[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anbau eines Schneepfluges an
ein Fahrzeug. Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Sie umfassen meist ein am Fahrzeug
befestigbares Tragelement, an dem ein mittels mehreren Hydraulikzylindern betätigbarer
Mechanismus befestigt ist, der mit der Pflugschar verbunden ist. Der Mechanismus ist
so ausgebildet, dass er folgende Bewegungen ausführen kann oder erlaubt:
a) die Pflugschar muss angehoben oder abgesenkt und gegebenenfalls auf die Strasse
gedrückt werden können. Dazu ist meist eine Parallelogrammführung und ein Hydraulikzylinder
vorgesehen
b) die Pflugschar muss um eine vertikale Achse schwenkbar sein, damit sie den zu räumenden
Schnee in der einen Lage nach rechts, in der andern Lage nach links wegschiebt
c) die Verbindung der Pflugschar mit dem Mechanismus muss so ausgebildet sein, dass
die Pflugschar sich geringfügig selbst einstellend der Wölbung der zu räumenden Strasse
anpassen kann. Bei einer bekannten Vorrichtung ist dazu ein Drehschemel vorgesehen,
der eine Selbsteinstellung der Pflugschar an die Wölbung der Strasse erlaubt. Ein
Drehschemelteil ist mit der Pflugschar, der andere Drehschemelteil ist mit der parallelogrammführung
verbunden. Die beiden Drehschemelteile sind um eine horizontale Achse relativ zueinander
schwenkbar und Federn sorgen für eine Rückstellkraft in die Mittenlage.
d) die Pflugschar kann beim Schneeräumen auf ein festes Hindernis stossen, wie zum
Beispiel gegen einen vorstehenden Kanalisationsdeckel. Damit die Pflugschar dabei
nicht erheblich verletzt wird, ist es bekannt, den urteren Rand desselben mit ferderbelasteten
Teilen zu versehen, die schwenkbar sind oder oder Gummileisten anzubringen.
[0002] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, die
ohne einen Drehschemel auskommt und trotzdem die unter Punt c) genannte Selbsteinstellung
oder Anpassung der Pflugschar an die zu räumende Strasse erlaubt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 genannten Merkmale aus. Das an sich bekannte Dreiecklenksystem ist
mit einer schwenkbaren Verikalstütze versehen, die mit einem horizontal verlaufenden
Balken zu einem starren Rahmen verbunden ist. Dieser Rahmen ist als ganzes auf bekannte
Weise anheb- oder absenkbar und in die eine oder die andere Schräg zur Strassenlängsrichtung
verlaufende Lage bringbar. Die Pflugschar ist mittels elastischen Elementen mit dem
Rahmen verbunden. Ein mit dem Rahmen starr verbundener Zapfen mit kugeligem Kopf greift
in ein mit der Pflugschar verbundenes Führungselement ein. Dank den elastischen Verbindungselementen
ist daher die Pflugschar selbsteinstellend, indem sie um den Zapfen mit kugeligem
Kopf schwenkbar ist.
[0003] In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 den von einem Parallelführungssystem mit Dreiecklenkern gehaltenen Rahmen
mit Befestigungsteilen für die elastischen Elemente und einen Führungszapfen mit
kugeligen Kopf in perspektivischer Darstellung;
Figur 2 den Rahmen mit einer daran befestigten Pflugschar in Seitenansicht;
Figur 3 einen Vertikalschnitt durch die Mitte der Pflugschar
Figur 4 eine Ansicht der Vorrichtung von oben, wobei eine Lage der Pflugschar in ausgezogenen
Linien, die andere Lage durch unterbrochene Linien angedeutet ist;
Figur 5A-C eine schematische Darstellung des Führungselementes und des Zapfens mit
kugeligem Kopf in verschiedenen Relativlagen;
Figur 6 einen Vertikalschnitt wie bei Figur 3, wobei die Pflugschar mit einem anderen
Führungselement versehen ist.
[0004] Die Figuren 1-4 zeigen ein an einem Fahrzeug befestigbares Tragelement 1, das in
Figur 1 vereinfacht in Form einer Platte, in Figur 4 mehr im Detail dargestellt ist.
An diesem Tragelement sind übereinander zwei Dreiecklenker 10 angelenkt, die mit einer
Vertikalstütze 20 des Rahmens 2 verbunden sind. Die Dreiecklenker 10 bilden zusammen
mit der Vertikalstüzte eine Parallelogrammführung. Mittels eines Hydraulikzylinders
11, der am Tragelement 1 angelenkt ist, kann die Vertikalstütze 20 angehoben oder
gesenkt werden und mittels den beiden, ebenfalls am Tragelement 1 angelenkten zweistufigen
Hydraulikzylinders 12, die andernseits am Balken 21 angelenkt sind, kann der Rahmen
2 um die Vertikalstütze 20 in die eine oder andere Betriebslage gebschwenkt werden.
Damit Figur 1 nicht überlastet wird, sind darin die Hydraulikzylinder 11 und 12 weggelassen.
Sie sind in Figur 4 deutlich erkennbar. Eine mehr detailierte Beschreibung dieser
Teile erübrigt sich, da sie zum bekannten Stand der Technik gehören.
[0005] Eine Besonderheit dagegen sind die seitlich am Tragelement 1 angebrachten Kufen 13.
Diese sind entsprechend dem Hubradius gekrümmt, so dass das Ende des horizontalen
Balkens 21 daran anliegt. Beim Schneeräumen, wenn der Balken (zusammen mit der daran
befestigten Pflugschar) gesenkt ist, nimmt die Kufe einen Teil der beim Schneeräumen
auftretenden, sehr erheblichen Kräfte auf. Ist dagegen der Balken 21 angehoben, wie
bei der Anfahrt üblich, kann der Hydraulikzylinder 12 beaufschlagt sein, so dass das
Ende des Balkens an der Kufe 13 anliegt, damit ein Rattern beim Fahren verhindert
wird.
[0006] Der, besonders in Figur 1 als ganzes deutlich erkennbare Rahmen 2 besteht aus Rohren
und hat etwa die Form eines kopfstehenden "T". An ihm sind die drei Befestigungslaschen
22 deutlich erkennbar, an denen die elastischen Elemente 3 befestigbar sind. Zwei
Laschen 22 sind an den Endbereichen des horizontalen Balkens 21 angebracht. Die dritte
Lasche 22′ ist im oberen Bereich der vertikalen Stütze 20 angebracht. In der Mitte
des Balkens befindet sich der Zapfen 23 mit kugelförmigen Kopf. An den Laschen 22
sind elastische Elemente 3 befestigt, die anderseits mit der Pflugschar 4 verbunden
sind.
[0007] Die Pflugschar 4 ist an ihrer Rückseite mit einem Kastenprofil 41 versehen, an dem
die elastischen Elemente 3 befestigt sind. Das Kastenprofil bildet zugleich eine Versteifung
der Pflugschar 4. In der Längsmitte des Kastenprofils ist eine Kulisse 42 angebracht,
in der der kugelförmige Kopf des Zapfens 23 seitlich geführt ist. In die Kulisse 42
ragt auch ein zungenförmiges, an der Vertikalstütze befestigtes, nach oben gerichtetes
Anschlagorgan 24 hinein.
Die Kulisse ist oben und unten geschlossen, wobei der obere Abschluss spitzbogenförmig
ausgebildet ist, wie dies in Figur 5 dargestellt ist.
Diese Kombination einer seitlichen Führung des kugelförmigen Kopfes des Zapfens 23
in der Kulisse 42 mit einem in die Kulisse ragenden Anschlag 24 erlaubt der Pflugschar
eine gewisse Bewegungsfreiheit bezüglich des Rahmens 2, nämlich:
a) eine Bewegungsfreiheit auf und abwärts bezüglich der Rahmens 2 begrenzt durch die
zulässige Verformbarkeit der elastischen Elemente 3
b) eine Schrägstellung (Selbsteinstellung) der Pflugschar bezüglich des Rahmens 2,
so dass sie sich entsprechend der Wölbung der Strasse anpassen kann
c) eine Bewegungsfreiheit zum Rahmen hin oder vom Rahmen weg begrenzt durch die zulässige
Verformbarkeit der elastischen Elemente 3.
[0008] Die Bewegungsfreiheiten a) und b) sind in Figur 5 B durch Pfeile angedeutet. Die
Bewegungsfreiheit c) verläuft senkrecht zur Zeichnungsebene.
[0009] Figur 5 A zeigt den Fall, dass die Pflugschar mit Hilfe des Hydraulikzylinders 11
(siehe Figur 2 und 4) auf die zu räumende Strasse gedrückt wird. Zapfen 23 liegt dann
unten in der Kulisse an und drückt die Pflugschar nach unten.
Figur 5 C zeigt den Fall, dass die Pflugschar bei der Anfahrt zur Räumung angehoben
ist. Das Anschlagorgan 24 leigt dabei im spitzbogenförmigen oberen Abschluss der Kulisse
42 an. Dadurch wird zugleich eine Zentrierung der Pflugschar und eine Entlastung der
elastischen Elemente erreicht!
[0010] Figur 6 zeigt eine Variante zur oben beschriebenen Kulisse. Der kugelförmige Kopf
des Zapfens 23 greift hier in ein, mit der Pflugschar verbundenes Führungselement
43 mit einer horizontal verlaufenden Bohrung ein. Dadurch geht die oben unter a) beschriebene
Bewegungsfreiheit verloren. Die unter b) und c) erwähnten. Bewegungsfreiheiten aber
bleiben voll erhalten.
[0011] Im Betrieb, beim Schneeräumen wirken hohe Kräfte auf die Pflugschar ein. Diese belasten
die elastischen Elemente 3 auf Druck, Zug und Biegung. In der Zeichnung sind zylindrische
Gummielemente dargestellt. Diese können hohe Druck- und Biegungskräfte aufnehmen,
müssen aber mit einer Zugentlastung versehen sein, die bei einer gewissen Dehnung
wirksam wird. Die Gummielemente könnten hohlzylindrisch ausgebildet sein und mit einem
im Innern verlaufenden Seil oder einer Kette versehen sein: Die Zugentlastung kann
auch ausserhalb der Gummielemente angebracht sein. Aehnliches gilt auch, wenn die
elastischen Elemente als Schraubenfedern ausgebildet sind.
Die in der Zeichnung dargestellte Pflugschar ist der Einfachheit halber starr dargestellt.
Dieser untere Rand kann natürlich mit bewegbaren Teilen oder einer Gummileiste versehen
sein.
1. Vorrichtung zum Anbau eines Schneepfluges an ein Fahrzeug, mit einem am Fahrzeug
befestigbaren Tragelement (1), an dem zwei übereinander angeordnete Dreiecklenker
(10) schwenkbar gehalten sind, die an ihrem nach aussen gerichteten spitzen Ende eine,
um ihre Achse schwenkbare Vertikalstütze (20) halten, die mittels eines am Tragelement
angelenkten, an den Dreiecklenkern angreifenden Hydraulikzylinders (11) anhebbar-
und absenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Vertikalstütze (20)
mit einem horizontal verlaufenden Balken (21) zu einem starren Rahmen (2) verbunden
ist, an dem die Pflugschar (4) mittels elastischen Elementen (3) gehalten ist, dass
am Rahmen (2) ein Führungszapfen (23) mit kugeligem Kopf angebracht ist, der in ein
mit der Pflugschar starr verbundenes Führungselement (42,42) eingereift und dass mindestens
ein am Tragelement angelenkten, am Rahmen angreifenden Hydraulikumstellzylinder (12)
angebracht ist, der die Pflugschar in die eine oder die andere schräge Arbeitsstellung
bringt und hält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement ein
Block (43) mit einer zylindrischen Bohrung ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement eine
oben und unten geschlossene Kulisse (42) ist, deren Breite dem Durchmesser des kugeligen
Kopfes des Führungszapfens (23) entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vertikalstütze
oberhalb des Führungszapfens ein Anschlagorgan (24) angebracht ist, das beim Anheben
der Pflugschar am oberen Abschluss der Kulisse (42) zum Anliegen kommt und damit die
elastischen Elemente entlastet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Elemente
(3) mit einer Zugentlastung versehen sind, die beim Ueberschreiten einer bestimmten
Zuglast wirksam werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Elemente
(3) aus Gummi hergestellt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Elemente
(3) Schraubenfedern sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das am Fahrzeug befestigbare
Tragelement (1) mit seitlichen, entsprechend dem Hubradius gekrümmten Kufen (13) versehen
ist, an denen ein Ende des Balkens (21) sowohl in Betriebslage als in angehobener
Ausserbetriebslage anliegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Abschluss der
Kulisse (42) schräg spitzbogenförmig ausgebildet ist, dass das an der Vertikalstütze
angebrachte Anschlagorgan (24) schräg nach oben gerichtet ist und dass dessen obere
Kante spitzdachförmig ausgebildet ist.