(19)
(11) EP 0 351 881 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89113473.6

(22) Anmeldetag:  21.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 22.07.1988 DE 3825004

(71) Anmelder: GEZE SPORT INTERNATIONAL GMBH
D-80796 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Bogner, Martin
    D-7302 Ostfildern 2 (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung


    (57) Es wird eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung beschrieben, bei welcher der verschwenkbare Stiefelschaft 12 über einen Riegelhebel 20 mit dem Stiefelunterteil 14 verrie­gelbar ist. Der Riegelhebel 20 ist durch einen Sohlenhalter 64 entgegen einer Federkraft 34 in eine Verriegelungsstel­lung einschwenkbar. Damit soll eine Verfälschung der vorgege­benen Auslösecharakteristik des Sohlenhalters durch einen möglichen Eingriff der Schaftentriegelung in die Bindung aus­geschlossen werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine bindungsgekoppelte Skistiefel­schaftentriegelung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Skisicherheitsbindung gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 8 und 16, welche bevorzugt in Verbindung mit der bindungsgekoppelten Skistie­felschaftentriegelung verwendbar ist.

    [0002] Über bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelungen der eingangs genannten Art wird der Schaft einer Skistiefels ein­erseits freigegeben, um zur Lauferleichterung um eine Quer­achse nach vorne verschwenkt werden zu können. Andererseits wird diese Verschwenkbarkeit zum Skifahren unterbunden, in­dem der verschwenkbare Stiefelschaft über das Zwischenteil verriegelt wird.

    [0003] In der DE-OS 28 08 805 ist eine bindungsgekoppelte Skistie­felschaftentriegelung der eingangs genannten Art beschrie­ben, bei der das Zwischenteil einerseits am schwenkbaren Stiefelschaft angreift und andererseits unter das Sohlennie­derhalteteil des Fersenhalters greift.

    [0004] Bei einer Vorrichtung zur Schließverspannung eines Skischu­hes gemäß dem DE-Gbm 87 16 068 erfolgt die Schließverspan­nung zwischen einer Hintereinstiegsklappe und einem Vorder­schalenteil des Skischuhs über einen einem Seilzug zugeordne­ten Schließkolben, welcher zur gleichzeitigen Fixierung des Schuhs am Ski wiederum unmittelbar vom Sohlenniederhalteteil des Fersenhalters beaufschlagt wird.

    [0005] Ungünstig bei den herkömmlichen Skistiefelschaftentrieglun­gen ist, daß das die Verriegelung des schwenkbaren Stiefel­schaftes herbeiführende Zwischenteil in die Skibindung selbst eingreift.

    [0006] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der trotz weiterhin gegebener automatischer Verriegelung und Entriegelung des schwenkbaren Stiefelschaftes über ein Schließen bzw. Auslösen des Sohlen­halters eine vorgegebene Auslösecharakteristik des Sohlenhal­ters verfälschende Rückwirkungen auf den Sohlenhalter prak­tisch ausgeschlossen sind.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Kennzeichen des An­spruchs 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.

    [0008] Der Erfindungsgedanke ist demnach darin zu sehen, daß ein Riegelhebel mittels des Sohlenhalters lediglich in die ge­wünschte Verriegelungsstellung überführt und in dieser gehal­ten wird, in der dieser zur Verriegelung des schwenkbaren Schaftes einerseits am Stiefelschaft und andererseits am Stiefelunterteil angreift. Nach einer jeden Auslösung des Sohlenhalters sorgt die vorgesehene Federkraft dafür, daß der Riegelhebel zur Freigabe des verschwenkbaren Stiefel­schaftes automatisch wiederum in eine Entriegelungsstellung gelangt.

    [0009] Indem der Sohlenhalter zur Beaufschlagung des Riegelhebels vorzugsweise einen besonderen, insbesondere vom Sohlennieder­halteteil getrennten Vorsprung aufweist, ist nicht nur stets eine zurverlässige Überführung des Riegelhebels in die Verrie­gelungsstellung gewährleistet, sondern auch eine klare Tren­nung zwischen der Sohlenniederhaltefunktion und der Stiefel­schaftentriegelung möglich.

    [0010] Zweckmäßigerweise ist der Riegelhebel am einen Ende am Stie­felschaft schwenkbar angelenkt und am freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil in der Verriegelungsstel­lung hakenartig umgebogen. Das hakenartig umgebogene Ende des Riegelhebels greift hierbei vorzugsweise in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils vorgesehene Ausnehmung ein. Hierzu greift der Sohlenhalter beim Zuschnappen an den Rie­gelhebel an, um diesen in die Ausnehmung hineinzudrücken, wo­durch die beiden Schuhteile miteinander verbunden werden.

    [0011] Um auch bei verriegeltem Stiefelschaft entgegen einer Feder­kraft unter Erzeugung eines Rückstellmoments ein begrenztes Verschwenken des Stiefelschafts zuzulassen, ist der Stiefel­schaft über den Riegelhebel zweckmäßigerweise elastisch mit dem Stiefelunterteil koppelbar.

    [0012] Obwohl grundsätzlich Rückwirkungen der Skistiefelschaftent­riegelung auf eine vorgegebene Auslösecharakteristik der Bin­dung ausgeschlossen sein sollen, kann es insbesondere bei so­wohl höhen- als auch seitenauslösbaren Sohlenhaltern von Vor­teil sein, wenn beispielsweise über den Riegelhebel der Soh­lenhalter bei einem Rückwärtssturz in Höhenauslöserichtung beaufschlagt wird. Ohne eine Höhenauslösung zu bewirken, kann dies beispielsweise zu einer Erleichterung der Seiten­auslösung bzw. einer Reibungskompensation im Zusammenhang mit einer solchen Seitenauslösung führen.

    [0013] So ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante vorgese­hen, daß zwischen dem hakenartig umgebogenen Ende des Riegel­hebels und der dieses Ende aufnehmenden Ausnehmung des Ski­stiefels eine Kulisse so angeordnet ist, daß bei in die Rück­lage verschwenktem Stiefelschaft und sich in der Ausnehmung abstützendem Riegelhebel der Stiefelschaft den Sohlennieder­halter, insbesondere Fersenhalter, über den Riegelhebel in Höhenauslöserichtung beaufschlagt.

    [0014] Die bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung ist be­sonders vorteilhaft in Verbindung mit einer solchen Sicher­heitsskibindung verwendbar, welche ein Lagerteil umfaßt, an dem um eine Querachse zwischen einer Schließ- und einer Öff­ nungsstellung schwenkbar ein Sohlenhalter, insbesondere Fer­senhalter, angeordnet ist, der mit einem sich vom Lagerteil wegerstreckenden Federkäfig fest verbunden ist, in dem eine einseitig am Federkäfig abgestützte und mit der anderen Sei­te einen in Richtung zum Lagerteil bzw. von ihm weg am Feder­käfig verschiebbar gelagerten Rastkolben beaufschlagende Fe­der untergebracht ist, wobei die Kraftwirkungslinie der Fe­der in einem ein Schließmoment erzeugenden Sinne mit Abstand von der Querachse an dieser vorbeiläuft und zwischen Rastkol­ben und Lagerteil eine Höhenauslösekulisse angeordnet ist, welche bei einem Schwenken des Sohlenhalters um die Querach­se aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung ein Zurückwei­chen des Rastkolbens unter Erhöhung der Federspannung be­wirkt.

    [0015] Der wesentliche Vorteil einer derartigen bekannten Sicher­heitsskibindung (DE-PS 31 22 653) besteht darin, daß die Größe der Rückstellkraft im Höhenelastizitätsbereich mög­lichst der Größe der Auslösekraft angenähert ist, ohne daß übermäßig starke Auslösefedern vorgesehen sein müssen. Hierzu ist die Querachse bezüglich der in Verschieberichtung des Rastkolbens verlaufenden Mittellängsachse mit radialem Abstand oberhalb bzw. auf der dem Skischuh zugewandten Seite angeordnet, während der Abstützpunkt zwischen dem Rastkolben und der Gegenrast, d.h. der Ort, an dem das Rastorgan auf der Gegenrast anliegt, in Einspannlage auf der anderen Seite der Mittellängsachse liegt. Aufgrund dieser Ausbildung wir­ken beim Verschwenken des Sohlenhalters aus seiner Schließla­ge relativ große Anteile des zu überwindenden Kulissen-Rast­widerstandes unmittelbar in Bewegungsrichtung des Rastkol­bens, ohne auf denselben Seitenkräfte auszuüben, die den Rastkolben auf seine Führungen im Federkäfig zu drücken su­chen. Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, daß die Aus­lösekräfte der Bindung im wesentlichen durch die Eigenschaf­ten der Rastfederung sowie die Ausbildung des Rastkolbens so­ wie der Gegenrast bestimmt werden, während die Reibung des Rastkolbens im Federkäfig eine vergleichsweise geringe Rolle spielt. Gleichzeitig wird dadurch ein gut reproduzierbares Verhalten der Sicherheitsskibindung gewährleistet. Unter einem Federkäfig im Sinne der vorliegenden Erfindung ist je­des Bauteil zu verstehen, an dem die Auslösefeder und der Rastkolben in der gewünschten Weise abgestützt bzw. ver­schiebbar gelagert werden können.

    [0016] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine derartige, vorteilhaft mit der Skistiefelschaft­entriegelung kombinierbare Sicherheitsskibindung so weiterzu­bilden, daß auf baulich einfache Weise und durch Mehrfachaus­nutzung von Bauteilen die Vorteile der aus der DE-PS 31 22 653 bekannten Sicherheitsskibindung aufrecht erhalten bleiben und gleichzeitig mit im wesentlichen den gleichen Mitteln auch eine einwandfreie Seitenauslösung gewährleistet ist.

    [0017] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Kennzeichen des Patent­anspruchs 5 angegebenen Merkmale vorgesehen.

    [0018] Bei einer derartigen, eine Höhenauslösung mit einer Seiten­auslösung kombinierenden Sicherheitsskibindung bedeutet eine Beaufschlagung des Sohlenhalters durch den Riegelhebel der Skistiefelschaftentriegelung in Höhenauslöserichtung bei einem Rückwärtssturz bzw. einem Rückwärtsschwenken des Schaf­tes, daß trotz ausbleibender Höhenauslösung die Seitenauslö­sung erleichtert bzw. hierbei möglicherweise auftretende Rei­bungskräfte kompensiert werden.

    [0019] Die Seitenauslösekulisse kann zweckmäßigerweise aus einer flachen Querfläche des federbelasteten Rastkolbens und einer flachen Gegenquerfläche des skiefesten Gegenstücks bestehen. Wird der Sohlenhalter zusammen mit dem Lagerteil um die ski­ feste, zumindest im wesentlichen vertikale Achse ver­schwenkt, so wird aufgrund der flachen Ausbildung des zusam­menwirkenden Flächenpaares der Rastkolben entgegen der Feder­kraft zurückgedrückt und somit eine Seitenrückstellkraft er­zeugt.

    [0020] Zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse ist vorteilhafterweise ein um eine skifeste Vertikalachse dreh­bar gelagertes Drehglied vorgesehen, welches mit dem Skistie­fel drehfest in Eingriff bringbar ist. Hierdurch wird eine eindeutige Verdrehung des Skischuhs um eine unterhalb des Schienbeins befindliche Achse erzwungen, was für eine saube­re Auslösung wichtig ist.

    [0021] Bevorzugt ist zusätzlich ein skifester vorderer Sohlennieder­halter mit einem einen Abstand zum Ski aufweisenden, nach hinten vorstehenden und in einen seitlich durchgehenden Schlitz im Stiefelunterteil eingreifenden Vorsprung vorgese­hen.

    [0022] Der seitlich durchgehende Schlitz sorgt dafür, daß bei einer Drehung des Skistiefels um die definierte Achse der Schuh vorne sich seitlich vom Sohlenniederhalter lösen kann. Der vordere Sohlenniederhalter erfüllt eine reine Schuhsoh­len-Niederhaltefunktion, wie sie sonst ein üblicher Vorder­backen mitübernimmt. Ein eigentlicher Vorderbacken ist nicht erforderlich. Sowohl die Höhen- als auch die Seitenauslösung wird vom Fersenbacken erfüllt.

    [0023] Bei einer wiederum vorteilhafterweise mit der Skistiefel­schaftentriegelung kombinierbaren Sicherheitsskibindung mit einem lediglich höhenauslösbaren fersenseitigen Sohlenhalter wie insbesondere gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5, ist erfindungsgemäß ein um eine skifeste Vertikalachse drehbar gelagertes Drehglied vorgesehen, welches zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse mit dem Skistiefel drehfest in Eingriff bringbar ist und in dem ein am vorderen äußeren Ende einen skifesten Anschlag hakenartig umgreifen­der Schieber längsverschieblich geführt und im Sinne einer Verhakung mit dem Anschlag federbelastet ist.

    [0024] Hierbei ist die Vertikalachse vorzugsweise durch einen skife­sten Vertikalzapfen definiert, welcher an seiner Vorderseite eine Abflachung aufweist, gegen die der federbelastete Schie­ber gehalten ist, so daß der mit einer Drehung des Dreh­glieds entgegen der Federkraft nach vorne verschobene Schie­ber zur Seitenauslösung seitlich vom insbesondere U-bügelför­migen, zumindest im wesentlichen querverlaufenden Anschlag freikommt.

    [0025] Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei­spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:

    Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ski­sicherheitsbindung sowie einer bindungsgekoppelten Skistiefelschaftentriegelung,

    Fig. 2 eine teilweise geschnittene Rückansicht des Gegen­stands der Fig. 1,

    Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Sohlenhalter mit zugeordnetem Lager­teil, und

    Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ande­ren Ausführungsvariante der Skisicherheitsbindung sowie eine der Fig. 1 entsprechende bindungsgekoppel­te Skistiefelschaftentriegelung.



    [0027] Nach Fig. 1 ist auf einem Ski 18 mittels einer Sicherheits­skibindung ein Skistiefel 10 befestigt, welcher ein am Ski fixiertes Stiefelunterteil 14 sowie einen um eine Querachse 16 schwenkbaren Stiefelschaft 12 umfaßt. Die beiden Stiefel­teile sind vorne über ein Federelement 38 miteinander verbun­den.

    [0028] Der Skistiefel 10 weist auf seiner Rückseite eine bindungsge­koppelte Skistiefelschaftentriegelung auf. Diese Skistiefel­schaftentriegelung umfaßt einen Riegelhebel 20, welcher zur Verriegelung des schwenkbaren Stiefelschaftes 12 mit dem Stiefelunterteil 14 einerseits am Stiefelschaft und anderer­seits am Stiefelunterteil angreift.

    [0029] Der Riegelhebel 20 wird entgegen der Kraft einer Feder 34 durch einen fersenseitigen Sohlenhalter 64 in die Verriege­lungsstellung eingeschwenkt.

    [0030] Zur Beaufschlagung des Riegelhebels 20 weist der Sohlenhal­ter 64 einen besonderen, nasenartigen Vorsprung 86 auf. Die­ser Vorsprung 86 ist getrennt oberhalb von einem Sohlennie­derhalteteil 64′ des Sohlenhalters 64 angeordnet.

    [0031] Der Riegelhebel 20 ist am oberen Ende schwenkbar am Stiefel­schaft 12 angelenkt, während er am anderen, freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil 14 hakenartig zum Skistiefel 10 hin umgebogen ist. In der Verriegelungsstel­lung greift das hakenartig umgebogene Ende des Riegelhebels 20 in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils 14 vorge sehene Ausnehmung 32 ein.

    [0032] Der Stiefelschaft 12 ist über den Riegelhebel 20 elastisch mit dem Stiefelunterteil 14 koppelbar. Damit ist auch bei verriegeltem Stiefelschaft 12 entgegen einer Federkraft ein begrenztes Verschwenken dieses Stiefelschaftes zugelassen, wobei mit einem Verschwenken des Schaftes gleichzeitig ein Rückstellmoment erzeugt wird.

    [0033] Die Hebelschwenkachse ist durch eine fest mit dem Riegelhe­bel 20 verbundene Querachse 22 gebildet.

    [0034] Wie insbesondere auch Fig. 2 zeigt, ist diese Querachse 22 des Riegelhebels 20 seitlich im Bereich ihrer beiden Enden in einem sich im wesentlichen parallel zur Stiefelrückwand erstreckenden Langloch 36 im bzw. am Stiefelschaft 12 ge­führt.

    [0035] Der obere Abschnitt des Riegelhebels 20 ist in einer Ausneh­mung 26 des Stiefelschaftes 12 aufgenommen. Hierbei ist der Riegelhebel durch eine Feder 28 in eine obere Stellung vorbe­lastet, in welcher die Querachse 22 an der oberen Begrenzung des Langlochs 36 anschlägt. Die Feder 28 stützt sich einer­seits am die Querachse 22 tragenden Ende des Riegelhebels und andererseits an einer die Ausnehmung 26 nach unten be­grenzenden Querwand des verschwenkbaren Stiefelschaftes 12 ab. Auf dieser Querwand ist ein Vorsprung 120 vorgesehen, auf den die Feder 28 mit dem betreffenden Ende aufgeschoben ist (vgl. Fig. 2). Ein entsprechender Vorsprung 122 für den gleichen Zweck ist im Bereich der Querachse 22 am Riegelhe­bel 20 für das andere Ende der Feder 28 vorgesehen.

    [0036] Die sich am unteren Ende gegen eine die Ausnehmung 26 begren­zende Querwand des Stiefelschaftes 12 und am oberen Ende am Riegelhebel 20 abstützende Feder 28 ermöglicht die erwähnte begrenzte Verschwenkung des Stiefelschaftes 12 nach vorne trotz der Verriegelung. Eine solche Verschwenkung erfolgt entgegen der Kraft der Feder 28 und erzeugt gleichzeitig ein Rückstellmoment.

    [0037] Die den Riegelhebel 20 in eine Entriegelungsstellung vorbela­stende Feder 34 ist in einer im unteren, die Ausnehmung 26 begrenzenden Abschnitt des Stiefelschaftes 12 vorgesehenen Ausnehmung aufgenommen. Diese Feder 34 stützt sich einer­seits am Boden dieser Ausnehmung und andererseits am Riegel­hebel 20 ab.

    [0038] Wie beispielsweise in Fig. 1 zu erkennen ist, ist der untere Abschnitt des Riegelhebels 20 gegenüber dem oberen Abschnitt leicht zum Skischuh 10 hin abgewinkelt und verläuft parallel zur ebenfalls abgeschrägten Außenwand des unteren Abschnitts des Stiefelschaftes 12.

    [0039] Dadurch, daß der Riegelhebel 20 beim Schließen des Sohlenhal­ters 64 unter beaufschlagung dessen unteren Abschnitts durch den besonderen Vorsprung 86 lediglich in die Verriegelung verbracht und dort mit dem Stiefelunterteil 14 verrastet wird, greift diese bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentrie­gelung praktisch nicht in die Bindung ein, d.h. es erfolgt keine Verfälschung der vorgegebenen bzw. eingestellten Auslö­secharakteristik des Sohlenhalters 64. Es genügt vielmehr beispielsweise bereits ein normaler Fersenbacken, welcher insbesondere einen entsprechend ausgebildeten Anschlag 86 aufweist, welcher beim Zuschnappen der Bindung von hinten an den Riegelhebel angreift und diesen in die Ausnehmung 32 des Stiefelunterteils 14 hineindrückt, wodurch die beiden Schuh­teile miteinander verbunden werden. Gleichzeitig bewirkt die Feder 34, daß der Riegelhebel 20 beim Öffnen der Bindung von selbst wieder aus der Verriegelungsvertiefung des Stiefelun­terteils herausgedrückt wird, so daß man, ohne den Hebel mit der Hand zu manipulieren, sofort wieder normal und bequem gehen kann.

    [0040] Zwischen dem hakenartig umgebogenen Ende des Riegelhebels 20, welches eine Art Riegelzapfen 30 bildet, und der dieses Ende aufnehmenden Ausnehmung 32 des Skistiefels 10 ist eine Kulisse 40 mit einer schrägen, durch die untere Wandung der Ausnehmung 32 gebildeten Kulissenbahn vorgesehen, auf wel­cher sich der Riegelzapfen 30 abstützt. Die Kulisse 40 ist derart ausgelegt bzw. angeordnet, daß bei in die Rücklage verschwenktem Stiefelschaft 12 und sich in der Ausnehmung bzw. auf deren Kulissenbahn abstützendem Riegelzapfen 30 der Stiefelschaft 12 den Sohlenhalter 64 über den Riegelhebel 20 und den Vorsprung 86 im Bereich des Pfeiles 88 in Höhenauslö­serichtung beaufschlagt. Hierbei stützt sich der obere, lin­ke äußere Rand des Riegelhebels 20 an der die Ausnehmung 26 begrenzenden oberen Querwand des Stiefelschaftes 12 ab. Auf der gegenüberliegenden Seite der Querachse stützt sich der Riegelhebel 20 über einen abgerundeten Vorsprung 24 an der inneren, die Ausnehmung 26 begrenzenden Wand des Stiefel­schafts 12 ab. Dieser rundliche Vorsprung 24 erleichtert eine Verschwenkung des Riegelhebels 22 unter gleichzeitiger Auflage an der genannten inneren Begrenzungswand.

    [0041] Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 ist eine mit der bindungsgekoppelten Skistiefelschaftentriege­lung zusammenwirkende Sicherheitsskibindung vorgesehen, welche sowohl für eine Höhenauslösung als auch für eine Sei­tenauslösung ausgelegt ist.

    [0042] Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, umfaßt die Skisicherheitsbin­dung ein Lagerteil 72, an dem um eine Querachse 74 zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verschwenkbar ein Sohlenhalter 64, im vorliegenden Fall ein Fersenhalter, ange­ordnet ist. Dieser Sohlenhalter 64 ist mit einem sich vom La­gerteil 72 wegerstreckenden Federkäfig 80 fest verbunden, im vorliegenden Falle einstückig mit diesem ausgebildet.

    [0043] Im Federkäfig 80 ist eine Feder 82 angeordnet, welche sich einerseits an einem beispielsweise in den Federkäfig einge­schraubten Vorspanneinsatz 84 und andererseits an einem ver­schiebbar im Federkäfig 80 gelagerten Rastkolben 78 ab­stützt. Dieser Rastkolben 78 ist in Längsrichtung des Feder­käfigs 80 entgegen der Kraft der Feder 82 vom Lagerteil 72 weg verschiebbar.

    [0044] Die Kraftwirkungslinie der Feder 82 läuft in einem ein Schließmoment erzeugenden Sinne mit Abstand von der Querach­se 74 an dieser vorbei. Zwischen dem Rastkolben 78 und dem Lagerteil 72 ist eine Höhenauslösekulisse 76 angeordnet, welche bei einem Schwenken des Sohlenhalters 64 um die Quer­achse 74 aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung ein Zu­rückweichen des Rastkolbens 78 unter Erhöhung der Spannung der Feder 82 bewirkt.

    [0045] Die Höhenauslösekulisse 76 besteht aus einer am Lagerteil 72 ausgebildeten Kulissenbahn 76′ und einem an dem Rastkolben 78 ausgebildeten Rastvorsprung 76˝.

    [0046] Der Sohlenhalter 64 umfaßt ferner ein die Sohle des Stiefel­unterteils 14 von oben beaufschlagendes Sohlenniederhalte­teil 64′ und unten einen zum Schließen der Bindung vorgesehe­nen Trittsporn 64˝.

    [0047] Sofern am Sohlenhalter eine den Auslösewert erreichende Hö­henkraft angreift, schwenkt dieser Sohlenhalter 64 mit dem Federkäfig 80 entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei der Rastkol­ben 78 aufgrund des Entlanggleitens des Rastvorsprungs 76˝ an der Kulissenbahn 76′ unter Zusammendrückung der Feder 82 nach hinten gedrängt wird. Sobald der Kulminationspunkt 94 der Kulissenhabn überschritten ist, schnappt der Sohlenhal­ter 64 selbsttätig in die Öffnungsstellung.

    [0048] Um gleichzeitig auch eine Seitenauslösung zu ermöglichen, ist das Lagerteil 72 um eine skifeste, vertikale Achse H drehbar gelagert. Der Sohlenhalter 64 einschließlich des Fe­derkäfigs 80 ist demnach zusammen mit dem Lagerteil 72 auch seitlich verschwenkbar.

    [0049] Zwischen dem Rastkolben 78 und einem durch einem Lagerzapfen 66 gebildeten skifesten Gegenstück ist eine Seitenauslöseku­lisse 90 angeordnet. Diese Seitenauslösekulisse 90 bewirkt bei einem seitlichen Verschwenken der Sohlenhalters 64 aus der Schließstellung in eine seitliche Öffnungsrichtung wiede­rum ein Zurückweichen des Rastkolbens 80 unter Erhöhung der Spannung der Feder 82.

    [0050] Die Seitenauslösekulisse 90 kann in einfachsten Falle aus einer flachen Querfläche 90′ am federbelasteten Rastkolben 78 und einer flachen Gegenquerfläche 90˝ am skifesten Lager­zapfen 66 bestehen. Insbesondere in Fig. 2 ist zu erkennen, ist die flache Gegenquerfläche 90˝ des beschriebenen Ausfüh­rungsbeispiels durch zwei seitlich außenliegende Abschnitte gebildet, von denen in Fig. 3 lediglich einer gezeigt ist. Im mittleren Bereich tritt die betreffende Wand zur Querach­se 74 hin zurück, wobei der Übergang im Schnitt gemäß einer rundlichen Kurve verläuft.

    [0051] In Fig. 3 ist ferner zu erkennen, wie die Querachse 74 einer­seits das Lagerteil 72 durchsetzt und andererseits in den Seitenwänden 112, 114 (vgl. Fig. 2) des Sohlenhalters 64 ge­lagert ist. Schließlich ist in Fig. 3 ebenso wie in Fig. 1 eine Ausnehmung 92 im Sohlenbereich des Stiefelunterteils 14 angedeutet, in die das Sohlenniederhalteteil 64′ des Sohlen­halters 64 eintritt.

    [0052] Der skifeste Lagerzapfen 66 durchsetzt das Lagerteil 72, an dessen äußerem, vom Ski 18 abgewandten Ende die Seitenauslö­sekulisse 90 angeordnet ist.

    [0053] Das die Seitenauslösekulisse 90 aufweisende Ende des Lager­zapfens 66 ist als verbreiterter Kopf ausgebildet. Das auf den Lagerzapfen 66 aufgesetzte Lagerteil 72 ist zwischen diesem verbreiterten Kopf und einem skifesten Sockel 70 ange­ordnet.

    [0054] Der Sohlenhalter 64 ist demnach um die durch den skifesten Lagerzapfen 66 definierte Hochachse H seitlich verschwenk­bar. Infolge der beispielsweise flachen Ausbildung des Flä­chenpaares 90′, 90˝ der Seitenauslösekulisse 90 wird der fe­derbelastete Rastkolben 78 mit einer jeden Verschwenkung zu­rückgedrückt, so daß stets eine Seitenrückstellkraft erzeugt wird. Ab einem vorbestimmten Schwenkwinkel des Sohlenhalters 64 wird der Skistiefel 10 seitlich freigegeben. Andererseits bricht die Seitenkraft stets zusammen, sobald eine Höhenaus­lösung beginnt, da auch mit einer jeden Höhenauslösung der Rastkolben vom Lagerteil bzw. dem Lagerzapfen weggedrückt wird.

    [0055] Die Skisicherheitsbindung gemäß dem ersten Ausführungsbei­spiel umfaßt ferner ein Drehglied 48, welches um eine skife­ste Vertikalachse 46 drehbar gelagert ist. Diese auf dem Ski 18 stehende Hochsachse 46 wird durch einen Vertikalzapfen 44 definiert, welcher vorzugsweise im Bereich des Knöchels auf dem Ski 18 befestigt ist. Zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse ist das auf den Vertikalzapfen 44 aufge­setzte Drehglied 48 zumindest teilweise in einem Längs­schlitz 56 auf der Unterseite des Stiefelunterteils 14 aufge­nommen.

    [0056] Der Vertikalzapfen 44 weist auf seiner dem Fersenhalter 64 zugeordnete Seite eine Abflachung auf, gegen die ein durch eine Feder 54 belasteter Rastkolben 50 gehalten ist. Mit jeder Verschwenkung des Skistiefels 10 und damit des Dreh­glieds 48 wird demnach ein Rückstellmoment erzeugt. Das Dreh­glied 48 weist ferner einen Freiraum 52 für die vom Rastkol­ben 50 verdrängte Luft auf.

    [0057] Darüberhinaus ist ein skifester vorderer Sohlenniederhalter 62 vorgesehen. Dieser bockartige Sohlenniederhalter 62 weist einen einen Abstand zum Ski 18 aufweisenden, nach hinten vor­stehenden Vorsprung 60 auf. Dieser Vorsprung 60 greift in einen seitlich durchgehenden Schlitz 68 im Stiefelunterteil 14 ein. Demnach untergreift ein Ansatz 58 im Sohlenbereich des Stiefelunterteils 14 den genannten Vorsprung 60.

    [0058] Eine Besonderheit dieser ersten Ausführungsform der Skisi­cherheitsbindung ist demnach, daß kein eigentlicher Vorder­backen vorgesehen ist, sondern in der Mitte des Schuhs ein Längsschlitz ausgebildet ist, in dem ein drehbar am Ski gela­gertes Drehglied aufgenommen ist. Hierdurch wird eine eindeu­tige Verdrehung des Skischuhs um eine vorzugsweise unterhalb des Schienbeins befindliche Achse erzwungen, was für eine saubere Auslösung wichtig ist. Vorne sitzt die Sohle mit dem Ansatz 58 unter dem Vorsprung 60 des Sohlenniederhalters 62, wobei der seitlich durchgehende Schlitz 68 dafür sorgt, daß bei einer Drehung um die Hoch- bzw. Vertikalachse 46 der Schuh sich vorne seitlich vom Niederhalter lösen kann. Die­ser Sohlenniederhalter hat eine reine Schuhsohlen-Niederhal­tefunktion, wie sie sonst ein üblicher Vorderbacken mitüber­nimmt. Sowohl die Höhenauslösung als auch die Seitenauslö­sung erfolgt lediglich über den Fersenbacken.

    [0059] Bei einem Rückwärtssturz stützt sich der untere Riegelzapfen 30 des Riegelhebels 20 auf der durch die untere Begrenzung der Ausnehmung 32 gebildeten Kulissenbahn ab. Im Bereich des Pfeils 88 erfolgt damit eine Beaufschlagung des Sohlenhal­ ters 64 über den Vorsprung 86 in Höhenauslöserichtung. Mit dieser Beaufschlagung des Sohlenhalters 64 ergibt sich infol­ge der Verschwenkung des Sohlenhalters um die in den Seiten­wänden 112, 114 gelagerte und das Lagerteil 72 durchsetzende Querachse 74 (vgl. auch Fig. 2) und dem damit verbundenen Zu­rückdrängen des federbelasteten Rastkolbens 78 eine Erleich­terung der Seitenauslösung bzw. eine Kompensation der am vor­deren Sohlenniederhalter 62 auftretenden Reibkräfte.

    [0060] Um diese Reibkräfte insbesondere für eine Seitenauslösung weiter zu reduzieren, greift der Ansatz 58 der Schuhsohle, wie Fig. 1 zeigt, mit Spiel in den unterhalb dem Vorsprung 60 des vorderen Sohlenniederhalters 62 gelegenen Zwischen­raum. Andererseits kann zwischen der Sohle und der Oberflä­che des Vorsprungs 60, insbesondere an der Sohle, ein Reibbe­lag vorgesehen sein. Bei einem Rückwärtssturz gelangt dieser Reibbelag automatisch außer Eingriff mit dem Vorsprung 60 bzw. der Sohle.

    [0061] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist dieselbe Skistiefelschaftentriegelung mit dem gleichen Riegelhebel 20 wie beim ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen. Dagegen ist der mit der Skistiefelschaftentriegelung zusammenwirkende Fersenhalter 64 im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel lediglich für eine Höhenauslösung ausgelegt, während eine spezielle Seitenauslösung im vorderen Bereich der Schuhsohle vorgesehen ist.

    [0062] Gemäß Fig. 4 ist das Lagerteil 72′, an dem der Sohlenhalter 64 um die Querachse 74 schwenkbar angeordnet ist, fest am Ski 18 angebracht. Zwischen dem Rastkolben 78 und dem Lager­teil 72′ ist weiterhin eine Höhenauslösekulisse 76 angeord­net. Eine Seitenauslösekulisse fehlt. Stattdessen weist der Rastkolben 78 eine Flanke 76‴ auf, an der der den Kulmina­tionspunkt 94 bestimmende Vorsprung des Lagerteils 72′ nach dem Überschreiten des Kulminationspunktes entlanggleiten kann. Die Flanke 76‴ ist so schräg ausgebildet, daß ein Öff­nungsmoment auf den Sohlenhalter 64 ausgeübt wird, sobald der genannte Vorsprung die Flanke 76‴ erreicht hat.

    [0063] Der Sohlenhalter 64 weist wiederum ein Sohlenniederhalteteil 64′ sowie einen Trittsporn 64˝ auf, wobei das Sohlennieder­halteteil 64′ im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel kürzer ist.

    [0064] Neben dem lediglich für eine Höhenauslösung ausgelegten Sohlen- bzw. Fersenhalter 64 ist ein um eine skifeste Verti­kalachse bzw. Hochachse 46 drehbar gelagertes Drehglied 118 vorgesehen, welches zur Festlegung einer definierten Skistie­fel-Drehachse wiederum mit dem Skistiefel 10 drehfest in Ein­griff bringbar ist. Das drehglied ist ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel zur Erleichterung des Einstiegs an den Enden abgeschrägt.

    [0065] Die Vertikalachse 46 wird durch einen skifesten Verikalzap­fen 96 definiert, auf den das Drehglied 118 aufgesetzt ist.

    [0066] Im Drehglied 118 ist längsverschieblich ein im Bereich der Schuhspitze aus dem Drehglied heraustretender Schieber 100 geführt. An diesem äußeren, vorderen Ende ist der Schieber 100 zur Bildung eines Hakens 110 nach oben und mit Abstand vom Ski 18 zurück zur Ferse hin umgebogen. Mit diesem haken­artigen Ende 110 umgreift der Schieber 100 von vorne einen skifesten Anschlag 106, welcher insbesondere einen querver­laufenden Zapfen umfaßt und vorzugsweise in Form eines U-Bü­gels ausgebildet ist.

    [0067] Der Schieber 100 ist durch eine Feder 102 im Sinne einer Ver­hakung mit dem U-bügelförmigen skifesten Anschlag 106 beauf­schlagt. Hierzu ist der Schieber 100 mit einem hinteren, kol­ benartigen Abschnitt gegen eine vordere Abflachung 98 des Vertikalzapfens 96 gehalten. Die Feder 102 stützt sich einer­seits an einer innenliegenden Querwand 104 des Drehglieds 118 und andererseits an der vorderen Stirnwand des hinteren, kolbenartigen Abschnitts des Schiebers 100 ab.

    [0068] Das Drehglied 118 tritt wiederum in eine Ausnehmung 108 an der Unterseite des Skistiefels 10 ein.

    [0069] Mit einem Verschwenken des Skistiefels 10 und damit des Dreh­glieds 118 um die Vertikalachse 46 wird der Schieber 100 auf­grund der Abflachung 98 des Vertikalzapfens 96 nach vorne verschoben, so daß er mit seinem hakenartigen Ende 110 zur Seitenauslösung seitlich vom U-bügelförmigen, eine querver­laufende Stange aufweisenden Anschlag 106 freikommt. Während einer solchen Schwenkbewegung des Stiefels gleitet das haken­artige Ende 110 des Schiebers 100 entlang der genannten Quer­stange bis zur darauffolgenden Seitenauslösung. Hierzu ist im Bereich des Fersenbackens eine entsprechende Drehbewegung des Stiefels zugelassen.


    Ansprüche

    1. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung mit einem am verschwenkbaren Stiefelschaft angreifenden und zur Verriegelung des Stiefelschaftes mit einem insbesondere fersenseitigen Sohlenhalter zusammen­wirkenden Zwischenteil, wobei der Stiefelschaft bei geschlossenem Sohlenhalter über das Zwischenteil verriegelt und bei geöffnetem Sohlenhalter frei ver­schwenkbar ist, dadurch
    gekennzeichnet, daß ein das Zwischen­teil bildender Riegelhebel (20) vorgesehen ist, wel­cher vom Sohlenhalter (64) entgegen einer Feder­kraft (34) in eine Verriegelungsstellung einschwenk­bar ist, in der er sowohl am Stiefelschaft (12) als auch am Stiefelunterteil (14) angreift, wobei vor­zugsweise der Sohlenhalter (64) zur Beaufschlagung des Riegelhebels (20) einen besonderen, insbesonde­re vom Sohlenniederhalteteil (64′) getrennten Vor­sprung (86) aufweist.
     
    2. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach Anspruch 1, dadurch
    gekennzeichnet, daß der Riegelhebel (20) am einen Ende am Stiefelschaft (12) schwenkbar angelenkt und am freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil (14) in der Verriegelungsstel­lung hakenartig umgebogen ist und/oder das hakenar­tig umgebogene Ende des Riegelhebels (20) in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils (14) vorge­sehene Ausnehmung (32) angreift.
     
    3. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach Anspruch 1, oder 2, dadurch
    gekennzeichnet, daß der Stiefel­schaft (12) über den Riegelhebel (20) elastisch mit dem Stiefelunterteil (14) koppelbar ist, um auch bei verriegeltem Stiefelschaft entgegen einer Feder­kraft (28) unter Erzeugung eines Rückstellmoments ein begrenztes Verschwenken dieses Stiefelschaftes zuzulassen, wobei bevorzugt eine die Hebelschwenk­achse bildende Querachse (22) des Riegelhebels (20) in einem Langloch (36) des Stiefelschaftes (12) ge­führt und der Riegelhebel zur Herbeiführung einer im wesentlichen aufrechten Stiefelschaftstellung fe­derbelastet ist.
     
    4. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
    gekennzeichnet, daß zwischen dem ha­kenartig umgebogenen Ende des Riegelhebels (20) und der dieses hakenförmige Ende aufnehmenden Ausneh­mung (32) des Skistiefels (10) eine Kulisse (40) so angeordnet ist, daß bei in die Rücklage verschwenk­tem Stiefelschaft (12) und sich in der Ausnehmung abstützendem Riegelhebelende der Stiefelschaft den Sohlenhalter (64) über den Riegelhebel in Höhenaus­löserichtung beaufschlagt.
     
    5. Sicherheitsskibindung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Lagerteil, an dem um eine Querachse zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung schwenkbar ein Sohlenhalter, insbesondere Fersenhalter, angeordnet ist, der mit einem sich vom Lagerteil wegerstreckenden Federkä­fig fest verbunden ist, in dem eine einseitig am Fe­derkäfig abgestützte und mit der anderen Seite einen in Richtung zum Lagerteil bzw. von ihm weg am Federkäfig verschiebbar gelagerten Rastkolben beauf­schlagende Feder untergebracht ist, wobei die Kraft­wirkungslinie der Feder in einem ein Schließmoment erzeugenden Sinne mit Abstand von der Querachse an dieser vorbeiläuft und zwischen Rastkolben und La­gerteil eine Höhenauslösekulisse angeordnet ist, welche bei einem Schwenken des Sohlenhalters um die Querachse aus der Schließstellung in Öffnungsrich­tung ein Zurückweichen des Rastkolbens unter Erhö­hung der Federspannung bewirkt, dadurch
    gekennzeichnet, daß das Lagerteil (72) um eine skifeste, zumindest im wesentlichen vertikale Achse H drehbar gelagert und somit der Sohlenhalter (64) auch seitlich verschwenkbar ist, und daß zwischen dem Rastkolben (78) und einem ski­festen Gegenstück (66) eine Seitenauslösekulisse (90) angeordnet ist, welche bei einem seitlichen Verschwenken des Sohlenhalters aus der Schließstel­lung in eine seitliche Öffnungsrichtung wiederum ein Zurückweichen des Rastkolbens (80) unter Erhö­hung der Federspannung (82) bewirkt, wobei vor­zugsweise die Seitenauslösekulisse (90) aus einer flachen Querfläche (90′) des federbelasteten Rast­kolbens (78) und eine flachen Gegenquerfläche (90˝) des skifesten Gegenstücks (66) besteht.
     
    6. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 5, dadurch
    gekennzeichnet, daß das skifeste Ge­genstück durch einen skifesten, die vertikale Achse H definierenden Lagerzapfen (66) gebildet ist, wel­cher das Lagerteil (72) durchdringt und an dessen vom Ski (18) abgewandten äußeren Ende die Seitenaus­lösekulisse (90) vorgesehen ist, und/oder daß das der Seitenauslösekulisse (90) zugeordnete äußere Ende des Lagerzapfens (66) als verbreiterter Kopf ausgebildet ist, und daß das auf den Lagerzapfen aufgesetzte Lagerteil (72) zwischen dem verbreiter­ ten Kopf und dem Ski (18) oder einem skifesten Sockel (70) angeordnet ist.
     
    7. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 5 oder 6, da­durch gekennzeichnet, daß die Höhen­auslösekulisse (76) und/oder die Seitenauslösekulis­se (90) so ausgebildet ist, daß ab einem vorbestimm­ten Schwenkwinkel des Sohlenhalters (64) auf diesen ein Öffnungsmoment wirkt, so daß er den Skistiefel (10) nach oben bzw. seitlich freigibt, oder daß ein um eine skifeste Vertikalachse (46) drehbar gelager­tes Drehglied (48) vorgesehen ist, welches zur Fest­legung einer definierten Skistiefel-Drehachse mit dem Skistiefel (10) drehfest in Eingriff bringbar ist, wobei insbesondere die Vertikalachse (46) durch einen skifesten Vertikalzapfen (44) definiert ist und das auf den Vertikalzapfen aufgesetzte Dreh­glied (48) in einem Längsschlitz (56) auf der Unter seite des Skistiefels (10) eingreift.
     
    8. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein skifester vorderer Sohlenniederhalter (62) mit einem einen Abstand zum Ski (18) aufweisenden, nach hinten vorstehenden und in einen seitlich durchge­henden Schlitz (68) im Stiefelunterteil (14) ein­greifenden Vorsprung (60) vorgesehen ist.
     
    9. Sicherheitsskibindung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem lediglich höhenauslös­baren fersenseitigen Sohlenhalter, dadurch gekennzeichnet, daß ein um eine ski­feste Vertikalachse (46) drehbar gelagertes Dreh­glied (118) vorgesehen ist, welches zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse mit dem Ski­stiefel (10) drehfest in Eingriff bringbar ist und in dem ein am vorderen äußeren Ende einen skifesten Anschlag (106) hakenartig umgreifender Schieber (100) längsverschieblich geführt und im Sinne einer Verhakung mit dem Anschlag (106) federbelastet ist.
     
    10. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikal­achse (46) durch einen skifesten Vertikalzapfen (96) definiert ist, welcher an seiner Vorderseite eine Abflachung (98) aufweist, gegen die der feder­belastete Schieber (100) gehalten ist, so daß der mit einer Drehung des Drehglieds (118) entgegen der Federkraft (102) nach vorne verschobene Schieber (100) zur Seitenauslösung seitlich vom insbesondere U-bügelförmigen, querverlaufenden Anschlag (106) freikommt.
     




    Zeichnung