(19)
(11) EP 0 386 695 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 90104262.2

(22) Anmeldetag:  06.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47F 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR IT NL

(30) Priorität: 10.03.1989 DE 3907731

(71) Anmelder: Linde Aktiengesellschaft
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Ressel, Hans
    D-6203 Hochheim (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. 
Linde Aktiengesellschaft Zentrale Patentabteilung
D-82049 Höllriegelskreuth
D-82049 Höllriegelskreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verkaufstheke


    (57) Es wird eine Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus (1) und einem Aufsatz (2) beschrieben. Der Aufsatz (2) weist eine Frontscheibe (3), welche um eine Achse (8) ge­schwenkt werden kann, und eine Warenübergabeebene (11) auf. Die Achse (8) ist an der dem Kunden abgewandten Seite des Aufbaues (2) unterhalb der Ebene der Waren­übergabeebene (11) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus und einem Aufsatz, welcher auf der dem Kunden zugewandten Seite eine Frontscheibe, die um eine horizontale Achse geschwenkt werden kann, und in seinem oberen Bereich eine Warenübergabeebene aufweist.

    [0002] Solche Verkaufstheken werden in Supermärkten, Kaufhäu­sern, Einzelhandelsgeschäften usw. zur Präsentation von Waren wie beispielsweise Lebensmitteln aufgestellt. Falls es sich um leicht verderbliche Ware wie z.B. Käse, Fleisch- oder Wurstwaren handelt, wird der Warenraum eines solchen Ladenmöbels gekühlt. Für die Präsentation anderer Arten von Waren, beispielsweise Back- oder Süßwaren werden auch ungekühlte Versionen hergestellt. Es sind auch beheizte Versionen, beispielsweise für Brathähnchen oder ähnliche Waren, bekannt.

    [0003] Eine derartige, gekühlte Verkaufstheke ist aus der DE-OS 36 02 650 bekannt. Der Warenraum ist auf der für das Bedienungspersonal vorgesehenen Längsseite offen, an der dem Kunden zugewandten Längsseite des Möbels wird er durch eine gebogene Frontscheibe überdeckt. Im oberen Bereich des Aufbaus befindet sich eine Warenübergabe­ebene, die beispielsweise als Zwischenablage für zwi­schen Bedienungspersonal und Kunden ausgetauschte Waren oder Zahlungsmittel dient. Im Ausführungsbeispiel der DE-OS 36 02 650 wird die Warenübergabeebene durch ein horizontales Teilstück der Frontscheibe gebildet.

    [0004] Die Frontscheibe kann zu Reinigungszwecken um eine horizontale Achse, welche am bedienungsseitigen Rand der Frontscheibe angeordnet ist, hochgeschwenkt werden. Die Achse befindet sich auf Höhe der Warenübergabeebene etwa in der Mitte zwischen Kunden- und Bedienungsseite des Möbelkorpus. Andere bekannte Ausführungsformen weisen eine gerade Frontscheibe auf. In diesem Fall liegt die Schwenkachse noch weiter in Richtung Kundenseite.

    [0005] Die Schwenkbarkeit der Frontscheibe ermöglicht dem Reinigungs- und Wartungspersonal, von der Kundenseite her in den Warenraum einzugreifen. Arbeiten im Bereich des Warenraumes werden dadurch gegenüber einem Zugang von der Bedienungsseite her wesentlich erleichtert. Dies wird allerdings durch den Nachteil erkauft, daß im obe­ren Bereich der Frontscheibe bzw. des diese tragenden Aufbaus, in dem die Schwenkachse angeordnet ist, Vor­richtungen zur schwenkbaren Anlenkung der Frontscheibe angebracht werden müssen. Solche Träger, beispielsweise Glashalterschienen, und Scharniermechanismen wie etwa Gasfedern oder Schwenklager behindern einerseits den freien Einblick in den Warenraum, so daß entweder Ver­schlechterungen der Warenpräsentation oder eine Verklei­nerung des zur Verfügung stehenden Präsentationsraumes in Kauf genommen werden müssen; andererseits schränken solche Vorrichtungen die Freiheit in der Gestaltung von Frontscheibe und gesamtem Aufsatz über dem Warenraum stark ein, wodurch einer Optimierung im Hinblick auf günstigere Einsicht in den Warenraum und auf verbesserte Bedienungs- und Reinigungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt sind.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verkaufstheke zu ent­wickeln, welche den Zugriff in den Warenraum von der Kundenseite her ermöglicht, ohne gleichzeitig die Ge­staltungsfreiheit für Frontscheibe und Aufbau einzuengen.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Achse, um welche die Frontscheibe geschwenkt werden kann, an der dem Kunden abgewandten Seite des Aufbaus in einer Ebene unterhalb der Warenübergabeebene angeordnet ist.

    [0008] Die Schwenkachse befindet sich damit weiter entfernt von der Kundenseite, also von derjenigen Längsseite, von der aus bei hochgeklappter Frontscheibe zugegriffen werden soll, und außerdem in einer niedrigeren Ebene. Von der Schwenkachse gehen Träger aus, welche die Frontscheibe in ihrem oberen Bereich fassen und gemeinsam mit dieser geschwenkt werden. Solche Träger können aus relativ unauffälligen Metallprofilen gefertigt werden und behindern damit weder den Einblick in den Warenraum noch die übrige Gestaltung des Aufbaus, des Warenraumes und eines bedienungsseitigen Arbeitsbereiches.

    [0009] Es sind Ausführungen von Verkaufstheken bekannt, welche auf der dem Kunden abgewandten Seite eine Arbeits­platte für das Bedienungspersonal aufweisen, die im allgemeinen in einer Ebene unterhalb der Warenüber­gabeebene angeordnet ist. In einem solchen Fall wird in besonders günstiger Weiterbildung der Erfindung die Achse an der dem Kunden abgewandten Seite der Arbeits­platte angeordnet. Die Schwenkachse befindet sich damit am bedienungsseitigen Rand des Möbels.

    [0010] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Arbeitsplatte starr mit der Frontscheibe verbunden ist. Die Arbeitsplatte wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung gemeinsam mit der Frontscheibe nach oben geschwenkt. Dadurch wird auch ein Zugang zu dem Volumen unterhalb der Arbeitsplat­te ermöglicht, ohne daß dazu aufwendige Maßnahmen wie etwa das Abschrauben von Blenden o.ä. notwendig wären.

    [0011] Dies ist vor allem bei gekühlten Verkaufstheken günstig, bei denen regelmäßig zu reinigende Einbauten wie beispielsweise Verdampfer und Rohrleitungen unter der Arbeitsplatte angeordnet sind. Dieser Bereich ist bei der erfindungsgemäßen Verkaufstheke zu Reinigungszwecken leicht zugänglich.

    [0012] Weiterhin ist es bei der erfindungsgemäßen Verkaufstheke vorteilhaft, wenn der gesamte Aufbau um die Achse schwenkbar befestigt ist. Damit kann bei Reinigung und Wartung der gesamte Aufbau einschließlich Trägervorrich­tungen und Seitenscheiben bzw. -wänden so verschwenkt werden, daß ein direkter und bequemer Zugriff in den gesamten Warenraum geboten wird.

    [0013] Die Erfindung und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand von Zeichnungen, in denen drei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung in Seitenansicht dargestellt sind, näher erläutert.

    [0014] Hierbei zeigen im einzelnen:

    Figur 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verkaufstheke mit zweifach gebogener Frontscheibe

    Figur 2 eine zweite Ausführungsform mit zweifach gebogener Frontscheibe und schwenkbarer Arbeitsplatte

    Figur 3 eine dritte Ausführungsform mit einfach gebogener Frontscheibe.



    [0015] Soweit sinnvoll, wurden in allen drei Zeichnungen diesselben Bezugszeichen verwendet.

    [0016] Figur 1 zeigt eine Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus 1, einem Aufbau 2, welcher auf seiner dem Kunden zugewandten Seite eine Frontscheibe 3 aus Glas aufweist, und mit einer Arbeitsplatte 5 im dem Kunden abgewandten Bedienungsbereich. Die Frontscheibe 3 ist zweimal gebogen (4a und 4b) und überdeckt den Warenraum 6 zur Kundenseite hin. Ihr horizontales Teilstück bildet gleichzeitig die Warenübergabeebene 11. Die Frontscheibe 3 wird durch Träger 7 gehalten, welche an den Querseiten des Möbelkorpus befestigt sind. Eine der beiden Querseiten ist in Figur 1 dargestellt. Die Träger 7 sind an ihrem oberen Ende fest mit der Frontscheibe 3 verbunden und an ihrem unteren bzw. hinteren Ende drehbar angelenkt, so daß sie mitsamt der Frontscheibe um die Achse 8 in die in Figur 1 gestrichelt eingezeichnete Position geschwenkt werden können. In dieser Position werden Träger 7 und Frontscheibe 3 durch einen Haltemechanismus, z.B. eine Gasfeder oder Schwenk­lager, lösbar festgehalten.

    [0017] Durch die erfindungsgemäße Bauweise ist es möglich, die Scharnier- und Haltemechanik aus dem oberen Bereich des Aufsatzes zu entfernen und an den dem Kunden zugewandten vorderen Rand der Arbeitsplatte 5 zu verlagern. Damit kann die übrige Gestaltung von Möbelkorpus 1 und Waren­raum 6 vollständig anderen Anforderungen, wie leichter Zugang zum Reinigen und Warten des Gerätes oder gute Einsicht und volle Ausnutzung des Warenraumes, angepaßt werden.

    [0018] Figur 2 zeigt eine - vor allem für gekühlte Verkaufstheken günstige - Abwandlung dieser Ausführungsform, bei der die Schwenkachse 8 an der Bedienungsseite der Arbeitsplatte 5 angeordnet ist. Arbeitsplatte 5 und Träger 7 sind starr verbunden, so daß die Arbeitsplatte 5 ebenfalls hochgeschwenkt werden kann, wie es aus der gestrichelt dargestellten Position ersichtlich ist. Auf diese Weise sind Einbauten in dem Breich 9 unterhalb der Arbeitsplatte leicht zugänglich, um Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen.

    [0019] Die Ausführungsform der Figur 3 zeigt eine erfindungs­gemäße Verkaufstheke mit einfach (4c) gekrümmter Front­scheibe, bei der der gesamte Aufbau 2, bestehend aus Frontscheibe 3, Träger 7 und Seitenscheiben 10 ver­schwenkt werden kann. Dabei kann die Schwenkachse 8 ent­weder wie dargestellt auf der Kundenseite oder auch auf der Bedienungsseite der Arbeitsplatte 5 angeordnet sein.

    [0020] Selbstverständlich ist es möglich, sämtliche Aspekte der Ausführungsbeispiele wie Krümmung der Frontscheibe, Schwenkbarkeit der Arbeitsplatte und Schwenkbarkeit des gesamten Aufbaues in beliebeiger Auswahl miteinander zu kombinieren. Auch eine Verkaufstheke mit gerader Front­scheibe kann auf die erfindungsgemäße Weise ausgeführt werden, indem die Träger 7 entsprechend verlängert werden und im oberen Bereich des Aufsatzes eine Zahlplatte eingebaut wird.


    Ansprüche

    1. Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus (1) und einem Aufsatz (2), welcher auf seiner dem Kunden zuge­wandten Seite eine Frontscheibe (3), die um eine horizontale Achse geschwenkt werden kann, und in seinem oberen Bereich eine Warenübergabeebene (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (8) an der dem Kunden abgewandten Seite des Aufbaus (2) in einer Ebene unterhalb der Warenübergabeebene (11) angeordnet ist.
     
    2. Verkaufstheke nach Anspruch 1 mit einer Arbeits­platte (5) an der dem Kunden abgewandten Seite des Möbelkorpus (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (8) an der dem Kunden abgewandten Seite der Arbeitsplatte (5) angeordnet ist.
     
    3. Verkaufstheke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Arbeitsplatte (5) starr mit der Frontscheibe (3) verbunden ist.
     
    4. Verkaufstheke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Aufbau (2) um die Achse (8) schwenkbar befestigt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht