[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Lampengefäßes mit den
im Oberbegriff des Hauptanspruchs bezeichneten Merkmalen.
[0002] Derartige Lampen sind aus den US-PS 4 178 050, 4 658 177, 4 717 852 und 4 851 735
bekannt. Die Herstellung eines solchen Lampengefäßes erfolgte bislang, indem an das
verjüngte Ende eines Quarzglas- oder Hartglasrohres ein Pumprohr angestengelt, das
Elektrodensystem unter Argonspülung auf einer Quetschmaschine am gegenüberliegenden
Ende eingequetscht, der so entstandene Rohling auf dem Spül-Pumpstand durch das Pumprohr
mit den Füllsubstanzen (z.B. Quecksilber und Jodidkörper) versehen und das Pumprohr
an der Pumpe kurz abgezogen wird. Die Pumprohransatzstelle des Lampengefäßes hat nun
aber einige gravierende Nachteile. So wird in stehender Brennlage die Pumprohrstelle
durch den Entladungsbogen stark aufgeheizt. Infolgedessen können Inhomogenitäten in
der Wandstärkenverteilung aufgrund des hohen Betriebsdrucks bis zu ca. 50 bar zu
Verformungen des Lampengefäßes führen. Im Extremfall kann die Ansatzstelle undicht
werden oder das Lampengefäß kann explodieren. In hängender Brennlage wird die Cold-Spot-Temperatur
des Brenners und damit die Farbdaten der Lampe von der Geometrie und Materialverteilung
der Pumprohrabziehstelle bestimmt. Und letztlich führt die unterschiedliche Materialverteilung
in der Pumprohrabziehstelle zu optischen Verzerrungen, was insbe sondere den Betrieb
der Lampen in hochwertigen Reflektorleuchten beeinträchtigt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die zuvor beschriebenen Nachteile durch ein anderes
Herstellverfahren zu vermeiden.
[0004] Das Verfahren zur Herstellung eines Lampengefäßes ist erfindungsgemäß durch die im
Hauptanspruch aufgeführten Verfahrensschritte gekennzeichnet. Die weiteren Details
zur Herstellung des Lampengefäßes ergeben sich aus den Unteransprüchen. Durch das
Verkuppen des Lampengefäßes, ohne daß ein Pumprohr an dieses angesetzt wird, ergibt
sich eine im wesentlichen homogene Wanddickenverteilung. Verformungen, wie Aufblasen
des Lampengefäßes, das Entstehen von Löchern oder gar das Explodieren desselben,
treten jetzt nicht mehr auf. Das Entladungsvolumen wird durch die Verwendung von
Formkörpern sehr exakt bestimmt, was für sehr kleine Entladungsvolumina (z.B. 0,01
cm³) von entscheidender Bedeutung ist. Ebenso ergibt sich aufgrund der gleichmäßigen
Wanddicke des Lampengefäßes auch eine gleichmäßige Temperaturverteilung und damit
eine definierte, jederzeit reproduzierbare Cold-Spot-Temperatur, wodurch auch die
Farbdaten der Lampe in engen Toleranzen gehalten werden können. Weiterhin werden die
optischen Verzerrungen am Lampengefäß vermieden, wodurch die Lampe für den Betrieb
in hochwertigen Reflektorleuchten besonders geeignet ist. Darüber hinaus lassen sich
durch Verwendung unterschiedlich geformter Formrollen in Kombination mit dem Formblasen
linsenartige Lampenkuppen herstellen, um damit spezielle optische Effekte zu erreichen.
Außerdem ist das beschriebene Verfahren für eine mechanisierte Fertigung besonders
gut geeignet, so daß neben den qualitativen Vorteilen auch eine größere Quantität
und zudem noch billiger gefertigt werden kann. Durch das zeitsparende Vorformen der
Quetschung bzw. der Einschnürung wird der Herstellungsprozeß beschleunigt und der
Ausschuß gesenkt. Das Herstellverfahren ist zur pumprohrlosen Herstellung von Entladungsgefäßen,
deren evtl. erforderliche Hüllkolben sowie für Glühlampenkolben gleichermaßen geeignet.
Das Herstellverfahren ist besonders gut für Lampen mit einem einzigen Glaskolben
(insbesondere aus Quarzglas) geeignet. Weiterhin ist es auch besonders gut für Lampen
geeignet, die feste und/oder flüssige Füllungsbestandteile benötigen. Insbesondere
ist das Herstellverfahren geeignet, wenn es in besonderem Maße auf die Reinheit der
Füllungsbestandteile und/oder der Lampenbauteile ankommt. Dies trifft insbesondere
auf Metallhalogenidentladungslampen kleiner Leistung zu.
[0005] Das Herstellverfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend anhand von sechs schematisch
dargestellten Figuren näher erläutert. Es werden in Fig. 1 bis 3 die Verfahrensschritte
zur Herstellung eines Entladungsgefäßes für eine Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
beschrieben:
Figuren 1a bis 1d zeigen die Herstellung einseitig geschlossener Rohrstücke aus Quarzglas
Figuren 1e und f zeigen eine alternative Herstellungsmethode zu Figur 1c und 1d
Figuren 2a bis 2c zeigen die Herstellung des zukünftigen Lampengefäßes
Figuren 2d bis 2f zeigen eine alternative Herstellungsmethode zu Fig. 2a bis 2c
Figuren 3a bis 3d zeigen das Spülen, Füllen und Quetschen eines Rohlings
Figur 4 zeigt ein fertiges Entladungsgefäß im Schnitt
Figur 4a zeigt den Kolben einer Halogenglühlampe
Figuren 5a bis 5c zeigen das Einschmelzen des Entladungsgefäßes in einen Außenkolben
Figur 6a zeigt eine fertige Metallhalogenidhochdruckentladungslampe mit Hüllkolben
Figur 6b zeigt eine fertige Halogenglühlampe mit Hüllkolben
[0006] In der Figurenfolge 1a bis 1d ist die Herstellung eines einseitig geschlossenen Rohrstücks
entsprechend dem Arbeitsgang a) des Hauptanspruchs dargestellt. Hierzu wird ein
Quarzglasrohr 1 in Rotation (A) versetzt und mittig mittels einer Flamme 2 so lange
erwärmt (Fig. 1a), bis es sich auseinanderziehen (C1, C2) läßt (Fig. 1b). In der
Mitte der Verjüngung wird mittels einer rotierenden (B) Formrolle 4 das Quarzrohr
1 mittig verschlossen und gleichzeitig der Bereich der späteren Kuppe vorgeformt
(Fig. 1c). Hierdurch entstehen zwei gleichar tige, einseitig verschlossene Rohrstücke
5 (Fig. 1d), die nach dem Entnehmen aus der Fertigungsvorrichtung voneinander getrennt
werden. In einer alternativen Ausführung (Fig. 1e und f) ist die rotierende (B) Formrolle
4′ an ihrem Umfang mit drei umlaufenden Wülsten (anstatt nur einem wie in Fig. 1c)
versehen, so daß während des Verschließens der Kuppe (durch den zentralen, höchsten
Wulst) gleichzeitig in der Nähe der Kuppe jedes Rohrstücks eine rotationssymmetrische
Einschnürung 99 entsteht, die die spätere endgültige Einschnürung (s.u.) vorformt.
[0007] Wie in den Figuren 2 weiter dargestellt, wird ein einzelnes Rohrstück 5 in eine rotierende
(D) Aufnahme 6 eingesetzt, die wahlweise an ein Vakuum VC oder an Inertgas-Überdruck
p angeschlossen werden kann. Das geschlossene Ende des Rohrstücks 5 wird dann mittels
einer Flamme 2 erwärmt (Fig. 2a). Für ein eventuell erforderliches Vorformen des Rohrstücks
5 kann jetzt ein Vakuum VC an die Aufnahme 6 gelegt werden. Nachdem das Quarzglas
erweicht ist, wird die Flamme 2 abgestellt und zwei sich gegenüberliegende Formbacken
7 umschließen das erwärmte Ende des Rohrstücks 5 unter Abstoppen der Aufnahme, wobei
gleichzeitig der Stickstoff-Überdruck p mit 2 bar an das Rohrstück 5 gelegt wird (Fig.
2b). Durch diesen Vorgang des Formblasens entsteht der sog. Rohling 8 mit einer Kuppe
9, einer Einschnürung 9a und einem langen Kragen 8a. Der Bereich des künftigen Lampengefäßes
10 nimmt dabei entsprechend den Formbacken 7 eine ellipsoidförmige Gestalt an, wie
in der Figur 2c, in der der Rohling 8 in Draufsicht dargestellt ist, am besten erkennbar
ist.
[0008] Eine zweite Möglichkeit der Herstellung des Rohlings 8′ besteht darin, einen größeren
Bereich am geschlossenen Ende des Rohrstücks 5 mit Flammen 2 zu erwärmen (Fig. 2d).
Die zwei sich gegenüberliegenden Formbacken 7′ weisen im Vergleich zur ersten Möglichkeit
ein verlängertes Basisteil auf, das beim Umschließen des Rohrstücks und beim Formblasen
einen quergedrückten Bereich 9b mit ovalem Querschnitt (vgl. Fig. 2f) schafft, der
den Bereich der Quetschung vorformt und einen kurzen Kragen 8′a am offenen Ende des
Rohlings 8′ beläßt. Gleichzeitig wird der zunächst rotationssymmetrische Bereich des
zukünftigen Lampengefäßes 10a bzw. auch der Einschnürung 99 (vgl. Fig. 1f) in seine
endgültige, ellipsoidförmige Gestalt (Lampengefäß 10 und Einschnürung 9a) mit hoher
Exaktheit gebracht. Auch im Fall eines endgültigen kugelförmigen Entladungsgefäßes
ist dieser Verfahrensschritt notwendig, um die erforderliche Präzision bei der Bestimmung
des Entladungsvolumens zu erreichen.
[0009] Die Herstellung des Rohlings 8 kann auch erfolgen, indem ein beidseitig offenes Quarzglasrohr
unter Zuhilfenahme der Formrolle 4 und anschließender Anwendung des Formblasens mit
den Formbacken 7 zunächst mit einer Kuppe 9 und letztlich mit dem zukünftigen Lampengefäß
10 versehen wird.
[0010] Zur Betrachtung des weiteren Arbeitsablaufs werden die Figuren 3a bis 3d herangezogen.
Der Rohling 8 wird in senkrechter Position mit der Kuppe 9 nach unten mit einer Wechselaufnahme
11 bestückt, die wiederum zwei Elektrodensysteme enthält, die aus jeweils einer Stromzuführung
12, einer Dichtungsfolie 13 und einer Elektrode 14 besteht. Die Wechsel aufnahme
11 ist an ihrer Mantelfläche mit dem Fachmann bekannten federnden Elementen 11a (bevorzugt
drei Elemente; nur eines ist in Fig. 3 sichtbar) versehen. Diese stützen sich quasi
an der Innenwand des Rohlings 8 ab und haltern die Wechselaufnahme 11 dadurch von
selbst. Die definierte Position der Elektroden 14 innerhalb des zukünftigen Lampengefäßes
10 wird erreicht, indem zum Einführen der Wechselaufnahme 11 in den Rohling 8 ein
Stempel 11b, der mit der Wechselaufnahme über einen Arm 11c verbunden ist, bis zu
einem Anschlag abgesenkt wird (schematisch dargestellt). Auch dieser Vorgang ist dem
Fachmann im Vorrichtungsbau hinreichend bekannt und deshalb nicht gesondert dargestellt
(Fig. 3a). Der korrekte Abstand der Elektroden zueinander kann zusätzlich durch einen
Abstandshalter 14a aus Quarzglas oder einen ähnlichen Werkstoff unterstützt werden.
Dieser Abstandshalter (nur in Fig. 3a dargestellt) erstreckt sich zwischen den beiden
Elektrodensystemen außerhalb der Wechselaufnahme. Beim Quetschvorgang wird dieser
mit erwärmt und eingequetscht und verbleibt somit in der Quetschung.
[0011] Durch eine in der Wechselaufnahme 11 vorhandene axiale Bohrung 15 wird in einer Bearbeitungsstation
16 der Quetschmaschine eine bis in das Lampengefäß 10 rei(chende Spülkanüle 17 geführt.
Durch sie wird bei gleichzeitigem Aufheizen des Lampengefäßes 10 mittels der Flammen
2 auf ca. 1000 °C während ca. 6 s Dauer ein Inertgasstrom von ca. 50 bis ca. 300 l/h
(abhängig vom Gefäßvolumen) geleitet. Hiermit sollen Verunreinigungen innerhalb des
Lampengefäßes 10 beseitigt werden (Fig. 3b). Zur Vorbereitung auf den nachfolgenden
Arbeitsgang wird das Lampengefäß 10 jetzt mittels Blasluft auf ca. 60 °C abgekühlt.
[0012] Der mit der Wechselaufnahme 11 und dem Elektrodensystem bestückte und reinigungsgeglühte
Rohling 8 wird anschließend in der Bearbeitungsstation 16 auf die Ringblende 18 abgesenkt,
die Spülkanüle 17 wird entnommen, die Flammen 2 schwenken seitlich weg und durch die
Bohrung 15 der Wechselaufnahme 11 wird ein Fülltrichter 19 eingefahren. Durch diesen
werden die erforderlichen Füllsubstanzen 20 eingebracht. Im Fall einer Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
ist das ein Quecksilbertropfen und eine Jodidpille (Fig. 3c).
[0013] Abschließend wird der Fülltrichter 19 aus- und die Spülkanüle 17 wieder eingefahren.
Flammen 2 erwärmen den Rohling 8 im Bereich der Dichtungsfolien 13 auf ca. 2200 °C.
Gleichzeitig wird durch die Spülkanüle 17 die künftige Argonatmosphäre im Lampengefäß
10 aufrechterhalten und die Kuppe 9 von unten mit flüssigem Stickstoff (LN₂) gekühlt,
wobei die Ringblende 18, die das Lampengefäß 10 von unten her umgibt, den zu kühlenden
Bereich der Kuppe 9 von dem aufzuheizenden Bereich in der Nähe der Dichtungsfolien
13 trennt (Fig. 3d). Nachdem die angestrebte Temperatur erreicht ist, wird die Spülkanüle
17 ausgefahren und der Rohling 8 im Bereich der Dichtungsfolien 13 durch eine Quetschung
21 abgedichtet. Hierbei erweist sich der überstehende Kragen 8a (bzw. 8′a) am Rohling
8 (bzw. 8′) von besonderem Vorteil, weil er die Füllungsbestandteile und die Folien
während des Aufheizens gegen Verunreinigungen durch die Flammen schützt. Zum Quetschen
werden an sich bekannte Quetschbacken (zwei oder vier) verwendet (vgl. hierzu die
Parallelanmeldung mit der Anmelde-Nr (unser Aktenzeichen VPA 88 P 5523 E)).
Nach dem Abdichten durch die Quetschung 21 werden die Füllsubstanzen 20 durch die
fehlende Argonspülung und durch die glühenden Elektroden 14 teilweise verdampft und
der im Lampengefäß 10 herrschende Druck erhöht sich. Um eine Deformierung des Lampengefäßes
10 (Fig. 4) durch nachträgliches Aufblasen zu verhindern, sind die Quetschbacken mit
Formbackenaufsätzen entsprechend der endgültigen Form des Lampengefäßes 10 versehen
(nicht dargestellt).
[0014] Schließlich wird der überstehende Kragen abgetrennt. Für einige Lampentypen ist
dieser Kragen jedoch vorteilhaft bei der weiteren Montage verwendbar und verbleibt
daher am Gefäß.
[0015] Ein solches Lampengefäß 10 für eine Metallhalogenidhochdruckentladungslampe ohne
Hüllkolben ist an sich bereits betriebsfähig. Für die Herstellung einer Halogenglühlampe
ohne Hüllkolben (Fig. 4a) gelten im wesentlichen die gleichen Arbeitsgänge, wobei
das Elektrodensystem, bestehend aus Stromzuführungen 12, Elektroden 14′ und einem
in der Quetschung eingeschmolzenen Wendelhalter 14˝, innerhalb des Lampengefäßes 10′
lediglich mit einer Glühwendel 14 versehen und der Füllvorgang (Fig. 3c) an die Erfordernisse
einer Halogenglühlampe anzupassen ist.
[0016] Des weiteren gibt es aber auch Lampengefäße, bei denen anstelle einer Argonfüllung
ein teures Edelgas, z.B. Xenon, oder ein Füllgas mit radioaktiven Beimengungen gewünscht
wird. In diesem Fall wird man die Reinigungsspülung (Fig. 3b) sowie während der auf
den Quetschvorgang vorbereitenden Spülung zweckmäßigerweise mit einem billigeren Inertgas
vornehmen und erst unmittelbar vor dem Quetschen auf das eigentlich gewünschte Füllgas
umstellen.
[0017] Die zuvor beschriebenen Füllverfahren des Füllgases können erfolgreich für Katlfülldrucke
bis zu ca. 1000 mbar angewendet werden. Sind jedoch Fülldrucke oberhalb 1000 mbar
gewünscht, muß vor dem Quetschvorgang die erforderliche Menge des betreffenden Füllgases
im Lampengefäß 10 ausgefroren werden. Das kann - abhängig vom Fülldruck - entweder
durch Ansprühen des Lampengefäßes 10 mit einem tiefgekühlten Flüssiggas (z.B. Stickstoff)
oder durch Eintauchen in dasselbe erfolgen. Auch diese Verfahren sind dem Fachmann
allgemein bekannt und benötigen hier keiner weiteren Ausführungen.
[0018] In den Figuren 5a bis 5c wird veranschaulicht, auf welche Weise ein Lampengefäß 10
für eine Metallhalogenidhochdruckentladungslampe entsprechend der Figur 4 mit einem
Hüllkolben 22 versehen wird, falls dieses nicht ohne einen solchen betrieben werden
soll. Der Hüllkolben 22 ist im vorliegenden Beispiel, ähnlich wie das Lampengefäß
10 mit einem Inertgas gefüllt. Auf eine detaillierte Beschreibung für diese Arbeitsschritte
kann hier verzichtet werden, da diese im wesentlichen die gleichen wie bei der zuvor
beschriebenen Herstellung des Lampengefäßes 10 sind.
[0019] In der Figur 5a ist ein Lampengefäß 10 für eine Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
an seinen Stromzuführungen 12 mit einem weiteren Paar von Dichtungsfolien 23 sowie
mit weiteren Stromzuführungen 24 verlängert worden, deren Enden in einer selbsthalternden
Wechselaufnahme 25 klemmend gehaltert sind. Die Wechselaufnahme 25 mit dem solchermaßen
bestückten Lampengefäß 10 wird mittels einer Vorrichtung an genau vorherbestimmter
Stelle in den zuvor einseitig mit einer Kuppe versehenen Hüllkolben 22 geführt. Mittels
der Flammen 2 wird der in einer Halterung 26 befindliche Hüllkolben 22 im Bereich
der Dichtungsfolien 23 erwärmt und gleichzeitig durch eine Spülkanüle 27 mit dem
gewünschten Gas, z.B. Stickstoff, gespült.
[0020] Anschließend wird der Hüllkolben 22 im erwärmten Bereich mittels der Quetschbacken
28 (nur teilweise sichtbar) durch eine Quetschung 29 abgedichtet (Fig. 5b). Es entsteht
eine Metallhalogenidlampe 30, die weder am Entladungsgefäß noch am Hüllkolben 22 ein
störendes Pumprohr aufweist. Schließlich wird aus dem so erhaltenen Lampengefäß 30
die Spülkanüle 27 herausgezogen, das Lampengefäß 30 der Halterung 26 und die Wechselaufnahme
25 dem Lampengefäß 30 entnommen und das überstehende Rohrstück 22′ abgetrennt (Fig.
5c).
[0021] Das so erhaltene Lampengefäß 30, im beschriebenen Beispiel mit einem Entladungsgefäß
10 mit Metallhalogenidfüllung 20, ist in der Figur 6a mit einem Sockel 31 vom Typ
G12 versehen.
[0022] Im Fall einer Halogenglühlampe besteht das Lampengefäß 10′ aus Hartglas und das
Elektrodensystem 12, 14′ benötigt keine Dichtungsfolien. Auch hier kann das Lampengefäß
von einem Hüllkolben 22 umschlossen sein, wie im Beispiel der Figur 6b dargestellt,
wobei der Hüllkolben 22 mit einem Sockel 32 vom Typ E27 bestückt ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines Lampengefäßes (10), das mittels einer einzigen
Quetschung (21) abgedichtet ist und das auf der der Quetschung (21) abgewandten Seite
im wesentlichen die Gestalt einer Kuppe (9) aufweist, wobei durch die Quetschung (21)
ein Elektrodensystem gasdicht geführt ist, das zumindest zwei voneinander elektrisch-isolierte
Stromzuführungen (12) sowie damit verbundene und innerhalb des Lampengefäßes (10)
angeordnete Elektroden (14) aufweist, gekennzeichnet durch den Ablauf folgender Arbeitsschritte:
a) Herstellen eines einseitig geschlossenen Rohrstückes (5) aus Glas mittels einer
Formrolle (4)
b) Herstellen eines Rohlings (8), wobei mittels Formblasens die endgültige Form des
zukünftigen Lampengefäßes (10) entsteht
c) Einführen einer das Elektrodensystem (12, 13, 14) halternden Wechselaufnahme (11)
durch das offene Ende des Rohlings (8) an eine vorbestimmte Stelle
d) Reinigungsspülen des Lampengefäßes (10)
e) Einbringen der dosierten Mengen der Füllsubstanzen (20)
f) Herstellen des Lampengefäßes (10), indem das noch offene Ende des Rohlings (8)
durch eine Quetschung abgedichtet wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des einseitig
geschlossenen Rohrstücks (5) ein beidseitig offenes Glasrohr (1) mittig erwärmt und
mittels einer symmetrischen Formrolle (4) an der erwärmten Stelle verschlossen und
vorgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Formblasen des zukünftigen
Lampengefäßes (10) das verschlossene Ende des Rohrstücks (5) erwärmt, das erwärmte
Ende von Formbacken (7) umschlossen und an das offene Ende des Rohrstückes (5) wahlweise
ein Vakuum (VC) oder ein Stickstoffüberdruck (pN₂) gelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselaufnahme (11)
an ihrer Mantelfläche mit elastischen Elementen versehen ist, die an der Innenwand
des Rohlings (8) klemmend anliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführen der
Wechselaufnahme (11) in den Rohling (8) mittels eines Stempels erfolgt, der mit einem
Anschlag versehen ist, wodurch die Elektroden (14) innerhalb des Lampengefäßes (10)
ihre definierte Position einnehmen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Elektroden (14) zueinander ggf. mittels eines in der Quetschung (21) verbleibenden
Abstandshalters aus Glas fixiert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß zum Reinigungsspülen eine
Spülkanüle (17) durch eine Bohrung (15) in der Wechselaufnahme (11) bis in das zukünftige
Lampengefäß (10) geführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsspülen
während ca. 6 s mit einem Inertgasstrom von ca. 50 l/h bis ca. 300 l/h erfolgt, wobei
das künftige Lampengefäß (10) auf ca. 1000 °C erwärmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einbringen der Füllsubstanzen
(20) ein Fülltrichter (19) durch eine Bohrung (15) in der Wechselaufnahme (11) bis
in das zukünftige Lampengefäß (10) geführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der Quetschung (21) das zukünftige Lampengefäß (10) von einem Edelgasstrom durchflossen
wird, wobei gleichzeitig der Bereich der zukünftigen Quetschung (21) mittels der Flammen
(2) erwärmt und der Bereich der Kuppe (9) mittels flüssigem Stickstoff (LN₂) gekühlt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der erwärmte Bereich
der zukünftigen Quetschung (21) und der gekühlte Bereich der Kuppe (9) durch eine
an der Kuppe (9) anliegende Ringblende (18) voneinander getrennt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1, 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der Quetschung (21) die Spülkanüle (17) aus dem Rohling (8) zurückgezogen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 und 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ggf. unmittelbar
nach dem Quetschvorgang die Quetschung (21) mittels Preßluft gekühlt werden kann.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lampengefäß (10) innerhalb eines gasgefüllten Hüllkolbens (22) montiert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Hüllkolbens
(22) die Arbeitsgänge entsprechend der Ansprüche 1a, 1b, 2 und 3 sinngemäß angewendet
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einführen des Lampengefäßes
(10) in den Hüllkolben (22) dieses mit jeweils einem weiteren Paar von Dichtungsfolien
(23) und Stromzuführungen (24) versehen in eine Wechselaufnahme (25) gesteckt wird
und die Arbeitsgänge entsprechend der Ansprüche 1c, 4 und 5 sinngemäß angewendet werden.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschließen des
Hüllkolbens (22) dieser mit Inertgas gespült wird, wobei die Arbeitsgänge entsprechend
der Ansprüche 1f, 10 und 12 ohne eine Kühlung der Kuppe des Hüllkolbens (22) sinngemäß
angewendet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das überstehende Rohr
(22′) des Hüllkolbens (22) abgetrennt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüllkolben (22) mit
einem Sockel (31, 33) versehen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Arbeitsschritt
g) nach dem Quetschen das noch überstehende Rohrstück (5) abgetrennt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formrolle entlang
ihres Umfangs derart geformt ist, daß eine Einschnürung in der Nähe des geschlossenen
Endes des Rohrstücks (5) entsteht.
22. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück aus Quarzglas
besteht und das Elektrodensystem Dichtungsfolien umfaßt, die die Stromzuführungen
mit den Elektroden verbinden.
23. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erweiterter Bereich
am verschlossenen Ende des Rohrstücks erwärmt wird, der erwärmte Bereich von Formbacken
mit einem verlängerten Basisteil umschlossen wird, um das zukünftige Lampengefäß (10)
mit einer Einschnürung und daran anschließend mit einem quergedrückten Bereich zu
versehen, der für die zukünftige Quetschung vorgeformt ist.
24. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling am offenen
Ende einen überstehenden Kragen aufweist.