(19)
(11) EP 0 386 431 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 90101468.8

(22) Anmeldetag:  25.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02P 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR SE

(30) Priorität: 09.03.1989 DE 3907616

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Bodig, Bernd
    D-7141 Schwieberdingen (DE)
  • Hueser, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart (DE)
  • Herzog, Achim, Dipl.-Ing.
    D-7060 Schorndorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltungsanordnung zur Messung der Primärspannung einer Zündspule


    (57) Es wird eine Schaltungsanordnung zur Messung der Pri­märspannung einer Zündspule vorgeschlagen, die ohne Transistoren und Zenerdioden auskommt und damit beson­ders gut für eine Realisierung in Hybridtechnik geeig­net ist. Die Schaltung ermöglicht es, die Primärspan­nung analog auszuwerten und gibt die Funkenbrenndauer in Form eines digitalen Signals ab.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Messung der Primärspannung einer Zündspule gemäß der Gattung des Hauptanspruchs.

    [0002] Es sind Schaltungen zur Messung der Primärspannung von Zündspulen in Kraftfahrzeugen bekannt, die zur Erken­nung der Funkenbrenndauer des Zündfunkens Transistoren und Zenerdioden benötigen. Am Ausgang dieser Schaltung wird lediglich ein digitales Signal bereitgestellt, welches die Funkenbrenndauer kennzeichnet. Die erfor­derlichen Transistoren und Zenerdioden sind für die An­wendung in Hybridschaltungen ungünstig, da diese Bau­teile einen hohen Fertigungsaufwand darstellen.

    Vorteile der Erfindung



    [0003] Die Schaltungsanordnung zur Messung der Primärspannung einer Zündspule mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Funkenbrenndauer weiterhin digital ausgewertet werden kann und zusätz­lich die Möglichkeit besteht, die Primärspannung in zwei unterschiedlichen Maßstäben analog zu erfassen. Bei Einsatz einer sogenannten ruhenden Zündspannungs­ verteilung mit mehreren Zündspulen können sämtliche Zündspulen mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanord­nung bezüglich ihrer Primärspannung überwacht werden. Zu diesem Zweck werden eingangsseitig mehrere Eingangs­dioden angeordnet, die ein eingangsseitiges ODER-Gatter bilden.

    [0004] Die analoge Primärspannung wird mittels eines Span­nungsteilers geteilt und reduzierte Primärspannung ana­log und digital ausgewertet. Somit ist sowohl eine ana­loge Brennspannungserfassung als auch eine digitale Funkendauererfassung möglich. Transistoren und Zener­dioden sind nicht erforderlich, weshalb die Schaltungs­anordnung für eine Realisierung in Hybridtechnik gut geeignet ist.

    [0005] Um eine Verfälschung durch Spannungspitzen zu verhin­dern, wird mittels eines Kondensators eine Mittelwert­bildung am Teilerabgriff vorgenommen. Mittels einer Klammerschaltung können außerdem nachfolgende IC-­Eingänge vor Überspannungen geschützt werden.

    [0006] Der Differenzverstärker ist ein Komparator mit Schalthysterese, dessen Ausgangsspannung zur digitalen Funkendauererkennung dient. Die Ausgangssignale der Schaltungsanordnung können im Rechner der vorhandenen Motorsteuerung ausgewertet und für Steuerfunktionen be­rücksichtigt werden.

    Zeichnung



    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung nä­her erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für analoge und digitale Primärspannungserfassung,

    Figur 2 den zeitlichen Verlauf einer an einer Zündspule anliegenden Primärsspannung,

    Figur 3 den zu der in Figur 2 dargestellten Primärspan­nung gehörenden Verlauf des analogen Ausgangssignals der erfindungsgemäßen Schaltung und

    Figur 4 den zugehörigen Verlauf des digitalen Ausgangs­signals der erfindungsgemäßen Schaltung.



    [0008] Die in Figur 1 dargestellte Schaltungsanordnung besitzt an ihren beiden Eingängen für die Primärspannungen UP1, UP2 zweier nicht dargestellter Primärspannungen zwei Schutzdioden D1, D2, die ein Eingangs-ODER-Gatter bilden. Die jeweils anliegende Primärspannung UP1 bzw. UP2 wird über einem Spannungsteiler mit den Teilerwi­derständen R1, R2 um den Faktor R2/(R1 + R2) reduziert. Um eine Verfälschung durch Spannungsspitzen zu verhindern, wird mittels eines dem Teilerwiderstand R2 parallel geschalteten Kondensator C1 eine Mittelwert­bildung der reduzierten Primärspannung durchgeführt, die als analoge Ausgangsspannung UA einer Auswerte­schaltung 1 zugeführt wird.

    [0009] Die Batteriespannung UB wird über einen zweiten Span­nungsteiler mit den Widerständen R3, R4 geteilt, wobei die geteilte Batteriespannung dem negativen Eingang ei­nes Differenzverstärkers 2 als Referenzspannung UR zu­geführt wird. Aus Symmetriegründen sind die Widerstände beider Teiler wie folgt dimensioniert: R1 = R3, R2 = R4 Zur Verschiebung der Schaltschwelle des Differenzver­stärkers 2 wird eine Diode D3 mit der Diodenspannung UD zum Widerstand R4 in Reihe geschaltet.

    [0010] Am positiven Eingang des Differenzverstärkers 2 liegt die geteilte Primärspannung über einen Eingangswider­stand R5 an. Zwischen positivem Eingang des Differenz­ verstärkers 2 und seinem Ausgang ist ein Rückkopplungs­widerstand R6 wirksam. Der derart beschaltete Diffe­renzverstärker 2 arbeitet wie ein Komparator mit Schalthysterese und gibt eine digitale Ausgangsspannung UD ab, deren Dauer der Funkenbrenndauer entspricht. In der Auswerteschaltung 1 wird auch die digitale Aus­gangsspannung UD ausgewertet.

    [0011] Um nachfolgende IC-Eingänge zu schützen, wird die am Teilerabgriff zwischen den Teilerwiderständen R1 und R2 auftretende geteilte Primärspannung mittels einer Diode D5 und einem weiteren niederohmigen Spannungsteiler, der aus den Widerständen R7, R8 besteht, geklammert. Die Klammerung ist so dimensioniert, daß Primärspannun­gen oberhalb der Brennspannung geklammert werden, wobei für diese Spannungen die Teilerwiderstände R1 und R7 in Parallelschaltung zu R8 wirksam sind. Spannungen ober­halb der Brennspannung können somit in verändertem Maß­stab ebenfalls analog in der Auswerteschaltung 1 ausge­wertet werden. Der Kondensator C1 muß genügend klein gewählt werden, damit die analoge Auswertung von Über­spannungen möglich ist.

    [0012] Die Diode D4 hat die gleiche Funktion bezogen auf die Batteriespannung UB, wie die Diode D5 bezogen auf die Primärspannungen UP1 bzw. UP2.

    [0013] Der als Differenzverstärker 2 ausgebildete Komparator vergleicht die geteilte Primärspannung UA mit der Refe­renzspannung UR, die mittels eines Spannungsteilers aus der Batteriespannung UB abgeleitet ist. Der Komparator besitzt eine Hysterese, die durch die Widerstände R5 und R6 bestimmt ist.

    [0014] In der Auswerteschaltung 1, die Teil der hier nicht dargestellten Motorsteuerung sein kann, erfolgt eine analoge Primärspannungserfassung 3 und eine digitale Funkendauererkennung 4. Die dabei ermittelten Werte können zu Steuerfunktionen in der Motorsteuerung be­rücksichtigt werden. Die Ausgangsspannungen UA, UD kön­nen auch zur Fehlererkennung ausgewertet werden.

    [0015] In Figur 2 ist der zeitliche Verlauf einer Primärspan­nung UP dargestellt. Die zugehörigen Ausgangsspannungen UA und UD sind in Figur 3 und Figur 4 gezeigt.

    [0016] In Figur 3 ist mit unterbrochener Linie der Verlauf der analogen Ausgangsspannung UA dargestellt, wie er ohne Kondensator C1 auftritt. Der Kondensator C1 besitzt so­mit die Kapazität OnF. Wird dagegen ein Kondensator C1 wie in Figur 1 dargestellt verwendet, so glättet sich der Verlauf der Spannung UA entsprechend dem mit durch­gehender Linie dargestellten Spannungsverlauf.

    [0017] Das in Figur 4 dargestellte Signal gibt die Funken­brenndauer T an.


    Ansprüche

    1. Schaltungsanordnung zur Messung der Primärspannung einer Zündspule mit einem Differenzverstärker, dem ein­gangsseitig ein von der Primärspannung abgeleitetes re­duziertes Signal und eine Referenzspannung zugeführt wird und der ausgangsseitig ein der Brenndauer des Zündfunkens entsprechend langes Brenndauersignal ab­gibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärspannung (UP1, UP2) über eine in Durchlaßrichtung geschaltete Schutzdiode (D1, D2) und einen Spannungsteiler (R1, R2) abgegriffen und über einen Widerstand (R5) dem einen Eingang des Differenzverstärkers (2) zugeführt wird, und daß die am Spannungsteiler (R1, R2) auftretende ge­teilte Primärspannung (UA) einer analogen Auswerteein­richtung (3) zugeführt wird.
     
    2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß an der geteilten Primärspannung (UA) mittels eines Kondensators (C1) eine Mittelwertbildung vorgenommen wird.
     
    3. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geteilte Primärspan­nung bei Primärspannungswerten, die oberhalb der Brenn­spannung des Zündfunkens liegen, geklammert wird.
     
    4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zur Klammerung der geteilten Primär­spannung eine Klammerschaltung verwendet wird, die aus einer am Abgriff des Spannungsteilers (R1, R2) ange­schlossenen Diode (D5) und einem der Diode nachgeschal­teten niederohmigen weiteren Spannungsteiler (R7, R8) besteht.
     
    5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenz­verstärker (2) eine Schalthysterese hat, die durch ei­nen an seinem Meßeingang vorgeschalteten Eingangswider­stand (R5) und einen zwischen dem Meßeingang und seinem Ausgang wirksamen Rückkopplungswiderstand (R6) bestimmt ist.
     
    6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Eingang der Schaltungsanordnung mehrere Schutzdioden (D1, D2) ein Eingangs-ODER-Gatter bilden.
     




    Zeichnung