[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Holzzarge gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus der DE-A-32 31 750 ist es bekannt, im Randbereich der Fensteröffnung eine einteilige
Holzzarge vorzusehen, die als Anschlag für den überfälzten Blendrahmen des Fensters
dient. Die Holzzarge ermöglicht ein Zusammenfügen der im Anschlußbereich von Fenstern
insgesamt zusammentreffenden Bauteile und unterschiedlichen Baustoffe und ermöglicht
im gewissen Rahmen auch den Ausgleich der zu erwartenden Toleranzen.
[0003] Um aber alle nach den Toleranznormen zulässigen und zu addierenden Einzeltoleranzen
exakt ausgleichen zu können, d.h. also um einen dreidimensionalen Toleranzausgleich
zu ermöglichen, müßten die Zargen zweiteilig ausgebildet werden. Diese Zweiteiligkeit
erfordert einerseits Metallzargen und andererseits können die beiden Teile nur bei
der Montage am Bau miteinander verbunden werden, was einen hohen wirtschaftlichen
Aufwand erfordert. Dabei folgt ein Zargenteil aus statischen Gründen dem Rohbauverlauf
und gleicht die Größen- und Winkeltoleranzen aus, während über den zweiten Zargenteil
dann die dritte Dimension (Ebenheitstoleranzen) ausgeglichen wird.
[0004] Trotz thermischer Trennung bilden aber diese Metallzargen wegen des Kontaktes mit
der Außenluft einen absoluten wärmetechnischen Schwachpunkt in der Gebäudehülle,
der über eine Wärmebrücke zu einem zusätzlichen längenbezogenen Wärmeverlust führt.
Im Regelfall wird durch Metallzargen auch die Taupunktisotherme des Innenklimas in
die statische Schichtzone gezogen, und bei bauphysikalisch falscher Anschlußausbildung
kommt es zu zusätzlichen feuchtetechnischen Problemen durch Tauwasserbildung. Dem
Toleranzausgleich in der dritten Dimension sind über die Zweiteiligkeit konstruktive
Grenzen gesetzt. Da die insgesamt auftretenden Toleranzen zu addieren sind, reicht
bei noch im Normbereich liegenden Extremfällen die Ausgleichsmöglichkeit nicht aus.
Es kommt zu Undichtigkeiten, die ihrerseits auch wieder zur Feuchtigkeitsbelastung
der gesamten Anschlußausbildung führen.
[0005] Aus der US-A-17 06 546 ist es bekannt, das Türblatt in seinem Randbereich mit einem
Sägeschnitt zu versehen, der parallel zur Türblattebene verläuft und der es nun ermöglicht,
beispielsweise auf der Innenseite der Tür, diese Tür an die vorgegebenen Größen des
Türrahmens anzupassen, ohne daß das nach außen hin sichtbar ist. Ein dreidimensionaler
Ausgleich wird bei dieser bekannten und nur für den Innenausbau bestimmten Anordnung
nicht erreicht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Holzzarge zu schaffen, die feuchtigkeitsbeständig
ist und mit der ein dreidimensionaler Toleranzausgleich möglich ist.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt, wird von der Überlegung ausgegangen, die Holzzargen
aus druckimprägnierten Kanteln zu fertigen, wobei es mit den modernen Imprägniereinrichtungen
möglich ist, eine schützende Imprägnierung des gesamten Querschnittes der Holzzarge
zu erreichen. Durch die Imprägnierung des gesamten Querschnittes ist es möglich, einen
Sägeschnitt, der parallel zur Laibung der Wandöffnung verläuft, vorab vorzusehen
und einen weiteren Sägeschnitt, der im Winkel von 90
o zum ersten Einschnitt verläuft, zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen, ohne daß
der in der Regel in seiner Tiefe nicht voll ausgenutzte Einschnitt, oder der zweite
Sägeschnitt über Feuchtebelastungen zur Beeinträchtigung der Standfestigkeit oder
gar zur Zerstörung der Holzzarge führen kann.
[0009] Es werden zunächst Zarge und Fensterblendrahmen überwälzt, und damit entsteht für
den Einbau des Fensters der ideale Innenanschlag. Dabei erhalten beide Teile eine
Falztiefe, die einen Teil der zu erwartenden Toleranzen aufnimmt, und die Zarge erhält
im gleichen Arbeitsgang einen zusätzlichen, tiefer in das Holz eingreifenden Sägeschnitt.
Ober diesen Sägeschnitt ist bei der Zargenmontage und deren Ausrichtung eine Tiefenkorrektur
der Ausfälzung in der Zarge mit einfachen Mitteln und geringen Arbeitsaufwand möglich,
da nur noch ein weiterer Sägeschnitt erforderlich ist, um die exakte Tiefe zu bekommen.
Durch die Überfälzung der beiden zusammen zufügenden Rahmen einschließlich einer
Einlage eines diffusionsoffenen aber wasserdichten Bandes kann es trotz Einteiligkeit
der Zarge und trotz des Ausgleiches aller Toleranzen nie zu nachteiligen Undichtigkeiten
im Anschlußbereich kommen.
[0010] Mit einer solchen Anordnung ist es nun möglich, daß eine Zarge aus statischen Gründen
einerseits weiter dem Rohbauverlauf folgt, einteilig ausgebildet ist, keine Wärmebrücke
bildet und andererseits können nach Anbringung der Zarge Korrekturanpassungen vom
Blendrahmen zur Zarge zum Ausgleich der Ebenheitstoleranzen am Bau selbst vor dem
Einbau der Blendrahmen von den Handwerkern vorgenommen werden, ohne daß es hier schwieriger
Vorarbeiten im Fensterwerk oder dem Einsatz spezieller Werkzeuge oder Maschinen bedarf
und ohne daß die Standfestigkeit und Witterungsbeständigkeit von Zarge und/oder Blendrahmen
beeinträchtigt wird.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 schematisch ein Bauwerk mit eingesetzter Zarge und eingesetztem Blendrahmen
und
Fig. 2 die verschiedenen Möglichkeiten der Anpassung des Blendrahmens an die Zarge
und damit an die statische Schichtzone, um somit einen korrekten Sitz des Fensters
zu gewährleisten.
[0013] In der Zeichnung ist eine statische Schichtzone 1, eine an dieser statischen Schichtzone
1 befestigte Wärmedämmzone 2 und eine vorgeordnete Wetterschutzzone 3 dargestellt.
Eine Holzzarge 4 mit ihrer Wetterschutzzonenseite 6 und ihrer Schichtzonenseite 8
weist einen parallel zur Laibung 7 der Wandöffnung verlaufenden Sägeeinschnitt 5 auf,
der bis in den Kernbereich der Zarge 4 führt.
[0014] Bei 9 ist ein Blendrahmen dargestellt, der sich in überfälzter Anordnung an die Holzzarge
4 anlehnt und unter Zuhilfenahme bekannter Mittel hier festgelegt ist. Im Bereich
der Überfälzung ist ein diffusionsoffenes, aber wasserdichtes Band 10 eingelegt.
Hierdurch werden Undichtigkeiten im Anschlußbereich vermieden.
[0015] Aus den sechs verschiedenen Darstellungen in Fig. 2 ist erkennbar, daß nunmehr durch
entsprechende Bearbeitung der Zarge 4 eine genaue, ausgerichtete Anordnung des Blendrahmens
9 möglich ist, wobei die Form des Blendrahmens 9 unabhängig von der Gestaltung der
Zarge 4 ist, wie dies besonders durch einen Vergleich der Darstellungen in Fig. 2
erkennbar wird.
[0016] Der Sägeeinschnitt 5 reicht wenigstens bis zur Hälfte der Dicke d der Holzzarge 4,
geht aber üblicherweise sogar noch über diese Dicke hinaus.
1. Im Randbereich einer Fensteröffnung angeordnete einteilige Zarge aus Holz als
Anschlag für den überfälzten Blendrahmen eines Fensters, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzzarge (4) druckimprägniert ist und einen Sägeeinschnitt (5) aufweist,
der parallel zur Laibung (7) der Wandöffnung verläuft und eine Tiefe aufweist, die
wenigstens der Hälfte der Dicke (d) der Holzzarge (4) entspricht.
2. Zarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Überfälzbereich zwischen Blendrahmen (9) und Holzzarge (4) ein diffusionsoffenes,
aber wasserdichtes Band (10) angeordnet ist.