Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Einspritzzeitpunktversteller für Brennkraftmaschinen
nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 27 25 414 ist ein Einspritzzeitpunktversteller der vorgenannten Bauart
bekannt. Die Fliehgewichte des Spritzverstellers bewegen sich entsprechend den mit
der Drehzahl zunehmenden Fliehkräften entgegen der Kraft von Rückstellfedern, durch
Stehbolzen radial geführt, nach außen. Die Stehbolzen treten durch Bohrungen in den
Enden der Fliehgewichte hindurch. Da die Fliehgewichte nur über kurze Berührungsflächen
im Bereich der Bohrungen auf den Stehbolzen geführt sind, können sie sich auf den
Stehbolzen verkanten und somit klemmen, was wiederum zu einem erhöhten Verschleiß
führt.
[0003] Zwischen einem der Enden der Fliehgewichte und einem Ende eines der Stehbolzen ist
jeweils eine Rückstellfeder eingespannt, so daß für jeden Stehbolzen zwei Rückstellfedern
erforderlich sind. Die Rückstellfedern liegen an den Fliehgewichten und an den Enden
der Stehbolzen jeweils an einem Federteller an. Die vielen zu montierenden Einzelteile
sollten vermieden werden. Außerdem besteht die Gefahr, daß sich die Federteller unter
starker Schüttelbelastung lösen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Der erfindungsgemäße Einspritzzeitpunktversteller mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 hat den Vorteil, daß durch die Ausbildung der Fliehgewichte
mit den Führungsflächen und den Begrenzungsflächen eine exakte gegenseitige Führung
der Fliehgewichte erreicht und ein Verkanten vermieden ist.
[0005] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
Spritzverstellers gekennzeichnet. Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 ist erreicht,
daß als Rückstellfeder jeweils eine durchgehende Druckfeder verwendet werden kann
und somit die Zahl der zu montierenden Einzelteile verringert ist. Eine Reduzierung
der der eigentlichen Fliehgewichtsmasse entgegenwirkenden Masse des Fliehgewichts
ist durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 erreicht. Durch die Ausgestaltung nach
Anspruch 6 können zwei identische Fliehgewichte pro Versteller, auf Umschlag montiert,
eingesetzt werden.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Figur
1 den Einspritzzeitpunktversteller im Querschnitt, Figur 2 den Spritzversteller im
Längsschnitt, Figur 3 ein Fliehgewicht in teilweise geschnittener Ansicht, Figur 3a
einen Ausschnitt einer Variante des Fliehgewichts nach Figur 3, Figur 4 das Fliehgewicht
im Schnitt entlang der Linie IV-IV in Figur 3 und Figur 5 das Fliehgewicht in der
Draufsicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] In Figur 1 ist ein Einspritzzeitpunktversteller für eine Kraftstoffeinspritzpumpe
für Dieselmotoren dargestellt, der als offener Einbauspritzversteller für den Einbau
in ein geschlossenes Antriebsgehäuse bzw. in den Räderkasten des Motors vorgesehen
ist.
[0008] Der Einspritzzeitpunktversteller dient in bekannter Weise zur drehzahlabhängigen
Änderung der gegenseitigen Drehlage zweier gleichachsiger Wellen, einer treibenden
und einer getriebenen Welle, wodurch der Einspritzzeitpunkt der Kraftstoffeinspritzpumpe
geändert wird.
[0009] Als treibende Welle dient ein als Antriebszahnrad ausgebildetes Antriebsteil 1 und
als getriebene Welle die nur teilweise dargestellte Nockenwelle 2 der Einspritzpumpe
mit der mit einem Lagerflansch 3 versehenen Verstellernabe 5, deren Nabenteil 6 eine
Befestigungsmutter 8 aufnimmt.
[0010] In einer Ausdrehung 9 des Antriebsteils 1 ist eine mit zwei planparallelen Stirnflächen
11 und 12 sowie einem zylinderförmigen Ansatz 13 versehene Verstellerscheibe 14 eingesetzt
und mittels Schrauben 16 mit dem Antriebsteil 1 fest verbunden. Ein von der einen
Stirnfläche 11 der Verstellerscheibe 14 und einer hohlzylindrischen Ausnehmung 18
im Antriebsteil 1 gebildeter ringnutförmiger Hohlraum nimmt den Lagerflansch 3 auf
und bildet somit ein Axial- und Radiallager 19 für das Antriebsteil 1.
[0011] Die Verbindung zwischen der mit der getriebenen Welle 2 verbundenen Verstellernabe
5 und dem das Antriebsteil 1 bildenden Antriebszahnrad wird durch zwei in der Verstellerscheibe
14 drehbar gelagerte Exzenterpaare 20 erreicht, die aus je einem Verstellexzenter
21 und einem Ausgleichsexzenter 22 bestehen. Die Ausgleichsexzenter 22 sind mittels
je eines Bolzens 23 mit dem Lagerflansch 3 der Verstellernabe 5 verbunden und dienen
dem Ausgleich der Bogenhöhe, die die Mittelpunkte der Verstellexzenter 21 erreichen
würden, wenn sie sich um die Bolzen 23 ohne Ausgleichsexzenter 22 drehen würden. Diese
Drehbewegung wird durch mit 25 bezeichnete Fliehgewichte bewirkt, die sich entsprechend
den mit zunehmender Drehzahl ansteigenden Fliehkräften entgegen der Kraft von Rückstellfedern
26 radial vom Nabenteil 6 weg nach außen bewegen können und über exzentrisch in die
Verstellexzenter 21 eingreifende Lagerbolzen 27 die Verstellexzenter 21 verdrehen.
[0012] Die Fliehgewichte 25 weisen im Querschnitt senkrecht zur Verstellerlängsachse 29
eine U-förmige Grundform auf. Von einem den Hauptteil der Fliehgewichtsmasse enthaltenden
Gewichtskörper 30 stehen zwei Schenkel 31 ab. Der Gewichtskörper 30 ist mit zwei ebenen
Begrenzungsflächen 32 versehen, die sich parallel zur Verstellerlängsachse 29 erstrecken.
Von den beiden Schenkeln 31 steht jeweils eine Wand 33 ab, wobei die beiden Wände
33 eines Fliehgewichts 25 auf ihren einander zugewandten Seiten mit zu den Begrenzungsflächen
32 parallelen Führungsflächen 34 versehen sind und zwischen den Wänden 33 ein Raum
zur Aufnahme des Gewichtskörpers 30 mit seinen Begrenzungsflächen 32 vorhanden ist.
Die Wände 33 und der Gewichtskörper 30 sind über Stege 39 verbunden, deren Stirnseiten
39a mit der Stirnseite des Gewichtskörpers 30 eine ebene Fläche bilden. Von jedem
der Schenkel 31 steht auf der der Führungsfläche 34 gegenüberliegenden Seite senkrecht
zur Führungsfläche 34 eine ein Federwiderlager 35 bildende Konsole 36 ab. Die Konsole
36 ist mit einer Vertiefung 37 versehen, in die die Enden der Rückstellfedern 26 eingesetzt
sind. Wie in Figur 3a dargestellt,kann in die Konsole 36 auch ein Zapfen 38 eingefügt
werden, der zur Aufnahme der Rückstellfedern 26 in deren Enden hineinragt.
[0013] Die Fliehgewichte 25 sind um 180° um die Verstellerlängsachse 29 und spiegelverkehrt
zueinander, also auf Umschlag angeordnet, so daß der Gewichtskörper 30 eines jeden
Fliehgewichts 25 zwischen den Schenkeln 31 des jeweils anderen Fliehgewichts liegt.
Zwischen den einander gegenüberliegenden Federwiderlagern 35 der Fliehgewichte 25
ist als Rückstellfeder 26 jeweils eine Druckfeder eingespannt. Die Stege 39 sind auf
ihrer dem Gewichtskörper 30 gegenüberliegenden Seite mit Öffnungen 40 und die Konsolen
36 mit jeweils einer Bohrung 41 versehen, wodurch die der eigentlichen Fliehgewichtsmasse
entgegenwirkende Masse der Fliehgewichte 25 verringert ist.
[0014] Der Gewichtskörper 30 weist eine sich parallel zur Verstellerlängsachse 29 erstreckende
Bohrung 42 auf, in die der Lagerbolzen 27 zur Verbindung mit dem Verstellexzenter
21 eingepreßt ist. Entsprechend der Einbaulage des Fliehgewichts ist der Lagerbolzen
27 von der einen oder von der anderen Seite her in die Bohrung 42 eingepreßt. Der
zylinderförmige Ansatz 13 der Verstellerscheibe 14 dient als Außenanschlag für die
Fliehgewichte 25.
[0015] Der Spritzversteller wird durch ein Deckelteil 44 abgeschlossen, das eine Öffnung
zum Durchtritt eines zum Anziehen bzw. Lösen der Befestigungsmutter 8 erforderlichen
Werkzeugs aufweist.
[0016] Die Fliehgewichte 25 bewegen sich unter dem Einfluß der Fliehkräfte radial durch
die Begrenzungsflächen 32 und die Führungsflächen 34 des jeweils anderen Fliehgewichts
geführt nach außen, bzw. durch die Rückstellfedern 26 bewirkt nach innen. Durch die
großen Führungsflächen 34 und Begrenzungsflächen 32 sind die Fliehgewichte 25 exakt
geführt, so daß sie sich nicht verkanten können.
1. Einspritzzeitpunktversteller zur drehzahlabhängigen Änderung des Einspritzzeitpunkts
bei Brennkraftmaschinen mit zwei diametral angeordneten, entgegen der Kraft von Rückstellfedern
(26) verstellbaren und radial geführten Fliehgewichten (25) und pro Fliehgewicht je
einem aus einem Verstell- (21) und einem Ausgleichsexzenter (22) bestehenden Exzenterpaar
(20), das mittels des am Verstellexzenter (21) exzentrisch angelenkten Fliehgewichts
(25) zum Zweck der Drehlagenänderung zweier gleichachsiger Wellen, einer getriebenen
(2) gegenüber einer treibenden Welle (1), verdrehbar ist und dessen Verstellexzenter
(21) innerhalb einer mit einer der Wellen verbunden Verstellerscheibe (14) gelagert
ist und den Ausgleichsexzenter (22) aufnimmt, der über ein Verbindungsglied (23) mit
der anderen Welle gekoppelt ist, wobei der mit einem als treibende Welle dienenden
Antriebsteil (1) versehene Spritzversteller mit der getriebenen Welle (2) über eine
auf dieser befestigte Verstellernabe (5) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes der Fliehgewichte (25) im Querschnitt senkrecht zur Verstellerlängsachse (29)
eine im wesentlichen U-förmige Grundform aufweist, mit einem den Hauptteil der Fliehgewichtsmasse
enthaltenden Gewichtskörper (30) und zwei von diesem abstehenden Schenkeln (31), die
den Gewichtskörper (30) des jeweils anderen Fliehgewichts (25) seitlich umfassen und
mittels einander zugewandter und zueinander paralleler Führungsflächen (34) auf zwei
ebenen, parallel zur Verstellerlängsachse (29) sich erstreckenden seitlichen Begrenzungsflächen
(32) des Gewichtskörpers (30) geführt sind.
2. Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von
den Schenkeln (31) auf den den Führungsflächen (34) gegenüberliegenden Seiten senkrecht
zu den Führungsflächen (34) je eine ein Federwiderlager (35) bildende Konsole (36)
absteht und daß zwischen je zwei einander gegenüberliegenden Federwiderlagern (35)
als Rückstellfeder (26) mindestens eine Druckfeder eingespannt ist.
3. Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federwiderlager (35) zur Aufnahme der Druckfedern (26) Vertiefungen (37) aufweisen,
in die die Enden der Druckfedern (26) eingesetzt sind.
4. Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federwiderlager (35) zur Aufnahme der Druckfedern (26) Zapfen (38) aufweisen, die
in die Enden der Druckfedern (26) hineinragen.
5. Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schenkel (31) und/oder die von den Schenkeln (31) abstehenden Konsolen (36) im Bereich
der Vertiefungen (37) mit Öffnungen (40, 41) versehen sind.
6. Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtskörper (30) eines jeden Fliehgewichts (25) eine sich parallel zur
Verstellerlängsachse (29) erstreckende Bohrung (42) aufweist, in die ein Lagerbolzen
(27) eingepreßt ist, wobei die beiden Lagerbolzen (27) zweier auf Umschlag montierter
Fliehgewichte (25) jeweils zur gleichen Seite abstehen.
7. Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtskörper (30) und die Konsolen (36) mit den die Führungsflächen (34)
tragenden Schenkeln (31) eines jeden Fliehgewichts (25) mittels ein- und stirnseitig
angeordneter flacher Stege (39) verbunden sind.