[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ringförmigen Potentiometerwiderstandes
mit einer Wicklung, die einen vorgewählten elektrischen Widerstand besitzt.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Bei einer Potentiometerwicklung nach der FR-A-922 860 ergibt sich eine zylindrische
oder torische Kontaktfläche. Um mit einer solchen Potentiometerwicklung einen einwandfreien
Kontakt zwischen Potentiometerwicklung und Schleifer auch bei schnellen Bewegungen
des Schleifers zu gewährleisten, sind aufwendige Schleiferkonstruktionen (z.B. nach
Art der DE-A-34 13 741 erforderlich. Hierdurch werden die Potentiometer verteuert.
[0003] Durch die GB-A-567 129 ist ein Verfahren zur Herstellung von Dehnungsmeßstreifen
bekannt. Dehnungsmeßstreifen enthalten einen Draht, der auf einen Träger aus Papier
aufgebracht ist und der durch einen Spezialkleberfest auf die Oberfläche eines Teils
aufgeklebt wird, dessen Dehnung gemessen werden soll. Bei einer Dehnung des untersuchten
Teils wird auch der Draht mit gedehnt und ändert seinen elektrischen Widerstand. Diese
Widerstandsänderung wird üblicherweise mittels einer Brückenschaltung in ein elektrisches
Signal umgesetzt. Um die bei einer vorgegebenen Dehnung und einer vorgegebenen Länge
erzielbare Widerstandsänderung möglichst groß zu machen, ist der Draht bei solchen
Dehnungsmeßstreifen zickzackförmig gelegt. Die GB-A-567 129 betrifft nun ein Verfahren
zur möglichst wirtschaftlichen Herstellung solcher Dehnungsmeßstreifen. Zu diesem
Zweck wird der Draht in einer Lage schraubenförmig auf eine zylindrische Papierrolle
gewickelt und dann zusammen mit der Papierrolle plattgedrückt.
[0004] Es handelt sich dabei nicht um ein Potentiometer, nicht um einen massiven Träger
und nicht um das Probelm, bei einem Potentiometer eine plane Lauffläche für den Schleifer
zu erhalten.
[0005] Durch die US-A-1 767 716 ist es bekannt, zur Herstellung eines flachen, geraden Widerstandes
einen rohrförmigen, geraden Kern vorzusehen, auf welchen eine elektrische Drahtwicklung
aufgebracht wird. Dieser Kern mit der Drahtwicklung wird zwischen zwei planen Platten
flachgedrückt. Der so erhaltene flache, gerade Widerstand wird dann zur Erzeugung
eines Ringpotentiometers zylindrisch gebogen.
[0006] Die DE-A-1 816 517 und die inhaltsgleiche GB-A-1 256 527 zeigen ein Verfahren und
eine Anordnung zur Erzeugung von geraden Widerständen von ovalem Profil. Eine Wicklung
wird eng auf einen geraden, massiven Kern gewickelt. Dieser Kern wird dann zwischen
einem Walzenpaar verformt. Die Ganghöhe der Wicklung wird dabei entsprechend der Verformung
verändert. Die Windungen der Wicklung werden teilweise in den Kern eingedrückt. Der
Querschnitt und die Werte der Wicklung bleiben dabei aber im wesentlichen unverändert.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Potentiometerwicklung mit geringem
Aufwand so herzustellen, daß eine Kontaktfläche entsteht, welche auch mit einem Schleifer
von weniger aufwendiger Konstruktion, z.B. einem Besenschleifer, stets eine sichere
Kontaktgabe gewährleistet.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Verfahrensschritte:
(a) Herstellung eines massiven, ringförmigen Kerns,
(b) Wickeln einer Drahtwicklung auf diesen Kern, wobei der elektrische Widerstand
dieser Drahtwicklung kleiner als der besagte vorgewählte Widerstand ist,
(c) anschließendes Verformen des massiven Kerns mit der darauf aufgebrachten Wicklung
durch Zusammendrücken zwischen ebenen, parallelen Flächen zur Erzeugung gegenüberliegender
flacher Kontaktflächen, von denen eine als Kontaktfläche für einen Schleifer bestimmt
ist, derart, daß der Draht der Drahtwicklung in einem solchen Maße gestreckt wird,
daß die Drahtwicklung den besagten vorgewählten elektrischen Widerstand annimmt.
[0009] Es wird dadurch eine plane Kontaktfläche erhalten, an welcher ein Besenschleifer,
also ein Schleifer mit mehreren, dicht nebeneinander angeordneten und miteinander
verbundenen Kontaktfingern, über seine ganze Breite hinweg anliegen kann. Dadurch
wird ein sicherer Kontakt gewährleistet, da stets wenigstens einige der Kontaktfinger
des Besenschleifers mit dem Potentiometerwiderstand sicher Kontakt geben. Die Wicklung
läßt sich leicht gleichmäßig auf den Kern mit kreisrundem Querschnitt aufbringen.
Durch die Verformung erfolgt zwar eine Dehnung des Drahtes. Der Widerstand der Potentiometerwicklung
wird höher. Das ist aber vorherberechenbar. Es hat sich gezeigt, daß diese Verformung
im übrigen die Funktion der Potentiometerwicklung nicht beeinträchtigt.
[0010] Das Verfahren ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert.
[0011] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 zeigt schematisch-perspektivisch eine in üblicher Weise auf einen torischen
Kern mit kreisrundem Querschnitt gewickelte Potentiometerwicklung.
Fig. 2 veranschaulicht schematisch-perspektivisch den Verformungsvorgang.
Fig. 3 zeigt schematisch-perspektivisch die verformte Potentiometerwicklung.
Fig. 4 ist eine auseinandergezogen-perspektivische Darstellung eines Potentiometers
mit einer gemäß Fig. 1 bis 3 hergestellten Potentiometerwicklung.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0012] In Fig. 1 ist mit 10 ein aufgeschnitten-torischer, massiver Kern bezeichnet, der
kreisrunden Querschnitt besitzt. Auf diesen Kern 10 wird in üblicher und daher hier
nicht dargestellter Weise eine Wicklung 12 gewickelt.
[0013] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird der bewickelte Kern 10 mit der Wicklung 12 anschließend
durch Druck zwischen ebenen Flächen 14 und 16 verformt. Das ist durch den Pfeil 18
angedeutet.
[0014] Es ergibt sich dann ein Potentiometerwiderstand 32 wie er in Fig.3 dargestellt ist:
Der Querschnitt des Kernes 10 ist so verformt, daß er zwei parallele, gerade Seiten
20 und 22 aufweist, welche durch einige Bögen 24 und 26 verbunden sind. Entsprechend
ist die Wicklung 12 verformt. Die Wicklung 12 bildet so eine ringförmige, im wesentlichen
plane Kontaktfläche 28, die in Fig. 3 durch die gestrichelten Linien angedeutet ist.
Auf dieser Kontaktfläche kann ein üblicher Besenschleifer 30, wie in Fig. 3 angedeutet,
auf seiner ganzen Breite anliegen. Dadurch ist auch bei einem solchen Schleifer stets
eine sichere Kontaktgabe gewährleistet.
[0015] Fig. 4 ist eine auseinandergezogen-perspektivisch Darstellung eines Potentiometers,
das mit einem Potentiometerwiderstand 32 nach Fig. 3 aufgebaut ist.
[0016] Eine Widerstandsfassung 34 aus isolierendem Kunststoff weist einen zentralen Durchbruch
36 und zwei konzentrische Ringnuten 38 und 40 auf. In der äußeren Ringnut 38 sitzt
der Potentiometerwiderstand 32 von Fig. 3 mit der planen Kontaktfläche 28. In der
inneren Ringnut 40 sitzt ein vergoldeter Schleifring 42.
[0017] Ein Schleiferträger 44 ist mit einem Nabenteil 46 drehbar in einer Ringnut 46 gelagert,
die den zentralen Durchbruch umgibt. Der Schleiferträger 44 ist ein Kunststoffteil
von kreisförmiger Grundform mit drei etwa um 90° gegeneinander winkelversetzten Ausschnitten
48, 50, 52 am Rand. Am Rande eines der Ausschnitte, nämlich des Ausschnitts 52 sind
zwei Besenschleifer 30 (Fig. 3) und 54 angebracht, die elektrisch miteinander verbunden
sind. Besenschleifer sind, wie in Fig. 3 angedeutet, Schleifer, die in mehreren nebeneinanderliegenden,
elektrisch miteinander verbundenen Fingern enden. Diese Finger liegen auf dem Potentiometerwiderstand
32 oder dem Schleifring 42 auf. Durch diese Ausbildung ist gewährleistet, daß stets
wenigstens ein Finger mit dem Potentiometerwiderstand 32 bzw. dem Schleifring 42 Kontakt
gibt. Der Besenschleifer 30 liegt bei zusammengebautem Potentiometer an der planen
Kontaktfläche 28 des Potentiometerwiderstands 32 an. Der Besenschleifer 54 liegt an
einer ebenfalls planen Kontaktfläche des vergoldeten Schleifringes 54 an.
[0018] Mit 56, 58 und 60 sind die elektrischen Anschlüsse des Potentiometers bezeichnet.