[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohrunterbrecher für sanitäre Anlagen, insbesondere
zum Einbau in eine Sanitärarmatur, mit
a) einem Gehäuse;
b) einer Kammer im Gehäuse, in welche einmünden:
ba) ein Zulaufkanal für Wasser;
bb) ein Ablaufkanal für Wasser;
bc) ein Belüftungsweg;
c) einem elastischen Schließglied in der Kammer, welches bei Unterdruck im Zulaufkanal
diesen verschließt und den Belüftungsweg öffnet.
[0002] Bekanntlich gibt es Sanitärarmaturen, die durch Rücksaugung von Schmutzwasser die
Qualität des Trinkwassers gefährden können. Hierzu gehören insbesondere Wannen/Brausebatterien
mit Schlauchbrause oder Waschtisch- und Spültischarmaturen mit ausziehbarer Schlauchbrause.
Derartige Armaturen müssen Sicherungseinrichtungen aufweisen, mit denen zuverlässig
die Rücksaugung von verschmutztem Wasser in das Trinkwasser verhindert werden kahn.
Derartige Sicherungseinrichtungen umfassen regelmäßig einen Rohrunterbrecher oder
-belüfter.
[0003] Ein Rohrunterbrecher der eingangs genannten Art ist aus der DIN 3266, Juli 1966;
Figur 2, bekannt. Hier ist koaxial zum Wasserzulaufkanal in der Kammer des Gehäuses
ein Stutzen vorgesehen, durch welchen radiale Durchströmungsöff nungen für das Wasser
hindurchgeführt sind. Koaxial zur Wand dieses Stutzens ist eine äußere Wand vorgesehen,
welche die Öffnungen für den Zulaß von Luft enthält. Das elastische Schließglied
ist als hohlzylindrisches Teil ausgestaltet, welches ohne Wasserdurchfluß am inneren
Stutzen anliegt und die Wasserdurchströmungsöffnungen verschließt, dabei gleichzeitig
die Luftöffnungen freigibt. Sobald im Zulaufkanal Wasser mit überdruck anliegt, drückt
dieses das hohlzylindrische Schließglied radial nach außen, so daß einerseits der
Wasserweg in die Kammer freigegeben und andererseits die Luftzufuhr über die radialen
Belüftungsöffnungen versperrt wird.
[0004] Dieser bekannte Rohrunterbrecher ("Bauform A 2") baut jedoch so groß, daß er sich
schlecht zum Einbau in eine Sanitärarmatur eignet. Außerdem ist er verhältnismäßig
kompliziert aufgebaut.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rohrunterbrecher der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß er auf kleinstem kaum mit geringem Aufwand zu verwirklichen
ist und sich insbesondere auch zum Einbau in eine Sanitärarmatur eignet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
d) das elastische Schließglied als Rollmembran ausgebildet ist, die
da) im Umfangsbereich festgehalten ist;
db) im mittleren Bereich ohne Unterdruck im Zulaufkanal an der Mündung des Belüftungswegs
in die Kammer elastisch anliegt;
dc) sich beim Auftreten eines Unterdrucks im Zulaufkanal umstülpt und dann an der
Mündung des Zulauf kanals in die Kammer an liegt;
dd) im Randbereich außerhalb des mittleren Bereiches eine Durchströmungsöffnung aufweist,
durch welche Luft im Falle dc) vom Belüftungsweg zum Ablaufkanal strömen kann.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Rohrunterbrecher kann aufgrund seiner geringen Abmessungen
problemlos im Boden bereich einer Sanitärarmatur eingebaut werden. Die Ansprechempfindlichkeit
der Rollmembran ist groß, da zu ihrer Umstülpung nur verhältnismäßig geringe Kräfte
erforderlich sind und eine elastische Aufweitung nicht stattzufinden braucht.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
Figur 1: die Seitenansicht einer Sanitärarmatur mit eingebautem Rohrunterbrecher,
teilweise im Schnitt;
Figur 2: einen Schnitt durch den Rohrunterbrecher von Figur 1 in vergrößertem Maßstab.
[0009] Die in Figur 1 dargestellte Sanitärarmatur umfaßt in bekannter Weise einen Armaturenkörper
1, einen verdreh- und verschwenkbaren Bedienungshebel 2 sowie ein ausziehbares Auslauf-Mundstück
3. Letzteres ist über einen in eine Schleife gelegten Brauseschlauch 3, der teilweise
innerhalb des Armaturenkörpers 1 und teilweise durch das Loch des unterhalb der Sanitärarmatur
zu denkenden Waschtisches geführt ist, mit eitiem Auslaufrohr 5 verbunden. Das Auslaufrohr
5 ist in einem Bodenteil 6 befestigt, welches auf einer inneren Stufe des Armaturenkörpers
1 auf ruht. Das Bodenteil 6 trägt eine Steuerkartusche 7, welche in bekannter Weise
aufgebaut sein kann und in der die zur Steuerung des Wasserstromes bzw. dar Wasserströme
erforderlichen Steuerelemente zusammengefaßt sind. Diese Steuerelemente werden mittels
des Handgriffes 2 in geeigneter Weise bewegt. Zwei Zulaufrohre 8 für Kalt- bzw. Warmwasser
erstrekken sich ebenfalls durch das Loch des Waschtisches und von unten in den Armaturenkörper
1 hinein. Sie durchsetzen das Bodenteil 6 und kommunizieren in bekannter Weise mit
der Steuerkartusche 7.
[0010] Das von der Steuerkartusche 7 je nach Relativstellung der Steuerelemente abgegebene
Mischwasser gelangt über einen Kanal 9 in einen Rohrunterbrecher, der als Einsatz
13 ausgebildet und von der Seite her in das Bodenteil 6 eingeschoben ist. Es wird
dort durch ein Schraubteil 21 gehalten. Konzentrisch zum Ringteil 21 ist durch den
Armaturenkörper 1 eine Bohrung 15 geführt; welche Teil eines Belüftungsweges für
den Rohrunterbrecher 13 ist, wie später noch deutlich wird.
[0011] Ein weiterer Kanal 11 führt vom Rohrunterbrecher 13 zum Auslaufrohr 5.
[0012] Der Rohrunterbrecher 13, der in Figur 1 in die Armatur eingebaut dargestellt ist,
ist in Figur 2 in vergrößertem Maßstab und im Schnitt herausgezeichnet.
[0013] In einem Gehäuse 22 des Rohrunterbrechers 13 ist eine Kammer 10 ausgebildet. In
diese münden, in der Zeichnung von links her, ein Kanal 14a, der Teil des Belüftungsweges
ist und mit der Bohrung 15 im Armaturenkörper 1 kommuniziert. Koaxial hierzu mündet
an der gegenüberliegenden Seite in die Kammer 10 ein Kanal 9a, welcher mit dem Kanal
9 im Bodenteil 6 in Verbindung steht und Teil des Wasserweges zwischen der Steuerkartusche
7 und dem Auslaufrohr 5 ist. Schließlich mündet parallel zum Kanal 9a, etwas unterhalb
von diesem, ein weiterer Kanal 11a, der mit dem Ablaufkanal 11 im Bodenteil 6 und
so mit dem Auslaufrohr 5 in Verbindung steht. Die Kammer 10 wird durch eine Rollmembran
16, die an ihrem Umfang im Gehäuse 22 festgelegt ist, in zwei Kammern 10a und 10b
unterteilt. Normalerweise, solange also in dem Kanal 9a kein Unterdruck herrscht,
legt sich die Rollmembran 16 in ihrem mittleren Bereich gegen die Mündungsstelle des
Kanales 14a in die Kammer 10 an und verschließt so den Belüftungsweg. Die Mündungsöffnung
des KanaLs 9a in die Kammer 10 dagegen ist offen, so daß der Wasserdurchfluß von der
Steuerkartusche 7 zum Auslaufmundstück 3 frei ist.
[0014] Tritt nunmehr im Zulaufkanal 9a ein Unterdruck auf, so stülpt sich die Rollmembran
16 derart um, daß sie - wie strichpunktiert in Figur 2 angedeutet - von der Mündungsöffnung
des Kanales 14a abhebt und sich gegen die Mündungsöffnung des Kanales 9a anlegt.
Hierdurch wird der Luftweg aus dem Kanal 14a in die in Figur 2 linke Kammerhälfte
10a freigegeben. Von dort kann die Luft über eine Durchströmungsöffnung 20 im Randbereich
der Rollmembran 16 in die in Figur 2 rechte Hälfte 10b der Kammer 10 überströmen und
von dort in den Kanal 11a und die nachgeschalteten Strömungswege einfließen.
[0015] Die an der Mündungsstelle des Kanales 9a anliegende Rollmembran 16 versperrt dabei
gleichzeitig den Rückfluß von Wasser aus dem nachgeschalteten Wasserweg, so daß eine
Verschmutzung des Trinkwassers durch angesaugtes, verschmutztes Brauchwasser unmöglich
ist.
Rohrunterbrecher für sanitäre Anlagen, insbesondere zum Einbau in eine Sanitärarmatur,
mit
a) einem Gehäuse;
b) einer Kammer im Gehäuse, in welche einmünden:
ba) ein Zulaufkanal für Wasser;
bb) ein Ablaufkanal für Wasser;
bc) ein Belüftungsweg;
c) einem elastischen Schließglied in der Kammer, welches bei Unterdruck im Zulaufkanal
diesen verschließt und den Belüftungsweg öffnet,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) das elastische Schließglied als Rollmembran (16) ausgebildet ist, die
da) im Umfangsbereich festgehalten ist;
db) im mittleren Bereich ohne Unterdruck im Zulaufkanal (9a) an der Mündung des Belüftungswegs
(14a) in die Kammer (10) elastisch anliegt;
dc) sich beim Auftreten eines Unterdrucks im Zulaufkanal (9a) umstülpt und dann an
der Mündung des Zulaufkanals (9a) in die Kammer (10) anliegt;
de) im Rand bereich außerhalb des mittleren Bereiches eine Durchströmungsöffnung (20)
aufweist, durch welche Luft im Falle dc) vom Belüftungsweg (14a) zum Ablaufkanal
(11a) strömen kann.