[0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bildverarbeitung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Verfahren und Vorrichtungen, mit denen sich
transparente Vorlagen, wie z.B. Dias und Negative, verarbeiten lassen. Die übliche
fotografische Vergrößerung solcher Vorlagen ist ein relativ aufwendiger Prozeß, der
den Einsatz bestimmter auf die jeweilige Anwendung abgestimmter fotografischer Papiere
erfordert. Die Vorlage wird auf das Papier projiziert und dieses dann in einer Reihe
von aufeinanderfolgenden Chemi kalienbädern entwickelt. Die erfolgreiche Durchführung
eines solchen Vergrößerungsverfahrens setzt Erfahrung voraus und ist darüber hinaus
zeitaufwendig.
[0003] Daher ist seit kurzem im Handel eine Vorrichtung erhältlich, die eine weniger zeitraubende
und leichtere Vervielfältigung von Dias erlaubt. Diese Vorrichtung besteht aus einem
elektrostatischen Kopiergerät und einem Diaprojektor. Der Projektor projiziert ein
Dia über einen Spiegel auf das Eintrittsfenster des Kopierers. Die vom Spiegel reflektierten
Lichtstrahlen treten durch das Eintrittsfenster hindurch und werden durch eine darunter
angeordnete Fresnellinse auf eine lichtelektrische Empfangsvorrichtung im Inneren
des Gerätes geleitet. In Abhängigkeit von der Intensität bzw. der Farbzusammensetzung
der empfangenen Lichtsignale wird über diese Empfangsvorrichtung eine Kopie des Dias
gebildet. Nachteilig ist, daß die beschriebene Vorrichtung eine relativ aufwendige
Optik erfordert und darüber hinaus nur das Kopieren von Dias ermöglicht.
[0004] Aufgabe der Neuerung ist es daher, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte
Vorrichtung zu schaffen, mit der die Bildverarbeitung unterschiedlicher transparenter
Vorlagen schnell und bequem durchgeführt werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe mit
einer Vorrichtung, die die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
[0005] Die neuerungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer lichtelektrischen Empfangsvorrichtung
und einem Vergrößerungsgerät. Die Empfangsvorrichtung besitzt eine Empfangsebene,
auf der eine Mehrzahl von lichtelektrischen Empfangselementen, beispielsweise Dioden,
angeordnet sind. Herkömmliche lichtelektrische Empfangsvorrichtungen sind in der
Regel in einem Gehäuse angeordnet, das ein der Empfangsebene zugeordnetes Lichteintrittsfenster
aufweist. Das Gehäuse kann dabei ausschließlich die Empfangsvorrichtung enthalten;
es können jedoch auch noch weitere Vorrichtungen zur Bildverarbeitung darin angeordnet
sein. Das Vergrößerungsgerät wird so angeordnet, daß es auf die Empfangsvorrichtung
abbildet, wobei seine optische Achse weitgehend senkrecht auf der Empfangsebene steht.
Bei dem Vergrößerungsgerät kann es sich um ein übliches in der Schwarz-Weiß- oder
Farbfotografie verwendetes Gerät handeln. Es enthält eine Lichtquelle, eine darunter
angeordnete Aufnahmevorrichtung für die transparente Vorlage und eine unterhalb der
Aufnahmevorrichtung angeordneten Linsenoptik. Die Lichtquelle durchstrahlt die Vorlage
und projiziert diese über die Linsenoptik auf das entsprechende Empfangsmedium. Als
Aufnahmevorrichtung kann dabei ein verstellbarer Rah men dienen, der an die Größe
unterschiedlicher Vorlagen angepaßt wird. Weiterhin ist es aber auch denkbar, für
unterschiedlich große transparente Vorlagen verschiedene Aufnahmevorrichtungen vorzusehen,
die dann jeweils zusammen mit der entsprechenden Vorlage in das Gerät eingesetzt werden.
[0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß zwischen dem Vergrößerungsgerät
und der lichtelektrischen Empfangsvorrichtung eine mattierte, lichtdurchlässige Scheibe
oder Folie vorgesehen ist. Diese Scheibe oder Folie wird vorzugsweise auf dem Eintrittsfenster
des Gehäuses angeordnet, das die lichtelektrische Empfangsvorrichtung umgibt. Sie
dient in erster Linie dazu, Lichtintensitätsunterschiede in der Abbildung auszugleichen,
die durch den Projektionsvorgang entstehen. Bei herkömmlichen Vergrößerungsgeräten
oder Projektoren durchstrahlt nämlich die Lichtquelle das Zentrum der Vorlage in stärkerem
Maße als dessen Randbereiche. Dies führt zu einem sogenannten Hot-Spot, der vom Auge
nicht wahrgenommen wird, bei den sehr viel empfindlicheren elektrostatischen Kopierer
jedoch zu Fehlkopien führt. Darüber hinaus ermöglicht eine solche mattierte Scheibe
oder Folie, ein Betrachten der Abbildung in der Form, in der sie verarbeitet werden
soll. Dies ist deswegen wichtig, da nur so eine Scharfeinstellung der Abbildung über
die Linsenoptik am Vergrößerungsgerät möglich ist. Weiterhin erleichtert eine solche
Betrachtung das Auswählen von Bildausschnitten, die gezielt aus der Vorlage heraus
vergrößert werden sollen.
[0007] In einer Ausgestaltung der Neuerung besteht die mattierte Scheibe oder Folie aus
einem hitzebestätigen, lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial aus der Gruppe der Fluorelastomere
oder Fluorkohlenstoffharze. Vorzugsweise wird dabei das Material Teflon eingesetzt.
Darüber hinaus kann die mattierte Scheibe jedoch auch aus Milchglas bestehen.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung ist die lichtelektrische Empfangsvorrichtung
mit einem Scanner verbunden. Der Scanner kann in einem Gehäuse mit der Empfangsvorrichtung
angeordnet sein. In diesem Fall ist jedoch darauf zu achten, daß sich der Scanner
außerhalb des Lichtweges zwischen dem Eintrittsfenster und der Empfangsvorrichtung
befindet. Mit dem Scanner läßt sich die lichtelektrische Empfangsvorrichtung Punkt
für Punkt seriell abtasten. Die abgetasteten Punkte werden dann in elektronische Daten
umgesetzt. Diese Daten können je nach Anwendungszweck entweder z.B. zu einem Monitor
weitergeleitet werden, oder aber gespeichert werden. Weiterhin können sie auch direkt
in eine entsprechende Druckvorrichtung eingegeben werden, die dann eine Kopie der
Vorlage bildet. Die Verwendung eines Scanners ist deswegen von Vorteil, da sich mit
Hilfe dieser Vorrichtung eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten bei der Bildverarbeitung
verwirklichen lassen. So ist es z.B. möglich, zunächst mehrere Abbildungen abzuspeichern,
und dann einzelne Ausschnitte dieser Abbildungen über den Monitor miteinander zu vereinigen.
Die neu vereinigten Bildbestandteile können dann in beliebiger Weise einem Vervielfältigungsprozeß
unterworfen werden. Selbstverständlich lassen sich mit einer Ausgestaltung, die einen
Scanner in Verbindung mit einer Speichereinheit und einem Monitor enthält, auch sämtliche
aus der Drucktechnik bekannten Retuscheverfahren durchführen.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Neuerung sieht vor, daß die lichtelektrische
Empfangsvorrichtung in einem elektrostatischen Kopierer unterhalb eines Kopierereintrittsfensters
angeordnet ist. Die mattierte Folie oder Scheibe ist dabei im Bereich des Eintrittsfensters
angeordnet. Die Empfangsebene der lichtelektrischen Vorrichtung, das Eintrittsfenster
und die mattierte Folie oder Scheibe sind parallel ausgerichtet. Das Vergrößerungsgerät
wird oberhalb des Eintrittsfensters bzw. der Empfangsvorrichtung derart angeordnet,
daß es auf diese abbildet, wobei seine Projektionsachse senkrecht zu der Empfangsebene
ist. Ein Vorteil der Verbindung von Vergrößerungsgerät und elektrostatischem Kopierer
besteht darin, daß sich auf diese Art und Weise eine transparente Vorlage sofort
vervielfältigen läßt. Als Vorlagen kommen Dias, Mikrofilme, Negative oder sonstige
Aufsichtsvorlagen in Frage. Darüber hinaus kann der elektrostatische Kopierer aber
auch noch einen Scanner enthalten, der in oben beschriebener Weise mit der lichtelektrischen
Empfangsvorrichtung gekoppelt ist. In diesem Fall läßt sich der Anwendungsbereich
des Kopierers beträchtlich erweitern. Zum einen lassen sich dann sofort Kopien in
bekannter Weise herstellen, andererseits ist aber zusätzlich auch eine gezielte Bildverarbeitung
mittels eines Monitors und einer Speichereinheit möglich.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung kann das Vergrößerungsgerät beispielsweise an dem
Kopierer befestigt sein und die mattierte Folie oder Scheibe auf einer das Eintrittsfenster
des Kopierers abdeckenden Glasplatte angeordnet werden. In diesem Fall, kann nach
Entfernen der Scheibe bzw. Folie der Kopierer im herkömmlichen Sinne zum Kopieren
von reflektierenden Vorlagen eingesetzt werden. Soll der Kopierer jedoch ausschließlich
zur Vervielfältigung transparenter Vorlagen dienen, ist es auch möglich, anstelle
der das Eintrittsfenster abdeckenden Glasplatte die mattierte Scheibe oder Folie
vorzusehen. Schließlich sieht eine weitere Ausgestaltung der Neuerung vor, das Vergrößerungsgerät
und die mattierte Scheibe bzw. Folie über einen Rahmen miteinander zu einer Einheit
zu verbinden. Eine solche Einheit kann dann mit beliebigen elektrostatischen Kopierern
zur neuerungsgemäßen Vorrichtung kombiniert werden.
[0011] Im folgenden soll die Neuerung an einer auf einer Abbildung dargestellten Ausgestaltung
näher erläutert werden.
[0012] Die Abbildung zeigt eine perspektivische Ansicht eines elektrostatischen Kopierers
1, an dem ein Vergrößerungsgerät 2 über ein Stativ 3 angebracht ist. Das Vergrößerungsgerät
2 bildet über eine Linsenoptik 4 auf einer Eintrittsfläche 5 des Kopierers 1 ab.
Die Entfernung des Vergrößerungsgerätes 2 zu dem Eintrittsfenster 5 kann dabei über
nicht gezeigte Verstellvorrichtungen am Stativ 3 verändert werden. Dadurch läßt sich
die Abbildung der Vorlage vor dem Kopiervorgang auf eine gewünschte Größe einstellen,
bzw. lassen sich einzelne Bildausschnitte gezielt herausvergrößern. Eine Vergrößerung
der Vorlage ist jedoch nicht unbegrenzt möglich, da ab einer bestimmten Entfernung
die Leuchtkraft der in dem Vergrößerungsgerät 2 angeordneten Lichtquelle nicht mehr
ausreicht, um eine ausreichend starke Projektion auf dem Eintrittsfenster 5 zu liefern.
Weiterhin wird der Bereich, in dem die Verstellung der Entfernung zwischen dem Kopierer
1 und dem Vergrößerungsgerät 2 möglich ist, durch den Projektionswinkel der Linsenoptik
4 bestimmt.
[0013] Im Bereich des Eintrittsfensters 5 des Kopierers 1 ist eine mattierte Scheibe 6 angeordnet,
die das gesamte Fenster 5 abdeckt. Wie oben ausgeführt, dient die mattierte Scheibe
in erster Linie dazu, eine Vergleichmäßigung der Lichtintensität über die gesamte
projizierte Abbildung zu erzielen. Weiterhin legt sie die Abbildung in der Form fest,
in der sie auf die nicht gezeigte lichtelektrische Empfangsvorrichtung im Inneren
des Gerätes projiziert wird. Dies ist aus mehreren Gründen wichtig. Die Scharfeinstellung
einer projizierten Abbildung erfolgt mit Hilfe der Linsenoptik 4 am Vergrößerungsgerät
2. Scharf einstellen läßt sich eine Abbildung jedoch nur in einer bestimmten Projektionsebene.
Wird nun beispielsweise die Abbildung in der Ebene des Eintrittsfensters 5 scharf
eingestellt und dann während des Kopiervorganges auf die darunterliegende Ebene der
Empfangsvorrichtung projiziert, so erhält man eine unscharfe Kopie.
[0014] Mit der Anordnung einer mattierten Scheibe im Bereich des Eintrittsfensters erreicht
man, daß die darauf projizierte Abbildung mit der Abbildung identisch ist, die schließlich
in der Empfangsebene des Kopierers erzeugt wird. Dadurch entfällt das oben beschriebene
Problem das mit einer Scharfeinstellung verbunden ist.
[0015] Wie oben ausgeführt, kann die mattierte Scheibe oder Folie 6 anstelle einer das Eintrittsfenster
5 des Kopierers 1 abdeckenden Glasplatte oder auf einer solchen Glasplatte angeordnet
sein. Im letzten Falle kann die mattierte Scheibe oder Folie 5 entfernt werden und
der Kopierer zu einem herkömmlichen Kopiervorgang eingesetzt werden. Für diesen Fall
wird wie bei herkömmlichen Kopierern eine Kopiererabdeckung 7 über das Eintrittsfenster
5 geklappt.
[0016] Herkömmliche Kopierer verfügen über eine kopierereigene Lichtquelle. Soll der Kopierer
wie oben beschrieben in Verbindung mit einem Vergrößerungsgerät eingesetzt werden,
so kann die kopiereigene Lichtquelle durch eine gezielte Ansteuerung ausgeschaltet
werden. Wird die kopierereigene Lichtquelle nicht ausgeschaltet, so ist darauf zu
achten, daß die in dem Vergrößerungsgerät angeordnete Lichtquelle eine höhere Intensität
als das Kopiererlicht aufweist.
1. Vorrichtung für die Bildverarbeitung von transparenten Vorlagen, insbesondere von
Dias, Negativen und dergleichen, mit einer lichtelektrischen Empfangsvorrichtung,
deren Ausgangsbildsignale zur Herstellung einer elektrostatischen Kopie oder für einen
anderen Bildverarbeitungsschritt verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der Empfangsvorrichtung ein Vergrößerungsgerät (2) so angeordnet ist, daß seine optische
Achse weitgehend senkrecht zu der lichtelektrischen Empfangsebene ausgerichtet ist
und daß zwischen dem Vergrößerungsgerät (2) und der Abtastvorrichtung eine mattierte,
lichtdurchlässige Scheibe oder Folie (6) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mattierte Scheibe
oder Folie (6) aus einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial aus der Gruppe der
Fluorelastomere oder Fluorkohlenstoffharze, vorzugsweise Teflon, besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mattierte Scheibe
aus Milchglas besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
oder neben der lichtelektrischen Empfangsvorrichtung ein Scanner vorgesehen ist,
der die Empfangsvorrichtung Punkt für Punkt abtastet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtelektrische
Empfangsvorrichtung in einem elektrostatischen Kopierer (1) unterhalb eines Kopierereintrittsfensters
(5) so angeordnet ist, daß ihre Empfangsebene weitgehend parallel zu dem Eintrittsfenster
(5) ist und wobei die mattierte Folie oder Scheibe (6) im Bereich des Eintrittsfensters
(5) angeordnet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergrößerungsgerät
(2) an dem Kopierer (1) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mattierte
Folie oder Scheibe (6) auf einer das Eintrittsfenster (5) des Kopierers (1) abdeckenden
Glasplatte angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergrößerungsgerät
(2) und die mattierte Scheibe oder Folie (6) über einen Rahmen miteinander verbunden
sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mattierte
Folie oder Scheibe (6) anstelle einer das Eintrittsfenster (5) eines Kopierers (1)
abdeckenden Glasplatte vorgesehen ist.