[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizanlage zum Verbrennen von Brennstoff, wie Kohlestaub,
Kohle, Gas oder Öl.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung eine Heizanlage, bei der das sogenannte Pulsationsverfahren
angewandt wird. Diese Technik ist seit langem bekannt. Sie geht unter anderem zurück
auf das sogenannte Schmidt-Rohr und hat den Vorteil einer totalen (stöchiometrischen)
Verbrennung mit hoher Energieausbeute. Insbesondere ist die Pulsationsverbrennung
in einem langgestreckten Schmidt-Rohr geeignet für die Verbrennung von Kohlestaub
(F.H. Reynst, "Pulsating Combustion", Pergamon Press, New York, 1961).
[0003] Insbesondere bei der Verbrennung von Kohlestaub, aber auch von fester Kohle, entsteht
um die brennenden Teilchen herum eine Hülle von Verbrennungsprodukten, durch welche
der Sauerstoff dringen muß, um zur Oberfläche der brennenden Teilchen zu gelangen.
Die Verbrennungsgeschwindigkeit der Teilchen wird deshalb durch die Diffusionsrate
bestimmt, mit welche der Sauerstoff zu der Oberfläche der brennenden Teilchen gelangt.
[0004] Eine Möglichkeit, der Oberfläche der brennenden Teilchen schnell Sauerstoff zuzuführen,
bietet die sogenannte pulsierende Verbrennung. Dieses Phänomen ist seit langem bekannt
(siehe z.B. Zeitschrift "Journal of the Institute of Fuel", November 1968, S. 423-426;
Zeitschrift "Thermal Engineering", 16, 1961, S. 9-13, Aufsatz von V.S. Severyanin;
und Zeitschrift "Öl & Gasfeuerung", 3, 1979, S. 166-178).
[0005] Ein Problem bei Heizanlagen mit pulsierender Verbrennung besteht in der starken
Geräuschentwicklung. Zur Minderung der Geräuschentwicklung ist es im Stand der Technik
auch schon bekannt, die pulsierende Verbrennung in einem sogenannten Viertel-Wellenlängen-Rohr
(Quarter-Wave Tube) durchzuführen, siehe z.B. "Combustion Technology: Some modern
developments", Hrsg. H.B. Palmer und J.M. Beer, Academic Press, 1974, S. 138. Bei
einer pulsierenden Verbrennung in einem Viertel-Wellenlängen-Rohr reflektiert ein
vom Brennraum ausgehender Druckpuls an einem geschlossenen Ende des Rohres derart,
daß sich die reflektierte Welle mit der einlaufenden Welle überlagert und dabei eine
Schall-Abschwächung bewirkt.
[0006] Wenn sich die Technik der Pulsationsverbrennung trotz der bekannten Vorteile, wie
hohem Wirkungsgrad und geringer Umweltbelastung, nicht bei Heiz-Großanlagen durchgesetzt
hat, so liegt das unter anderem auch an der großen Geräuschentwicklung und den erforderlichen
hohen Schornsteinen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pulsations-Heizanlage der eingangs
beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß bei hohem Wirkungsgrad der Verbrennung
die Geräuschentwicklung und der Schadstoff-Ausstoß stark reduziert sind. Die erfindungsgemäße
Heizanlage soll kompakt leicht steuerbar und an unterschiedliche Betriebsparameter
einfach anpaßbar sein.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Rohr, zwischen dessen Enden
ein Druckgradient erzeugt wird und in dem ein Brennraum derart angeordnet ist, daß
sein Abstand vom stromauf gelegenen Rohrende zumindest annähernd gleich der Hälfte
seines Abstandes vom stromab gelegenen Rohrende ist, welches in einen Hohltopf mündet,
dessen Durchmesser größer ist als der des Rohres.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Heizanlage ist der Brennraum
im Rohr derart angeordnet, daß ein sogenanntes Viertel-Wellenlängen-System entsteht.
[0010] Zur optimalen Abstimmung der Heizanlage in Abhängigkeit von unterschiedlichen Betriebsbedingungen
ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die
Position des Brennraumes im Rohr einstellbar ist.
[0011] Der erfindungsgemäß stromab des Pulsationsrohres gelegene Hohltopf, in den das stromab
gelegene Rohrende mündet, dient als sogenannter "Dekoppler", d.h. der Hohltopf hat
eine schalldämpfende Wirkung. Hierzu hat der Hohltopf einen Durchmesser, der etwa
dem zwei- bis dreifachen des Durchmessers des Pulsationsrohres entspricht, während
die Länge des Hohltopfes etwa einem Drittel bis einem Fünftel, bevorzugt einem Viertel,
der Gesamtlänge des Pulsationsrohres entspricht.
[0012] Dem der Geräuschdämpfung dienenden Hohltopf ist im Strömungsweg der Verbrennungsgase
ein erster Wärmetauscher nachgeschaltet. Aus diesem ersten Wärmetauscher treten die
Verbrennungsgase in zumindest ein als solches bekanntes Zyklon, um Staub- und Rußteilchen
und dergleichen aus den Verbrennungsgasen zu entfernen.
[0013] Dem Zyklon (bzw. mehreren Zyklons) ist ein Gebläse nachgeschaltet, welches die Verbrennungsgase
in eine Sprudeleinrichtung überführt, welche als zweiter Wärmetauscher dient. Die
Sprudeleinrichtung entspricht bevorzugt der DE-PS 30 49 805.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Heizanlage ist das Pulsationsrohr
stromab des Brennraumes etwa U-förmig gekrümmt. Hierdurch entsteht eine kompakte Bauweise.
Zusammen mit dem am Rohrende angeordneten Hohltopf und dem ersten Wärmetauscher bildet
das Pulsationsrohr etwa die Form eines umgekehrten U. Die beiden Enden der Schenkel
des U sind auf einem Hohlkörper montiert, der mehrere Funktionen übernimmt. Stromab
des Strömungsweges ist im Hohlkörper das Zyklon angeordnet. Stromauf des Pulsationsrohres
bildet der Hohlkörper einen Hohlraum, in den das Pulsationsrohr mündet. Dieser Hohlraum
hat ebenfalls eine geräuschdämpfende Wirkung.
[0015] Soll mit der erfindungsgemäßen Heizanlage feste Kohle verbrannt werden, so dient
ein Rost zur Eingrenzung des Brennraumes, wobei die Stellung des Rostes im Rohr entsprechend
den Betriebsparametern der Verbrennung einstellbar ist.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird im Brennraum ein Überdruck
an sauerstoffhaltigem Gas mittels eines Gebläses erzeugt. Der erzeugte Überdruck
liegt im Bereich von 1 bis 20 atü, bevorzugt bei etwa 8 atü.
[0017] Das erfindungsgemäße Pulsationsverfahren in einem Viertel-Wellenlängen-Rohr ermöglicht
eine stöchiometrische Verbrennung bei niedrigen Temperaturen. Hierdurch wird die Bildung
von Schadstoffen, insbesondere Stickoxiden, reduziert. Für eine weitere Reduzierung
der Schadstoffe, kann der Kohle- bzw. dem Kohlestaub Kalzium beigemischt werden.
Hierdurch werden weitere Stick- und Schwefeloxide gebunden.
[0018] In einer Variante der erfindungsgemäßen Heizanlage ist zur örtlichen Festlegung
des Brennraumes statt eines Rostes ein sogenanntes Fluid-Bett vorgesehen. Hierzu
sind an der Stelle des Rohres, an welcher der Brennraum liegen soll, Einlaßdüsen für
ein Fluid, wie Luft, vorgesehen, die das Fluid unter so hohem Druck einführen, daß
die zu verbrennenden Teile, wie Kohle und Kohlestaub, etwa stationär schweben.
[0019] Es versteht sich, daß bei Verbrennung von Gas oder Öl kein Rost benötigt wird, sondern
der Brennstoff an der gewünschten Stelle des Brennraumes mit Düsen eingeleitet wird.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Heizanlage ist oberhalb des
Rostes ein Sauerstoffsensor angeordnet und entsprechend der vom Sensor angezeigten
Sauerstoffkonzentration wird das Gebläse gesteuert.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Pulsations-Heizanlage,
Fig. 2 Einzelheiten einer als Wärmetauscher dienenden Sprudeleinrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Rost, und
Fig. 4 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Pulsationsheizanlage zur Entfernung
von Schadstoffen.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Pulsations-Heizanlage im Vertikalschnitt. Eine Test-Anlage ist
insgesamt ca. 3 m hoch. Hieraus ergeben sich auch die Abmessungen der übrigen Teile.
[0023] Ein Rohr 10 dient als Pulsationsrohr, d.h. in dem Rohr 10 findet eine pulsierende
Verbrennung statt. Der Brennstoff wird über einen Einlauf 12 in das Rohr 10 eingeführt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird fester Brennstoff verbrannt. Die Anlage
kann aber auch auf andere Brennstoffe, wie Öl und Gas, umgestellt werden.
[0024] Der Einlauf 12 wird mittels einer vertikal verstellbaren Klappe 13 geöffnet bzw.
geschlossen. Die Klappe 13 ist mittels eines Spindelmotors 15 vertikal verschiebbar.
[0025] Ein Gebläse 14 ist zwischen der Klappe 13 und einer weiteren Klappe 17 angeordnet
und erzeugt so eine Druckschleuse, so daß der links der Klappe 13 im Rohr 10 ein hoher
Überdruck aufrecht erhalten werden kann.
[0026] Im Rohr 10 wird ein Brennraum 16 durch ein Rost 18 definiert. Der Rost 18 ist in
Fig. 3 näher dargestellt.
[0027] Falls Kohlenstaub verbrannt werden soll, ist am Ort 18c eine Kohlenstaubdüse mit
einem geeigneten Trägergas vorgesehen.
[0028] Wenn statt eines festen Brennstoffes Öl oder Gas verbrannt wird, wird der Brennraum
16 nicht durch einen Rost definiert, sondern durch eine Gasdüse 18a bzw. eine Öldüse
18b, deren Position in Fig. 1 ebenfalls angegeben ist. Es können auch mehrere Düsen
vorgesehen sein. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel mit einem Rost beschrieben,
welches sich auf die Verbrennung von Kohle bezieht.
[0029] Der Rost 18 ist gemäß Fig. 1 mittels einer Stange 20 und einer Höhen-Verstelleinrichtung
22 in seiner Höhe verstellbar, so daß die Stellung des Rostes 18 bzw. des Brennraumes
16 im Rohr 10 in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen der Verbrennung einstellbar
ist.
[0030] Falls statt der Kohle Öl oder Gas verbrannt werden soll (Gasdüse 18a, Öldüse 18b),
so können in der Wandung des Rohres entsprechende Düsen in unterschiedlichen Höhen
angeordnet werden, so daß der Gas- bzw. Ölstrom in unterschiedlichen Höhen wahlweise
in das Rohr eingeleitet werden kann. Gerade nicht betriebene Düsen (nicht gezeigt)
werden geschlossen.
[0031] Das Rohr 10 weist einen gekrümmten Abschnitt 24 auf. Der gekrümmte Abschnitt 24
macht etwa ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtlänge des Rohres 10 aus. Im Zenit
des gekrümmten Abschnittes 24 des Rohres 10 ist ein Sicherheitsventil 26 angeordnet.
[0032] Oberhalb des Brennraumes 16 ist ein Sauerstoffsensor 25 angeordnet, mit dem die
Gaszufuhr für die Verbrennung im Brennraum 16 gesteuert wird, damit eine vollständige
stöchiometrische Verbrennung stattfindet. Die Gaszufuhr wird weiter unten beschrieben.
[0033] Die Stellung des Rostes 18 bzw. des unmittelbar über diesem gelegenen Brennraumes
16, also des Raumes, in dem die Flamme pulsiert, in bezug auf das stromauf gelegene
Rohrende 28 bzw. das stromab gelegene Rohrende 30 des Pulsationsrohres 10 ist derart
einstellbar, daß der Abstand des Rostes 18 vom stromauf gelegenen Rohrende 28 zwischen
dem 0,4- bis 0,6-fachen des Abstandes des Rostes vom stromab gelegenen Rohrende 30
beträgt. Dies ist durch die gestrichelten Linien in Fig. 1 angedeutet.
[0034] Das stromauf gelegene Rohrende 28 ist wahlweise mit einem sogenannten "Flapper"-Ventil
(Schmetterlingsventil) versehen oder offen.
[0035] Das Rohr 10 eines Test-Ausführungsbeispiels hat einen Innendurchmesser von ca. 140
mm. Der Krümmungsradius der Mittellinie M des Rohres im gekrümmten Abschnitt 24 beträgt
etwa 350 mm.
[0036] Das stromab gelegene Rohrende 30 des Pulsationsrohres 10 mündet in einen Hohltopf
32, dessen Durchmesser ca. 500 mm beträgt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist am stromab gelegenen Rohrende 30 ein sogenanntes Flapper-Ventil vorgesehen, also
ein Einwegventil, welches in Strömungsrichtung öffnet und umgekehrt fließt. Die Verbrennungsgase
durchströmen den Hohltopf 32 in Fig. 1 von oben nach unten und legen dabei einen Weg
von ca. 450 mm zurück. Der Hohltopf 32 ist in seinem Bodenabschnitt trichterförmig
ausgestaltet und mündet in einen ersten Wärmetauscher 34, in dem die in den Verbrennungsgasen
steckende Energie an zirkulierendes Wasser abgegeben wird.
[0037] Das gesamte Rohr 10, die Wandungen des Hohltopfes 32 und der Wärmetauscher 34 werden
von einen im einzelnen nicht darge stellten Kühlwasserkreislauf durchströmt. Das
Rohr 10 und der Hohltopf 32 sind also hohlwandig ausgebildet. In Fig. 1 sind die Anschlußleitungen
für den Wasserkreislauf (bzw. die Wasserkreisläufe) mit dem Bezugszeichen 36 versehen.
Über den Kühlwasserkreislauf wird Verbrennungswärme gewonnen.
[0038] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, bildet das Rohr 10 zusammen mit dem Hohltopf 32 und
dem ersten Wärmetauscher 34 insgesamt die Form eines auf dem Kopf stehenden U, wobei
der Hohltopf 32 eine Verdickung darstellt. Diese U-förmige Einheit steht auf einem
Hohlkörper 38, der im wesentlichen kastenförmig ist.
[0039] Das stromauf gelegene Ende 28 des Rohres 10 mündet in einen Hohlraum 39, der ebenfalls
schalldämpfend wirkt.
[0040] In dem Hohlraum 39 ist ein Gebläse 40 angeordnet, welches Luft von außen ansaugt
und mit hohem Druck in das Rohrende 28 drückt. Das Gebläse erzeugt einen Überdruck
gegenüber der äusseren Atmosphäre am Rohrende 28 zwischen 0,5 und 40 atü, vorzugsweise
5 bis 12 atü, insbesondere 8 atü. Der Überdruck hängt von den Betriebsparametern und
vom Brennstoff ab. Am Eingang des stromauf gelegenen Rohrendes 28 ist ein sogenanntes
Flapper-Ventil angeordnet, d.h. ein Schmetterlingsventil, das in Richtung auf das
Rohrinnere öffnet und in umgekehrter Richtung fließt.
[0041] Der Hohlraum 39 ist mittels einer Trennwand 42 vom übrigen Hohlkörper 38 abgetrennt.
Auf eine Schrägwand 41 fallende Schlacke rutscht in eine Schlacken-Rutsche 44.
[0042] Auf der anderen Seite der Trennwand 42 mündet der erste Wärmetauscher 34 in einen
Kanal 45, der zu zwei Zyklons 46 führt. In den Zyklons 46 wird das Verbrennungsgas
in bekannter Weise in eine Drehbewegung versetzt, so daß mittels Zentrifugalkräften
Partikel, Staub und Ruß oder dergleichen abgetrennt wird. Die Partikel fallen unten
aus dem Zyklon heraus auf einen Partikelfänger 48.
[0043] Die Verbrennungsgase werden mittels eines Gebläses 50 zu einer Ausgangsleitung 52
geführt, welche die im Wärmetauscher 34 noch nicht vollständig abgekühlten Verbrennungsgase
zu einem weiteren Wärmetauscher überführt, der im wesentlichen der DE-PS 30 49 805
entspricht und in Fig. 2 dargestellt ist.
[0044] Der zweite Wärmetauscher ist gemäß Fig. 2 eine Sprudeleinrichtung 60. Bei 62 treten
die Verbrennungsgase in ein Rohr 64, das in einem Wasserbad 66 angeordnet ist. Durch
Vertikal-Rohre 68 strömen die heißen Verbrennungsgase in eine Kuppel 70, die in Fig.
2 in Explosionsdarstellung gezeigt ist. Im Betriebszustand ist die Kuppel 70 in das
Wasserbad 66 derart abgesenkt, daß die Seitenwände 72 der Kuppel in das Wasser eintauchen.
In den Seitenwänden 72 der Kuppel 70 sind nach unten im Querschnitt grösser werdende
Schlitze 74 vorgesehen, durch welche die Verbrennungsgase das Wasser durchsprudeln.
Wie in der DE 30 49 805 ausgeführt ist, bewirkt die Anordnung der Schlitze 74 eine
Dämpfung möglicher Pulsationserscheinungen im Verbrennungsgas.
[0045] Die Verbrennungsgase treten bei 76 aus der Sprudeleinrichtung 60 aus. In der Kuppel
70 ist noch ein weiterer Wärmetauscher 78 in an sich bekannter Weise vorgesehen.
[0046] Die nun fast vollständig abgekühlten Verbrennungsgase enthalten relativ wenig Schadstoffe
und benötigen einen relativ kurzen Schornstein.
[0047] Fig. 3 zeigt Einzelheiten eines Rostes 18 zur Verbrennung von insbesondere fester
Kohle. Der Rost 18 besteht aus einer etwa kreisförmigen Platte, die konzentrische,
jeweils etwa viertelkreisförmige Ausnehmungen 80 aufweist. Vier Vorsprünge 82 stehen
radial vor und zentrieren den Rost 18 unter Abstand in bezug auf die Innenwand des
Rohres 10.
[0048] Fig. 4 zeigt schematisch eine Anordnung, die der Vorrichtung gemäß Fig. 1 nachgeschaltet
werden kann. Die Vorrichtung gemäß Fig. 4 ist in einem Gehäuse 100 angeordnet und
dient dazu, die Verbrennungsgase weiter zu reinigen und zugleich mit ihnen einen Nutzstoff
herzustellen, nämlich Amnoniumsulfatsalpeter.
[0049] Das Gehäuse 100 gemäß Fig. 4 weist einen Eingang 102 auf, in den die Verbrennungsgase
einströmen. Der Eingang 102 kann insbesondere direkt an die Ausgangsleitung 52 gemäß
Fig. 1 angeschlossen werden.
[0050] Durch den Einlaß 102 strömen die Gase in einen Raum 104, in den ein Rohr 106 ragt,
das mit Löchern 109 versehen ist. Wasser tritt bei 107 in das Rohr 106 und wird in
den Raum 104 gesprüht. Das sprühende Wasser reinigt die Gase, die den Raum 104 in
Richtung des Pfeiles 114 passieren. Eine Wand 112 trennt den Raum 104 vom Rest der
Vorrichtung im Gehäuse 100 ab. Am Boden des Raumes 104 ist Wasser 108 gesammelt, das
bis zum Eingang eines Überlaufrohres 110 reicht.
[0051] In Richtung des Pfeiles 114 treten die so durch sprühende Wasser gereinigten Gase
in eine Sprudeleinrichtung 60′, die der oben beschriebenen Sprudeleinrichtung 60 entspricht
(DE-PS 30 49 805). Durch die Schlitze 74 tritt das Gas in das Wasser 116 ein, dessen
Pegel durch ein Überlaufrohr 124 bestimmt ist.
[0052] Bei 118 tritt Wasser in eine Kühlschlange 120 und bei 122 tritt das in der Sprudeleinrichtung
60′ erhitzte Wasser aus der Kühl-Schlange aus.
[0053] Während im Raum 104 das einströmende Gas noch einen relativ hohen Druck von etwa
0,5 bis 8 bar aufweist, ist es im Raum 121 weitestgehend entspannt.
[0054] In den Raum 121 ragt ein Rohr 128, das mit feinen Löchern versehen ist. Bei 126
tritt Ammoniaklösung in das Rohr 128 ein, welche durch die feinen Löcher in den Raum
121 gesprüht wird und so mit den gereinigten und abgekühlten Verbrennungsgasen in
Kontakt kommt.
[0055] Bei 131 treten die Verbrennungsgase sowie Reaktionsprodukte (siehe weiter unten)
in einen nachfolgenden Raum 132, über dessen Boden ebenfalls Wasser 134 steht.
[0056] In den Raum 132 ragt ein Rohr 138, das ebenfalls fein verteilte Öffnungen aufweist
und in welches bei 136 ein Oxidationsmittel, insbesondere Ozon, sowie Ammoniak eintritt,
welches im Raum 132 versprüht wird.
[0057] Die Gase und Reaktionsprodukte (siehe weiter unten) strömen weiter in Richtung der
Pfeile 142 um Barrieren 140, 140′, 140˝, 140‴ eines Endkondensors zu einem Ausgang
144 des Gehäuses 100, der zu einem Schornstein führt.
[0058] Der Pegel des Wassers 134 wird durch ein Überlaufrohr 146 definiert.
[0059] Die mit der beschriebenen Vorrichtung gemäß Fig. 4 erzielten chemischen Reaktionen
sind wie folgt. Durch das Rohr 128 wird Ammoniak-Lösung mit den Verbrennungsgasen
in Kontakt gebracht. In Anwesenheit von Wasser reagiert Ammoniak mit Schwefeldioxid
(Bestandteil des Verbrennungsgases) zu Ammoniumsulfit (NH₄)₂SO₃. Das mittels des Rohres
138 eingeführte Ozon (oder ein anderes Oxidationsmittel) reagiert mit dem Ammoniumsulfit
zu Ammoniumsulfat (NH₄)₂SO₄.
[0060] Andererseits reagieren die im Verbrennungsgas enthaltenen Stickoxide NO
x mit dem Ammoniak zu Ammoniumnitrit. Ammoniumnitrit reagiert mit Ozon zu Ammoniumnitrat.
[0061] Das oben beschriebene Ammoniumsulfat und das Ammoniumnitrat bilden Ammoniumsulfatsalpeter,
welches aus der Vorrichtung gewonnen werden kann und für Düngezwecke genutzt werden
kann.
1. Heizanlage zum Verbrennen von Brennstoff, wie Kohlestaub, Kohle, Gas oder Ö1,
gekennzeichnet durch
ein Rohr (10), zwischen dessen Enden (28, 30) ein Druckgradient erzeugt wird und in
dem ein Brennraum (16) derart angeordnet ist, daß sein Abstand vom stromauf gelegenen
Rohrende (28) zumindest annähernd gleich der Hälfte seines Abstandes vom stromab
gelegenen Rohrende (30) ist, welches in einen Hohltopf (32) mündet, dessen Durchmesser
größer ist als der des Rohres.
2. Heizanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Hohltopf (32) ein erster Wärmetauscher (34) nachgeschaltet ist.
3. Heizanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (10) ein sogenanntes Viertel-Wellenlängen-Rohr ist.
4. Heizanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckgradient permanent in dem Rohr (10) mittels eines außerhalb des stromauf
gelegenen Rohrendes (28) angeordneten Gebläses (40) erzeugt wird, das einen Überdruck
an diesem Rohrende von 0,5 bis 40 bar bewirkt.
5. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Position des Brennraumes (16) im Rohr (10) einstellbar ist.
6. Heizanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß stromab des ersten Wärmetauschers (34), welcher dem Hohltopf (32) nachgeschaltet
ist, eine Sprudeleinrichtung (60) als zweiter Wärmetauscher nachgeschaltet ist.
7. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (10) stromab des Brennraumes etwa U-förmig gekrümmt ist, wobei das gekrümmte
Rohrstück (24) etwa so lang ist wie die Hälfte bis ein Drittel der Gesamtlänge des
Rohres.
8. Heizanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (10) und der Hohltopf (32) sowie der erste Wärmetauscher (34) insgesamt
etwa die Form eines umgekehrten U aufweisen und mit den beiden Schenkelenden auf einem
Hohlkörper (38) befestigt sind.
9. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennraum (16) durch einen Rost (18) bestimmt wird, dessen Stellung im Rohr
(10) einstellbar ist.
10. Heizanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennraum (16) als Fluidbett ausgebildet ist.
11. Heizanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Gebläses (40) Sauerstoff in den Brennraum (16) eingeführt wird.
12. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Brennraumes (16) ein Sauerstoffsensor angeordnet ist und daß entsprechend
der mit diesem gemessenen Sauerstoffkonzentration das Gebläse (40) gesteuert wird.
13. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Brennraumes (16) vom stromauf gelegenen Rohrende (28) etwa 40
bis 60 % des Abstandes vom stromab gelegenen Rohrende (30) beträgt.
14. Heizanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Gebläses (40) ein Druckgradient von 1 bis 20 bar, vorzugsweise 8 bar,
eingestellt wird.
15. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am stromauf und/oder am stromab gelegenen Rohrende (28 bzw. 30) ein sogenanntes
Flapperventil angeordnet ist.
16. Heizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß stromab des Rohres (10) und des Brennraumes (16) und gegebenenfalls stromab der
Sprudeleinrichtung (60) eine Einrichtung (128) vorgesehen ist zum Eingeben von Ammoniaklösung,
welche mit den Verbrennungsgasen in Berührung kommt, sowie eine Einrichtung (138)
zum Eingeben eines Oxidationsmittels und von Ammoniak.