[0001] Die Erfindung betrifft einen Glasbruchmelder mit einem die bei einem Glasbruch auftretenden
Schwingungen erkennenden Empfänger, der zusammen mit einer nachgeschalteten Auswerteelektronik
an einer zu sichernden Glasscheibe angebracht ist und mit einer Alarmanlage zusammenarbeitet.
[0002] Ein Verfahren und Vorrichtung zum Feststellen der bei Beschädigung eines Objektes
, insbesondere Glasscheibe, auftretenden Schwingungen ist aus der DE-OS 27 38 793
bekannt. Es handelt sich dabei um einen Glasbruchmelder, dessen einzelne Bestandteile
, insbesondere die elektronischen Teile, auf einer Keramikplatte aufgebracht sind.
Einige Schaltelemente können in Dickfilmschaltungstechnik aufgebaut werden, wie dies
auf Seite 6 beschrieben ist. Als separate Bauteile müssen allerdings die Piezoelemente
bestückt und auf die entsprechenden Kontaktflächen der Keramikplatte aufgelötet werden.
Auch bei der Verwendung von monolithisch integrierten Schaltkreisen für die Auswerteelektronik
müssen diese als separate Bauelemente bestückt werden. Außerdem ist für die Weitergabe
der erzeugten Alarmmeldung ein Kabelanschluß vorgesehen. Ein derart aufgebauter Glasbruchmelder
erfordert bei der Herstellung relativ viele einzelne Arbeitsgänge und bei der Installation
die Verlegung eines Kabels.
[0003] Aus der DE-OS 32 43 161 ist eine Vorrichtung zum Sichern von Fenstern, Türen und
dergleichen bekannt. Dabei sind an den zu sichernden Stellen elektrische Warneinrichtungen
angebracht, welche jeweils einen unabhängigen Stromerzeuger, einen Sensor und einen
signalerzeugenden Sender aufweisen. Die Alarmsignale werden von einem Empfänger wahrgenommen,
dem eine Alarmeinrichtung nachgeschaltet ist. Bei dieser Vorrichtung erfolgt die
Abgabe des Alarmsignals vom Entstehungsort zunächst drahtlos, so daß keine Verkabelung
von beispielsweise Glasbruchmeldern erforderlich ist. Da die Aufgabe bei dem in dieser
Schrift beschriebenem Gegenstand lediglich darin besteht, für bekannte Sensoreinrichtungen
eine größere Flexibilität, insbesondere hinsichtlich der Stromversorgung zu erreichen,
sind keine genauen Angaben über die Beschaffenheit von Sensoren, insbesondere von
Glasbruchmeldern und deren innerem Aufbau an dieser Stelle vorzufinden.
[0004] Ein Schwingungs-Sensor mit einer oder mehreren Zungen, die durch mechanische Schwingungen
angeregt werden können, ist aus der Europäischen Patentanmeldung 88 106 263.2 bekannt.
Die Zungen sind aus einem Substrat geätzt, und die Einrichtungen zur Umsetzung der
mechanischen Schwingungen der Zunge in elektrische Signale sowie die Einrichtungen
zur Auswertung derselben sind auf dem gleichen Substrat untergebracht. In dieser
Patentanmeldung wird der Schwingungs-Sensor lediglich als solcher beschrieben, und
spezielle Anwendungsfälle sind nur andeutungsweise aufgezeigt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Glasbruchmelder in Miniaturausführung
vorzustellen, der einen äußerst geringen Platzbedarf aufweist und unauffällig ohne
ein Anschlußkabel leicht an beliebigen Stellen angebracht werden kann. Bei der Herstellung
sollen vollautomatische Fertigungsverfahren angewendet werden können, wobei das Bestücken
einzelner Bauelemente weitgehend vermieden werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Merkmalskombination gelöst, wie sie im Patentanspruch
1 angegeben ist.
[0007] Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß das Anbringen von Glasbruchmeldern
so vereinfacht ist, daß keine besonderen Fachkenntnisse dazu erforderlich sind. Weil
keine Leitungen vorhanden sind, und weil die Glasbruchmelder sehr klein sind, können
diese überall unauffällig angebracht werden. Durch die Anwendung von vollautomatischen
Fertigungsverfahren sind sie außerdem preiswert herstellbar.
[0008] Die in den Unteransprüchen angegebenen Weiterbildungen der Erfindung geben vorteilhafte
Anwendungsbeispiele des beschriebenen Miniatur-Glasbruchmelders an.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung ist schematisch dargestellt, wie die einzelnen Bestandteile
des Glasbruchmelders auf einem gemeinsamen Substrat S angeordnet sind. Der Frequenzsensor
F kann dabei so in das Substrat eingearbeitet werden, daß er nicht als selbständiges
Bauteil in Erscheinung treten muß. Mit auf dem Substrat S aufgebrachten oder ausgeätzten
Leiterbahnen ist der Frequenzsensor F mit einer Auswerteeinrichtung A elektrisch
verbunden. Der Ausgang der Auswerteeinrichtung A ist mit einer Sendeeinrichtung SE
zusammengeschaltet, die ein entsprechendes Signal drahtlos absendet, wenn von der
Auswerteeinrichtung A mit Hilfe des Frequenzsensors F die bei einem Glasbruch auftretenden
typischen Schwingungen erkannt worden sind.
[0010] Das Substrat S besteht aus Silicium, wobei die in einer Öffnung O befindliche Zunge
Z des Frequenzsensors F durch Ätzen hergestellt ist. Die Öffnung O kann entweder
als Vertiefung oder auch als Durchbruch des dünnen Substratblättchens ausgebildet
sein. Die Zunge Z ist mit einer elektrisch leitenden Schicht S1 und der feste Teil
in Höhe der Zunge Z mit einer weiteren elektrisch leitenden Schicht S2 versehen. Beide
Schichten S1 und S2 bilden die Elektroden eines Kondensators und sind über
[0011] Leitungen L mit der Auswerteeinrichtung A elektrisch verbunden. Die zweite Schicht
S2 muß nicht unbedingt gegenüber dem Ende der Zunge Z angebracht sein, sie kann auch
neben der Zunge Z oder auch unterhalb oder oberhalb derselben angebracht sein. Die
Zunge Z kann auch mit einer piezoaktiven Schicht versehen sein, die durch Leitungen
mit der Auswerteeinrichtung A verbunden ist. Das Aufbringen der Schichten und der
Leitungen L kann durch Aufdampfen erfolgen.
[0012] Die Auswerteeinrichtung A ist als integrierte Schaltung in dem aus Silicium bestehenden
Substrat S eingebracht, wobei Verstärker, Speicher usw. vorhanden sein können. Auch
die Sendeeinrichtung SE ist in gleicher Weise in das Substrat integriert. Die Anschlüsse
für die Stromversorgung und die Signaleingänge sowie die -ausgänge können zum Anschluß
von Golddrähten mittels Bonden ausgebildet sein, welche zu den elektrischen Anschlüssen
der integrierten Schaltungen führen.
[0013] Die Herstellung der Öffnung O und der Zunge Z kann in einer Reihe von Verfahrensschritten
erfolgen, denen eine Reihe von weiteren Verfahrensschritten zur Herstellung der Schichten
S und Leitungen L folgen. Im Anschluß daran wird dann auf dem Substrat S die Auswerteschaltung
A sowie die Sendeeinrichtung SE als integrierte Schaltkreise im Substrat S hergestellt.
[0014] Die Auswerteeinrichtung A und die Sendeeinrichtung SE müssen nicht unbedingt in der
gleichen Ebene und auf der gleichen Seite des Substrats S angebracht sein, es ist
vielmehr auch denkbar, auf der einen Seite des Substrats die Schichten S und die
Leitungen L und auf der anderen Seite des Substrats S die Auswerteeinrichtung A,
bzw. die Sendeeinrichtung SE aufzubringen, wobei die Leitungen L entsprechend von
der einen Seite auf die andere Seite der Flächen des Substrats S zu führen sind.
[0015] Für den Fall, daß das Substrat S, welches für die Herstellung der als integrierte
Schaltungen ausgebildeten Auswerteeinrich tung A, bzw. der Sendeeinrichtung SE geeignet
ist, ungünstige Eigenschaften bezuglich des Schwingungsverhaltens der Zunge Z aufweist,
oder daß aus Herstellungsgründen die Ausbildung der Zunge Z große Schwierigkeiten
bereitet, ist es auch denkbar, das Substrat S funktionsmäßig aufzuteilen, wobei zwei
Substrate mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften benutzt werden. Das eine
Substrat begünstigt dabei die Herstellung der Zunge Z mit mikromechanischen Ätztechniken
und/oder deren Schwingungsverhalten, während das andere Substrat zur Herstellung
integrierter Schaltungen durch mikroelektronische Verfahrensschritte geeignet ist.
[0016] Der Frequenzsensor F, dessen Zungenform unterschiedliche Geometrien aufweisen kann,
kann für eine bestimmte Frequenz oder auch für einen Frequenzbereich ausgebildet sein,
wobei im letzteren Fall eine Vielzahl von Zungen unterschiedlicher Länge vorhanden
ist. Durch Abgleichen des gewünschten Frequenzspektrums ist die Möglichkeit gegeben,
frequenzselektiv auf ausgewählte Schwingungen reagieren zu können.
[0017] Der Frequenzsensor F arbeitet also dergestalt, daß die typischen Glasbruchgeräusche
über eine Anregung der mikromechanisch hergestellten Zungenstrukturen detektiert und/oder
über piezoelektrische Wandlung in elektrische Signale umgewandelt werden. Diese elektrischen
Signale gelangen dann zu einer Auswerteeinrichtung A, wo sie auf Ihre Amplituden
geprüft und bei Ansprechen zwischengespeichert werden. Dadurch wird die Sendeeinrichtung
SE angesteuert und gibt ein Alarmsignal zu einer Empfangseinrichtung, was auf der
Basis von Funkwellen (Mikrosender), Infrarotquellen (IR-Diode) oder Ultraschall geschehen
kann. Eine geeignete Signalcodierung kann ein selektives Ansprechen von Meldeeinrichtungen
gewährleisten.
[0018] Wenn der Glasbruchmelder als aktiver Melder betrieben werden soll, so wird zusätzlich
eine Piezofolie P auf der Substrat unterseite aufgebracht, welche dann mit der zu
überwachenden Glasscheibe verklebt wird. Über diese Piezofolie werden Überwachungssignale
in die Glasscheibe eingekoppelt, so daß ein Alarm dann ausgelöst werden kann, wenn
sich die empfangenden Frequenzen ändern. In einem solchen Fall wird, wie zuvor beschrieben
worden ist, ein drahtloses Alarmsignal durch die Sendeeinrichtung SE ausgestrahlt.
[0019] Bei der genannten Piezofolie handelt es sich um einen thermoplastischen Kunststoff
(PVDF-Polyvinylidenfluorid), dem durch mechanisch/elektrische Vorbehandlung ein piezoelektrisches
Verhalten aufgeprägt wird.
[0020] Für die Stromversorgung SV ist auf dem Substrat S ebenfalls ein Platz vorgesehen,
von wo aus die entsprechenden Leiterbahnen für die Speisung der einzelnen Teile des
Glasbruchmelders an die einzelnen Anschlußstellen führen. An dieser Stelle können
sich Kontaktelemente befinden, damit Mono-Knopfzellen oder Miniaturbatterien angebracht
werden können. An dieser Stelle können auch Solargeneratoren angeschlossen werden,
welche auf der äußeren Oberfläche eines nicht dargestellten Gehäuses oder auf dem
Substrat S bei einem dann lichtdurchlässigen Gehäuse aufgebracht sind.
[0021] Das von der Sendeeinrichtung SE des Glasbruchmelders ausgestrahlte Alarmsignal kann
von einem beliebigen, in der Nähe befindlichen Fernmeldeendgerät empfangen werden,
welches einen dazu geeigneten Empfänger besitzt. Es kann sich dabei um einen Fernsprechmapparat
FA handeln, welcher dann automatisch so aktiviert wird, daß eine Alarmmeldung abgegeben
werden kann. Beim Empfang einer Glasbruch-Alarmmeldung kann eine im Fernsprechapparat
FA eingespeicherte Rufnummer gewählt werden, wobei in bekannter Weise eine Fernsprechverbindung
aufgebaut wird. An der den Anruf entgegennehmenden Stelle kann dann durch besondere
Maßnahmen festgestellt werden, von wo aus der
[0022] Anruf erfolgt ist. Damit ist eine Lokalisierung der Alarmmeldung möglich. Beim Aufbauen
einer derartigen Alarmverbindung kann auch vorgesehen werden, daß eine Alarmanlage
direkt angesteuert wird und beim Bestehen der Verbindung besondere Kennzeichen, welche
ebenfalls im besagten Fernsprechapparat FA abgespeichert sind, durchgegeben werden.
[0023] Es ist jedoch auch möglich, eine Empfangseinrichtung in einem Melder M vorzusehen,
welcher an eine Linie eines Gefahrenmeldesystems angeschlossen ist. Dabei kann es
sich um einen ohnehin vorhandenen Melder, beispielsweise einen Feuermelder handeln,
der von der Sendeeinrichtung SE aktiviert wird. Die weitere Alarmgabe und die Standortbestimmung
des Melders wirddann von dem betreffenden Gefahrenmeldesystem übernommen.
[0024] Beim Anbringen von Glasbruchmeldern kann selbstverständlich so vorgegangen werden,
daß jeder einzelne Glasbruchmelder auf eine vorbestimmte Empfangseinrichtung wirkt,
in dem unterschiedliche Frequenzen und/oder unterschiedliche Kodierungen beim Aussenden
des Alarmsignals verwendet werden. Es ist jedoch auch denkbar, daß mehrere einzeln
angebrachte Glasbruchmelder gemeinsam auf die Empfangseinrichtung eines Fernsprechapparates
FA oder eines Melders M wirken.
1. Glasbruchmelder mit einem die bei einem Glasbruch auftretenden typischen Schwingungen
erkennenden Empfänger, der zusammen mit einer nachgeschalteten Auswerteelektronik
an einer zu sichernden Glasscheibe angebracht ist und mit einer Alarmanlage zusammenarbeitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger aus einem mikromechanisch durch Ätzen auf einem Substrat (S) hergestellten
Frequenzsensor (F) und einer nachgeschalteten, in das gleiche Substrat (S) hinein
integrierten Auswerteeinrichtung (A) besteht, die eine ebenfalls in das gleiche Substrat
(S) hinein integrierte Sendeeinrichtung (SE) ansteuert, welche eine erkannte Glasbruchmeldung
drahtlos an eine Empfangseinrichtung mit Zugang zu einer Alarmanlage weitergibt,
das als gemeinsames Substrat (S) ein Siliciumchip verwendet wird, und die Herstellung
nach einem für monolithisch integrierte Schaltkreise übliche Verfahren, bzw. mit
aus der Mikroelektronik bekannten Ätzverfahren durchgeführt wird,
und daß im Glasbruchmelder eine eigene Stromversorgung (SV) eingebaut ist.
2. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fernsprechapparat (FA) als Empfangseinrichtung für den drahtlosen Empfang
von Alarmmeldungen vom Glasbruchmelder dient.
3. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein direkt an eine Alarmanlage angeschlossener Melder (M) als Empfangseinrichtung
für den drahtlosen Empfang von Alarmmeldungen vom Glasbruchmelder dient.
4. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sendeeinrichtung (SE) ein Mikrophonsender verwendet wird.
5. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sendeeinrichtung (SE) ein Infrarot-Sender verwendet wird.
6. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sendeeinrichtung (SE) ein Ultraschallgeber verwendet wird.
7. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens 2 Frequenzsensoren (F) vorgesehen sind, wovon einer auf das Geräusch
von fallenden Glassplittern reagiert, und daß das daraus generierte Signal mit dem
Signal des Bruchgeräusches von Glas verknüpft wird.
8. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei aktiven Glasbruchmeldern neben einem Frequenzsensor (F) eine Piezofolie (P)
zur Signaleinkopplung auf die Glasscheibe vorgesehen ist.
9. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stromversorgung (SV) eine Mono-Knopfzelle oder eine Miniaturbatterie dient.
10. Glasbruchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Stromversorgung (SV) Solarzellen vorgesehen sind, die entweder auf dem
Gehäuse oder auf dem Substrat (S) bei einem dann lichtdurchlässigen Gehäuse aufgebracht
sind.