(19)
(11) EP 0 362 976 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.04.1990  Patentblatt  1990/15

(21) Anmeldenummer: 89250051.3

(22) Anmeldetag:  03.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G07B 1/00, B41F 1/26, B41J 15/18, B65H 20/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.10.1988 DE 3834702

(71) Anmelder: KLÜSSENDORF AKTIENGESELLSCHAFT
D-13578 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Wingerter, Franz
    D-1000 Berlin 42 (DE)

(74) Vertreter: Pfenning, Meinig & Partner 
Kurfürstendamm 170
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Zuführen von bahnförmigem Gut zu einer Bearbeitungsstation


    (57) Es wird eine Vorrichtung zur abschnittsweisen Zu­führung von bahnförmigem Gut zu einer Bearbeitungs­station beschrieben, bei der mittels einer steuer­baren Antriebsvorrichtung wahlweise jeweils eine von mehreren in übereinanderliegenden, fächerförmig zur Bearbeitungsstation zusammenlaufenden Führungs­kanälen transportierten Bahnen (4) vorgeschoben, der vordere Abschnitt dieser Bahn nach der Bearbeitung von dieser abgetrennt und das nach dem Abtrennen vordere Ende der Bahn aus der Bearbeitungsstation zurückgezogen werden. Hierzu ist die steuerbare An­triebsvorrichtung wahlweise mit jeweils einer Bahn im Bereich des zugeordenten Führungskanals in Ein­griff bringbar für den vollständigen Vor- und Rück­transport dieser Bahn vor und nach einem Bearbeitungs­vorgang. Die Antriebsvorrichtung weist vorzugsweise umkehrbar antreibbare Walzen (9) auf, und zur Her­stellung eines Eingriffs zwischen einer Bahn und mindestens einer Walze sind vorzugsweise die Führungs­kanäle bildene Leitelemente (7,8) gegenüber den Walzen verschwenkbar. Als Bearbeitungsstation dient zweckmäßig eine Druckvorrichtung, in der beispiels­weise sich durch ihre Farbe unterscheidende Fahrkarten gedruckt werden sollen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Ober­begriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus der EP 0 048 329 B1 ist eine Druckmaschine mit einem Eingangswalzenpaar zum Fördern einer stückweise zu bedruckenden Druckmaterialbahn, einer Druckvor­richtung und einer Abschneidevorrichtung für das bedruckte Bahnstück bekannt. Diese Druckmaschine soll in der Weise ausgebildet sein, daß mit ihr auf eine wählbare von mehreren Druckmaterialbahnen gedruckt werden kann, wobei diese Bahnen beispielsweise ver­schieden breit, verschieden farbig oder mit verschie­denen Vordrucken versehen sein können. Zu diesem Zweck sind mehrere flache Führungskanäle für je eine von mehreren Druckmaterialbahnen fächerförmig angeordnet und auf die der Druckvorrichtung abgewandte Seite des Klemmspaltes des Walzenpaares gerichtet, wobei jeweils jedem Führungskanal eine einzeln antreibbare Fördervorrichtung zugeordnet ist. Diese ist so ausge­ staltet, daß sie vor einem Druckvorgang die zu bedruckende der je in einen der Kanäle hineinragenden Druckmaterialbahnen längs des Kanals vorschiebt und sie nach dem Einlaufen des freien Bahnendes in den Walzenspalt des rotierenden Walzenpaares losläßt, das dann die Bahn weiter in Druckposition vorschiebt und nach dem Abschneidevorgang zurückschiebt. Bevor das beim Abschneiden gebildete Bahnende den Walzen­spalt verläßt, wird die Bahn von der Fördervorrichtung wieder erfaßt und um eine Strecke zurückgeschoben, die gleich der Vorschubstrecke der Fördervorrichtung längs des Kanals ist.

    [0003] Diese bekannte Druckmaschine ist relativ aufwendig, da sie für den Vor- und Rückschub jeder Bahn zwei in ihrer Steuerung aufeinander abgestimmte Transportmittel, d.h. die Fördervorrichtung und das Walzenpaar, benötigt.

    [0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur abschnittsweisen Zuführung von bahnförmigem Gut zu einer Bearbeitungsstation, bei der mittels einer steuerbaren Antriebsvorrichtung wahlweise jeweils eine von mehreren in übereinanderliegenden, fächerförmig zur Bearbeitungsstation zusammenlaufenden Führungskanälen transportierten Bahnen vorgeschoben, der vordere Abschnitt dieser Bahn nach der Bearbeitung von dieser abgetrennt und das nach dem Abtrennen vordere Ende der Bahn aus der Bearbeitungsstation zurückgezogen werden, zu schaffen, die konstruktiv einfacher ausge­bildet ist als die bekannte Druckmaschine und daher sowohl hinsichtlich der Herstellung als auch hinsicht­lich des Betriebs einschließlich der Wartung und der Störanfälligkeit vorteilhafter ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0005] Da die steuerbare Antriebsvorrichtung wahlweise mit jeweils einer Bahn im Bereich des zugeordneten Führungskanals in Eingriff bringbar ist für den voll­ständigen Vor- und Rücktransport dieser Bahn vor und nach einem Bearbeitungsvorgang, entfällt das antreib­bare Walzenpaar zwischen den Führungskanälen und der Bearbeitungsstation.

    [0006] Die Antriebsvorrichtung weist vorzugsweise umkehrbar antreibbare Walzen auf, die mit jeweils einer der in den Führungskanälen befindlichen Bahnen in Eingriff bringbar sind, wobei zweckmäßig zur Herstellung eines Eingriffs zwischen einer Bahn und mindestens einer Walze der Antriebsvorrichtung die Führungskanäle bildende Leitelemente gegenüber den Walzen verschwenk­bar sind. Dies hat den Vorteil, daß die Walzen stationär gelagert sein können und zur Herstellung des Eingriffs, d.h. zum Transport einer Bahn, nur eine geringfügige Schwenkung der Leitelemente er­forderlich ist.

    [0007] Eine besonders einfache Ausbildung der Vorrichtung erhält man dadurch, daß jeder Walzezwei auf gegenüber­liegenden Seiten von dieser verlaufende Führungskanäle zugeordnet sind, wobei die einer Walze zugeordneten Führungskanäle durch ein gemeinsames Betätigungselement verschwenkbar sind. Zur gemeinsamen Verschwenkbarkeit der Leitelemente eines Führungskanals sind diese vor­zugsweise federnd miteinander gekoppelt.

    [0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung der Seitenansicht einer ersten Ausführungs­form der Vorrichtung in Verbindung mit einer Druckvorrichtung,

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,

    Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung der Seiten­ansicht einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung in Verbindung mit einer Druckvorrichtung, und

    Fig. 4 einen Schnitt durch eine Transportwalze und zwei Gegendruckrollen entlang Linie IV-IV in Fig. 3.



    [0009] Einer Druckvorrichtung herkömmlicher Bauart wird gemäß Fig. 1 in den Spalt zwischen Druckkopf 1 und Druckbalken 2 von rechts zu bedruckendes bahnförmiges Papier zugeführt. Die gezeigte Vorrichtung ist für die Zuführung von vier verschiedenen Papier­bahnen geeignet, wobei jedoch stets nur eine ausge­wählte dieser vier Papierbahnen bis zur Druckvor­richtung vorgeschoben und deren vorderer Abschnitt in dieser bedruckt wird. Anschließend wird diese Papierbahn noch weiter vorgeschoben, bis sich der bedruckte Abschnitt links von einer vertikal bewegbaren Schneidklinge 3 befindet, die diesen Abschnitt von der Papierbahn abtrennt. Diese Papierbahn wird dann aus dem Bereich der Druckvorrichtung zurückge­zogen, bis ihr vorderes Ende sich im gleichen Abstand von der Druckvorrichtung befindet wie die vorderen Enden der anderen Papierbahnen.

    [0010] In dieser Stellung verharrt die Vorrichtung, bis erneut eine Papierbahn zum Bedrucken ausgewählt und in der vorbeschriebenen Weise bearbeitet wird. Die gezeigte Anordnung dient beispielsweise zur Herstellung von sich durch ihre Farbe unter­scheidenden Fahrkarten oder dergleichen.

    [0011] Die Papierbahnen 4 werden zum Beispiel von Rollen abgezogen und zwischen Querstangen 5 hindurch­geführt, zwischen denen in ihrer Längsrichtung verschiebbare Reiter 6 zur seitlichen Führung der Papierbahnen gehalten sind. Jede Papierbahn 4 wird in einen aus zwei Leitblechen 7 und 8 ge­bildeten Führungskanal geleitet, wobei jeweils das Leitblech 7 benachbart zu einer Transport­rolle 9 und das Leitblech 8 auf der der zuge­ordneten Transportwalze 9 abgewandten Seite des Führungskanals liegen. Sämtliche Leitbleche 7 und 8 sind um ihr zur Druckvorrichtung weisendes Ende schwenkbar gelagert. Die Transportwalzen 9 sind durch Schrittmotoren umkehrbar antreibbar.

    [0012] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, enthält das Leitblech 7 eine Öffnung 10, durch die, wenn das Leitblech 7 gegen die Transportwalze 9 geschwenkt wird, diese hindurchtritt. Das Verschwenken der Leit­bleche 7 erfolgt mittels gabelförmiger Wippen 11, die drehfest auf steuerbaren Schwenkachsen 12 angeordnet sind. Jeder der beiden Schenkel einer Wippe 11 kann mit einem der Leitbleche 7 in Eingriff gebracht werden, wobei durch die Dreh­richtung der Wippe 1 bestimmt werden kann, welches der beiden zugeordneten Leitbleche 7 gegen die Transportwalze 9 geschwenkt wird.

    [0013] Die Leitbleche 7 und 8 sind über eine Feder 13 miteinander gekoppelt. Die Feder 13 wird von einem durch das Leitblech 7 hindurchgreifenden und durch das Leitblech 8 gehaltenen Boden 14 getragen und ist zwischen dessen dem Leitblech 8 entgegengesetzten Ende und dem Leitblech 7 gespannt, so daß sie dieses gegen das Leitblech 8 drückt. Der Mindestabstand zwischen den Leitblechen 7 und 8 wird durch aus dem Leitblech 7 heraustretende sickenförmige Erhebungen 15 sichergestellt, die im Durchlaufbereich der Papierbahn 4 liegen.

    [0014] Wird durch eine Wippe 11 ein Leitblech 7 gegen die zugeordnete Transportwalze 9 geschwenkt, so folgt durch Wirkung der Feder 13 das Leitblech 8 dieser Schwenkbewegung. Aufgrund der Öffnung 10 tritt die Transportwalze 9 durch das Leitblech 7 hindurch und gelangt in Kontakt mit dem Leitblech 8 bzw. der zwischen den Leitblechen befindlichen Papierbahn 4. Bei weiterem Verschwenken des Leit­blechs 7 wird das Leitblech 8 festgehalten, so daß die Erhebungen 15 sich von diesem lösen und einen Spalt für den Durchlauf der von der Transportwalze 9 angetriebenen Papierbahn 4 freigeben.

    [0015] Die mittleren Führungskanäle sind so konzipiert, daß jeweils zwei benachbarte Führungskanäle ein gemeinsames Leitblech 8 besitzen. Die gezeigte Vorrichtung enthält vier Führungskanäle. Deren Anzahl kann jedoch ohne Schwierigkeiten erhöht werden, wobei für zwei Führungskanäle jeweils eine Transportwalze 9 und eine Wippe 11 vorgesehen sind.

    [0016] Ein allen Führungskanälen gemeinsames Leitblech 16 sorgt dafür, daß die jeweils vorgeschobene Papierbahn 4 der Druckvorrichtung einwandfrei zugeführt wird. Eine Abtastvorrichtung in Form einer Licht­schranke 17 erfaßt das vordere Ende einer vorge­schobenen Papierbahn 4, wodurch es möglich ist, Steuersignale für den weiteren genauen Vor- und Rücktransport dieser Papierbahn zu erzeugen.

    [0017] Die Funktion der gezeigten Vorrichtung ist wie folgt: Es werden zunächst alle Papierbahnen 4 in die zugeordneten Führungskanäle vorgeschoben, bis ihre vorderen Enden jeweils an die als Anschläge dienenden Erhebungen 15 stoßen. Ein Weiterschieben ist nicht möglich, da die Erhebungen 15 durch die Federn 13 fest gegen die Leitbleche 8 gedrückt werden.

    [0018] Soll nun der vordere Abschnitt einer Papierbahn 4 bedruckt und abgetrennt werden, werden durch ein entsprechendes Steuersignal die zugeordnete Transportwalze 9 mit der richtigen Drehrichtung angetrieben und die zugeordnete Wippe 11 über die Schwenkachse 12 so verschwenkt, daß der die ausgewählte Papierbahn 4 enthaltende Führungs­kanal zu der Transportwalze 9 hin bewegt wird. Diese tritt durch die Öffnung 10 im Leitblech 7 und drückt die Papierbahn 4 gegen das Leitblech 8. Gleichzeitig lösen sich die Erhebungen 15 vom Leitblech 8, so daß die Papierbahn 4 durch die sich drehende Transportwalze 9 vorgeschoben werden kann. Ihre Vorderkante wird von der Licht­schranke 17 erfaßt, so daß eine lagegenaue Steuerung der weiteren Bewegungen der Papierbahn 4 erfolgen kann. Diese wird nun in der Druckvor­richtung positioniert und nach Durchführu ng des Druckvorgangs wird der bedruckte Abschnitt über die Schneidklinge 3 vorgeschoben und dann abgetrennt. Um die Druckvorrichtung für die nächste zu be­druckende Papierbahn 4 frei zu machen, wird das vordere Ende der gerade bedruckten Papier­bahn 4 nach dem Abtrennen des bedruckten Abschnitts in ihren Führungskanal zurückge­zogen, indem die Drehrichtung der Transport­walze 9 umgekehrt wird. Dieses Zurückziehen erfolgt bis zu einer definierten Stelle im Führungskanal, die zwischen dem der Druckvor­richtung zugewandten Ende und den Erhebungen liegt. Nach Stillsetzung der Transportwalze 9 wird die Wippe 11 in ihre mittlere Stellung gebracht, so daß der Eingriff der Transport­walze 9 in den Führungskanal aufgehoben wird und die Papierbahn 4 durch die Erhebungen 15 festgeklemmt wird, so daß sie nicht unabsichtlich verschoben werden kann. Die Vorrichtung ist dann bereit für die Zuführung der nächsten Papier­bahn 4 zu der Druckvorrichtung.

    [0019] Die anhand von Fig. 1 beschriebene Vorrichtung kann auch in der Weise ausgebildet sein, daß die Führungskanäle für das bahnförmige Gut nicht nur fächerförmig übereinander, sondern getrennt verwendbare Führungskanäle auch nebeneinander angeordnet sind. Dies bedingt eine entsprechend angepaßte Ausbildung der Bearbeitungsstation sowie der weiteren mit den Führungskanälen zusammenwirkenden Elemente der Zuführvorrichtung für das bahnförmige Gut.

    [0020] Fig. 3 zeigt ebenfalls eine bekannte Druckvor­richtung mit Druckkopf 1, Druckbalken 2 und Schneidklinge 3. Es sind vier übereinanderliegende Führungskanäle für die Zuführung jeweils einer Papierbahn 4 zu der Druckvorrichtung darge­stellt. Jeder Führungskanal wird durch ein oberes Leitblech 18 sowie ein unteres Leitblech 19 gebildet, zwischen denen die Papierbahn 4 gehalten ist. Jedes Paar von Leitblechen 18,19 ist gemeinsam um einen an ihrem der Druckvor­richtung zugewandten Ende gelegenen Drehpunkt schwenkbar. Zwischen jeweils zwei benachbarten Führungskanälen ist eine drehbare Transport­walze 20 fest gelagert. Die angrenzenden Leit­bleche, d.h. das untere Leitblech 19 des darüber­liegenden Führungskanals und das obere Leit­blech 18 des darunterliegenden Führungskanals, weisen Öffnungen 21 dergestalt auf, daß die Transportwalze 20 bei entsprechender Ver­schwenkung der Leitbleche 18, 19 durch sie hindurchtreten und mit der Papierbahn 4 in reibschlüssi­gen Kontakt gelangen kann.

    [0021] Auf der gegenüberliegenden Seite jedes Führungs­kanals liegt der zugeordneten Transportwalze 20 jeweils eine Gegendruckrolle 22 gegenüber. Jede Gegendruckrolle 22 ist an einem Ende eines Hebels 23 drehbar gelagert, der um eine durch sein anderes Ende geführte Achse 24 schwenkbar ist. An diesem Ende trägt der Hebel 23 auf der dem zugeordneten Führungskanal zugewandten Seite einen Klemmgummi 25. Auf die Hebel 23 wirkt jeweils eine Feder 26 in der Weise ein, daß die Gegendruckrollen 22 gegen ihre jeweils zugeordnete Transportwalze 20 gedrückt werden. Die den Hebeln 23 zugewandten Leitbleche 18,19 der einzelnen Führungskanäle sind mit Öffnungen 27 versehen, die sich jeweils über die Breite der Gegendruckrolle 22 und in Längsrichtung über die Gegendruckrolle 22 und den Klemmgummi 25 hinaus erstrecken, so daß diese bei entsprechender Verschwenkung des Hebels 23 oder des Führungskanals mit der Papierbahn 4 in Berührung gebracht werden können.

    [0022] Jeweils zwei Führungskanälen ist eine nockenförmige Selektionsrolle 28 zugeordnet, durch deren Drehung die Führungskanäle verschwenkt werden können. Alle Selektionsrollen 28 werden durch einen Schrittmotor 29 gemeinsam angetrieben. Die Selektionsrollen 28 sind so ausgebildet und gegeneinander versetzt, daß jeweils nur eine Transportwalze 20 mit der Papierbahn 4 in einem der beiden zugeordneten Führungskanäle in Eingriff gebracht werden kann, während die Papierbahnen 4 in den anderen Führungskanälen außer Eingriff mit der jeweiligen Transportwalze 20 sind. Die Steuerung des Schrittmotors 29 erfolgt in der Weise, daß er in jeder Stellung, in der eine Transportwalze 20 mit einer Papier­bahn 4 in Eingriff ist, sowie in einer weiteren Stellung, in der sämtliche Transportwalzen 20 und Papierbahnen 4 außer Eingriff sind, angehalten werden kann.

    [0023] Da die Gegendruckrollen 22 breiter sind als die Öffnungen 21 in dem jeweils abgewandten Leitblech 18 bzw. 19 des zugeordneten Führungs­kanals, werden die miteinander verbundenen Leit­bleche 18 und 19 jedes Führungskanals durch die Feder 26 zur jeweiligen Transportwalze 20 hin vorgespannt. Die auf der anderen Seite der Führungskanäle liegenden Selektionsrollen 28 verhindern jedoch den Kontakt mit den Transport­walzen 20. Je nach der Stellung der Selektions­rollen 28 kann lediglich jeweils einer der Führungskanäle, gemäß Fig. 3 der oberste, durch Wirkung der zugeordneten Feder 26 so stark verschwenkt werden, daß die feststehende Transport­walze 20 durch das zugewandte Leitblech 18 bzw. 19 hindurchtritt und die Papierbahn 4 durch die Gegendruckrolle 22 gegen diese gedrückt wird, so daß bei entsprechender Drehung der Transport­walze 20 die Papierbahn 4 vorgeschoben oder zurück­gezogen werden kann. Die anderen Führungskanäle werden von den zugeordneten Selektionsrollen 28 in Abstand von den Transportwalzen 20 und jeweils in Kontakt mit einen Klemmgummi 25 ge­halten, der durch die Öffnung 27 greift und die Papierbahn 4 gegen das gegenüberliegende Leitblech 18 bzw. 19 drückt, so daß sie gegen ein unabsichtliches Verschieben gesichert ist.

    [0024] Soll die Papierbahn 4 in einen anderen Führungskanal transportiert werden, dann wird der Schrittmotor 29 so betätigt, daß derjenige Führungskanal, der in Eingriff mit einer Transportwalze 20 stand, von dieser weggeschwenkt wird, während der ausgewählte Führungskanal gegen die zugeordnete Transportwalze 20 geschwenkt wird. Die anderen Führungskanäle bleiben außer Eingriff mit ihren Transportwalzen 20.

    [0025] Alle Transportwalzen 20 werden gemeinsam durch einen vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildeten, umkehrbaren Motor 30 angetrieben. Während eines Selektionsvorganges, d.h. während der Drehung der Selektionsrollen 28 durch den Schrittmotor 29 ist der Motor 30 stillgesetzt.

    [0026] Die Anzahl der Führungskanäle ist auch bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 nicht auf vier beschränkt. Es können weitere Führungskanäle übereinander oder nebeneinander angeordnet vorgesehen sein.

    [0027] Das Vorschieben und Zurückziehen der Papierbahnen 4 erfolgt in gleicher Weise wie bei der Aus­bildung nach Fig. 1 durch entsprechend ge­steuerten Antrieb der Transportwalzen 20, wobei nur die Transportwalze 20 wirksam ist, die jeweils in Eingriff mit einem Führungskanal steht.

    [0028] Die Vorrichtung nach Fig. 3 weist weiterhin ein Paar Einzugsrollen 31, 32 auf. Diese übernehmen keine Transportfunktion, sondern haben den Zweck, die jeweils vorgeschobene Papierbahn 4 am Eingang der Druckvorrichtung zu fixieren, wodurch die Druckqualität erhöht wird. Die Steuerung des Papiervorschubs und -rückzugs hingegen erfolgt ausschließlich über die Transport­walzen 20.

    [0029] Die Einzugsrolle 31 wird im Uhrzeigersinn durch einen Gleichstrommotor 33 mit geringer Leistung angetrieben. Dieser ist so ausgelegt, daß er die Einzugsrolle 31 im lastfreien Zustand etwas schneller antreibt als es der Vorschubgeschwindig­keit der von der Transportwalze 20 vorgeschobenen Papierbahn 4 entspricht. Durch die Reibwirkung zwischen der Papierbahn 4 und der Einzugsrolle 31 wird der Gleichstrommotor 33 etwas abgebremst, wobei die Papierbahn 4 zwischen der Transportwalze 20 und der Einzugsrollen 31, 32 straff gehalten wird.

    [0030] In der Triebverbindung zwischen dem Gleichstrom­motor 33 und der Einzugsrolle 31 befindet sich eine Kupplung 34. Diese trennt diese Triebverbindung, wenn eine Papierbahn 4 durch eine Transportwalze 20 zurückgezogen wird, so daß der Gleichstrommotor 33 diesen Rückzug nicht behindert oder erschwert.

    [0031] Die Vorrichtung nach Fig. 3 enthält schließlich auch eine Vorsteckeinrichtung zum Zuführen von Papier zur Druckvorrichtung außerhalb der Zuführungskanäle. Dieses Papier wird auf einen Anlegetisch 35 nach rechts gegen ein Paar Rollen 36, 37 geschoben. Die Rolle 36 wird von einem umkehrbaren Schrittmotor 38 über einen Treibriemen 39 angetrieben, der auch die Trieb­verbindung zwischen dem Gleichstrommotor 33 und der Einzugsrolle 31 bildet.

    [0032] Eine Lichtschranke 40 erfaßt die Vorderkante des vorgeschobenen Papiers und bewirkt die Ein­schaltung des Schrittmotors 38 sowie die Trennung der Triebverbindung zwischen dem Gleichstrommotor 33 und dem Treibriehmen 39 durch die Kupplung 34. Die Rolle 36 transportiert das Papier weiter nach rechts, bis dessen Vorder­kante von der auch den Motor 30 steuernden Licht­schranke 17 erfaßt wird. Der Schrittmotor 38 wird hierauf stillgesetzt und der Druckvorgang wird ausgelöst; anschließend wird der Schrittmotor 38 in umgekehrter Richtung gedreht, so daß das Papier wieder aus der Druckvorrichtung herausbefördert wird.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur abschnittsweisen Zuführung von bahnförmigem Gut zu einer Bearbeitungs­station, bei der mittels einer steuerbaren Antriebsvorrichtung wahlweise jeweils eine von mehreren in übereinanderliegenden, fächerförmig zur Bearbeitungsstation zusammen­laufenden Führungskanälen transportierten Bahnen vorgeschoben, der vordere Abschnitt dieser Bahn nach der Bearbeitung von dieser abgetrennt und das nach dem Abtrennen vordere Ende der Bahn aus der Bearbeitungsstation zurückgezogen werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die steuerbare Antriebsvorrichtung wahlweise mit jeweils einer Bahn (4) im Bereich des zugeordneten Führungskanals in Eingriff bringbar ist für den vollständigen Vor- und Rücktransport dieser Bahn (4) vor und nach einem Bearbeitungsvorgang.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Antriebsvorrichtung umkehrbar antreibbare Walzen (9;20) aufweist, die mit jeweils einer der in den Führungskanälen befindlichen Bahnen (4) in Eingriff bringbar sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß zur Herstellung eines Eingriffs zwischen einer Bahn (4) und mindestens einer Walze (9;20) der Antriebsvorrichtung die Führungskanäle bildende Leitelemente (7,8;18,19) gegenüber den Walzen (9;20) verschwenkbar sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Leitelemente aus Leitblechen (7,8;18,19) bestehen, von denen mindestens eines (7;18 bzw. 19) je Führungskanal eine Öffnung (10;21) für den Durchtritt einer zugeordneten Walze (9;20) aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Walze (9;20) zwei auf gegenüberliegenden Seiten von dieser verlaufende Führungskanäle zugeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die einer Walze (9;20) zugeordneten Führungskanäle durch ein gemeinsames Betätigungs­element (11;28) verschwenkbar sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Betätigungselement eine ver­schwenkbare zweischenkelige Wippe (11) ist, deren Schenkel jeweils mit einem Leitelement (7) der zugeordneten Führungskanäle in Eingriff bringbar sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitelemente (7,8) eines Führungskanals federnd miteinander gekoppelt sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Leit­elementen (7,8) eines Führungskanals als Anschläge und als Festhalteelemente wirkende Abstandsstücke (15) angeordnet sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abstandsstücke durch aus einem der Leitelemente (7) heraustretende Erhebungen (15) gebildet sind.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das der Walze (9) nächstliegende Leitelement (7) eines Führungskanals zur Walze (9) hin verschwenkbar ist, derart, daß die Walze (9) durch dieses Leitelement (7) hindurchgreift und gegen die durch das weitere Leitelement (8) dieses Führungskanals gestützte Bahn (4) gedrückt wird.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswahl eines der beiden einer Walze (9) zugeordneten Führungskanäle für die Zuführung die Wippe (11) in entgegengesetzten Richtungen ver­schwenkbar ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Betätigungselemente nocken­artig ausgebildete Selektionsrollen (28) sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Selektionsrollen (28) gemeinsm antreibbar sind.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nur eine Walze (20) der Antriebsvorrichtung mit einem Führungs­kanal in Eingriff ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Führungs­kanal ein diesen in Richtung auf die Walze (20) federnd vorspannendes Gegendruck­element (22) vorgesehen ist.
     
    17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem nicht in Eingriff mit der Walze (20) stehenden Führungskanal die Bahn (4) durch die zuge­ordnete Selektionsrolle (28) gegen ein Klemmelement (25) gedrückt ist.
     
    18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Führungskanälen und der Bearbeitungsstation ein gemeinsames Paar von Einzugsrollen (31,32) vorgesehen ist.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn­zeichnet, daß mindestens eine Einzugsrolle (31) zur Straffhaltung einer Bahn (4) während des Vortransports antreibbar ist.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn­zeichnet, daß die antreibbare Einzugsrolle (31) während des Rücktransports der Bahn (4) von ihrem Antrieb (33) abkoppelbar ist.
     
    21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß an der Bearbeitungs­station auf der den Führungskanälen entgegen­gesetzten Seite eine Vorsteckeinrichtung zur Einzelzuführung von zu bearbeitendem Gut vorgesehen ist.
     
    22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vorsteckeinrichtung ein Paar Transportrollen (36,37) sowie einen diese antreibbaren, von das zu bearbeitende Gut erfassenden Detektoren (17,40) ge­steuerten Motor (38) aufweist.
     
    23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungs­station eine Druckvorrichtung ist.
     
    24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekenn­zeichnet, daß die zugeführte Bahn (4) nach der Bearbeitung vor dem Abtrennen des vorderen Abschnitts noch eine bestimmte Strecke verschiebbar ist.
     
    25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß im Weg des bahn­förmigen Gutes zwischen der Bearbeitungs­station und den dieser zugewandten Enden der Führungskanäle ein Detektor (17) für das bahnförmige Gut zur Erzeugung von Steuer­signalen für dessen Vor- und Rücktransprot vorgesehen ist.
     
    26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der Walzen (9;20) Schrittmotoren (30) vorgesehen sind.
     
    27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere getrennt mit der Antriebsvorrichtung in Eingriff bringbare Führungskanäle nebeneinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung