[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine projektilbildende Einlage für Hohlladungen sowie
auf ein Verfahren zur Herstellung der Einlage.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 35 25 613 Al sind Maßnahmen an einer Einlage
bekannt, die zur Ausbildung eines Projektils mit Stummelflügeln führen. Hierzu weist
die Einlage Bereiche auf mit einem bestimmten dynamischen Werkstoffverhalten. Bei
der Sprengumformung dienen die Bereiche mit höherer Festigkeit zur Ausbildung von
Stummelflügeln am Projektil. Nachteilig ist hierbei der große Fertigungsaufwand,
da die Bereiche höherer Festigkeit relativ großflächig sind und hohe Anforderungen
an die symmetrische Anordnung der Bereiche zur Hauptachse der Einlage zu stellen sind.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Einlage und ein Verfahren zu
ihrer Herstellung zu schaffen, die mit geringem Aufwand herstellbar ist und eine
reproduzierbare Ausbildung der Stummelflügel am Projektil erlaubt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruches 1 sowie nach den Merkmalen des Verfahrensanspruches. Wesentlich
für die Erfindung ist, daß das Projektil ohne den üblichen heckseitigen Hohlraum ist.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf ihre Vorteile
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine kugelkalottenförmige Einlage
Fig. 2 eine weitere kugelkalottenförmige Einlage
Fig. 3 ein Projektil in Heckansicht geformt aus der Einlage nach Fig.2
Fig. 4 ein weiteres Projektil
[0007] Nach Figur 1 weist eine flache kalottenförmige Einlage 1 mit sternförmig ausgebildeten
schmalen Zonen 2 rekristallisierten Werkstoffs auf. Diese Zonen 2 werden durch einen
Laser- oder Elektronenstrahl wärmebehandelt und/oder aufgeschmolzen und damit rekristallisiert.
Dabei wird durch die Gefügeumstrukturierung in genau festgelegten Zonen 2 die Härte
und die Fließgrenze erniedrigt und Druckspannungen in Faltrichtung eingebracht. Diese
Gefügeumstrukturierung erfolgt symmetrisch zur Hauptachse 5 der Einlage 1.
[0008] Nach Figur 2 ist eine flache, kalottenförmige Einlage 10 mit sternförmig ausgebildeten
schmalen Zonen 2, 3 rekristallisierten Werkstoffs versehen. Diese Zonen 2, 3 sind
nicht wie in Figur 1 nur auf einer Seite der Einlage 10 eingebracht, sondern auf beiden
Seiten der Einlage 10 werden wechselseitig Zonen 2, 3 rekristallisierten Werkstoffs
erzeugt. Diese Gefügeumbildung erfolgt ebenfalls symmetrisch zur Achse 5 der Einlage
1. Dabei bilden die nach Fig.2 sichtbaren, vorderen Zonen 2 die Außenkanten der Stummelflügel
8 und die hinteren Zonen 3 einen Teil der Flügelbasis 9 des Projektils 6.
[0009] Nach Fig. 4 liegt dem Projektil 7 entsprechend der Einlage nach Fig.2 eine nicht
weiter dargestellte Einlage mit acht wechselseitig liegenden Zonen 2, 3 zugrunde.
[0010] Während der Hochgeschwindigkeitsumformung durch die Sprengstoffumsetzung bildet
sich gemäß Fig.3 entsprechend den rekristallisierten symmetrischen Zonen 2, 3 eine
sechszählige Faltung aus. Diese Faltung kann durch die Ausdehnung, Tiefe, Anzahl und
Symmetrie des durch Laser- oder Elektronenstrahl rekristallisierten Gefüges der Zonen
2 gezielt eingestellt werden.
[0011] Durch die Falt- und Knickbereiche in den Einlagen 1, 2, die durch die Zonen 2, 3
definiert sind, wird die Masse der Belegung bei der Umsetzung in der Hauptachse 5
konzentriert, was die Leistung des Projektils erhöht. Ein nach dem Stand der Technik
üblicherweise vorhandener, heckseitiger Hohlraum wird vermieden.
[0012] Die gezielte Faltung bewirkt auch von Anfang des Umformvorganges an eine stabile
Flugphase des dargestellten Projektils 6, 7. Dadurch wird dessen endballistische Leistung
gesteigert und die Zielgenauigkeit erhöht.
[0013] Geeignete Werkstoffe für die Einlage sind Armco-Eisen, Tantal oder Kupfer.
1. Projektilbildende Einlage für Hohlladungen zur Ausbildung eines Projektils mit
Stummelflügeln durch partielles Verändern von Werkstoffeigenschaften in ausgewählten
Bereichen der Einlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (1, 10) schmale Zonen
(2, 3) rekristallisierten Werkstoffs mit niedriger Härte und Fließgrenze gegenüber
den anderen Bereichen aufweisen.
2. Projektilbildende Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen
(2, 3) langgestreckt ausgebildet sind.
3. Projektilbildende Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen
(2, 3) auf der, der Schußrichtung entgegengesetzten Seite und/oder der in Schußrichtung
liegenden Seite eingebracht sind.
4. Projektilbildende Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen
(2, 3) wechselseitig auf der vorderen, konvex gewölbten und auf der hinteren, konkav
gewölbten sprengstoffseitigen Seite der Einlage (10) eingebracht sind.
5. Projektilbildende Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen
(2, 3) symmetrisch zur Hauptachse (5) der Einlage (1, 10) angeordnet sind.
6. Projektilbildende Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage
(1, 10) aus Armco-Eisen, Tantal oder Kupfer besteht.
7. Verfahren zum Herstellen einer Einlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den
folgenden Verfahrensschritt, daß die Zonen (2, 3) mit einem Laser oder Elektronenstrahl
hergestellt werden.