[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslegereinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Die bekannte Auslegereinrichtung, von der die Erfindung ausgeht (Prospekt RKS "Sicherheitszaun
- elektronisch überwacht"), ist insbesondere zur Absicherung von Hochsicherheitsbereichen,
Waffendepots, Maschinenparks od. dgl. bestimmt und geeignet und soll verhindern, daß
eine entsprechende Einfriedung überklettert werden kann. Beispielsweise soll verhindert
werden, daß ein aus Stacheldraht aufgebauter Oberleger nach Abdecken mittels Decken
od. dgl. überwunden werden kann. Dazu wird der Auslegerkopf der bekannten Auslegereinrichtung
auf Druckbeanspruchung hin überwacht, so daß sichergestellt ist, daß ein durch Körpergewicht
eines Eindringlings hervorgerufenes Herandrücken des Auslegerkopfes an den Auslegerträger
ein Signal der Auswerte- und Schalteinrichtung hervorruft. Die Druckvorrichtung muß
dabei nicht unbedingt zwischen Auslegerkopf und Auslegerträger unmittelbar wirken,
der Auslegerkopf kann vielmehr auch einen langgestreckten Kopfhalter aufweisen, der
im Auslegerträger oder im Auslegerkopf verschiebbar geführt ist und zwischen dem
und dem Auslegerträger bzw. dem Auslegerkopf dann die Druckvorrichtung angeordnet
ist.
[0003] Die bekannte Auslegereinrichtung weist im übrigen eine zwischen dem Auslegerkopf
und dem Auslegerträger wirksame obere Haltevorrichtung auf, durch die die obere Normalstellung
des Auslegerkopfes definiert ist und durch die ein Herausziehen des Auslegerkopfes
aus dem Auslegerträger bzw. ein Abnehmen nach oben verhindert wird. Die Auslegereinrichtung
ist hinsichtlich des Gewichts, das zu einer Alarmauslösung führt, dabei dadurch einstellbar,
daß die vertikale Lage der oberen Haltevorrichtung einstellbar ist. Diese Konstruktion
hat zur Folge, daß eine Einzeleinstellung an jedem Zaunpfosten od. dgl. erforderlich
ist und daß sich bei einer Einstellung auf ein anderes Gewicht gleichzeitig auch die
obere Normalstellung des Auslegerkopfes ändert. Außerdem hat sich gezeigt, daß ein
solcher Auslegerkopf durch mechanische Mittel leicht abgestützt werden kann, und zwar
so, daß trotz Gewichtsbelastung eine Längsverschiebung des Auslegerkopfes gegenüber
dem Auslegerträger nicht eintritt, vielmehr nur eine heigung eintritt, die von der
bekannten Auswerte- und Schalteinrichtung nicht feststellbar ist.
[0004] Das Sensorelement der bei der bekannten Auslegereinrichtung vorhandenen Auswerte-
und Schalteinrichtung ist ein elektromechanischer Schalter, der durch die Abwärtsbeweung
des Auslegerkopfes bzw. des Kopfhalters betätigbar ist. Gegenstand eines nachveröffentlichten
Standes der Technik (EP-A 298 320, EP-Anmeldung 88 110 094.5) ist eine Auslegereinrichtung
der in Rede stehenden Art, bei der das Sensorelement flächig ausgeführt und in einem
Freiraum zwischen der dem Auslegerträger zugewandten Endfläche des Auslegerkopfes
und der dem Auslegerkopf zugewandten Endfläche des Auslegerträgers angeordnet ist
und auf jede Lageänderung, insbesondere auf eine Neigung des Auslegerkopfes gegenüber
dem Auslegerträger anspricht. Das Sensorelement ist hier ein Gummipuffer mit mehreren
eingelassenen Sensoren, der durch die obere Haltevorrichtung vorgespannt ist. Dieses
Sensorelement ist im Freiraum so angeordnet, daß es gegen Eingriffe von außen geschützt
ist. Bei den Sensoren handelt es sich um Dehnungsmeßstreifen, Piezoelemente od. dgl.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte, aus vorveröffentlichtem
Stand der Technik bekannte Auslegereinrichtung so auszugestalten und weiterzubilden,
daß eine hohe Zuverlässigkeit und einfachste Einstellmöglichkeiten mit einer geringstmöglichen
Fehleralarmwahrscheinlichkeit verknüpft sind.
[0006] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einer Auslegereinrichtung nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß schon geringste Verlagerungen des Auslegerkopfes
gegenüber dem Auslegerträger durch einen Biegebalken in Verbindung mit einem entsprechend
angepaßten Sensorelement in auswertbare Meßsignale umsetzbar sind. Diese können auf
einfachste Weise dann im Rahmen einer elektronischen Auswerteschaltung ausgewertet
und zur Auslösung eines Schaltsignals, Alarmsignals od. dgl. verwendet werden. Der
Biegebalken stellt dabei einerseits die Druckvorrichtung dar, von der der Auslegerkopf
getragen wird, ist andererseits Hilfsmittel für die Auswerte- und Schalteinrichtung,
indem er das Sensorelement trägt oder das Sensorelement aufnimmt bzw. als Sensorelement
dient.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre der Erfindung sind in
den Unteransprüchen erläutert. Weitere Erläuterungen finden sich auch in der nachfolgenden
Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung.
[0008] In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer Auslegereinrichtung,
Fig. 2 in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Auslegereinrichtung,
Fig. 3 im Schnitt, ausschnittweise dargestellt, einen Zaunpfosten mit einer integrierten
erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung und
Fig. 4 im Schnitt, ausschnittweise, ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Biegebalkens.
[0009] Fig. 1 zeigt zunächst in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt einer Einfriedung
1 in Form eines Zauns mit Zaunmatten 2, die an Zaunpfosten 3 angebracht, nämlich angeschweißt
sind. Der Zaunpfosten 3 trägt einen, im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
als Y-Ausleger ausgeführten Auslegerkopf 4 und stellt, ebenfalls lediglich als bevorzugter
Anwendungsfall, einen Aufnahmekörper für einen den Auslegerkopf 4 tragenden Auslegerträger
5 dar. Eine Vielzahl anderer Alternativen sind grundsätzlich möglich, beispielsweise
die Nutzung eines Mauerpfostens als Aufnahmekörper usw. Zum Zwecke der einfacheren
Erläuterung wird nachfolgend stets von einer Einfriedung 1 in Form eines Zauns, also
mit Zaunpfosten 3 und Zaunmatten 2 ausgegangen.
[0010] Fig. 2 macht deutlich, daß der Auslegerkopf 4 nicht notwendig die Form des dargestellten
Y-Auslegers haben muß, sondern daß der Auslegerkopf 4 durchaus selbst auch ein weiterer
Zaunpfosten sein kann, die am Auslegerkopf 4 befestigte Zaunmatte 2 also durchaus
dann in einer Ebene mit der Zaunmatte 2 am Zaunpfosten 3 liegen kann. Möglich ist
es durchaus auch, daß der Auslegerträger 5 voll im Boden versenkt ist, so daß als
eigentlicher Zaun überhaupt nur die am Auslegerkopf 4 befestigte Zaunmatte 2 erscheint.
[0011] Fig. 3 zeigt nun zunächst eine zwischen dem Auslegerkopf 4 und dem Auslegerträger
5 wirkende Druckvorrichtung 6 sowie eine Auswerte- und Schalteinrichtung 7. Mittels
der Druckvorrichtung 6 ist der Auslegerkopf 4 normalerweise in einer Normalstellung
gehalten, jedoch belastend bzw. entlastend gegenüber dem Auslegerträger 5 bewegbar.
Die Auswerte- und Schalteinrichtung 7 weist ein Sensorelement 8 auf. Das Sensorelement
8 stellt eine Belastung bzw. Entlastung des Auslegerkopfes 4 fest und bei Überschreiten
eines in der Auswerte- und Schalteinrichtung 7 einstellbaren Grenzwertes für das Meßsignal
des Sensorelementes 8 ist von der Auswerte- und Schalteinrichtung 7 ein Schaltsignal
auslösbar.
[0012] Wesentlich ist nun, daß die Druckvorrichtung 6 einen zwischen einer dem Auslegerträger
5 zugewandten Endfläche des Auslegerkopfes 4 und einer dem Auslegerkopf 4 zugewandten
Endfläche des Auslegerträgers 5 angeordneten Biegebalken 9 aufweist und der Auslegerkopf
4 mit seiner Endfläche auf dem freischwebenden Biegebereich 10 des Biegebalkens 9
aufsteht und daß das Sensorelement 8 als auf die Biegung des Biegebalkens 9 ansprechendes
Element, insbesondere als Dehnungsmeßstreifensensor od. dgl., ausgeführt und mit
dem Biegebalken 9 verbunden oder in den Biegebalken 9 integriert ist. Schon eine geringfügige,
lediglich der erforderlichen Kraftübertragung auf den Biegebalken 9 dienende Verlagerung
des Auslegerkopfes 4 reicht bei dieser Konstruktion aus, um das Meßsignal des Sensorelements
8 zu ändern. Überschreitet diese Änderung einen in der Auswerte- und Schalteinrichtung
7 eingestellten Grenzwert nach oben oder auch nach unten (beim Anheben des Auslegerkopfes
4), so können entsprechende Schalt- und/oder Alarmsignale ausgelöst werden. Auch bei
der erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung ist es zweckmäßig, eine in der Zeichnung
nicht näher dargestellte Haltevorrichtung vorzusehen, um ein Abheben bzw. Herausziehen
des Auslegerkopfes 4 aus dem Auslegerträger 5 zu verhindern.
[0013] Schon im Zusammenhang mit der bekannten Auslegereinrichtung, von der die Erfindung
ausgeht, hat man das Sensorelement in das Innere des Zaunpfostens 3 od. dgl. verlegt,
um es von außen nicht zugreifbar zu machen. Entsprechendes empfiehlt sich auch bei
der erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung, die demzufolge zweckmäßigerweise dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Auslegerkopf 4 einen langgestreckten, tief in den Auslegerträger
5 hineinragenden, im Auslegerträger 5 geführten Kopfhalter 11 aufweist und der Biegebalken
9 tief versenkt im Auslegerträger 5 am unteren Ende des Kopfhalters 11 angeordnet
ist. Insbesondere im Zusammenhang mit einem als weiterer Zaunpfosten ausgeführten
Auslegerkopf 4, wie oben erläutert, empfiehlt sich eine langgestreckte Führung mittels
eines entsprechenden Kopfhalters 11.
[0014] Die Führung des Kopfhalters 11 im Auslegerträger 5 erfolgt im dargestellten, schematisch
wiedergegebenen Ausführungsbeispiel durch zwei Lager 12 am oberen Ende des Auslegerträgers
5 bzw. am unteren Ende des Kopfhalters 11, die hier als Rollenlager bzw. Kugellager
ausgeführt sind, so daß jede wie auch immer gerichtete Be- und Entlastung des Auslegerkopfes
4 nur in Form einer senkrechten Kraftkomponente auf den Biegebalken 9 übertragen wird.
[0015] Der Biegebalken 9 könnte grundsätzlich einseitig eingespannt, also auslegerartig
ausgeführt sein. Eine zweiseitige Einspannung des Biegebalkens 9 wäre ebenfalls denkbar.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt jedenfalls, daß der Biegebalken 9 zweiseitig
aufliegend ausgeführt ist, also die Endfläche des Auslegerträgers 5 aus zwei Balkenauflagen
13 besteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Auslegerträger 5 als in den
Zaunpfosten 3 eingeschobene, am Ende die Balkenauflagen 13 flanschartig tragende Hülse
ausgestaltet. Das ist konstruktiv sehr zweckmäßig, wenngleich auch andere Konstruktionsformen
denkbar sind.
[0016] Eine alternative Ausführungsform für Biegebalken und Balkenauflagen ist in der Zeichnung
nicht dargestellt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Endfläche des Auslegerträgers
als Ring, insbesondere als Kreisring ausgeführt und der Biegebalken als entsprechend
geformte, auf dem Ring bzw. Kreisring aufliegende Scheibe ausgeführt ist. Ein so allseitig
aufliegender Biegebalken, in Form einer Biegescheibe, kann unter bestimmten Bedingungen,
beispielsweise dann, wenn der Biegebalken selbst als Piezoelement ausgeführt ist,
von Vorteil sein. Darauf wird später noch näher eingegangen.
[0017] Hinsichtlich des weiteren mechanischen Aufbaus der erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung
gilt im übrigen, daß die zuvor schon erläuterte Haltevorrichtung zweckmäßigerweise
mit Wegbegrenzungsanschlägen für das Abheben des Auslegerkopfes vom Auslegerträger
und/oder das Herandrücken des Auslegerkopfes an den Auslegerträger versehen sein sollte.
Das verhindert eine Überbeanspruchung des Biegebalkens und beugt einer Beschädigung
oder Zerstörung von Sensorelement 8 und Auswerte- und Schalteinrichtung 7 vor.
[0018] Grundsätzlich gilt, daß für das Sensorelement 8 vorzugsweise Dehnungsmeßstreifen
Verwendung finden. Denkbar sind allerdings auch Piezoelemente als Kraftaufnehmer,
beispielsweise auch moderne synthetische Polymere, die piezoelektrische Effekte zeigen
(z. B. Polyvinylidenfluorid, PVF₂).
[0019] Zum Zwecke einer erhöhten Meßgenauigkeit empfiehlt es sich, daß das Sensorelement
mehrere, verteilt am oder im Biegebalken angeordnete Dehnungsmeßstreifen od. dgl.
aufweist.
[0020] Zur Verbesserung der Meßgenauigkeit läßt sich eine Differenzmessung mit mehreren
Dehnungsmeßstreifen od. dgl. beispielsweise dadurch realisieren, daß das Sensorelement
sowohl auf der dem Auslegerkopf zugewandten Seite des Biegebalkens als auch auf der
vom Auslegerkopf abgewandten Seite des Biegebalkens jeweils einen Dehnungsmeßstreifen
od. dgl. aufweist und die Meßsignale von beiden Dehnungsmeßstreifen od. dgl. in der
Auswerte- und Schalteinrichtung zur Signalverstärkung kombinierbar sind.
[0021] Bei einem als Dehnungsmeßstreifensensor ausgeführten Sensorelement 8 gibt es verschiedene
Möglichkeiten, den bzw. die Dehnungsmeßstreifen am bzw. im Biegebalken 9 anzubringen.
Als besonders zweckmäßig hat sich eine konstruktive Lösung erwiesen, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß das als Dehnungsmeßstreifensensor ausgeführte Sensorelement
8 als Dehnungsmeßstreifen eine auf einem elastisch verformbaren Substrat, insbesondere
Epoxidharzplatine, aufgebrachte Wiederstandspaste aufweist. Diese Lösung ist insbesondere
deshalb sehr zweckmäßig, da auf einem solchen Substrat eine elektronische Auswerteschaltung
der Auswerte- und Schalteinrichtung 7 mit angeordnet bzw. aufgebracht sein kann. Man
erreicht somit eine hochintegrierte schaltungstechnische Lösung.
[0022] Zuvor ist schon darauf hingewiesen worden, daß bei entsprechender Lagerung der Biegebalken
selbst insgesamt ein Sensorelement bilden könnte. Dazu könnte man beispielsweise den
Biegebalken insgesamt als Piezoelement ausführen. Bei entsprechender Bemessung des
Piezoelements kann es den auftretenden Kräften standhalten. Noch weitergehend als
bei einem in den Biegebalken eingebrachten Sensorelement ist hier eine vollständige
Integration beider Elemente der erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung gegeben.
[0023] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Auslegereinrichtung,
bei dem das Sensorelement 8 kapazitiv arbeitet. Dazu ist hier der Biegebalken 9 gleichzeitig
eine Kondensatorplatte 13 eines als Sensorelement 8 dienenden Meßkondensators, der
außerdem eine am Auslegerträger 5 angebrachte, lagefeste Kondensatorplatte 14 aufweist.
Zwischen den Kondensatorplatten 13, 14 befindet sich ein komprimierbares oder verdrängbares
Dielektrikum 15. Mittels der hier angedeuteten Auswerte- und Schalteinrichtung 7 erfolgt
eine Auswertung der Kapazität des als Sensorelement 8 dienenden Netzkondensators.
Bei Belastung des als Kondensatorplatte 13 dienenden Biegebalkens 9 wird diese Kondensatorplatte
13 jedenfalls im Mittelbereich näher an die Kondensatorplatte 14 herangedrückt, so
daß sich die Kapazität des Meßkondensators erhöht. Die Kapazität ist nämlich dem Abstand
der Kondensatorplatten 13, 14 umgekehrt proportional. Ein entsprechend ausgewähltes
Dielektrikum 15 mit hoher Dielektrizitätskonstante erlaubt das Erreichen auch hoher
und sich stark ändernder Kapazitätswerte.
[0024] Die Auswerte- und Schalteinrichtung 7 kann bei dieser kapazitiven Meßmethode beispielsweis
so arbeiten, daß der Meßkondensator frequenzbestimmende Größe eines Ansprechoszillators
ist, so daß eine Frequenzänderung ausgewertet werden kann, oder daß sich eine entsprechende
Änderung der Amplitude der Oszillatorschwingung ergibt, die gleichfalls auswertbar
ist.
[0025] Anstatt selbst die Kondensatorplatte 13 darzustellen, kann die Kondensatorplatte
13 selbstversändlich auch am Biegebalken 9 angebracht sein, wesentlich ist lediglich
die Abstandsveränderung der Kondensatorplatten 13, 14 in Abhängigkeit vom Belastungszustand
des Auslegerkopfes 4. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt überdies, daß am unteren
Ende des Auslegerträgers 5 eine wannenartige Aufnahmekappe 16 für die Kondensatorplatten
13, 14 über Befestigungsschrauben 17 angebracht ist.
[0026] Schließlich gilt auswertungstechnisch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Auswerte- und Schalteinrichtung eine selbständig
wirkende Kompensation für langsame Änderungen des Meßsig nals des Sensorelementes,
also eine automatische Nullpunktskorrektur, vorgesehen ist. Mit einer solchen Nullpuntskorrektur
läßt sich beispielsweise erreichen, daß eine sich langsam vergrößernde Schneelast
auf dem Auslegerkopf nicht zu einem Alarm führt. Man wird allerdings vermutlich auch
für diese Nullpunktskorrektur äußere Grenzwerte vorsehen.
1. Auslegereinrichtung mit einem Auslegerkopf (4) und einem den Auslegerkopf (4)
tragenden Auslegerträger (5), wobei der Auslegerträger (5) in einen Aufnahmekörper
(3) einer Einfriedung einsetzbar oder integraler Bestandteil eines solchen Aufnahmekörpers
(3) ist, mit einer zwischen dem Auslegerkopf (4) und dem Auslegerträger (5) wirkenden
Druckvorrichtung (6) und einer Auswerte- und Schalteinrichtung (7), wobei der Auslegerkopf
(4) normalerweise in einer Normalstellung gehalten, aber belastend bzw. entlastend
gegenüber dem Auslegerträger (5) bewegbar ist, wobei die Auswerte- und Schalteinrichtung
(7) ein Sensorelement (8) aufweist und das Sensorelement (8) eine Belastung bzw.
Entlastung des Auslegerkopfes (4) feststellt und wobei bei Überschreiten eines in
der Auswerte- und Schalteinrichtung (7) einstellbaren Grenzwertes für das Meßsignal
des Sensorelements (8) von der Auswerte- und Schalteinrichtung (7) ein Schaltsignal
auslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung (6) einen zwischen einer dem Auslegerträger (5) zugewandten
Endfläche des Auslegerkopfes (4) und einer dem Auslegerkopf (4) zugewandten Endfläche
des Auslegerträgers (5) angeordneten Biegebalken (9) aufweist und der Auslegerkopf
(4) mit seiner Endfläche auf dem freischwebenden Biegebereich (10) des Biegebalkens
(9) aufsteht und daß das Sensorelement (8) als auf die Biegung des Biegebalkens (9)
ansprechendes Element, insbesondere als Dehnungsmeßstreifensensor od. dgl., ausgeführt
und mit dem Biegebalken (9) verbunden oder in den Biegebalken (9) integriert ist.
2. Auslegereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslegerkopf
(4) einen langgestreckten, tief in den Auslegerträger (5) hinein ragenden, im Auslegerträger
(5) geführten Kopfhalter (11) aufweist und der Biegebalken (9) tief versenkt im Auslegerträger
(5) am unteren Ende des Kopfhalters (11) angeordnet ist.
3. Auslegereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfhalter
(11) in einer langgestreckten Führung (12) geführt ist und so jede wie auch immer
gerichtete Be- und Entlastung des Auslegerkopfes (4) nur in Form einer senkrechten
Kraftkomponente auf den Biegebalken (9) übertragen wird.
4. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegebalken (9) zweiseitig aufliegend ausgeführt ist, also die Endfläche des
Auslegerträgers (5) aus zwei Balkenauflagen (13) besteht oder daß die Endfläche des
Auslegerträgers als Ring, insbesondere als Kreisring ausgeführt und der Biegebalken
als entsprechend geformte, auf dem Ring bzw. Kreisring aufliegende Scheibe ausgeführt
ist.
5. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennnzeichnet,
daß eine Haltevorrichtung mit Wegbegrenzungsanschlägen für das Abheben des Auslegerkopfes
vom Auslegerträger und/oder das Herandrücken des Auslegerkopfes an den Auslegerträger
vorgesehen ist.
6. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement mehrere, verteilt am oder im Biegebalken angeordnete Dehnungsmeßstreifen
od. dgl. aufweist und, vorzugsweise, daß das Sensorelement sowohl auf der dem Auslegerkopf
zugewandten Seite des Biegebalkens als auch auf der vom Auslegerkopf abgewandten Seite
des Biegebalkens jeweils einen Dehnungsmeßstreifen od. dgl. aufweist und die Meßsignale
von beiden Dehnungsmeßstreifen od. dgl. in der Auswerte- und Schalteinrichtung zur
Signalverstärkung kombinierbar sind.
7. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Dehnungsmeßstreifensensor ausgeführte Sensorelement (8) als Dehnungsmeßstreifen
eine auf einem elastisch verformbaren Substrat, insbesondere einer Epoxidharzplatine,
aufgebrachte Widerstandspaste aufweist und, vorzugsweise, daß auf dem Substrat eine
elektronische Auswerteschaltung der Auswerte- und Schalteinrichtung (7) mit angeordnet
bzw. aufgebracht ist.
8. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegebalken selbst insgesamt ein Piezoelement ist, also das Sensorelement
durch den Biegebalken selbst gebilet ist.
9. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegebalken (9) eine Kondensatorplatte 13 eines als Sensorelement (8) dienenden
Meßkondensator ist oder am Biegebalken (9) eine Kondensatorplatte (13) eines Meßkondensators
angebracht ist, daß der Meßkondensator außerdem eine am Auslegerträger (5) angebrachte,
lagefeste Kondensatorplatte (14) aufweist, daß zwischen den Kondensatorplatten (13,
14) ein komprimierbares oder verdrängbares Dielektrikum (15) angeordnet ist und daß
mittels der Auswerte- und Schalteinrichtung (7) eine Auswertung der Kapazität des
als Sensorelement (8) dienenden Meßkondensators erfolgt.
10. Auslegereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auswerte- und Schalteinrichtung eine selbständig wirkende Kompensation
für langsame Änderungen des Meßsignals des Sensorelementes, also eine automatische
Nullpunktskorrektur, vorgesehen ist.