[0001] Poröse keramische Gasspülsteine zum Einblasen von Behandlungsgasen, insbesondere
Inertgasen, in metallurgische Schmelzgefäße sind seit langem bekannt. Sie werden unter
anderem in Spülsteine mit gerichteter und ungerichteter Porosität oder Fugenspüler
unterteilt.
[0002] Eine Übersicht gibt die Radex-Rundschau 1987, 288.
[0003] Auf den Seiten 300, 301 sind dort Durchbruchsicherungen für Gasspülsteine beschrieben,
deren Einzelheiten sich aus der EP-B-105 868 ergeben.
[0004] Die Erfindung richtet sich gattungsgemäß auf einen derartigen Gasspülstein mit einer
Durchbruchsicherung.
[0005] Die bekannte Durchbruchsicherung besteht aus einem Sicherungsblock aus feuerfestem
keramischen Material, in dem eine oder mehrere Gasleitungen spiralförmig angeordnet
sind. Der Sicherungsblock wird mit Hilfe eines feuerfesten Mörtels fest mit dem darüber
angeordneten Gasspülstein so verbunden, daß der durch die Gasleitungen im Sicherungsblock
geführte Gasstrom anschließend den porösen keramischen Spülkörper durchströmen und
von dort in die Metallschmelze geführt werden kann.
[0006] Die Sicherheitsfunktion der bekannten Anordnung besteht darin, daß bei einem Durchbruch
von Metallschmelze zum Beispiel zwischen der Blechummantelung des Gasspülsteines
und dem Lochstein oder auch zwischen der Blechummantelung und dem Gasspülstein oder
durch den Gasspülstein selbst die Schmelze durch den Sicherungsblock an einer weiteren
Ausbreitung gehindert wird und daß ferner eine gegebenenfalls in die Gasleitung eindringende
Metallschmelze durch das Rohrsystem in Kürze zum Stillstand beziehungsweise Erstarren
gebracht wird. Ein unkontrollierter Metallschmelzeausfluß wird dadurch verhindert.
[0007] Die bekannte Anordnung hat sich bezüglich ihrer technischen Funktion in der Praxis
bewährt.
[0008] Ebenso ist es aber auch Tatsache, daß Durchbrüche der genannten Art relativ selten
sind. Bei der bekannten Anordnung besteht dadurch ein gewisser Nachteil darin, daß
nach einem normalen Verschleiß des Gasspülsteines auch der mit dem Gasspülstein fest
ver bundene Sicherungsblock weggeworfen und durch ein neues System ersetzt werden
muß, obwohl der Sicherungsblock mit seinem Gasleitungssystem eigentlich wiederverwendbar
wäre. Eine Trennung beider Teile ist aber ohne Zerstörung nicht möglich.
[0009] Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Gasspülstein
dahingehend weiterzubilden, daß die Durchbruchsicherung für den Fall, daß keine Metallschmelze
in die Gasleitung eingedrungen ist, wiederverwendet werden kann und nur der eigentliche
poröse Spülsteinabschnitt ausgetauscht werden muß.
[0010] Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, die korrespondierenden Flächen
des porösen eigentlichen Gasspülsteines und des Sicherungsblocks mittels geeigneter
Verbindungssysteme dichtend, aber lösbar aneinander festzulegen.
[0011] Der Gasspülstein ist in seiner allgemeinsten Ausführungsform durch folgende Merkmale
gekennzeichnet:
- eine Blechummantelung, die zumindest den gasanschlußseitigen Teil der Umfangsfläche
und den Boden, mit Ausnahme eines Anschlußbereiches für die Gaszuführung, umfaßt
- einen im Anschlußbereich für die Gaszuführung vorgesehenen Gasanschlußstutzen, der
mit der Blechummantelung fest verbunden ist
- einen Sicherungsblock, der
- an seinem, dem Gasspülstein zugewandten Ende ein Anschlußstück zur gasdichten, aber
lösbaren Verbindung mit dem Gasanschlußstutzen aufweist
- von dem aus eine Gasleitung mit mindestens einem siphonartig oder gekrümmt ausgebildeten
Abschnitt durch den Sicherungsblock zu einem im Abstand zum Anschlußstück im Sicherungsblock
angeordneten Adapter führt, an den eine externe Gasquelle anschließbar ist,
- von der aus ein Behandlungsgas durch den Adapter, die Gasleitung, das Anschlußstück
und den Gasanschlußstutzen in den eigentlichen gasdurchlässigen Spülstein aus feuerfestem
keramischen Material und von dort in eine Metallschmelze eingedüst werden kann.
[0012] Für die sichere flächige Anlage von Gasspülstein und Sicherungsblock einerseits,
andererseits aber auch für die Lösbarkeit beider Teile voneinander, sind danach in
erster Linie der Gasanschlußstutzen im Gasspülstein und das Anschlußstück im Sicherungsblock
verantwortlich.
[0013] Diese beiden Bauteile sind so aufeinander abgestimmt, daß der Sicherungsblock schnell
und leicht gegenüber dem in der Regel in einem Lochstein angeordneten Gasspülstein
festgelegt beziehungsweise wieder gelöst werden kann, um anschließend - nach Austausch
des eigentlichen Gasspülsteines - gegen einen neuen, unverbrauchten Gasspülstein,
mit diesem erneut verbunden zu werden.
[0014] Dem Fachmann stehen hier verschiedene konkrete Ausführungsformen zur Verfügung.
[0015] Nach einer ersten, vorteilhaften Ausführungsform sollen der Gasanschlußstutzen und
das Anschlußstück - wie auch die Gasleitung und der Adapter - aus Metallteilen bestehen.
Metallteile haben den Vorteil, daß sie bei hoher Festigkeit und ausreichender Temperaturbeständigkeit
(die Teile befinden sich in dem von der Metallschmelze abgewandten Bereich des Spülsystems)
nicht so spröde sind wie keramische Bauteile, obwohl sich die genannten Teile auch
aus einem keramischen Werkstoff, insbesondere auf Basis Aluminiumoxid oder Zirkondioxid,
herstellen lassen.
[0016] Vor allen Dingen aber lassen sich in Metallteilen leichter bestimmte Formgebungen
ausbilden und nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgeschlagen,
Gasanschlußstutzen und Anschlußstück mit korrespondierenden Gewindeabschnitten auszubilden.
[0017] Dies kann beispielsweise so geschehen, daß der Gasanschlußstutzen vom Bodenblech
des Gasspülsteines in Richtung auf den Sicherungsblock (nach unten) vorsteht und ein
Außengewinde auf diesem Abschnitt aufweist, während das Anschlußstück an/in der Stirnfläche
des Sicherungsblocks mit einem korrespondierenden Innengewinde ausgebildet ist, so
daß beide Teile einfach gegeneinander verschraubt werden können, selbstverständlich
unter Ausbildung eines gemeinsamen Durchlaßkanals für das Behandlungsgas.
[0018] Ebenso ist es aber auch möglich, den Gasanschlußstutzen nach innen in das keramische
Material des Gasspülsteins vorspringen zu lassen, wobei der Anschlußstutzen dann
vorzugsweise mit einem Innengewinde ausgebildet wird. Entsprechend überragt dann
natürlich das Anschlußstück die korrespondierende Anlagefläche des Sicherungsblocks
und weist ein korrespondierendes Außengewinde auf.
[0019] Wie bereits ausgeführt, wird der Gasanschlußstutzen vorzugsweise mit dem Bodenblech
des Gasspülsteines fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Unter Stabilitätsgründen
empfiehlt es sich, das Bodenblech zu diesem Zweck etwas dicker als üblich auszubilden,
da es jetzt neben einer Gasdichtigkeit auch eine ausreichende mechanische Stabilität
aufweisen muß, um den angehängten Sicherungsblock sicher zu halten.
[0020] Nach einer alternativen Ausführungsform sind Gasanschlußstutzen und Anschlußstück
unter Ausbildung eines gemeinsamen Bajonettverschlusses gestaltet, das heißt anstelle
der Gewindeverbindung tritt ein bajonettartiges Verschlußsystem.
[0021] Um eine höhenmäßig exakte Positionierung von Gasspülstein und Sicherungsblock zu
gewährleisten, ist es vorteilhaft, zwischen Gasspülstein und Sicherungsblock einen
oder mehrere Anschlagpunkte vorzusehen, die bevorzugt im Bereich des Gasanschlußstutzens
beziehungsweise Anschlußstückes ausgebildet sind. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, daß der Sicherungsblock nicht zu stark an den Gasspülstein gepreßt wird und
diesen möglicherweise dabei verletzt.
[0022] Um gewisse fertigungstechnische Toleranzen besser ausgleichen zu können schlägt die
Erfindung außerdem vor, zwischen Sicherungsblock und Gasspülstein eine dünne elastische
Zwischenschicht anzuordnen, die vorzugsweise aus einer feuerfesten keramischen Fasermatte
besteht und zum Beispiel an der Unterseite des Bodens des Blechmantels angeklebt wird.
[0023] Um einen unerwünschten Gasaustritt im Bereich der Verbindungselemente von Gasanschlußstutzen
und Anschlußstück zu verhindern, kann darüber hinaus zwischen beiden mindestens eine
weitere Dichtung vorgesehen werden, die nach einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung auf der im Gasanschlußstutzen beziehungsweise Anschlußstück ausgebildeten
Stufe angeordnet ist und zum Beispiel aus einem Kupfer-Dichtring besteht.
[0024] Die Gasleitung, die mit ihrem einen Ende in das Anschlußstück mündet, ist dort vorzugsweise
unterhalb der Verbindungselemente zum Gasspülstein angeordnet und verläuft etwa
im rechten Winkel zur Mittenachse des Anschlußstückes und ist mit diesem gasdicht
verbunden. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine Art Armierung für das Anschlußstück
bereitgestellt, das zumindest teilweise im feuerfesten keramischen Matrixmaterial
des Sicherungsblocks eingebettet ist.
[0025] Um für den Fall des Eindringens von Metallschmelze die eindringende Stahlmenge volumenmäßig
zu verringern und die Kühloberfläche zur schnelleren Erstarrung des eingedrungenen
Stahles zu vergrößern, ist es bevorzugt, anstelle einer Gasleitung mindestens zwei
Gasleitungen im Sicherungsblock vorzusehen, die vorzugsweise diametral gegenüber im
Anschlußstück enden.
[0026] Zur weiteren Erhöhung der Oberfläche und zur Erschwerung des Eindringens von Metallschmelze
sind die Gasleitungen spiralförmig oder siphonartig, zumindest aber mit mehreren
Krümmungen und Zwischenabschnitten ausgebildet, bevor sie im Abstand zum Ansatzstück
in den bereits erwähnten Adapter einmünden, der mit einer äußeren Gasquelle in Verbindung
gebracht werden kann.
[0027] Vorzugsweise ist dieser Adapter gegenüber dem Anschlußstück im Bereich der unteren
Stirnfläche des Sicherungsblocks angeordnet.
[0028] Um den Sicherungsblock besser handhaben zu können, das heißt um ihn schnell und leicht
gegenüber dem Gasspülstein festlegen zu können, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung vor, den Sicherungsblock mit einer Betätigungseinrichtung auszubilden,
über die der Sicherungsblock manuell oder mit Hilfe eines Werkzeuges bewegt werden
kann.
[0029] Eine besonders einfache Ausführungsform sieht dazu vor, mindestens zwei, im Abstand
zueinander angeordnete und im Sicherungsblock befestigte Metallarme vorzusehen, die
über die untere Stirnfläche des Sicherungsblocks nach außen vorragen, wobei der überstehende
Bereich von einem Werkzeug leicht umfaßt werden kann zur anschließenden Manipulation
beim Aufsetzen auf den Gasspülstein.
[0030] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche
sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
[0031] So kann das Bodenblech des Gasspülsteines entweder unmittelbar gegen die keramische
Matrixmasse anliegen, ebenso ist es aber auch möglich, zwischen dem Boden des Blechmantels
und dem Boden des porösen keramischen Körpers einen Hohlraum (Gasverteilkammer) mit
Hilfe entsprechender Abstandhalter anzuordnen. Auf diese Weise kann die über den Gasanschlußstutzen
eingespülte Gasmenge günstig auf die gesamte Fläche des Gasspülsteines verteilt werden.
[0032] Neben den genannten Vorteilen einer Wiederverwendbarkeit des Sicherungsblocks durch
eine lösbare Verbindung am Gasspülstein bietet die erfindungsgemäße Gestaltung des
Gasspülsteines einen weiteren wesentlichen Vorteil.
[0033] Üblicherweise wird ein normaler Gasspülstein (ohne Durchbruchsicherung) bei einem
Austausch mittels einer sogenannten Ausziehvorrichtung aus der Wand oder dem Boden
des metallurgischen Schmelzgefäßes herausgezogen. Eine solche Vorrichtung und das
zugehörige Verfahren sind beispielsweise in der EP-B-137 961 beschrieben. Dabei ist
um den Gasanschlußstutzen herum ein Kupplungszylinder vorzusehen, der über den Gasanschlußstutzen
vorragt und an dem dann die Auszugsvorrichtung angelenkt wird.
[0034] Bei einer erfindungsgemäßen Gestaltung eines Gasspülsteines kann dieser Aufwand
vermindert werden, weil zum Beispiel das Außengewinde auf dem Gasan schlußstutzen
beziehungsweise der Bajonettverschluß direkt zum Aufsetzen eines entsprechenden Ausziehwerkzeuges
genutzt werden kann. Damit erfüllt der Gasanschlußstutzen also eine doppelte Funktion
und der konstruktive Aufwand am eigentlichen Gasspülstein kann dadurch zusätzlich
vermindert und das Reparaturverfahren vereinfacht werden.
[0035] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben,
das in schematischer Darstellung in
Figur 1: den unteren Teil eines Gasspülsteines mit einem Gasanschlußstutzen,
Figur 2 : einen Längsschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Sicherungsblocks
und in
Figur 3: ein Ausziehwerkzeug für den Gasspülstein nach Figur 1
zeigen.
[0036] Soweit in dieser Anmeldung der Begriff "Gasspülstein" benutzt wird, erfolgt dies
im doppelten Sinne, einmal zur Kennzeichnung des "eigentlichen" Gasspülsteins, der
nachfolgend mit der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet ist und den mit gerichteter oder
ungerichteter Porosität oder als Fugenspüler ausgebildeten Gasspülstein beschreibt,
zum anderen aber auch zur Kennzeichnung der Gesamtheit von Gasspülstein 10 und Durchbruchsicherung,
die nach Montage am Gasspülstein 10 quasi integraler Bestandteil des Gasspülsystems
ist.
[0037] Der Gasspülstein 10 gemäß Figur 1 ist ein solcher mit gerichteter Porosität, wobei
die einzelnen Gaskanäle nicht dargestellt sind.
[0038] Der Gasspülstein 10 ist in seinem in der Figur 1 dargestellten unteren Teil von einem
Blechmantel 12 umgeben (in diesen eingemörtelt) wobei der Blechmantel 12 unterseitig
in ein Bodenblech 14 übergeht, das gegenüber der umfangsseitigen Blechummantelung
12 eine deutlich höhere Materialstärke aufweist. Die untere Stirnfläche 16 des Gasspülsteines
10 steht im Abstand zum Bodenblech 14, was mittels entsprechender (nicht dargestellter)
vertikaler Abstandshalter erfolgt.
[0039] Mittig weist das Bodenblech 14 eine Durchbrechung 18 auf und in diesem Bereich ist
ein Gasanschlußstutzen 20 an das Bodenblech 14 angeschweißt. Der metallische Gasanschlußstutzen
20 weist in seinem Bereich unterhalb des Bodenbleches 14 ein als Bewegungsgewinde
gestaltetes Außengewinde 22 mit einem Rund- oder Trapezprofil auf.
[0040] Auf der Unterseite des Bodenbleches 14 ist um den Gasanschlußstutzen 20 herum eine
feuerfeste keramische Fasermatte 24 aufgeklebt.
[0041] In Figur 2 ist in vereinfachter Darstellung die linke Hälfte eines Sicherungsblocks
30 dargestellt, deren rechte Hälfte spiegelbildlich zu der dargestellten ausgestaltet
ist.
[0042] Der Sicherungsblock 30 weist eine Zylinderform auf und besteht aus einem feuerfesten
anorganischen Matrixmaterial 22, zum Beispiel Keramik oder Beton.
[0043] Konzentrisch zur Mittenlängsachse M erstreckt sich von der oberen Stirnfläche 34
des Sicherungsblocks ein metallisches Anschlußstück 36 in das Innere des Sicherungsblocks.
Das Anschlußstück 36 weist im wesentlichen eine Topfform auf und der obere Abschnitt
der Innenfläche 38 ist mit einem zum Außengewinde 22 des Gasanschlußstutzens 20 korrespondierenden
Innengewinde 40 ausgebildet. Am unteren Ende des Innengewindes 40 springt die Innenfläche
38 des Anschlußstückes 36 stufenartig (42) nach innen vor und verläuft von da ab zylinderförmig
in Richtung auf den Boden 44 des Anschlußstückes 36.
[0044] Auf der Stufe 42 liegt eine ringförmige Kupferdichtung 43 gemäß DIN 7603 auf.
[0045] Von dem unteren zylinderförmigen Abschnitt 46 erstrecken sich (in der Zeichenebene
nach links beziehungsweise rechts) jeweils eine Gasleitung 48 aus Kupfer, wobei die
Gasleitungen jeweils an das Anschlußstück 36 angeschweißt sind.
[0046] Von der unteren Stirnfläche 50 des Sicherungsblocks verläuft ein Adapter 52 ähnlich
wie das Anschlußstück 36 nach innen in das Matrixmaterial 32, wobei der Adapter 52
ebenfalls topfförmig mit einer nach unten offenen zylinderförmigen Mittenöffnung 54
gestaltet ist.
[0047] Die Gasleitungen 48 verlaufen nun spiegelbildlich vom Anschlußstück 36 zum Adapter
52, wobei aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit jeweils nur die Anschlußbereiche
dargestellt sind. Dazwischen kann der Verlauf der Gasleitungen 48 praktisch beliebig
sein, auf jeden Fall weisen die Gasleitungen aber mindestens einen gekrümmten Abschnitt
auf, der bevorzugt spiralförmig oder siphonartig gestaltet ist, so wie in der Radex-Rundschau
(a. a. 0. beziehungsweise in der EP-B-137 968) dargestellt und beschrieben. Hierdurch
erhält die Vorrichtung ihre Sicherheitsfunktion für den Fall des Eindringens von
Metallschmelze, die aufgrund der gewendelten Abschnitte dann schnell einfriert.
[0048] Die Anschlußbereiche der Gasleitungen 48 wirken dabei gleichzeitig als Armierung
für einen sicheren Sitz des Anschlußstückes 36 beziehungsweise Adapters 52 im Matrixmaterial
32.
[0049] Dem unteren Teil von Figur 2 ist weiter zu entnehmen, daß sich beidseitig des Adapters
52 zwei Metallarme 56 weg erstrecken, die zunächst parallel zur unteren Stirnfläche
50 des Sicherungsblocks 30 verlaufen und dann im Abstand zu dem Adapter 52 nach unten
über die untere Stirnfläche 50 vorragend abgewinkelt sind. Die Metallarme 56 sind
an den Adapter 52 angeschweißt.
[0050] Der erfindungsgemäße Gasspülstein beziehungsweise das Gasspülsteinsystem wird nun
wie folgt aufgebaut. Zunächst wird der Spülstein auf bekannte Art und Weise zum Beispiel
in einem Lochstein im Boden eines metallurgischen Schmelzgefäßes fixiert. Danach wird
der Sicherungsblock 30 mit Hilfe des Anschlußstückes 36 auf den Gasanschlußstutzen
20 des Gasspülsteins 10 aufgeschraubt. Dies geschieht mit Hilfe eines Werkzeuges,
das die nach unten vorkragenden Abschnitte 58 der Metallarme 56 greift.
[0051] In der letzten Phase stößt die obere Stirnfläche 34 des Sicherungsblocks 30 gegen
die Fasermatte 24 und staucht diese zusammen, bis die untere Stirnfläche 20a des Gasanschlußstutzens
20 auf die Stufe 42 beziehungsweise die darauf angeordnete Dichtung 43 stößt. In diesem
Moment hat der Sicherungsblock 30 seine endgültige Position gegenüber dem Gasspülstein
10 erreicht und beide sind fest miteinander verbunden. Alternativ könnte das Zusammenfügen
von Gasspülstein und Sicherungsblock auch vor einer gemeinsamen Montage erfolgen.
[0052] Zum Gasspülen kann jetzt eine externe Gasquelle an den Adapter 52 angeschlossen werden
und das Gas strömt dann durch die Gasleitungen 48 über das Anschlußstück 36 durch
den Gasanschlußstutzen 20 in die Gasverteilkammer 26 und dann schließlich durch die
(nicht dargestellten) Zuführkanäle im Gasspülstein 10 in das nietallurgische Schmelzbad.
[0053] Ist der Gasspülstein 10 verschlissen, ohne daß es zu einer Metallschmelzeinfiltration
in den Spülstein gekommen ist, wird zunächst der Sicherungsblock 30 auf umgekehrte
Weise wie zuvor bei der Montage beschrieben mit Hilfe eines Werkzeuges wieder abgeschraubt
und weggelegt. Danach wird das in Figur 3 dargestellte Hilfswerkzeug 60, das im wesentlichen
eine zylinderförmige Gestalt aufweist, auf den Gasanschlußstutzen 20 aufgeschraubt.
Dazu ist das Werkzeug 60 in seinem oberen Teil analog dem oberen Abschnitt des Anschlußstückes
36 ausgebildet, also mit einem Innengewinde 62 und einer Stufe 64. Ist das Werkzeug
60 fest aufgeschraubt, wird eine geeignete Ausziehvorrichtung um den Gasspülstein
10 herum angeordnet und diese Ausziehvorrichtung greift dann die seitlichen Arme 66
im unteren Abschnitt des Werkzeuges 60 und über eine geeignete Zugvorrichtung wird
jetzt mit Hilfe des Werkzeuges 60 der Gasspülstein 10 aus dem Lochstein beziehungsweise
dem Boden oder der Wand des metallurgischen Schmelzgefäßes herausgezogen.
[0054] Der Gasanschlußstutzen 22 erfüllt damit also nicht nur die Funktion einer Gaszuführleitung,
sondern dient gleichzeitig als Zwischenstück beim Aufsetzen eines Werkzeuges für die
Ausziehvorrichtung.
[0055] Nunmehr wird ein neuer Gasspülstein auf bekannte Art und Weise eingesetzt und die
zuvor weggelegte Durchbruchsicherung (der Sicherungsblock 30) auf die beschriebene
Art und Weise erneut montiert.
[0056] Es ist offensichtlich, daß der Sicherungsblock 30 durch die erfindungsgemäße Gestaltung
mehrfach benutzt werden kann und nur dann verworfen werden muß, wenn es zu einem
Metallschmelzedurchbruch gekommen ist und Metallschmelze in den Anschlußteil 36 beziehungsweise
die Gasleitungen 48 eingedrungen und dort erstarrt ist.
1. Gasspülstein für metallurgische Schmelzgefäße mit
1.1 einer Blechummantelung (12), die zumindest den gasanschlußseitigen Teil der Umfangsfläche
und den Boden, mit Ausnahme eines Anschlußbereiches für die Gaszuführung, umfaßt,
1.2 einem im Anschlußbereich für die Gaszuführung vorgesehenen Gasanschlußstutzen
(20), der mit der Blechummantelung (12, 14) fest verbunden ist,
1.3 einem Sicherungsblock (30) der
1.3.1 an seinem, dem Gasspülstein (10) zugewandten Ende ein Anschlußstück (36) zur
gasdichten, aber lösbaren Verbindung mit dem Gasanschlußstutzen (20) aufweist,
1.3.2 von dem aus mindestens eine Gasleitung (48) mit mindestens einem siphonartig
oder gekrümmt ausgebildeten Abschnitt durch den Sicherungsblock (30) zu einem ini
Abstand zum Anschlußstück (36) im Sicherungsblock (30) angeordneten Adapter (52) führt,
an den eine externe Gasquelle anschließbar ist,
1.4 von der aus ein Behandlungsgas durch den Adapter (52), die Gasleitung(en) (48),
das Anschlußstück (36) und den Gasanschlußstutzen (20) in den gasdurchlässigen Spülstein
(10) aus feuerfestem keramischen Material und von dort in eine Metallschmelze eingedüst
werden kann.
2. Gasspülstein nach Anspruch 1, wobei der Gasanschlußstutzen (20), das Anschlußstück
(36) die Gasleitung(en) (48) und der Adapter (52) aus Metallteilen bestehen.
3. Gasspülstein nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Gasanschlußstutzen (20) und das
Anschlußstück (36) mit korrespondierenden Gewindeabschnitten (22, 40) ausgebildet
sind.
4. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gasanschlußstutzen (20)
vom Bodenblech (14) des Gasspülsteins (10) in Richtung auf den Sicherungsblock (30)
vorsteht und ein Außengewinde (22) auf diesem Abschnitt aufweist, das mit einem korrespondierenden
Innengewinde (40) des in die Stirnfläche (34) des Sicherungsblocks (30) eingelassenen
Anschlußstücks (36) zusammenwirkt.
5. Gasspülstein nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Gasanschlußstutzen (20) und das
Anschlußstück (36) unter Ausbildung eines gemeinsamen Bajonettverschlusses gestaltet
sind.
6. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei sich das Innengewinde (40)
beziehungsweise der Bajonettverschlußteil des Anschlußstückes (36), ausgehend von
der Stirnfläche (34) nur über einen Teilabschnitt des Anschlußstückes (36) erstreckt
und das Anschlußstück (36) am unteren Ende mit einer nach innen vorspringenden Stufe
(42) ausgebildet ist.
7. Gasspülstein nach Anspruch 6, wobei die Gasleitung(en) (48) unterhalb der Stufe
(42) in das Anschlußstück (36) mündet (münden).
8. Gasspülstein nach Anspruch 6 oder 7, wobei im Bereich der Stufe (42) eine Dichtung
angeordnet ist.
9. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Gasleitung(en) (48) siphonartig
oder spiralförmig im Sicherungsblock (30) verläuft (verlaufen).
10. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Gasleitung(en) (48)
aus einem Kupferrohr besteht (bestehen).
11. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der Adapter (52) auf der
dem Gasspülstein (10) abgewandten Seite des Sicherungsblocks (30) angeordnet ist.
12. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Sicherungsblock (30)
eine Betätigungseinrichtung (56, 58) zum Aufsetzen des Sicherungsblocks (30) gegen
den Gasspülstein (10) aufweist.
13. Gasspülstein nach Anspruch 12, bei dem die Betätigungseinrichtung (56, 58) aus
mindestens zwei, im Abstand zueinander angeordneten, im Sicherungsblock (30) befestigten
und aus dem Matrixmaterial des Sicherungsblocks (30) nach außen vorstehenden Metallarmen
besteht.
14. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem auf der unteren Stirnfläche
des Bodenbleches (14) und/oder auf der oberen Stirnfläche (34) des Sicherungsblocks
(30) unter Aussparung des Bereiches von Gasanschlußstutzen (20) beziehungsweise Anschlußstück
(36) eine elastische Zwischenschicht (24) befestigt ist.
15. Gasspülstein nach Anspruch 14, bei dem die elastische Zwischenschicht (24) aus
einer feuerfesten keramischen Fasermatte besteht.