(19)
(11) EP 0 381 843 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.1990  Patentblatt  1990/33

(21) Anmeldenummer: 89123257.1

(22) Anmeldetag:  15.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 33/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB NL

(30) Priorität: 12.01.1989 DE 3900684

(71) Anmelder: AEG Sachsenwerk GmbH
D-93053 Regensburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Behrend, Rainer
    D-8400 Regensburg (DE)
  • Schels, Wilhelm, Dipl.-Ing.
    D-8411 Laaber (DE)
  • Niegl, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-8400 Regensburg (DE)

(74) Vertreter: Breiter, Achim, Dipl.-Ing. 
AEG Aktiengesellschaft Patent- und Lizenzwesen Theodor-Stern-Kai 1
60591 Frankfurt
60591 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltkontakt


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schaltkontakt (1), dessen Kontaktboden (5) durch Schlitze (10) in Abschnitte (12) und dessen Spulenkörper (4) durch Schlitze (8) in wendel­förmige Leiter (9) zur Erzeugung eines Magnetfeldes unter­teilt ist. Beim Zusammenwirken mit einem zweiten Schaltkon­takt (2) induzieren beide zusammen je nach der Richtung der Schlitze (8) in den beiden Spulenkörpern (4) im geöffneten Kontaktspalt ein axiales oder ein radiales Magnetfeld.
    Um in beiden Fällen ein wirksames Magnetfeld zu erzeugen, ist ein gleichmäßig verteilter Stromfluß in den Windungen (9) der Spulenkörper (4) mit wenigstens nahezu parallelen strom­fäden in Neigungsrichtung der Schlitze (8) erforderlich. Zur Lösung wird eine besondere Gestaltung des Kontaktbodens (5) mit unterschiedlichen Widerständen vorgeschlagen, so daß auch für die längeren Stromlinien (SL1, SL2 ...) in den Rand­zonen der Leiter (9) Pfade mit gleichgroßem elektrischen Widerstand entstehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schaltkontakt für Vakuumschalter nach dem Oberbegriff des ersten Patentan­spruchs.

    [0002] Schaltkontakte nach dem Oberbegriff des ersten Patentan­spruchs sind aus der DE 32 27 482 A1 bekannt, in der eine Kontaktanordnung mit zwei der bekannten Schaltkontakte zur Erzeugung eines parallel zur Längsachse gerichteten Magnet­feldes angegeben ist. Jeder Kontakt besteht aus einem mit einem Kontaktbolzen verbundenen Kontaktboden, an den sich ein zylindrischer Spulenkörper anschließt. Der Spulenkörper ist unter einem Winkel schräg zur Längsachse zur Bildung von wendelförmigen, parallelen Leitern geschlitzt, die die Erre­gerspule bilden. Die Schlitzung setzt sich in den Kontaktbo­den hinein fort, sie dient dort einer vorteilhaften radial­symmetrischen Stromzuleitung zum Spulenkörper. Der bekannte Schaltkontakt ist durch eine scheibenförmige, vorzugsweise radial geschlitzte Kontaktplatte abgeschlossen, über die die Berührung mit dem zweiten Schaltkontakt erfolgt bzw. auf der die Fußpunkte des Lichtbogens Platz finden.

    [0003] In den durch die Schlitze begrenzten Leitern des Spulenkörpers bildet sich für die einzelnen Teilströme ein Verlauf der Strom­linien aus, der sich auf ein Minimum des Spannungsabfalls ein­stellt. Die einzelnen Stromlinien werden bei konstanten Quer­schnitten also die kürzeste Länge anstreben. Die resultierende Stromrichtung folgt in den Leitern aus diesem Grund nicht mehr der Richtung der Schlitze, sondern nimmt gegenüber Kon­taktachse einen kleineren Winkel ein. Diese Tendenz gilt vor allem bei einer relativ kleinen Anzahl von Schlitzen, z.B. 4 bis 8 und bei Leitern mit relativ großer Höhe des Leiterquerschnitts.

    [0004] Die erwähnte Richtungsänderung hat neben einer ungleichmäßi­gen Stromverteilung in dem Spulenkörper auch eine Verminderung der azimutalen Stromkomponente in dem zylindrischen Teil und somit eine Verringerung der magnetischen Felddichte zur Folge.

    [0005] Werden zwei der bekannten Schaltkontakte ähnlich DAS 11 96 751, insbesondere Figur 3 mit gegenüber der Schalterachse entgegen­gesetzt geneigter Schlitzung bei Vakuumschaltern mit einem ro­tierenden Lichtbogen eingesetzt, so ergibt sich ebenfalls durch den schon beschriebenen Effekt eine Schwächung des von den Kon­takten induzierten Magnetfeldes. Daraus resultiert in diesem Fall eine Schwächung des den Lichtbogen zur Rotation zwingenden radial gerichteten Magnetfeldes.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schaltkontakt mit schräg geschlitzten Spulenkörpern so auszubilden, daß sich in seinen Windungsquerschnitten eine gleichmäßige Stromdichte bei einer mit der Schlitzneigung weitgehend übereinstimmenden, resultierenden Stromrichtung ergibt. Mit diesen Schaltkontak­ten soll sowohl bei Kontaktanordnungen mit derselben Schlitz­richtung für beide Schaltkontakte, als auch bei solchen mit entgegengesetzt geneigten Schlitzen im Lichtbogenbereich ein Magnetfled mit maximaler Wirksamkeit bei minimaler Ver­lustenergie für die geschlossenen Kontakte erzeugt werden. Die gestellte Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Die angestrebte Stromver­teilung und Stromrichtung in den Windungen des Spulenkörpers wird dabei durch geeignete Ausbildungen des Kontaktbodens er­zeugt.

    [0007] Dabei können dessen Abschnitte in radialer Richtung aus Quer­schnitten unterschiedlicher Dicke gebildet sein, sie können auch zum Beispiel durch Löcher oder Durchbrüche in Unterab­schnitte mit unterschiedlicher Breite unterteilt sein.

    [0008] Die Anbringung von Löchern im Kontaktboden von Topfkontakten ist bereits aus der GB-PS 10 85 902 bekannt. Dort sind mehrere Löcher konzentrisch zum Kontaktmittelpunkt angeordnet, sie dienen dabei der Druckentlastung des Kontaktbereichs bei der Unterbrechung stromstarker Störungen. Eine weitere Verbesse­rung der Stromverteilung stellt die Unterteilung der Kontakt­platte in eine Vielzahl von einzeln gefederten Unterabschnit­ten nach dem deutschen Patent        (Patentanmeldung P 38 28 556) dar. Sie stellt in Kombination mit den Maßnahmen am Kontaktboden eine gleichmäßige Stromverteilung in den Windungen des Spulenkörpers auch in der Nähe der An­schlußstellen zur Kontaktplatte sicher. Auf Grund der vielen parallel geschalteten Kontaktstellen reduziert sich auch der Gesamtwiderstand und somit die Verlustleistung des Vakuum­schalter.

    [0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0010] Zum besseren Verständnis des Erfindungsgedankens wird aus die Zeichnungen und die zugehörigen Beschriebungen verwie­sen, in denen folgendes dargestellt ist:

    Figur 1 Ansicht einer Kontaktanordnung mit den bei­den Schaltkontakten in geöffnetem Zustand, der untere Schaltkontakt ist nach K-L ge­schnitten.

    Figur 2a Abwicklung eines wendelförmigen Leiters und des zugehörigen Abschnitts des Kontaktbodens eines Schaltkontakts nach dem Stand der Tech­nik;Verlauf der Stromlinien.

    Figur 2b Abwicklung eines wendelförmigen Leiters und des zugehörigen Abschnitts des Kontaktbodens eines Schaltkontakts nach den Merkmalen der Erfindung;Verlauf der Stromlinien.

    Figur 3 Schnitt E-F durch Spulenkörper, Ansicht auf die Innenseite des Kontaktbodens des Schaltkontakts 2.

    Figur 4 Druntersicht unter Kontaktboden des Schalt­kontakts 2;Unterteilung der Abschnitte durch Lochreihen.

    Figur 5 Ansicht eines Schaltkontaktes, im Mittelteil ist der Spulenkörper aufgebrochen und der da­hinter liegende Teil des Kontaktbodens ge­schnitten.

    Figur 6 Querschnitt durch einen Schaltkontakt mit Vertiefungen und Sacklöchern im Kontakt­boden.

    Figur 7 Schnitt G-H durch einen Schaltkontakt mit einem Stützkörper.

    Figur 8 Ansicht A auf Kontaktplatte.

    Figur 9 Stützkörper (Draufsicht).

    Figur 10 Schaltkontakt mit äußerem Stützring.

    Figur 11 Kontaktpaar für Vakuumschalter mit radial gerichtetem Magnetfeld.



    [0011] In Figur 1 sind die beiden Schaltkontakte 1,2 in der geöffne­ten Stellung des Vakuumschalters gezeigt. Der Einbau der Kon­takte in eine Vakuumschaltkammer ist nicht angegeben, da dabei nichts Erfindungswesentliches zu beschrieben ist. Zur Strom­führung ist jeder der Schaltkontakte 1,2 mit einem Kontakt­bolzen 3 verbunden. Jeder Schaltkontakt besteht aus dem Spu­lenkörper 4, der über den Kontaktboden 5 jeweils mit einem Kontaktbolzen 3 in stromleitender Verbindung steht. Stirnsei­tig ist der Spulenkörper 4 mit der Kontaktplatte 7 stoff­schlüssig verbunden. Jeder Spulenkörper 4 ist durch schräge, unter dem Winkel α gegen die Kontaktachse geneigte Schlitze 8 in eine Reihe von wendelförmigen Leitern 9 unterteilt. Diese Leiter sind bezüglich des Kontaktbodens 5 für den Stromfluß zueinander parallel geschaltet und werden im Betriebszustand bzw. bei der Unterbrechung eines Lichtbogens LI von einem Teil in des Gesamtstromes I durchflossen. Würden keine besonderen Maßnahmen zur Ausrichtung der Stromanteile in den einzelnen wendelförmigen Leitern 9 getroffen, so würde sich der resul­tierende Stromanteil i

    auf den minimalen Spannungsabfall einstellen und gegenüber der Kontaktachse einen sehr kleinen Winkel α′ einnehmen. Da die daraus abgeleitete azimutale Kom­ponente des Stromanteils i

    jedoch sehr gering ist, ergibt sich in diesem Fall auch eine sehr geringe Durchflutung
    zur Erzeugung des mit den einzelnen Kontakten verkette­ten Magnetfeldes.

    [0012] Da in Figur 1 die Schlitze 8 in den beiden Schaltkontakten 1 und 2 unter demselben Winkel α gegen die Kontaktachse ge­neigt sind, entsteht für die gesamte Kontaktanordnung ein Axialfeld. Auf Grund der geänderten Richtung des resultieren­den Stromanteils i

    würde der Schalter nicht mehr in der Lage sein, große Kurzschlußströme problemlos zu unterbrechen.

    [0013] Die Figur 2a zeigt einen solchen Stromverlauf in der Ab­wicklung. Man erkennt die große Stromliniendichte mit rela­tiv steil nach oben gerichteten Stromlinien SL′, aus denen der resultierende Anteil i

    mit dem kleinen Winkel α′ gegenüber der Kontaktachse entsteht. Diese Stromlinien bil­den eine kurze Verbindung zwischen den Kontaktbolzen 3 und der Stirnseite des wendelförmigen Leiters 9.

    [0014] Durch die erfindungsgemäße Ausführung des Kontaktbodens 5 wird in dessen Abschnitt 12 und im wendelförmigen Leiter 9 nach Figur 2b besonders in der Nähe des Kontaktbodens 5 eine annähernd gleichmäßige Verteilung der Stromlinien SL1, SL2 usw. erzwungen.

    [0015] Der dabei entstehende resultierende Stromanteil in ist gegen die Kontaktachse unter Winkel α geneigt, der nur geringfügig vom Neigungswinkel α der Schlitze 8 abweicht.

    [0016] Im linken Teil der Schaltkontakte 1 und 2 nach Figur 1 sind die Stromanteile i₁, i₂, i₃ dargestellt, die gegenüber der Kontakt­achse annähernd unter dem Winkel α geneigt sind und mit denen ein wirksames Magnetfeld erzeugt wird. Ihre Stromrichtung kann durch eine der erfindungsgemäßen Ausbildungen des Kontaktbo­dens 5 eingestellt werden.

    [0017] In den Figuren 3, 4 und 5 sind Beispiele für eine wirkungs­volle Steuerung der Stromanteile dargestellt. Demnach ist der Kontaktboden 5 durch vorzugsweise radiale Schlitzung 10 in eine der Leiteranzahl im Spulenkörper 4 entsprechende An­zahl von sektorförmigen Anteilen 12 aufgeteilt. In den Fi­guren 1, 3 und 4 sind beispielsweise vier Abschnitte 12 vor­gesehen. Jeder Abschnitt 12 ist durch eine besondere Formge­bung in Unterabschnitte 18 unterteilt, die in Stromflußrich­tung, also zwischen dem Kontaktbolzen 3 und dem Spulenkörper 4 unterschiedliche Widerstände aufweisen. Dies kann nach Fi­gur 3 für den Schaltkontakt 2 durch sich in radialer Richtung erstreckende Durchbrüche 13a und 13b geschehen.

    [0018] Diese Durchbrüche sind so gestaltet, daß zwischen dem Kon­taktbolzen 3 und dem Übergangsbereich zum Spulenkörper 4 ein Streifen mit der größten Breite und somit dem kleinsten Wider­stand für den Stromanteil i₁ auftritt.

    [0019] In Figur 2b kann man erkennen, daß dieser Stromanteil symbo­lisch durch die 3 Stromlinien SL1 bis SL3 dargestellt ist, die in ihrer Verlängerung etwa parallel zum Schlitz 8 im wendel­förmigen Leiter 9 zur Kontaktseite geführt werden. Nach dem schmalen Durchbruch 13b folgt der etwas schmalere Streifen für den Stromanteil i₂, der in Figur 2b symbolisch durch die beiden Stromlinien SL₄, SL₅ dargetellt ist und deren Verlän­gerung einen etwas geringeren Neigungswinkel gegenüber der Kontaktachse aufweist. Der mittlere Streifen ist durch den breiten Durchbruch 13a vom rechten, schmalen Streifen in Figur 2b getrennt, in dem der Stromanteil i₃, symboli­siert als eine Stromlinie SL6, fließt. Durch die geschil­derte Stromaufteilung wird im wendelförmigen Leiter 9 ein resultierender Strom in erzeugt, dessen Neigungswinkel α nur geringfügig kleiner als α ist.

    [0020] Nach Figur 4 kann die Aufteilung der Kontaktbodenabschnitte 12 des Schaltkontakts 2 in Unterabschnitte 18 mit unterschied­lichen Breiten und steigenden Widerständen auch durch die An­bringung von analog zu den Durchbrüchen 13a, 13b angeordneten Löchern 14 mit gestaffelten Durchmessern D erfolgen.

    [0021] In Figur 5 ist eine weitere Möglichkeit angedeutet, nach der man die beabsichtigte Stromverteilung in den wendelförmigen Leitern 9 in besonders einfacher Weise herstellen kann. Dazu wird in jedem Abschnitt 12 zwischen dem Übergangsbereich und dem Kontaktbolzen 3 der Kontaktboden 5 mit unterschiedlicher Dicke ausgebildet. Die volle Dicke d ist dabei an der Seite des Abschnitts 12 vorgesehen, an der der Schlitz 10 im Kon­taktboden 5 under dem Komplementärwinkel 90-α in den Spulen­körper 4 als Schlitz 8 übergeht. Von dort aus verjüngt sich die Dicke des Kontaktbodens 5 bis zum nächsten Schlitz 10 auf einen Bruchteil ihres vollen Wertes.

    [0022] Nach einem weiteren Mermal der Erfindung können die Schlitze, Durchbrüche und Löcher im Kontaktboden 5 auch als Vertie­fungen oder Sacklöcher ausgebildet sein. Nach Figur 6 ist auf der linken Seite eine Vertiefung 26 und auf der rechten Seite des Kontakts eine Reihenfolge von zwei Sacklöchern 27 mit nach außen größer werdendem Durchmesser dargestellt. Mit dieser Formgebung kann eine Stromverteilung ähnlich der Kon­taktausführung nach den Figuren 3 und 4 erzielt werden, vor allem dann, wenn die Tiefe t relativ zur Dicke d groß ist. Durch die stehengebliebenden Bodenflächen 28 erfolgt zusätz­lich eine Versteifung des Kontaktbodens 5.

    [0023] Nach einem weiteren Mermal der Erfindung kann eine in Unterabschnitte 18 unterteilte Kontaktplatte 7 einen wesentlichen Beitrag zur gleichmäßigen Stromver­teilung in den wendelförmigen Leiter 9 bilden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die einzelnen Unterabschnitte 18 durch einen Stützkörper mit den jeweiligen Unterabschnitten des Gegenkontakts in der Betriebsstellung des Schalters zur Berührung gebracht werden. In Figur 7 ist der Schnitt durch einen solchen Schaltkontakt angegeben. Dabei sind der Kon­taktboden 5 und der Spulenkörper 4 so ausgeführt, wie im vorangegangenen Teil der Beschreibung angegeben. Nach Fi­gur 7 ist auf der Stirnseite des Spulenkörpers eine Kontakt­platte vorgesehen, die gemäß Figur 8 durch eine Schlitzung 11 in Abschnitte 17 unterteilt ist. Diese Unterteilung stimmt mit der im Kontaktboden überein, so daß in jeden Abschnitt 17 ein wendelförmiger Leiter 9 des Spulenkörpers 4 einmündet. Zur aufgabengamäßen Erzielung einer gleichmäßigen Stromver­teilung in den wendelförmigen Leitern 9 sind die Abschnitte 17 in eine möglichst große Anzahl von Unterabschnitten 18 durch entsprechende Schlitzung 11 geteilt.Zusätzlich ist nach Fi­gur 7 ein Stützkörper 21 vorgesehen, der die einzelnen Un­terabschnitte 18 der Kontaktplatte 7 federnd unterstützt. Dies wird besonders wirkungsvoll durch eine Schlitzung 24 an der oberen Stirnfläche 22b des Stütskörpers 21 erreicht. Durch dies Schlitzung, die sich übrigens mit denSchlitzen 11 in der Kontaktplatte deckt, wird die beabsichtigte ela­stische Wirkung auf jeden einzelnen Unterabschnitt 18 ausgeübt. Der Stützkörper 21 hat sein Widerlager in der Stirnfläche 22a, die zweckmäßiger Weise an der Innenseite des Kontaktbodens 5 angebracht ist. Durch die nochmalige Unterteilung der Kontaktplatte 7 in Unterabschnitte 18 wird erreicht, daß die einzelnen Stromfäden SL1 bis SL6 nach Fi­gur 2b am oberen Ende des Spulenkörpers nicht geringfügig zu­sammenlaufen, sondern weiterhin einen parallelen Verlauf bis in die angesprochenen Unterabschnitte 18 der Kontaktplatte aufweisen. Der resultierende Stromanteil in ist dann parallel zu den Schlitzen 8 im Spulenkörper ausgerichtet.

    [0024] Eine weitere Verbesserung der Stromverteilung in den wendel förmigen Leitern 9 kann dadurch erreicht werden, daß die Kon­taktplatte nicht direkt auf der Stirnseite des Spulenkörpers 4, sondern auf einem dazwischen geschalteten Leitkörper 6 be­festigt ist. Dieser Leitkörper wird erfindungsgemäß mit den­selben Schlitzungen 11, wie die Kontaktplatte selbst versehen, so daß in ihm bereits die Struktur der Unterabschnitte zu er­kennen ist. Bei Verwendung des Leitkörpers 6 kann der Außen­durchmesser der Kontaktplatte 71) kleiner als der Außendurch­messer des Spulenkörpers ausgeführt werden. Auf diese Weise wird verhindert, daß einzelne Lichtbögen sich am äußeren Rand der Kontaktplatte 7 über längere Zeit aufhalten. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Kontaktplatte 7 wird dadurch erreicht,
    1) nach Figur 7
    daß man an derem äußeren Teil einen konzentrischen Kontakt­bereich 19 ausführt, der gegenüber dem darin eingeschlossenen Lichtbogenbereich 20 etwas hervorsteht. Durch diese Unter­teilung wird eine gleichmäßige Kontaktberührung des Kon­taktbereichs mit dem des zweiten Schaltkontakts herbeige­führt. Auf diese Weise entsteht auch ein genau definierter Übergangswiderstand in jedem Unterabschnitt 18.

    [0025] Anstelle des Stützkörpers 21 kann eine definierte Kontakt­kraft N nach Figur 10 auch dadurch erreicht werden, daß man um die wendelförmigen Leiter 9 einen elastischen Stütz­ring 25 anordnet. Dies ist vor allen Dingen nach Figur 10 für Kontakte mit sehr flach geführten Schlitzen 8 im Spulen-. körper günstig, d.h. dann, wenn der Neigungswinkel α der Schlitze gegenüber der Kontaktachse relativ groß ist. In solchen Fällen wird das unter der Wirkung der Kontaktkraft N erzeugte Drehmoment auf den Querschnitt 29 eine große Ver­drillung der wendelförmigen Leiter 9 hervorrufen. Um den Verdrillwinkel γ nicht zu groß werden zu lassen, wird bei beginnender Verdrillung durch den elastischen Stützring 25 ein Gegendrehmoment auf den Querschnitt des Leiters 9 auf­gebracht.

    [0026] Der Stützring 25 kann zusätzlich in eine Vertiefung des Spulenkörpers 4 eingelassen sein, um die Kontaktplatte 7 gegen den Kontaktboden 5 abzustützen. Dann verhindert er auch im Falle einer Einschaltung eine Stauchung des Schalt­kontakts unter gleichzeitiger Aufhebung des Abstands der Schlitze 8. Die wendelförmigen Leiter 9 würden sich dann berühren und der Stromfluß würde in axialer Richtung erfolgen.

    Bezugszeichen:



    [0027] 

    1, 2 Schaltkontakt

    3 Kontaktbolzen

    4 Spulenkörper

    5 Kontaktboden

    6 Leitkörper

    7 Kontaktplatte

    8 Schlitz im Spulenkörper

    9 wendelförmiger Leiter

    10 Schlitz im Kontaktboden

    11 Schlitz im Leitkörper bzw. Kontaktplatte

    12 Abschnitt (des Kontaktbodens)

    13a, 13b Durchbrüche

    14 Loch

    15 Übergangsbereich

    16 Bohrung

    17 Abschnitt (Leitkörper,Kontaktplatte)

    18 Unterabschnitt

    19 Kontaktbereich (Kontaktplatte)

    20 Lichtbogenbereich (Kontaktplatte)

    21 Stützkörper

    22a, 22b Stirnfläche

    23 Mantelfläche

    24 Schlitzung im Stützkörper

    25 Stützring

    26 Vertiefung

    27 Sackloch

    28 Bodenfläche

    29 Querschnitt des wendelförmigen Leiters

    30 Kontaktring

    LI Lichtbogen

    I Strom

    in Stromanteil in einem wendelförmigen Leiter

    i₁, i₂, i₃ Stromaufteilung

    d Dicke des Kontaktbodens

    α Neigungswinkel der Schlitze

    γ Verdrillwinkel

    0̸ Magnetfluß

    K Kraft




    Ansprüche

    1. Schaltkontakt, der in einem Vakuum-Leistungsschalter mit einem zweiten, gegen den ersten axial verschieb­baren und ihn in der Betriebsstellung stirnseitig be­rührenden Schaltkontakt zusammenwirkt, und der aus folgenden Bauteilen besteht:
    - einem den Schaltkontakt (1,2) tragenden und mit einem Kontaktbolzen (3) verbindenden Kontaktboden (5), der durch in etwa radial gerichtete Schlitze (10) in Ab­schnitte (12) unterteilt ist,
    - einem hohlzylindrischen Spulenkörper (4), dessen Wandung zur Erzeugung eines Magnetfeldes durch unter einem Winkel (α) gegen die Kontaktachse geneigte Schlitze (8) in wenigstens zwei wendelförmige Seiten (9) unterteilt ist, von denen jeder mit einem Abschnitt (12) des Kontaktbodens (5) einen den Kontaktbolzen (3) mit der Stirnseite des Schaltkon­takts (1,2) verbindenden Strompfad bildet, in dem der Stromtransport mittels Stromlinien unterschied­licher Dichte und verschiedener Länge erfolgt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Formgebund und/oder Unterteilung eines jeden Abschnitts (12) des Kontaktbodes (5) bei wenigstens annähernd gleicher Dichte der Stromlinien (SL₁, SL₂...) im Querschnitt (29) der wendelförmigen Lei­ter (9) in etwa gleiche elektrische Widerstände für diese Stromlinien erzeugt.
     
    2. Schaltkontakt nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine quer zu den Stromlinien (SL₁,SL₂...) verlaufende Profilierung eines jeden Abschnitts (12) des Kontakt­bodens (5), etwa in Trapezform, die Widerstände im um­gekehrten Verhältnis der Längen der Stromlinien verändert.
     
    3. Schaltkontakt nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Abschnitt (12) des Kontaktbodens (5) in wenig­stens zwei Unterabschnitte (18) mit unterschiedlichem Widerstand für die Stromlinien unterteilt ist, wobei die Widerstände in Richtung der unter dem Winkel (α) wachsenden Höhe (H) des Leiterquerschnitts (29) zunehmen.
     
    4. Schaltkontakt nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschnitte (12) des Kontaktbodens (5) durch längliche, sich zum Mittelpunkt des Kontakts hin ver­jüngende Durchbrüche (13a,13b) unterschiedlicher Breite so unterteilt sind, daß in Richtung der zunehmenden Höhe (H) des Leiterquerschnitts Unterabschnitte (18) mit zunehmendem Widerstand entstehen.
     
    5. Schaltkontakt nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschnitte (12) des Kontaktbodens (5) durch aneinander gereihte Löcher (14) mit sich in Richtung des Kontaktmittelpunkts verjüngendem Durchmesser (D) so unterteilt sind, daß in Richtung der zunehmenden Höhe (h) des Leiterquerschnitts Unterabschnitte (18) mit zunehmendem Widerstand entstehen.
     
    6. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß anstelle der Schlitze (10), Durchbrüche (13a, 13b) oder Löcher (14) Vertiefungen (26) bzw.Sacklöcher (27) vorgesehen sind, deren Tiefe (t) einen wesentlichen Teil der Dicke (d) des Kontaktbodens (5) ausmachen.
     
    7. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Spulenkörper (4) durch eine Kontaktplatte (7) aus einem lichtbogenresistenten Werkstoff wenigstens im größten Teil der Stirnfläche abgeschlossen ist.
     
    8. Schaltkontakt nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Spulenkörper (4) durch einen Leitkörper (6) aus elektrisch gut leitendem Werkstoff abgeschlossen ist, auf dem eine Kontaktplatte (7) stoffschlüssig angebracht ist, wobei deren Außendurchmesser vorzugs­weise kleiner als der Durchmesser des Spulenkörpers (4) ist.
     
    9. Schaltkontakt nach Anspruch 7 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktplatte (7) und gegebenenfalls der Leit­körper (6) durch Schlitze (11) in abschnitte (17) unter­teilt sind, in die jeweils das stirnseitige Ende je eines wendelförmigen Leiters (9) einmündet.
     
    10. Schaltkontakt nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschnitte (17) der Kontaktplatte (7) in Unter­abschnitte (18) unterteilt sind, die in axialer Rich­tung elastisch verformbar sind.
     
    11. Schaltkontakt nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktplatte (7) in jedem Unterabschnitt (18) einen Kontaktbereich (19), über den alle Ströme in der Betriebsstellung des Schalters fließen, und einen zu­sätzlichen Lichtbogenbereich (20), der genenüber dem Kontaktbereich (19) versenkt ist, aufweist.
     
    12. Schaltkontakt nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kontaktbereich (19) sich von der äußeren Be­grenzung der Kontaktplatte (7) nach innen erstreckt.
     
    13. Schaltkontakt nach den Ansprüchen 8 und 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Innendurchmesser des Leitkörpers (6) gleich oder kleiner als die innere Begrenzung des Kontakt­bereichs ist.
     
    14. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktbereiche (19) des einen Schaltkontakts (1) in der Betriebsstellung mit denen des anderen Schalt­kontakts (2) in etwa in Berührung stehen.
     
    15. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Stützkörper (21) vorgesehen ist, der in axialer Richtung eine Federwirkung aufweist und jeden Unterab­schnitt (18) der Kontaktplatte (7) einzeln beaufschlagt.
     
    16. Schaltkontakt nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stützkörper (21) ringförmig ausgebildet ist und sich mit einer Stirnfläche (22a) auf dem Kontakt­boden 5 abstütze, während die andere Stirnfläche (22b) eine bis in die Mantelfläche (23) reichende Schlitzung (24) aufweist und in eine der Anzahl der Unterabschnitte (18) der Kontaktplatte (7) entsprechende Zahl von Zungen unterteilt ist, von denen jede einen Unterabschnitt (18) beaufschlagt.
     
    17. Schaltkontakt nach Anspruch 15 oder 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stützkörper (21) aus einem elektrisch und magnetisch schlecht leitendem Werkstoff besteht.
     
    18. Schaltkontakt nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der äußerre Mantel des Spulenkörpers (4) von einem anliegenden, elastischen Stützring (25) umgeben ist, der eine Verdrillung (γ) der wendel­förmigen Leiter (9) im eingeschalteten Zustand des Vakuumschalters begrenzt.
     
    19. Schaltkontakt nach Anspruch 18
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stützring (25) die Bewegung der Kontakt­platte (7) gegen den Kontaktboden (5) in axialer Richtung begrenzt.
     
    20. Vakuum-Leistungsschalter mit einem Paar Schaltkontakte (1,2) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, bei denen die Schlitzung der beiden Spulenkörper (4) unter dem glei­chen Winkel (α) gegen die Achse geneigt ist und mit denen im Kontaktspalt ein achsiales Magnetfeld indu­zierbar ist.
     
    21. Schaltkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Spulenkörper (4) des Schaltkontakts (1) an der Stirnseite einen durchgehenden Kontaktring (30) aus einem lichtbogenresistenten Werkstoff trägt, dessen Außen- und Innendurchmesser mit denen des Spulenkörpers (4) in etwa übereinstimmt.
     
    22. Vakuum-Leistungsschalter mit einem Paar Schaltkon­takte nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und 21, bei denen die Schlitzung der beiden Spulenkörper (4) untereinander zu 180 ° ergänzenden Winkeln gegen die Achse geneigt ist und mit denen im Kontaktspalt ein radial gerichtetes Magnetfeld induzierbar ist.
     




    Zeichnung