(19)
(11) EP 0 359 052 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.1990  Patentblatt  1990/12

(21) Anmeldenummer: 89116117.6

(22) Anmeldetag:  31.08.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C21C 7/072, F27D 3/16, C22B 9/05, B22D 41/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.09.1988 DE 3830871

(71) Anmelder: RADEX-HERAKLITH INDUSTRIEBETEILIGUNGS AKTIENGESELLSCHAFT
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Preyer, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-5451 Kurtscheid (DE)

(74) Vertreter: Becker, Thomas, Dr., Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Becker und Müller Eisenhüttenstrasse 2
40882 Ratingen
40882 Ratingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gasspülstein-Einrichtung für metalurrgische Schmelzgefässe.


    (57) Blechummantelter Gasspülstein für metallurgische Gefäße enthaltend einen mit der Blechummantelung fest-verbundenen Gasanschlussstutzen, einen Sicherungsblock (30) mit gasdichter lösbarer Verbindung zum Gasanschlussstutzen von dort eine siphonartige Gasleitung (48) durch den Sicherungsblock (30) zu einem Adapter (52) für externe Versorgung mit Behandlungsgas.




    Beschreibung


    [0001] Poröse keramische Gasspülsteine zum Einblasen von Behand­lungsgasen, insbesondere Inertgasen, in metallurgische Schmelzgefäße sind seit langem bekannt. Sie werden unter anderem in Spülsteine mit gerichteter und ungerichteter Porosität oder Fugenspüler unterteilt.

    [0002] Eine Übersicht gibt die Radex-Rundschau 1987, 288.

    [0003] Auf den Seiten 300, 301 sind dort Durchbruchsicherungen für Gasspülsteine beschrieben, deren Einzelheiten sich aus der EP-B-105 868 ergeben.

    [0004] Die Erfindung richtet sich gattungsgemäß auf einen der­artigen Gasspülstein mit einer Durchbruchsicherung.

    [0005] Die bekannte Durchbruchsicherung besteht aus einem Sicherungsblock aus feuerfestem keramischen Material, in dem eine oder mehrere Gasleitungen spiralförmig angeordnet sind. Der Sicherungsblock wird mit Hilfe eines feuerfesten Mörtels fest mit dem darüber ange­ordneten Gasspülstein so verbunden, daß der durch die Gasleitungen im Sicherungsblock geführte Gasstrom anschließend den porösen keramischen Spülkörper durchströmen und von dort in die Metallschmelze geführt werden kann.

    [0006] Die Sicherheitsfunktion der bekannten Anordnung besteht darin, daß bei einem Durchbruch von Metall­schmelze zum Beispiel zwischen der Blechummantelung des Gasspülsteines und dem Lochstein oder auch zwischen der Blechummantelung und dem Gasspülstein oder durch den Gasspülstein selbst die Schmelze durch den Sicherungs­block an einer weiteren Ausbreitung gehindert wird und daß ferner eine gegebenenfalls in die Gasleitung eindringende Metallschmelze durch das Rohrsystem in Kürze zum Stillstand beziehungsweise Erstarren gebracht wird. Ein unkontrollierter Metallschmelze­ausfluß wird dadurch verhindert.

    [0007] Die bekannte Anordnung hat sich bezüglich ihrer technischen Funktion in der Praxis bewährt.

    [0008] Ebenso ist es aber auch Tatsache, daß Durchbrüche der genannten Art relativ selten sind. Bei der bekannten Anordnung besteht dadurch ein gewisser Nachteil darin, daß nach einem normalen Verschleiß des Gas­spülsteines auch der mit dem Gasspülstein fest ver­ bundene Sicherungsblock weggeworfen und durch ein neues System ersetzt werden muß, obwohl der Sicherungs­block mit seinem Gasleitungssystem eigentlich wieder­verwendbar wäre. Eine Trennung beider Teile ist aber ohne Zerstörung nicht möglich.

    [0009] Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Gasspülstein dahingehend weiter­zubilden, daß die Durchbruchsicherung für den Fall, daß keine Metallschmelze in die Gasleitung eingedrungen ist, wiederverwendet werden kann und nur der eigentliche poröse Spülsteinabschnitt ausgetauscht werden muß.

    [0010] Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, die korrespondierenden Flächen des porösen eigentlichen Gasspülsteines und des Sicherungsblocks mittels geeigneter Verbindungssysteme dichtend, aber lösbar aneinander festzulegen.

    [0011] Der Gasspülstein ist in seiner allgemeinsten Ausführungs­form durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
    - eine Blechummantelung, die zumindest den gasan­schlußseitigen Teil der Umfangsfläche und den Boden, mit Ausnahme eines Anschlußbereiches für die Gaszuführung, umfaßt
    - einen im Anschlußbereich für die Gaszuführung vorgesehenen Gasanschlußstutzen, der mit der Blechummantelung fest verbunden ist
    - einen Sicherungsblock, der
    - an seinem, dem Gasspülstein zugewandten Ende ein Anschlußstück zur gasdichten, aber lösbaren Verbindung mit dem Gasanschlußstutzen aufweist
    - von dem aus eine Gasleitung mit mindestens einem siphonartig oder gekrümmt ausgebildeten Abschnitt durch den Sicherungsblock zu einem im Abstand zum Anschlußstück im Sicherungsblock angeordneten Adapter führt, an den eine externe Gasquelle anschließbar ist,
    - von der aus ein Behandlungsgas durch den Adapter, die Gasleitung, das Anschlußstück und den Gasan­schlußstutzen in den eigentlichen gasdurchlässigen Spülstein aus feuerfestem keramischen Material und von dort in eine Metallschmelze eingedüst werden kann.

    [0012] Für die sichere flächige Anlage von Gasspülstein und Sicherungsblock einerseits, andererseits aber auch für die Lösbarkeit beider Teile voneinander, sind danach in erster Linie der Gasanschlußstutzen im Gasspülstein und das Anschlußstück im Sicherungs­block verantwortlich.

    [0013] Diese beiden Bauteile sind so aufeinander abgestimmt, daß der Sicherungsblock schnell und leicht gegenüber dem in der Regel in einem Lochstein angeordneten Gasspülstein festgelegt beziehungsweise wieder ge­löst werden kann, um anschließend - nach Austausch des eigentlichen Gasspülsteines - gegen einen neuen, unverbrauchten Gasspülstein, mit diesem erneut ver­bunden zu werden.

    [0014] Dem Fachmann stehen hier verschiedene konkrete Aus­führungsformen zur Verfügung.

    [0015] Nach einer ersten, vorteilhaften Ausführungsform sollen der Gasanschlußstutzen und das Anschlußstück - wie auch die Gasleitung und der Adapter - aus Metallteilen bestehen. Metallteile haben den Vorteil, daß sie bei hoher Festigkeit und ausreichender Tem­peraturbeständigkeit (die Teile befinden sich in dem von der Metallschmelze abgewandten Bereich des Spülsystems) nicht so spröde sind wie keramische Bauteile, obwohl sich die genannten Teile auch aus einem keramischen Werkstoff, insbesondere auf Basis Aluminiumoxid oder Zirkondioxid, herstellen lassen.

    [0016] Vor allen Dingen aber lassen sich in Metallteilen leichter bestimmte Formgebungen ausbilden und nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgeschlagen, Gasanschlußstutzen und Anschlußstück mit korrespondierenden Gewindeabschnitten auszubilden.

    [0017] Dies kann beispielsweise so geschehen, daß der Gasan­schlußstutzen vom Bodenblech des Gasspülsteines in Richtung auf den Sicherungsblock (nach unten) vorsteht und ein Außengewinde auf diesem Abschnitt aufweist, während das Anschlußstück an/in der Stirn­fläche des Sicherungsblocks mit einem korrespon­dierenden Innengewinde ausgebildet ist, so daß beide Teile einfach gegeneinander verschraubt werden können, selbstverständlich unter Ausbildung eines gemeinsamen Durchlaßkanals für das Behandlungsgas.

    [0018] Ebenso ist es aber auch möglich, den Gasanschluß­stutzen nach innen in das keramische Material des Gasspülsteins vorspringen zu lassen, wobei der An­schlußstutzen dann vorzugsweise mit einem Innen­gewinde ausgebildet wird. Entsprechend überragt dann natürlich das Anschlußstück die korrespondierende Anlagefläche des Sicherungsblocks und weist ein korrespondierendes Außengewinde auf.

    [0019] Wie bereits ausgeführt, wird der Gasanschlußstutzen vorzugsweise mit dem Bodenblech des Gasspülsteines fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Unter Stabilitätsgründen empfiehlt es sich, das Bodenblech zu diesem Zweck etwas dicker als üblich auszubilden, da es jetzt neben einer Gasdichtigkeit auch eine ausreichende mechanische Stabilität aufweisen muß, um den angehängten Sicherungsblock sicher zu halten.

    [0020] Nach einer alternativen Ausführungsform sind Gasan­schlußstutzen und Anschlußstück unter Ausbildung eines gemeinsamen Bajonettverschlusses gestaltet, das heißt anstelle der Gewindeverbindung tritt ein bajonettartiges Verschlußsystem.

    [0021] Um eine höhenmäßig exakte Positionierung von Gas­spülstein und Sicherungsblock zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, zwischen Gasspülstein und Sicherungs­block einen oder mehrere Anschlagpunkte vorzusehen, die bevorzugt im Bereich des Gasanschlußstutzens beziehungsweise Anschlußstückes ausgebildet sind. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß der Sicherungsblock nicht zu stark an den Gasspül­stein gepreßt wird und diesen möglicherweise dabei verletzt.

    [0022] Um gewisse fertigungstechnische Toleranzen besser ausgleichen zu können schlägt die Erfindung außerdem vor, zwischen Sicherungsblock und Gasspülstein eine dünne elastische Zwischenschicht anzuordnen, die vorzugsweise aus einer feuerfesten keramischen Faser­matte besteht und zum Beispiel an der Unterseite des Bodens des Blechmantels angeklebt wird.

    [0023] Um einen unerwünschten Gasaustritt im Bereich der Verbindungselemente von Gasanschlußstutzen und Anschluß­stück zu verhindern, kann darüber hinaus zwischen beiden mindestens eine weitere Dichtung vorgesehen werden, die nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung auf der im Gasanschlußstutzen beziehungs­weise Anschlußstück ausgebildeten Stufe angeordnet ist und zum Beispiel aus einem Kupfer-Dichtring besteht.

    [0024] Die Gasleitung, die mit ihrem einen Ende in das Anschlußstück mündet, ist dort vorzugsweise unter­halb der Verbindungselemente zum Gasspülstein ange­ordnet und verläuft etwa im rechten Winkel zur Mitten­achse des Anschlußstückes und ist mit diesem gasdicht verbunden. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine Art Armierung für das Anschlußstück bereitgestellt, das zumindest teilweise im feuerfesten keramischen Matrixmaterial des Sicherungsblocks eingebettet ist.

    [0025] Um für den Fall des Eindringens von Metallschmelze die eindringende Stahlmenge volumenmäßig zu verringern und die Kühloberfläche zur schnelleren Erstarrung des eingedrungenen Stahles zu vergrößern, ist es bevorzugt, anstelle einer Gasleitung mindestens zwei Gasleitungen im Sicherungsblock vorzusehen, die vorzugsweise diametral gegenüber im Anschluß­stück enden.

    [0026] Zur weiteren Erhöhung der Oberfläche und zur Erschwerung des Eindringens von Metallschmelze sind die Gas­leitungen spiralförmig oder siphonartig, zumindest aber mit mehreren Krümmungen und Zwischenabschnitten ausgebildet, bevor sie im Abstand zum Ansatzstück in den bereits erwähnten Adapter einmünden, der mit einer äußeren Gasquelle in Verbindung gebracht werden kann.

    [0027] Vorzugsweise ist dieser Adapter gegenüber dem Anschluß­stück im Bereich der unteren Stirnfläche des Sicherungs­blocks angeordnet.

    [0028] Um den Sicherungsblock besser handhaben zu können, das heißt um ihn schnell und leicht gegenüber dem Gasspülstein festlegen zu können, sieht eine vorteil­hafte Ausführungsform der Erfindung vor, den Sicherungs­block mit einer Betätigungseinrichtung auszubilden, über die der Sicherungsblock manuell oder mit Hilfe eines Werkzeuges bewegt werden kann.

    [0029] Eine besonders einfache Ausführungsform sieht dazu vor, mindestens zwei, im Abstand zueinander angeord­nete und im Sicherungsblock befestigte Metallarme vorzusehen, die über die untere Stirnfläche des Sicherungsblocks nach außen vorragen, wobei der überstehende Bereich von einem Werkzeug leicht umfaßt werden kann zur anschließenden Manipulation beim Aufsetzen auf den Gasspülstein.

    [0030] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.

    [0031] So kann das Bodenblech des Gasspülsteines entweder unmittelbar gegen die keramische Matrixmasse anliegen, ebenso ist es aber auch möglich, zwischen dem Boden des Blechmantels und dem Boden des porösen keramischen Körpers einen Hohlraum (Gasverteilkammer) mit Hilfe entsprechender Abstandhalter anzuordnen. Auf diese Weise kann die über den Gasanschlußstutzen eingespülte Gasmenge günstig auf die gesamte Fläche des Gasspül­steines verteilt werden.

    [0032] Neben den genannten Vorteilen einer Wiederverwend­barkeit des Sicherungsblocks durch eine lösbare Verbindung am Gasspülstein bietet die erfindungs­gemäße Gestaltung des Gasspülsteines einen weiteren wesentlichen Vorteil.

    [0033] Üblicherweise wird ein normaler Gasspülstein (ohne Durchbruchsicherung) bei einem Austausch mittels einer sogenannten Ausziehvorrichtung aus der Wand oder dem Boden des metallurgischen Schmelzgefäßes herausgezogen. Eine solche Vorrichtung und das zu­gehörige Verfahren sind beispielsweise in der EP-B-137 961 beschrieben. Dabei ist um den Gasanschluß­stutzen herum ein Kupplungszylinder vorzusehen, der über den Gasanschlußstutzen vorragt und an dem dann die Auszugsvorrichtung angelenkt wird.

    [0034] Bei einer erfindungsgemäßen Gestaltung eines Gas­spülsteines kann dieser Aufwand vermindert werden, weil zum Beispiel das Außengewinde auf dem Gasan­ schlußstutzen beziehungsweise der Bajonettverschluß direkt zum Aufsetzen eines entsprechenden Auszieh­werkzeuges genutzt werden kann. Damit erfüllt der Gasanschlußstutzen also eine doppelte Funktion und der konstruktive Aufwand am eigentlichen Gasspül­stein kann dadurch zusätzlich vermindert und das Reparaturverfahren vereinfacht werden.

    [0035] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Aus­führungsbeispieles näher beschrieben, das in schema­tischer Darstellung in

    Figur 1: den unteren Teil eines Gasspülsteines mit einem Gasanschlußstutzen,

    Figur 2 : einen Längsschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Sicherungsblocks und in

    Figur 3: ein Ausziehwerkzeug für den Gasspülstein nach Figur 1

    zeigen.

    [0036] Soweit in dieser Anmeldung der Begriff "Gasspülstein" benutzt wird, erfolgt dies im doppelten Sinne, einmal zur Kennzeichnung des "eigentlichen" Gasspülsteins, der nachfolgend mit der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet ist und den mit gerichteter oder ungerichteter Poro­sität oder als Fugenspüler ausgebildeten Gasspül­stein beschreibt, zum anderen aber auch zur Kennzeichnung der Gesamtheit von Gasspülstein 10 und Durchbruch­sicherung, die nach Montage am Gasspülstein 10 quasi integraler Bestandteil des Gasspülsystems ist.

    [0037] Der Gasspülstein 10 gemäß Figur 1 ist ein solcher mit gerichteter Porosität, wobei die einzelnen Gas­kanäle nicht dargestellt sind.

    [0038] Der Gasspülstein 10 ist in seinem in der Figur 1 dargestellten unteren Teil von einem Blechmantel 12 umgeben (in diesen eingemörtelt) wobei der Blech­mantel 12 unterseitig in ein Bodenblech 14 übergeht, das gegenüber der umfangsseitigen Blechummantelung 12 eine deutlich höhere Materialstärke aufweist. Die untere Stirnfläche 16 des Gasspülsteines 10 steht im Abstand zum Bodenblech 14, was mittels entsprechender (nicht dargestellter) vertikaler Abstandshalter erfolgt.

    [0039] Mittig weist das Bodenblech 14 eine Durchbrechung 18 auf und in diesem Bereich ist ein Gasanschluß­stutzen 20 an das Bodenblech 14 angeschweißt. Der metallische Gasanschlußstutzen 20 weist in seinem Bereich unterhalb des Bodenbleches 14 ein als Be­wegungsgewinde gestaltetes Außengewinde 22 mit einem Rund- oder Trapezprofil auf.

    [0040] Auf der Unterseite des Bodenbleches 14 ist um den Gasanschlußstutzen 20 herum eine feuerfeste kera­mische Fasermatte 24 aufgeklebt.

    [0041] In Figur 2 ist in vereinfachter Darstellung die linke Hälfte eines Sicherungsblocks 30 dargestellt, deren rechte Hälfte spiegelbildlich zu der darge­stellten ausgestaltet ist.

    [0042] Der Sicherungsblock 30 weist eine Zylinderform auf und besteht aus einem feuerfesten anorganischen Matrixmaterial 22, zum Beispiel Keramik oder Beton.

    [0043] Konzentrisch zur Mittenlängsachse M erstreckt sich von der oberen Stirnfläche 34 des Sicherungsblocks ein metallisches Anschlußstück 36 in das Innere des Sicherungsblocks. Das Anschlußstück 36 weist im wesentlichen eine Topfform auf und der obere Abschnitt der Innenfläche 38 ist mit einem zum Außen­gewinde 22 des Gasanschlußstutzens 20 korrespondieren­den Innengewinde 40 ausgebildet. Am unteren Ende des Innengewindes 40 springt die Innenfläche 38 des Anschlußstückes 36 stufenartig (42) nach innen vor und verläuft von da ab zylinderförmig in Richtung auf den Boden 44 des Anschlußstückes 36.

    [0044] Auf der Stufe 42 liegt eine ringförmige Kupferdichtung 43 gemäß DIN 7603 auf.

    [0045] Von dem unteren zylinderförmigen Abschnitt 46 erstrecken sich (in der Zeichenebene nach links beziehungsweise rechts) jeweils eine Gasleitung 48 aus Kupfer, wobei die Gasleitungen jeweils an das Anschlußstück 36 angeschweißt sind.

    [0046] Von der unteren Stirnfläche 50 des Sicherungsblocks verläuft ein Adapter 52 ähnlich wie das Anschluß­stück 36 nach innen in das Matrixmaterial 32, wobei der Adapter 52 ebenfalls topfförmig mit einer nach unten offenen zylinderförmigen Mittenöffnung 54 gestaltet ist.

    [0047] Die Gasleitungen 48 verlaufen nun spiegelbildlich vom Anschlußstück 36 zum Adapter 52, wobei aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit jeweils nur die Anschluß­bereiche dargestellt sind. Dazwischen kann der Verlauf der Gasleitungen 48 praktisch beliebig sein, auf jeden Fall weisen die Gasleitungen aber mindestens einen gekrümmten Abschnitt auf, der bevorzugt spiral­förmig oder siphonartig gestaltet ist, so wie in der Radex-Rundschau (a. a. 0. beziehungsweise in der EP-B-137 968) dargestellt und beschrieben. Hier­durch erhält die Vorrichtung ihre Sicherheitsfunk­tion für den Fall des Eindringens von Metallschmelze, die aufgrund der gewendelten Abschnitte dann schnell einfriert.

    [0048] Die Anschlußbereiche der Gasleitungen 48 wirken dabei gleichzeitig als Armierung für einen sicheren Sitz des Anschlußstückes 36 beziehungsweise Adapters 52 im Matrixmaterial 32.

    [0049] Dem unteren Teil von Figur 2 ist weiter zu entnehmen, daß sich beidseitig des Adapters 52 zwei Metallarme 56 weg erstrecken, die zunächst parallel zur unteren Stirnfläche 50 des Sicherungsblocks 30 verlaufen und dann im Abstand zu dem Adapter 52 nach unten über die untere Stirnfläche 50 vorragend abgewinkelt sind. Die Metallarme 56 sind an den Adapter 52 ange­schweißt.

    [0050] Der erfindungsgemäße Gasspülstein beziehungsweise das Gasspülsteinsystem wird nun wie folgt aufgebaut. Zunächst wird der Spülstein auf bekannte Art und Weise zum Beispiel in einem Lochstein im Boden eines metallurgischen Schmelzgefäßes fixiert. Danach wird der Sicherungsblock 30 mit Hilfe des Anschlußstückes 36 auf den Gasanschlußstutzen 20 des Gasspülsteins 10 aufgeschraubt. Dies geschieht mit Hilfe eines Werkzeuges, das die nach unten vorkragenden Abschnitte 58 der Metallarme 56 greift.

    [0051] In der letzten Phase stößt die obere Stirnfläche 34 des Sicherungsblocks 30 gegen die Fasermatte 24 und staucht diese zusammen, bis die untere Stirnfläche 20a des Gasanschlußstutzens 20 auf die Stufe 42 beziehungsweise die darauf angeordnete Dichtung 43 stößt. In diesem Moment hat der Sicherungsblock 30 seine endgültige Position gegenüber dem Gasspül­stein 10 erreicht und beide sind fest miteinander verbunden. Alternativ könnte das Zusammenfügen von Gasspülstein und Sicherungsblock auch vor einer gemeinsamen Montage erfolgen.

    [0052] Zum Gasspülen kann jetzt eine externe Gasquelle an den Adapter 52 angeschlossen werden und das Gas strömt dann durch die Gasleitungen 48 über das An­schlußstück 36 durch den Gasanschlußstutzen 20 in die Gasverteilkammer 26 und dann schließlich durch die (nicht dargestellten) Zuführkanäle im Gasspül­stein 10 in das nietallurgische Schmelzbad.

    [0053] Ist der Gasspülstein 10 verschlissen, ohne daß es zu einer Metallschmelzeinfiltration in den Spülstein gekommen ist, wird zunächst der Sicherungsblock 30 auf umgekehrte Weise wie zuvor bei der Montage beschrieben mit Hilfe eines Werkzeuges wieder abge­schraubt und weggelegt. Danach wird das in Figur 3 dargestellte Hilfswerkzeug 60, das im wesentlichen eine zylinderförmige Gestalt aufweist, auf den Gas­anschlußstutzen 20 aufgeschraubt. Dazu ist das Werk­zeug 60 in seinem oberen Teil analog dem oberen Abschnitt des Anschlußstückes 36 ausgebildet, also mit einem Innengewinde 62 und einer Stufe 64. Ist das Werkzeug 60 fest aufgeschraubt, wird eine geeig­nete Ausziehvorrichtung um den Gasspülstein 10 herum angeordnet und diese Ausziehvorrichtung greift dann die seitlichen Arme 66 im unteren Abschnitt des Werkzeuges 60 und über eine geeignete Zugvorrichtung wird jetzt mit Hilfe des Werkzeuges 60 der Gasspül­stein 10 aus dem Lochstein beziehungsweise dem Boden oder der Wand des metallurgischen Schmelzgefäßes herausgezogen.

    [0054] Der Gasanschlußstutzen 22 erfüllt damit also nicht nur die Funktion einer Gaszuführleitung, sondern dient gleichzeitig als Zwischenstück beim Aufsetzen eines Werkzeuges für die Ausziehvorrichtung.

    [0055] Nunmehr wird ein neuer Gasspülstein auf bekannte Art und Weise eingesetzt und die zuvor weggelegte Durchbruchsicherung (der Sicherungsblock 30) auf die beschriebene Art und Weise erneut montiert.

    [0056] Es ist offensichtlich, daß der Sicherungsblock 30 durch die erfindungsgemäße Gestaltung mehrfach be­nutzt werden kann und nur dann verworfen werden muß, wenn es zu einem Metallschmelzedurchbruch gekommen ist und Metallschmelze in den Anschlußteil 36 be­ziehungsweise die Gasleitungen 48 eingedrungen und dort erstarrt ist.


    Ansprüche

    1. Gasspülstein für metallurgische Schmelzgefäße mit

    1.1 einer Blechummantelung (12), die zumindest den gasanschlußseitigen Teil der Umfangs­fläche und den Boden, mit Ausnahme eines Anschlußbereiches für die Gaszuführung, umfaßt,

    1.2 einem im Anschlußbereich für die Gaszuführung vorgesehenen Gasanschlußstutzen (20), der mit der Blechummantelung (12, 14) fest verbunden ist,

    1.3 einem Sicherungsblock (30) der

    1.3.1 an seinem, dem Gasspülstein (10) zuge­wandten Ende ein Anschlußstück (36) zur gasdichten, aber lösbaren Verbindung mit dem Gasanschlußstutzen (20) aufweist,

    1.3.2 von dem aus mindestens eine Gasleitung (48) mit mindestens einem siphonartig oder gekrümmt ausgebildeten Abschnitt durch den Sicherungsblock (30) zu einem ini Abstand zum Anschlußstück (36) im Sicherungsblock (30) angeordneten Adapter (52) führt, an den eine externe Gasquelle anschließbar ist,

    1.4 von der aus ein Behandlungsgas durch den Adapter (52), die Gasleitung(en) (48), das Anschlußstück (36) und den Gasanschluß­stutzen (20) in den gasdurchlässigen Spülstein (10) aus feuerfestem keramischen Material und von dort in eine Metall­schmelze eingedüst werden kann.


     
    2. Gasspülstein nach Anspruch 1, wobei der Gasanschluß­stutzen (20), das Anschlußstück (36) die Gas­leitung(en) (48) und der Adapter (52) aus Metall­teilen bestehen.
     
    3. Gasspülstein nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Gasanschlußstutzen (20) und das Anschlußstück (36) mit korrespondierenden Gewindeabschnitten (22, 40) ausgebildet sind.
     
    4. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gasanschlußstutzen (20) vom Bodenblech (14) des Gasspülsteins (10) in Richtung auf den Sicherungsblock (30) vorsteht und ein Außenge­winde (22) auf diesem Abschnitt aufweist, das mit einem korrespondierenden Innengewinde (40) des in die Stirnfläche (34) des Sicherungsblocks (30) eingelassenen Anschlußstücks (36) zusammenwirkt.
     
    5. Gasspülstein nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Gasanschlußstutzen (20) und das Anschlußstück (36) unter Ausbildung eines gemeinsamen Bajonett­verschlusses gestaltet sind.
     
    6. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei sich das Innengewinde (40) beziehungs­weise der Bajonettverschlußteil des Anschlußstückes (36), ausgehend von der Stirnfläche (34) nur über einen Teilabschnitt des Anschlußstückes (36) erstreckt und das Anschlußstück (36) am unteren Ende mit einer nach innen vorspringenden Stufe (42) ausgebildet ist.
     
    7. Gasspülstein nach Anspruch 6, wobei die Gasleitung(en) (48) unterhalb der Stufe (42) in das Anschluß­stück (36) mündet (münden).
     
    8. Gasspülstein nach Anspruch 6 oder 7, wobei im Bereich der Stufe (42) eine Dichtung angeordnet ist.
     
    9. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Gasleitung(en) (48) siphonartig oder spiralförmig im Sicherungsblock (30) verläuft (verlaufen).
     
    10. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Gasleitung(en) (48) aus einem Kupferrohr besteht (bestehen).
     
    11. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der Adapter (52) auf der dem Gasspül­stein (10) abgewandten Seite des Sicherungs­blocks (30) angeordnet ist.
     
    12. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Sicherungsblock (30) eine Betätigungs­einrichtung (56, 58) zum Aufsetzen des Sicherungs­blocks (30) gegen den Gasspülstein (10) auf­weist.
     
    13. Gasspülstein nach Anspruch 12, bei dem die Be­tätigungseinrichtung (56, 58) aus mindestens zwei, im Abstand zueinander angeordneten, im Sicherungsblock (30) befestigten und aus dem Matrixmaterial des Sicherungsblocks (30) nach außen vorstehenden Metallarmen besteht.
     
    14. Gasspülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem auf der unteren Stirnfläche des Bodenbleches (14) und/oder auf der oberen Stirn­fläche (34) des Sicherungsblocks (30) unter Aussparung des Bereiches von Gasanschlußstutzen (20) beziehungsweise Anschlußstück (36) eine elastische Zwischenschicht (24) befestigt ist.
     
    15. Gasspülstein nach Anspruch 14, bei dem die elas­tische Zwischenschicht (24) aus einer feuerfesten keramischen Fasermatte besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht