[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung mit einem Fersenbacken nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Sicherheitsskibindung ist aus der CH-PS 417 433 bekannt. Um diesen
bekannten Fersenbacken von Hand von seiner Schließ- in seine Öffnungssstellung zu
bewegen, wird der Handöffnungshebel entgegen der Vorspannkraft der Auslösefeder nach
unten gedrückt, wodurch der Rastvorsprung aus dem Schwenkbereich des Kulminationspunktes
der Kulissenbahn gebracht wird und der Sohlenhalter kraftfrei nach oben geschwenkt
werden kann. Dieses willkürliche Schwenken des Sohlenhalters in die Öffnungsstellung
kann entweder durch ein Hochheben des Fersenbereichs des Skischuhs oder, wenn sich
der Skischuh nicht in Eingriff mit der Skibindung befindet, von Hand bewirkt werden.
Um das willkürliche Hochschwenken des Sohlenhalters in seine Öffnungsstellung zu
erleichtern, ist es außerdem bekannt, eine zusätzliche Öffnungsfeder vorzusehen,
die am Sohlenhalter angreift und eine geringe Vorspannkraft in Richtung seiner Öffnungsstellung
ausübt.
[0003] Dabei erweist es sich als nachteilig, daß in Form der Öffnungsfeder ein zusätzliches
Bauteil erforderlich ist, das auch zusätzliche Montagekosten erfordert und gegen Korrosion
empfindlich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fersenbacken für eine Sicherheitsskibindung
zu schaffen, bei der trotz einfachen und kostengünstigen Aufbaus der Sohlenhalter
sicher in seine Öffnungsstellung geschwenkt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung eilt der Handöffnungshebel bei der Öffnungsbewegung zunächst
dem noch in der Schließstellung verbleibenden Sohlenhalter vor, bis der Betätigungsanschlag
und der Gegenanschlag in Eingriff kommen, worauf auch der Sohlenhalter in Öffnungsrichtung
schwenkt, und zwar insofern schneller als der Handöffnungshebel, als sich der Kulminationspunkt
dem Rastvorsprung immer mehr annähert, bis der Rastvorsprung erneut mit der Kulissenbahn
kurz vor erreichen des Kulminationspunktes in Eingriff tritt. Jetzt würde die weitere
Schwenkbewegung des Handöffnungshebels durch die zwischen dem Handöffnungshebel und
dem Sohlenhalter wirkenden Anschläge blockiert, wenn diese oder wenigstens einer
von ihnen nicht federnd ausgebildet wären. Das Weiterschwenken des Handöffnungshebels
bis zum Gleiten des Rastvorsprunges über den Kulminationspunkt ist jedoch unter Zusammendrücken
der federnden Anschläge möglich, wodurch eine zusätzliche Vorspannkraft erzeugt wird,
die direkt auf den Sohlenhalter einwirkt und ein Drehmoment in Richtung seiner Öffnungsstellung
bewirkt. Sobald der Rastvorsprung den Kulminationspunkt überschritten hat, entspannen
sich die federnden Anschläge bzw. der federnde Anschlag und der Sohlenhalter schnappt
beim Loslassen des Handöffnungshebels in seine Offenstellung.
[0007] Auf diese Weise ist keine zusätzliche Öffnungsfeder zwischen dem Gehäuse und dem
Sohlenhalter erforderlich, wodurch der Fersenbacken einfacher und kostengünstiger
hergestellt wer den kann. Außerdem wirkt in der Schließstellung des Sohlenhalters
vorteilhafterweise keine - wenn auch geringe - Federkraft in Richtung der Öffnungsstellung,
so daß die Vorspannkraft der Auslösefeder nicht verfälscht wird.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen der ersten Querachse und dem Kulminationspunkt das 1,5 bis 4-fache,
vorzugsweise das 2 bis 3-fache und insbesondere das 2, 5-fache des Abstands zwischen
dem Eingriffspunkt des Betätigungsanschlags und der ersten Querachse beträgt. Bei
einer derartigen Bemessung der Abstände sind besonders günstige Kraft- und Geschwindigkeitsverhältnisse
zwischen dem Sohlenhalter und dem Handöffnungshebel gegeben.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind aus den Unteransprüchen
ersichtlich.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigt:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Fersenbackens in der Schließstellung,
Figur 2 eine Seitenansicht des Fersenbackens in einer halb geöffneten Stellung kurz
vor Erreichen des Kulminationspunktes und
Figur 3 eine Seitenansicht des Fersenbackens in der Öffnungsstellung,
Figur 4 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des Fersenbackens
in einer halb geöffneten Stellung kurz vor Erreichen des Kulminationspunktes.
[0011] Figur 1 zeigt einen Fersenbacken, der ein Lagergehäuse 11, einen Sohlenhalter 13,
einen Handöffnungshebel 15 und eine Auslösefeder 16 umfaßt.
[0012] Das Lagergehäuse 11 ist längsverschieblich auf einer Grundplatte 25 befestigt, die
fest auf der Oberfläche eines nicht dargestellten Skis angeordnet ist. Am Lagergehäuse
11 greift in axialer Richtung eine Anschubfeder 26 mit einem Ende an, während ihr
anderes Ende an einem auf der Grundplatte 25 befestigten Axialanschlag 27 anliegt.
Diese Anschubfeder 26 stützt das Lagergehäuse nach hinten ab und bewirkt beim Einsetzen
des Skischuhs in die Skibindung eine axiale Anschubkraft auf die Skischuhsohle in
Richtung eines nicht dargestellten Vorderbackens. Durch die in axialer Richtung federnde
Abstützung des Fersenbackens ist es möglich, eine Änderung des Abstandes zwischen
dem Fersen- und dem Vorderbacken auszugleichen, die bei einer Durchbeigung des Skis
beispielsweise beim Durchfahren von Bodenmulden auftreten kann.
[0013] Im oberen Bereich des Lagergehäuses 11 ist senkrecht zur Längsrichtung des Skis eine
horizontale erste Querachse 12 angeordnet, um die der Sohlenhalter 13 schwenkbar gelagert
ist. Diese erste Querachse 12 ist nahe dem hinteren Ende des Sohlenhalters 13 vorgesehen.
[0014] Der Sohlenhalter 13 weist an seinem vorderen, dem Vorderbacken zugewandten Ende
oben einen Sohlenniederhalter 28, unten einen Trittsporn 29 und dazwischen eine vordere
Abschlußwand 30 auf, die mit dem Fersenteil der nicht dargestellten Skischuhsohle
zusammenwirken. Die Skischuhsohle liegt bei eingesetztem Skischuh auf einer Trittplatte
10 auf, die auf der Grundplatte 25 befestigt ist.
[0015] Auf der der ersten Querachse 12 zugewandten Seite der Abschlußwand 30 ist eine Kulissenbahn
20 mit einem im wesentlichen vertikalen Oberabschnitt 31, einem Horizontalgleitabschnitt
32, einem Vertikalgleitabschnitt 33 und einem im wesentlichen horizontalen Unterabschnitt
34 vorgesehen. Zwischen dem Oberabschnitt 31 und dem Horizontalgleitabschnitt 32
befindet sich eine erste Rastvertiefung 18 und zwischen dem Vertikalgleitabschnitt
33 und dem Unterabschnitt 34 eine zweite Rastvertiefung 19, während am Übergang des
Horizontalgleitabschnitts 32 in den Vertikalgleitabschnitt 33 ein zur ersten Querachse
12 gerichteter, knieartiger Vorsprung ausgebildet ist, der einen Kulminationspunkt
21 aufweist.
[0016] Oberhalb und geringfügig hinter der ersten Querachse 12 weist der Sohlenhalter 13
einen nockenförmigen Betätigungsanschlag 22 auf, der den Sohlenhalter 13 nach oben
überragt und mit diesem einstückig ausgebildet ist.
[0017] Der Handöffnungshebel 15 ist über eine zweite Querachse 14, die zur ersten Querachse
12 parallel verläuft, mit dem Lagergehäuse 11 verbunden und auf dieser drehbar gelagert.
Diese zweite Querachse 14 befindet sich im grundplattennahen Bereich des Lagergehäuses
11 und liegt in axialer Richtung etwa in der Mitte zwischen der ersten Querachse 12
und der ersten Rastvertiefung 18. Der Handöffnungshebel 15 ist einteilig ausgeführt
und besteht aus einem unteren Lagerbereich 35, der die zweite Querachse 14 aufnimmt,
einem mittleren Kraftübertragungsbereich 36 und einem oberen, geringfügig nach hinten
abgewinkelten Niederdrückbereich 37. Im Kraftübertragungsbereich 36 weist der Handöffnungshebel
15 einen zum Vorderbacken hin gerichteten Rastvorsprung 17 auf, der in der Schließstellung
des Sohlenhalters 13 in die erste Rastvertiefung 18 der Kulissenbahn 20 einrastet,
um auf den Sohlenhalter 13 eine den Skischuh auf dem Ski haltende Niederhaltekraft
auszuüben.
[0018] Die den Sohlenhalter 13 in seiner Schließ- und Öffnungsstellung haltende Kraft wird
durch die Auslösefeder 16 erzeugt, die in einer axialen Zentralöffnung 38 des Lagergehäuses
11 angeordnet ist. Die Auslösefeder 16 liegt mit ihrem hinteren Ende an einer hinten
am Lagergehäuse 11 abgestützten Einstellscheibe 39 an, die mittels einer Einstellschraube
40 in axialer Richtung verschiebbar ist, um die erforderliche Vorspannung einstellen
zu kömmen. Mit dem vorderen Ende liegt die Auslösefeder 16 an einer hinteren halbkugelförmigen
Nocke 41 des Handöffnungshebels 15 an, der im wesentlichen auf gleicher Höhe wie der
Rastvorsprung 17 angeordnet ist. So erzeugt die Auslösefeder 16 ein im Uhrzeigersinn
wirkendes Drehmoment um die zweite Querachse 14, das über den Rastvorsprung 17 auf
den Sohlenhalter 13 übertragen wird und diesen in Richtung seiner Schließstellung
beaufschlagt.
[0019] Im bei einer Öffnungsbewegung sich nach unten bewegenden Betätigungsbereich 37 des
Handöffnungshebels 15 ist unten ein federnder Gegenanschlag 23 so befestigt, daß er
beim Schwenken des Handöffnungshebels 15 in Richtung des Pfeiles 42 und in der Schließstellung
verbleibendem Sohlenhalter 13 an dem Betätigungsanschlag 22 im Eingriffspunkt 24 zur
Anlage kommt.
[0020] Im folgenden wird der Funktionsablauf beim manuellen Öffnen des Fersenbackens aus
seiner Schließstellung beschrieben:
[0021] In der Schließstellung befindet sich der Handöffnungshebel 15 unter Einwirkung der
Auslösefeder 16 in seiner vordersten Stellung, in der der Rastvorsprung 17 in die
erste Rastvertiefung 18 der Kulissenbahn 20 hineingedrückt wird und damit den Sohlenhalter
13 in der Schließstellung hält. wird nun der Handöffnungshebel 15 in Richtung des
Pfeils 42 unter Zusammendrückung der Auslösefeder 16 bis zum Betätigungsanschlag
22 geschwenkt, so entfernt sich der Rastvorsprung 17 zunächst von der ersten Rastvertiefung
8 und hebt auch von dem Oberabschnitt und dem Horizontalgleitabschnitt 32 der Kulissenbahn
20 ab. In diesem Zustand ist der Sohlenhalter 13 von der Vorspannkraft der Auslösefeder
16 abgekoppelt, bleibt aber wegen seines Gewichtes in der Schließlage.
[0022] Beim weiteren Niederschwenken des Handöffnungshebels 15 in seine Öffnungsstellung
ist der Gegenanschlag 23 mit dem Betätigungsanschlag 22 in Eingriff und übt auf diesen
eine Kraft in Richtung des Pfeils 42 aus, wodurch der Betätigungsanschlag 22 nach
hinten und damit der Sohlenhalter 13 um die erste Querachse 12 nach oben geschwenkt
wird. Da der Abstand A des Eingriffspunktes 24 von der Querachse 12 wesentlich kleiner
als der Abstand B der Querachse 12 vom Kulminationspunkt 21 bzw. als der Abstand
der Querachse 12 von der Rastvertiefung 18 ist und sich der Rastvorsprung 17 bereits
in einem zenitnahen Bereich seines Schwenkkreises um die zweite Querachse 14 befindet,
bewegt sich der Horizontalgleitabschnitt 32 wesentlich schneller nach oben als der
Rastvorsprung 17, so daß der Horizontalgleitabschnitt 32 des Sohlenhalters 13 dem
Rastvorsprung 17 wieder nähert.
[0023] Dieses Annähern wird aber dadurch begünstigt, daß der am Ende des Horizontalgleitabschnitts
32 befindliche Kulminationspunkt 21 in einem Abstand B von der ersten Querachse 12
angeordnet ist, der in etwa das 2,5-fache des Abstands A zwischen dem Eingriffspunkt
24 des Betätigungsanschlags 22 mit dem Gegenanschlag 23 und der ersten Querachse 12
ist. Dadurch legt der Kulminationspunkt 21 bei gleicher Winkeländerung eine wesentlich
größere Strecke auf seinem Schwenkkreis um die erste Querachse 12, nämlich die 2,5-fache,
als der Eingriffspunkt 24 zurück. Da die weiteren Punkte des Horizon talgleitabschnitts
32 von der ersten Querachse 12 noch weiter entfernt sind, gilt dies in noch stärkerem
Maße für alle übrigen Punkte auf dem Horizontalgleitabschnitt 32.
[0024] Am Ende dieser Näherungsphase gelangt der Horizontalgleitabschnitt 32 kurz vor dem
Kulminationspunkt 21 wieder mit dem Rastvorsprung 17 in Eingriff. Ein weiteres Schwenken
des Handöffnungshebels 15 ist nun nur dadurch möglich, daß der federnde Gegenanschlag
23 zusammengedrückt wird, wie aus Figur 2 ersichtlich ist. Die Auslösefeder 16 wird
solange zusammengedrückt, bis der Rastvorsprung 17 den Kulminationspunkt 21 und
damit seine Totlage erreicht, in der beim Loslassen des Handöffnungshebels 15 der
Sohlenhalter 13 weder in seine Schließ-, noch in seine Öffnungsstellung schwenken
würde.
[0025] Bei einem geringfügigen Weiterschwenken des Handöffnungshebels 15 springt der Sohlenhalter
13 in eine Übertotpunktlage, in der der Rastvorsprung 17 mit dem Vertikalgleitabschnitt
33 in Eingriff tritt. In dieser Lage ist eine weitere Betätigung des Handöffnungshebels
15 nicht mehr erforderlich, da durch die nunmehr erfolgende Entspannung des federnden
Gegenanschlags 23 der Betätigungsanschlag 22 und damit der gesamte Sohlenhalter 13
um die erste Querachse 12 weitergeschwenkt wird. Die Auslösefeder 16 drückt dabei
den Rastvorsprung 17 gegen den Vertikalgleitabschnitt 33, wodurch ebenfalls eine
Kraft in vertikaler Richtung und damit ein Drehmoment um die erste Querachse 12 im
Gegenuhrzeigersinn ausgeübt wird, die dem Sohlenhalter 13 in seine Öffnungsstellung
schwenkt.
[0026] Die Öffnungsstellung ist aus der Figur 3 ersichtlich. In dieser greift der Rastvorsprung
17 in die zweite Rastvertiefung 19 der Kulissenbahn 20 ein, so daß der Sohlenhalter
13 in der Öffnungsstellung verrastet ist. Der federnde Gegenan schlag 23 ist in dieser
Lage wieder entspannt.
[0027] Das automatische Öffnen des Fersenbackens bei einem Sturz geschieht im wesentlichen
in der gleichen Weise wie bei der Handauslösung. Im Unterschied zu der Handauslösung
wird die Kraft zum Schwenken des Handöffnungshebels 15 bis zum Erreichen der Übertotpunktlage
nicht über den Niederdrückbereich 37 des Handöffnungshebels 15 eingebracht, sondern
über den Horizontalgleitabschnitt 32 der Kulissenbahn 20, der den Rastvorsprung 17
des Handöffnungshebels 15 nach oben drückt.
[0028] Aufgrund dieser geänderten Krafteinleitung hebt der Rastvorsprung 17 in der ersten
Phase der Schwenkbewegung nicht von dem Horizontalgleitabschnitt 32 ab, sondern gleitet
auf diesem bis zum Kulminationspunkt 21.
[0029] Das weitere Öffnen geschieht dann in der gleichen Weise wie bei der Handauslösung.
[0030] Anstelle des Gegenanschlags 23 kann auch der Betätigungsanschlag 22 federnd ausgebildet
sein. Die federnden Anschläge können aus Gummi oder einem anderen Material bestehen,
das die geforderten elastischen Eigenschaften aufweist. Insbesondere kann anstelle
eines Gummielementes auch eine Druckfeder vorgesehen werden.
[0031] Maßgebend ist, daß der Rastvorsprung 17 des Handöffnungshebels 15 bei nicht zusammengedrücktem
Gegenanschlag 23 bzw. Betätigungsanschlag 22 im schwenkbereich des Horizontalgleitabschnitts
32 der Kulissenbahn 20 liegt, wodurch die weitere Schwenkbewegung des Handöffnungshebels
15 und des Sohlenhalters 13 in die Öffnungsstellung zunächst blockiert ist, während
der Rastvorsprung 17 durch Zusammendrücken des federnden Anschlags über den Kulminationspunkt
aus dem Schwenkbereich des Horizontalgleitabschnitts 32 bringbar ist, so daß der
Rastvorsprung 17 in die Übertotpunktlage der Kulissenbahn 20 gleiten kann. In dieser
Lage bewirkt zunächst die Druckkraft des federnden Anschlags 23 und dann die Schubkraft
der Auslösefeder 16 nach dem Loslassen des Handöffnungshebels 15 die weitere Drehbewegung
des Sohlenhalters 13 in seine Öffnungsstellung.
[0032] Damit die Schwenkbewegung des Handöffnungshebels 15 und des Sohlenhalters 13 in die
Öffnungsstellung kurz vor dem Kulminationspunkt 21 blockiert werden kann, ist es
erforderlich, daß der Horizontalabschnitt 32 der Kulissenbahn 20 mit einer größeren
Bahngeschwindigkeit als der Rastvorsprung 17 des Handöffnungshebels 15 in der gleichen
Bahnrichtung geschwenkt wird, so daß der vorausgeeilte Rastvorsprung 17 von dem nacheilenden
Horizontalgleitabschnitt 32 eingeholt werden und mit diesem wieder in Eingriff treten
kann.
[0033] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante des Fersenbackens, bei der gleiche Teile wie
in den Fig. 1 bis 3 mit gleichen Bezugsziffern versehen sind.
[0034] Bei dieser Ausführungsform ist der Rastvorsprung 17 nicht einteilig mit dem Handöffnungshebel
15 ausgebildet, sondern an einem Rastelement 43 vorgesehen, welches innerhalb des
Lagergehäuses 11 axial verschiebbar geführt ist.
[0035] Das Rastelement 43 weist einen Querzapfen 44 auf, welcher in eine im Handöffnungshebel
15 vorgesehene vertikale Langlochführung 45 eingreift, so daß eine feste und vorherbestimmte
Lagebeziehung zwischen der Winkelstellung des Handöffnungshebels 15 und der Lage
des Rastelementes 43 besteht. Es können auch mehrere, d.h. an beiden Seiten des Rastelements
43 angeordnete Querzapfen 44 vorgesehen sein, die in entsprechend zugeordnete Langlochführungen
45 des Handöffnungshebels eingreifen. Ferner ist es ebenfalls möglich, den oder die
Quer zapfen 44 am Handöffnungshebel 15 und die Langlochführung(en) am Rastelement
43 anzuordnen.
[0036] Die in Fig. 4 nicht dargestellte Auslösefeder ist nicht wie beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 bis 3 am Handöffnungshebel 15, sondern am Rastelement 43 abgestützt
. Sie liegt mit einem Ende an einer Stirnseite 46 einer Ausnehmung 47 des Rastelementes
43 an, während sich ihr anderes Ende in gleicher Weise wie in den Fig. 1 bis 3 am
Lagergehäuse 11 bzw. an der in Fig. 4 nicht dargestellten Einstellscheibe 39 abstützt.
[0037] Das Rastelement 43 wird mittels der Auslösefeder kontinuierlich in Richtung des
Pfeiles 48 gedrängt, so daß der einteilig mit dem Rastelement 43 ausgebildete Rastvorsprung
17 den Sohlenhalter 13 in die Schließstellung niederdrückt, wenn sich der Rastvorsprung
17 im Bereich des Horizontalgleitabschnittes 32 befindet. Der Handöffnungshebel 15
ist dabei über den Querzapfen 44 und die Langlochführung 45 ebenfalls in seine Schließstellung
vorgespannt, in der er seine steilste, d.h. am weitesten nach oben gerichtete Position
einnimmt.
[0038] Die manuelle Überführung des Sohlenhalters 13 von seiner Schließ- in seine Öffnungsstellung
über den Handöffnungshebel 15 geschieht in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 bis 3. Der Rastvorsprung 17 kann also nur dadurch von seinem Horizontalgleitabschnitt
32 über den Kulminationspunkt 21 zu seinem Vertikalgleitabschnitt 33 gebracht werden,
daß entweder der Betätigungsanschlag 22 oder der Gegenanschlag 23 zusammendrückt wird,
wodurch eine weitere Winkelbewegung des Handöffnungshebels 15 und damit eine weitere
Horizontalverschiebung des Rastvorsprungs 17 entgegen der Richtung des Pfeils 48 ermöglicht
wird.
[0039] Da der Rastvorsprung 17 jedoch nicht am Handöffnungshebel 15, sondern am Rastelement
43 vorgesehen ist, führt der Rastvorsprung 17 im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel
keine Kreisbewegung um die zweite Querachse 14, sondern eine reine Translationsbewegung
entgegen der Richtung des Pfeils 48 aus.
[0040] In der Öffnungsstellung liegt der Rastvorsprung 17 am Vertikalgleitabschnitt 33
der Kulissenbahn 20 an und hält dadurch den Sohlenhalter 13 in der Öffnungsstellung.
Bezugszeichenliste
[0041]
10 Trittplatte
11 Lagergehäuse
12 erste Querachse
13 Sohlenhalter
14 zweite Querachse
15 Handöffnungshebel
16 Auflösefeder
17 Rastvorsprung
18 1. Rastvertiefung
19 2. Rastvertiefung
20 Kulissenbahn
21 Kulminationspunkt
22 Betätigungsanschlag
23 Gegenanschlag
24 Eingriffspunkt
25 Grundplatte
26 Anschubfeder
27 Axialanschlag
28 Sohlenniederhalter
29 Trittsporn
30 Abschlußwand
31 Oberabschnitt
32 Horizontalgleitabschnitt
33 Vertikalgleitabschnitt
34 Unterabschnitt
35 Lagerbereich
36 Kraftübertragungsbereich
37 Betätigungsbereich
38 Zentralöffnung
39 Einstellscheibe
40 Einstellschraube
41 Nocke
42 Pfeil
43 Rastelement
44 Querzapfen
45 Langlochführung
46 Stirnseite
47 Ausnehmung
48 Pfeil
Sonderpositionen:
[0042]
A: Abstand
B: Abstand
1. Sicherheitsskibindung mit einem Fersenbacken, der ein am Ski bevorzugt gegen Federkraft
nach hinten verschiebbar befestigtes Lagergehäuse (11) aufweist, an dem um eine erste
Querachse (12) ein Sohlenhalter (13) und um eine zweite Querachse (14) ein Handöffnungshebel
(15) zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung schwenkbar angeordnet sind,
wobei im Lagergehäuse (11) eine mit einem Ende am Lagergehäuse (11) abgestützte und
den Handöffnungshebel (15) in Richtung der Schließbewegung vorspannende Auslösefeder
(16) vorgesehen ist und mittels des Handöffnungshebels (15) ein Rastvorsprung (17)
bewegbar ist, der in der Schließstellung in eine erste Rastvertiefung (18) und in
der Öffnungsstellung in eine zweite Rastvertiefung (19) einer am Sohlenhalter (13)
angeordneten Kulissenbahn (20) eingreift und die Verrastung des Sohlenhalters (13)
in der Schließ- und Öffnungsstellung bewirkt, wobei die Kulissenbahn (20) zwischen
der ersten und zweiten Rastvertiefung einen Kulminationspunkt (21) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß am Sohlenhalter (13) ein Betätigungsanschlag (22) in einem deutlich geringeren
Abstand (A) von der ersten Querachse (12) als der Abstand (B) des Kulminationspunktes
(21) von der ersten Querachse (12) angeordnet ist, daß am Handöffnungshebel (15) ein
mit dem Betätigungsanschlag (22) zusammenwirkender Gegenanschlag (23) vorgesehen
ist, daß wenigstens einer der beiden Anschläge (22, 23) federnd nachgiebig ausgebildet
ist und daß der Handöffnungshebel (15) relativ zum Sohlenhalter (13) so am Lagergehäuse
(11) angelenkt und der Gegenanschlag (23) derart am ihm angebracht ist, daß er bei
in der Schließstellung befindlichem Sohlenhalter (13) und bei Überführung von seiner
Schließ- in seine Öffnungsstellung mit dem Betätigungsanschlag (22) zunächst in Eingriff
tritt, dann den Sohlenhalter (13) mit einer den unterschiedlichen Abständen (A, B)
und der momentanen Phase der Kreisbewegung des Handöffnungshebels (15) entsprechenden,
gegenüber der eigenen Winkelgeschwindigkeit des Handöffnungshebels (15) in bezug auf
die erste Querachse (12) erhöhten Winkelgeschwindigkeit in Öffnungsrichtung bewegt,
bis der Rastvorsprung die Kulissenbahn (20) erneut kurz vor Erreichen des Kulminationspunktes
(21) berührt, worauf der Rastvorsprung (17) unter Zusammendrückung des bzw. der federnden
Anschläge (22, 23) über den Kulminationspunkt (21) gleitet und der Sohlenhalter (13)
in die Übertotpunktlage springt, wobei insbesondere der Gegenanschlag (23) federnd
und der Betätigungsanschlag (22) starr ist.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - bei geschlossenem Sohlenhalter (13) - die erste Querachse (12) im oberen Bereich
des Sohlenhalters (13) und der Kulminationspunkt (21) in der Schließstellung des Sohlenhalters
(13) tiefer als die erste Querachse (12) angeordnet ist, während der Betätigungsanschlag
(22) im wesentlichen ober halb der ersten Querachse (12) vorgesehen ist.
3. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Querachse (14) unterhalb der ersten Querachse (12) und unterhalb des
Kulminationspunktes (21) und in Skilängsrichtung zwischen der ersten Querachse (12)
und dem Kulminationspunkt (21) angeordnet ist.
4. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rastvertiefung (18) in der Schließstellung in vertikaler Richtung
etwa in der Mitte zwischen der ersten (12) und zweiten Querachse (14) und die zweite
Rastvertiefung (19) in der Öffnungsstellung etwa auf derselben Höhe wie die erste
Querachse (12) angeordnet ist.
5. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (B) zwischen der ersten Querachse (12) und dem Kulminationspunkt
(21) das 1, 5 bis 4-fache, vorzugsweise das 2 bis 3-fache und insbesondere das 2,5-fache
des Abstands (A) zwischen dem Eingriffspunkt (24) des Betätigungsanschlags (22)
und der ersten Querachse (12) beträgt.
6. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsanschlag (22) auf der von der Kulissenbahn (20) abgewandten Seite
der ersten Querachse (12) des Sohlenhalters (13) angeordnet ist.
7. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsanschlag (22) und/oder der Gegenanschlag (23) als Gummifeder ausgebildet
ist.
8. Sicherheitsskibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastvorsprung (17) am Handöffnungshebel (15) angeordnet und die Auslösefeder
(16) am Handöffnungshebel (15) abgestützt ist oder daß der Rastvorsprung (17) auf
einem vom Handöffnungshebel (15) getrennten Rastelement (43) angeordnet und die Auslösefeder
(16) am Rastelement (43) abgestützt ist, das mittels des Handöffnungshebels (15)
innerhalb des Lagergehäuses (11) derart verschiebbar und/oder schwenkbar ist, daß
zwischen der Winkelstellung des Handöffnungshebels (15) und der Lage des Rastelements
(43) eine vorbestimmte Lagebeziehung besteht.
9. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Rastelement (43) mindestens ein Querzapfen (44) befestigt ist, der in mindestens
eine im Handöffnungshebel (15) vorgesehene Langlochführung (45) eingreift oder daß
am Handöffnungshebel (15) mindestens ein Querzapfen (44) befestigt ist, der in mindestens
eine im Rastelement (43) vorgesehene Langlochführung (45) eingreift.
10. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement (43) in axialer Richtung des Lagergehäuses (11) verschiebbar
geführt angeordnet ist.