[0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikanlage mit einem Detektor für die mittlere
Bildhelligkeit in einem vorbestimmten Bereich, der von einer Matrix aus Detektorelementen
gebildet ist, wobei eine Steuervorrichtung vorhanden ist, die vorbestimmte Elemente
zur Signalerzeugung auswählt.
[0002] Ein Detektor dieser Art kann beispielsweise für die automatische Belichtungsregelung
für Aufnahme oder Durchleuchtung verwendet werden. Dabei sollte die mittlere Bildhelligkeit
in einem dem jeweils aufzunehmenden Organ oder Körperteil entsprechenden Bereich
erfaßt und konstant gehalten bzw. geregelt werden. Hierfür ist es bekannt, eine fest
vorgegebene Anzahl von Meßfeldern innerhalb des Detektors vorzusehen. Wird ein Detektor
mit einer Matrix aus Halbleiter-Detektorelementen verwendet, so können je nach Anwahl
der einzelnen Detektorelemente beliebige Meßfeldformen realisiert werden, wobei auch
ein schneller Wechsel möglich ist. Darüber hinaus ist es möglich, die Signale der
angewählten Detektorelemente unterschiedlich zu bewerten.
[0003] Für eine einwandfreie Belichtung muß das ausgewählte Meßfeld dem abzubildenden Körperteil
bestmöglich angepaßt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgendiagnostikanlage der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß eine Vielzahl von Meßfeldern mit variabler Form
wählbar ist, wobei das jeweils gewählte Meßfeld optimal den jeweiligen Gegebenheiten
anpaßbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Steuervorrichtung einen
Speicher für eine Vielzahl von Daten sätzen entsprechend den jeweils dargestellten
Körperteilen aufweist und daß eine Wählvorrichtung zum Auswählen des jeweiligen Datensatzes
entsprechend dem jeweiligen Körperteil und einem gespeicherten Absorptionsprofil vorhanden
ist. Bei der erfindungsgemäßen Röntgendiagnostikanlage wird in der Wählvorrichtung
für einen zu untersuchenden Körperteil ein typisches zweidimensionales Grob-Absorptionsprofil
des Durchleuchtungsbildes gespeichert. Dieses Profil wird im Sinne einer Mustererkennung
mit den aktuell vorliegenden Signalen der Detektorelemente verglichen, woraus sich
die genaue Art und Lage des zu untersuchenden Körperteiles im Bild bestimmen lassen.
Daran anschließend werden die zur richtigen Belichtung des Körperteiles notwendigen
Detektorelemente automatisch durch die Wählvorrichtung ausgewählt.
[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Röntgendiagnostikanlage nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine Ansicht des Detektors der Röntgendiagnostikanlage gemäß Fig. 1 zur Erläuterung
des Erfindungsgedankens.
[0007] In der Fig. 1 ist eine Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Röntgengenerator
2 gespeist wird. Ein Patient 3 wird von der Röntgenstrahlung durchstrahlt. Das Röntgenbild
wird von einem Röntgenbildverstärker 4 verstärkt. Das am Ausgangsbildschirm des
Röntgenbildverstärkers 4 erscheinende, verstärkte Röntgenbild wird von einer Fernsehkamera
5 aufgenommen und über eine Fernsehzentrale 6 auf einem Sichtgerät 7 wiedergegeben.
[0008] Zur Konstanthaltung der mittleren Bildhelligkeit in einem Meßfeld des Ausgangsschirmes
des Röntgenbildverstärkers 4 ist ein Halbleiterdetektor 8 als Istwertgeber vorgesehen,
der ein entsprechendes Signal dem Istwerteingang eines Vergleichers 9 über einen
Meßwandler 10 zuführt. Der Vergleicher 9 weist einen Sollwerteingang 11 auf, an dem
ein dem Sollwert der mittleren Bildhelligkeit im Meßfeld des Ausgangsschirmes des
Röntgenbildverstärkers 4 entsprechendes Signal liegt. In Abhängigkeit von der Differenz
zwischen Ist- und Sollwert wird der Röntgengenerator 2 von einer Helligkeitsregeleinrichtung
13 im Sinne eines Angleiches des Istwertes an den Sollwert beeinflußt. Für die Einstellung
des Sollwertes ist ein Sollwertgeber 12 vorgesehen.
[0009] Der Halbleiterdetektor 8 hat eine Fläche, auf der das ganze Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers
4 abbildbar ist, und zwar mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels 14 im Strahlengang
zwischen dem Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers 4 und der Fernsehkamera
5. Eine Steuervorrichtung 15 wählt dabei einen vorbestimmten Bereich des Halbleiterdetektors
8 entsprechend dem gewünschten Meßfeld elektronisch aus. Der Halbleiterdetektor 8
erlaubt dabei die Wahl einer Vielzahl von Meßfeldern, und zwar sowohl hinsichtlich
ihrer Lage als auch ihrer Form und Größe.
[0010] Die Steuervorrichtung 15 enthält einen Speicher 17 für eine Vielzahl von Datensätzen
entsprechend den jeweils dargestellten Körperteilen. Der Speicher 17 wird von einer
Wählvorrichtung 18 zum Auswählen des jeweiligen Datensatzes entsprechend dem jeweiligen
Körperteil und einem in der Wählvorrichtung 18 gespeicherten Absorptionsprofil angesteuert.
[0011] In der Wählvorrichtung 18 ist eine Vielzahl von Informationen entsprechend den in
der Praxis vorkommenden Körperteilen als zweidimensionale Grob-Absorptionsprofile
des Durchleuchtungsbildes gespeichert. Die Gesamtheit der Ausgangssignale der Detektorelemente
des Halbleiterdetektors 8, der gemäß Fig. 2 aus einer Matrix von Detektorelementen
16 besteht, wird mit den gespeicherten Absorptionsprofilen in der Wählvorrichtung
18 im Sinne einer Mustererkennung verglichen, woraus sich die genaue Art und Lage
des zu untersuchenden Körperteiles im Bild bestimmen lassen. Die zur richtigen Belichtung
des Körperteiles notwendigen Detektorelemente 16 werden dann mit Hilfe der Wählvorrichtung
18 und der Steuervorrichtung 15 automatisch ausgewählt.
[0012] In der Fig. 2 sind dunkel als Beispiel ausgewählte Detektorelemente 16 dargestellt.
Die Fig. 2 zeigt, daß bei entsprechend feiner Unterteilung des Detektors 8 eine genaue
Anpassung des vorbestimmten Bereiches, innerhalb dessen die mittlere Bildhelligkeit
bei der Durchleuchtung konstant gehalten werden soll, an das untersuchte Körperteil
möglich ist.
[0013] Die dem jeweiligen Körperteil entsprechenden, die Detektorelemente 16 auswählende
Information kann wie beschrieben aus der Gesamtheit der Ausgangssignale der Detektorelemente
16 gewonnen werden. Es ist aber auch möglich, hierzu das Videosignal der Bildverstärker-Fernsehkette
4, 5, 6, 7 entsprechend der in Fig. 1 gestrichelt gezeichneten Linie zu verwenden.
[0014] Die beschriebene automatische Bildung des jeweils optimalen Bereiches, innerhalb
dessen die Erfassung der Ausgangssignale der Detektorelemente zur Durchleuchtungsregelung
erfolgt, kann auch für die Indirekt-Aufnahmetechnik vorgenommen werden. Für den Aufnahmebetrieb
kann demgemäß zur Meßfeldanwahl entweder das vorangegangene Durchleuchtungsbild ausgewertet
werden oder wenn die Mustererkennung schnell genug erfolgt auch das Aufnahmebild selbst.
[0015] Die beschriebene automatische Auswahl des Meßfeldes läßt sich prinzipiell auch auf
die direkte Aufnahmetechnik erweitern, wenn die Meßkammer fein genug unterteilt wird.
[0016] Eine weitere Entlastung des Untersuchers ist möglich, wenn eine zusätzliche Information
über die genaue Position des untersuchten Organs ausgewertet wird, z.B. bei automatischer
Positionierung einer Herzkonturenblende ein entsprechendes Signal.
1. Röntgendiagnostikanlage mit einem Detektor (8) für die mittlere Bildhelligkeit
in einem vorbestimmten Bereich, der von einer Matrix aus Detektorelementen (16) gebildet
ist, wobei eine Steuervorrichtung (15) vorhanden ist, die vorbestimmte Detektorelemente
(16) zur Signalerzeugung auswählt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (15) einen Speicher (17) für eine Vielzahl von Datensätzen
entsprechend den jeweils dargestellten Körperteilen aufweist und daß eine Wählvorrichtung
(18) zum Auswählen des jeweiligen Datensatzes entsprechend dem jeweiligen Körperteil
und einem gespeicherten Absorptionsprofil vorhanden ist.
2. Röntgendiagnostikanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem jeweiligen Körperteil entsprechende, die Detektorelemente (16) auswählende
Information aus der Gesamtheit der Ausgangssignale der Detektorelemente (16) gewonnen
wird.
3. Röntgendiagnostikanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem jeweiligen Körperteil entsprechende, die Detektorelemente (16) auswählende
Information aus dem Videosignal einer Bildverstärker-Fernsehkette (4, 5, 6, 7) gewonnen
wird.