[0001] Die Erfindung betrifft eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Skisicherheitsbindung
gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 8 und 16, welche bevorzugt in Verbindung
mit der bindungsgekoppelten Skistiefelschaftentriegelung verwendbar ist.
[0002] Über bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelungen der eingangs genannten Art
wird der Schaft einer Skistiefels einerseits freigegeben, um zur Lauferleichterung
um eine Querachse nach vorne verschwenkt werden zu können. Andererseits wird diese
Verschwenkbarkeit zum Skifahren unterbunden, indem der verschwenkbare Stiefelschaft
über das Zwischenteil verriegelt wird.
[0003] In der DE-OS 28 08 805 ist eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung
der eingangs genannten Art beschrieben, bei der das Zwischenteil einerseits am schwenkbaren
Stiefelschaft angreift und andererseits unter das Sohlenniederhalteteil des Fersenhalters
greift.
[0004] Bei einer Vorrichtung zur Schließverspannung eines Skischuhes gemäß dem DE-Gbm 87
16 068 erfolgt die Schließverspannung zwischen einer Hintereinstiegsklappe und einem
Vorderschalenteil des Skischuhs über einen einem Seilzug zugeordneten Schließkolben,
welcher zur gleichzeitigen Fixierung des Schuhs am Ski wiederum unmittelbar vom Sohlenniederhalteteil
des Fersenhalters beaufschlagt wird.
[0005] Ungünstig bei den herkömmlichen Skistiefelschaftentrieglungen ist, daß das die Verriegelung
des schwenkbaren Stiefelschaftes herbeiführende Zwischenteil in die Skibindung selbst
eingreift.
[0006] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der trotz weiterhin gegebener automatischer
Verriegelung und Entriegelung des schwenkbaren Stiefelschaftes über ein Schließen
bzw. Auslösen des Sohlenhalters eine vorgegebene Auslösecharakteristik des Sohlenhalters
verfälschende Rückwirkungen auf den Sohlenhalter praktisch ausgeschlossen sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
vorgesehen.
[0008] Der Erfindungsgedanke ist demnach darin zu sehen, daß ein Riegelhebel mittels des
Sohlenhalters lediglich in die gewünschte Verriegelungsstellung überführt und in
dieser gehalten wird, in der dieser zur Verriegelung des schwenkbaren Schaftes einerseits
am Stiefelschaft und andererseits am Stiefelunterteil angreift. Nach einer jeden Auslösung
des Sohlenhalters sorgt die vorgesehene Federkraft dafür, daß der Riegelhebel zur
Freigabe des verschwenkbaren Stiefelschaftes automatisch wiederum in eine Entriegelungsstellung
gelangt.
[0009] Indem der Sohlenhalter zur Beaufschlagung des Riegelhebels vorzugsweise einen besonderen,
insbesondere vom Sohlenniederhalteteil getrennten Vorsprung aufweist, ist nicht nur
stets eine zurverlässige Überführung des Riegelhebels in die Verriegelungsstellung
gewährleistet, sondern auch eine klare Trennung zwischen der Sohlenniederhaltefunktion
und der Stiefelschaftentriegelung möglich.
[0010] Zweckmäßigerweise ist der Riegelhebel am einen Ende am Stiefelschaft schwenkbar
angelenkt und am freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil in der Verriegelungsstellung
hakenartig umgebogen. Das hakenartig umgebogene Ende des Riegelhebels greift hierbei
vorzugsweise in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils vorgesehene Ausnehmung
ein. Hierzu greift der Sohlenhalter beim Zuschnappen an den Riegelhebel an, um diesen
in die Ausnehmung hineinzudrücken, wodurch die beiden Schuhteile miteinander verbunden
werden.
[0011] Um auch bei verriegeltem Stiefelschaft entgegen einer Federkraft unter Erzeugung
eines Rückstellmoments ein begrenztes Verschwenken des Stiefelschafts zuzulassen,
ist der Stiefelschaft über den Riegelhebel zweckmäßigerweise elastisch mit dem Stiefelunterteil
koppelbar.
[0012] Obwohl grundsätzlich Rückwirkungen der Skistiefelschaftentriegelung auf eine vorgegebene
Auslösecharakteristik der Bindung ausgeschlossen sein sollen, kann es insbesondere
bei sowohl höhen- als auch seitenauslösbaren Sohlenhaltern von Vorteil sein, wenn
beispielsweise über den Riegelhebel der Sohlenhalter bei einem Rückwärtssturz in
Höhenauslöserichtung beaufschlagt wird. Ohne eine Höhenauslösung zu bewirken, kann
dies beispielsweise zu einer Erleichterung der Seitenauslösung bzw. einer Reibungskompensation
im Zusammenhang mit einer solchen Seitenauslösung führen.
[0013] So ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante vorgesehen, daß zwischen dem
hakenartig umgebogenen Ende des Riegelhebels und der dieses Ende aufnehmenden Ausnehmung
des Skistiefels eine Kulisse so angeordnet ist, daß bei in die Rücklage verschwenktem
Stiefelschaft und sich in der Ausnehmung abstützendem Riegelhebel der Stiefelschaft
den Sohlenniederhalter, insbesondere Fersenhalter, über den Riegelhebel in Höhenauslöserichtung
beaufschlagt.
[0014] Die bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung ist besonders vorteilhaft in
Verbindung mit einer solchen Sicherheitsskibindung verwendbar, welche ein Lagerteil
umfaßt, an dem um eine Querachse zwischen einer Schließ- und einer Öff nungsstellung
schwenkbar ein Sohlenhalter, insbesondere Fersenhalter, angeordnet ist, der mit einem
sich vom Lagerteil wegerstreckenden Federkäfig fest verbunden ist, in dem eine einseitig
am Federkäfig abgestützte und mit der anderen Seite einen in Richtung zum Lagerteil
bzw. von ihm weg am Federkäfig verschiebbar gelagerten Rastkolben beaufschlagende
Feder untergebracht ist, wobei die Kraftwirkungslinie der Feder in einem ein Schließmoment
erzeugenden Sinne mit Abstand von der Querachse an dieser vorbeiläuft und zwischen
Rastkolben und Lagerteil eine Höhenauslösekulisse angeordnet ist, welche bei einem
Schwenken des Sohlenhalters um die Querachse aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung
ein Zurückweichen des Rastkolbens unter Erhöhung der Federspannung bewirkt.
[0015] Der wesentliche Vorteil einer derartigen bekannten Sicherheitsskibindung (DE-PS
31 22 653) besteht darin, daß die Größe der Rückstellkraft im Höhenelastizitätsbereich
möglichst der Größe der Auslösekraft angenähert ist, ohne daß übermäßig starke Auslösefedern
vorgesehen sein müssen. Hierzu ist die Querachse bezüglich der in Verschieberichtung
des Rastkolbens verlaufenden Mittellängsachse mit radialem Abstand oberhalb bzw. auf
der dem Skischuh zugewandten Seite angeordnet, während der Abstützpunkt zwischen dem
Rastkolben und der Gegenrast, d.h. der Ort, an dem das Rastorgan auf der Gegenrast
anliegt, in Einspannlage auf der anderen Seite der Mittellängsachse liegt. Aufgrund
dieser Ausbildung wirken beim Verschwenken des Sohlenhalters aus seiner Schließlage
relativ große Anteile des zu überwindenden Kulissen-Rastwiderstandes unmittelbar
in Bewegungsrichtung des Rastkolbens, ohne auf denselben Seitenkräfte auszuüben,
die den Rastkolben auf seine Führungen im Federkäfig zu drücken suchen. Dadurch wird
vorteilhafterweise erreicht, daß die Auslösekräfte der Bindung im wesentlichen durch
die Eigenschaften der Rastfederung sowie die Ausbildung des Rastkolbens so wie der
Gegenrast bestimmt werden, während die Reibung des Rastkolbens im Federkäfig eine
vergleichsweise geringe Rolle spielt. Gleichzeitig wird dadurch ein gut reproduzierbares
Verhalten der Sicherheitsskibindung gewährleistet. Unter einem Federkäfig im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist jedes Bauteil zu verstehen, an dem die Auslösefeder
und der Rastkolben in der gewünschten Weise abgestützt bzw. verschiebbar gelagert
werden können.
[0016] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine derartige, vorteilhaft
mit der Skistiefelschaftentriegelung kombinierbare Sicherheitsskibindung so weiterzubilden,
daß auf baulich einfache Weise und durch Mehrfachausnutzung von Bauteilen die Vorteile
der aus der DE-PS 31 22 653 bekannten Sicherheitsskibindung aufrecht erhalten bleiben
und gleichzeitig mit im wesentlichen den gleichen Mitteln auch eine einwandfreie Seitenauslösung
gewährleistet ist.
[0017] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Kennzeichen des Patentanspruchs 5 angegebenen
Merkmale vorgesehen.
[0018] Bei einer derartigen, eine Höhenauslösung mit einer Seitenauslösung kombinierenden
Sicherheitsskibindung bedeutet eine Beaufschlagung des Sohlenhalters durch den Riegelhebel
der Skistiefelschaftentriegelung in Höhenauslöserichtung bei einem Rückwärtssturz
bzw. einem Rückwärtsschwenken des Schaftes, daß trotz ausbleibender Höhenauslösung
die Seitenauslösung erleichtert bzw. hierbei möglicherweise auftretende Reibungskräfte
kompensiert werden.
[0019] Die Seitenauslösekulisse kann zweckmäßigerweise aus einer flachen Querfläche des
federbelasteten Rastkolbens und einer flachen Gegenquerfläche des skiefesten Gegenstücks
bestehen. Wird der Sohlenhalter zusammen mit dem Lagerteil um die ski feste, zumindest
im wesentlichen vertikale Achse verschwenkt, so wird aufgrund der flachen Ausbildung
des zusammenwirkenden Flächenpaares der Rastkolben entgegen der Federkraft zurückgedrückt
und somit eine Seitenrückstellkraft erzeugt.
[0020] Zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse ist vorteilhafterweise ein
um eine skifeste Vertikalachse drehbar gelagertes Drehglied vorgesehen, welches mit
dem Skistiefel drehfest in Eingriff bringbar ist. Hierdurch wird eine eindeutige
Verdrehung des Skischuhs um eine unterhalb des Schienbeins befindliche Achse erzwungen,
was für eine saubere Auslösung wichtig ist.
[0021] Bevorzugt ist zusätzlich ein skifester vorderer Sohlenniederhalter mit einem einen
Abstand zum Ski aufweisenden, nach hinten vorstehenden und in einen seitlich durchgehenden
Schlitz im Stiefelunterteil eingreifenden Vorsprung vorgesehen.
[0022] Der seitlich durchgehende Schlitz sorgt dafür, daß bei einer Drehung des Skistiefels
um die definierte Achse der Schuh vorne sich seitlich vom Sohlenniederhalter lösen
kann. Der vordere Sohlenniederhalter erfüllt eine reine Schuhsohlen-Niederhaltefunktion,
wie sie sonst ein üblicher Vorderbacken mitübernimmt. Ein eigentlicher Vorderbacken
ist nicht erforderlich. Sowohl die Höhen- als auch die Seitenauslösung wird vom Fersenbacken
erfüllt.
[0023] Bei einer wiederum vorteilhafterweise mit der Skistiefelschaftentriegelung kombinierbaren
Sicherheitsskibindung mit einem lediglich höhenauslösbaren fersenseitigen Sohlenhalter
wie insbesondere gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5, ist erfindungsgemäß ein um
eine skifeste Vertikalachse drehbar gelagertes Drehglied vorgesehen, welches zur Festlegung
einer definierten Skistiefel-Drehachse mit dem Skistiefel drehfest in Eingriff bringbar
ist und in dem ein am vorderen äußeren Ende einen skifesten Anschlag hakenartig umgreifender
Schieber längsverschieblich geführt und im Sinne einer Verhakung mit dem Anschlag
federbelastet ist.
[0024] Hierbei ist die Vertikalachse vorzugsweise durch einen skifesten Vertikalzapfen
definiert, welcher an seiner Vorderseite eine Abflachung aufweist, gegen die der federbelastete
Schieber gehalten ist, so daß der mit einer Drehung des Drehglieds entgegen der
Federkraft nach vorne verschobene Schieber zur Seitenauslösung seitlich vom insbesondere
U-bügelförmigen, zumindest im wesentlichen querverlaufenden Anschlag freikommt.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Skisicherheitsbindung sowie
einer bindungsgekoppelten Skistiefelschaftentriegelung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Rückansicht des Gegenstands der Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Sohlenhalter
mit zugeordnetem Lagerteil, und
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer anderen Ausführungsvariante
der Skisicherheitsbindung sowie eine der Fig. 1 entsprechende bindungsgekoppelte
Skistiefelschaftentriegelung.
[0027] Nach Fig. 1 ist auf einem Ski 18 mittels einer Sicherheitsskibindung ein Skistiefel
10 befestigt, welcher ein am Ski fixiertes Stiefelunterteil 14 sowie einen um eine
Querachse 16 schwenkbaren Stiefelschaft 12 umfaßt. Die beiden Stiefelteile sind vorne
über ein Federelement 38 miteinander verbunden.
[0028] Der Skistiefel 10 weist auf seiner Rückseite eine bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung
auf. Diese Skistiefelschaftentriegelung umfaßt einen Riegelhebel 20, welcher zur
Verriegelung des schwenkbaren Stiefelschaftes 12 mit dem Stiefelunterteil 14 einerseits
am Stiefelschaft und andererseits am Stiefelunterteil angreift.
[0029] Der Riegelhebel 20 wird entgegen der Kraft einer Feder 34 durch einen fersenseitigen
Sohlenhalter 64 in die Verriegelungsstellung eingeschwenkt.
[0030] Zur Beaufschlagung des Riegelhebels 20 weist der Sohlenhalter 64 einen besonderen,
nasenartigen Vorsprung 86 auf. Dieser Vorsprung 86 ist getrennt oberhalb von einem
Sohlenniederhalteteil 64′ des Sohlenhalters 64 angeordnet.
[0031] Der Riegelhebel 20 ist am oberen Ende schwenkbar am Stiefelschaft 12 angelenkt,
während er am anderen, freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil 14
hakenartig zum Skistiefel 10 hin umgebogen ist. In der Verriegelungsstellung greift
das hakenartig umgebogene Ende des Riegelhebels 20 in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils
14 vorge sehene Ausnehmung 32 ein.
[0032] Der Stiefelschaft 12 ist über den Riegelhebel 20 elastisch mit dem Stiefelunterteil
14 koppelbar. Damit ist auch bei verriegeltem Stiefelschaft 12 entgegen einer Federkraft
ein begrenztes Verschwenken dieses Stiefelschaftes zugelassen, wobei mit einem Verschwenken
des Schaftes gleichzeitig ein Rückstellmoment erzeugt wird.
[0033] Die Hebelschwenkachse ist durch eine fest mit dem Riegelhebel 20 verbundene Querachse
22 gebildet.
[0034] Wie insbesondere auch Fig. 2 zeigt, ist diese Querachse 22 des Riegelhebels 20 seitlich
im Bereich ihrer beiden Enden in einem sich im wesentlichen parallel zur Stiefelrückwand
erstreckenden Langloch 36 im bzw. am Stiefelschaft 12 geführt.
[0035] Der obere Abschnitt des Riegelhebels 20 ist in einer Ausnehmung 26 des Stiefelschaftes
12 aufgenommen. Hierbei ist der Riegelhebel durch eine Feder 28 in eine obere Stellung
vorbelastet, in welcher die Querachse 22 an der oberen Begrenzung des Langlochs 36
anschlägt. Die Feder 28 stützt sich einerseits am die Querachse 22 tragenden Ende
des Riegelhebels und andererseits an einer die Ausnehmung 26 nach unten begrenzenden
Querwand des verschwenkbaren Stiefelschaftes 12 ab. Auf dieser Querwand ist ein Vorsprung
120 vorgesehen, auf den die Feder 28 mit dem betreffenden Ende aufgeschoben ist (vgl.
Fig. 2). Ein entsprechender Vorsprung 122 für den gleichen Zweck ist im Bereich der
Querachse 22 am Riegelhebel 20 für das andere Ende der Feder 28 vorgesehen.
[0036] Die sich am unteren Ende gegen eine die Ausnehmung 26 begrenzende Querwand des Stiefelschaftes
12 und am oberen Ende am Riegelhebel 20 abstützende Feder 28 ermöglicht die erwähnte
begrenzte Verschwenkung des Stiefelschaftes 12 nach vorne trotz der Verriegelung.
Eine solche Verschwenkung erfolgt entgegen der Kraft der Feder 28 und erzeugt gleichzeitig
ein Rückstellmoment.
[0037] Die den Riegelhebel 20 in eine Entriegelungsstellung vorbelastende Feder 34 ist
in einer im unteren, die Ausnehmung 26 begrenzenden Abschnitt des Stiefelschaftes
12 vorgesehenen Ausnehmung aufgenommen. Diese Feder 34 stützt sich einerseits am
Boden dieser Ausnehmung und andererseits am Riegelhebel 20 ab.
[0038] Wie beispielsweise in Fig. 1 zu erkennen ist, ist der untere Abschnitt des Riegelhebels
20 gegenüber dem oberen Abschnitt leicht zum Skischuh 10 hin abgewinkelt und verläuft
parallel zur ebenfalls abgeschrägten Außenwand des unteren Abschnitts des Stiefelschaftes
12.
[0039] Dadurch, daß der Riegelhebel 20 beim Schließen des Sohlenhalters 64 unter beaufschlagung
dessen unteren Abschnitts durch den besonderen Vorsprung 86 lediglich in die Verriegelung
verbracht und dort mit dem Stiefelunterteil 14 verrastet wird, greift diese bindungsgekoppelte
Skistiefelschaftentriegelung praktisch nicht in die Bindung ein, d.h. es erfolgt
keine Verfälschung der vorgegebenen bzw. eingestellten Auslösecharakteristik des
Sohlenhalters 64. Es genügt vielmehr beispielsweise bereits ein normaler Fersenbacken,
welcher insbesondere einen entsprechend ausgebildeten Anschlag 86 aufweist, welcher
beim Zuschnappen der Bindung von hinten an den Riegelhebel angreift und diesen in
die Ausnehmung 32 des Stiefelunterteils 14 hineindrückt, wodurch die beiden Schuhteile
miteinander verbunden werden. Gleichzeitig bewirkt die Feder 34, daß der Riegelhebel
20 beim Öffnen der Bindung von selbst wieder aus der Verriegelungsvertiefung des Stiefelunterteils
herausgedrückt wird, so daß man, ohne den Hebel mit der Hand zu manipulieren, sofort
wieder normal und bequem gehen kann.
[0040] Zwischen dem hakenartig umgebogenen Ende des Riegelhebels 20, welches eine Art Riegelzapfen
30 bildet, und der dieses Ende aufnehmenden Ausnehmung 32 des Skistiefels 10 ist eine
Kulisse 40 mit einer schrägen, durch die untere Wandung der Ausnehmung 32 gebildeten
Kulissenbahn vorgesehen, auf welcher sich der Riegelzapfen 30 abstützt. Die Kulisse
40 ist derart ausgelegt bzw. angeordnet, daß bei in die Rücklage verschwenktem Stiefelschaft
12 und sich in der Ausnehmung bzw. auf deren Kulissenbahn abstützendem Riegelzapfen
30 der Stiefelschaft 12 den Sohlenhalter 64 über den Riegelhebel 20 und den Vorsprung
86 im Bereich des Pfeiles 88 in Höhenauslöserichtung beaufschlagt. Hierbei stützt
sich der obere, linke äußere Rand des Riegelhebels 20 an der die Ausnehmung 26 begrenzenden
oberen Querwand des Stiefelschaftes 12 ab. Auf der gegenüberliegenden Seite der Querachse
stützt sich der Riegelhebel 20 über einen abgerundeten Vorsprung 24 an der inneren,
die Ausnehmung 26 begrenzenden Wand des Stiefelschafts 12 ab. Dieser rundliche Vorsprung
24 erleichtert eine Verschwenkung des Riegelhebels 22 unter gleichzeitiger Auflage
an der genannten inneren Begrenzungswand.
[0041] Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 ist eine mit der bindungsgekoppelten
Skistiefelschaftentriegelung zusammenwirkende Sicherheitsskibindung vorgesehen, welche
sowohl für eine Höhenauslösung als auch für eine Seitenauslösung ausgelegt ist.
[0042] Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, umfaßt die Skisicherheitsbindung ein Lagerteil 72,
an dem um eine Querachse 74 zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verschwenkbar
ein Sohlenhalter 64, im vorliegenden Fall ein Fersenhalter, angeordnet ist. Dieser
Sohlenhalter 64 ist mit einem sich vom Lagerteil 72 wegerstreckenden Federkäfig 80
fest verbunden, im vorliegenden Falle einstückig mit diesem ausgebildet.
[0043] Im Federkäfig 80 ist eine Feder 82 angeordnet, welche sich einerseits an einem beispielsweise
in den Federkäfig eingeschraubten Vorspanneinsatz 84 und andererseits an einem verschiebbar
im Federkäfig 80 gelagerten Rastkolben 78 abstützt. Dieser Rastkolben 78 ist in Längsrichtung
des Federkäfigs 80 entgegen der Kraft der Feder 82 vom Lagerteil 72 weg verschiebbar.
[0044] Die Kraftwirkungslinie der Feder 82 läuft in einem ein Schließmoment erzeugenden
Sinne mit Abstand von der Querachse 74 an dieser vorbei. Zwischen dem Rastkolben
78 und dem Lagerteil 72 ist eine Höhenauslösekulisse 76 angeordnet, welche bei einem
Schwenken des Sohlenhalters 64 um die Querachse 74 aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung
ein Zurückweichen des Rastkolbens 78 unter Erhöhung der Spannung der Feder 82 bewirkt.
[0045] Die Höhenauslösekulisse 76 besteht aus einer am Lagerteil 72 ausgebildeten Kulissenbahn
76′ und einem an dem Rastkolben 78 ausgebildeten Rastvorsprung 76˝.
[0046] Der Sohlenhalter 64 umfaßt ferner ein die Sohle des Stiefelunterteils 14 von oben
beaufschlagendes Sohlenniederhalteteil 64′ und unten einen zum Schließen der Bindung
vorgesehenen Trittsporn 64˝.
[0047] Sofern am Sohlenhalter eine den Auslösewert erreichende Höhenkraft angreift, schwenkt
dieser Sohlenhalter 64 mit dem Federkäfig 80 entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei der
Rastkolben 78 aufgrund des Entlanggleitens des Rastvorsprungs 76˝ an der Kulissenbahn
76′ unter Zusammendrückung der Feder 82 nach hinten gedrängt wird. Sobald der Kulminationspunkt
94 der Kulissenhabn überschritten ist, schnappt der Sohlenhalter 64 selbsttätig in
die Öffnungsstellung.
[0048] Um gleichzeitig auch eine Seitenauslösung zu ermöglichen, ist das Lagerteil 72 um
eine skifeste, vertikale Achse H drehbar gelagert. Der Sohlenhalter 64 einschließlich
des Federkäfigs 80 ist demnach zusammen mit dem Lagerteil 72 auch seitlich verschwenkbar.
[0049] Zwischen dem Rastkolben 78 und einem durch einem Lagerzapfen 66 gebildeten skifesten
Gegenstück ist eine Seitenauslösekulisse 90 angeordnet. Diese Seitenauslösekulisse
90 bewirkt bei einem seitlichen Verschwenken der Sohlenhalters 64 aus der Schließstellung
in eine seitliche Öffnungsrichtung wiederum ein Zurückweichen des Rastkolbens 80
unter Erhöhung der Spannung der Feder 82.
[0050] Die Seitenauslösekulisse 90 kann in einfachsten Falle aus einer flachen Querfläche
90′ am federbelasteten Rastkolben 78 und einer flachen Gegenquerfläche 90˝ am skifesten
Lagerzapfen 66 bestehen. Insbesondere in Fig. 2 ist zu erkennen, ist die flache Gegenquerfläche
90˝ des beschriebenen Ausführungsbeispiels durch zwei seitlich außenliegende Abschnitte
gebildet, von denen in Fig. 3 lediglich einer gezeigt ist. Im mittleren Bereich tritt
die betreffende Wand zur Querachse 74 hin zurück, wobei der Übergang im Schnitt gemäß
einer rundlichen Kurve verläuft.
[0051] In Fig. 3 ist ferner zu erkennen, wie die Querachse 74 einerseits das Lagerteil
72 durchsetzt und andererseits in den Seitenwänden 112, 114 (vgl. Fig. 2) des Sohlenhalters
64 gelagert ist. Schließlich ist in Fig. 3 ebenso wie in Fig. 1 eine Ausnehmung 92
im Sohlenbereich des Stiefelunterteils 14 angedeutet, in die das Sohlenniederhalteteil
64′ des Sohlenhalters 64 eintritt.
[0052] Der skifeste Lagerzapfen 66 durchsetzt das Lagerteil 72, an dessen äußerem, vom Ski
18 abgewandten Ende die Seitenauslösekulisse 90 angeordnet ist.
[0053] Das die Seitenauslösekulisse 90 aufweisende Ende des Lagerzapfens 66 ist als verbreiterter
Kopf ausgebildet. Das auf den Lagerzapfen 66 aufgesetzte Lagerteil 72 ist zwischen
diesem verbreiterten Kopf und einem skifesten Sockel 70 angeordnet.
[0054] Der Sohlenhalter 64 ist demnach um die durch den skifesten Lagerzapfen 66 definierte
Hochachse H seitlich verschwenkbar. Infolge der beispielsweise flachen Ausbildung
des Flächenpaares 90′, 90˝ der Seitenauslösekulisse 90 wird der federbelastete Rastkolben
78 mit einer jeden Verschwenkung zurückgedrückt, so daß stets eine Seitenrückstellkraft
erzeugt wird. Ab einem vorbestimmten Schwenkwinkel des Sohlenhalters 64 wird der Skistiefel
10 seitlich freigegeben. Andererseits bricht die Seitenkraft stets zusammen, sobald
eine Höhenauslösung beginnt, da auch mit einer jeden Höhenauslösung der Rastkolben
vom Lagerteil bzw. dem Lagerzapfen weggedrückt wird.
[0055] Die Skisicherheitsbindung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel umfaßt ferner ein
Drehglied 48, welches um eine skifeste Vertikalachse 46 drehbar gelagert ist. Diese
auf dem Ski 18 stehende Hochsachse 46 wird durch einen Vertikalzapfen 44 definiert,
welcher vorzugsweise im Bereich des Knöchels auf dem Ski 18 befestigt ist. Zur Festlegung
einer definierten Skistiefel-Drehachse ist das auf den Vertikalzapfen 44 aufgesetzte
Drehglied 48 zumindest teilweise in einem Längsschlitz 56 auf der Unterseite des
Stiefelunterteils 14 aufgenommen.
[0056] Der Vertikalzapfen 44 weist auf seiner dem Fersenhalter 64 zugeordnete Seite eine
Abflachung auf, gegen die ein durch eine Feder 54 belasteter Rastkolben 50 gehalten
ist. Mit jeder Verschwenkung des Skistiefels 10 und damit des Drehglieds 48 wird
demnach ein Rückstellmoment erzeugt. Das Drehglied 48 weist ferner einen Freiraum
52 für die vom Rastkolben 50 verdrängte Luft auf.
[0057] Darüberhinaus ist ein skifester vorderer Sohlenniederhalter 62 vorgesehen. Dieser
bockartige Sohlenniederhalter 62 weist einen einen Abstand zum Ski 18 aufweisenden,
nach hinten vorstehenden Vorsprung 60 auf. Dieser Vorsprung 60 greift in einen seitlich
durchgehenden Schlitz 68 im Stiefelunterteil 14 ein. Demnach untergreift ein Ansatz
58 im Sohlenbereich des Stiefelunterteils 14 den genannten Vorsprung 60.
[0058] Eine Besonderheit dieser ersten Ausführungsform der Skisicherheitsbindung ist demnach,
daß kein eigentlicher Vorderbacken vorgesehen ist, sondern in der Mitte des Schuhs
ein Längsschlitz ausgebildet ist, in dem ein drehbar am Ski gelagertes Drehglied
aufgenommen ist. Hierdurch wird eine eindeutige Verdrehung des Skischuhs um eine
vorzugsweise unterhalb des Schienbeins befindliche Achse erzwungen, was für eine saubere
Auslösung wichtig ist. Vorne sitzt die Sohle mit dem Ansatz 58 unter dem Vorsprung
60 des Sohlenniederhalters 62, wobei der seitlich durchgehende Schlitz 68 dafür sorgt,
daß bei einer Drehung um die Hoch- bzw. Vertikalachse 46 der Schuh sich vorne seitlich
vom Niederhalter lösen kann. Dieser Sohlenniederhalter hat eine reine Schuhsohlen-Niederhaltefunktion,
wie sie sonst ein üblicher Vorderbacken mitübernimmt. Sowohl die Höhenauslösung als
auch die Seitenauslösung erfolgt lediglich über den Fersenbacken.
[0059] Bei einem Rückwärtssturz stützt sich der untere Riegelzapfen 30 des Riegelhebels
20 auf der durch die untere Begrenzung der Ausnehmung 32 gebildeten Kulissenbahn ab.
Im Bereich des Pfeils 88 erfolgt damit eine Beaufschlagung des Sohlenhal ters 64
über den Vorsprung 86 in Höhenauslöserichtung. Mit dieser Beaufschlagung des Sohlenhalters
64 ergibt sich infolge der Verschwenkung des Sohlenhalters um die in den Seitenwänden
112, 114 gelagerte und das Lagerteil 72 durchsetzende Querachse 74 (vgl. auch Fig.
2) und dem damit verbundenen Zurückdrängen des federbelasteten Rastkolbens 78 eine
Erleichterung der Seitenauslösung bzw. eine Kompensation der am vorderen Sohlenniederhalter
62 auftretenden Reibkräfte.
[0060] Um diese Reibkräfte insbesondere für eine Seitenauslösung weiter zu reduzieren, greift
der Ansatz 58 der Schuhsohle, wie Fig. 1 zeigt, mit Spiel in den unterhalb dem Vorsprung
60 des vorderen Sohlenniederhalters 62 gelegenen Zwischenraum. Andererseits kann
zwischen der Sohle und der Oberfläche des Vorsprungs 60, insbesondere an der Sohle,
ein Reibbelag vorgesehen sein. Bei einem Rückwärtssturz gelangt dieser Reibbelag
automatisch außer Eingriff mit dem Vorsprung 60 bzw. der Sohle.
[0061] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist dieselbe Skistiefelschaftentriegelung
mit dem gleichen Riegelhebel 20 wie beim ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen. Dagegen
ist der mit der Skistiefelschaftentriegelung zusammenwirkende Fersenhalter 64 im Gegensatz
zum ersten Ausführungsbeispiel lediglich für eine Höhenauslösung ausgelegt, während
eine spezielle Seitenauslösung im vorderen Bereich der Schuhsohle vorgesehen ist.
[0062] Gemäß Fig. 4 ist das Lagerteil 72′, an dem der Sohlenhalter 64 um die Querachse 74
schwenkbar angeordnet ist, fest am Ski 18 angebracht. Zwischen dem Rastkolben 78 und
dem Lagerteil 72′ ist weiterhin eine Höhenauslösekulisse 76 angeordnet. Eine Seitenauslösekulisse
fehlt. Stattdessen weist der Rastkolben 78 eine Flanke 76‴ auf, an der der den Kulminationspunkt
94 bestimmende Vorsprung des Lagerteils 72′ nach dem Überschreiten des Kulminationspunktes
entlanggleiten kann. Die Flanke 76‴ ist so schräg ausgebildet, daß ein Öffnungsmoment
auf den Sohlenhalter 64 ausgeübt wird, sobald der genannte Vorsprung die Flanke 76‴
erreicht hat.
[0063] Der Sohlenhalter 64 weist wiederum ein Sohlenniederhalteteil 64′ sowie einen Trittsporn
64˝ auf, wobei das Sohlenniederhalteteil 64′ im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel
kürzer ist.
[0064] Neben dem lediglich für eine Höhenauslösung ausgelegten Sohlen- bzw. Fersenhalter
64 ist ein um eine skifeste Vertikalachse bzw. Hochachse 46 drehbar gelagertes Drehglied
118 vorgesehen, welches zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse wiederum
mit dem Skistiefel 10 drehfest in Eingriff bringbar ist. Das drehglied ist ebenso
wie beim ersten Ausführungsbeispiel zur Erleichterung des Einstiegs an den Enden abgeschrägt.
[0065] Die Vertikalachse 46 wird durch einen skifesten Verikalzapfen 96 definiert, auf
den das Drehglied 118 aufgesetzt ist.
[0066] Im Drehglied 118 ist längsverschieblich ein im Bereich der Schuhspitze aus dem Drehglied
heraustretender Schieber 100 geführt. An diesem äußeren, vorderen Ende ist der Schieber
100 zur Bildung eines Hakens 110 nach oben und mit Abstand vom Ski 18 zurück zur Ferse
hin umgebogen. Mit diesem hakenartigen Ende 110 umgreift der Schieber 100 von vorne
einen skifesten Anschlag 106, welcher insbesondere einen querverlaufenden Zapfen
umfaßt und vorzugsweise in Form eines U-Bügels ausgebildet ist.
[0067] Der Schieber 100 ist durch eine Feder 102 im Sinne einer Verhakung mit dem U-bügelförmigen
skifesten Anschlag 106 beaufschlagt. Hierzu ist der Schieber 100 mit einem hinteren,
kol benartigen Abschnitt gegen eine vordere Abflachung 98 des Vertikalzapfens 96
gehalten. Die Feder 102 stützt sich einerseits an einer innenliegenden Querwand 104
des Drehglieds 118 und andererseits an der vorderen Stirnwand des hinteren, kolbenartigen
Abschnitts des Schiebers 100 ab.
[0068] Das Drehglied 118 tritt wiederum in eine Ausnehmung 108 an der Unterseite des Skistiefels
10 ein.
[0069] Mit einem Verschwenken des Skistiefels 10 und damit des Drehglieds 118 um die Vertikalachse
46 wird der Schieber 100 aufgrund der Abflachung 98 des Vertikalzapfens 96 nach vorne
verschoben, so daß er mit seinem hakenartigen Ende 110 zur Seitenauslösung seitlich
vom U-bügelförmigen, eine querverlaufende Stange aufweisenden Anschlag 106 freikommt.
Während einer solchen Schwenkbewegung des Stiefels gleitet das hakenartige Ende 110
des Schiebers 100 entlang der genannten Querstange bis zur darauffolgenden Seitenauslösung.
Hierzu ist im Bereich des Fersenbackens eine entsprechende Drehbewegung des Stiefels
zugelassen.
1. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung mit einem am verschwenkbaren Stiefelschaft
angreifenden und zur Verriegelung des Stiefelschaftes mit einem insbesondere fersenseitigen
Sohlenhalter zusammenwirkenden Zwischenteil, wobei der Stiefelschaft bei geschlossenem
Sohlenhalter über das Zwischenteil verriegelt und bei geöffnetem Sohlenhalter frei
verschwenkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein das Zwischenteil bildender Riegelhebel (20) vorgesehen ist, welcher vom
Sohlenhalter (64) entgegen einer Federkraft (34) in eine Verriegelungsstellung einschwenkbar
ist, in der er sowohl am Stiefelschaft (12) als auch am Stiefelunterteil (14) angreift,
wobei vorzugsweise der Sohlenhalter (64) zur Beaufschlagung des Riegelhebels (20)
einen besonderen, insbesondere vom Sohlenniederhalteteil (64′) getrennten Vorsprung
(86) aufweist.
2. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Riegelhebel (20) am einen Ende am Stiefelschaft (12) schwenkbar angelenkt
und am freien Ende für einen Eingriff mit dem Stiefelunterteil (14) in der Verriegelungsstellung
hakenartig umgebogen ist und/oder das hakenartig umgebogene Ende des Riegelhebels
(20) in eine auf der Rückseite des Stiefelunterteils (14) vorgesehene Ausnehmung
(32) angreift.
3. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach Anspruch 1, oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stiefelschaft (12) über den Riegelhebel (20) elastisch mit dem Stiefelunterteil
(14) koppelbar ist, um auch bei verriegeltem Stiefelschaft entgegen einer Federkraft
(28) unter Erzeugung eines Rückstellmoments ein begrenztes Verschwenken dieses Stiefelschaftes
zuzulassen, wobei bevorzugt eine die Hebelschwenkachse bildende Querachse (22) des
Riegelhebels (20) in einem Langloch (36) des Stiefelschaftes (12) geführt und der
Riegelhebel zur Herbeiführung einer im wesentlichen aufrechten Stiefelschaftstellung
federbelastet ist.
4. Bindungsgekoppelte Skistiefelschaftentriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem hakenartig umgebogenen Ende des Riegelhebels (20) und der dieses
hakenförmige Ende aufnehmenden Ausnehmung (32) des Skistiefels (10) eine Kulisse
(40) so angeordnet ist, daß bei in die Rücklage verschwenktem Stiefelschaft (12)
und sich in der Ausnehmung abstützendem Riegelhebelende der Stiefelschaft den Sohlenhalter
(64) über den Riegelhebel in Höhenauslöserichtung beaufschlagt.
5. Sicherheitsskibindung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit
einem Lagerteil, an dem um eine Querachse zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung
schwenkbar ein Sohlenhalter, insbesondere Fersenhalter, angeordnet ist, der mit einem
sich vom Lagerteil wegerstreckenden Federkäfig fest verbunden ist, in dem eine einseitig
am Federkäfig abgestützte und mit der anderen Seite einen in Richtung zum Lagerteil
bzw. von ihm weg am Federkäfig verschiebbar gelagerten Rastkolben beaufschlagende
Feder untergebracht ist, wobei die Kraftwirkungslinie der Feder in einem ein Schließmoment
erzeugenden Sinne mit Abstand von der Querachse an dieser vorbeiläuft und zwischen
Rastkolben und Lagerteil eine Höhenauslösekulisse angeordnet ist, welche bei einem
Schwenken des Sohlenhalters um die Querachse aus der Schließstellung in Öffnungsrichtung
ein Zurückweichen des Rastkolbens unter Erhöhung der Federspannung bewirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lagerteil (72) um eine skifeste, zumindest im wesentlichen vertikale Achse
H drehbar gelagert und somit der Sohlenhalter (64) auch seitlich verschwenkbar ist,
und daß zwischen dem Rastkolben (78) und einem skifesten Gegenstück (66) eine Seitenauslösekulisse
(90) angeordnet ist, welche bei einem seitlichen Verschwenken des Sohlenhalters aus
der Schließstellung in eine seitliche Öffnungsrichtung wiederum ein Zurückweichen
des Rastkolbens (80) unter Erhöhung der Federspannung (82) bewirkt, wobei vorzugsweise
die Seitenauslösekulisse (90) aus einer flachen Querfläche (90′) des federbelasteten
Rastkolbens (78) und eine flachen Gegenquerfläche (90˝) des skifesten Gegenstücks
(66) besteht.
6. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das skifeste Gegenstück durch einen skifesten, die vertikale Achse H definierenden
Lagerzapfen (66) gebildet ist, welcher das Lagerteil (72) durchdringt und an dessen
vom Ski (18) abgewandten äußeren Ende die Seitenauslösekulisse (90) vorgesehen ist,
und/oder daß das der Seitenauslösekulisse (90) zugeordnete äußere Ende des Lagerzapfens
(66) als verbreiterter Kopf ausgebildet ist, und daß das auf den Lagerzapfen aufgesetzte
Lagerteil (72) zwischen dem verbreiter ten Kopf und dem Ski (18) oder einem skifesten
Sockel (70) angeordnet ist.
7. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenauslösekulisse (76) und/oder die Seitenauslösekulisse (90) so ausgebildet
ist, daß ab einem vorbestimmten Schwenkwinkel des Sohlenhalters (64) auf diesen ein
Öffnungsmoment wirkt, so daß er den Skistiefel (10) nach oben bzw. seitlich freigibt,
oder daß ein um eine skifeste Vertikalachse (46) drehbar gelagertes Drehglied (48)
vorgesehen ist, welches zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse mit
dem Skistiefel (10) drehfest in Eingriff bringbar ist, wobei insbesondere die Vertikalachse
(46) durch einen skifesten Vertikalzapfen (44) definiert ist und das auf den Vertikalzapfen
aufgesetzte Drehglied (48) in einem Längsschlitz (56) auf der Unter seite des Skistiefels
(10) eingreift.
8. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein skifester vorderer Sohlenniederhalter (62) mit einem einen Abstand zum Ski
(18) aufweisenden, nach hinten vorstehenden und in einen seitlich durchgehenden Schlitz
(68) im Stiefelunterteil (14) eingreifenden Vorsprung (60) vorgesehen ist.
9. Sicherheitsskibindung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem
lediglich höhenauslösbaren fersenseitigen Sohlenhalter, dadurch gekennzeichnet, daß ein um eine skifeste Vertikalachse (46) drehbar gelagertes Drehglied (118)
vorgesehen ist, welches zur Festlegung einer definierten Skistiefel-Drehachse mit
dem Skistiefel (10) drehfest in Eingriff bringbar ist und in dem ein am vorderen
äußeren Ende einen skifesten Anschlag (106) hakenartig umgreifender Schieber (100)
längsverschieblich geführt und im Sinne einer Verhakung mit dem Anschlag (106) federbelastet
ist.
10. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalachse (46) durch einen skifesten Vertikalzapfen (96) definiert ist,
welcher an seiner Vorderseite eine Abflachung (98) aufweist, gegen die der federbelastete
Schieber (100) gehalten ist, so daß der mit einer Drehung des Drehglieds (118) entgegen
der Federkraft (102) nach vorne verschobene Schieber (100) zur Seitenauslösung seitlich
vom insbesondere U-bügelförmigen, querverlaufenden Anschlag (106) freikommt.