(19)
(11) EP 0 359 711 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.1990  Patentblatt  1990/12

(21) Anmeldenummer: 89810669.5

(22) Anmeldetag:  07.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 13/64, B41F 13/62, B65H 45/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 13.09.1988 DE 3831182

(71) Anmelder: Maschinenfabrik Wifag
CH-3001 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • von Hein, Eduard
    CH-3007 Bern (CH)
  • Boronka, Viktor
    CH-3053 Münchenbuchsee (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sammelzylinder für Punkturfalzapparate von Rotationsdruckmaschinen


    (57) Sammelzylinder für Punkturfalzapparate von Rotationsdruck­maschinen, dessen Mantelfläche aus einer Anzahl in Zylinder­achsrichtung im Abstand nebeneinander und im Umfang gruppen­weise von Punkturträger zu Punkturträger reichenden, an ihren beiden Enden auf Exzenterwellen (6) gelagerten Umfangsseg­menten (5) besteht, deren radialer Abstand gemeinsam kraft­schlüssig veränderbar ist, wobei mindestens eine Exzenter­welle (6) jeder Umfangssegmentgruppe (5′) radial ausschwenk­bar im Sammelzylinderkörper gelagert und jede Exzenterwelle (6) mittels einem Stellhebel (10) und einer Schubstange (11) mit einer zentrisch zum Sammelzylinder (1) drehbar gelager­ten Stellscheibe (12) beweglich verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Sammelzylinder für Punkturfalz­apparate von Rotationsmaschinen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Im Durchmesser veränderbare Sammelzylinder sind in verschie­denen Ausführungen allgemein bekannt. Sie sind für die Pa­pierzugregelung bei verschieden dicken Sammelprodukten not­wendig.

    [0003] Sammelzylinder mit von Punkturträger zu Punkturträger reich­enden Umfangselementen sind sowohl durch die DE-PS 16 11 330 als auch durch die CH-PS 417 646 bekannt geworden. Die Ver­stellung der Umfangselemente erfolgt jedoch weder bei der einen noch bei der andern Ausführung über Exzenterwellen.

    [0004] Eine dem Oberbegriff entsprechende Ausführung ist aber aus der Praxis bekannt. Hier werden die Umfangselemente gruppen­weise an ihren beiden Enden auf Exzenterwellen gelagert, durch welche eine radiale Verstellung der Umfangselemente er­möglicht wird. Damit diese Verstellung bei jeder Umfangsele­mentgruppe immer gleichzeitig erfolgt, trägt jede Exzenter­welle ein Ritzel, das mit einem zentrisch zum Sammelzylinder drehbar gelagerten Stirnrad im Eingriff steht (siehe auch DE-PS 20 40 494). Durch verändern der Winkellage dieses Stirn­rades zum Sammelzylinder wird somit zwangsläufig auch die radiale Lage der Umfangssegmente und dadurch der aktive Durch­messer des Sammelzylinders verändert.

    [0005] Die obenerwähnten Ausführungen haben den Nachteil, dass die Umfangssegmente die Zugänglichkeit zu den Innenteilen des Sammelzylinders sehr erschweren oder sogar verhindern, so dass sie z.B. zum Auswechseln von Falzmessern vorerst aus dem ohnehin im Falzapparat nur bedingt zugänglichen Sammelzylin­der ausgebaut werden müssen, wobei bei der Wiedermontage sehr genau auf die Exzenterwellenstellung geachtet werden muss.

    [0006] Ein weiterer Nachteil weist die erwähnte Zahnradverbindung auf, die bei lang dauernder gleicher Einstellung des Sammel­zylinderdurchmessers durch Papierstaub etc. derart verschmutzt werden kann, dass sie bei einer nachfolgenden Verstellung zum Klemmen kommt.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen die aufgeführ­ten Nachteile vermeidenden Sammelzylinder zu schaffen.

    [0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindes­tens eine Exzenterwelle jeder Umfangssegmentgruppe radial aus­schwenkbar im Sammelzylinderkörper gelagert ist.

    [0009] Durch die erfindungsgemässe Massnahme können die Innenteile des Sammelzylinders praktisch frei zugänglich gemacht werden. Eine weitere Massnahme erlaubt das Ausschwenken irgendeiner Umfangselementgruppe, ohne dass dabei der Stellantrieb ihrer Exzenterwellen gelöst werden muss.

    [0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Sammelzylinder mit einer ausgeschwenkten Umfangselementgruppe

    Fig. 2 die Stellantriebsseite eines Sammelzylinders Fig. 3 eine Ansicht eines Sammelzylinders mit einem Schnitt durch eine ausschwenkbar gelagerte Exzenterwelle



    [0011] Ein Sammelzylinder 1 ist mit in bekannter Weise gesteuerten Punkturen 2 und Falzmessern 3 ausgerüstet. Am Umfang des Sam­melzylinders 1 sind jeweils zwischen zwei Punkturträgern 4 gruppenweise im Abstand nebeneinander liegende Umfangssegmen­te 5 angeordnet, die an ihren beiden Enden auf Exzenterwellen 6 gelagert sind. Mindestens eine Exzenterwelle 6 jeder Umfangs­segmentgruppe 5′ ist beidseitig in Lagern 7 geführt, die in Schlitzen 8 positionsgerecht fixierbar, z.B. durch Schrauben 9 oder andere bekannte Mittel, untergebracht sind. Durch das Lösen dieser Fixierungen ist jede dermassen gelagerte Exzen­terwelle 6 und damit ihre zugehörige Umfangssegmentgruppe 5 von Hand radial ausschwenkbar.

    [0012] Auf dem einen Ende jeder Exzenterwelle 6 ist ein Stellhebel 10 fest montiert, der mittels einer Schubstange 11 gelenkig mit einer Stellscheibe 12 verbunden ist. Die Stellscheibe 12 ihrerseits ist zentrisch zum Sammelzylinder 1, z.B. auf der Sammelzylinderachse 13 verdrehbar gelagert und entweder mit einer nicht gezeichneten, bekannten mechanischen Fernver­stellung verbunden oder, bei einer einfachen Ausführung für Handverstellung, mit einer geeigneten Fixiervorrichtung ver­sehen.

    [0013] Zum Zweck der Handverstellung ist das andere Ende jeder Ex­zenterwelle 6 beispielsweise mit einem Sechskant 14 oder dgl. versehen, auf das ein übliches Drehwerkzeug aufsteckbar ist.


    Ansprüche

    1. Sammelzylinder für Punkturfalzapparate von Rotations­druckmaschinen, deren Mantelfläche aus einer Anzahl in Zylin­derachsrichtung im Abstand nebeneinander und im Umfang je­weils gruppenweise von Punkturträger zu Punkturträger reich­enden, an ihren beiden Enden auf Exzenterwellen gelagerten Umfangssegmenten besteht, deren radialer Abstand gemeinsam kraftschlüssig veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Exzenterwelle (6) jeder Umfangssegmentgrup­pe (5′) radial ausschwenkbar im Sammelzylinder (1) gelagert ist.
     
    2. Sammelzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Exzenterwelle (6) dauernd mit ihrem Stellantrieb verbunden ist.
     
    3. Sammelzylinder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass am einen Ende jeder Exzenterwelle (6) ein Stellhebel (10) befestigt und mittels einer Schubstange (11) mit einer zentrisch zum Sammelzylinder verdrehbar gelagerten Stellscheibe (12) beweglich verbunden ist.
     
    4. Sammelzylinder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Winkellage der Stellscheibe (12) zum Sammelzylinder (1) sowohl im Lauf als auch im Stillstand fernsteuerbar ist.
     
    5. Sammelzylinder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, dass mindestens ein Ende jeder Exzenterwelle (6) so ausgebildet ist, dass die radiale Lage der Umfangs­segmente (5) von irgendeiner Exzenterwelle (6) aus von Hand während des Stillstands veränderbar ist.
     




    Zeichnung