[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist bekannt (DE-PS 29 11 628), einzelne Leichtmetallzylinder, die luftgekühlt
sind, im an den Zylinderkopf angrenzenden Bereich mit Wärmedehnungseinrichtungen zu
versehen, die den dort auftretenden Verwerfungen und Ausbuchtungen entgegenwirken.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, an einem mehrere Zylinder umfassenden, mit Kühlwasserkanälen
ausgestatteten Zylinderkurbelgehäuse aus einer Leichtmetalllegierung gezielte Wärmedehnungsmaßnahmen
zu verwirklichen. Dabei sollte aber sichergestellt sein, daß trotz dieser Maßnahmen
die Standfestigkeit des Zylinderkurbelgehäuses erhalten bleibt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen
enthalten.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch
die Wärmedehnungsschlitze einerseits die im Betrieb der Brennkraftmaschine am Zylinderkurbelgehäuse
- es besteht ja aus einer Leichtmetalllegierung - auftretenden Temperaturtoleranzen
ausgeglichen werden und andererseits mechanischer Verschleiß, beispielsweise durch
Eintritt von Kühlwasser in die Wärmedehnungsschlitze hervorgerufene Kavitation, aufgrund
der elastischen Dichtmittel zwischen den Kühlkanälen und den Wärmedehnungsschlitzen
entgegengewirkt ist. Dies kann auf einfache Weise durch die Dichtkörper oder den die
Wärmedehnungsschlitze ausfüllenden polsterartigen Kunststoff erreicht werden.
[0006] In der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt, die nachstehend
näher beschrieben sind.
[0007] Es zeigt
Fig. 1 eine Teilansicht eines Längsschnitts durch ein Brennkraftmaschinen-Zylinderkurbelgehäuse,
Fig. 2 eine Einzelheit X der Fig. 1 in größerem Maßstab,
Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung A der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie I -I der Fig. 3.
[0008] Das Zylinderkurbelgehäuse 1 ist Bestandteil einer nicht näher dargestellten Hubkolben-Brennkraftmaschine
mit mehreren Zylindern der Reihenbauart, die im Viertakt-Verfahren arbeitet. Aus Gewichtsgründen
besteht das Zylinderkurbelgehäuse 1 aus einer Leichtmetalllegierung, wobei in die
einzelnen beabstandeten Zylinder 2, 3 eisenmetallische Zylinderlaufbüchsen 4, 5 eingesetzt
sind. Mit 6 und 7 sind die Mittelachsen der Zylinder 2, 3 bezeichnet. Außerdem sind
die Zylinder 2, 3 über einen wesentlichen Teilbereich von Kühlwasserkanälen 8, 9 umgeben.
[0009] Darüber hinaus wird das Zylinderkurbelgehäuse 1 von einer Trennebene 10 begrenzt,
die sich zwischen besagtem Gehäuse und einem Zylinderkopf 11 erstreckt (Fig. 4). Eine
Zylinderkopfdichtung ist mit 12 bezeichnet. Beiderseits der Trennebene 10 sind Wärme
abgebende Brennräume vorgesehen, durch die aufrechte Trennwände 13 zwischen den Zylindern
2, 3 - sie trennen auch die Kühlwasserkanäle 8, 9 - besonderen Temperaturbeanspruchungen
unterliegen. Um sie - in Längsrichtung C-C Zylinderkurbelgehäuse gesehen - auszugleichen,
d.h. um die Durchmesser D₁ und D₂ der Zylinder 2, 3 im Rahmen festgelegter Toleranzen
zu halten, sind in den quer zur Längsrichtung C-C verlaufenden Trennwänden 13 Wärmedehnungsschlitze
14 vorgesehen, die von der Trennebene 10 aus mittels mechanischer Verfahren, z.B.
Fräsen, Sägen oder dergleichen, eingebracht sind. Dabei genügt es, wenn die Wärmedehnungsschlitze
14 etwa zwischen 0,4 und 0,8 mm - Maß B - breit (Fig. 2) und etwa 20 mm tief - Maß
C - sind (Fig. 1).
[0010] Die Wärmedehnungsschlitze 14 münden mit ihren beiden Enden 15, 16 in die Kühlwasserkanäle
8, 9. Damit die Stege 17, 18 jeder Trennwand 10 nicht durch Kavitation während des
Betriebs der Brennkraftmaschine beschädigt werden, sind die Wärmedehnungsschlitze
14 gegen Wassereintritt aus den Kühlwasserkanälen 8, 9 abgedichtet. Dies kann dadurch
erfolgen, daß die Wärmedehnungsschlitze 14 mit einem polsterkörperartigen Kunststoff
19 (Fig. 2), beispielsweise Silikon, im wesentlichen ausgefüllt sind. Der Kunststoff
19 kann durch Gießen oder ein ähnliches Verfahren eingebracht werden.
[0011] Gemäß Fig. 3 sind im Bereich der Enden 16, 17 der Wärmedehnungsschlitze 14 Dichtkörper
20, 21 vorgesehen, die aus Elastomer oder Kunststoff bestehen und Kühlwassereintritt
in die Wärmedehnungsschlitze 14 verhindern. Die Dichtkörper 20, 21 weisen eine kreiszylindrische
Grundform auf und sind in korrespondierenden Bohrungen 22, 23 festgesetzt, die parallel
zu den Mittelachsen 6, 7 der Zylinder 2, 3 verlaufen.
1. Zylinderkurbelgehäuse für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine, das aus einer
Leichtmetalllegierung besteht und beabstandete, vorzugsweise mit eisenmetallischen
Zylinderlaufbüchsen versehene Zylinder aufweist, wobei die Zylinder zumindest abschnittsweise
von Kühlwasserkanälen umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter
Weise an den Zylindern (2, 3) benachbart einem Zylinderkopf und/oder Brennraum Wärmedehnungseinrichtungen
vorgesehen sind, die durch schmale, sich zwischen den Zylindern (2, 3) in Trennwänden
(13) erstreckenden, von einer Trennebene (10) zwischen Zylinderkurbelgehäuse (1) und
Zylinderkopf (11) eingebrachten und in die Kühlwasserkanäle (8, 9) mündende Wärmedehnungsschlitze
(14) gebildet sind, die gegen Kühlwassereintritt mit elastischen Mitteln (Kunststoff
19; Dichtkörper 20, 21) abgedichtet sind.
2. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastische
Mittel im Bereich von Enden (15, 16) der Wärmedehnungsschlitze (14), die an die Kühlwasserkanäle
(8, 9) angrenzen, Dichtkörper (20, 21) vorgesehen sind.
3. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkörper
(20, 21) eine kreiszylindrische Grundform aufweisen und in parallel zu den Mittelachsen
(6, 7) der Zylinder (2, 3) verlaufenden Bohrungen (22, 23) des Zylinder-Kurbelgehäuses
(1) ruhen.
4. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkörper
(20, 21) aus Elastomer oder Kunststoff bestehen.
5. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastisches
Mittel ein in die Wärmedehnungsschlitze (14) eingebrachter, vorzugsweise eingegossener
Kunststoff (19) wie z.B. Silikon vorgesehen ist.