[0001] Die Erfindung betrifft eine Glühkerze, wie sie im Oberbegriff des Hauptanspruchs
beschrieben ist.
[0002] Bei kaltem, unterhalb der Selbststarttemperatur liegendem Motor müssen luftverdichtende
Brennkraftmaschinen mit Hilfe von Glühkerzen angelassen werden.
[0003] Die genannten Glühkerzen benötigen eine gewisse Zeit, um sich auf ihre Arbeitstemperatur
zu erhitzen. Erst dann kann die Brennkraftmaschine angelassen werden. Diese Zeitdauer,
auch Vorglühzeit gennant, ist bei der genannten Kerze schon recht kurz. Dennoch ist
sie gegenüber dem Benzinmotor noch relativ lang, der sofort anlaßbereit ist.
[0004] Man ist deshalb bemüht, die Vorglühzeit möglichst noch weiter zu verkürzen.
[0005] Bei den bekannten Glühstiftkerzen ist die Regelwendel üblicher Weise aus reinem Nickel
gefertigt, wobei sich ein Widerstandsverhältnis von etwa 7, bezogen auf ein Temperaturverhältnis
20°/1000°C ergibt, d. h., daß der Widerstand bei 1000°C etwa 7 mal so groß wie bei
20°C ist. Auf diese Weise lassen sich Glühstiftkerzen herstellen, deren Aufheizzeit
im Bereich von etwa 5 bis 6 Sekunden liegt; an der Glührohrspitze beträgt die Temperatur
dann etwa 850°C, während sich nach etwa 10 Sekunden eine Beharrungstemperatur von
etwa 1140°C bei Nennspannung einstellt.
[0006] Wie die Praxis gezeigt hat, ist bei dieser Temperatur die Belastbarkeit der Wendeln
erreicht, so daß bei weiterer theoretisch möglicher Verkürzung der Aufheizzeit durch
Veränderungen beispielsweise der Wendelgeometrie oder durch konstruktive Gestaltung
des Glührohres die Lebensdauer der Glühkerze erheblich beeinträchtigt wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile Glühstiftkerzen zur Verfügung zu stellen, deren Aufheizzeit gegenüber der
der vorbekannten Glühstiftkerzen deutlich verringert ist, wobei gleichzeitig eine
ausreichende Lebensdauer der Glühkerzen gewährleistet ist. Gleichzeitig sollen solche
Glühstiftkerzen einfach herstellbar sein und den Einsatz von Steuergeräten zur Lösung
der gestellten Aufgabe entbehrlich machen. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren
zur Herstellung solcher Glühstiftkerzen.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst. Weitere wesentliche und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den nachfolgenden Ansprüchen 2 bis 14.
[0009] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert:
Fig. 1 ist die graphische Wiedergabe des Widerstandsverhältnisses verschiedener Wendeldrahtmaterialien
in Abhängigkeit von der Temperatur.
Fig. 2 ist die graphische Darstellung der Temperatur der Heizstab-Oberfläche in Abhängigkeit
von der Zeit.
Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze.
Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze.
[0010] Es wurde gefunden, daß theoretisch durch Veränderung der Wendelgeometrie des Wendeldrahtes
sowie der Ausbildung des Glühstiftes Aufheizzeiten unter 5 Sekunden erhältlich sind,
wobei deren Lebensdauer jedoch für den gewünschten Zweck völlig unzureichend ist.
Es wurde gefunden, daß dieses vor allem daran liegt, daß die schnelle Aufheizperiode
nicht zu "bremsen" ist, so daß sich der Heizstab auf eine Behar rungstemperatur von
mehr als 1130° bei üblicher Batteriespannung nach etwa 10 Sekunden einstellt, wobei
nach diesseitiger Erkenntnis diese Temperatur die Lebensdauer solcher Glühstiftkerzen
entscheidend beeinträchtigt.
[0011] Verwendet man demgegenüber als Regelwendel eine Widerstandswendel mit höherem Widerstand
ist es nicht möglich, die gewünschte Verkürzung der Aufheizzeit zu erzielen, wenn
man auf eine Beharrungstemperatur von etwa 1000°C abzielt.
[0012] Überraschenderweise wurde gefunden, daß sowohl die Aufheizzeit verringert wie auch
die funktionsgemäße Lebensdauer erzielbar ist, wenn man für die Regelwendel ein Material
verwendet, das ein Widerstandsverhältnis von größer als etwa 7,5, vorzugsweise größer
als 12 und insbesondere von etwa 14 aufweist.
[0013] Geeignete Materialien sind nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, Reinnickel
sondern beispielsweise Legierungen aus Nickel/Eisen und Kobalt/Eisen, insbesondere
Kobalt/Eisen, vorzugsweise Legierungen gemäß Ansprüchen 7 und 8.
[0014] Als ganz besonders geeignet haben sich solche Materialien herausgestellt, die nicht
nur das genannte Widerstandsverhältnis aufweisen, sondern bei denen sich die Widerstandsänderung
in einem bestimmten Temperaturbereich "sprunghaft" ändert, d. h., daß er sich nicht
etwa linear wie bei rein Nickel sondern wie den genannten Legierungen im Bereich von
600 bis 900° sehr schnell, bezogen auf den übrigen Kurvenverlauf, verändert. Dieses
wird durch die Kurven gemäß Figur 1 aufgezeigt, in der der Verlauf des Widerstandsverhältnisses
in Abhängigkeit von der Temperatur für die genannten Materialien schematisch wiedergegeben
wird.
[0015] Entsprechend erfindungsgemäß ausgebildete Glühstiftkerzen zeigen bezüglich ihrer
Oberflächentemperatur als Funktion der Zeit ein Verhalten gemäß Figur 2. Während bei
diesem gezeigten Beispiel die Glühstiftkerze aus dem Stand der Technik die Glühstiftspitzentemperatur
von 850° nach etwa 8 Sekunden erreicht hat, erreicht die erfindungsgemäße Glühstiftkerze
diese Temperatur nach etwa 3 bis 4 Sekunden. Darüber hinaus ergibt sich aus der Darstellung,
daß die erfindungsgemäße Glühstiftkerze bezüglich der Oberflächentemperatur sehr
stark "gebremst" wird und sich auf eine Beharrungstemperatur gemäß Figur 2 von etwa
1000° einstellt, während die Glühstiftkerze aus dem Stand der Technik sich auf eine
Beharrungstemperatur von etwa über 1150° einstellt.
[0016] Die niedrige Beharrungstemperatur der erfindungsgemäßen Glühkerze verbessert jedoch
nicht nur die Lebensdauer der Glühstiftkerze entscheidend; sie ermöglicht vor allem
auch, daß mit dieser Kerze in den laufenden Motor mit höherer Generatorspannung (bis
zu 13 Volt an der Kerze) nachgeglüht werden kann, ohne Heiz- und Regelwendel zu zerstören;
dieser Möglichkeit des Nachglühens kommt wesentliche Bedeutung zur Verminderung der
Schadstoffe im Abgas von Dieselmotoren zu. Auf diese Weise entfallen beim Nachglühen
die sonst vorzusehenden aufwendigen elektrischen oder elektronischen Steuerungen.
[0017] Eine typische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze ist in Figur 3
wiedergegeben.
[0018] Der Glühstift 1, als verschlossenes Glührohr ausgebildet, besteht üblicherweise
aus korrosionsbeständigem Werkstoff, vorzugsweise Inconel 600 oder 601.
[0019] In diesem Schutzrohr ist eine Wendelkombination 2/3 in einem gut wärmeleitenden Isolierstoff
4 (beispielsweise Magnesiumoxid) eingebettet.
[0020] Der vordere Abschnitt 2 der hintereinander angeordneten Wendeln wird als Heizwendel
bezeichnet und besteht aus einem Drahtmaterial mit geringem positiven oder negativem
Temperaturkoeffizienten, vorzugsweise aus einem Chrom/Aluminium-/Eisendraht. Der
Durchmesser des Drahtes beträgt üblicher weise 0,3 bis 0,5 mm.
[0021] Die Heizwendel 2 ist mit der Regelwendel 3 üblicherweise durch Verschweißen verbunden.
Die Regelwendel besteht in diesem Fall aus einer Legierung Kobalt/Eisen, wobei der
Kobaltanteil in der Legierung etwa 75 % beträgt und der Rest Eisen ist; auf diese
Weise wird erfindungsgemäß ein Material verwendet, dessen Widerstandskennlinie der
Anwendung einer Glühkerze angepaßt ist. Diese Regelwendel 3 weist erfindungsgemäß
zunächst einen niedrigeren Anstieg des Widerstands auf, während der Widerstand im
Bereich der Wendeldrahttemperatur von etwa 400 bis etwa 900° steil ansteigt.
[0022] Ebenfalls erfindungsgemäß stellt sich die gewünschte Beharrungstemperatur nach etwa
8 Sekunden ein. Die Glühtemperatur von etwa 850°C wird bereits nach zwei bis fünf
Sekunden erreicht. Der Durchmesser der Regelwendel beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel
etwa 0,3 bis 0,4 mm.
[0023] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Legierungen ergeben sich aus der folgenden
Tabelle:
|
Zusammensetzung |
spez. Widerstand/µΩcm |
TF |
|
Co |
Fe |
Ni |
Mn |
Si |
Tl/°C |
bei 20°C |
bei 1000°C |
|
a) |
79 |
21 |
- |
- |
- |
750 |
6,4 |
98 |
15 |
b) |
77 |
23 |
- |
- |
- |
780 |
5,8 |
98 |
16 |
c) |
75 |
25 |
- |
- |
- |
825 |
5,7 |
100 |
17,5 |
d) |
R |
25 |
- |
0,2 |
0,1 |
825 |
6,7 |
103 |
15 |
e) |
71 |
29 |
- |
- |
- |
900 |
5,5 |
108 |
20 |
f) |
R |
25 |
5 |
0,2 |
0,1 |
810 |
5,8 |
98 |
17 |
g) |
R |
30 |
10 |
0,2 |
0,1 |
850 |
5,8 |
96 |
16,5 |
[0024] Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform wird in Figur 4 wiedergegeben. Bei
dieser Ausführungsform ist die Regelwendel in die beiden Abschnitte 3 und 6 unterteilt,
wobei der Abschnitt 3 aus einem Material mit dem genannten steilen Widerstandsanstieg
im genannten Temperaturbereich besteht, während Abschnitt 6 aus einer ansich bekannten
Wendel aus z. B. reinem Nickel besteht. Auf diese Weise kann die Widerstandskennlinie
bezüglich der Anwendung der Glühkerze erfindungsgemäß angepaßt werden.
[0025] Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß die erfindungsgemäße Glühkerze besonders
wirkungsvoll funktioniert, wenn die Regelwendel aus einer Kobalt-/Eisenlegierung
besteht, wobei diese Legierung 23-25 Gew.-% Eisen, Rest Kobalt enthält. Dieses gilt
insbesondere, wenn der Eisengehalt etwa 25 Gew.-%, Rest Kobalt ist.
[0026] Die Ergebnisse werden noch weiter deutlich verbessert, wenn die Regelwendellegierung
durch Sintern hergestellt ist. Dieses gilt, obwohl bisher nicht geklärt werden konnte,
warum die Ergebnisse für den vorliegenden Zweck deutlich besser sind, wenn die Legierungen
bei gleichem Reinheitsgrad im Sinter- und nicht im Schmelzverfahren hergestellt wurden.
[0027] Der Vorteil der Verwendung der reinen Legierungen Co Fe 23 bis Co Fe 25 liegt in
der relativ geringen Widerstandszunahme bis 800°C, wodurch sich rasches Aufheizen
ergibt sowie die bei etwa 825°C ausgeprägt auftretende Sprungcharakteristik des Temperaturkoeffizienten,
wodurch sich ein wirkungsvolles Abregeln ergibt. Es wurde herausgefunden, daß als
obere Grenztemperatur der Heizwendeln 1060°C anzusehen sind; durch die erfindungsgemäß
eigentümliche Regelcharakteristik der erfindungsgemäßen Regelwendel sind keine weiteren
Bauelemente mehr nötig, um die Überschreitung dieser oberen Grenztemperatur zu verhindern.
[0028] Besonders vorteilhafte Glühkerzen der erfindungsgemäßen Art ergeben sich, wenn die
Regelwendel in zwei Abschnitte unterteilt ist, wobei der der Heizwendel benachbarte
Abschnitt aus dem beschriebenen Regelwendelmaterial besteht, und der andere Abschnitt
eine an sich eine bekannte Wendel aus reinem Nickel ist, und wenn Regel- und Heizwendel
praktisch vollständig in dem Teil des Rohrs angeordnet sind, der als Glühstift dient
und frei von anliegenden, wärmeabziehenden Bauteilen ist.
[0029] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert:
Fig. 1 ist die graphische Wiedergabe des Widerstandsverhältnisses verschiedener Wendeldrahtmaterialien
in Abhängigkeit von der Temperatur.
Fig. 2 ist die graphische Darstellung der Temperatur der Heizstab-Oberfläche in Abhängigkeit
von der Zeit.
Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze.
Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze.
[0030] Es wurde gefunden, daß theoretisch durch Veränderung der Wendelgeometrie des Wendeldrahtes
sowie der Ausbildung des Glühstiftes Aufheizzeiten unter 5 Sekunden erhältlich sind,
wobei deren Lebensdauer jedoch für den gewünschten Zweck völlig unzureichend ist.
Es wurde gefunden, daß dieses vor allem daran liegt, daß die schnelle Aufheizperiode
nicht zu "bremsen" ist, so daß sich der Heizstab auf eine Behar rungstemperatur von
mehr als 1130° bei üblicher Batteriespannung nach etwa 10 Sekunden einstellt, wobei
nach diesseitiger Erkenntnis diese Temperatur die Lebensdauer solcher Glühstiftkerzen
entscheidend beeinträchtigt.
[0031] Verwendet man demgegenüber als Regelwendel eine Widerstandswendel mit höherem Widerstand
ist es nicht möglich, die gewünschte Verkürzung der Aufheizzeit zu erzielen, wenn
man auf eine Beharrungstemperatur von etwa maximal 1060°C abzielt.
[0032] Überraschenderweise wurde gefunden, daß sowohl die Aufheizzeit verringert wie auch
die funktionsgemäße Lebensdauer erzielbar ist, wenn man für die Regelwendel ein Material
verwendet, das ein Widerstandsverhältnis von größer als etwa 7,5, vorzugsweise größer
als 12 und insbesondere von etwa 14 aufweist.
[0033] Geeignete Materialien sind nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, Reinnickel
sondern beispielsweise Legierungen aus Nickel/Eisen und Kobalt/Eisen, insbesondere
Kobalt/Eisen gemäß Anspruch 1 und Anspruch 2.
[0034] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Glühkerze dann besonders
wirkungsvoll arbeitet, wenn die Regelwendellegierung (bei gleicher Zusammensetzung,
bzw. gleichem Reinheitsgrad) nicht durch Schmelzverfahren, sondern durch Sintern hergestellt
wurde.
[0035] Als ganz besonders geeignet haben sich solche Materialien herausgestellt, die nicht
nur das genannte Widerstandsverhältnis aufweisen, sondern bei denen sich die Widerstandsänderung
in einem bestimmten Temperaturbereich "sprunghaft" ändert, d. h., daß er sich nicht
etwa linear wie bei rein Nickel sondern wie den genannten Legierungen im Bereich von
600 bis 900° sehr schnell, bezogen auf den übrigen Kurvenverlauf, verändert. Dieses
wird durch die Kurven gemäß Figur 1 aufgezeigt, in der der Verlauf des Widerstandsverhältnisses
in Abhängigkeit von der Temperatur für die genannten Materialien schematisch wiedergegeben
wird.
[0036] Entsprechend erfindungsgemäß ausgebildete Glühstiftkerzen zeigen bezüglich ihrer
Oberflächentemperatur als Funktion der Zeit ein Verhalten gemäß der Figur 2. Während
bei diesem gezeigten Beispiel die Glühstiftkerze aus dem Stand der Technik die Glühstiftspitzentemperatur
von 850°C nach etwa 8 Sekunden erreicht hat, erreicht die erfindungsgemäße Glühstiftkerze
diese Temperatur nach etwa 3 bis 4 Sekunden. Darüber hinaus ergibt sich aus der Darstellung
qualitativ, daß die erfindungsgemäße Glühstiftkerze bezüglich der Oberflächentemperatur
sehr stark "gebremst" wird und sich auf eine Beharrungstemperatur gemäß Figur 2 von
etwa 1000°C einstellt, während die Glühstiftkerze aus dem Stand der Technik sich auf
eine Beharrungstemperatur von etwa über 1150°C einstellt.
[0037] Die niedrige Beharrungstemperatur der erfindungsgemäßen Glühkerze verbessert jedoch
nicht nur die Lebensdauer der Glühstiftkerze entscheidend; sie ermöglicht vor allem
auch, daß mit dieser Kerze in den laufenden Motor mit höherer Generatorspannung (bis
zu 13 Volt an der Kerze) nachgeglüht werden kann, ohne Heiz- und Regelwendel zu zerstören;
dieser Möglichkeit des Nachglühens kommt wesentliche Bedeutung zur Verminderung der
Schadstoffe im Abgas von Dieselmotoren zu. Aus diese Weise entfallen beim Nachglühen
die sonst vorzusehenden aufwendigen elektrischen oder elektronischen Steuerungen.
[0038] Eine typische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze ist in Figur 3
wiedergegeben.
[0039] Der Glühstift 1, als verschlossenes Glührohr ausgebildet, besteht üblicherweise
aus korrosionsbeständigem Werkstoff, vorzugsweise Inconel 600 oder 601.
[0040] In diesem Schutzrohr ist eine Wendelkombination 2/3 in einem gut wärmeleitenden Isolierstoff
4 (beispielsweise Magnesiumoxid) eingebettet.
[0041] Der vordere Abschnitt 2 der hintereinander angeordneten Wendeln wird als Heizwendel
bezeichnet und besteht aus einem Drahtmaterial mit geringem positiven oder negativem
Temperaturkoeffizienten, vorzugsweise aus einem Chrom/Aluminium-/Eisendraht. Der
Durchmesser des Drahtes beträgt üblicherweise 0,3 bis 0,5 mm.
[0042] Die Heizwendel 2 ist mit der Regelwendel 3 üblicherweise durch Verschweißen verbunden.
Die Regelwendel besteht in diesem Fall aus einer Legierung Kobalt/Eisen, wobei der
Kobaltanteil in der Legierung etwa 75 % beträgt und der Rest Eisen ist; auf diese
Weise wird erfindungsgemäß ein Material verwendet, dessen Widerstandskennlinie der
Anwendung einer Glühkerze angepaßt ist. Diese Regelwendel 3 weist erfindungsgemäß
zunächst einen niedrigeren Anstieg des Widerstands auf, während der Widerstand im
Bereich der Wendeldrahttemperatur von etwa 400 bis etwa 900° steil ansteigt.
[0043] Ebenfalls erfindungsgemäß stellt sich die gewünschte Beharrungstemperatur nach etwa
8 Sekunden ein. Die Glühtemperatur von etwa 850°C wird bereits nach zwei bis fünf
Sekunden erreicht. Der Durchmesser der Regelwendel beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel
etwa 0,3 bis 0,4 mm.
[0044] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Legierungen ergeben sich aus der folgenden
Tabelle:
|
Zusammensetzung |
spez. Widerstand/µΩcm |
TF |
|
Co |
Fe |
Ni |
Mn |
Si |
Tl/°C |
bei 20°C |
bei 1000°C |
|
a) |
79 |
21 |
- |
- |
- |
750 |
6,4 |
98 |
15 |
b) |
77 |
23 |
- |
- |
- |
780 |
5,8 |
98 |
16 |
c) |
75 |
25 |
- |
- |
- |
825 |
5,7 |
100 |
17,5 |
d) |
R |
25 |
- |
0,2 |
0,1 |
825 |
6,7 |
103 |
15 |
e) |
71 |
29 |
- |
- |
- |
900 |
5,5 |
108 |
20 |
f) |
R |
25 |
5 |
0,2 |
0,1 |
810 |
5,8 |
98 |
17 |
g) |
R |
30 |
10 |
0,2 |
0,1 |
850 |
5,8 |
96 |
16,5 |
[0045] Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform wird in Figur 4 wiedergegeben. Bei
dieser Ausführungsform ist die Regelwendel in die beiden Abschnitte 3 und 6 unterteilt,
wobei der Abschnitt 3 aus einem Material mit dem genannten steilen Widerstandsanstieg
im genannten Temperaturbereich besteht, während Abschnitt 6 aus einer ansich bekannten
Wendel aus z. B. reinem Nickel besteht. Auf diese Weise kann die Widerstandskennlinie
bezüglich der Anwendung der Glühkerze erfindungsgemäß angepaßt werden.
1. Glühkerze zur Anordnung im Brennraum einer luftverdichtenden Brennkraftmaschine,
mit einem Kerzengehäuse, mit einer Anschlußvorrichtung für den Glühstrom und mit einem
an dem Kerzengehäuse befestigten Rohr, das an seinem vom Kerzengehäuse abgewandten
Ende verschlossen ist, wobei in dem Rohr ein drahtwendelförmiges Widerstandselement
in einem Isolierstoff angeordnet ist, wobei das Widerstandselement aus zwei in Reihe
verbundenen Widerstandswendeln besteht, von denen die hintere als Regelwendel dienende
Widerstandswendel einen höheren positiven Temperatur-Widerstandskoeffizienten als
die vordere, als Heizwendel dienende Widerstandswendel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelwendelmaterial ein Widerstandsverhältnis, bezogen auf ein Temperaturverhältnis
von 20°/1000°C, von größer als etwa 7,5 aufweist.
2. Glühkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandsverhältnis größer als 12 ist.
3. Glühkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandsverhältnis etwa 14 ist.
4. Glühkerze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelwendelmaterial im Bereich der Regelwendeldrahttemperatur von etwa 400
bis etwa 900°C eine sprunghafte Widerstandsänderung aufweist.
5. Glühkerze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Bereich der sprunghaften Widerstandsänderung des Regelwendeldrahts von
etwa 600 bis etwa 900°C erstreckt.
6. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel aus einer Nickel/Eisenlegierung besteht.
7. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel aus einer Kobalt/Eisenlegierung besteht, die aus 20 - 35 Gew.%
Fe, anderen Elementen als Verarbeitungszusätze bis etwa 1 Gew.%, Rest Co und wahlweise
Ni besteht.
8. Glühkerze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung der Regelwendel einen Nickelgehalt aufweist, der mit steigendem
Eisengehalt ansteigt, wobei der maximale Nickelgehalt durch annähernd lineare Interpolation
zwischen den Werten 0 Gew.% Nickel bei einem Eisengehalt von 20 Gew.% und 15 Gew.%
Nickel bei einem Eisengehalt von 35 Gew.% ermittelt werden kann.
9. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel ein- oder mehrstückig aus einem Material oder Materialien ausgebildet
ist, dessen/deren Widerstandsverhältnis(se) (20/1000 °C) im Bereich von etwa 100
bis etwa 400°, vorzugsweise bis etwa 600°, etwa 7,5 oder kleiner und im Bereich von
400°, vorzugsweise 600° bis etwa 900° steil auf Werte oberhalb etwa 7,5 bis auf größer
als 12 ansteigt(en).
10. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Regelwendel und Heizwendel praktisch vollständig in dem Teil des Rohres angeordnet
sind, der als Glühstift dient und frei in den Raum ragt.
11. Verfahren zur Herstellung von Glühstiftkerzen nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Regelwendel ein- oder mehrstückig derart ausbildet, daß das Widerstandsverhältnis
im Bereich von etwa 100 bis etwa 400°, vorzugsweise bis etwa 600°, etwa 7,5 oder kleiner
ist und im Bereich von 400, vorzugsweise von 600° bis etwa 900°, steil auf Werte oberhalb
etwa 7,5 bis auf etwa 14 ansteigt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Regelwendel mehrstückig derart ausbildet, daß das Widerstandsverhältnis
im Bereich von etwa 100 bis etwa 400°, vorzugsweise bis etwa 600° etwa 7,5 oder kleiner
ist und im Bereich von 400, vorzugsweise von 600° bis etwa 900°, steil auf Werte oberhalb
12 ansteigt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als Material für die Regelwendel eine Kobalt/Eisenlegierung verwendet, die
aus 20 - 35 Gew.% Fe, anderen Elementen als Verarbeitungszusätze bis etwa 1 Gew.%,
Rest Co und wahlweise Ni besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung der Regelwendel einen Nickelgehalt aufweist, der mit steigendem
Eisengehalt ansteigt, wobei der maximale Nickelgehalt durch annähernd lineare Interpolation
zwischen den Werten 0 Gew.% Nickel bei einem Eisengehalt von 20 Gew.% und 15 Gew.%
Nickel bei einem Eisengehalt von 35 Gew.% ermittelt werden kann.
15. Glühkerze zur Anordnung im Brennraum einer luftverdichtenden Brennkraftmaschine,
mit einem Kerzengehäuse, mit einer Anschlußvorrichtung für den Glühstrom, mit einem
an dem Kerzengehäuse befestigten Rohr, das an seinem vom Kerzengehäuse abgewandten
Ende verschlossen ist, wobei in dem Rohr ein drahtwendelförmiges Widerstandselement
in einem Isolierstoff angeordnet ist, wobei das Widerstandselement aus zwei in Reihe
verbundenen Widerstandswendeln besteht, von denen die hintere als Regelwendel dienende
Widerstandswendel einen höheren positiven Temperatur-Widerstandskoeffizienten als
die vordere, als Heizwendel dienende Widerstandswendel aufweist, wobei das Regelwendelmaterial
ein Widerstandsverhältnis, bezogen auf ein Temperaturverhältnis von 20°/1000° C von
größer als etwa 7,5 aufweist nach Patentanmeldung P 38 25 013.6, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel aus einer Kobalt-/Eisenlegierung mit einem Eisengehalt von 23-25
Gew.-%, Rest Kobalt, besteht.
16. Glühkerze nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel aus einer Kobalt-/Eisenlegierung mit einem Eisengehalt von
25 Gew.-%, Rest Kobalt, besteht.
17. Glühkerze nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendellegierung durch Sintern hergestellt ist.
18. Glühkerze nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung durch Sintern hergestellt ist.
19. Regelwendel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel in zwei Abschnitte unterteilt ist, wobei der der Heizwendel
benachbarte Abschnitt aus dem beschriebenen Regelwendelmaterial besteht, und der andere
Abschnitt eine an sich bekannte Wendel aus reinem Nickel ist.
20. Glühkerze nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwendel in zwei Abschnitte unterteilt ist, wobei der der Heizwendel
benachbarte Abschnitt aus dem beschriebenen Regelwendelmaterial besteht, und der andere
Abschnitt eine an sich bekannte Wendel aus reinem Nickel ist.
21. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Regel- und Heizwendel praktisch vollständig in dem Teil des Rohres angeordnet
sind, der als Glühstift dient und frei von anliegenden, wärmeabziehenden Bauteilen
ist.