(19)
(11) EP 0 386 478 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 90102345.7

(22) Anmeldetag:  07.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65G 67/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 08.03.1989 DE 3907376

(71) Anmelder: MAN TECHNOLOGIE AKTIENGESELLSCHAFT
80974 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Nestmeier, Johannes, Dipl.-Ing. (TU)
    D-8000 München 40 (DE)
  • Heckel, Hans, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 60 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Beladen von Räumen mit Gegenständen unterschiedlicher Dimensionen


    (57) Es wird für die Beladung von Räumen oder Behältnissen mit Gegenständen unterschiedlicher Dimensionen eine rechner­gestützte Steuereinheit vorgeschlagen, mit der eine auto­matische Plazierung der Gegenstände in Abhängigkeit deren jeweiliger Dimension im Raum durchgeführt werden kann. Für die Beladung von Transportzügen oder Schiffen mit Fahr­zeugen wird ein Längenmeßsensor vorgesehen, der die Länge und gegebenenfalls auch die Breite des Fahrzeugs mißt und an einen Rechner weitergibt, der die Signale verarbeitet und optische Anzeigegeräte für den Fahrer des jeweiligen einzufahrenden Fahrzeugs ansteuert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beladen von Räumen mit Gegenständen unterschiedlicher Dimensionen.

    [0002] Für die Verpackung dimensionsgleicher Gegenstände, z. B. Waren, sind vollautomatische Vorrichtungen bekannt, bei denen ein Gefäß oder ein Karton voll automatisch befüllt wird.

    [0003] Bei Parkhäusern ist es ferner bekannt, elektronische Vor­richtungen vorzusehen, die die einfahrenden und ausfahren­den Fahrzeuge zählen und durch eine Anzeige angeben, ob Parkplätze noch frei sind oder nicht. Hierbei geht es ledig­lich um eine in der Zahl von Fahrzeugen bestimmte Kapazi­tät.

    [0004] Mit der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die Plazierung von unregelmäßig großen Gegenständen in einem Raum oder einem Behältnis zu automatisieren.

    [0005] Hierzu wird eine rechnergestützte Steuereinheit vorge­schlagen, die eine Sensorik zur Erfassung der notwendigen Maße der Gegenstände enthält, deren Signale in einem Rechner verarbeitet werden, der ein Steuersignal für die Plazierung ausgibt. Im Rechenprogramm sind die geomet­rischen Charakteristiken des zu beladenden Raumes enthalten.

    [0006] Damit ist eine flexible und rasche Beladung eines Raumes möglich, wobei je nach Anwendungsfall und Einprogrammierung auch eine hohe Packungsdichte in kurzer Zeit erreichbar ist. Als Raum kann der Raum eines Behältnisses, wie z. B. Con­ tainer, oder der Raum von Transportfahrzeugen, wie z. B. Zügen, Schiffe als auch Räume innerhalb von Gebäuden ver­standen werden.

    [0007] Je nach Anwendung wird die Steuereinheit einen Mechanismus, wie z. B. einen Greifer, einen Kran ansteuern, oder Anwei­sungen durch optische und/oder akustische Signale ausgeben.

    [0008] Die Erfindung eignet sich insbesondere für die Plazierung von Straßenfahrzeugen innerhalb einer Transporteinrichtung, wie z. B. einem Schienenfahrzeug, einer Fähre. In diesen Fällen ist die rechnergestützte Steuereinheit in der Trans­porteinrichtung mit entsprechend plazierten Sensoren und optischen Signalen und Ampeln ausgestattet. Mit den Sen­soren wird automatisch die Länge und je nach Anwendung die Breite und Anzahl der zu transportierenden Fahrzeuge gemessen. Der Rechner bestimmt je nach Messung die Pla­zierung des jeweiligen Fahrzeugs und zeigt dieses mittels Ampeln und Signalen dem Fahrer des entsprechenden Fahrzeugs an, wo er das Fahrzeug abzustellen hat.

    [0009] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt einen Transportzug mit m-Waggons und

    Fig. 2 bis 4 zeigen je einen Beladungsumfang der Zugwaggons.



    [0010] In Figur 1 ist ein Transportzug mit T1, T2 ... Tm-Waggons dargestellt, der mit einer rechnergestützten Steuereinheit 11 für die Plazierung von Fahrzeugen, die mit dem Zug 10 transportiert werden sollen, ausgerüstet ist. Die Steuerein­heit 11 besteht aus einem Rechner 12, der Signale 13 von einem Längenmeßsensor 14 aufnimmt und verarbeitet. Die Betriebsweise der Steuereinheit 11 wird durch die im Rechner 12 enthaltene Software, in der die Längenmaße der Waggons Tj enthalten sind, bestimmt.

    [0011] Der Rechner 12 ist in irgendeinem der Waggons Ti oder im Triebwagen angeordnet und enthält ferner einen Datenbus 16, der durch sämtliche Waggons Ti führt und zur Aufnahme von Signalen 17 von Zählsensoren 18 dient und Signale 20 bzw. 21 an optische Anzeigegeräte wie Ampeln 22 und Displays 23 weitergibt. Die Ampeln 22 befinden sich jeweils am vorderen und rückwärtigen Ende eines Waggons, während die Zählsen­soren 18 jeweils am Anfang und am Ende der tatsächlichen Ladefläche 25 angeordnet sind. Optische Anzeigetafeln können je nach Bedarf vielseitig ausgestaltet sein. Im vorliegenden Beispiel ist an dem jeweiligen Ende eines Waggons je ein Display 23 zur Anzeige der Haltelinie vorgesehen, worauf auch weitere Mitteilungen, wie z. B. Motorausschalten, angegeben werden können.

    [0012] Bei der Beladung des Zuges 10 fährt das erste Fahrzeug in den Waggon Tm ein, wo mittels des Längensensors 14, der jede bekannte Bauart sein kann, die Länge des Fahrzeugs gemessen wird. Das Längensignal 13 geht in den Rechner 12 ein, dieser ordnet dem Fahrzeug die Nummer T1-1 zu, womit die erste Plazierung im Waggon T1 nachgewiesen wird.

    [0013] Dieses wird über die Ampeln 22 dem Fahrer des Fahrzeugs T1-1 erkenntlich gemacht, der dann solange durchfährt, bis er über die roten Ampeln am Ende des Waggons T1 sowie den Halte­display 23 zum Halten angewiesen wird.

    [0014] Die weiteren Fahrzeuge erhalten die Nummern T1-2 bis T1-N, wobei N die Nummer des desjenigen Fahrzeugs ist, das gerade noch im Waggon T1 Platz hat. Drei Situationen des einfahren­den Fahrzeugs T1-N sind in den Figuren 2 bis 4 dargestellt.

    [0015] In Situation 1 (Fig. 2) befindet sich das Fahrzeug T1-N noch im Waggon T2. Die Ampeln 22 am Endes des Waggons stehen auf grün, also freie Fahrt für Fahrzeug T1-N. Beim Durch­fahren des Zählsensors 18 (Situation 2, Figur 3) wird dieses N-te Fahrzeug registriert und dem Rechner 12 signalisiert, der die Ampeln 22 des Waggons T2 für das nachfolgende Fahr­zeug T2-1 von gelb auf rot schaltet. Mit dem Umschalten auf rot kann gleichzeitig die Ampel des vorhergehenden Waggons T3 beginnen grün zu blinken, um damit den nachfolgenden Fahrern zu signalisieren, daß sie im folgenden Waggon ihren Stand­platz finden.

    [0016] Auf diese Weise kann eine zügige Beladung des Transport­zuges 10 ohne Personal erfolgen. Für einen richtungsunab­hängigen Betrieb der Steuereinheit 11 sind die Waggons je­weils an ihren beiden Enden mit entsprechenden Einrich­tungen 18, 22, 23 bestückt.

    [0017] Im Fall von Parkdecks von Schiffen oder Fähren werden zweckmäßigerweise zusätzlich Richtungspfeile angesteuert, mit denen der jeweilige Fahrer in die für ihn vorgesehene Kolonne geführt wird.

    [0018] Um eine optimale Nutzung des Parkdecks zu ermöglichen, können in diesem Fall außer den Sensoren, die die Länge des Fahrzeugs messen, auch Sensoren, die zusätzlich die Breite des Fahrzeugs messen, vorgesehen werden, so daß zwischen Pkw's und Omnibussen bzw. Lastwagen unterschieden werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Beladen von Räumen mit Gegenständen unterschiedlicher Dimensionen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vorrichtung eine rechnergestützte Steuerein­heit (11) aufweist, mit der eine automatische Plazierung der Gegenstände (Tj-i) in Abhängigkeit deren jeweiligen Dimension erfolgt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rechnergestützte Steuereinheit (11) zur Erfassung der Maße der Gegenstände (Tj-i) einen Längen­sensor (14) sowie einen Rechner (12) aufweist, der mit einem Programm ausge-stattet ist, mit dem die Plazie­rung des jeweiligen Gegenstandes innerhalb des Raumes (Tj) in Abhängigkeit des Sensorsignales (13) errechnet wird und ein entsprechendes Steuersignal (20, 21) ausgibt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß mit den Steuersignalen (20, 21) optische und/oder akustische Anzeigen (22, 23) angesteuert werden.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Steuersignalen Roboterarme, Kräne oder dergleichen angesteuert werden.
     
    5. Anwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Beladung von Transporteinrichtungen (10) mit Straßenfahrzeugen (Tj-i).
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die rechnergestützte Steuereinheit (11) mit Längen­meßsensoren (14) und Zählsensoren (18) sowie optischen Anzeigen (22, 23), wie z. B. Ampeln (22), ausgestattet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht