[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil aus einem Grundwerkstoff auf Nickel- oder Kobaltbasis
               mit einer Schutzschicht gegen Oxydation, Korrosion und Thermoermüdung.
 
            [0002] Hochtemperaturfeste Superlegierungen auf Nickel- oder Kobaltbasis wurden für den
               Einsatz im Turbinenbau entwickelt. Besonders hohen Belastungen ist dabei der Schaufelwerkstoff
               ausgesetzt, der nicht nur den hohen Temperaturen (über 950 °C) in der Turbine standhalten,
               sondern auch eine hohe Kriechfestigkeit besitzen muß. Um eine hohe Kriechfestigkeit
               zu gewährleisten, wird besonders der Schaufelwerkstoff aus Superlegierungen großkristallin
               und teilweise mit Kolumnarstruktur durch entsprechende Gieß- und Kristallisationstechniken
               gezüchtet. Bei dieser Züchtung entstehen nachteilig für die Korrosionsbeständigkeit
               Korngrenzenausscheidungen von leicht oxidierbaren Legierungszusätzen wie beispielsweise
               Vanadium oder Titan. Damit verschlechtern sich nachteilig die Oberflächeneigenschaften,
               wie Oxydations- und Korrosionsbeständigkeit, sowie die Thermoermüdungsbeständigkeit.
               Deshalb wurden Beschichtungen wie die MCrAlX,Y-Familie (
Metall, 
Chrom, 
Aluminium, X = Seltene Erden, Y = Yttrium) entwickelt, die die Oberflächeneigenschaften
               durch ihren hohen Anteil an Chrom und Aluminium, die ihrerseits stabile Oxyde beim
               Betreiben der Turbine bilden, verbessern und über das seltene Erd-Metall die Haftung
               der Oxidschicht auf der Schichtoberfläche heraufsetzen. Nachteilig wirken sich Diffusionsvorgänge
               aufgrund der unterschiedlichen Konzentration beiderseits der Grenzschicht zwischen
               Schichtoberfläche und Beschichtung aus, die zu Diffusionsporen im grenzschichtnahen
               Bereich führen, so daß die Schutzschicht bei Überlagerung von Thermospannungen an
               Stellen hoher Diffusionsporendichte abplatzt. Darüber hinaus neigen die MCrAlX,Y-Schichten
               nachteilig zur Thermoermüdung, da zwischen Grundwerkstofflegierung und MCrAlYX-Schicht
               ein Mißverhältnis im Wärmedehnungsverhalten vorliegt und die MCrAlX,Y-Schichten sehr
               duktil sind im Vergleich zum Grundwerkstoff.
 
            [0003] Eine weitere technisch bekannte Lösung ist das Bilden von chrom- und/oder aluminiumreichen
               Diffusionsschichten an der Oberfläche des Grundwerkstoffes durch Pulverpackzementieren
               und/oder Gasdiffusionsbeschichten. Derartige Schichten bilden oxydationsfeste Intermetallische
               Phasen mit dem Grundwerkstoff. Aufgrund der höheren Härte dieser Schichten mit Intermetallischen
               Phasen wird die Dauerschwingfestigkeit der Bauteile nachteilig bis zu 30 % herabgesetzt.
               Da das Wärmedehnungsverhalten nicht dem Grundwerkstoff angepaßt ist, besteht für
               das Bauteil eine hohe Mikrorißgefahr, die mit zunehmender Schichtdicke ansteigt. Deshalb
               muß die Schichtdicke nachteilig auf kleiner 100 µm begrenzt werden.
 
            [0004] Bei den bekannten Beschichtungen werden die oxydations- und korrosionsempfindlichen
               Komponenten des Grundwerkstoffes wie Vanadium und Titan vermieden und stabile Oxydbildner
               wie Aluminium bis beispielsweise 20 % und Chrom bis beispielsweise 40 % zulegiert.
               Immer umfangreicher und komplizierter wird dabei die Abstimmung der Zusammen setzung
               der Beschichtung auf die zu beschichtende Superlegierung auf Kobalt- oder Nickelbasis,
               um Haftungsprobleme zu überwinden oder Diffusionsvorgänge zu minimieren oder schützende
               stabile Oxide an der Oberfläche aufzubauen.
 
            [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bauteil aus einem Grundwerkstoff auf Nickel- oder
               Kobaltbasis mit einer Schutzschicht anzugeben, das eine höhere Thermoermüdungs-, Oxydations-
               und Korrosionsbeständigkeit bei Temperaturen über 800 °C aufweist, als Bauteile mit
               bisher bekannten Beschichtungen und das die Nachteile dieser Beschichtungen überwindet
               sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bauteils anzugeben.
 
            [0006] Gelöst wird diese Aufgabe gattungsgemäß dadurch, daß Grundwerkstoff und Schutzschicht
               aus chemisch gleichem Werkstoff bestehen und die Schutzschicht wesentlich feinkörniger
               strukturiert ist.
 
            [0007] Die Erfindung löst die Probleme und Nachteile wie sie im Stand der Technik bestehen,
               indem der Werkstoff des Grundmaterials für eine artgleiche Beschichtung eingesetzt
               wird, so daß Diffusionsvorgänge ausbleiben und Haftungsprobleme bei oxydfreier Oberfläche
               des Grundwerkstoffes nicht auftreten. Ein Abplatzen von Schutzschichtpartikeln wird
               hiermit überwunden.
 
            [0008] Durch eine gleichbleibende Leigerungszusammensetzung im Kornvolumen wird vorteilhaft
               eine gleichmäßige stabile und schützende Oxidschicht an der Kornoberfläche beim Einsatz
               derartiger Bauteile im oxydierenden Heißgasstrom von beispielsweise Turbinen gebildet.
               Da die Korngrenzen dieser Beschichtung weniger Korngrenzenausscheidungen aufweisen
               als der Grundwerkstoff wird vorteilhaft die Korngrenzenkorrosion vermindert.
 
            [0009] Der bevorzugte Korrosionsangriff an Korngrenzen und die damit verbundene Rißanfälligkeit
               wird durch die wesentlich feinkörnigere Struktur gegenüber dem Grundwerkstoff behindert,
               da sich vorteilhaft keine großflächigen Korrosionskerben ausbilden können.
 
            [0010] Diese Vorteile tragen zusammen dazu bei, daß die Thermoermüdung derartiger Bauteile
               vermindert und die Korrosions- und Oxydationsbeständigkeit verbessert wird.
 
            [0011] Die Artgleichheit des Beschichtungswerkstoffes mit dem Grundwerkstoff führt dazu,
               daß keine Wärmedehnungsunterschiede zwischen Schicht- und Grundwerkstoff auftreten
               und somit keine Thermospannungen induziert werden. Deshalb ist vorteilhaft die Schichtdicke
               nicht auf kleiner 100 µm begrenzt.
 
            [0012] Vorzugsweise setzt sich der Grund- und Beschichtungswerkstoff aus folgenden Elementen
               zusammen:
               13 bis 17 Gew. % Co
               8 bis 11 Gew. % Cr
               5 bis 6 Gew. % Al
               4,5 bis 5 Gew. % Ti
               2 bis 4 Gew. % Mo
               0,7 bis 1,2 Gew. % V
               0,15 bis 0,2 Gew. % C
               0,01 bis 0,02 Gew. % B
               0,03 bis 0,09 Gew. % Zr
               Rest Ni
 
            [0013] Diese Superlegierung ist unter dem Namen IN 100 im Handel, so daß sowohl Grundwerkstoff
               als auch Beschichtungswerkstoff kostengünstig zur Verfügung stehen.
 
            [0014] Je feiner das Korn der Beschichtung strukturiert ist, um so gleichmäßiger erscheint
               die Zusammensetzung des Kornvolumens und um so perfekter bildet sich eine stabile
               einheitliche Oxidschicht von Chrom- und/oder Aluminiumoxiden im Betrieb aus. Deshalb
               ist das Kornvolumen der Beschichtung vorzugsweise um mindestens drei Zehnerpotenzen
               kleiner, als das Kornvolumen des Grundmaterials.
 
            [0015] Die Korngrenzen des bevorzugten Grundwerkstoffes IN 100 weisen titan- und vanadiumhaltige
               Korngrenzenausscheidungen auf, die instabile bzw. niedrigschmelzende Oxide bilden.
               Die Beschichtung hat deshalb vorzugsweise weniger Ausscheidungen an den Korngrenzen
               als der Grundwerkstoff, was vorteilhaft die Oxydations- und Korrosionsbeständigkeit
               verbessert.
 
            [0016] Eine besonders bevorzugte Ausbildung der Schutzschicht besteht darin, daß die Schutzschicht
               eine Plasmaspritzschicht ist, die aufgrund der hohen Erstarrungsgeschwindigkeit vorteilhaft
               äußerst feinkörnig und ausscheidungsarm kristallisiert.
 
            [0017] Weiterhin hat die Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils
               nach Anspruch 1 anzugeben, was mit folgenden Verfahrensschritten gelöst wird:
               
               
a) Oberflächenpräparation durch ein Abtragen der Oberfläche des Grundwerkstoffs zur
                  Verbesserung der Haftung,
               b) Beschichten des Grundwerkstoffs mittels Plasmaspritzen mit Plasmaspritzmaterial
                  in der chemischen Zusammensetzung des Grundwerkstoffes,
               c) epitaktische Rekristallisation mittels Lösungsglühen bei Temperaturen zwischen
                  1150 und 1250 °C,
               d) Nachbehandlung der Oberfläche der Schutzschicht durch mechanisches Verdichten zur
                  Glättung und Verfestigung der Oberfläche und/oder Diffusionsbeschichten zur Erhöhung
                  der Oxydationsbeständigkeit.
 
            [0018] Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß es für die Massenproduktion geeignet ist.
 
            [0019] Bei hohen Anforderungen an die Qualität der Beschichtung wird die Oberflächenpräparation
               durch ein Plasmaätzen mit einem Argonplasma durchgeführt. Diese Präparation hat den
               Vorteil der Kontaminationsfreiheit und ist mit einem Niederdruck-Plasmaspritzprozess
               kompatibel, so daß an einem Bauelement mit einem Bestückungsvorgang, sowohl die Oberflächenpräparation
               als auch das Beschichten des Grundwerkstoffes erfolgen kann. Damit wird vorteilhaft
               die Qualität verbessert, da kein Umsetzen in eine weitere Anlage erforderlich ist
               und Verweilzeiten in Normal-Atmosphäre entfallen.
 
            [0020] Bei hohen Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit wird die Oberflächenpräparation
               mittels chemischen Abtrag durchgeführt, so daß vorteilhaft ein hoher Durchsatz erzielt
               wird.
 
            [0021] Eine abrasive Strahlbearbeitung wird vorzugsweise als Oberflächenabtrag eingesetzt,
               da sich mit diesem Verfahren vorteilhaft großflächige Bauteile wie beispielsweise
               Rotorscheiben für eine nachfolgende Beschichtung präparieren lassen.
 
            [0022] Die Beschichtung mittels Plasmaspritzen mit einem Plasmaspritzmaterial in der gleichen
               chemischen Zusammensetzung wie der Grundwerkstoff kann bei hohen Anforderungen an
               die Qualität im Niederdruckplasmaspritzverfahren und bei großen Teilen und/oder hohen
               Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit mittels Plasmaspritzen unter Schutzgas erfolgen.
 
            [0023] Ein optimales Anwachsen der Beschichtung auf dem Grundwerkstoff wird durch epitaktische
               Rekristallisation bei einer Lösungsglühtemperatur zwischen 1150 °C und 1250 °C erreicht.
               Dabei rekristallisiert im Übergangsbereich zwischen Grundwerkstoff und Beschichtung
               die unterste Lage der feinkörnigen Beschichtung in gleicher Kristallorientierung wie
               die großvolumigen Kristallite des Grundwerkstoffs an der Beschichtungsgrenze, so
               daß vorteilhaft eine intensive Verzahnung zwischen feinkörniger Beschichtung und grobkörnigem
               Grundwerkstoff entsteht, was die Haftung gegenüber herkömmlichen artfremden Beschichtungen
               wesentlich steigert. Anschließend kann mit 30 °C/min bis 80 °C/min das beschichtete
               Bauteil auf 1000 °C bis 800 °C abgekühlt und einer mehrstufigen Auslagerungswarmbehandlung
               unterzogen werden.
 
            [0024] Für gegossene Bauteile aus Superlegierungen auf Nickel- oder Kobaltbasis hat sich
               vorzugsweise ein zweistufiges Auslagern zur Ausbildung eines geeigneten γ/γ′-Gefüges
               bei 1080 °C bis 1120 °C für 2 Stunden bis 6 Stunden gefolgt von 900 °C bis 980 °C
               für 10 Stunden bis 20 Stunden mit zwischenzeitlicher Abkühlung auf 750 bis 800 °C
               bewährt. Mit einer derartigen Warmbehandlung werden die Eigenschaften des Grundwerkstoffes
               regeneriert, die durch das Lösungsglühen verändert worden sind, und es werden vorteilhaft
               die Festigkeitswerte der Schicht angehoben.
 
            [0025] Eine mechanische Nachbehanldung der Oberfläche der Schutzschicht verbessert die
               Härte durch vorzugsweise Kugelstrahlbearbeitung und dient der Oberflächenglättung.
               Die Glättung der Oberfläche kann auch durch Druckfließbearbeitung oder Gleitschleifbearbeitung
               erfolgen.
 
            [0026] Eine Diffusionsbeschichtung als Nachbehandlung der Oberfläche, wie sie überlicherweise
               zur Erhöhung der Langzeitoxydationsbeständigkeit auf dem Grundwerkstoff aus Nickel-
               oder Kobaltbasis Superlegierungen angewandt wird, kann vorzugsweise auf der feinkörnigen
               Beschichtung erfolgen. Damit ist der Vorteil verbunden, daß Tiefdiffusionen wie sie
               entlang der Korngrenzenausscheidungen des Grundwerkstoffes vorkommen, in der feinkörnigen
               Beschichtung mit weniger Korngrenzenausscheidungen nicht auftreten. Die Diffusionszone
               in der feinkörnigen Beschichtung wird damit vorteilhaft gleichmäßiger und homogener
               mit z. B. Aluminium oder Chrom dotiert, als es auf dem grobkristallinen Grundwerkstoff
               möglich ist. Dabei verbessert z. B. die Chromdotierung die Oxydationsbetändigkeit
               bis Temperaturen von 850 °C und bewirkt gleichzeitig eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit
               gegen Sulfidation. Die Aluminiumdotierung z. B. erhöht die Oxydationsbeständigkeit
               bis zu Temperaturen von 1250 °C.
 
            [0027] Die folgenden Anwendungsbeispiele für ein Bauteil und ein Verfahren stellen bevorzugte
               Ausführungen der Erfindung dar.
 
            Beispiel eines Bauteils:
[0028] Auf einer grobkristallinen Turbinenschaufel aus IN 100 als Grundwerkstoff, der sich
               aus folgenden Elementen zusammensetzt:
               13 bis 17 Gew. % Co
               8 bis 11 Gew. % Cr
               5 bis 6 Gew. % Al
               4,5 bis 5 Gew. % Ti
               2 bis 4 Gew. % Mo
               0,7 bis 1,2 Gew. % V
               0,15 bis 0,2 Gew. % C
               0,01 bis 0,02 Gew. % B
               0,03 bis 0,09 Gew. % Zr
               Rest Ni
               befindet sich eine Niederdruckplasmaschicht gleicher chemischer Zusammensetzung,
               die ein 3 ·10³fach feineres Kornvolumen als der Grund werkstoff aufweist. Bei der
               Thermoermüdungsprüfung (Prüftemperatur 1050 °C) hält das beschichtete Bauteil einer
               dreimal höheren Temperaturlastwechselzahl stand als der unbeschichtete Grundwerkstoff.
 
            Beispiel eines Verfahrens
[0029] Ein grobkristalline Turbinenschaufel aus In 100 als Grundwerkstoff, der sich aus
               den folgenden Elementen zusammensetzt:
               13 bis 17 Gew. % Co
               8 bis 11 Gew. % Cr
               5 bis 6 Gew. % Al
               4,5 bis 5 Gew. % Ti
               2 bis 4 Gew. % Mo
               0,7 bis 1,2 Gew. % V
               0,15 bis 0,2 Gew. % C
               0,01 bis 0,02 Gew. % B
               0,03 bis 0,09 Gew. % Zr
               Rest Ni
               wird mittels Argonplasmaätzen bei einem Druck von 2 kPa bis 4 kPa die Oberfläche des
               Grundwerkstoffs um durchschnittliche 0,5 bis 10 µm abgetragen.
 
            [0030] Anschließend wird mittels Plasmaspritzen mit Plasmaspritzmaterial in der gleichen
               chemischen Zusammensetzung wie der Grundwerkstoff bei einem Druck von 4 kPa und einer
               Temperatur des Grundwerkstoffes von 900 °C für 120 Sekunden der Grundwerkstoff beschichtet.
 
            [0031] Nach Ausbau der beschichteten Turbinenschaufel wird eine epitaktische Rekristallisation
               in einem Hochvakuumofen durchgeführt. Dazu wird das Bauteil auf einer Lösungsglühtemperatur
               von 1200 °C für 4 Stunden gehalten und mit einer Abkühlrate von 60 °C/min auf 800
               °C abgekühlt.
 
            [0032] Zur Regeneration der Festigkeitseigenschaften des Grundwerkstoffs und zur Anhebung
               der Schichtfestigkeit wird eine zweistufige Warmbehandlung im Hochvakuum bei 1100
               °C für 4 Stunden und bei 950 °C für 16 Stunden mit zwischenzeitlicher Abkühlung mit
               60 °C/min auf 800 °C durchgeführt.
 
            [0033] Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird das Bauteil in seiner Oberfläche geglättet
               und verfestigt durch eine Strahlbearbeitung mit Zirkonoxydkugeln von 0,5 mm bis 1
               mm Durchmesser.
 
          
         
            
            1. Bauteil aus einem Grundwerkstoff auf Nickel- oder Kobaltbasis mit einer Schutzschicht
               aus chemisch gleichem Werkstoff gegen Oxydation, Korrosion und Thermoermüdung, dadurch
               gekennzeichnet, daß die Schutzschicht wesentlich feinkörniger als der Grundwerkstoff
               strukturiert ist und die unterste Lage der feinkörnigen Beschichtung die gleiche Kristallorientierung
               wie die großvolumigen Kristallite des Grundwerkstoffes an der Beschichtungsgrenze
               aufweisen.
 
            2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht weniger
               Korngrenzenausscheidungen und eine gleichbleibendere Legierungszusammensetzung im
               Kornvolumen als der Grundwerkstoff aufweist.
 
            3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundwerkstoff
               und die Schutzschicht eine Zusammensetzung von:
               13 bis 17 Gew.% Co
               8 bis 11 Gew.% Cr
               5 bis 6 Gew.% Al
               4,5 bis 5 Gew.% Ti
               2 bis 4 Gew.% Mo
               0,7 bis 1,2 Gew% V
               0,15 bis 0,2 Gew.% C
               0,01 bis 0,02 Gew.% B
               0,03 bis 0,09 Gew.% Zr
               Rest Ni
               aufweisen.
 
            4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
               ein um mindestens drei Zehnerpotenzen feiner Kornvolumen aufweist als der Grundwerkstoff.
 
            5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
               weniger Vanadium- oder Titanausscheidungen an den Korngrenzen aufweist als ein Grundwerkstoff
               mit gleichem Vanadium- oder Titangehalt.
 
            6. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
               eine Plasmaspritzschicht ist.
 
            7. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
               folgende Verfahrensschritte:
               
               
a) Oberflächenvorbehandlung durch ein Abtragen der Oberfläche des Grundwerkstoffs
                  zur Verbesserung der Haftung,
               
               b) Beschichten des Grundwerkstoffs mittels Plasmaspritzen mit Plasmaspritzmaterial
                  in der chemischen Zusammensetzung des Grundwerkstoffs,
               
               c) epitaktische Rekristallisation mittels Lösungsglühen bei Temperaturen zwischen
                  1150oC und 1250oC,
               
               d) Nachbehandlung der Oberfläche der Schutzschicht durch mechanisches Verdichten zur
                  Glättung und Verfestigung der Oberfläche und/oder Diffusionsbeschichten zur Erhöhung
                  der Oxydationsbeständigkeit.
  
            8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtrag mittels chemischem
               Ätzen, Plasmaätzen oder abrasiver Strahlbearbeitung durchgeführt wird.
 
            9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
               der Schutzschicht mit eienr Verfestigungsstrahlbearbeitung und/oder Druckfließläppbearbeitung
               und/oder Gleitschleifbearbeitung durchgeführt wird.
 
            10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
               der Schutzschicht mit einer Diffusionsbeschichtung mit Aluminium und/oder Chrom nachbehandelt
               wird.