Schafttriebrahmen mit Federelement
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schafttriebvorrichtung für die Uebertragung der Antriebsbewegung
einer Schaftmaschine auf einen Webschaft einer Webmaschine mit auf den Schaft in Hoch-
und Niederbewegunsrichtung einwirkenden Schafttriebgliedern, welche auf den Schaft
in einer Bewegungsrichtung eine Federkraft ausüben.
[0002] Schafttriebvorrichtungen der genannten Art werden in der Regel für einen negativen
Schaftantrieb verwendet; die über Federdruck wirkenden Schafttriebglieder sind dann
zwischen Webmaschine und Schaft angeordnet und werden durch die in der einen Richtung
erfolgende Schaftbewegung gespannt, wodurch ein Antrieb für die Rückbewegung des Schafts
gegeben ist.
[0003] In der Regel besitzen die durch Federkraft wirkenden Schafttriebglieder über Umlenkhebel
dehnbare Federregister mit zehn oder mehr in einer Ebene parallel nebeneinander angeordneten
Zugfedern. Damit lässt sich bei vorgegebener Federkraft der Durchmesser der einzelnen
Zugfeder und somit die Breite des Federregisters kleiner als die Schaftbreite halten,
was erlaubt, die Register raumsparend, beispielsweise unter dem Schaft, anzuordnen,
ohne dass der Abstand zwischen den Webschäften vergrössert werden muss.
[0004] Solch eine Anordnung kann auch in einem positiven Schaftantrieb, bei dem die Rückbewegung
des Schafts wie die Hinbewegung durch ein mit der Schaftmaschine verbundenes Schafttriebglied
erfolgt, Verwendung finden. Lager, Gelenke, Anlenkstellen etc. der Schafttriebsmechanik
sind dann permanent unter Vorspannung gehalten, was Spiel und damit den Verschleiss,
insbesondere bei der Bewegungsumkehr des Schafts, mindert.
[0005] Die Verwendung von Federregistern mit der zugehörigen Mechanik ist in der Herstellung
und Montage unvorteilhaft aufwendig. Weiter läuft eine komplizierte Schafttriebmechanik
den Bemühungen um kompakte Abmessungen der Webmaschine sowie um vereinfachte Wartungsverhältnisse
entgegen.
[0006] Die japanische Veröffentlichung 34674/72 zeigt nun Schafttriebglieder einer Schafttriebvorrichtung,
welche in Endlage des Schafts durch Federdruck wirken. Diese Schaftriebglieder sind
als Blattfedern ausgebildet, welche jeweils zu zweien in gleicher Höhe liegen, von
den Seiten der Webmaschine her gegen den Schaft laufen und an einer Schaftlängsseite
mit horizontal gehaltenen Endabschnitten eingespannt sind. Die Blattfedern bremsen
den in Endlage fahrenden Schaft ab und speichern durch ihre Verformung Energie, die
bei der Rückverformung der Federn wieder frei wird und zur Beschleunigung des Schafts
gegen seine andere Endlage beiträgt. Somit wird der Schafttrieb bei der Bewegungsumkehr
des Schafts wesentlich entlastet, was den Weg zu einer vereinfachten Schaftriebmechanik
öffnet.
[0007] Bei dieser Anordnung wird im allgemeinen als nachteilig empfunden, dass entgegen
der generellen Tendenz zu mechanisch vereinfachten, kompakteren Webmaschinen zusätzliche
Schafttriebglieder vorgesehen sind, welche nur in den Endlagen des Schafts wirksam
werden können. Im besonderen ist ungünstig, dass durch die Blattfedern nebst den vertikal
wirkenden Kräften zur Beschleunigung des Schafts auch Biegemomente in den Schaft eingeleitet
werden. Dies hat zur Folge, dass bei Verwendung der Blattfedern als Hauptfederantrieb
in einem negativen Schaftantrieb die Beanspruchung im Schaftrahmen Werte annimmt,
welch nur die Verwendung robust gestaltete Schäfte erlaubt.
[0008] Letzteres ist unerwünscht: gelingt es zum einen nicht, den Schaft unter minimaler
Zunahme an Masse geeignet zu verstärken, ergibt sich eine Spirale aus Massezunahme
- entsprechend notwendiger Erhöhung der beschleunigenden Federkraft - erneut erhöhter
Beanspruchung im Schaft - erneuter Massezunahme. Zum andern sollte eine konstruktive
Verbesserung des Schafts, soweit erreichbar, nicht der Kompensation von neu geschaffenen
Nachteilen dienen, sondern direkt genutzt werden können, wie es etwa der Fall ist,
wenn durch einen erleichterten Schaft eine höhere Betriebsdrehzahl der Maschine realisiert
werden kann.
[0009] Entsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schafttriebvorrichtung
für den Antrieb eines konventionellen oder nach Prinzipien des Leichtbaus ausgebildeten
Schafts mit Schafttriebgliedern von vereinfachter, robuster Konstruktion zu schaffen,
deren Breite die Schaftbreite nicht übersteigt.
[0010] In der Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemässe Schafttriebvorrichtung dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein Federkraft ausübendes Schafttriebglied als mindestens
teilweise über seine Länge federelastisch deformierbare Biegefeder ausgebildet und
freiverlaufend über eine einzige schaftseitige sowie höchstens zwei webmaschinenseitige
Verbindungsstellen in Lage gehalten ist, wobei entweder die jeweils eine Verschwenkverbindung
aufweisende schaftseitige und einzige webmaschinenseitige Verbindungsstelle auf einer
gemeinsamen Vertikalen liegen oder die Vertikale durch die schaftseitige Verbindungsstelle
Symmetrieachse ist für den Verlauf einer beiseitig von ihr an webmaschinenseitigen
Verbindungsstellen festgelegten Biegefeder.
[0011] Durch diese Anordnung wird erreicht, dass ein am Schaft angreifender Biegefederabschnitt
nur vertikale Kräfte ausübt, mithin die günstige Wirkung konventioneller, Zugfederregister
aufweisender Schafttriebglieder zeigt und entsprechend eine minimale Beanspruchung
im Schaft erzeugt. Damit ist z. B. eine Leichtbau-Ausführung des Schafts mit allen
entsprechenden Vorteilen realisierbar. Weiter ist eine Biegefeder mit einer annähernd
der Schaftbreite entsprechenden Querabmessung in der Lage, beträchtliche Kräfte aufzunehmen,
womit an die Stelle eines Zugfederregisters mit den zugehörigen Umlenkhebeln, Zuggliedern
etc. eine einzige, direkt am Schaft angreifende Biegefeder treten kann, was einer
wesentlichen Vereinfachung der Schaftriebmechanik entspricht.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen weisen Merkmale der abhängigen Ansprüche auf.
[0013] Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen Schaftriebvorrichtungen werden nachstehend
anhand der Figuren näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 rein schematisch einen Schnitt durch eine Webmaschine in der Schaftbewegungsebene
mit einer Schafttriebvorrichtung für negativen Schaftantrieb;
Fig. 2 vergrössert den Schnitt AA durch eine Verbindungsstelle zwischen Biegefeder
und Schaft der Webmaschine von Fig. 1;
Fig. 3a-c schematisch Ausführungsformen der Vorrichtung zur Veränderung der Biegefedervorspannung;
Fig. 4 schematisch einen Schnitt in der Schaftbewegungsebene durch die Webmaschine
von Fig. 1 mit einer modifizierten Schafttriebvorrichtung für negativen Schaftantrieb;
und
Fig. 5 schematisch einen Schnitt in der Schaftbewegungsebene der Webmaschine von
Fig. 1 mit einer Schaftriebvorrichtung für positiven Schaftantrieb.
[0015] In Fig. 1 ist eine Webmaschine 10 mit Seitenwänden 11, 12 dargestellt. Führungen
21, 22 für einen vertikale hoch- und niederbewegbaren Webschaft 30 befinden sich an
den Seitenwänden 11, 12. Weiter dargestellt ist ein Schaftantrieb für den Schaft
30, bestehend aus einer die Antriebsbewegung liefernden Schaftmaschine 40 und einer
Schafttriebvorrichtung. Letztere weist am Schaft 30 an Verbindungstellen 51, 61 in
Niederbewegungsrichtung angreifende, als konventionelle Seilzüge 50, 60 ausgebildete,
mit der Schaftmaschine 40 verbundene Schafttriebglieder und in Hochbewegungsrichtung
an Verbindungsstellen 70, 80 angreifenden, als Biegefeder 90, 100 ausgebildete, Federkraft
ausübende Schafttriebglieder auf.
[0016] Vertikal unter den Verbindungsstellen 70, 80 befinden sich auf Lagerungen 110, 120
gelagerte Umlenkrollen 115, 125 für die Seilzüge 50, 60. Ebenfalls in der Schaftbewegungsebene
und im Raum unter dem Schaft 30 liegen die u-förmig gekrümmten, als Druckfedern wirkenden
Biegefedern 90, 100, mit schaftseitigen Enden 91, 101 und webmaschinenseitigen Enden
92, 102, wobei webmaschinenseitige Verbindungsstellen 130, 140 jeweils auf einer Vertikalen
durch die entsprechende der schaftseitigen Verbindungsstellen 70, 80 liegen. Die
Verbindungsstellen 70, 130 bzw. 80, 140 sind nahe bei den Seitenwänden 11, 12 angeordnet,
woraus sich eine symmetrische Anordnung der beiden Biegefedern 90, 100 zu einer zwischen
ihnen liegenden Vertikalen ergibt, zudem sind die Biegefedernden 91, 92, 101, 102
in den Verbindungstellen 70, 80, 130, 140 frei verschwenkbar angelenkt; die Biegefederkörper
93, 103 sind über ihre ganze Länge federelastisch deformierbar und zwischen den endseitigen
Anlenkstellen frei verlaufend ausgebildet.
[0017] Die Verbindungsstellen 130, 140 besitzen eine Vorrichtung zur wahlweisen Veränderung
der Biegefedervorspannung. Diese weist auf Schlepphebel 150, 160 wirkende Exzenter
170, 180 auf; die Schlepphebel 150, 160 sind am einen Ende 152, 162 mit den Biegefedernden
92, 102 gelenkig verbunden. Jede Verdrehung der Exzenter bewirkt eine Veränderung
des Abstands der Biegefederenden 91, 92 und 101, 102 voneinander, was zu einer andern
Vorspannung der Biegefedern, mithin zu vorbestimmbarer, für einen bestimmten Webgang
optimaler Schaftbeschleunigung führt.
[0018] Sobald die Schaftmaschine 40 Zug auf die Seilzüge 50, 60 aufbringt, setzt sich der
Schaft 30 entgegen dem Federdruck der Biegefedern 90, 100 in Bewegung und presst letztere
zusammen. Die freiverlaufenden Federkörper 93, 103 können gegen den zwischen ihnen
liegenden Raum ausweichen, was zur Folge hat, dass allfällige unerwünscht auf die
Verbindungsstellen 70, 80 wirkende Seitenkräfte nicht entstehen. Weiter führen die
angelenkten Federenden 91, 92, 101, 102 in den Verbindungstellen 70, 80, 130, 140
eine entsprechende Verschwenkbewegung aus, so dass die in den Federn sich aufbauenden
Biegemomente gegenüber dem Schaft 30 nicht wirksam werden können. Damit werden von
der Spannkraft der Biegefedern 90, 100 nur vertikal wirkenden Komponenten in den Schaft
30 eingeleitet.
[0019] Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A durch die Verbindungsstelle 70 (Fig.
1); die Verbindungsstellen 80, 120, 140 (Fig. 1) besitzen Gelenkverbindungen desselben
Typs. Das Federende 91 wird durch den angrenzenden Abschnitt des Schafts 30 zangenartig
umfasst; ein rückwärtiger Kragen 190 ist einstückig mit dem Biegefedernde 91 verbinden
und hält dieses zusammen mit einer Verriegelungsplatte 200 am Schaft 30 in Position,
wobei eine Schraube 210 die Verriegelungsplatte 200 in ihrer Lage am Federende 91
sichert. Ein Ring 220 aus gleitfähigem oder gummielastischem Material dient als Uebertragungselement
für vertikal gerichtete Kräfte und zugleich als Verschwenkglied der als Verschwenkverbindung
ausgebildeten Verbindungsstelle. Da diese Verbindung für die Uebertragung vertikal
gerichteter Kräft ausgebildet ist, dienen der Haltering 190 und die Verriegelungsplatte
200 somit nur als Sicherung gegen seitliches Abrutschen, womit sich eine Klemmung
am Schaftrand erübrigt und damit freie Verdrehbarkeit der Biegefeder 91 gegenüber
dem Schaft 30 gegeben ist.
[0020] Fig. 3a zeigt eine Ausführungsform der Schafttriebvorrichtung mit zwei mittig an
der unteren Längsseite 31 des Schafts 30 angreifenden Biegefedern 90, 100. Die webmaschinenseitigen
Verbindungsstellen 190, 195 sind mit je einer Vorrichtung zum Einstellen der Biegefedervorspannung
mit einem als Kipphebel 191, 196 ausgebildeten Verschwenkorgan versehen, welcher Kipphebel
über eine Lagerung 192, 197 webmaschinenseitig gelagert und an seinem äussern Ende
193, 198 gelenkig mit dem Biegefederende 92, 102 verbunden ist. Die benachbarte Lage
der webmaschinenseitigen Verbindungsstellen 190, 195 erlaubt, die innern Kipphebelenden
194, 199 über eine Verzahnung formschlüssig ineinandergreifen zu lassen, so dass die
Kipphebel 191, 196 symmetrisch verstellt werden können. Die Kipphebel 191, 196 müssen
in der Lagerung festgeklemmt werden können, damit sie sich unter Belastung nicht verstellen.
[0021] Fig. 3b zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtungen zum Einstellen der Biegefedervorspannung;
die Biegefedern 90, 100 sind webmaschinenseitig an als Verschwenkscheiben 200, 205
ausgebildeten Verschwenkorganen angelenkt, welche ihrerseits über ein als Verbindungshebel
210 ausgebildetes Glied für gleichmässige Verschwenkung miteinander verbunden sind.
[0022] Fig. 3c zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum Einstellen der Biegefedervorspannung.
Die einzige Biegefeder 210 ist mit ihren enden 211, 212 in Verschwenkscheiben 220,
225 fest von Verbindungstellen 241, 242 eingespannt. Aufgrund der festen Einspannung
werden Seitenkräfte in die Biegefederenden 211, 212 eingeleitet, was erlaubt, eine
Aenderung des Verhaltens der Feder in besonders weitem Bereich herbeizuführen. Die
symmetrische Anordnung der beiden Federschenkel 213, 214 zu der Vertikalen durch
die schaftseitige Verbindungstelle 240 bewirkt, dass sich die Seitenkräfte und allfällige
Momente am Ort der Verbindungsstelle 240 aufheben, mithin nur vertikal gerichtete
Kräfte auf den Schaft 30 wirken.
[0023] Den in den Fig. 3a-c dargestellten Ausführungsformen ist gemeinsam, dass die schaftseitigen
Verbindungsstellen 70, 80, 220, 240 sowohl der Biegefedern 90, 100; 210 als auch eines
einzigen, mit der Schaftmaschine verbundenen, als Seilzug 230 ausgebildeten Schafttriebglieds
in einem mittleren Bereich der Schaftlängsseite 32 angeordnet sind. Damit liegen die
meist gleichzeitig durch die Biegefedern 90, 100; 210 auf Druck und die durch den
Seilzug 230 auf Zug beanspruchten Stellen im Schaft 30 nahe beieinander, was im Hinblick
auf dessen Beanspruchung günstig ist. Weiter ist vorteilhaft, dass nur noch ein Seilzug
230 für die Betätigung des Schafts ausreicht. Da die Bewegungskräfte in der Mitte
der Schaftlängsseite 32 angreifen, wird der Gefahr des Verkantens des Schafts 30 durch
Verlängern der in den Führungen 21, 22 laufenden Schaftseiten 33, 34 (Fig. 3a) vorgebeugt.
[0024] Fig. 4 zeigt eine für negativen Schaftantrieb ausgebildete Schafttriebvorrichtung
mit zwei endlosen, rundum in sich selbst übergehenden Biegefedern 250, 255. Die Federn
250, 255 sind an webmaschinenseitigen 251, 256 und schaftmaschinenseitigen Verbindungsstellen
252, 257 abgestützt und schaftseitig durch zwischen zwei von der untern Schaftlängsseite
32 vorspringenden Wandpartien 33, 34 gefangen und somit seitlich stabilisiert. Diese
Wandpartien 33, 34, obschon von einfachster Konstruktion, bewirken eine Versteifung
der Schaftlängsseite 31, was erlaubt, die Krafteinleitungsstellen der Biegefedern
und des einzigen Zugglieds 230 in einem grösseren Abstand voneinander zu halten;
dies ist insbesondere bei der dargestellten Ausführungsform von Bedeutung, da durch
die gegenüber U-förmig gekrümmten Federn doppelt ausgebildeten, rundum verlaufenden
Federn erhebliche Federkräfte für grosse Schaftbeschleunigungen aufgebracht werden.
[0025] Fig. 5 zeigt eine für positiven Schaftantrieb vorgesehene Schafttriebvorrichtung
mit als Blattfedern 260, 270 ausgebildeten Biegefedern. Die Blattfedern 260, 270
besitzen je zwei in einer Spitze 261, 271 zusammenlaufende Schenkel 262, 263, 272,
273, welche mit den Enden 264, 274 in Verbindungsstellen 265, 275 an der Schaftlängsseite
31 und mit den Enden 266, 276 an webmaschinenseitigen Lagerungen 267, 277 angelenkt
sind. An den Schenkeln 263, 273 sind als Hubbegrenzungskörper 280, 285 ausgebildete
Anschlagelemente für die Federn 260, 270 mit deren Schenkel 262, 263 im Abstand klammerartig
umgreifenden Anschlagflächen 281, 282, 286, 287 angeordnet. Hubstangen 290, 295 sind
einerseits am Schaft 30 in schaftseitigen Verbindungsstellen 291, 296 angelenkt und
andererseits gelenkig mit dem einen Arm 301, 306 webmaschinenseitig gelagerter Kniehebel
300, 305 verbunden. Die andern Kniehebelarme 302, 307 sind an einer Triebstange 310
angelenkt, welche über einen Uebertragungsabschnitt 311 mit der Schaftmaschine 40
in Verbindung steht.
[0026] Durch diese Anordnung mit mindestens einem in Richtung der Federkraft wirkenden Schaftriebglied
315, 316 ist eine stetige Vorspannung im an sich konventionell aufgebauten positiven
Schaftantrieb 40, 311, 310, 300, 305, 290, 295 gegeben; damit sind dessen Gelenke
entlastet und eine spielfreie Schaftbewegung sichergestellt. Die Hubbegrenzungskörper
280, 285 verhindern eine zu grosse Entspannung der Federn 260, 270; eine Manipulation
des Schafts, z.B. beim Schaftwechsel, wird dadurch wesentlich erleichtert.
[0027] In den Figuren nicht dargestellt ist eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Veränderung
der Biegefedervorspannung mit direkt auf das entsprechende Biegefedernde wirkendem
Exzenter. Solch eine Anordnung besitzt den Vorteil einer einfachen Konstruktion.
[0028] Ein Verstellantrieb für die Exzenter 170, 180 ist vorzugsweise einem ist Riemen,
Ketten- oder Stangentrieb versehen, was eine gleichmässige Verstellung der Exzenter
170, 180 gewährleistet. Für den Fall, dass Biegefederenden 92, 102 oder Schlepphebel
150, 160 nicht im wesentlichen horizontal über dem Exzenter 170, 180 liegen, ist ein
gekreuzter Trieb von Vorteil, da er eine gegenläufige Verstellung der Exzenter 170,
180 bewirkt. Die dadurch aufrechterhaltene Symmetrie zu einer zwischen den Federenden
92, 102 liegenden Vertikalen hat zur Folge, dass die Federenden 92, 102 gleichmässig
verstellt werden, was nicht der Fall ist, wenn z.B. gleich ausgebildete Exzenter 170,
180 in gleicher Drehrichtung auf verschieden geneigte Schlepphebel 150, 160 wirken.
Die Biegefedern 90, 100 werden vorzugsweise unter Verwendung von faserverstärktem
Kunststoff hergestellt.
1. Schafttriebvorrichtung für die Uebertragung der Antriebsbewegung einer Schaftmaschine
auf einen Webschaft einer Webmaschine mit auf den Schaft in Hoch- und Niederbewegungsrichtung
einwirkenden Schafttriebgliedern, welche auf den Schaft in einer Bewegungsrichtung
eine Federkraft ausüben, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Federkraft ausübendes
Schafttriebglied als mindestens teilweise über seine Länge federelastisch deformierbare
Biegefeder (90, 100; 210) ausgebildet und freiverlaufend über eine einzige schaftseitige
(70, 80; 240) sowie höchstens zwei webmaschinenseitige Verbindungsstellen (170, 140;
241, 242) in Lage gehalten ist, wobei entweder die jeweils eine Verschwenkverbindung
aufweisende schaftseitige (70, 80) und einzige webmaschinenseitige Verbindungsstelle
(130, 140) auf einer gemeinsamen Vertikalen liegen oder die Vertikale durch die schaftseitige
Verbindungsstelle (240) Symmetrieachse ist für den Verlauf einer beidseitig von ihr
an webmaschinenseitigen Verbindungsstellen (241, 242) festgelegten Biegefeder.
2. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben der
mindestens einen Biegefeder (260, 270) mindestens ein weiteres, mit der Schaftmaschine
(40) verbundenes, in Richtung der Federkraft wirkendes Schafttriebglied (315, 316)
vorgesehen ist.
3. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Biegefeder (90, 100) in der Schaftbewegungsebene, vorzugsweise
im Raum unter dem Schaft (30), angeordnet ist.
4. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Biegefeder (90, 100) U-förmig gekrümmt ausgebildet ist und
am einen Ende (91, 101) mit dem Schaft (30) gekoppelt und am andern Ende (92, 102)
webmaschinenseitig festgelegt ist.
5. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Biegefeder (260, 270) V-förmig mit sich von der Spitze (261,
271) wegspreizenden Schenkeln (262, 263, 272, 273) ausgebildet ist am einen Schenkel
(262, 272) mit dem Schaft (30) gekoppelt und am andern Schenkel (263, 273) webmaschinenseitig
festgelegt ist.
6. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Biegefeder (250, 255) in der Art einer endlosen Schleife,
vorzugsweise mit rundum gleichmässiger Krümmung in sich selbst übergehend, ausgebildet
ist.
7. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anschlagelement vorgesehen ist, welches die federelastische Rückverformung
der mindestens einen Biegefeder (260, 270) über die entsprechende Schaftendlage hinaus
begrenzt.
8. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement
als die Biegefeder (260, 270) mit durch Anschlagflächen (281, 282, 286, 287) vorbestimmter
Oeffnungsweite klammerartig umgreifender Hubbegrenzungskörper (280, 285) ausgebildet
ist.
9. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Biegefeder (90, 100) webmaschinenseitig eine Vorrichtung
für wahlweise Veränderung ihrer Vorspannung aufweist.
10. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung
für Veränderung der Vorspannung einen Exzenter (170, 180) für die Veränderung des
Abstands eines mit ihm zusammenwirkenden Biegefederabschnitts (92, 102) zur schaftseitigen
Verbindungsstelle aufweist.
11. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenter
(170, 180) auf einen webmaschinenseitig gelagerten Schlepphebel (150, 160) wirkt,
an welchem die Biegefeder (90, 100) angelenkt ist.
12. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die symmetrisch
zur Vertikalen verlaufenden Biegefederabschnitte (213, 214) je in einem webmaschinenseitig
gelagerten Verschwenkorgan für wahlweise Veränderung der gegenseitigen Winkellage
fest eingespannt sind, wobei vorzugsweise die Verschwenkorgane für gleichmässige Verschwenkung
miteinander gekoppelt sind.
13. Schafttriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei nebeneinanderliegende, zu einer zwischen ihnen liegenden vertikalen Achse
symmetrisch verlaufende Biegefedern (90, 100) vorgesehen sind.
14. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 10 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Exzenter (170, 180) für synchrone Verschwenkung über ein Synchronisationsglied miteinander
gekoppelt sind.
15. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 9 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Biegefedern (90, 100) mit ihren webmaschinenseitigen Enden (92, 102) an je einem webmaschinenseitig
gelagerten Kipphebel (191, 196) angelenkt sind, wobei die Kipphebel (191, 196) an
den einander zugewandten Enden für synchrone Verschwenkung miteinander verbunden sind.
16. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 1 für negativen Schaftrieb, dadurch gekennzeichnet,
dass entgegen dem Federdruck der mindestens einen Biegefeder (90, 100) ein einziges
mit der Schaftmaschine verbundenes Schafttriebglied am Schaft angreift.
17. Schafttriebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegefeder
(90, 100; 210) mindestens zum Teil aus faserverstärktem Kunststoff gefertigt ist.
18. Webmaschine mit einer Schaftriebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16.
19. Webmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die in seitlich an
der Webmaschine (10) vorgesehenen Führungen (21, 22) laufenden Schaftseiten (33, 34)
über die Höhe des Schafts zwischen den Schaftseiten hinaus, vorzugsweise nach unten,
verlängert sind.