(19)
(11) EP 0 351 802 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89113193.0

(22) Anmeldetag:  19.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05C 19/16, E05B 65/08, E06B 3/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 20.07.1988 DE 3824638

(71) Anmelder: Glasbau Hahn GmbH & Co. KG
D-60314 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Hahn, Till
    D-6000 Frankfurt/Main 1 (DE)

(74) Vertreter: Reichel, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Reichel und Reichel Parkstrasse 13
60322 Frankfurt
60322 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verschliessen einer Schiebetür einer eine Rahmenkonstruktion aufweisenden Vitrine


    (57) Das Verschließen der Schiebetür bei Vitrinen erfolgt normalerweise durch Sicherheitsschlösser, deren Einbau je­doch sehr genau vorgenommen werden muß, wenn die Seitenwand in der Ruhelage kein Spiel haben soll. Die neue Vorrichtung soll ebenfalls einen sicheren Verschluß einer Vitrine ermög­lichen, ohne daß dabei auf eine besondere Genauigkeit beim Einbau geachtet werden muß. Die Schiebetür 4 wird in der Schließstellung bzw. Ruhelage durch an der Vitrine ange­brachte Dauermagnete (7) gehalten, deren Magnetfeld durch eine elektrische Wicklung durch Fließen eines entsprechenden Gleichstroms aufgehoben werden kann. Da der Einbau der Dauermagnete nicht so genau erfolgen muß, kann der Zusammen­bau einer derartigen Vitrine auch außerhalb einer Werkstatt, beispielsweise einer Baustelle, durchgeführt werden. Des­weiteren läßt sich auf diese Weise der sichere Verschluß von Schiebetüren bewerkstelligen, selbst an Stellen, an denen herkömmliche Schließeinrichtungen nur schwierig zugänglich wären.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ver­schließen einer Schiebetür einer eine Rahmenkonstruktion aufweisenden Vitrine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Zu Ausstellungszwecken dienende Vitrinen weisen minde­stens auf einer Seite eine Öffnung auf, die den Zugang zum Inneren der Vitrine ermöglicht und vielfach durch eine Schiebetür. Zur Sicherung der Schiebetür in der Schließ­stellung oder Ruhelage dienen Sicherheitsschlösser, um den oft wertvollen Inhalt vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Die Montage dieser Sicherheitsschlösser muß sehr exakt er­folgen, damit die Schiebetür in der Schließstellung kein Spiel hat. Die Montage ist deshalb sehr zeitraubend und verteuert die Herstellung einer solchen Vitrine. Die Schlös­ser sind oft nur schwer erreichbar.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vor­richtung zum Verschließen einer derartigen Vitrine anzuge­ben, welche eine einfache Montage erfordert und gegebenen­falls auch eine Montage der vollständigen Vitrine außerhalb der Fertigungsräume durch angelerntes Personal erlaubt.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeich­nenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Die am Vitrinenkörper angebrachten Dauermagnete halten das Halterungsteil bzw. die Polplatte an der Schiebetür fest, so daß die Montage der Dauermagnete nicht genau er­folgen muß bzw. die Dauermagnete leicht justierbar sind. Zum Öffnen der Schiebetür wird durch Fließen eines entspre­chenden Gleichstroms durch die Wicklung des oder der Dauer­magnete dessen oder deren magnetisches Feld vorübergehend aufgehoben, so daß dessen oder deren Haltewirkung nicht mehr vorhanden ist.

    [0006] In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß es bereits insbesondere im Möbelsektor Magnetverschlüsse an Türen gibt. Diese stellen jedoch keine Absicherung an sich dar, sondern dienen als Ersatz für die zeitraubendere Betätigung eines Schlüssels. Durch leichten mechanischen Zug sind sie zu öffnen.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich der sichere Verschluß von Schiebetüren selbst an Stellen, an denen herkömmliche Schließvorrichtungen nur schwer erreich­bar sind, ermöglichen.

    [0008] Vorzugsweise kann das Halterungsteil einen oberen und unteren Träger aufweisen.

    [0009] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß an der Unterseite oder der Oberseite der Vitrine elektrische Kontakte der Wicklungen der Dauermagnete angebracht sind, an welchen eine äußere oder interne Stromquelle anschließbar ist.

    [0010] Durch die verdeckte Anbringung der Kontakte ist ein ge­wisser Schutz gegen unbefugtes Eindringen in die Vitrine ge­geben. Die externe Stromquelle kann dabei aus einer tragba­ ren Batterie bestehen.

    [0011] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß in der Vitrine eine Stromversorgungseinrichtung vorge­sehen ist, welche aus dem allgemeinen Stromnetz gespeist wird und über Schaltmittel mit den elektrischen Wicklungen der Dauermagnete verbindbar ist.

    [0012] Da Vitrinen oftmals in ihrem Oberteil eine Beleuch­tungseinrichtung aufweisen, ist ohnehin ein Anschluß an das allgemeine Stromnetz vorhanden, welcher auch für die Strom­versorgungseinrichtung benutzt werden kann. Das Schaltmittel kann aus Sicherheitsgründen an einer verdeckten Stelle in die Vitrine, z.B. unter der Vitrine, eingebaut werden.

    [0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß der obere und/oder der untere Träger zusätz­lich durch ein Sicherheitsschloß im Schließzustand desselben in der Ruhelage gehalten wird, daß das Sicherheitsschloß mit einem Schaltmittel versehen ist, welches mit der elektri­schen Wicklung eines Dauermagneten verbunden ist, wobei das Schaltmittel durch den Öffnungsvorgang des Sicherheits­schlosses betätigbar ist.

    [0014] Da die Schiebetür durch die Dauermagnete in der Schließstellung gehalten wird, muß die Montage des zusätz­lichen Sicherheitsschlosses nicht so genau erfolgen, wobei das Sicherheitsschloß jedoch zur Sicherheit zum Halten der Glasscheibe in der Ruhelage herangezogen wird, wenn die Glasscheibe mit Gewalt aus der Schließstellung bzw. Ruhelage gebracht werden soll. Über das Sicherheitsschloß kann eine Betätigung der Schaltmittel erfolgen, so daß zumindest die gleiche Sicherheit bei dem Verschluß der Vitrine erreicht wird, als wenn dieser nur mechanisch durch die Sicherheits­ schlösser erfolgt.

    [0015] Weitere Vorteile ergeben sich aus den weiteren Unteran­sprüchen.

    [0016] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, welche in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

    Fig. 1 die Ansicht einer Vitrine von vorn und

    Fig. 2A und 2B eine Ausführungsform der Erfindung bei einer Vitrine.



    [0017] Die Vitrine weist ein Oberteil 1 und ein Unterteil 2 auf. Dazwischen liegt der Ausstellungsraum, welcher durch Seitenwände 3 gebildet und durch eine Schiebetür 4 ver­schließbar ist. Die Seitenwände 3 und 4 können aus Glas be­stehen. Die verschiebbare Seitenwand wird von einem oberen und einem unteren Träger 6 bzw. 13 gehalten.

    [0018] Bei der verschiebbaren Seitenwand 4 werden ein oberer und ein unterer Träger 6 bzw. 13 durch eine am Innenrahmen 12 der Vitrine angebrachte Parallelführung 14 gehalten. Die­se ermöglicht die horizontale Bewegung der Träger 6 bzw. 13 aus der Vitrine heraus, so daß die verschiebbare Seitenwand 4 seitlich weggeschoben werden kann, um so den Zugang zum Inneren der Vitrine freizugeben.

    [0019] Am Innenrahmen 12 der Vitrine sind ein oder mehrere Dauermagnete 7 derart angebracht, daß diese den oberen Trä­ger 6 bzw. den unteren Träger 13 mittels an diesen ange­ brachter Polplatten 8 in der Ruhelage der Seitenwand 4 halten. Bei der verschiebbaren Seitenwand 4 wird es zweck­mäßig sein, mindestens je einen Dauermagneten so anzubrin­gen, daß dieser auf die Mitte des jeweiligen Trägers 6 bzw. 13 wirkt. Ebenso können auch mehrere Dauermagnete 7 auf einen Träger wirken.

    [0020] Die Dauermagnete 7 weisen jeweils eine nicht gezeigte elektrische Wicklung auf, die dazu dient, das Magnetfeld des Dauermagneten 7 aufzuheben. Dies geschieht durch Fließen eines elektrischen Gleichstroms entsprechender Größe und Polarität. Als Stromquelle kann eine Batterie dienen, die über an der Außenseite verdeckt angebrachte Kontakte, z.B. unter dem Vitrinenkörper, mit der Wicklung der Dauermagnete 7 verbindbar ist.

    [0021] Weiterhin können Sicherheitsschlösser 9 im Oberteil 1 und/oder im Unterteil 2 der Vitrine angebracht sein, welche in der Schließstellung zusätzlich zu den Dauermagneten die Träger 6 bzw. 13 halten. Die Sicherheitsschlösser 9 können nicht gezeigte Schaltmittel aufweisen, welche beim Öffnungs­vorgang betätigt werden und während der Drehbewegung des Schlüssels einen kurzzeitigen Stromfluß in den Wicklungen der Dauermagnete bewirken, der eine Freigabe der Träger 6 bzw. 13 zur Folge hat. Als Stromquelle ist eine Stromversor­gungseinrichtung vorhanden, die aus dem Lichtnetz gespeist über das bzw. die Schaltmittel mit den Wicklungen der Dauer­magnete 7 verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verschließen einer Schiebetür einer eine Rahmenkonstruktion aufweisenden Vitrine, wobei die Schiebetür eine Glasscheibe sowie mindestens ein Halterungs­teil aufweist und die Glasscheibe in der Schließstelung der Schiebetür mit anderen Teilen des Vitrinenkörpers ab­schließt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiebetür (4) zum Öffnen horizontal mit Hilfe einer an der Rahmenkonstruktion angebrachten Parallelführung (14) verfahren und anschließend mit Hilfe mindestens des einen Halterungsteils seitlich verschoben wird, daß das mindestens eine Halterungsteil oder ein an der Schiebetür (4) ange­brachtes Bauteil (8) aus magnetflußleitendem Material be­steht und mindestens durch einen an dem Vitrinenkörper ange­brachten Dauermagneten (7) in der Schließstellung gehalten wird, und daß jeder Dauermagnet (7) eine elektrische Wick­lung aufweist, die bei Fließen eines elektrischen Gleich­stroms die horizontale und seitliche Bewegung der Schiebetür (4) freigibt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Halterungsteile ein oberer und ein unterer Träger (6 bzw. 13) an der Schiebetür (4) sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das oder die an der Schiebetür (4) angebrachten Bauteile (8) Polplatten sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Unterseite oder der Oberseite der Vitrine elektrische Kontakte der Wicklungen angebracht sind, an denen eine externe Stromquelle anschließbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der Vitrine eine Stromversorgungsvorrichtung vorge­sehen ist, welche aus dem öffentlichen Stromnetz gespeist wird und über Schaltmittel mit den elektrischen Wicklungen der Dauermagnete (7) verbindbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiebetür (4) zusätzlich durch ein Sicherheits­schloß in der Schließstellung gehalten wird, daß das Sicher­heitsschloß (9) mit einem Schaltmittel versehen ist, welches mit der Wicklung des oder der Dauermagnete (7) verbunden ist, wobei das Schaltmittel durch den Öffnungsvorgang des Sicherheitsschlosses betätigbar ist.
     




    Zeichnung