[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz für einen Sicherheitszaun gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Neben hoher Stabilität und sauberer Verarbeitung sowohl der verwendeten Gittermatten,
beispielsweise aus miteinander verschweißten Längs- und Querstäben als auch der Zaunpfosten,
wird in zunehmendem Maße ein Zaunsystem verlangt, das einer einfachen und schnellen,
ungewollten Demontage größeren Widerstand entgegensetzt.
[0003] Es ist in der DE-OS 3029712 eine einbruchssichere Umzäunung beschrieben, in der Gittermatten
aus Längs- und Querdrähten an einem Pfosten derart lösbar mit Schrauben befestigt
sind, indem in ein u-förmiges, einstitig offenes und mit Schlitzen versehenes, in
einem Betonsockel verankertes Profil der jeweils letzte Querdraht von zwei Gittermatten
eingehängt ist und ein zweites u-förmiges Profil als Deckleiste das verankerte Profil
teilweise umschließt und dabei die Gittermatten einklemmt. In einer zweiten Ausführungsform
haben das Profil und die Deckleiste Rücksprünge zum Einklemmen einer die Gittermatten
umschließenden Betonplatte.
[0004] Ein anderer Bausatz für einen Zaun ist aus der DE-OS 2903774 bekannt. An einem geschlossenen,
rechteckigen Halteprofil wird eine Gittermatte von einem mit Schlitzen entsprechend
der Maschenweite der Gittermatten versehenen Deckprofil, dessen Breite der Breite
des Halteprofiles entspricht, eine Gittermatte formschlüssig umgriffen und geklemmt.
Die Deckleiste ist mit Schrauben am Halteprofil befestigt; die Enden der Gittermatte
weisen elastische Umhüllungen auf, an denen das Deckprofil anliegt.
[0005] Diese Konstruktionen sind insofern problematisch, als die Deckleisten-Schrauben
schnell gelöst und die Gittermatte ausgehängt werden können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz für einen Sicher heitszaun
mit Gittermatten und Pfosten vorzuschlagen, der einer ungewollten Demontage einen
möglichst großen Widerstand und hohen Arbeitsaufwand entgegensetzt, dabei aber einfach,
schnell und mit geringem Aufwand montiert werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst. Einige Ausgestaltungen
und Weiterentwicklungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Der Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik liegt darin, daß auf Verschraubungen
der Profile, die von außen zugänglich sind, verzichtet wird. Die Montage und Demontage
der Pfosten bedingt ein elastisches und/oder plastisches Deformieren einer Vielzahl
von Greifkanten an Hinterschnitten am Halteprofil und/oder die Gittermatten umgreifenden
Schlitzprofil. Während das Schlitzprofil ohne Werkzeug bei einigen Ausführungsformen
in das Halteprofil oder um das Halteprofil gepreßt werden kann, muß für die Demontage
mindestens eine Greifkante an jeder Masche der Gittermatte aufgebogen werden. Dies
bedeutet für potentielle Einbrecher einen sehr hohen Zeitaufwand, während nach dem
Stand der Technik der Pfosten lediglich aufgeschraubt oder der Schraubenkopf bzw.
die Mutter abgeschert werden müssen.
[0009] Um die Montage zu vereinfachen, bzw. die Einpreßkräfte für das Schlitzprofil und
damit die Gefahr, eine Beschichtung der Profile zu beschädigen, gering zu halten,
sollen die Schenkel des Schlitzprofiles eine geringere Biegefestigkeit aufweisen als
die sonstigen Teile der Profile. Die Enden der Schenkel weisen dagegen eine größere
Steifigkeit auf, damit die Verklammerung am Hinterschnitt des Halteprofiles stabil
ist.
[0010] Die Verringerung der Biegefestigkeit bei gleichzeitig hoher Elastizität kann durch
Wahl einer geringeren Wandstärke des Materials für das Schlitzprofil erreicht werden.
[0011] Die Greifkanten, d.h. die Verhakungsquerschnitte der Profile, können aus umgebördelten
Blechkanten bestehen, die eine wesentliche größere Steifigkeit aufweisen als sie der
Blechdicke entspricht. Anstelle einer Bördelung kann natürlich auch ein Verstärkungsprofil
aus einem winkeligen, beispielsweise viereckigen oder dreieckigen Draht an die Schenkelenden
der Bleche angeschweißt oder gelötet sein, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen.
[0012] Die einfachste und zugleich wirksamste Ausführungsform der Erfindung ist in einem
Bausatz verwirklicht, bei dem das stabile, im Boden verankerte Halteprofil als u-förmiges,
einseitig offenes Profil ausgebildet ist, dessen Schenkel nach innen umgebördelt sind.
Hinter diese Bördelung greift eine gegensinnig nach außen gerichtete Bördelung des
Schlitzprofils, sobald dieses tief genug in das Halteprofil gepreßt wurde. Dabei wird
der mittlere Teil der Schenkel elastisch durch die Öffnung des Halteprofils gepreßt
bis die Verhakung der Bördelungen greift.
[0013] Alternativ kann ein als geschlossenes Profil ausgebildetes Halteprofil eingesetzt
werden, das seitliche Nuten aufweist, in die die Schenkelenden des Schlitzprofils
einrasten können.
[0014] Ein Spreizelement zwischen den Schenkeln des Schlitzprofils kann aus mehreren Gründen
sinnvoll verwendet werden. Bei in ein Halteprofil eingeschobenen Schlitzprofilen
können vom zunächst noch offenen Kopf des Pfostens Abstandhalter zwischen die Schenkelenden
geklemmt werden, um den Demontagewiderstand zu vergrößern. Andererseits können beispielsweise
gummielastische Kunststoffpuffer oder Federdrahtelemente zwei Enden von Gittermatten
innerhalb des Schlitzprofiles auseinanderdrücken, um so die Gittermatten festzulegen
und gleichzeitig das Schlitzprofil zu sichern.
[0015] Vorteile bietet ein Schlitzprofil, das nicht nur Schlitze zum Umgreifen der horizontalen
Längsdrähte einer Gittermatte, sondern zusätzlich in halber Maschenhöhe oder noch
geringerem Abstand weitere Schlitze aufweist. Dies ermöglicht es, beispielsweise die
Gittermatten entsprechend dem Gefälle eines Abhanges an jedem Pfosten stufenweise
niedriger oder höher zu verhaken. Ein vielfach geschlitztes Schlitzprofil kann dabei
als Einheitsprofil sowohl für gerade als auch für abzustufende Zäune eingesetzt werden.
[0016] Letztlich kann ein formschlüssig auf beide Pfostenteile aufgesetzter Deckel die Demontage
des Sicherheitszaunes zusätzlich erschweren. Die Verriegelung des Deckels kann durch
Umformen einer die Gittermatte umgreifenden oder in einen Schlitz greifende Deckellasche
erfolgen oder auch durch eine Niete geschehen.
[0017] Anhand von schematischen Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden. Es
zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Bausatz an einem Pfosten,
Fig. 2-5 weitere Ausführungsformen von Bausätzen in stark verkleinerter, stilisierter
Darstellung.
[0018] Der Schnitt in Fig. 1 zeigt ein Halteprofil 1 mit einer Kantenlänge von etwa 60 x
50 mm und 3 mm Wanddicke. Es weist nach innen gerichtete Bördelungen 2, 10 auf. Ein
ebenso offenes Schlitzprofil 4 mit etwa 38 x 40 mm Kantenlänge und 2,5 mm Wanddicke
hat an den Enden der Schenkel 6, 8 nach außen weisende Bördelungen 3, 9. Beide Bördelungen
verhaken einander, wie dargestellt, wenn das Schlitzprofil 4 in das Halteprofil 1
eingeschoben ist und die Gittermatten 11, 12 eingeklemmt sind. Das Schlitzprofil 4
hat Schlitze 5 in dem Schenkel 6, die ein Durchstecken des Schlitzprofils 4 durch
die von den senkrechten Querdrähten 17, 18, 19 und daran verschweißten horizontalen
Längsdrähten 13, 14 gebildeten Maschen der Gittermatte 11 erlauben. Gleiches gilt
für die Schlitze 7 in dem Schenkel 8 für das Durchstecken der aus den Querdrähten
20, 21 und den Längsdrähten 15, 16 gebildeten Maschen der Gittermatte 12. Im dargestellten
Gebrauchszustand sind also die Querdrähte 19 bzw. 21 innerhalb des Querschnittes des
Schlitzprofiles 4 gehalten. Durch einen oder mehrere federnde Spreizelemente 22 können
die Gittermatten 11 und 12 und damit die Schenkel 6 und 8 des Schlitzprofiles 4 auf
Abstand gehalten werden.
[0019] Fig. 2 zeigt schematisch ein geschlossenes Halteprofil 23 mit den Nuten 29, 30 in
die abgekantete Ecken 31, 32 eine Schlitzprofiles 26 greifen können. Das Schlitzprofil
4 fixiert dabei, ähnlich wie in Fig. 1 dargestellt, zwei Gittermatten 33, 34 am Halteprofil
23. An der rechten Seite ist die Ecke 31 dargestellt bevor sie durch Umformen mit
einem nicht dargestellten Preßwerkzeug in die Nut 29 gekantet wird, so wie es bereits
mit der Ecke 33 im Nut 30 in der linken Figurhälfte gezeigt ist.
[0020] In Fig. 3 ist eine dritte Ausführungsform der Erfindung mit seitlich nach außen gekanteten
Hinterschnitten 39, 40 am Halteprofil 24 dargestellt. Zwei Gittermatten 37, 38 sind
durch das Schlitzprofil 27 derart am Halteprofil geklemmt, daß je ein Querdraht innerhalb
der Schenkel des Halteprofiles 24 liegt. Die Schenkelenden 36 und 35 greifen in die
Nuten 40 und 39 des Halteprofiles 24. Dargestellt ist hier in der rechten Hälfte,
ähnlich wie bei Fig. 2, das Schenkelende 35 bevor es in die Nut 39 abgekantet ist.
[0021] Fig. 4 stellt eine durchgehende Gittermatte eines Zaunes dar, der sich zu den Seiten
41 und 42 fortsetzt, welche beispielsweise zur Erhöhung des Widerstandsmoments einen
zusätzlichen Zaunpfosten, bestehend aus dem geschlossenen Halteprofil 25 und dem die
Gittermatte klemmenden Schlitzprofil 28, aufweist. Das Halteprofil 25 hat Reckteck-Hinterschnitte
45, 46 in die die Greifkanten 43, 44 des angedrückten Schlitzprofiles 28 eingerastet
sind.
[0022] Schließlich offenbart Fig. 5 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Gittermatten
48, 49 von einem Schlitzprofil 50 gehalten werden, das mehrfache Abkantungen an den
geschlitzten Schenkeln 53, 54 aufweist, von denen je eine Abkantung hinter die Bördelung
51 bzw. 52 des ähnlich wie in Fig. 1 gestalteten Halteprofiles 47 greift. Dieses Schlitzprofil
50 hat die gleiche Breite wie das Halteprofil 47 und bildet dabei an den Schenkeln
53, 54 taschenähnliche Hinterschneidungen, in denen je ein Querdraht der Gittermatte
48 bzw. 49 liegt. Eine Spreizstrebe 55 verhindert das Einknicken der geschlitzten
Schenkel 53, 54 des Schlitzprofiles 50.
1. Bausatz für Sicherheitszaun mit Gittermatten und metallenen Pfosten, die im wesentlichen
aus einem Halteprofil und einem daran befestigbaren, mehrere parallele Drähte der
Gittermatten formschlüssig haltenden, einseitig offenen Schlitzprofil bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halteprofil (1, 23, 24, 25, 47) und das Schlitzprofil (4,
26, 27, 28, 50) miteinander verhakbare Greifkanten, die jeweils Hinterschnitte von
größer oder gleich neunzig Grad aufweisen und das Schlitzprofil Schenkel (6, 8) hat,
die in ihrem mittleren Bereich eine geringere Biegefestigkeit haben als am Schenkelende
(3, 9, 31, 32, 35, 36, 43, 44, 53, 54).
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Schlitzprofiles
geringer als die des Halteprofiles ist.
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteprofil (1,
24, 47) und das Schlitzprofil (4, 26, 27, 28, 50) aus u-förmigen Blechen bestehen,
deren Schenkelenden um mehr als neunzig Grad umgebördelt sind.
4. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlitzprofil
(4, 50) innerhalb des Halteprofils (1, 47) verhakbar ausgebildet ist.
5. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteprofil
(23, 24, 25) Nuten (29, 30, 39, 40, 45, 46) am Außenumfang hat.
6. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Schenkeln (6, 8 bzw. 53, 54) des Schlitzprofiles (4 bzw. 50) ein Spreizelement
(22 bzw. 55) angeordnet ist.
7. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlitzprofil
(4, 26, 27, 28, 50) in regelmäßigen senkrechten Abständen zwei bis zehn Schlitze pro
Masche einer Gittermatte aufweist.
8. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen das Halteprofil
und das Schlitzprofil eines zusammengesetzten Pfostens formschlüssig verriegelnden
Deckel.