[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung metallischer, hochverschleißbeständige
Bereiche aufweisender Verbundkörper, die aus zumindest zwei unterschiedlichen Werkstoffen
mit mindestens einer daraus gebildeten Mischzone bestehen, unter Anwendung des Elektroschlackeumschmelzens,
wobei in den Block, der sich währenddessen durch Aufschmelzen einer Elektrode in einer
Kokille aufbaut, kontinuierlich von oben durch die Schlacke hindurch zugeführte Hartstoffteilchen
zum Anlösen an den aus dem Elektrodenwerkstoff gebildeten Grundwerkstoff des Blocks
eingelagert werden; vorgeschlagen wird ferner eine zur Durchführung des Verfahrens
geeignete Vorrichtung. Harstoffteilchen im Sinne der Erfindung sind dabei Hartstoffteilchen
(d.h. harte Carbide, Nitride, Boride, Oxide und Silicide, insbesondere auch WC und
W₂C) und/oder Hartmetallteilchen, gegebenenfalls auch aus gebrochenem Hartmetallschrott
(d.h. Legierungen, die aus einem oder mehreren Hartstoffen, insbesondere Carbiden,
und einem Bindemetall zusammengesetzt sind, das aus Eisen, Kobalt und/oder Nickel
besteht).
[0002] Bei einem gattungsgemäßen Herstellverfahren - beschrieben in der DE-PS 34 19 406
- werden bereits die beim Elektroschlackeumschmelzen erzielbaren hohen Schmelztemperaturen,
die zudem eine deutliche Verringerung der Viskosität der Schmelze zur Folge haben,
dazu ausgenutzt, die verhältnismäßig rasch in der Schmelze absinkenden Hartstoffteilchen
problemlos mit dem (von der aufschmelzenden Elektrode gelieferten) Grundwerkstoff
zu verbinden.
Das in Rede stehende Herstellverfahren sieht allerdings nur die Einlagerung der Hartstoffteilchen
senkrecht zur Erstarrungsachse des sich beim Elektroschlackeumschmelzen aufbauenden
Blockes vor, und zwar wahlweise in mehreren Bereichen innerhalb des Blockes oder im
gesamten umgeschmolzenen Block.
[0003] Für bestimmte Einsatzzwecke - insbesondere auf dem Gebiet der Zerkleinerungstechnik
- werden für den Einbau in Verschleißeinheiten jedoch Bauteile benötigt, in welchen
der möglichst verschleißfeste, mit Hartstoffteilchen versehene Bereich parallel zur
Erstarrungsachse des herzustellenden Verbundkörpers verlaufen müßte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, welche die Herstellung eines Verbundkörpers mit zumindest einem parallel
zur Erstarrungsachse verlaufenden Bereich ermöglichen, der durch Einlagerung von Hartstoffteilchen
in den Grundwerkstoff hochverschleißbeständig ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Der Grundgedanke der Erfindung besteht danach darin, in die Kokille vor Beginn
des Elektroschlackeumschmelzens einen festen metallischen Einsatzkörper derart einzubringen,
daß der den Restquerschnitt der Kokille ausfüllende Block unter Bildung einer schlackefreien
Verbundzone mit dem Einsatzkörper einen Teil des schließlich vorliegenden Verbundkörpers
darstellt. Die während des Elektroschlackeumschmelzens zugegebenen Hartstoffteilchen
werden dabei in der Weise eingelagert, daß in dem Block zumindest ein sich über seine
gesamte Höhe in Kokillenlängsrichtung und zumindest über einen Teil seines Querschnitts
erstreckender, hochverschleißbeständiger Bereich erzeugt wird. Der unterhalb der Elektrode
und der darunter befindlichen Schlackeschicht vorhandene Metallsumpf muß dabei eine
Lage einnehmen, in welcher er den Einsatzkörper miterfaßt und dadurch die Breite der
Verbundzone zwischen dem festen Einsatzkörper und dem sich aufbauenden Block bestimmt.
Da der feste Einsatzkörper im Vergleich zu einer wassergekühlten Kokillenwand eine
geringere Wärmeableitung zur Folge hat, wird die Bildung einer flüssigen Zone zwischen
Einsatzkörper und Block gefördert. In dieser flüssigen Zone schwimmt die Schlacke
aufgrund der Dichteunterschiede zwischen flüssigem Metall und flüssiger Schlacke auf
mit der Folge, daß die Verbundzone nicht durch Schlackeeinschlüsse beeinträchtigt
wird.
Wesentlich für den Herstellvorgang ist eine Dosierung und Handhabung der Hartstoffteilchen
während des Elektroschlackeumschmelzens, die zur Bildung eines oder auch mehrerer
hochverschleißbeständiger Bereiche mit Ausrichtung der in diesem Bereich bzw. in diesen
Bereichen angehäuften Hartstoffteilchen in Kokillenlängsrichtung führt. Die Zugabe
der Hartstoffteilchen durch die den Metallsumpf abdeckende Schlackeschicht hindurch
kann danach in der Weise erfolgen, daß der sich bildende hochverschleißbeständige
Bereich entweder den gesamten Querschnitt des Blocks (also in jedem Falle nur einen
Teil des Querschnitts des Verbundkörpers) oder nur einen Teil des Blockquerschnitts
ausfüllt.
Der zur Erzeugung des Verbundkörpers benutzte feste Einsatzkörper besteht vorzugsweise
aus einem Werkstoff, der gut warmverformbar, gut spanend verarbeitbar und schweißbar
ist. Die den Grundwerkstoff für den Aufbau des Blocks liefernde Elektrode besteht
aus einem Werkstoff, der im Zusammenwirken mit den eingelagerten Hartstoffteilchen
hochverschleißbeständig, gegebenenfalls zusätzlich warmverformbar ist. Der Grundwerkstoff
kann beispielsweise aus dem Werkstoff 42 CrMo4 (Werkstoffnummer 1.7225) bestehen,
in den zur Bildung des zumindest einen hochverschleißbeständigen Bereichs Wolframcarbidteilchen
eingelagert sind.
Die Verschiebung des Metallsumpfes in Richtung auf den festen Einsatzkörper läßt sich
in einfacher Weise dadurch verwirklichen, daß die Elektrode während des Elektroschlackeumschmelzens
in einer bezüglich des Blockes asymmetrischen Lage gehalten wird (Anspruch 2).
[0005] Das Verfahren kann in der Weise vorteilhaft ausgestaltet sein, daß während des Elektroschlackeumschmelzens
auf einem Teil des Kokillenumfangs ein nach innen gerichtetes Magnetfeld erzeugt wird,
durch welches bevorzugt eine Einlagerung der Hartstoffteilchen im Randbereich des
sich aufbauenden Blocks hervorgerufen wird (Anspruch 3). Die Anwendung eines Magnetfeldes
zur Erzeugung einer Randeinlagerung von Hartstoffteilchen setzt selbstverständlich
voraus, daß diese durch das Magnetfeld beeinflußbar, also ferromagnetisch sind. Das
Magnetfeld kann in einfacher Weise durch in Kokillenlängsrichtung aufeinanderfolgende,
ortsfest angeordnete Magnete hervorgerufen werden. Vorzugsweise wird das Magnetfeld
während des Elektroschlackeumschmelzens in Anpassung an die Aufbaugeschwindigkeit
des Blocks (d. h. in Abstimmung mit der Umschmelzgeschwindigkeit) mitbewegt (Anspruch
4). Dies hat den Vorteil, daß das Magnetfeld jeweils gerade in den Kokillenabschnitt
gezielt wirksam werden kann, in dem die Hartstoffteilchen in den Metallsumpf eindringen
und zur Bildung des hochverschleißbeständigen Bereichs geeignet angeordnet werden
müssen.
Die Anpassung des Magnetfelds an die Aufbaugeschwindigkeit des Blocks kann vorteilhaft
auch in der Weise erfolgen, daß mehrere ortsfeste, in Kokillenlängsrichtung aufeinander
folgende Magnete der Bewegung des Metallsumpfes entsprechend zeitlich nacheinander
zu- bzw. abgeschaltet werden. Die Ausbildung des hochverschleißbeständigen Bereichs
in Kokillenlängsrichtung läßt sich gegebenenfalls auch dadurch beeinflussen, daß die
Stärke des Magnetfeldes im Laufe des Elektroschlackeumschmelzens in einer bestimmten
Weise, beispielsweise periodisch oder auch linear, verändert wird.
[0006] Das Verfahren der Erfindung kann in der Weise weiter ausgestaltet sein, daß das Elektroschlackeumschmelzen
in einer Kokille mit endkonturnah ausgebildetem Querschnitt durchgeführt wird (Anspruch
4); eine derartige Verfahrensführung gestattet es, den der Kokille entnommenen Verbundkörper
ohne weitere Bearbeitung beispielsweise in eine Verschleißeinheit einzubauen. Eine
andere Ausführungsmöglichkeit des Verfahrens besteht darin, das Elektroschlackeumschmelzen
in einer Kokille mit einem geometrisch einfachen Querschnitt auszuführen und den Verbundkörper
durch eine sich anschließende Warmverformung in seine Endform zu überführen (Anspruch
6).
[0007] Das Verfahren der Erfindung ermöglicht auch die Herstellung von Verbundkörpern mit
mehreren hochverschleißbeständigen Schichten. Zu diesem Zweck kann in der Kokille
vor Beginn des Elektroschlackeumschmelzens als Einsatzkörper ein Verbundkörper angebracht
werden, welcher den Kokillenquerschnitt teilweise ausfüllt und der in der zuvor beschriebenen
Weise durch einen vorhergehenden Elektroschlackeumschmelzvorgang mit Einlagerung von
Hartstoffteilchen erzeugt worden ist (Anspruch 7).
[0008] Die Zugabe der Hartstoffteilchen in Anpassung an die Umschmelzgeschwindigkeit beim
Elektroschlackeumschmelzen erfolgt vorzugsweise derart, daß die Masse der eingelagerten
Hartstoffteilchen zwischen 20 % und 95 % der Masse des umgeschmolzenen Grundwerkstoffs
ausmacht (Anspruch 8).
Die während des Elektroschlackeumschmelzens zugeführten Hartstoffteilchen sollten
eine Korngröße zwischen 0,5 mm und 10 mm aufweisen (Anspruch 9).
[0009] Die zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangswand der Kokille zumindest eine Unterbrechung aufweist, in welche ein
diese überbrückender Einsatzkörper hineinragt (Anspruch 10). Ein Teil der Umfangswand
der Kokille wird also von dem in Frage kommenden Einsatzkörper selbst mitgebildet.
Falls die Kokillenwand beispielsweise mit zwei Unterbrechungen ausgestattet ist, können
diese entweder von einem (beispielsweise mit geeigneten Vorsprüngen versehenen) Einsatzkörper
oder von zwei - gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgebildeten - Einsatzkörpern
überbrückt werden. Die Vorrichtung kann gegebenenfalls in der Weise vorteilhaft ausgestaltet
sein, daß die zumindest eine Unterbrechung sich lediglich über einen Teil der Kokillenhöhe
erstreckt (Anspruch 11). Bei einer derartigen Ausführungsform weist die Kokille also
eine Kokillenwand auf, die lediglich teilweise, insbesondere in der Nähe des Kokillenbodens,
geschlossen ist.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 im Vertikalschnitt den Aufbau einer Kokille, die eine geschlossene Umfangswand
aufweist und in welcher unter Verwendung eines festen Einsatzkörpers durch Elektroschlackeumschmelzen
ein Verbundkörper mit einem hochverschleißbeständigen Bereich erzeugt wird,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt entsprechend Fig. 1, wobei der Kokille zusätzlich auf
einem Teil ihres Umfangs ein Magnetfelderzeuger zugeordnet ist,
Fig. 3 in Schrägansicht einen endkonturnah hergestellten Verbundkörper mit einem hochverschleißbeständigen
Bereich,
Fig. 4 in Schrägansicht einen geometrisch einfach aufgebauten Verbundkörper mit einem
hochverschleißbeständigen Bereich, der durch Warmverformung in seine Endform überführt
werden kann,
Fig. 5 im Vertikalschnitt eine Kokille zum Elektroschlackeumschmelzen, in welche ein
durch Elektroschlackeumschmelzen hergestellter Verbundkörper als fester Einsatzkörper
eingebracht ist,
Fig. 6 in Schrägansicht einen Verbundkörper, der mittels des anhand der Fig. 5 erläuterten
Verfahrens herstellbar ist, und
Fig. 7 im Vertikalschnitt eine Kokille mit seitlich offener Umfangswand, deren Unterbrechung
durch einen festen Einsatzkörper überbrückt ist.
[0012] Gemäß Fig. 1 läßt sich das Verfahren zur Herstellung eines Verbundkörpers mit einem
hochverschleißbeständigen Bereich in der Weise ausführen, daß in eine Elektroschlackeumschmelz-Kokille
1 zunächst ein fester Einsatzkörper 2 (bestehend beispielsweise aus einem gut warmverformbaren,
gut spanendbearbeitbaren und schweißbaren Werkstoff) eingebracht wird, der lediglich
einen Teil des - im Ausführungsbeispiel rechteckförmigen - Querschnitts der Kokille
ausfüllt; unter Querschnitt ist dabei die freie Innenfläche der Kokille senkrecht
zu ihrer Längserstreckung (also in der Darstellung senkrecht zur Bodenwand 1a) zu
verstehen. Die Kokille weist eine durchgehende, in sich geschlossene Umfangswand 1b
auf, d. h. der feste Einsatzkörper 2 befindet sich vollständig innerhalb der Kokille.
Durch Elektroschlackeumschmelzen baut sich im Restquerschnitt der Kokille nach und
nach ein Block 3 von unten nach oben auf, der sich durch Anschmelzen des Einsatzkörpers
2, angedeutet durch die Verbundzone 4, fest mit diesem verbindet und dabei den gewünschten
Verbundkörper bildet.
Der Block 3 wird durch Abschmelzen einer den Grundwerkstoff liefernden Elektrode 5
erzeugt, die stirnseitig in eine flüssige Schlacke 6 eintaucht und dabei abschmilzt.
Zwischen dem von der Elektrode 5 ausgehenden Tropfenstrom und der Schlacke 6 kommt
es zu intensiven Reaktionen, bevor die weitgehend von unerwünschten Verunreinigungen
befreiten Metalltropfen unterhalb der Schlacke 6 einen Metallsumpf 7 bilden; dessen
Lage verschiebt sich mit dem fortschreitenden Aufbau des Blocks 3 nach oben.
Der Metallsumpf 7 läßt sich - insbesondere durch asymmetrische Anordnung der Elektrode
5 bezüglich des Blocks 3 in Richtung auf den Einsatzkörper 2 - in der Weise verschieben,
daß er den Einsatzkörper miterfaßt und dadurch die Breite V der Verbundzone zwischen
dem Einsatzkörper und dem sich aufbauenden Block bestimmt. Dabei wird die Bildung
der Verbundzone dadurch gefördert, daß der Einsatzkörper eine im Vergleich zu einer
wassergekühlten Kokillen-Umfangswand geringere Wärmeableitung zur Folge hat. Aufgrund
der Dichteunterschiede zwischen dem flüssigen Metall und der flüssigen Schlacke im
Bereich der vorübergehend flüssigen Verbundzone schwimmt die Schlacke auf, so daß
sich die gewünschte, schlackefreie Verbundzone 4 bildet.
[0013] Zur Bildung des gewünschten hochverschleißbeständigen Bereichs werden in dem Restquerschnitt
der Kokille 1, in dem sich der Block 3 durch Elektroschlackeumschmelzen bildet, von
oben in Richtung der Pfeile 8, kontinuierlich Hartstoffteilchen 9 zugeführt; diese
sinken durch die Schlacke 6 hindurch ab und verbinden sich durch Anlösen mit dem von
der Elektrode 5 gelieferten Grundwerkstoff des sich bildenden Blocks 3. Die Hartstoffteilchen,
deren Korngröße beispielsweise zwischen 1 und 2 mm liegt, und die Elektrode 5 sind
hinsichtlich ihrer Eigenschaften in der Weise aufeinander abgestimmt, daß sie den
bereits erwähnten, hochverschleißbeständigen Bereich bilden.
[0014] Bei dem in Rede stehenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 setzt sich der nach Abschluß
des Elektroschlackeumschmelzens vorliegende Verbundkörper aus dem Einsatzkörper 2,
der Verbundzone 4 mit der Breite V und dem entstandenen Block 3 zusammen, wobei letzterer
insgesamt den hochverschleißbeständigen (also mit Hartstoffteilchen 9 angereicherten)
Bereich des Verbundkörpers darstellt.
Die bereits erwähnte Zugabe der Hartstoffteilchen 9 während des Elektroschlackeumschmelzens
erfolgt dabei, auch in Anpassung an die Umschmelzgeschwindigkeit bzw. Aufbaugeschwindigkeit
des Blocks 3, in der Weise, daß dieser beispielsweise zu einem Anteil von 30 % mit
in regelmäßiger Verteilung vorliegenden Hartstoffteilchen durchsetzt ist.
Das Verfahrensergebnis läßt sich durch den Rahmenbedingungen angepaßte asymmetrische
Ausrichtung der Elektrode 5, durch Anpassung des Elektrodenquerschnitts an den Querschnitt
des Umschmelzbereichs sowie durch Auswahl der Schlackenzusammensetzung beeinflussen.
[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist der im Querschnitt der rechteckförmigen
Kokille 1, die wiederum eine geschlossene Umfangswand 1b aufweist, auf der dem festen
Einsatzkörper 2 gegenüberliegenden Seite ein ortsfester, außenliegender Magnetfelderzeuger
10 zugeordnet. Dieser setzt sich aus mehreren in Richtung der Längserstreckung der
Kokille aufeinanderfolgenden Magneten 10a zusammen.
Der Magnetfelderzeuger ist so ausgestaltet, daß das von ihm ausgehende Magnetfeld
einen Teil des Innenraums der Kokille 1 erfaßt und sich über die Breite der Kokille
quer zur Zeichenebene (dementsprechend lediglich über einen Teil des Umfangs der Kokille
1) erstreckt.
Die während des Elektroschlackeumschmelzens seitlich von oben zugeführten Hartstoffteilchen
9 werden durch das vom Magnetfelderzeuger 10 ausgehende Magnetfeld in der Weise beeinflußt,
daß sie sich bevorzugt im benachbarten Randbereich des sich aufbauenden Blocks 3 in
den Grundwerkstoff einlagern und dort einen hochverschleißbeständigen Bereich in Form
einer Schicht 11 mit der Breite S bilden.
Der nach Abschluß des Elektroschlackeumschmelzens vorliegende Verbundkörper weist
also vier Abschnitte auf, die jeweils in Längsrichtung der Kokille bzw. parallel zur
Erstarrungsachse des Blocks 3 ausgerichtet sind, nämlich einen von dem Einsatzkörper
2 gebildeten Abschnitt, den Abschnitt der Verbundzone 4, einen aus dem Grundwerkstoff
des Blocks 3 gebildeten Abschnitt und die bereits erwähnte Schicht 11 mit eingelagerten
Hartstoffteilchen 9.
[0016] Durch den Einsatz des Magnetfelderzeugers 10 kann dabei die Art und Weise der Einlagerung
der Hartstoffteilchen 9 in den aufgeschmolzenen Grundwerkstoff gezielt beeinflußt
bzw. unterstützt werden. Insbesondere ist es auch möglich, den Magnetfelderzeuger
10 in der Weise auszugestalten, daß das von ihm ausgehende Magnetfeld zeitlich und/oder
abschnittsweise in unterschiedlichem Ausmaß wirksam ist; auf diese Weise läßt sich
beispielsweise auch die Stärke der Schicht 11 - über die Breite der Kokille 1 quer
zur Zeichenebene und/oder in Kokillenlängsrichtung - verändern. Anstelle eines ortsfesten
Magnetfelderzeugers kann dieser auch in der Weise ausgestaltet sein, daß er bezüglich
der Kokille 1 in Längsrichtung hin und her beweglich gehalten ist und während des
Elektroschlackeumschmelzens mit der Bewegung des Metallsumpfes 7 nach oben mitgeführt
wird. Dies hat den Vorteil, daß das Magnetfeld stets dort zur Einwirkung kommt, wo
die Hartstoffteilchen 9 in den flüssigen Grundwerkstoff eingelagert werden.
Das Magnetfeld kann auch in der Weise an die Aufbaugeschwindigkeit des Blocks 3 angepaßt
werden, daß die in Fig. 2 dargestellten Magnete 10a in zeitlicher Aufeinanderfolge
zu- bzw. abgeschaltet werden.
[0017] Abhängig von der Art des herzustellenden Verbundkörpers kann das Verfahren mit einer
Kokille ausgeführt werden, die einen endkonturnah ausgebildeten oder einen geometrisch
einfachen Querschnitt (quer zu ihrer Längserstreckung gesehen) aufweist.
[0018] Der in Fig. 3 dargestellte Verbundkörper 12 weist bereits seine Endkontur auf und
kann ohne weitere Bearbeitung beispielsweise in eine Verschleißeinheit eingebaut werden.
Der Verbundkörper kann dabei in der Weise hergestellt werden, wie sie anhand der Fig.
1 erläutert worden ist, d. h. die Abschnitte des Verbundkörpers außerhalb der hochverschleißbeständigen
Schicht 12a werden von der nicht dargestellten Verbundzone und einem sich (in der
Darstellung zur rechten Seite hin) anschließenden Einsatzkörper gebildet.
Im Gegensatz dazu wird der quaderförmige Verbundkörper 13 - der einen in Längsrichtung
verlaufenden, verhältnismäßig tiefen hochverschleißbeständigen Bereich 13a aufweist
- erst durch eine nachfolgende Warmverformung in die gewünschte Endform gebracht (Fig.
4). Der nicht mit Hartstoffteilchen belegte Bereich des Verbundkörpers 13 besteht
dabei aus dem Werkstoff des Einsatzkörpers und dem Grundwerkstoff der Elektrode, die
beide gut spanend bearbeitbar und schweißbar sind.
[0019] Das Herstellverfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß in die Kokille
1 mit geschlossener Umfangswand 1b vor Beginn des Elektroschlackeumschmelzens als
Einsatzkörper ein Verbundkörper 14 eingebracht wird, welcher bereits einen mit Hartstoffteilchen
belegten, hochverschleißbeständigen Bereich 14a aufweist. Durch Aufbau eines Blocks
3 im Elektroschlackeumschmelzverfahren, welcher den verbleibenden Restquerschnitt
der Kokille 1 ausfüllt und dabei an den Einsatzkörper 14 anschmilzt, kann in der bereits
beschriebenen Weise ein neuer Verbundkörper aufgebaut werden, der zwei hochverschleißbeständige
Bereiche aufweist, nämlich den Bereich 14a des festen Einsatzkörpers 14 und den Bereich,
der durch entsprechende Zugabe von Hartstoffteilchen mit dem Block 3 übereinstimmt
(Fig. 5).
[0020] Der nach Durchführung des anhand der Fig. 5 erläuterten Verfahrens vorliegende neue
Verbundkörper 15 kann beispielsweise quaderförmig ausgebildet sein (Fig. 6). Er weist
zwei in Längsrichtung verlaufende außenliegende, hochverschleißbeständige Bereiche
auf, nämlich den Bereich 14a des in Fig. 5 dargestellten festen Einsatzkörpers 14
und den mit dem Block 3 übereinstimmenden Bereich.
[0021] Das Verfahren kann besonders vorteilhaft in der Weise ausgestaltet sein, daß der
feste Einsatzkörper nur teilweise von der Seite her in die Kokille eingebracht wird
und gleichzeitig als Teil der Kokillen-Umfangswand eingesetzt wird (Fig. 7).
Die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Kokille weist dementsprechend im
Bereich ihrer Umfangswand 1b eine Unterbrechung 1c auf, an deren Querschnitt der Querschnitt
des zugehörigen Festkörperabschnitts angepaßt ist. Die in der Darstellung auf der
linken Seite offene Kokille 1 wird also durch Einschieben des festen Einsatzkörpers
2 von der linken Seite her gleichzeitig in ein Gefäß mit geschlossener Umfangswand
umgewandelt.
[0022] Wie bereits vorher erwähnt worden ist, wird die Elektrode 5 zur Beeinflußung der
Übergangszone 4 bezüglich des sich bildenden Blocks 3 asymmetrisch in Richtung auf
den festen Einsatzkörper 2 ausgerichtet.
Bedingt durch die Kühlwirkung, die von der gekühlten Umfangswand 1b ausgeht, bildet
sich zwischen dieser und dem entstehenden Block 3 ein dünner Schlackefilm 16 aus.
Die Entstehung eines derartigen Schlackefilms im Bereich zwischen dem Block 3 und
dem Einsatzkörper 2 wäre unerwünscht, da sie die Wirksamkeit der sich bildenden Verbundzone
4 in Frage stellen würde. Da der Einsatzkörper jedoch eine wesentlich geringere Wärmeableitung
zur Folge hat als die normalerweise sogar wassergekühlte Umfangswand 1b, wird die
Schlackeschicht mit dem Aufbau des Blocks 3 nach oben mitgeführt, so daß eine schlackefreie
Verbundzone 4 entsteht.
[0023] Abweichend von der in Rede stehenden Ausführungsform kann die Kokille 1 auch mit
zumindest einer Unterbrechung 1c ausgestattet sein, die sich lediglich über einen
Teil der Kokillenhöhe erstreckt. Auf diese Weise läßt sich beispielsweise ein Verbundkörper
herstellen, dessen Block 3 nach unten über den daran befestigten Einsatzkörper 2 hinausragt.
[0024] Der Vorteil, der sich aus der Verwendung einer seitlich offenen Kokille ergibt, ist
insbesondere darin zu sehen, daß vorgefertigte, beliebig geformte Einsatzkörper durch
Elektroschlackeumschmelzen mit mehr oder weniger starken, hochverschleißbeständigen
Bereichen bzw. Schichten ausgestattet werden können, wobei diese durch geeignete Gestaltung
des Querschnitts der teilweise offenen Kokille erforderlichenfalls endkonturnah hergestellt
werden können.
Es ist also ohne weiteres möglich, beispielsweise den in Fig. 3 dargestellten zahnförmigen
Verbundkörper 12 dadurch zu erzeugen, daß ein entsprechend geformter Einsatzkörper
teilweise in eine seitlich offene Kokille eingebracht und durch Elektroschlackeumschmelzen
mit der dargestellten Schicht 12a versehen wird.
[0025] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weist die
Kokille (in der Draufsicht betrachtet) einen U-förmigen oder U-ähnlichen Querschnitt
auf, der durch Einschieben eines festen Einsatzkörpers seitlich geschlossen wird.
[0026] Abgesehen von den bereits erwähnten Vorteilen lassen sich mit der Erfindung unter
Verwendung von Einsatzkörpern mit vorwählbaren Eigenschaften Verbundkörper herstellen,
die - gegebenenfalls auch beliebig geformte - parallel zur Erstarrungsachse des Elektroschlackeumschmelz-Blocks
verlaufende, hochverschleißbeständige Bereiche oder Schichten aufweisen.
1. Verfahren zur Herstellung metallischer, hochverschleißbeständige Bereiche aufweisender
Verbundkörper, die aus zumindest zwei unterschiedlichen Werkstoffen mit mindestens
einer daraus gebildeten Mischzone bestehen, unter Anwendung des Elektroschlackeumschmelzens,
wobei in den Block, der sich währenddessen durch Aufschmelzen einer Elektrode in einer
Kokille aufbaut, kontinuierlich von oben durch die Schlackeschicht hindurch zugeführte
Hartstoffteilchen zum Anlösen an den aus dem Elektrodenwerkstoff gebildeten Grundwerkstoff
des Blocks eingelagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kokille vor Beginn des Elektroschlackeumschmelzens ein fester metallischer
Einsatzkörper derart eingebracht wird, daß der den Restquerschnitt der Kokille ausfüllende
Block unter Bildung einer schlackefreien Verbundzone mit dem Einsatzkörper einen Teil
des schließlich vorliegenden Verbundkörpers darstellt, und daß die Hartstoffteilchen
in der Weise eingelagert werden, daß in dem Block zumindest ein sich über seine gesamte
Höhe in Kokillenlängsrichtung und zumindest über einen Teil seines Querschnitts erstreckender,
hochverschleißbeständiger Bereich erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode während des
Elektroschlackeumschmelzens in einer bezüglich des sich bildenden Blockes asymmetrischen
Lage gehalten wird.
3. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Elektroschlackeumschmelzens auf einem Teil des Kokillenumfangs ein nach
innen gerichtetes Magnetfeld erzeugt wird, durch welches bevorzugt eine Einlagerung
der Hartstoffteilchen im Randbereich des sich aufbauenden Blocks hervorgerufen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeld während des
Elektroschlackeumschmelzens in Anpassung an die Aufbaugeschwindigkeit des Blocks mitbewegt
wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elektroschlackeumschmelzen in einer Kokille mit endkonturnah ausgebildetem Querschnitt
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Elektroschlackeumschmelzen in einer Kokille mit einem geometrisch einfachen Querschnitt
ausgeführt und der Verbundkörper durch eine sich anschließende Warmverformung in seine
Endform überführt wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
als Einsatzkörper ein Verbundkörper Verwendung findet.
8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugabe der Hartstoffteilchen in Anpassung an die Umschmelzgeschwindigkeit beim
Elektroschlackeumschmelzen derart erfolgt, daß die Masse der eingelagerten Hartstoffteilchen
zwischen 20 % und 95 % der Masse des umgeschmolzenen Grundwerkstoffs ausmacht.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die während des Elektroschlackeumschmelzens zugeführten Hartstoffteilchen eine Korngröße
zwischen 0,5 mm und 10 mm aufweisen.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand (1b) der Kokille (1) zumindest eine Unterbrechung
(1c) aufweist, in welche ein diese überbrückender Einsatzkörper (2) hineinragt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest eine Unterbrechung
(1c) sich lediglich über einen Teil der Kokillenhöhe erstreckt.