[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge.
[0002] Führungsvorrichtungen zum Zu- bzw. Beschneiden einer Papiertapetenbahn oder eines
ähnlichen Materials sind bekannt. So ist beispielsweise aus der DE-A 2 822 844 eine
solche Führungsvorrichtung bekannt, die aus einem Profil besteht, das einerseits eine
Anlageoberfläche zum Abstützen an einer Wand und andererseits eine Tragoberfläche
für die zuzuschneidende Bahn definiert und eine Führungsvorrichtung für ein Messer
aufweist. Als Führungsvorrichtung dient eine in der Tragoberfläche vorgesehene Rille.
[0003] Auch das DE-U 7 804 744 beschreibt ein zum Ablängen von bahnförmigem Material, wie
Tapeten-oder Teppichbahnen, bestimmtes Schneidlineal, bestehend aus einem Strangprofil-Abschnitt
mit im wesentlichen T-förmigem Querschnitt, welches in mittiger Anordnung an einem
überwiegend ebenflächigen Profilflansch einen hierzu senkrechten, breitseitig ebenflächigen
Schenkel aufweist, dessen Schenkelhöhe etwa der halben Flanschbreite entspricht und
wobei an der Flanschaußenfläche, etwa mittig auf mindestens einer Flanschhälfte, eine
sich parallel zur Profillängsrichtung erstreckende Schneidrille vorgesehen ist.
[0004] Die genannten Führungsvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie alle infolge ihrer
T-förmigen Ausbildung dazu neigen, sich insbesondere in weiches Wandmaterial einzudrücken.
Außerdem sind sie wenig standfest.
[0005] Das Bahnmaterial wird im allgemeinen mit scharfen Messern in die erforderlichen Maße
geschnitte. Es sind auch elektrische Messer oder Scheren in Gebrauch, mit denen das
Zuschneiden erfolgen kann.
[0006] So beschreibt beispielsweise die DE-A 1 553 763 eine elektrisch antreibbare Schere
mit zwei die Scherenschneiden tragenden, im Scherengehäuse gelagerten Schenkeln, von
denen der erste mit einem elektrischen Antrieb gekuppelte Schenkel um eine Scherenachse
drehbar und der zweite fest im Gehäuse gelagert ist.
[0007] Ein ähnliches elektrisches Schergerät mit einem feststehenden und einem oszillierend
antreibbaren Schermesser ist in der DE-A 2 015 846 beschrieben.
[0008] Auch die DE-A 2 130 043 offenbart eine elektrische Schere mit einem Gehäuse, in welchem
ein elektrisch betätigbarer Motor, eine gewöhnlich ortsfeste Gegenklinge und eine
zweite Klinge angebracht sind, von denen die letztere von dem Motor in Schwingbewegungen
versetzt werden kann, und mit einer Antriebseinrichtung, welche den Motor mit der
zweiten Klinge verbindet, um die zweite Klinge in und außer zusammenarbeitenden Schneideingriff
mit der gewöhnlich ortsfesten Gegenklinge zu schwingen.
[0009] Die genannten elektrischen Schneidgeräte eignen sich nicht besonders zum Zuschneiden
von Materialbahnen, sie ergeben einen ungleichmäßigen Schnitt.
[0010] Es wurde gefunden, daß der ungleichmäßige Schnitt u.a. dadurch bewirkt wird, daß
die Schneidgeräte nach vorn schneiden, wie es bei einer Schere üblich ist, und am
Material hängen bleiben. Schneidet man jedoch rückwärts, wie es mit einem Messer üblich
ist, so wird der Schnitt wesentlich gleichmäßiger.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schneidvorrichtung für Wand- und
Bodenbeläge entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die ein besseres
Anliegen der Vorrichtung auch an weichen Wänden ermöglicht und mit der sich ohne großen
Kraftaufwand ein sauberer und gleichmäßiger Schnitt erzielen läßt.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Schneidvorrichtung aus einer elektrischen
Schere (40) besteht, wobei
a) die Schneidschiene (10) aus einem KunststoffStrangprofilabschnitt (12) mit einem
dreieckförmigen Querschnitt mit zwei kürzeren Stützoberflächen (14, 16) und einer
längeren Tragoberfläche (18) besteht, und die Tragoberfläche (18) drei oder mehr Schneidrillen
(20, 22, 24) aufweist, die parallel zu den Schnittkanten (26, 28) der Stützoberflächen
(14, 16) und der Tragoberflächen (18) verlaufen, wobei der Abstand einer der Schneidrillen
(20) von der Schnittkante (26) der Tragoberfläche (18) und der Stützoberfläche (14)
gleich der Länge der Stützoberfläche (14) ist und die übrigen Schneidrillen (22, 24)
einen größeren Abstand aufweisen, und
b) die elektrische Schere (40) an einem an sich bekannten Gehäuse (50) mit Antriebsmotor
(46) eine ortsfeste Gegenklinge (42) und eine vom Antriebsmotor (46) angetriebene
Scherklinge (44) aufweist, deren Schneidrichtung, von der beweglichen Scherklinge
(44) bzw. der ortsfesten Gegenklinge (42) aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse (50)
liegt, wobei die elektrische Schere (40) mit ihrer ortsfesten Gegenklinge (42) in
einer der Schneidrillen (20, 22, 24) geführt ist, und die Anordnung der Scherklingen
(42, 44) derart ist, daß die Schneidbewegung in ziehender Bewegung zum Körper der
Bedienungsperson hin erfolgt,
c) die Breite der Gegenklinge (42) an die Breite der Schneidrillen (20, 22, 24) angepaßt
ist.
[0013] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe gelingt durch das Zusammenwirken der elektrischen
Schere mit der zum Griff hin gerichteten Scherklinge bzw. Gegenklinge und der auf
die Breite der Scherklinge bzw. der Gegenklinge bemessenen Breite der Schneidrillen
in der Schneidschiene. Dadurch wird eine leichte Führung der Schere in der Schneidschiene
möglich. Die Schere kann ohne großen Druck in der Schneidrille geführt werden und
durch die spezielle Ausgestaltung der Schere wird ein sauberer und gleichmäßiger Schnitt
erzielt.
[0014] Für die Ausstattung normaler Räume mit Wandbelägen ist es im allgemeinen bevorzugt,
daß die Schneidschiene einen Querschnitt in Form eines rechtwinkligen Dreiecks aufweist.
Es sind aber auch Ausführungsformen für Räume mit nicht rechtwinklig gestalteten Ecken
denkbar, die eine andere Querschnittsform aufweisen.
[0015] Das Kunststoff-Strangprofilteil, aus dem die Schneidschiene besteht, kann zur besseren
Versteifung mit inneren Verstärkungsrippen ausgestattet sein, die beispielsweise zwischen
der Tragoberfläche und der längeren der beiden Stützoberflächen verlaufen können.
[0016] Da die eine der Schneidrillen einen Abstand von der Schnittkante der Tragoberfläche
und einer der Stützoberflächen hat, der gleich der Länge der längeren Stützoberfläche
ist, erhält der Wandbelag beim Abschneiden in dieser Schneidrille genau eine Länge,
die beim Anlegen der Schneidschiene in Zimmerecken bis genau in die Schnittkante der
Zimmerecke reicht. Damit wird ein genaues Anstossen bzw. Abschließen des Wandbelags
an der Schnittkante der Zimmerecke erzielt. Die übrigen Schneidrillen, die einen größeren
Abstand von der Schnittkante der Tragoberfläche und der Stützoberfläche aufweisen,
sind für den Fall vorgesehen, daß über die Schnittkante der Zimmerecke hinausreichen
soll, was beispielsweise zweckmäßig ist, wenn an beiden Seiten der Schnittkante der
gleiche Wandbelag angebracht werden soll. In solchen Fällen läßt man zweckmäßigerweise
einen der beiden Wandbeläge über die Schnittkante hinweg verlaufen und tapeziert dann
einen zweiten genau zugeschnittenen Wandbelag von der anderen Seite her darüber. Aber
auch, wenn eine Türzarge oder Fußleiste überlappend tapeziert werden soll, können
die übrigen Schneidrillen verwendet werden.
[0017] Die Schnittkante der beiden Stützoberflächen ist vorzugsweise abgerundet. Dadurch
wird es möglich, auch etwas ungleichmäßig verlaufende Kanten sauber zu tapezieren,
außerdem wird eine Beschädigung der Schnittkante vermieden und erreicht, daß die Schneidschiene
plan an der Wand anliegt, auch wenn die Zimmerecken nicht genau rechtwinklig verlaufen.
[0018] Die Tiefe t der Schneidrillen ist in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung geringer als die Höhe h der ortsfesten Gegenklinge bis zu ihrem Anschlag
am Scherengehäuse. Bei einer solchen Ausführungsform liegt die ortsfeste Gegenklinge
während des Schneidvorgangs auf dem Boden der Schneidrille auf, während der Anschlag
der Klingen am Gehäuse frei liegt und die Tragoberfläche nicht berührt. Dadurch wird
eine Beschädigung des zu schneidenden Wandbelagmaterials vermieden und bei geringer
Reibung der Klingen an der Schneidschiene eine leichte Führung der elektrischen Schere
in der Schneidrille ermöglicht. Da die meisten Wandbelagsmaterialien relativ dünn
sind, ist es bevorzugt, daß die Tiefe der Schneidrillen um etwa 0,5 bis 2 mm geringer
ist als die Höhe der ortsfesten Gegenklinge.
[0019] Eine der beiden Stützoberflächen des Kunststoff-Strangprofils kann über den Schnittpunkt
mit der Tragoberfläche hinaus verlängert sein, wodurch sich ein Vorsprung in Form
einer vorspringenden Nase ergibt, der eine Berührung zwischen der beim Schneiden überstehenden
Tapete und der Wand verhindert. Ein überstehendes, beispielsweise mit Kleister bestrichenes
Tapetenstück bleibt nach dem Abschneiden an der Nase kleben, ohne die Wand zu berühren
und kann nach dem Abnehmen der Schneidschiene leicht entfernt werden.
[0020] Die Schneidschiene kann, da sie nicht mit einem üblichen Tapetenmesser geschnitten
wird, wesentlich dünner als die bisher bekannten Schneidschienen ausgeführt werden,
sie benötigt keine Führungsteile aus Metall. Dadurch wird sie wesentlich leichter
an Gewicht, was zu einem geringeren Kraftaufwand für das Halten der Schneidschiene
führt.
[0021] Das Kunststoff-Strangprofil der Schneidschiene kann zur Erhöhung der Stabilität mit
einem Leichtschaum ausgeschäumt sein.
[0022] Die Tragoberfläche der Schneidschiene kann in einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung erhaben gewölbt sein. Dadurch wird erreicht, daß die Schneidrillen aus der
schrägen Lage mehr in die waagerechte Lage gerückt werden, wodurch eine ergonomisch
günstigere Schneidhaltung der elektrischen Schere in einer mehr waagerechten Lage
erzielt wird. Auch wird das Vorbeiführen der Hand, die die Schere hält, an der Hand,
die die Schneidschiene führt, dadurch erleichtert.
[0023] Es ist weiterhin möglich, die Tragoberfläche so abzuwinkeln, daß eine erhöhte Kante
auf ihr entsteht, wobei die Schneidrillen in dem Gebiet liegen, das einen flacheren
Winkel zur Wand aufweist. Auch dadurch werden die oben diskutierten Vorteile erreicht.
[0024] Die elektrische Schere besteht aus einem Gehäuse mit einem Antriebsmotor, der eine
der beiden Klingen in eine schwingende Bewegung versetzt, während die andere Klinge
als ortsfeste Gegenklinge ausgebildet ist, gegen die die bewegliche Klinge schwingt.
Solche Scheren, deren Klingen und damit auch die Schnittrichtung vom Gehäuse weg weisen,
sind bekannt. Sie sind bisher zwar schon bis zu einem gewissen Grad zum Schneiden
von Papier und dergl. benutzt worden, haben sich aber zum Schneiden von Tapeten bisher
nicht durchsetzen können.
[0025] Gründliche Untersuchungen haben ergeben, daß dies u.a. darauf zurückzuführen ist,
daß elektrische Scheren beim Schneiden von Tapeten in schiebender Richtung leicht
an Unebenheiten an den Schneidrillen, wie z.B. Tapeten- oder Klebstoffreste, oder
an Stauchungen der Tapeten selbst, hängen bleiben und dadurch einen ungleichmäßigen
Schnitt ergeben. Die elektrische Schere neigt beim Schieben auch zum Verkanten, wodurch
sie ebenfalls leicht an Unebenheiten hängen bleibt.
[0026] Überraschenderweise läßt sich dieser Nachteil der Kombination aus Schneidschiene
und elektrischer Schere dadurch vermeiden, daß die Schneidrichtung der elektrischen
Schere so umgekehrt wird, daß nicht mehr in Richtung vom Körper der benutzenden Person
weg geschnitten wird, sondern in Richtung zum Körper hin. Dazu muß die elektrische
Schere so gestaltet werden, daß die Schneidrichtung der beweglichen Klinge vom Schwenkpunkt
der beweglichen Scherklinge aus gesehen in Richtung zum Gehäuse liegt. Außerdem ist
es erforderlich, die Breite. der Scherklingen an die Breite der Schneidrillen in der
Schneidschiene anzupassen. Mit einer solchen Vorrichtung läßt sich ein einfacher und
glatter Schnitt erzielen, der selbst bei nassen Tapeten, die sehr zum Kleben bzw.
Reißen neigen, ohne Schwierigkeiten ausführbar ist.
[0027] Um beim Schneidvorgang eine möglichst bequeme Haltung der elektrischen Schere zu
ermöglichen, ist es bevorzugt, daß die Schneide der ortsfesten Gegenklinge in einem
Winkel von etwa 20 bis 50
°, besonders bevorzugt von etwa 30 bis 40
°, zur Längsachse der elektrischen Schere, d.h. zur Längsachse des Scherengehäuses,
angebracht ist. Die Scherklinge ist um eine Achse drehbar, die zentral oder exzentrisch
in der parabelförmig oder ähnlich gestalteten Scherklinge angebracht ist. Die Schneidklinge,
d.h. der schneidende scharfe Teil der Scherklinge, liegt vorzugsweise innerhalb der
Fläche zwischen der Achse und dem Antrieb der Scherklinge.
[0028] Die elektrische Schere weist einen Antriebsmotor in einem an sich bekannten Gehäuse
auf, der eine Scherklinge antreibt, deren Schneidrichtung, von der Scherklinge bzw.
von der ortsfesten Gegenklinge aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse hin liegt. In
einer Ausführungsform liegt der Schwerpunkt der angetriebenen Scherklinge innerhalb
des Gehäuses.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform liegt der Schwenkpunkt der angetriebenen Scherklinge
außerhalb des Gehäuses am äußeren Ende der Scherklinge.
[0030] Es wurde gefunden, daß sich eine solche Schneidvorrichtung auch zum Schneiden von
Bodenbelägen eignet, wie beispielsweise zum Schneiden von Teppichen, Auslegware, Linoleum
und dergl.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert, wobei
alle in der Figurenbeschreibung enthaltenen Merkmale als erfindungswesentlich angesehen
werden.
[0032]
Fig. 1 zeigt eine Schneidschiene mit insgesamt drei Schneidrillen im Schnitt;
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Schneidschiene mit Verstärkungsrippen
im Schnitt;
Fig. 3 zeigt eine elektrische Schere in einer Gesamtansicht von der Seite;
Fig. 4 zeigt die bewegliche Scherklinge in einer Seitenansicht;
Fig. 5 zeigt den Schneidvorgang mit der elektrischen Schere, die in der Schneidrille
geführt wird;
Fig. 6 zeigt die Ansicht der Fig. 5 in einem seitlichen Schnitt;
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht einer Schneidschiene mit einer erhöhten Kante auf
der Tragoberfläche; und
Fig. 8 zeigt eine ähnliche Schnittansicht einer Schneidschiene wie die Fig. 7 mit
einer im Inneren mit Leichtschaum ausgeschäumten Verstärkung.
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der elektrischen Schere.
[0033] Die Schneidschiene 10 besteht aus einem Kunststoff-Strangprofil 12 in Form eines
rechtwinkligen Dreiecks. Die am rechten Winkel des Dreiecks anliegenden Stützoberflächen
14, 16, mit denen die Schneidschiene 10 so an die Wand und die Decke des zu tapezierenden
Raumes angelegt wird, daß der rechte Winkel in dem von der Zimmerwand und der Zimmerdecke
gebildeten Winkel liegt, stützen die Schneidschiene 10 gegen die Zimmerwand und -decke
ab. Auf der dem rechten Winkel gegenüber liegenden Tragoberfläche 18 sind insgesamt
drei Schneidrillen 20, 22, 24 eingelassen, die als schlitzartige rechtwinklige Vertiefungen
in der Tragoberfläche 18 ausgebildet sind. Der Abstand der Schneidrille 20 von der
Schnittkante 26 der Tragoberfläche 18 und der Stützoberfläche 14 ist gleich der Länge
der Tragoberfläche 14, wodurch bewirkt wird, daß ein in der Schneidrille 20 abgeschnittener
Wandbelag genau bis in die Zimmerecke reicht. Die übrigen Schneidrillen 22, 24 haben
einen etwas größeren Abstand von der Schnittkante 26, ein in diesen Schneidrillen
abgeschnittener Wandbelag überlappt die Zimmerecke, was vorteilhaft ist, wenn mehrere
in einer Zimmerecke zusammenstoßende Wände mit dem gleichen Wandbelag ausgerüstet
werden sollen. Die Schneidrillen liegen demnach näher an der Schnittkante 28 der Tragoberfiäche
18 und der kürzeren Tragoberfläche 16 als an der Schnittkante 26.
[0034] Das Kunststoff-Strangprofil 12 hat einen rechtwinkligen Querschnitt mit dem Seitenverhältnis
3:4:5. In der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform der Schneidschiene 10 ist das Kunststoff-Strangprofil
durch innere Verstärkungsrippen 30 verstärkt, die von der Tragoberfläche 18 zu den
beiden Stützoberflächen 14, 16 verlaufen.
[0035] Eine weitere Ausführungsform der Schneidschiene zeigt die Figur 7, in der eine der
beiden Stützoberflächen 14, 15 über den Schnittpunkt mit der Tragoberfläche 18 hinaus
unter Bildung einer vorspringenden Nase 29 verlängert ist. Die Tragoberfläche 18 weist
weiterhin eine erhöhte Kante 32 auf, die aus dem dreiecksförmigen Querschnitt der
Schneidschiene 10 herausragt. Ein überstehendes mit Kleister bestrichenes Tapetenstück
bleibt nach dem Abschneiden an der Nase kleben, ohne die Wand zu berühren und kann
nach dem Abnehmen der Schneidschiene leicht entfent werden.
[0036] Das Kunststoffstrangprofil der Schneidschiene kann zur Erhöhung der Stabilität mit
einem Leichtschaum ausgeschäumt sein, wie die Figur 8 zeigt.
[0037] Die elektrische Schere 40 besteht aus einem länglichen Gehäuse 50, das als Handgriff
ausgebildet ist, in dem ein Antriebsmotor 46 angeordnet ist. Der Antriebsmotor 46
ist über ein Übertragungsglied, das die Drehbewegung des Motors in eine Schwenkbewegung
umwandelt, mit der angetriebenen Scherklinge 44 verbunden, die um einen Schwenkpunkt
48 herum auf und ab schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung wird gegen die ortsfeste Gegenklinge
42 ausgeführt, wodurch sich eine Schneidwirkung ergibt. Der gesamte Aufbau des Gehäuses
50 mit Antriebsmotor 46 und Übertragungsglied entspricht den bereits bekannten handelsüblichen
elektrischen Scheren (siehe Fig. 3-6).
[0038] Abweichend von der Konstruktion der bekannten Scheren ist die Ausführung der Scherenklingen.
Während bei den bekannten Scheren die Klingen so an das Gehäuse angesetzt werden,
daß die Schere in schiebender Bewegung vom Körper der Bedienungsperson wegbewegt wird,
sind bei der vorliegenden elektrischen Schere die Scherenklingen so angeordnet, daß
die Schneidbewegung zum Körper der Bedienungsperson hin erfolgt. Die Scherenklingen
sind an einer Seite des Gehäuses in einem Winkel von etwa 20 bis 50
° zur Längsachse des Gehäuses befestigt, vorzugsweise in einem Winkel von etwa 30 bis
40°. Unter der Längsachse des Gehäuses wird die Achse verstanden, die parallel zur
längsten Ausdehnung des Gehäuses verläuft. Aus der Figur 5 ist erkennbar, daß bei
einer solchen Winkelanordnung der Scherenklingen eine günstige Führung der elektrischen
Schere in der Schneidrille in handgerechter Stellung und damit ein leichter und sauberer
Schnitt ermöglicht wird. Für den Fachmann ist erkennbar, daß bei einer solchen Winkelanordnung
die innere Konstruktion der elektrischen Schere nicht verändert werden muß, sondem
daß lediglich die angetriebene Scherklinge und die ortsfeste Gegenklinge verändert
werden müssen.
[0039] Die Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform einer elektrischen Schere zum "Rückwärtsschneiden".
Der Schwenkpunkt 48 der angetriebenen Scherklinge 44 liegt bei dieser Ausführungsform
innerhalb des Gehäuses 50. Dadurch kann das Scherblatt, d.h. die angetriebene Scherklinge
44 in der Form beliebig ausgestaltet werden, es ist nicht mehr von der Lage des Schwenkpunktes
abhängig. Dadurch wird die Größe und Winkelstellung der angetriebenen Scherklinge
44 und der ortsfesten Gegenklinge 42 zueinander freier wählbar. Damit wird eine freiere
Wahl der Konstruktionsmöglichkeiten gegeben.
[0040] Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge besteht aus einer
Schneidschiene und aus einer in die Schneidschiene einführbaren elektrischen Schere,
wobei die Schneidschiene aus einem Kunststoff-Strangprofilabschnitt mit dreiecksförmigem
Querschnitt besteht und die elektrische Schere Scherklingen aufweist, deren Schnittrichtung
zum Körper der Bedienungsperson hinweist.
[0041] Die kombinierte Vorrichtung ermöglicht einen sauberen Schnitt ohne große Kraftaufwendung
auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen.
1. Schneidvorrichtung für Wand- und Bodenbeläge, bestehend aus einer Schneidschiene
(10) aus einem Kunststoffstrangprofilabschnitt (12) mit Schneidrillen (20, 22, 24)
in der Tragoberfläche (18) und einem in der/den Schneidrille/n geführten Schneidwerkzeug
(40), dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung aus einer elektrischen Schere
(40) besteht, wobei
a) die Schneidschiene (10) aus einem KunststoffStrangprofilabschnitt (12) mit einem
dreieckförmigen Querschnitt mit zwei kürzeren Stützoberflächen (14, 16) und einer
längeren Tragoberfläche (18) besteht, und die Tragoberfläche (18) drei oder mehr Schneidrillen
(20, 22, 24) aufweist, die parallel zu den Schnittkanten (26, 28) der Stützoberflächen
(14, 16) und der Tragoberflächen (18) verlaufen, wobei der Abstand einer der Schneidrillen
(20) von der Schnittkante (26) der Tragoberfläche (18) und der Stützoberfläche (14)
gleich der Länge der Stützoberfläche (14) ist und die übrigen Schneidrillen (22, 24)
einen größeren Abstand aufweisen, und
b) die elektrische Schere (40) an einem an sich bekannten Gehäuse (50) mit Antriebsmotor
(46) eine ortsfeste Gegenklinge (42) und eine vom Antriebsmotor (46) angetriebene
Scherklinge (44) aufweist, deren Schneidrichtung, von der beweglichen Scherklinge
(44) bzw. der ortsfesten Gegenklinge (42) aus gesehen, in Richtung zum Gehäuse (50)
liegt, wobei die elektrische Schere (40) mit ihrer ortsfesten Gegenklinge (42) in
einer der Schneidrillen (20, 22, 24) geführt ist, und die Anordnung der Scherklingen
(42, 44) derart ist, daß die Schneidbewegung in ziehender Bewegung zum Körper der
Bedienungsperson hin erfolgt,
c) die Breite der Gegenklinge (42) an die Breite der Schneidrillen (20, 22, 24) angepaßt
ist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Strangprofilabschnitt
(12) einen Querschnitt in Form eines rechtwinkligen Dreiecks aufweist.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherklinge
(44) aus einem Schneidklingenhalter (52) und einer Schneidklinge (45) besteht
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (t) der Schneidrillen
(20, 22, 24) geringer ist als die Höhe (h) der ortsfesten Gegenklinge (42).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (t) der
Schneidrillen (20, 22, 24) um etwa 0,5 bis 2 mm geringer ist als die Höhe (h) der
ortsfesten Gegenklinge (42).
6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide der
ortsfesten Gegenklinge (42) in einem Winkel von etwa 20 bis 50°, bevorzugt etwa 30
bis 40°, zur Längsachse der elektrischen Schere (40) angebracht ist.
7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden
Stützoberflächen (14, 16) über den Schnittpunkt mit der Tragoberfläche (18) hinaus
unter Bildung einer vorspringenden Nase (29) verlängert ist.
8. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragoberfläche
(18) eine erhöhte Kante (32) aufweist, die aus dem dreiecksförmigen Querschnitt der
Schneidschiene 10 herausragt.
9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkpunkt
(48) der Scherklinge (44) innerhalb des Gehäuses (50) liegt.
1. A cutting device for wall and floor coverings, comprising a cutting bar (10) of
a plastics extruded profile section (12) having cutting grooves (20, 22, 24) in the
carrying surface (18) and a cutting tool (40) guided in the cutting groove(s), characterised
in that the cutting device comprises an electrical cutter (40), where
a) the cutting bar (10) consists of a plastics extruded profile section (12) having
a triangular cross-section with two shorter supporting surfaces (14, 16) and one longer
carrying surface (18), and the carrying surface (18) has three or more cutting grooves
(20, 22, 24) running parallel to the intersecting edges (26, 28) of the supporting
surfaces (14, 16) and of the carrying surface (18), the distance between one of the
cutting grooves (20) and the intersecting edge (26) of the carrying surface (18) and
of the supporting surface (14) being equal to the length of the supporting surface
(14) and the remaining cutting grooves (22, 24) being at a greater distance, and
b) the electrical cutter (40) has a housing (50) known per se with a drive motor (46),
a stationary counterblade (42) and a shearing blade (44) driven by the drive motor
(46), the cutting direction of the shearing blade (44) being towards the housing (50),
viewed from the movable shearing blade (44) or the stationary counterblade (42), the
electrical cutter (40) being guided, with its stationary counterblade (42), in one
of the cutting grooves (20, 22, 24), and the arrangement of the shearing blades (42,
44) being such that the cutting movement is done in a pulling movement towards the
body of the operator,
c) the width of the counterblade (42) is adapted to the width of the cutting grooves
(20, 22, 24).
2. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the plastics extruded
profile section (12) has a cross-section in the shape of a right-angled triangle.
3. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the shearing blade
(44) consists of a cutting-blade holder (52) and a cutting blade (45).
4. A device according to Claim 1, characterised in that the depth (t) of the cutting
grooves (20, 22, 24) is less than the height (h) of the stationary counterblade (42).
5. A device according to Claim 1 and 4, characterised in that the depth (t) of the
cutting grooves (20, 22, 24) is about 0.5 to 2 mm less than the height (h) of the
stationary counterblade (42).
6. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the knife edge of
the stationary counterblade (42) is arranged at an angle of about 20 to 50°, preferably about 30 to 40°, to the longitudinal axis of the electrical cutter (40).
7. A cutting device according to Claim 1, characterised in that one of the two supporting
surfaces (14, 16) is extended beyond the point of intersection with the carrying surface
(18), thus forming a projecting nose (29).
8. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the carrying surface
(18) has a raised edge (32) which projects from the triangular cross-section of the
cutting bar (10).
9. A cutting device according to Claim 1, characterised in that the pivot point (48)
of the shearing blade (44) is inside the housing (50).
1. Dispositif pour découper des revêtements de murs et de sols, composé d'un guide
de coupe (10) qui est constitué par un tronçon de profilé extrudé en matière plastique
(12) et qui est muni de rainures de coupe (20, 22, 24) dans sa surface porteuse (18),
et d'un outil de coupe (40) qui est guidé dans la ou les rainures de coupe, caractérisé
par le fait que le dispositif de découpage se compose de ciseaux électriques (40),
cependant que:
a) le guide de coupe (10) se compose d'un tronçon de profilé extrudé en matière plastique
(12) à section transversale en forme de triangle comprenant deux surfaces d'appui
(14, 16) plus courtes et une surface porteuse (18) plus longue, et que la surface
porteuse (18) comporte trois rainures de coupe (20, 22, 24) ou plus qui s'étendent
parallèlement aux arêtes d'intersection (26, 28) des surfaces d'appui (14, 16) et
de la surface porteuse (18), la distance entre l'une (20) des rainures de coupe et
l'arête d'intersection (26) de la surface porteuse (18) et de la surface d'appui (14)
étant égale à la longueur de la surface d'appui (14), et la distance des autres rainures
de coupe (22, 24) étant supérieure, et que:
b) les ciseaux électriques (40) comportent, sur un boîtier (50) connu en lui-même
et muni d'un moteur d'entraînement (46), une contre-lame fixe (42) et une lame de
ciseaux (44) qui est entraînée par le moteur d'entraînement (46) et dont la direction
de découpage, vue depuis la lame de ciseaux mobile (44) ou depuis la contre-lame fixe
(42), respectivement, est dirigée vers le boîtier (50), les ciseaux électriques (40)
étant guidés par leur contre-lame fixe (42) dans l'une des rainures de coupe (20,
22, 24), et la disposition des lames de ciseaux (42, 44) étant telle que le déplacement
de découpage ait lieu dans un mouvement de traction vers le corps de l'opérateur,
c) la largeur de la contre-lame fixe (42) étant adaptée à la largeur des rainures
de coupe (20, 22, 24).
2. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le
tronçon de profilé extrudé en matière plastique (12) présente une section transversale
en forme de triangle rectangle.
3. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la
lame de ciseaux (44) se compose d'un support de lame de ciseaux (52) et d'une lame
de coupe (45).
4. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la
profondeur (t) des rainures de coupe (20, 22, 24) est inférieure à la hauteur (h)
de la contre-lame fixe (42).
5. Dispositif de découpage selon la revendication 1 et 4, caractérisé par le fait
que la profondeur (t) des rainures de coupe (20, 22, 24) est inférieure d'environ
0,5 à 2 mm à la hauteur (h) de la contre-lame fixe (42).
6. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le
tranchant de la contre-lame fixe (42) est disposé par rapport à l'axe longitudinal
des ciseaux électriques (40) sous un angle de 20 à 50° environ, et de préférence sous
un angle de 30 à 40° environ.
7. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que l'une
des deux surfaces d'appui (14, 16) est prolongée au-delà du point d'intersection avec
la surface porteuse (18) en formant un bec en saillie (29).
8. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la
surface porteuse (18) présente un bord surélevé (32) qui fait saillie à partir de
la section transversale en forme de triangle du guide de coupe (10).
9. Dispositif de découpage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le
point de pivotement (48) de la lame de ciseaux (44) est situé à l'intérieur du boîtier
(50).