[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Rückflußverhindererventil für einen
differenzdruckgesteuerten Rohrtrenner nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein derartiges Rückflußverhindererventil ist z.B. in der DE-PS 3 537 484 dargestellt
und beschrieben. Der Kegel des Rückflußverhindererventils wird sowohl ablaufseitig
als auch zulaufseitig jeweils durch eine Membran abgedichtet, wobei die zulaufseitig
angeordnete Membran eine Bohrung mit einem Durchmesser aufweist, der kleiner als der
kleinste Innendurchmesser des Ventilsitzes ist. Vorzugsweise ist die Bohrung der Membran
von der Kreisform abweichend oder exzentrisch zur Mitte des Sitzes angeordnet. Auf
diese Weise kann bis zur vollständigen Anlegung des Schließkörpers am Sitz noch eine
konstante Mindestmenge den Rückflußverhinderer durchfließen, wodurch ein instabiler
Betriebszustand eines das Rückflußverhindererventil aufweisenden Rohrtrenners bei
geringer Wasserentnahme verhindert wird.
[0003] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Rückflußverhindererventil
mit Lippendichtungsring in einem Rohrtrenner bei einer geringen Durchströmung einen
stabilen Betriebszustand zu erhalten.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den abhängigen
Ansprüchen entnehmbar.
[0005] Anhand von in den Figuren der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
sei im folgenden die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Rohrtrenner in Trennstellung;
Figur 2 den gleichen Rohrtrenner in Durchflußstellung;
Figur 3 einen in dem Rohrtrenner enthaltenen Rückfluüverhinderer in vergrößerter Darstellung;
Figur 4 den in Figur 3 verwendeten Lippendichtring in einer ersten Ausführungsform;
und
Figur 5 eine weitere Ausführungsform eines Lippendichtringes.
[0006] Gemäß Figur 1 besteht der Rohrtrenner im wesentlichen aus einem Gehäuse 10, einer
Kunststoff-Führungsbuchse 12 für einen Entlastungskolben 14, einem Ventilkolben 16,
der mit einem ersten Ventilsitz 18 zusammenwirkt, um den Durchfluß zwischen einem
Einlaß 20 und einem Auslaß 22 zu steuern, und der mit einem weiteren Ventilsitz 24
zusammenwirkt, um den Entnahmestrang gegen die Atmosphäre zu schließen. Eine Feder
26 greift über einen Federteller 28 an einer Ventilstange 30 an, um den Ventilkolben
16 und den Entlastungskolben 14 gemeinsam anzutreiben und in der in Figur 1 dargestellten
Trennstellung zu halten, wenn keine Wasserentnahme hinter dem Rohrtrenner erfolgt.
[0007] Ausgangsseitig ist ein Rückflußverhinderer 32 in dem Rohrtrennergehäuse 10 angeordnet,
mit dessen Ausgestaltung sich die vorliegende Erfindung befaßt.
[0008] Ein hydraulisches Steuerventil 34 umfaßt einen in einem Gehäuse 36 abgedichtet geführten
Steuerkolben 38, der durch die Kraft einer Feder 40 in der dargestellten Stellung
(Fig. 1) gehalten wird, in welcher die Oberseite des Entlastungskolbens 14 über Kanäle
42 und 44 mit der Atmosphäre verbunden ist. Zusätzlich zu der Feder 40 lastet der
Ausgangsdruck p
a auf dem Steuerkolben 38, wobei dieser über eine Leitung 46 dem Steuerventil 34 zugeführt
wird. Ferner wirkt der Eingangsdruck p
e auf die Unterseite des Steuerkolbens 38, wobei ein Kanal 48 eine entsprechende Verbindung
herstellt.
[0009] Ein Rohrtrenner, der in Figur 1 dargestellten Art befindet sich normalerweise immer
in der Trennstellung. Er geht nur bei Wasseranforderung in Durchflußstellung. Die
Oberseite des Ventilkolbens 16 und die Unterseite des Entlastungskolbens 14 werden
immer vom Eingangsdruck p
e beaufschlagt. Da beide Kolbenflächen gleich groß sind, heben sich ihre Kräfte auf.
Bei einem Differenzdruck Δp < 0,5 bar drückt die Kraft der Feder 40 den Steuerkolben
38 in eine Stellung gemäß Figur 1, wobei die Oberseite des Entlastungskolbens 14 über
die Kanäle 42 und 44 mit der Atmosphäre verbunden ist, wodurch die Kraft der Feder
26 über den Federteller 28 und die Ventilstange 30 den Ventilkolben 16 in Trennstellung
hält.
[0010] Bei Wasserentnahme in der nachgeschalteten Anlage steigt der Differenzdruck Δ p =
p
e - p
a am Rohrtrenner an. Dieser Differenzdruck wirkt auf den Steuerkolben 38 des Steuerventils
34 entgegen der Kraft der Feder 40. Wird der Differenzdruck p
e - p
a > 0,5 bar, so bewegt sich der Steuerkolben 38 entgegen der Feder 40 in eine Position,
in der über die Kanäle 48 und 42 eine Verbindung vom Eingangsdruck p
e zur Oberseite des Entlastungskolbens 14 hergestellt wird. Dadurch wird der Entlastungskolben
14 mit dem Eingangsdruck p
e belastet und zusammen mit dem Ventilkolben 16 aus der Trennstellung in die Durchflußstellung
gemäß Figur 2 verschoben, so daß der Rückflußverhinderer 32 mit dem Eingangsdruck
belastet wird und öffnet. Der sich einstellende Differenzdruck Δp = p
e - p
a wird nun weitgehend durch den Rückflußverhinderer 32 bestimmt.
[0011] Ist die abgenommene Wassermenge groß, so ergibt sich ein Differenzdruck, der den
Steuerkolben 38 entgegen der Kraft der Feder 40 in der zuvor beschriebenen Position
hält. Bei kleiner abgenommener Wassermenge wird sich jedoch nach dem öffnen des Rückflußverhinderers
32 der Differenzdruck Δp sehr schnell wieder verringern und der Rückflußverhinderer
dicht schließen, weil durch den relativ großen öffnungsspalt des Rückflußverhinderers
und die geringe Wasserentnahme im nachgeschalteten System sich der Ausgangsdruck p
a wieder erhöht. Die Feder 40 verschiebt nun den Steuerkolben 38 wieder in eine Position
gemäß Figur 1, so daß über die Kanäle 42 und 44 die Oberseite des Entlastungskolbens
14 drucklos wird und der Trennvorgang eingeleitet wird. Da weiterhin eine kleine Wasserentnahme
durch das nachgeschaltete System erfolgt, vergrößert sich nun der Differenzdruck Δp
wieder, und das Steuerventil schaltet wieder in Durchflußstellung. Diese Vorgänge
wiederholen sich periodisch, wobei diese Instabilität dadurch hervorgerufen wird,
daß der Rückflußverhinderer 32 beim öffnen einen zu großen Spalt freigibt.
[0012] Um dies zu verhindern, weist gemäß Figur 3 ein als Lippendichtring 50 ausgebildetes
Abdichtelement eine durch den Schließkörper 52 des Rückflußverhinderers 32 aufweitbare
Lippe 54 auf, an der ablaufseitig ein radial nach innen springender Wulst 56 angeformt
ist, der gemäß Figur 4 in regelmäßigen Abständen entlang des Umfangs mit Einschnitten
62 versehen ist. Zulaufseitig ist ein weiterer umlaufender Wulst 58 an dem Lippendichtring
50 angeformt, der sich an einem fest eingespannten Basisteil 60 des Lippendichtringes
50 befindet. In Figur 3 sind in der unteren Hälfte der Zeichnung die Verhältnisse
dargestellt, die sich bei geringem Durchfluß ergeben und in der oberen Hälfte der
Zeichnung sind die Verhältnisse dargestellt, die sich bei einem absoluten Dichtschließen
ergeben.
[0013] Gemäß Figur 5 weist eine Modifikation des Lippendichtringes 50 parallel zur Achse
des Rückflußverhinderers 32 in der aufweitbaren Lippe 54 V-förmige Einschnitte 64
auf, die sich in Abflußrichtung erweiteren. Hierdurch wird ebenfalls sichergestellt,
daß bei einer Bewegung des Schließkörpers 52 des Rückflußverhinderers 32 in die Schließstellung
zunächst eine gewisse Durchflußmenge aufrechterhalten wird, bevor ein absolutes Dichtschließen
erfolgt.
1. Rückflußverhindererventil für einen differenzdruckgesteuerter Rohrtrenner, das
einen gegen ein in einem Gehäuse eingespanntes elastisches Dichtelement verschiebbaren
Ventilkegel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement aus einem Lippendichtungsring (50) mit einer aufweitbaren Lippe
(54) besteht, die mit Einschnitten (62, 64) versehen ist.
2. Rückflußverhinderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufweitbare Lippe (54) einen nach innen springenden ersten Wulst (56) aufweist,
in dem die Einschnitte (62) angeordnet sind.
3. Rückflußverhinderer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lippendichtungsring (50) über einen Teil seiner axialen Ausdehnung aufweitbar
eingespannt ist.
4. Rückflußverhinderer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lippendichtungsring (50) axial beabstandet von dem ersten Wulst (56) einen
zweiten nach innen springenden Wulst (58) aufweist, der in radialer Richtung von außen
durch einen Einspannring hinterstellt ist.
5. Rückflußverhinderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (64) achsparallel in der aufweitbaren Lippe (54) des Lippendichtungsringes
(50) angeordnet sind.
6. Rückflußverhinderer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (64) V-förmig ausgebildet sind und sich in Durchlaßrichtung
erweitern.
7. Rückflußverhinderer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (64) als schmale parallele Schlitze ausgebildet sind.