereinigt und angefeuchtet sind, wird anschließend ein vorzugsweise aus Kunststoffteilen
bestehendes Injektionsrohr zusammengestellt und in die ausgefluchteten Bohrungen eingeführt.
Das Injektionsrohr umfaßt ein Kunststoffrohr 54 zur Überbrückung des Lüftungsspaltes
26 und eine rückwärtige Kunststoffhülse 62, die ineinander gesteckt und in das Bohrloch
soeit eingeführt werden, bis sie um ein definiertes Maß in die Fassadenbohrung 16
eingedrückt sind.
[0024] Das Kunststoffrohr 54 besitzt am vorangehenden Ende 56 äußere Dichtungslamellen 58,
die das Austreten des Mörtels aus der Wandbohrung 14 verhindern. Das Kunststoffrohr
ist über die Eindringtiefe der Dichtungslamellen hinaus verlängert, damit ähnlich
wie beim zuvor beschriebenen Stahlrohr ein Formnetz mittels eines Kunststoffringes
aufgeklemmt werden kann, mit dem die Funktion auch bei Hohlkammersteinen, Loch- oder
Wabenziegeln gesichert ist. Die Gesamtlänge des Kunststoffrohres 54 ist vom Lüftungsspalt
26 abhängig und ragt über die Länge des Lüftungsspaltes hinaus mit einem bestimmten
Maß in das Bohrloch 14 in der Untergrundwand bzw. in das Bohrloch 16 der Fassadenmauer.
[0025] Das rückwärtige Ende 60 des Kunststoffrohrs 54 ist in einer von äußeren Dichtungslamellen
64 umgebenen Aufnahme 68 am vorangehenden Stirnende der in die Fassadenbohrung eingeführten
Kunststoffhülse 62 eingesetzt. Die Dichtungslamellen 64 begrenzen den mit Mörtel
gefüllten, durch die Bohrlochwandung in der Fassadenmauer nach außen begrenzten Hohlraum
in Richtung zum Lüftungsspalt 26. Am rückwärtigen Ende der Kunststoffhülse 62 in der
Nähe des Eingangs des Bohrloches 16 befinden sich am Außenumfang Dichtungslamellen
66, und im Bereich zwischen den vorangehenden Lamellen 64 und den rückwärtigen Lamellen
66 enthält die Kunststoffhülse 62 mehrere Längsschlitze 70, durch die der Mörtel spätestens
dann in den äußeren Ringraum austritt, nachdem das Bohrloch 14 in der Untergrundwand
vollständig gefüllt ist und sich ein erhöhter Druck aufgebaut hat.
[0026] Das Kunststoffrohr 54 ist vorzugsweise mit Preßsitz in die Aufnahme 68 der Kunststoffhülse
62 eingesteckt und dort durch eine Anschlagschulter arretiert. Die Kunststoffhülse
62 kann insgesamt vier Längsschlitze 70 enthalten. Nach der abgeschlossenen Mörtelinjektion
wird in das Injektionsrohr ein Ankerelement in Form eines Drahtankers 50 eingeführt,
das am vorangehenden Ende mindestens einen verbreiterten Nagelkopf 52 besitzen kann.
Falls die Abmessungen eine unbehinderte Mörtelinjektion zulassen, kann der Drahtanker
50 auch schon zusammen mit dem aus Kunststoff bestehenden Injektionsrohr in die Mauerbohrungen
eingeführt werden. Der Mörtel wird z. B. mittels eines Trichters in das Bohrloch eingepreßt,
wobei er durch den Ringspalt zwischen Drahtanker und Injektionsrohr in die Bohrungen
eindringt und diese ausfüllt. Durch den Stoffschluß zwischen Mörtel und tragendem
Untergrund entsteht ein für die Verankerung wesentlicher Materialverbund. Bei Verwendung
eines Formnetzes wird dieses durch den eindringenden Mörtel gedehnt, so daß eine
kraftschlüssige Verbindung durch Hinterformung des Bohrloches entsteht. Der Ringraum
zwischen dem Drahtanker und der Innenwand des Kunststoffrohres ist vorzugsweise
gering.
1. Fassadendübel zum Einbau in miteinander fluchtende Bohrungen einer Untergrundwand
und einer mit Abstand davor angeordneten, z. B. vorgehängten Fassade,
gekennzeichnet durch
- ein sich etwa vom Bohrlochgrund (15) der Untergrundwand (10) bis zur Frontseite
der Fassade (12) erstreckendes, insbesondere in eine Mörtelfuge einsetzbares Ankerelement
(22; 50),
- ein sich vom Bohrlocheingang durch die Fassade (12) und den Luftspalt (26) bis in
die Untergrundwand (10) erstreckendes Rohr (22; 54, 62) zum Injizieren von Mörtel,
das in seinem rückwärtigen, innerhalb der Fassadenbohrung (16) befindlichen Bereich
angeordnete Austrittsöffnungen (28, 30, 62) aufweist, durch die sich der Mörtel mit
der Wand der Fassadenbohrung (16) verbindet und durch die Öffnungen hindurch tragende
Querstege bildet,
- das Rohr (22; 54, 62) umgebende Lamellendichtungen (24; 64, 66) an den Ein- und
Ausgängen (18, 20) der Bohrungen von Untergrundwand und Fassade,
- und durch eine unregelmäßige Oberfläche des Ankerelements (22; 50) zur Verbesserung
des Verbunds mit dem erhärteten Mörtel.
2. Fassadendübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerelement als
ein sich im wesentlichen vom Bohrlochgrund (15) der Untergrundwand bis zur Frontseite
der Fassade erstreckendes korrosionsbeständiges Rohr (22) mit Untermaß bezüglich des
Bohrungsdurchmessers (14, 16) ausgeführt ist, das mehrere diametral zueinander angeordnete
Öffnungspaare (28, 30) als Mörtelaustritt in den mit der Bohrlochwand gebildeten Ringraum
enthält.
3. Fassadendübel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (22) aus korrosionsfestem
Metall, insbesondere Stahl besteht und an mehreren Stellen seiner Länge durch quergerichtete
bzw. parallel zum Umfang verlaufende, insbesondere diametral angeordnete Paare von
Sicken oder Kerben (40) versteift ist.
4. Fassadendübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken oder Kerben
(40) des Rohrs paarweise in der gleichen Radialebene und in axialer Folge um jeweils
90° zueinander versetzt angeordnet sind.
5. Fassadendübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenumfang des Rohres (22) aufgerauht und/oder ähnlich einem Gewinde mit
Rillen versehen ist.
6. Fassadendübel nach einem der vorhergehnden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
äußere Buchsen (24) jeweils aus einen das Rohr (22) unmittelbar umfassenden Mantel
(32) mit zur Bohrlochwand gerichteten ring- oder wendelförmigen Lamellen (34) bestehen,
und daß an der Innen seite des Mantels (32) wenigstens ein radial gerichteter Noppen
(36) angeformt ist, der in eine Öffnung des Rohres zum Fixieren der Buchse eindrückbar
ist.
7. Fassadendübel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (24) zur
vereinfachten Montage längsgeschlitzt sind und sich der Längsschlitz durch den angeformten
Noppen (36) erstreckt.
8. Fassadendübel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (34) der
Buchse (24) wenigstens an der dem Längsschlitz gegenüberliegenden Seite eine V-förmige
Ausnehmung enthalten, die das Aufklappen der Lamellenbuchse erleichtern und der Entlüftung
während der Mörtelinjektion wirksam sind.
9. Fassadendübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Buchse (24) so bemessen ist, daß bei um den Eingang oder Ausgang
der Bohrung ausgebrochenen Wandbereichen mindestens noch zwei Lamellen (34) der Buchse
an der unversehrten Bohrlochwand abdichtend anliegen.
10. Fassadendübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerelement (50)
aus einem Drahtnagel mit einem nahe dem Bohrlochgrund der Untergrundwand angeordneten
Nagelkopf (52) besteht und mit Abstand von dem sich bis in die Untergrundwand (10)
erstreckenden Rohr (54, 62) umgeben ist.
11. Fassadendübel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das das Ankerelement
(50) umgebende Rohr an seinem Außenumfang Gruppen von Dichtungslamellen (58, 64, 66)
trägt, zwischen denen ein Abstand etwa entsprechend der Breite des Lüftungsspaltes
(26) sowie ein etwas geringerer Abstand als die Fassadenstärke vorgesehen ist.
12. Fassadendübel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (22) aus
einem den Lüftungsspalt überbrückenden Kunststoffrohr (54) und einer rückwärtig anschließenden
Hülse (62) besteht, wobei in der Fassade (12) befindliche rückwärtige Hülse über den
Umfang verteilt mehrere Längsschlitze (70) enthält, und daß die Umfangslamellen am
Rohr angeformt sind.
13. Fassadendübel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Längsschlitzen
(70) versehene Hülse (62) am vorangehenden Stirnende eine von den Umfangslamellen
(64) umgebene Aufnahme (68) für das rückwärtige Ende des den Lüftungsspalt (26) überbrückenden
Rohrs (54) enthält.
14. Fassadendübel nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die rückwärtige Hülse (62) und das Überbrückungsrohr (54) einschließlich der angeformten
Lamellengruppen (58, 64, 66) aus Kunststoff bestehen.
15. Fassadendübel nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drahtnagelanker (50) mindestens im Bereich des ihn umgebenden Rohres (54, 62)
einen vierkantigen Querschnitt aufweist und durch spiralige Verdrehung oder durch
Wellung verformt ist.
16. Fassadendübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (54) an seinem vorangehenden Ende durch einen aus Kunststoffgewebe bestehenden
Strumpf verschlossen ist, der im Bereich der die Untergrundbohrung abschließende Lamellengruppe
festgeklemmt ist, um das Ausweichen des Mörtels in Hohlkammersteinen zu verhindern.