(19)
(11) EP 0 386 329 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 89122254.9

(22) Anmeldetag:  02.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02F 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 04.03.1989 DE 3907099

(71) Anmelder: Dr.Ing.h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft
D-70435 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Ampferer, Herbert, Dipl.-Ing.
    D-7123 Sachsenheim 2 (DE)
  • Grandhuber, Rudolf, Dipl.-Ing.
    D-7910 Neu-Ulm (DE)
  • Brachert, Thomas, Dipl.-Ing.
    D-7135 Wiernheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zylinderkurbelgehäuse


    (57) Das Zylinderkurbelgehäuse (1) für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine besteht aus einer Leichtmetalllegierung und weist zwischen den Zylindern (2,3) Trennwände auf. Die Zylinder (2,3) sind von Kühlwasserkanälen (8,9) umgeben.
    Oberhalb des Zylinderkurbelgehäuses (1) ist ein Zylinderkopf (11) vorgesehen, wobei zwischen Zylinderkurbelgehäuse (1) und Zylinderkopf (11) im Bereich der Zylinder Brennräume liegen. Um beim Betrieb der Brennkraftmaschine (1) sicherzustellen, daß die Zylinderdurchmesser benachbart den Brennräumen, namentlich im Bereich der Trennwände (10), innerhalb festgelegter Toleranzen gehalten werden, sind in den Trennwänden (13) Wärmedehnungsschlitze (14) vorgesehen, die in die Kühlwasserkanäle (8,9) münden. Diese Wärmedehnungsschlitze sind gegenüber den Kühlwasserkanälen (8,9) abgedichtet, damit die Trennwände (10) nicht durch Kavitation beeinträchtigt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Es ist bekannt (DE-PS 29 11 628), einzelne Leichtmetallzylinder, die luftgekühlt sind, im an den Zylinderkopf angrenzenden Bereich mit Wärmedehnungseinrichtungen zu versehen, die den dort auftretenden Verwerfungen und Ausbuchtungen entgegenwirken.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, an einem mehrere Zylinder umfassenden, mit Kühlwasserkanälen ausgestatteten Zylinderkurbelgehäuse aus einer Leichtmetalllegierung gezielte Wärmedehnungsmaßnahmen zu verwirklichen. Dabei sollte aber sichergestellt sein, daß trotz dieser Maßnahmen die Standfestigkeit des Zylinderkurbelgehäuses erhalten bleibt.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.

    [0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch die Wärmedehnungsschlitze einerseits die im Betrieb der Brennkraftmaschine am Zylinderkurbelgehäuse - es besteht ja aus einer Leichtmetalllegierung - auftretenden Temperaturtoleranzen ausgeglichen werden und andererseits mechanischer Verschleiß, beispielsweise durch Eintritt von Kühlwasser in die Wärmedehnungsschlitze hervorgerufene Kavitation, aufgrund der elastischen Dichtmittel zwischen den Kühlkanälen und den Wärmedehnungsschlitzen entgegengewirkt ist. Dies kann auf einfache Weise durch die Dichtkörper oder den die Wärmedehnungsschlitze ausfüllenden polsterartigen Kunststoff erreicht werden.

    [0006] In der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt, die nachstehend näher beschrieben sind.

    [0007] Es zeigt

    Fig. 1 eine Teilansicht eines Längsschnitts durch ein Brennkraftmaschinen-Zylinderkurbelgehäuse,

    Fig. 2 eine Einzelheit X der Fig. 1 in größerem Maßstab,

    Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung A der Fig. 1,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie I -I der Fig. 3.



    [0008] Das Zylinderkurbelgehäuse 1 ist Bestandteil einer nicht näher dargestellten Hubkolben-Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern der Reihenbauart, die im Viertakt-Verfahren arbeitet. Aus Gewichtsgründen besteht das Zylinderkurbelgehäuse 1 aus einer Leichtmetalllegierung, wobei in die einzelnen beabstandeten Zylinder 2, 3 eisenmetallische Zylinderlaufbüchsen 4, 5 eingesetzt sind. Mit 6 und 7 sind die Mittelachsen der Zylinder 2, 3 bezeichnet. Außerdem sind die Zylinder 2, 3 über einen wesentlichen Teilbereich von Kühlwasserkanälen 8, 9 umgeben.

    [0009] Darüber hinaus wird das Zylinderkurbelgehäuse 1 von einer Trennebene 10 begrenzt, die sich zwischen besagtem Gehäuse und einem Zylinderkopf 11 erstreckt (Fig. 4). Eine Zylinderkopfdichtung ist mit 12 bezeichnet. Beiderseits der Trennebene 10 sind Wärme abgebende Brennräume vorgesehen, durch die aufrechte Trennwände 13 zwischen den Zylindern 2, 3 - sie trennen auch die Kühlwasserkanäle 8, 9 - besonderen Temperaturbeanspruchungen unterliegen. Um sie - in Längsrichtung C-C Zylinderkurbelgehäuse gesehen - auszugleichen, d.h. um die Durchmesser D₁ und D₂ der Zylinder 2, 3 im Rahmen festgelegter Toleranzen zu halten, sind in den quer zur Längsrichtung C-C verlaufenden Trennwänden 13 Wärmedehnungsschlitze 14 vorgesehen, die von der Trennebene 10 aus mittels mechanischer Verfahren, z.B. Fräsen, Sägen oder dergleichen, eingebracht sind. Dabei genügt es, wenn die Wärmedehnungsschlitze 14 etwa zwischen 0,4 und 0,8 mm - Maß B - breit (Fig. 2) und etwa 20 mm tief - Maß C - sind (Fig. 1).

    [0010] Die Wärmedehnungsschlitze 14 münden mit ihren beiden Enden 15, 16 in die Kühlwasserkanäle 8, 9. Damit die Stege 17, 18 jeder Trennwand 10 nicht durch Kavitation während des Betriebs der Brennkraftmaschine beschädigt werden, sind die Wärmedehnungsschlitze 14 gegen Wassereintritt aus den Kühlwasserkanälen 8, 9 abgedichtet. Dies kann dadurch erfolgen, daß die Wärmedehnungsschlitze 14 mit einem polsterkörperartigen Kunststoff 19 (Fig. 2), beispielsweise Silikon, im wesentlichen ausgefüllt sind. Der Kunststoff 19 kann durch Gießen oder ein ähnliches Verfahren eingebracht werden.

    [0011] Gemäß Fig. 3 sind im Bereich der Enden 16, 17 der Wärmedehnungsschlitze 14 Dichtkörper 20, 21 vorgesehen, die aus Elastomer oder Kunststoff bestehen und Kühlwassereintritt in die Wärmedehnungsschlitze 14 verhindern. Die Dichtkörper 20, 21 weisen eine kreiszylindrische Grundform auf und sind in korrespondierenden Bohrungen 22, 23 festgesetzt, die parallel zu den Mittelachsen 6, 7 der Zylinder 2, 3 verlaufen.


    Ansprüche

    1. Zylinderkurbelgehäuse für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine, das aus einer Leichtmetalllegierung besteht und beabstandete, vorzugsweise mit eisenmetallischen Zylinderlaufbüchsen versehene Zylinder aufweist, wobei die Zylinder zumindest abschnittsweise von Kühlwasserkanälen umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise an den Zylindern (2, 3) benachbart einem Zylinderkopf und/oder Brennraum Wärmedehnungseinrichtungen vorgesehen sind, die durch schmale, sich zwischen den Zylindern (2, 3) in Trennwänden (13) erstreckenden, von einer Trennebene (10) zwischen Zylinderkurbelgehäuse (1) und Zylinderkopf (11) eingebrachten und in die Kühlwasserkanäle (8, 9) mündende Wärmedehnungsschlitze (14) gebildet sind, die gegen Kühlwassereintritt mit elastischen Mitteln (Kunststoff 19; Dichtkörper 20, 21) abgedichtet sind.
     
    2. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastische Mittel im Bereich von Enden (15, 16) der Wärmedehnungsschlitze (14), die an die Kühlwasserkanäle (8, 9) angrenzen, Dichtkörper (20, 21) vorgesehen sind.
     
    3. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkörper (20, 21) eine kreiszylindrische Grundform aufweisen und in parallel zu den Mittelachsen (6, 7) der Zylinder (2, 3) verlaufenden Bohrungen (22, 23) des Zylinder-Kurbelgehäuses (1) ruhen.
     
    4. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkörper (20, 21) aus Elastomer oder Kunststoff bestehen.
     
    5. Zylinderkurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastisches Mittel ein in die Wärmedehnungsschlitze (14) eingebrachter, vorzugsweise eingegossener Kunststoff (19) wie z.B. Silikon vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht