(19)
(11) EP 0 220 745 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.05.1990  Patentblatt  1990/19

(21) Anmeldenummer: 86115103.3

(22) Anmeldetag:  31.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26B 5/00, B26B 29/02

(54)

Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge

Cutting device for wall and floor coverings

Dispositif de coupe pour revêtement des murs et des planchers


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.10.1985 DE 3538695
12.03.1986 DE 3608147

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.05.1987  Patentblatt  1987/19

(73) Patentinhaber: Weber, Andreas
D-6078 Neu-Isenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Andreas
    D-6078 Neu-Isenburg (DE)

(74) Vertreter: Harders, Gerhard, Dr. 
Stettiner Strasse 2
61184 Karben
61184 Karben (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 1 553 763
DE-A- 2 130 043
DE-U- 7 804 744
DE-A- 2 015 846
DE-A- 2 822 844
US-A- 3 009 246
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge.

    [0002] Führungsvorrichtungen zum Zu- bzw. Beschneiden einer Papiertapetenbahn oder eines ähnlichen Materials sind bekannt. So ist beispielsweise aus der DE-A 2 822 844 eine solche Führungsvorrichtung bekannt, die aus einem Profil besteht, das einerseits eine Anlageoberfläche zum Abstützen an einer Wand und andererseits eine Tragoberfläche für die zuzuschneidende Bahn definiert und eine Führungsvorrichtung für ein Messer aufweist. Als Führungsvorrichtung dient eine in der Tragoberfläche vorgesehene Rille.

    [0003] Auch das DE-U 7 804 744 beschreibt ein zum Ablängen von bahnförmigem Material, wie Tapeten-oder Teppichbahnen, bestimmtes Schneidlineal, bestehend aus einem Strangprofil-Abschnitt mit im wesentlichen T-förmigem Querschnitt, welches in mittiger Anordnung an einem überwiegend ebenflächigen Profilflansch einen hierzu senkrechten, breitseitig ebenflächigen Schenkel aufweist, dessen Schenkelhöhe etwa der halben Flanschbreite entspricht und wobei an der Flanschaußenfläche, etwa mittig auf mindestens einer Flanschhälfte, eine sich parallel zur Profillängsrichtung erstreckende Schneidrille vorgesehen ist.

    [0004] Die genannten Führungsvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie alle infolge ihrer T-förmigen Ausbildung dazu neigen, sich insbesondere in weiches Wandmaterial einzudrücken. Außerdem sind sie wenig standfest.

    [0005] Das Bahnmaterial wird im allgemeinen mit scharfen Messern in die erforderlichen Maße geschnitte. Es sind auch elektrische Messer oder Scheren in Gebrauch, mit denen das Zuschneiden erfolgen kann.

    [0006] So beschreibt beispielsweise die DE-A 1 553 763 eine elektrisch antreibbare Schere mit zwei die Scherenschneiden tragenden, im Scherengehäuse gelagerten Schenkeln, von denen der erste mit einem elektrischen Antrieb gekuppelte Schenkel um eine Scherenachse drehbar und der zweite fest im Gehäuse gelagert ist.

    [0007] Ein ähnliches elektrisches Schergerät mit einem feststehenden und einem oszillierend antreibbaren Schermesser ist in der DE-A 2 015 846 beschrieben.

    [0008] Auch die DE-A 2 130 043 offenbart eine elektrische Schere mit einem Gehäuse, in welchem ein elektrisch betätigbarer Motor, eine gewöhnlich ortsfeste Gegenklinge und eine zweite Klinge angebracht sind, von denen die letztere von dem Motor in Schwingbewegungen versetzt werden kann, und mit einer Antriebseinrichtung, welche den Motor mit der zweiten Klinge verbindet, um die zweite Klinge in und außer zusammenarbeitenden Schneideingriff mit der gewöhnlich ortsfesten Gegenklinge zu schwingen.

    [0009] Die genannten elektrischen Schneidgeräte eignen sich nicht besonders zum Zuschneiden von Materialbahnen, sie ergeben einen ungleichmäßigen Schnitt.

    [0010] Es wurde gefunden, daß der ungleichmäßige Schnitt u.a. dadurch bewirkt wird, daß die Schneidgeräte nach vorn schneiden, wie es bei einer Schere üblich ist, und am Material hängen bleiben. Schneidet man jedoch rückwärts, wie es mit einem Messer üblich ist, so wird der Schnitt wesentlich gleichmäßiger.

    [0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die ein besseres Anliegen der Vorrichtung auch an weichen Wänden ermöglicht und mit der sich ohne großen Kraftaufwand ein sauberer und gleichmäßiger Schnitt erzielen läßt.

    [0012] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Schneidvorrichtung aus einer elektrischen Schere (40) besteht, wobei

    a) die Schneidschiene (10) aus einem KunststoffStrangprofilabschnitt (12) mit einem dreieckförmigen Querschnitt mit zwei kürzeren Stützoberflächen (14, 16) und einer längeren Tragoberfläche (18) besteht, und die Tragoberfläche (18) drei oder mehr Schneidrillen (20, 22, 24) aufweist, die parallel zu den Schnittkanten (26, 28) der Stützoberflächen (14, 16) und der Tragoberflächen (18) verlaufen, wobei der Abstand einer der Schneidrillen (20) von der Schnittkante (26) der Tragoberfläche (18) und der Stützoberfläche (14) gleich der Länge der Stützoberfläche (14) ist und die übrigen Schneidrillen (22, 24) einen größeren Abstand aufweisen, und

    b) die elektrische Schere (40) an einem an sich bekannten Gehäuse (50) mit Antriebsmotor (46) eine ortsfeste Gegenklinge (42) und eine vom Antriebsmotor (46) angetriebene Scherklinge (44) aufweist, deren Schneidrichtung, von der beweglichen Scherklinge (44) bzw. der ortsfesten Gegenklinge (42) aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse (50) liegt, wobei die elektrische Schere (40) mit ihrer ortsfesten Gegenklinge (42) in einer der Schneidrillen (20, 22, 24) geführt ist, und die Anordnung der Scherklingen (42, 44) derart ist, daß die Schneidbewegung in ziehender Bewegung zum Körper der Bedienungsperson hin erfolgt,

    c) die Breite der Gegenklinge (42) an die Breite der Schneidrillen (20, 22, 24) angepaßt ist.



    [0013] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe gelingt durch das Zusammenwirken der elektrischen Schere mit der zum Griff hin gerichteten Scherklinge bzw. Gegenklinge und der auf die Breite der Scherklinge bzw. der Gegenklinge bemessenen Breite der Schneidrillen in der Schneidschiene. Dadurch wird eine leichte Führung der Schere in der Schneidschiene möglich. Die Schere kann ohne großen Druck in der Schneidrille geführt werden und durch die spezielle Ausgestaltung der Schere wird ein sauberer und gleichmäßiger Schnitt erzielt.

    [0014] Für die Ausstattung normaler Räume mit Wandbelägen ist es im allgemeinen bevorzugt, daß die Schneidschiene einen Querschnitt in Form eines rechtwinkligen Dreiecks aufweist. Es sind aber auch Ausführungsformen für Räume mit nicht rechtwinklig gestalteten Ecken denkbar, die eine andere Querschnittsform aufweisen.

    [0015] Das Kunststoff-Strangprofilteil, aus dem die Schneidschiene besteht, kann zur besseren Versteifung mit inneren Verstärkungsrippen ausgestattet sein, die beispielsweise zwischen der Tragoberfläche und der längeren der beiden Stützoberflächen verlaufen können.

    [0016] Da die eine der Schneidrillen einen Abstand von der Schnittkante der Tragoberfläche und einer der Stützoberflächen hat, der gleich der Länge der längeren Stützoberfläche ist, erhält der Wandbelag beim Abschneiden in dieser Schneidrille genau eine Länge, die beim Anlegen der Schneidschiene in Zimmerecken bis genau in die Schnittkante der Zimmerecke reicht. Damit wird ein genaues Anstossen bzw. Abschließen des Wandbelags an der Schnittkante der Zimmerecke erzielt. Die übrigen Schneidrillen, die einen größeren Abstand von der Schnittkante der Tragoberfläche und der Stützoberfläche aufweisen, sind für den Fall vorgesehen, daß über die Schnittkante der Zimmerecke hinausreichen soll, was beispielsweise zweckmäßig ist, wenn an beiden Seiten der Schnittkante der gleiche Wandbelag angebracht werden soll. In solchen Fällen läßt man zweckmäßigerweise einen der beiden Wandbeläge über die Schnittkante hinweg verlaufen und tapeziert dann einen zweiten genau zugeschnittenen Wandbelag von der anderen Seite her darüber. Aber auch, wenn eine Türzarge oder Fußleiste überlappend tapeziert werden soll, können die übrigen Schneidrillen verwendet werden.

    [0017] Die Schnittkante der beiden Stützoberflächen ist vorzugsweise abgerundet. Dadurch wird es möglich, auch etwas ungleichmäßig verlaufende Kanten sauber zu tapezieren, außerdem wird eine Beschädigung der Schnittkante vermieden und erreicht, daß die Schneidschiene plan an der Wand anliegt, auch wenn die Zimmerecken nicht genau rechtwinklig verlaufen.

    [0018] Die Tiefe t der Schneidrillen ist in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geringer als die Höhe h der ortsfesten Gegenklinge bis zu ihrem Anschlag am Scherengehäuse. Bei einer solchen Ausführungsform liegt die ortsfeste Gegenklinge während des Schneidvorgangs auf dem Boden der Schneidrille auf, während der Anschlag der Klingen am Gehäuse frei liegt und die Tragoberfläche nicht berührt. Dadurch wird eine Beschädigung des zu schneidenden Wandbelagmaterials vermieden und bei geringer Reibung der Klingen an der Schneidschiene eine leichte Führung der elektrischen Schere in der Schneidrille ermöglicht. Da die meisten Wandbelagsmaterialien relativ dünn sind, ist es bevorzugt, daß die Tiefe der Schneidrillen um etwa 0,5 bis 2 mm geringer ist als die Höhe der ortsfesten Gegenklinge.

    [0019] Eine der beiden Stützoberflächen des Kunststoff-Strangprofils kann über den Schnittpunkt mit der Tragoberfläche hinaus verlängert sein, wodurch sich ein Vorsprung in Form einer vorspringenden Nase ergibt, der eine Berührung zwischen der beim Schneiden überstehenden Tapete und der Wand verhindert. Ein überstehendes, beispielsweise mit Kleister bestrichenes Tapetenstück bleibt nach dem Abschneiden an der Nase kleben, ohne die Wand zu berühren und kann nach dem Abnehmen der Schneidschiene leicht entfernt werden.

    [0020] Die Schneidschiene kann, da sie nicht mit einem üblichen Tapetenmesser geschnitten wird, wesentlich dünner als die bisher bekannten Schneidschienen ausgeführt werden, sie benötigt keine Führungsteile aus Metall. Dadurch wird sie wesentlich leichter an Gewicht, was zu einem geringeren Kraftaufwand für das Halten der Schneidschiene führt.

    [0021] Das Kunststoff-Strangprofil der Schneidschiene kann zur Erhöhung der Stabilität mit einem Leichtschaum ausgeschäumt sein.

    [0022] Die Tragoberfläche der Schneidschiene kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erhaben gewölbt sein. Dadurch wird erreicht, daß die Schneidrillen aus der schrägen Lage mehr in die waagerechte Lage gerückt werden, wodurch eine ergonomisch günstigere Schneidhaltung der elektrischen Schere in einer mehr waagerechten Lage erzielt wird. Auch wird das Vorbeiführen der Hand, die die Schere hält, an der Hand, die die Schneidschiene führt, dadurch erleichtert.

    [0023] Es ist weiterhin möglich, die Tragoberfläche so abzuwinkeln, daß eine erhöhte Kante auf ihr entsteht, wobei die Schneidrillen in dem Gebiet liegen, das einen flacheren Winkel zur Wand aufweist. Auch dadurch werden die oben diskutierten Vorteile erreicht.

    [0024] Die elektrische Schere besteht aus einem Gehäuse mit einem Antriebsmotor, der eine der beiden Klingen in eine schwingende Bewegung versetzt, während die andere Klinge als ortsfeste Gegenklinge ausgebildet ist, gegen die die bewegliche Klinge schwingt. Solche Scheren, deren Klingen und damit auch die Schnittrichtung vom Gehäuse weg weisen, sind bekannt. Sie sind bisher zwar schon bis zu einem gewissen Grad zum Schneiden von Papier und dergl. benutzt worden, haben sich aber zum Schneiden von Tapeten bisher nicht durchsetzen können.

    [0025] Gründliche Untersuchungen haben ergeben, daß dies u.a. darauf zurückzuführen ist, daß elektrische Scheren beim Schneiden von Tapeten in schiebender Richtung leicht an Unebenheiten an den Schneidrillen, wie z.B. Tapeten- oder Klebstoffreste, oder an Stauchungen der Tapeten selbst, hängen bleiben und dadurch einen ungleichmäßigen Schnitt ergeben. Die elektrische Schere neigt beim Schieben auch zum Verkanten, wodurch sie ebenfalls leicht an Unebenheiten hängen bleibt.

    [0026] Überraschenderweise läßt sich dieser Nachteil der Kombination aus Schneidschiene und elektrischer Schere dadurch vermeiden, daß die Schneidrichtung der elektrischen Schere so umgekehrt wird, daß nicht mehr in Richtung vom Körper der benutzenden Person weg geschnitten wird, sondern in Richtung zum Körper hin. Dazu muß die elektrische Schere so gestaltet werden, daß die Schneidrichtung der beweglichen Klinge vom Schwenkpunkt der beweglichen Scherklinge aus gesehen in Richtung zum Gehäuse liegt. Außerdem ist es erforderlich, die Breite. der Scherklingen an die Breite der Schneidrillen in der Schneidschiene anzupassen. Mit einer solchen Vorrichtung läßt sich ein einfacher und glatter Schnitt erzielen, der selbst bei nassen Tapeten, die sehr zum Kleben bzw. Reißen neigen, ohne Schwierigkeiten ausführbar ist.

    [0027] Um beim Schneidvorgang eine möglichst bequeme Haltung der elektrischen Schere zu ermöglichen, ist es bevorzugt, daß die Schneide der ortsfesten Gegenklinge in einem Winkel von etwa 20 bis 50°, besonders bevorzugt von etwa 30 bis 40°, zur Längsachse der elektrischen Schere, d.h. zur Längsachse des Scherengehäuses, angebracht ist. Die Scherklinge ist um eine Achse drehbar, die zentral oder exzentrisch in der parabelförmig oder ähnlich gestalteten Scherklinge angebracht ist. Die Schneidklinge, d.h. der schneidende scharfe Teil der Scherklinge, liegt vorzugsweise innerhalb der Fläche zwischen der Achse und dem Antrieb der Scherklinge.

    [0028] Die elektrische Schere weist einen Antriebsmotor in einem an sich bekannten Gehäuse auf, der eine Scherklinge antreibt, deren Schneidrichtung, von der Scherklinge bzw. von der ortsfesten Gegenklinge aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse hin liegt. In einer Ausführungsform liegt der Schwerpunkt der angetriebenen Scherklinge innerhalb des Gehäuses.

    [0029] In einer weiteren Ausführungsform liegt der Schwenkpunkt der angetriebenen Scherklinge außerhalb des Gehäuses am äußeren Ende der Scherklinge.

    [0030] Es wurde gefunden, daß sich eine solche Schneidvorrichtung auch zum Schneiden von Bodenbelägen eignet, wie beispielsweise zum Schneiden von Teppichen, Auslegware, Linoleum und dergl.

    [0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert, wobei alle in der Figurenbeschreibung enthaltenen Merkmale als erfindungswesentlich angesehen werden.

    [0032] 

    Fig. 1 zeigt eine Schneidschiene mit insgesamt drei Schneidrillen im Schnitt;

    Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Schneidschiene mit Verstärkungsrippen im Schnitt;

    Fig. 3 zeigt eine elektrische Schere in einer Gesamtansicht von der Seite;

    Fig. 4 zeigt die bewegliche Scherklinge in einer Seitenansicht;

    Fig. 5 zeigt den Schneidvorgang mit der elektrischen Schere, die in der Schneidrille geführt wird;

    Fig. 6 zeigt die Ansicht der Fig. 5 in einem seitlichen Schnitt;

    Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht einer Schneidschiene mit einer erhöhten Kante auf der Tragoberfläche; und

    Fig. 8 zeigt eine ähnliche Schnittansicht einer Schneidschiene wie die Fig. 7 mit einer im Inneren mit Leichtschaum ausgeschäumten Verstärkung.

    Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der elektrischen Schere.



    [0033] Die Schneidschiene 10 besteht aus einem Kunststoff-Strangprofil 12 in Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Die am rechten Winkel des Dreiecks anliegenden Stützoberflächen 14, 16, mit denen die Schneidschiene 10 so an die Wand und die Decke des zu tapezierenden Raumes angelegt wird, daß der rechte Winkel in dem von der Zimmerwand und der Zimmerdecke gebildeten Winkel liegt, stützen die Schneidschiene 10 gegen die Zimmerwand und -decke ab. Auf der dem rechten Winkel gegenüber liegenden Tragoberfläche 18 sind insgesamt drei Schneidrillen 20, 22, 24 eingelassen, die als schlitzartige rechtwinklige Vertiefungen in der Tragoberfläche 18 ausgebildet sind. Der Abstand der Schneidrille 20 von der Schnittkante 26 der Tragoberfläche 18 und der Stützoberfläche 14 ist gleich der Länge der Tragoberfläche 14, wodurch bewirkt wird, daß ein in der Schneidrille 20 abgeschnittener Wandbelag genau bis in die Zimmerecke reicht. Die übrigen Schneidrillen 22, 24 haben einen etwas größeren Abstand von der Schnittkante 26, ein in diesen Schneidrillen abgeschnittener Wandbelag überlappt die Zimmerecke, was vorteilhaft ist, wenn mehrere in einer Zimmerecke zusammenstoßende Wände mit dem gleichen Wandbelag ausgerüstet werden sollen. Die Schneidrillen liegen demnach näher an der Schnittkante 28 der Tragoberfiäche 18 und der kürzeren Tragoberfläche 16 als an der Schnittkante 26.

    [0034] Das Kunststoff-Strangprofil 12 hat einen rechtwinkligen Querschnitt mit dem Seitenverhältnis 3:4:5. In der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform der Schneidschiene 10 ist das Kunststoff-Strangprofil durch innere Verstärkungsrippen 30 verstärkt, die von der Tragoberfläche 18 zu den beiden Stützoberflächen 14, 16 verlaufen.

    [0035] Eine weitere Ausführungsform der Schneidschiene zeigt die Figur 7, in der eine der beiden Stützoberflächen 14, 15 über den Schnittpunkt mit der Tragoberfläche 18 hinaus unter Bildung einer vorspringenden Nase 29 verlängert ist. Die Tragoberfläche 18 weist weiterhin eine erhöhte Kante 32 auf, die aus dem dreiecksförmigen Querschnitt der Schneidschiene 10 herausragt. Ein überstehendes mit Kleister bestrichenes Tapetenstück bleibt nach dem Abschneiden an der Nase kleben, ohne die Wand zu berühren und kann nach dem Abnehmen der Schneidschiene leicht entfent werden.

    [0036] Das Kunststoffstrangprofil der Schneidschiene kann zur Erhöhung der Stabilität mit einem Leichtschaum ausgeschäumt sein, wie die Figur 8 zeigt.

    [0037] Die elektrische Schere 40 besteht aus einem länglichen Gehäuse 50, das als Handgriff ausgebildet ist, in dem ein Antriebsmotor 46 angeordnet ist. Der Antriebsmotor 46 ist über ein Übertragungsglied, das die Drehbewegung des Motors in eine Schwenkbewegung umwandelt, mit der angetriebenen Scherklinge 44 verbunden, die um einen Schwenkpunkt 48 herum auf und ab schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung wird gegen die ortsfeste Gegenklinge 42 ausgeführt, wodurch sich eine Schneidwirkung ergibt. Der gesamte Aufbau des Gehäuses 50 mit Antriebsmotor 46 und Übertragungsglied entspricht den bereits bekannten handelsüblichen elektrischen Scheren (siehe Fig. 3-6).

    [0038] Abweichend von der Konstruktion der bekannten Scheren ist die Ausführung der Scherenklingen. Während bei den bekannten Scheren die Klingen so an das Gehäuse angesetzt werden, daß die Schere in schiebender Bewegung vom Körper der Bedienungsperson wegbewegt wird, sind bei der vorliegenden elektrischen Schere die Scherenklingen so angeordnet, daß die Schneidbewegung zum Körper der Bedienungsperson hin erfolgt. Die Scherenklingen sind an einer Seite des Gehäuses in einem Winkel von etwa 20 bis 50° zur Längsachse des Gehäuses befestigt, vorzugsweise in einem Winkel von etwa 30 bis 40°. Unter der Längsachse des Gehäuses wird die Achse verstanden, die parallel zur längsten Ausdehnung des Gehäuses verläuft. Aus der Figur 5 ist erkennbar, daß bei einer solchen Winkelanordnung der Scherenklingen eine günstige Führung der elektrischen Schere in der Schneidrille in handgerechter Stellung und damit ein leichter und sauberer Schnitt ermöglicht wird. Für den Fachmann ist erkennbar, daß bei einer solchen Winkelanordnung die innere Konstruktion der elektrischen Schere nicht verändert werden muß, sondem daß lediglich die angetriebene Scherklinge und die ortsfeste Gegenklinge verändert werden müssen.

    [0039] Die Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform einer elektrischen Schere zum "Rückwärtsschneiden". Der Schwenkpunkt 48 der angetriebenen Scherklinge 44 liegt bei dieser Ausführungsform innerhalb des Gehäuses 50. Dadurch kann das Scherblatt, d.h. die angetriebene Scherklinge 44 in der Form beliebig ausgestaltet werden, es ist nicht mehr von der Lage des Schwenkpunktes abhängig. Dadurch wird die Größe und Winkelstellung der angetriebenen Scherklinge 44 und der ortsfesten Gegenklinge 42 zueinander freier wählbar. Damit wird eine freiere Wahl der Konstruktionsmöglichkeiten gegeben.

    [0040] Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge besteht aus einer Schneidschiene und aus einer in die Schneidschiene einführbaren elektrischen Schere, wobei die Schneidschiene aus einem Kunststoff-Strangprofilabschnitt mit dreiecksförmigem Querschnitt besteht und die elektrische Schere Scherklingen aufweist, deren Schnittrichtung zum Körper der Bedienungsperson hinweist.

    [0041] Die kombinierte Vorrichtung ermöglicht einen sauberen Schnitt ohne große Kraftaufwendung auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen.


    Ansprüche

    1. Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge, bestehend aus einer Schneidschiene (10) aus einem Kunststoffstrangprofilabschnitt (12) mit Schneidrillen (20, 22, 24) in der Tragoberfläche (18) und einem in der/den Schneidrille/n geführten Schneidwerkzeug (40), dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung aus einer elektrischen Schere (40) besteht, wobei

    a) die Schneidschiene (10) aus einem KunststoffStrangprofilabschnitt (12) mit einem dreieckförmigen Querschnitt mit zwei kürzeren Stützoberflächen (14, 16) und einer längeren Tragoberfläche (18) besteht, und die Tragoberfläche (18) drei oder mehr Schneidrillen (20, 22, 24) aufweist, die parallel zu den Schnittkanten (26, 28) der Stützoberflächen (14, 16) und der Tragoberflächen (18) verlaufen, wobei der Abstand einer der Schneidrillen (20) von der Schnittkante (26) der Tragoberfläche (18) und der Stützoberfläche (14) gleich der Länge der Stützoberfläche (14) ist und die übrigen Schneidrillen (22, 24) einen größeren Abstand aufweisen, und

    b) die elektrische Schere (40) an einem an sich bekannten Gehäuse (50) mit Antriebsmotor (46) eine ortsfeste Gegenklinge (42) und eine vom Antriebsmotor (46) angetriebene Scherklinge (44) aufweist, deren Schneidrichtung, von der beweglichen Scherklinge (44) bzw. der ortsfesten Gegenklinge (42) aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse (50) liegt, wobei die elektrische Schere (40) mit ihrer ortsfesten Gegenklinge (42) in einer der Schneidrillen (20, 22, 24) geführt ist, und die Anordnung der Scherklingen (42, 44) derart ist, daß die Schneidbewegung in ziehender Bewegung zum Körper der Bedienungsperson hin erfolgt,

    c) die Breite der Gegenklinge (42) an die Breite der Schneidrillen (20, 22, 24) angepaßt ist.


     
    2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Strangprofilabschnitt (12) einen Querschnitt in Form eines rechtwinkligen Dreiecks aufweist.
     
    3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherklinge (44) aus einem Schneidklingenhalter (52) und einer Schneidklinge (45) besteht
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (t) der Schneidrillen (20, 22, 24) geringer ist als die Höhe (h) der ortsfesten Gegenklinge (42).
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (t) der Schneidrillen (20, 22, 24) um etwa 0,5 bis 2 mm geringer ist als die Höhe (h) der ortsfesten Gegenklinge (42).
     
    6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide der ortsfesten Gegenklinge (42) in einem Winkel von etwa 20 bis 50°, bevorzugt etwa 30 bis 40°, zur Längsachse der elektrischen Schere (40) angebracht ist.
     
    7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Stützoberflächen (14, 16) über den Schnittpunkt mit der Tragoberfläche (18) hinaus unter Bildung einer vorspringenden Nase (29) verlängert ist.
     
    8. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragoberfläche (18) eine erhöhte Kante (32) aufweist, die aus dem dreiecksförmigen Querschnitt der Schneidschiene 10 herausragt.
     
    9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkpunkt (48) der Scherklinge (44) innerhalb des Gehäuses (50) liegt.
     


    Claims

    1. A cutting device for wall and floor coverings, comprising a cutting bar (10) of a plastics extruded profile section (12) having cutting grooves (20, 22, 24) in the carrying surface (18) and a cutting tool (40) guided in the cutting groove(s), characterised in that the cutting device comprises an electrical cutter (40), where

    a) the cutting bar (10) consists of a plastics extruded profile section (12) having a triangular cross-section with two shorter supporting surfaces (14, 16) and one longer carrying surface (18), and the carrying surface (18) has three or more cutting grooves (20, 22, 24) running parallel to the intersecting edges (26, 28) of the supporting surfaces (14, 16) and of the carrying surface (18), the distance between one of the cutting grooves (20) and the intersecting edge (26) of the carrying surface (18) and of the supporting surface (14) being equal to the length of the supporting surface (14) and the remaining cutting grooves (22, 24) being at a greater distance, and

    b) the electrical cutter (40) has a housing (50) known per se with a drive motor (46), a stationary counterblade (42) and a shearing blade (44) driven by the drive motor (46), the cutting direction of the shearing blade (44) being towards the housing (50), viewed from the movable shearing blade (44) or the stationary counterblade (42), the electrical cutter (40) being guided, with its stationary counterblade (42), in one of the cutting grooves (20, 22, 24), and the arrangement of the shearing blades (42, 44) being such that the cutting movement is done in a pulling movement towards the body of the operator,

    c) the width of the counterblade (42) is adapted to the width of the cutting grooves (20, 22, 24).


     
    2. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the plastics extruded profile section (12) has a cross-section in the shape of a right-angled triangle.
     
    3. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the shearing blade (44) consists of a cutting-blade holder (52) and a cutting blade (45).
     
    4. A device according to Claim 1, characterised in that the depth (t) of the cutting grooves (20, 22, 24) is less than the height (h) of the stationary counterblade (42).
     
    5. A device according to Claim 1 and 4, characterised in that the depth (t) of the cutting grooves (20, 22, 24) is about 0.5 to 2 mm less than the height (h) of the stationary counterblade (42).
     
    6. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the knife edge of the stationary counterblade (42) is arranged at an angle of about 20 to 50°, preferably about 30 to 40°, to the longitudinal axis of the electrical cutter (40).
     
    7. A cutting device according to Claim 1, characterised in that one of the two supporting surfaces (14, 16) is extended beyond the point of intersection with the carrying surface (18), thus forming a projecting nose (29).
     
    8. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the carrying surface (18) has a raised edge (32) which projects from the triangular cross-section of the cutting bar (10).
     
    9. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the pivot point (48) of the shearing blade (44) is inside the housing (50).
     


    Revendications

    1. Dispositif pour découper des revêtements de murs et de sols, composé d'un guide de coupe (10) qui est constitué par un tronçon de profilé extrudé en matière plastique (12) et qui est muni de rainures de coupe (20, 22, 24) dans sa surface porteuse (18), et d'un outil de coupe (40) qui est guidé dans la ou les rainures de coupe, caractérisé par le fait que le dispositif de découpage se compose de ciseaux électriques (40), cependant que:

    a) le guide de coupe (10) se compose d'un tronçon de profilé extrudé en matière plastique (12) à section transversale en forme de triangle comprenant deux surfaces d'appui (14, 16) plus courtes et une surface porteuse (18) plus longue, et que la surface porteuse (18) comporte trois rainures de coupe (20, 22, 24) ou plus qui s'étendent parallèlement aux arêtes d'intersection (26, 28) des surfaces d'appui (14, 16) et de la surface porteuse (18), la distance entre l'une (20) des rainures de coupe et l'arête d'intersection (26) de la surface porteuse (18) et de la surface d'appui (14) étant égale à la longueur de la surface d'appui (14), et la distance des autres rainures de coupe (22, 24) étant supérieure, et que:

    b) les ciseaux électriques (40) comportent, sur un boîtier (50) connu en lui-même et muni d'un moteur d'entraînement (46), une contre-lame fixe (42) et une lame de ciseaux (44) qui est entraînée par le moteur d'entraînement (46) et dont la direction de découpage, vue depuis la lame de ciseaux mobile (44) ou depuis la contre-lame fixe (42), respectivement, est dirigée vers le boîtier (50), les ciseaux électriques (40) étant guidés par leur contre-lame fixe (42) dans l'une des rainures de coupe (20, 22, 24), et la disposition des lames de ciseaux (42, 44) étant telle que le déplacement de découpage ait lieu dans un mouvement de traction vers le corps de l'opérateur,

    c) la largeur de la contre-lame fixe (42) étant adaptée à la largeur des rainures de coupe (20, 22, 24).


     
    2. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le tronçon de profilé extrudé en matière plastique (12) présente une section transversale en forme de triangle rectangle.
     
    3. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la lame de ciseaux (44) se compose d'un support de lame de ciseaux (52) et d'une lame de coupe (45).
     
    4. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la profondeur (t) des rainures de coupe (20, 22, 24) est inférieure à la hauteur (h) de la contre-lame fixe (42).
     
    5. Dispositif de découpage selon la revendication 1 et 4, caractérisé par le fait que la profondeur (t) des rainures de coupe (20, 22, 24) est inférieure d'environ 0,5 à 2 mm à la hauteur (h) de la contre-lame fixe (42).
     
    6. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le tranchant de la contre-lame fixe (42) est disposé par rapport à l'axe longitudinal des ciseaux électriques (40) sous un angle de 20 à 50° environ, et de préférence sous un angle de 30 à 40° environ.
     
    7. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que l'une des deux surfaces d'appui (14, 16) est prolongée au-delà du point d'intersection avec la surface porteuse (18) en formant un bec en saillie (29).
     
    8. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la surface porteuse (18) présente un bord surélevé (32) qui fait saillie à partir de la section transversale en forme de triangle du guide de coupe (10).
     
    9. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le point de pivotement (48) de la lame de ciseaux (44) est situé à l'intérieur du boîtier (50).
     




    Zeichnung