[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer vorgewählten Kehrspiegelbreite
eines um eine Achse drehbaren Walzenbesens gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 und 2.
[0002] Für die Reinigung von Oberflächen, wie Straßen oder Rollfeldern von Flugplätzen,
werden bekanntlich Fahrzeuge mit drehbaren Walzenbesen eingesetzt. Wichtig für ein
optimales Reinigungsergebnis ist dabei unter anderem der richtige Kehrspiegel bzw.
die richtige Kehrspiegelbreite, also die Kontaktfläche zwischen dem drehbaren Walzenbesen
und der zu reinigenden Oberfläche.
[0003] Bei einem zu geringen Kehrspiegel ist das Reinigungsergebnis unbefriedigend, während
bei einem zu großen Kehrspiegel ein übermäßiger Verschleiß des Walzenbesens eintritt.
Außerdem führen bei der Reinigung von Straßen oder Rollfeldern Rückstände des Walzenbesens
aufgrund des erhöhten Verschleisses zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko.
[0004] Die Möglichkeit einer einmaligen manuellen Einstellung zu Beginn der Reinigungsarbeiten
ist unzureichend, da durch den stetig eintretenden Verschleiß der Durchmesser des
Walzenbesens abnimmt und sich dadurch der Kehrspiegel verringert. Auch eine in größeren
Abständen vorgenommene Nacheinstellung bietet nur eine bedingt brauchbare Lösung,
da sich die Reinigungseigenschaften durch Verringerung des Kehrspiegels zwischen
zwei Einstellungen ständig verschlechtern und außerdem zur neuen Einstellung die
Reinigungsarbeiten gegebenenfalls unterbrochen werden müssen.
[0005] Durch die DE-OS 37 40 215 ist eine Vorrichtung bekannt, bei welcher der Walzendurchmesser
des Walzenbesens ermittelt wird, und bei welcher in Abhängigkeit des abnehmenden Durchmessers
der Abstand der Achse des Walzenbesens von der zu reinigenden Oberfläche automatisch
verändert wird. Dadurch läßt sich der Kehrspiegel jedoch nur in gewissen Grenzen
in etwa konstant einhalten.
[0006] Bei dieser bekannten Vorrichtung nach der DE-OS 37 40 215 sind Sensorstifte eines
Sensors an einem Schwenkarm befestigt, wobei die Sensorstifte im Betrieb in Kontakt
mit der Mantelfläche des Walzenbesens kommen. Dabei erzeugen sie kontinuierlich Impulse,
die in die Betätigungsvorrichtung eingespeist werden. Ist der Walzenbesen durch Verschleiß
um ein bestimmtes Maß im Durchmesser kleiner geworden, so werden die Impulse unterbrochen.
Sowohl der Walzenbesen als auch der Schwenkarm des Sensors müssen neu justiert werden,
worauf in einer weiteren Phase wiederum Impulse erfaßt werden, bis durch den Verschleiß
eine erneute Neueinstellung erforderlich wird.
[0007] Die bekannte Vorrichtung ist ungenau, weil der Durchmesser des Walzenbesens nicht
exakt ermittelt wird, son dern nur ein bestimmter Durchmesserbereich entsprechend
einem zulässigen Verschleißmaß überwacht wird.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung einer vorgewählten
Kehrspiegelbreite zu schaffen, welches eine wesentlich genauere Ermittlung des Walzendurchmessers
des Walzenbesens sowie eine wesentlich genauere Einstellung einer gewünschten Kehrspiegelbreite
ermöglicht, um ein optimales Reinigungsergebnis bei geringem Verschleiß zu erzielen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und alternativ durch
die Merkmale des Patentanspruchs 2 gelöst.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also gemäß der ersten Alternative der Verfahrweg
gemessen, der zwischen einer Ausgangslage des Tastkörpers und einer Lage zurückgelegt
wird, in der der Tastkörper in Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens gerät.
Der Kontakt mit dem drehenden Walzenbesen bewirkt, daß die Borsten des Walzenbesens
auf dem Tastkörper entlanggleiten und ihn dabei in Schwingungen versetzen, die mittels
eines Beschleu nigungsaufnehmers eindeutig erfaßt werden können. Dabei tritt ein
so scharfer Übergang zwischen der Nichterregung des Tastkörpers und der Erregung
durch die entlanggleitenden Borsten ein, daß eine exakte Messung des Verfahrweges
möglich ist.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Walzendurchmesser wenigstens
an zwei unterschiedlichen Meßorten der Mantelfläche des Walzenbesens ermittelt wird.
[0012] Dadurch kann unterschiedlicher Verschleiß erkannt und z.B. durch unterschiedliche
Änderung des Abstandes zwischen der Achse und der zu reinigenden Oberfläche ausgeglichen
werden. Der Kehrspiegel und demzufolge das Reinigungsergebnis lassen sich auf diese
Weise über die gesamte Länge des Walzenbesens konstant halten.
[0013] Vorzugsweise wird der Tastkörper nur in vorgegebenen zeitlichen Abständen an die
Mantelfläche angelegt.
[0014] Diese Maßnahme trägt zu einer Verschleißminderung des Tastkörpers bei, so daß eine
außerordentlich hohe Lebensdauer erzielt wird und Neueinstellungen der Sensorein
richtung nur in großen Wartungsintervallen vorgenommen werden müssen. Da die Meßzeiten
aufgrund der eindeutigen Anzeige eines Kontaktes mit der Mantelfläche des Walzenbesens
sehr gering gehalten werden können, lassen sich die mit dieser Maßnahme erzielten
vorteilhaften Eigenschaften auch dann aufrechterhalten, wenn die einzelnen Messungen
aufgrund eines stärkeren Besenverschleisses in verhältnismäßig kurzen zeitlichen Abständen
vorgenommen werden, um eine der Aufgabenstellung angepaßte Nachstellung des Walzenbesens
und damit des Kehrspiegels zu ermöglichen.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es, den Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens durch
Körperschall zu ermitteln.
[0016] Hierdurch lassen sich durch Verwendung konventionaller Bauelemente die Kosten für
die Herstellung der entsprechenden Vorrichtung sowie die Wartungskosten gering halten
und eine hohe Funktionssicherheit erzielen.
[0017] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Drehzahl des Walzenbesens in
Abhängigkeit des Walzendurchmessers zur Erzielung einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit
gesteuert wird.
[0018] Diese Maßnahme trägt zu einer weiteren Verbesserung der Reinigungswirkung bei, wobei
die bereits vorhandenen Einrichtungen zur Ermittlung des Walzendurchmessers auch
für die Steuerung der Drehzahl mit ausgenutzt werden können.
[0019] Gemäß der Alternative nach dem Patentanspruch 2 beschränkt sich die Erfindung nicht
nur darauf, lediglich den Walzendurchmesser des Walzenbesens zu ermitteln. Vielmehr
wird zusätzlich in neuartiger Weise auch noch der Ist-Abstand zwischen der Achse und
der zu reinigenden Oberfläche gemessen.
[0020] Diese Meßgröße wird mit dem Soll-Abstand verglichen, der sich aufgrund des erfaßten
Walzendurchmessers ergibt. Bei Abweichungen der beiden Werte erfolgt dann eine Nachregelung
auf den Soll-Abstand. Durch die zusätzliche Ermittlung des Ist-Abstandes zwischen
der Achse und der zu reinigenden Oberfläche läßt sich also in vorteilhafter Weise
eine Regelschaltung realisieren, um einen Abstand einzustellen, der einem gewünschten
konstanten Kehrspiegel entspricht.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Ist-Abstand
zwischen der Achse und der zu reinigenden Oberfläche fortlaufend gemessen wird, wobei
eine zeitliche Mittelwertbildung der von der Meßeinrichtung gelieferten Meßwerte
vorgenommen wird, um daraus den Ist-Abstand abzuleiten.
[0022] Durch die zeitliche Mittelwertbildung läßt sich auch unter Berücksichtigung von Unebenheiten
der zu reinigenden Oberfläche die Höhe der statischen Ruhelage der Achse über der
zu reinigenden Oberfläche ermitteln, und mit Hilfe des zusätzlich gemessenen Walzendurchmessers
ist die Möglichkeit für eine Regelung des Abstandes zwischen der Achse und der zu
reinigenden Oberfläche gegeben. Mit einer Regelschaltung läßt sich der Walzenbesen
so über der Oberfläche halten, daß immer eine vorgewählte Kehrspiegelbreite gewährleistet
ist.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß als Meßeinrichtung ein Ultraschallsensor
verwendet wird, der an dem Stütz- und Führungsrahmen des Walzenbesens ortsfest angeordnet
ist.
[0024] Mit Hilfe von Ultraschall läßt sich in an sich bekannter Weise auf einfachem Wege
der Ist-Abstand zwischen der Achse des Walzenbesens und der zu reinigenden Oberfläche
bestimmten, da Ultraschallsensoren an sich bekannt sind, was in wirtschaftlicher Hinsicht
von Vorteil ist. Im übrigen besteht auch die Möglichkeit, den Ultraschallsensor nachträglich
an einer Stütz- und Führungseinrichtung des Walzenbesens anzuordnen. Vorzugsweise
wird der Ist-Abstand an unterschiedlichen Meßorten der Achse ermittelt. Diese Maßnahme
trägt zur Gewährleistung einer zylindrischen Abnutzung des Walzenbesens bei.
[0025] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
11 und 12. Im Hinblick auf diese Vorrichtung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine genaue Ermittlung des Durchmessers des Walzenbesens zu ermöglichen und die Voraussetzungen
zu schaffen, eine genaue Einstellung des gewünschten Kehrspiegels durchzuführen,
wobei der Kehrspiegel möglichst konstant bleiben soll. Dadurch soll die Voraussetzung
für ein optimales Reinigungsergebnis geschaffen werden.
[0026] Dieses Ziel erreicht die Erfindung in einer ersten Ausgestaltung durch die Merkmale
des Patentanspruchs 11, und in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 12 gelöst.
[0027] Bei der Ausgestaltung nach dem Patentanspruch 11 läßt sich der Tastkörper durch die
Vorschubeinrichtung aus einer Anfangsstellung in Richtung des Walzenbesens verschieben,
wodurch der Kontaktpunkt des Tastkörpers mit der Mantelfläche des Walzenbesens ermittelt
werden kann. Dieser Kontaktpunkt ist dadurch identifizierbar, daß die Borsten des
Walzenbesens im Betrieb über den Tastkörper hinweggleiten und ihn dabei zu Schwingungen
anregen. Die Schwingungen können mittels eines Beschleunigunsaufnehmers erfaßt und
ausgewertet werden. Über die Wegmeßeinrichtung läßt sich der Weg zwischen der Ausgangsstellung
des Tastkörpers und der Stellung, in der ein Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens
eintritt, exakt ermitteln.
[0028] Die Vorrichtung ermöglicht es außerdem, die Ermittlung des Walzenbesendurchmessers
häufiger zu wiederholen, um einmal die Richtigkeit der Messung selbst überprüfen zu
können und um zum anderen fortschreitenden Verschleiß des Walzenbesens zu registrieren
und eine entsprechende Änderung der Verstelleinrichtung herbeizuführen.
[0029] Bei einer praktischen Ausgestaltung ist der Tastkörper mit einer der Mantelfläche
des Walzenbesens zugewandten konvexen Oberfläche ausgebildet, wobei der Tastkörper
auf einer längsverfahrbaren Stange der Vorschubeinrichtung angeordnet ist.
[0030] Diese Ausgestaltung der Oberfläche sorgt dafür, daß bei der Berührung des Tastkörpers
mit der Mantelfläche des Walzenbesens ein allmähliches Auf- und Abgleiten der Borsten
stattfindet, wodurch sowohl der Walzenbesen als auch der Tastkörper vor übermäßigem
Verschleiß geschützt werden und außerdem ein eindeutiger Berührungspunkt auf dem Tastkörper
mit den Borsten geschaffen wird, was für die Genauigkeit der Messung vorteilhaft ist.
[0031] Durch die längsverfahrbare Stange läßt sich unabhängig vom jeweiligen Walzendurchmesser
der Tastkörper exakt in Richtung der Achse bewegen, so daß der zusätzliche Verfahrweg,
der von der Vorschubeinrichtung zurückgelegt werden muß, exakt ein Maß für die Abnahme
des Durchmessers des Walzenbesens darstellt. Eine aufwendige Umrechnung der Meßdaten
kann daher entfallen.
[0032] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind zwei Sensoreinrichtungen an unterschiedlichen
Meßorten der Mantelfläche des Walzenbesens angeordnet. Eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, daß eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, die axial zum
Walzenbesen an unterschiedliche Meßorte verfahrbar ist.
[0033] Durch diese Ausgestaltung gelingt es, ungleichmäßigen Verschleiß des Walzenbesens
zu erfassen und z.B. durch unterschiedliche Abstandsänderungen zwischen der Achse
und der zu reinigenden Oberfläche so zu kompensieren, daß ein gleichmäßiger Kehrspiegel
erreicht wird. Auch bei einer Überprüfung des Walzenbesens auf Verschleiß sowie auf
Störungen der Vorrichtung läßt sich die beschriebene Ausgestaltung vorteilhaft verwenden.
[0034] Bei einer weiteren praktischen Ausgestaltung der Erfindung liegt der Tastkörper nur
in vorgegebenen zeitlichen Abständen an der Mantelfläche an.
[0035] Hierdurch wird erreicht, daß der Tastkörper nur einem geringen Verschleiß ausgesetzt
wird und daher seine Lebensdauer hoch ist. Außerdem tritt auch durch das Anliegen
des Tastkörpers kein zusätzlicher Verschleiß beim Walzenbesen auf. Da die Messungen
nur eine sehr kurze Meßzeit beanspruchen, können die zeitlichen Abstände, in denen
die Messungen durchgeführt werden, sehr klein gehalten und dem erwarteten Verschleißfortschritt
angepaßt werden, ohne daß die Vorteile der mit dieser Ausgestaltung verbundenen
Verschleißminderung verloren gehen.
[0036] Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Beschleunigungsaufnehmer als Körperschallempfänger
ausgebildet ist.
[0037] Solche Bauelemente sind handelsüblich und arbeiten sehr zuverlässig. Da auch die
weitere Signalverarbeitung mit konventionellen Baugruppen sicher durchführbar ist,
gelingt es, die Vorrichtung kostengünstig aufzubauen.
[0038] In vorteilhafter Weise der Erfindung ist eine Antriebs vorrichtung für den Walzenbesen
vorgesehen, die mit der Meß- und Steuereinrichtung verbunden und derart gesteuert
ist, daß die Drehzahl in Abhängigkeit des Walzendurchmessers zur Erzielung einer
konstanten Umfangsgeschwindigkeit steuerbar ist.
[0039] Hiedurch läßt sich eine weitere Verbesserung der Reinigungswirkung bei abnehmendem
Walzendurchmesser erzielen, wobei zur Steuerung dieser Maßnahme dieselben Mittel verwendet
werden können, wie sie bereits zum Einstellen des Kehrspiegels vorhanden sind.
[0040] Bei der gemäß der zweiten Alternative der die Vorrichtung betreffenden Erfindung
vorgesehenen Meßeinrichtung besteht die Möglichkeit, den tatsächlichen Ist-Abstand
zwischen der Achse des Walzenbesens und der zu reinigenden Oberfläche zu bestimmen,
und mit Hilfe der weiterhin vorgesehenen Regelanordnung zum Vergleich des Soll-Abstandes
mit dem Ist-Abstand und zur Erzeugung einer daraus abgeleiteten Einstellgröße kann
der optimale Abstand der Achse festgelegt werden.
[0041] Es ist hervorzuheben, daß sowohl bei dem Verfahren als auch bei der Vorrichtung die
Messung des Achsabstandes während des laufenden Kehrbetriebes erfolgt.
[0042] Zum besseren Verständis wird die Erfindung nachfolgend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Walzenbesens im Reinigungsbetrieb,
Fig. 3 eine perspektivische, schematische Ansicht einer Vorrichtung nach einer weiteren
Alternative der Erfindung, und
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild einer Regelschaltung bei einer Vorrichtung gemäß Fig.
3.
[0043] Die in Fig. 1 und 3 dargestellte Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen ist in
der Regel an einem Spezialfahrzeug angeordnet und mit diesem durch einen Stütz- und
Führungsrahmen 40 verbunden. Der Führungsrahmen 40 lagert einen um eine Achse 12
drehbaren Walzenbesen 14, dessen Achse 12 mittels einer Stütz- und Führungseinrichtung
38 auf der zu reinigenden Oberfläche 10 abgestützt wird und im Abstand h mittels einer
Verstelleinrichtung 16 verstellbar ist.
[0044] Durch die Verstellbarkeit des Abstandes h läßt sich auch die Kontaktfläche zwischen
dem Walzenbesen 14 und der Oberfläche 10 einstellen, wobei diese Fläche als Kehrspiegel
b
sp bezeichnet wird.
[0045] Der Walzenbesen 14 wird durch eine Antriebsvorrichtung 36 in Drehrichtung d angetrieben
und während des Reinigungsvorganges wird gleichzeitig die Vorrichtung in Richtung
f über die zu reinigende Oberfläche verfahren. Der mittels der Verstelleinrichtung
16 veränderbare Abstand h und die damit zusammenhängende Größe des Kehrspiegels b
sp sind für das Reinigungsergebnis von ausschlaggebender Bedeutung.
[0046] Die Verstelleinrichtung 16 erhält zu diesem Zweck Steuersignale von einer Meß- und
Steuervorrichtung 24, die über eine Sensoreinrichtung 18 den aktuellen Walzendurchmesser
2r ermittelt. Die Sensoreinrichtung 18 umfaßt einen auf einer Stange 34 angeordneten
Tastkörper 22, der über eine Vorschubeinrichtung 26 auf den Walzenbesen 14 zu oder
von diesem Weg bewegt werden kann. Außerdem sind eine Wegmeßeinrichtung 28 sowie
ein Beschleunigungsaufnehmer 30 vorgesehen.
[0047] Zur Ermittlung des Walzendurchmessers 2r wird der Tastkörper 22 mittels der Vorschubeinrichtung
26 zunächst in Richtung des Walzenbesens verfahren. Zweckmäßig ist eine Anordnung
der Vorschubeinrichtung 26 derart, daß die Verfahrrichtung senkrecht auf die Achse
12 erfolgt. In seiner Ausgangslage befindet sich der Tastkörper 22 in einem Abstand
e von der Achse 12.
[0048] Falls der Tastkörper 22 mit seiner Oberfläche 32 mit der Mantelfläche 20 des Walzenbesens
in Berührung kommt, wird er durch die an der Oberfläche 32 entlangstreichenden Borsten
des Walzenbesens 14 in Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen können über einen
Beschleunigungsaufnehmer 30 z.B. als Körperschall erfaßt werden. Der Eintritt der
von dem Beschleunigungsaufnehmer 30 aufgenommenen Signalveränderung kann dann die
Meß- und Steuervorrichtung 24 veranlassen, die Vorschubeinrichtung 26 anzuhalten.
[0049] Über die Wegmeßeinrichtung 28 läßt sich dann der zurückgelegte Verfahrweg z erfassen
und der Walzendurchmesser ergibt sich dann aus der Differenz zwischen dem ursprünglichen
Abstand e und dem Verfahrweg z. Nach Erfassung des Verfahrweges kann dann der Tastkörper
22 in umgekehrter Richtung wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden.
[0050] Aufgrund des so ermittelten Walzendurchmessers 2r läßt sich der für einen vorgegebenen
Kehrspiegel b
sp erforderliche Abstand h ermitteln, und zwar nach der Formel
h = √r² - 1/4 · b²
sp
[0051] Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist die der Mantelfläche 20 des Walzenbesens 14
zugewandte Oberfläche 32 des Tastkörpers 22 konvex ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
daß die Borsten des Walzenbesens 14 allmählich auf die Oberfläche 32 auf- und wieder
ablaufen, so daß ein übermäßiger Verschleiß des Tastkörpers 22 und auch des Walzenbesens
14 an der Berührungsstelle vermieden wird.
[0052] Außerdem ergibt sich eine sehr eindeutige Kontaktposition des Tastkörpers 22 mit
der Mantelfläche 20 des Walzenbesens 14. Dies hat wiederum den Vorteil, daß sich
der gewünschte Kehrspiegel b
sp sehr genau einstellen läßt und damit optimale Reinigungsergebnisse erzielt werden
können.
[0053] Um die Gleichmäßigkeit des Walzendurchmessers ermitteln zu können, wird zweckmäßig
an mehreren Meßorten, z.B. an den Meßorten a und b, gemessen. Dazu können einmal mehrere,
z.B. zwei, Sensoreinrichtungen 18 vorgesehen sein, oder es läßt sich auch eine einzige
Sensoreinrichtung 18 verwenden, die dann axial zu den unterschiedlichen Meßorten,
z.B. a und b, verfahren wird.
[0054] Wird eine ungleichmäßige Abnutzung festgestellt, so läßt sich der Walzenbesen 14
dann unterschiedlich zur Oberfläche 10 ausrichten, so daß der Verschleißunterschied
wieder ausgeglichen und weiterhin ein gleichmäßiger Kehrspiegel b
sp erzielt wird. Auf diese Weise kann bis zu einem vollständigen Verschleiß des Walzenbesens
14 die Reinigungswirkung über die ganze Besenbreite optimal gehalten werden.
[0055] Vorzugsweise wird der Tastkörper 22 nur in vorgegebenen zeitlichen Abständen an die
Mantelfläche 20 des Walzenbesens 14 herangeführt, und danach wieder zurückgezogen.
Auch dadurch wird der Verschleiß sowohl des Tastkörpers 20 als auch des Walzenbesens
14 vermindert. Da die Meßwerterfassung sehr wenig Zeit beansprucht, können die Messungen
in kurzen zeitlichen Abständen wiederholt werden, so daß unter Beibehaltung des Vorteils
eines geringen Verschleisses bei verstärktem Besenverschleiß eine der Aufgabenstellung
angepaßte Überwachung und Messung des Walzendurchmessers 2r möglich ist.
[0056] Zur weiteren Verbesserung der Reinigungswirkung ist auch die Antriebsvorrichtung
36 für den Walzenbesen 14 mit der Steuervorrichtung 24 verbunden. Dabei wird der Walzenbesen
14 derart gesteuert, daß die Drehzahl in Abhängigkeit des Walzendurchmessers 2r zur
Erzielung einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit verändert wird. Bei dieser Steuerung
läßt sich die bereits beschriebene Sensoreinrichtung 18 sowie die Steuervorrichtung
24 mit ausnutzen.
[0057] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Walzenbesens 14 im Kehrbetrieb. Dabei besteht
eine Kontaktfläche zwischen dem Walzenbesen 14 und der zu reinigenden Oberfläche,
die hier als Kehrspiegel b
sp dargestellt ist. Außerdem sind noch der Abstand h und der halbe Walzendurchmesser
r dargestellt. Aus diesen Größen läßt sich der Zusammenhang zwischen dem Abstand
h, dem Walzendurchmesser 2r sowie dem Kehrspiegel b
sp gemäß der weiter oben erwähnten Formel herleiten.
[0058] In der soweit beschriebenen Art läßt sich aufgrund des ermittelten Walzendurchmessers
2r der für einen vorgege benen Kehrspiegel b
sp erforderliche Abstand h ermitteln und einstellen. Es fehlt jedoch noch eine Kontrolle
über den nach der Einstellung tatsächlich vorhandenen Ist-Abstand h
ist, der für die tatsächliche Kehrspiegelbreite b
sp maßgeblich ist.
[0059] Um nicht nur eine starre Einstellung, sondern eine Regelung des Abstandes der Achse
12 über der Oberfläche 10 und damit eine optimale Einstellung einer gewünschten Kehrspiegelbreite
b
sp zu ermöglichen, wird gemäß Fig. 3 während des Kehrbetriebes kontinuierlich der Abstand
h der Achse 12 über der Oberfläche 10 ermittelt.
[0060] Zu diesem Zweck ist in Fig. 3 an dem Stütz- und Führungsrahmen 40 ein Ultraschallsensor
42 angeordnet, der fortlaufend den tatsächlichen Ist-Abstand h
ist ermittelt. Durch eine zeitliche Mittelwertbildung des von dem Ultraschallsensor
42 gelieferten Abstandsmasses zur Oberfläche 10 wird die Höhe der statischen Ruhelage
der Achse 12 über der Oberfläche 10 ermittelt.
[0061] Zusammen mit der voranstehend beschriebenen Messung des Walzendurchmessers 2r kann
nun für die Regelung der Höhe h der Achse 12 über der Oberfläche 10 der Sollwert der
Höhe h
sou der Achse 12 gemäß der voranstehend angegebenen Formel festgelegt werden.
[0062] Mit Hilfe einer in Fig. 4 dargestellten Regelanordnung 44 ist es möglich, den Walzenbesen
14 so über die Oberfläche 10 zu halten, daß immer eine vorgewählte Kehrspiegelbreite
b
sp gewährleistet ist. Die Regelanordnung 44 umfaßt einen Regler 46, dem die Verstelleinrichtung
16 nachgeschaltet ist. An die Verstelleinrichtung 16 schließt sich ein Meßumwandler
48 an, wodurch der Regelkreis geschlossen wird.
[0063] Wenn sich aufgrund des auf der Basis des Walzendurchmessers 2r ermittelten Soll-Abstandes
h
sou und zwischen dem tatsächlich ermittelten Ist-Abstand h
ist eine Abweichung ergibt, bewirkt die Regelanordnung 44 eine Nachregelung in dem Sinne,
daß der Soll-Abstand über die Verstelleinrichtung 16 eingestellt wird, um die vorgewählte
Kehrspiegelbreite b
sp einzuhalten.
1. Verfahren zur Einstellung einer vorgewählten Kehrspiegelbreite eines um eine Achse
drehbaren Walzenbesens zum Reinigen von Oberflächen, wie Straßen, Rollfelder auf
Flugplätzen oder dergleichen, wobei der Abstand zwischen der Achse und der zu reinigenden
Oberfläche zur Einstellung des Kehrspiegels verändert wird, und wobei zur Bemessung
des Soll-Abstandes der Walzendurchmesser mittels einer Sensorrichtung erfaßt wird,
indem ein Tastkörper in Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens gebracht wird
und daraus der erforderliche Abstand ermittelt und eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkörper zunächst in Richtung des Walzenbesens vorgeschoben wird, bis
der Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens durch das veränderte Signal eines
Beschleunigungsaufnehmers angezeigt wird, und daß der Vorschub sodann abgebrochen
und der Verfahrweg des Tastkörpers gemessen wird.
2. Verfahren zur Einstellung einer vorgewählten Kehrspiegelbreite eines um eine Achse
drehbaren Walzenbesens zum Reinigen von Oberflächen, wie Straßen, Rollfelder von
Flugplätzen oder dergleichen, wobei der Abstand zwischen der Achse und der zu reinigenden
Oberfläche zur Einstellung des Kehrspiegels verändert wird, und wobei zur Bemessung
des Soll-Abstandes der Walzendurchmesser mittels einer Sensorrichtung erfaßt wird,
indem ein Tastkörper in Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens gebracht wird
und daraus der erforderliche Abstand ermittelt und eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Abstand zwischen der Achse und der zu reinigenden Oberfläche mit einer
Meßeinrichtung gemessen und mit dem sich aufgrund des erfaßten Walzendurchmessers
ergebenden Soll-Abstand verglichen wird, und daß bei Abweichungen eine Nachregelung
auf den Soll-Abstand vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Walzendurchmesser wenigstens an zwei unterschiedlichen Meßorten der Mantelfläche
des Walzenbesens ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkörper nur in vorgegebenen zeitlichen Abständen an die Mantelfläche
angelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt mit der Mantelfläche des Walzenbesens durch Körperschallveränderungen
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Walzenbesens in Abhängigkeit des Walzendurchmessers zur Erzielung
einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit gesteuert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Abstand zwischen der Achse und der zu reinigenden Oberfläche fortlaufend
gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 7, dadurch ge kennzeichnet, daß eine zeitliche Mittelwertbildung der von der Meßeinrichtung gelieferten Meßwerte
vorgenommen wird, um daraus den Ist-Abstand abzuleiten.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Meßeinrichtung ein Ultraschallsensor verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2, 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Abstand an unterschiedlichen Meßorten der Achse ermittelt wird.
11. Vorrichtung zur Einstellung einer vorgewählten Kehrspiegelbreite eines um eine
Achse (12) drehbaren Walzenbesens (14) zur Reinigung von Oberflächen (10), wie Straßen,
Rollfelder oder dergleichen, mit einer Verstelleinrichtung (16) für den Abstand (h)
zwischen der Achse (12) und der zu reinigenden Oberfläche (10) zur Einstellung des
Kehrspiegels (bsp), wobei eine Sensoreinrichtung (18) zur Erfassung des Walzendurchmessers (2r) vorgesehen
ist, die einen in Kontakt mit der Mantelfäche (20) des Walzenbesens (14) bringbaren
Tastkörper (22) um faßt, sowie mit einer zwischen der Sensoreinrichtung (18) und
der Verstelleinrichtung (16) angeordneten Meß- und Steuervorrichtung (24), mittels
welcher der Kehrspiegel (bsp) des Walzenbesens (14) über die Verstelleinrichtung (16) in Abhängigkeit des Walzendurchmessers
(2r) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (18) eine Vorschubeinrichtung (26) , auf der der Tastkörper
(22) angeordnet ist, sowie eine Wegmeßeinrichtung (28) und einen Beschleunigungsaufnehmer
(30) umfaßt.
12. Vorrichtung zur Einstellung einer vorgewählten Kehrspiegelbreite eines um eine
Achse (12) drehbaren Walzenbesens (14) zur Reinigung von Oberflächen (10), wie Straßen,
Rollfelder oder dergleichen, mit einer Verstelleinrichtung (16) für den Abstand (h)
zwischen der Achse (12) und der zu reinigenden Oberfläche (10) zur Einstellung des
Kehrspiegels (bsp), wobei eine Sensoreinrichtung (18) zur Erfassung des Walzendurchmessers (2r) vorgesehen
ist, die einen in Kontakt mit der Mantelfläche (20) des Walzenbesens (14) bringbaren
Tastkörper (22) umfaßt, sowie mit einer zwischen der Sensoreinrichtung (18) und der
Verstelleinrichtung (16) angeordneten Meß- und Steuervorrichtung (24) , mittels welcher
der Kehrspiegel (bsp) des Walzenbesens (14)über die Verstelleinrichtung (16) in Abhängigkeit des Walzendurchmessers
(2r) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (42) zur Ermittlung des tatsächlichen Ist-Abstandes (hist) zwischen der Achse (12) und der zu reinigenden Oberfläche (10) sowie eine Regelanordnung
(44) zum Vergleich des Soll-Abstandes (hsoll) mit dem Ist-Abstand (hist) und zur Erzeugung einer Einstellgröße des Abstandes (h) der Achse (12) auf den
Soll-Abstand (hsoll) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkörper (22) eine der Mantelfläche (20) des Walzenbesens (14) zugewandte
konvexe Oberfläche (32) darbietet und auf einer längsverfahrbaren Stange (34) der
Vorschubeinrichtung (26) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Sensoreinrichtungen (18) an unterschiedlichen Meßorten (a,
b) der Mantelfläche (20) des Walzenbesens (14) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoreinrichtung (18) vorgesehen ist, die axial zum Walzenbesen (14) an
unterschiedliche Meßorte (a, b) verfahrbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11, 13 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkörper (22) nur in vorgegebenen zeitlichen Abständen an der Mantelfläche
(20) anliegt.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11, 13 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleunigungsaufnehmer (30) als Körperschallempfänger ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11, 13 - 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebsvorrichtung (36) für den Walzenbesen (14) vorge sehen ist, die
mit der Meß- und Steuervorrichtung (24) verbunden und derart gesteuert ist, daß die
Drehzahl in Abhängigkeit des Walzendurchmessers (2r) zur Erzielung einer konstanten
Umfangsgeschindigkeit steuerbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung durch einen Ultraschallsensor (42) gebildet ist, der an
einem Stütz- und Führungsrahmen (40) des Walzenbesens (14) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ultraschallsensoren an unterschiedlichen Stellen der Achse angeordnet
sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (18) eine Vorschubeinrichtung (26) , auf welcher der
Tastkörper (22) angeordnet ist, sowie eine Wegmeßeinrichtung (28) und einen Beschleunigungsaufnehmer
(30) umfaßt.