(19)
(11) EP 0 373 259 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1990  Patentblatt  1990/25

(21) Anmeldenummer: 88202312.0

(22) Anmeldetag:  17.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 77/00, A47B 67/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.10.1987 NL 8702483

(71) Anmelder: Herberichs, J.W.G.
NL-6351 AB Bocholtz (NL)

(72) Erfinder:
  • Herberichs, J.W.G.
    NL-6351 AB Bocholtz (NL)

(74) Vertreter: Gasser, François W. 
4, Jasmijnhof Leidsenhage P.O. Box 1080
NL-2260 BB Leidschendam
NL-2260 BB Leidschendam (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schrankeinheit, insbesondere Schrankeinheit für Küche und Badezimmer


    (57) Bekannte Schrankeinheiten für Küche und Badezimmer werden durch einen Schrankkörper und ein oder mehrere Tablare gebildet und sind an der Vorderseite durch Türen verschliessbar. Bei der Anwendung derartiger Schrankeinheiten in Nassräumen nehmen diese zuviel Feuchtigkeit auf, was sich auf die Verbindungen der Einzelteile der Schrankeinheit negativ auswirkt. Zur Überwindung dieses Nachteiles wird erfindungsgemäss eine Schrankeinheit vorgeschlagen, bei der Schrankkörper (1) und Tablare (5) eine unteilbare Einheit bilden, die mit einer glatten Oberfläche versehen ist und bei der alle Übergänge zwischen Schrankwänden (3) und Tablaren (5) mittels Rundungen erfolgen. Vorteilhafterweise wird die erfindungsgemässe Schrankeinheit mit ihren Tablaren aus Kunststoff, insbesondere einem armierten Polyestermaterial, hergestellt, was jede Feuchtigkeitsaufnahme verunmöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schrankeinheit und mehr insbeson­dere eine Schrankeinheit für Küche und Badezimmer, gebildet von einem Schrankkörper mit einem oder mehreren Bretter, an der Vorderseite des Schrankkörpers eventuell von einer Tür abgeschlossen.

    [0002] Es sind Schrankeinheiten vorbekannt, montabel oder nichtmonta­bel, aus Pressholz mit einer glatten Oberfläche und mit Bret­ter die lose mitgeliefert werden. Werden diese Schrankeinhei­ten für Küche und Badezimmer angewandt, sind die scharfkannti­gen Übergangsbereiche mit einem Winkel von 90° schwer sauber zu halten.

    [0003] Die Erfindung bezweckt ein integrales Schrankensystem mit einmontierten Bretter zu schaffen zur ganzen Aufhebung der empfundenen Probleme. Dazu bilden die Schrankkörper und die Bretter eine untrennbare Einheit und ist die Schrankeinheit innenseitig ganz versehen mit einer anschliessenden glatten Oberflächenschicht, derart, dass dabei alle Winkel und Über­gangsbereiche im Schrankmaterial zwischen Schrankwände und Bretter abgerundet sind. Nicht nur innenseitig sondern auch aussenseitig wird dafür Sorge getragen dass Sauberhalten notwendig ist und ist bei der Schrankeinheit wenigstens die innere Randbegrenzung an der Türseite auch abgerundet.

    [0004] Zur Vervollkommnung der Vorteile bei der Wartung ist weiter eine Küche- und Badezimmereinheit vorgesehen wobei sowohl die inneren als die äusseren Randbegrenzungen abgerundet sind. Ein weiteres Vorteil besteht darin dass bei der erfindungs­gemässen Küche und Badezimmereinheit der abgerundete Vorder­rand eines Bretts über einen geringen Abstand zurückweicht hinsichtlich des Umfangsrandes an der Vorderseite des Schrank­körpers und darin mittels einer Abrundung übergeht.

    [0005] Diese und weitere Vorteile sind gut zu realisieren indem die Küche und Badezimmereinheit mit Schrankkörper und dazugehören­der Brett oder Bretter, integral in Kunststoffmaterial ausge­führt sind, insbesondere in einem armiertem Polyester.

    [0006] Bei den Beschränkungen welche man sich hinsichtlich des Ge­wichtes einer Küche und Badezimmereinheit auferlegen muss, Wird es bei dünnes Material, z.B. mit einer Dicke von 3 mm, sinnvol sein wenn dann ringsherum des Umfangsrandes an der Vorderseite innenseitig eine Verstärkung vorgesehen wird zum Zwecke der Befestigung der Türbeschlagteile für die Schranktür welche später eingehangt wird.

    [0007] Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Küche und Badezim­mereinheit geht man davon aus dass das Schrankkörper mit dem Brett oder Bretter integral aus Kunststoffmaterial besteht, insbesondere aus einem Polyester, unter Benutzung, bei kleine­ren Serien, der sogenannten Handlay-up-Methode; die Randver­stärkung besteht in diesem Fall aus einer Mischung von Mikro­(schaum)kugeln mit Polyesterharz. Bei grösseren Serien wird man eher mit dem Vakuumverfahren oder mit dem Spritzguss­verfahren arbeiten oder wird ein Presssystem angewandt.

    [0008] Die Schranktür zur Benutzung von bzw. zum Verschluss einer Küche und Badezimmereinheit muss flach sein und auch bleiben zur Garantie eines guten Abschlusses und weiter ist das Tür­panel an seinem Umfangsrand abgerundet und weiter versehen mit abgerundeten Ecken sowie zusammengesetzt aus zwei getrennt hergestellten identischen flachen und glatten Schalen von ar­mierten Polyestermaterial die nach Auffüllung mit einer Mi­schung von Mikrokugeln und Polyesterharz mit einander verleimt werden bis zum erstgenannten integralen Türpanel. Mit Hinsicht auf Raumersparung können vorab innerhalb der Schale die sich an der Innenseite der Tür befindet, Aussparungen versehen wer­den zum Anbringen der Türbeschlagteile.
    Für den Fall dass die eckigen Schrankeinheiten nicht allein aufgestapelt werden soll man für eine gute Aufhängung an die Mauer Sorge tragen müssen. Die Rückwand der Schrankeinheit die aus armiertem Polyester besteht wird weiter versehen von einem wasserfesten mehrschichtigen Holzplatte die während der Herstellung darin integral aufgenommen wird.

    [0009] Die Erfindung wird hiernach anhand der Zeichnung zweier Aus­führungsbeispiele erläutert.

    Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines integralen Schrankkörpers aus einem Polyester das mit einem Brett verse­hen ist;

    Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung von einem grösse­ren integralen Schrankkörper das mit zwei Bretter versehen ist;

    Fig. 3 zeigt auf vergrössertem Massstab teilweise einen Quer­schnitt III-III über den Schrankrand in Fig. 1;

    Fig. 4 zeigt weiter auf vergrössertem Massstab teilweise einen Querschnitt IV-IV durch das Brett in Fig. 1 wobei die geringe Keilform der Brettseiten besonders übertrieben dargestellt ist;

    Fig. 5 ist eine perspektivische Darstellung eines aus zwei Schalen bestehendes Türpanels und

    Fig. 6 ist teilweise ein Querschnitt VI-VI durch das Türpanel in Fig. 5. In den Figuren 1-6 sind gleiche Teile mit denselben Referenznummern gezeigt.



    [0010] Das Schrankkörper 1 ist z.B. unter Anwendung der Handlay-up Methode oder ein anderes Verfahren wie vorher erwähnt, herge­stellt aus einem Polyester das z.B. mit Glasfaserntuch armiert ist. Das Schrankkorper ist integral gebildet worden mit der Unter- und Oberwand 2, den Linker- und Rechterwände 3, der Rückwand 4 und der Trennwand oder Hohlbrett 5. Die Material­dicke des armierten Polyestermaterials für die Wände und Bret­ter ist hier zirka 3 mm und durch vorab auf die Form die üb­liche Gelschicht in der gewünschten Farbe anzubringen erreicht man nach dem Herausnehmen ein glattes Interieur.
    Damit bei dem Herstellungsverfahren ein leichtes Herausnehmen des Schrankkörpers 1 aus der Form entsteht, müssen die Wände 2 und 4 und die beiden Seiten eines Bretts 5 eine sehr geringe Keilheit zeigen. An der Vorderseite hat das Brett 5 z.B. eine Dicke von 20 mm und kurz vor dem Übergangsbereich zur Rückwand 4 vergrössert diese sich bis auf etwa 24 bis 25 mm. Im Bereich der Rückwand 4 kann das Brett z.B. bis auf 40 mm Dicke zeigen. Im Querschnitt in der Fig. 4 sieht man wie der Übergang vom Brett 5 zur Rückwand 4 verläuft und auch ist die Abrundung an der Vorderseite des Bretts angedeutet. Die Vorderseite des Bretts weicht sichtbar zurück hinsichtlich des Umfangsrandes 6. Alle Übergangsbereiche zwischen den Wandteile 2 und 4 und zwischen den Bretter 5 und den Umrissrändern 6 des Schrankkö­rpers 1 sind abgerundet. Bei einer Standardeinheit, aussensei­tig mit einer Höhe von 70 cm und einer Breite von 60 cm, ist der Abrundungsradius in den Eckbereichen überal z.B. 10 mm. Das Schrankkörper 1 ist an seiner Vorderseite mit einem zu­sätzlich verstärkten Rand 7 versehen der eine Dicke hat die bis etwa 20 mm anlaufen kann. Dieser verstärkte Rand 7 ist aussenseitig auch glatt mit einer Breite von etwa 60 mm. Einerseits trägt diese Randverstärkung bei zu einer grösseren Steifheit des Schrankkörpers 1. andererseits kann man in der entstandenen Randaussparung 8 eine Mischung einbringen von Polyesterharz mit Mikrokugeln die nach dem Aushärten eine gute Befestigung darbietet für Türbeschlagteile die später zu montieren sind für das Türpanel 9. Das Letzte hat zwei glatte Panelseiten 10 und 11 die je den Boden bilden von einem Paar getrennten halben Schalenteile 12, 13 welche auch mit der Handlay-up Methode oder ein anderes Verfahren hergestellt sind. Jede Schale wird versehen mit einer Füllung 16, von einem Gemisch aus Polyesterharz und Mikrokugeln und falls erforderlich werden in der Nähe des Umfangsrandes 14 in den Panele Aussparungen angebracht zur späteren Aufnahme der Türbeschlagteile.
    Nachher werden die vorbearbeiteten Schalenteile 12, 13 mit einander verleimt und wird der abgerundete Umfangsrand 14 des Türpanels 9 glatt bearbeitet und in der gewünschten Farbe gespritzt. Vorab wurden die Schalenhälften bereits mit Hilfe der Gelbeschichtung in der gewünschten Farbe gebracht.

    [0011] Für den Fall dass der Schrankeinheit auf Füsse aufgestellt wird, bzw. auf einer Fussleiste, bringt man für eine spätere Montage dann auf der Bodenseite des Schrankkörpers 1 auch 'in situ' eine Schicht aus einer Mischung von Polyesterharz und Mikroku­geln an, oder z.B. eine wasserfeste polylaminierte Holzplatte.

    [0012] Die erfindungsgemässen Schrankeinheiten können mit einander und in diversen Abmessungen und Zusammenstellungen bis zu einer vollständigen Wand oder Küchenwand oder Badezimmerwand montiert werden. Da die Schrankeinheiten selbst völlig unempfindlich sind für Feuchtaufnahme stellt die Montage in einer feuchten Umgebung kein einziges Problem dar. Solche Schrankeinheiten sind darum eben besonders geeignet zur Anbringung in Bade- oder Duscheräume wobei die vorerwähnten Vorteile ganz zu ih­rem Recht kommen.


    Ansprüche

    1. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer, gebildet von einem Schrankkörper mit einem oder mehreren dazugehörenden Bretter, an der Vorderseite durch eine Tür abgeschlossen, dadurch gekennzeichnet, dass Schrankkörper und Bretter eine untrennbare Einheit bilden und innenseitig versehen sind mit einer glatten Oberflächenschicht, derart, dass dabei alle Ecken und Übergangsbereiche zwischen Schrankwände und Bretter versehen sind mit Abrundungen.
     
    2. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der inneren Umfangs­rand des Schrankkörpers an der Türseite abgerundet ist.
     
    3. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren und ausseren Umrissränder abgerundet sind.
     
    4. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach einer der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der abgerundete Vorderrand eines Bretts über einen geringen Distanz zurück­weicht hinsichtlich des Umfangsrandes an der Vorderseite des Schrankkörpers und darin mittels einer Abrundung übergeht.
     
    5. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach einem der vorgehenden Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schrankkörper mit dem zugehörenden Brett oder Bretter in Kunststoffmaterial sind ausgeführt, insbesondere in einem armierten Polyestermaterial.
     
    6. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Umfangsrand entlang an der Vorderseite innenseitig eine Verstärkung vorgesehen ist zur Befestigung der Türbeschlagteile.
     
    7. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach einem der vor­gehenden Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schrankkörper mit Brett oder Bretter integral aus Kunststoffma­terial hergestellt ist, insbesondere aus einem Polyester, unter Anwendung von einer Handlay-up Methode oder ein anderes Ver­fahren, und die Randverstärkung vorgesehen ist aus einer Mischung von Mikrokugeln mit Polyesterharz.
     
    8. Schranktür zur Anwendung für bzw. zum Abschluss einer Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach einem der vorgehen­den Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass das Türpanel das an seinem Umfangsrand abgerundet ist und darüberhinaus versehen ist mit abgerundeten Ecken, zusammengesetzt ist aus zwei in getrennten Verfahren hergestellten identischen flachen und glatten Schalen von armierten Polyestermaterial die mit einander zu einem vorher erwähnten integralen Türpanel ver­leimt werden unter Einschliessung einer Füllung von einer Mischung von Mikrokugeln und Polyesterharz.
     
    9. Schranktür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schale die sich an der inneren Türseite befindet, Aus­sparungen vorgesehen sind zur Aufnahme von Türbeschlagteile.
     
    10. Schrankeinheit für Küche und Badezimmer nach einem der vorgehenden Ansprüche 1-7, versehen mit einem Türpanel nach einem der Ansprüche 8-9. dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand aus einem armierten Polyester darüberhinaus versehen ist mit einer wasserfesten polylaminierten Holzplatte die darin während der Herstellung integral aufgenommen worden ist.
     




    Zeichnung