[0001] Die Erfindung betrifft eine Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus und einem Aufsatz,
welcher auf der dem Kunden zugewandten Seite eine Frontscheibe, die um eine horizontale
Achse geschwenkt werden kann, und in seinem oberen Bereich eine Warenübergabeebene
aufweist.
[0002] Solche Verkaufstheken werden in Supermärkten, Kaufhäusern, Einzelhandelsgeschäften
usw. zur Präsentation von Waren wie beispielsweise Lebensmitteln aufgestellt. Falls
es sich um leicht verderbliche Ware wie z.B. Käse, Fleisch- oder Wurstwaren handelt,
wird der Warenraum eines solchen Ladenmöbels gekühlt. Für die Präsentation anderer
Arten von Waren, beispielsweise Back- oder Süßwaren werden auch ungekühlte Versionen
hergestellt. Es sind auch beheizte Versionen, beispielsweise für Brathähnchen oder
ähnliche Waren, bekannt.
[0003] Eine derartige, gekühlte Verkaufstheke ist aus der DE-OS 36 02 650 bekannt. Der Warenraum
ist auf der für das Bedienungspersonal vorgesehenen Längsseite offen, an der dem Kunden
zugewandten Längsseite des Möbels wird er durch eine gebogene Frontscheibe überdeckt.
Im oberen Bereich des Aufbaus befindet sich eine Warenübergabeebene, die beispielsweise
als Zwischenablage für zwischen Bedienungspersonal und Kunden ausgetauschte Waren
oder Zahlungsmittel dient. Im Ausführungsbeispiel der DE-OS 36 02 650 wird die Warenübergabeebene
durch ein horizontales Teilstück der Frontscheibe gebildet.
[0004] Die Frontscheibe kann zu Reinigungszwecken um eine horizontale Achse, welche am bedienungsseitigen
Rand der Frontscheibe angeordnet ist, hochgeschwenkt werden. Die Achse befindet sich
auf Höhe der Warenübergabeebene etwa in der Mitte zwischen Kunden- und Bedienungsseite
des Möbelkorpus. Andere bekannte Ausführungsformen weisen eine gerade Frontscheibe
auf. In diesem Fall liegt die Schwenkachse noch weiter in Richtung Kundenseite.
[0005] Die Schwenkbarkeit der Frontscheibe ermöglicht dem Reinigungs- und Wartungspersonal,
von der Kundenseite her in den Warenraum einzugreifen. Arbeiten im Bereich des Warenraumes
werden dadurch gegenüber einem Zugang von der Bedienungsseite her wesentlich erleichtert.
Dies wird allerdings durch den Nachteil erkauft, daß im oberen Bereich der Frontscheibe
bzw. des diese tragenden Aufbaus, in dem die Schwenkachse angeordnet ist, Vorrichtungen
zur schwenkbaren Anlenkung der Frontscheibe angebracht werden müssen. Solche Träger,
beispielsweise Glashalterschienen, und Scharniermechanismen wie etwa Gasfedern oder
Schwenklager behindern einerseits den freien Einblick in den Warenraum, so daß entweder
Verschlechterungen der Warenpräsentation oder eine Verkleinerung des zur Verfügung
stehenden Präsentationsraumes in Kauf genommen werden müssen; andererseits schränken
solche Vorrichtungen die Freiheit in der Gestaltung von Frontscheibe und gesamtem
Aufsatz über dem Warenraum stark ein, wodurch einer Optimierung im Hinblick auf günstigere
Einsicht in den Warenraum und auf verbesserte Bedienungs- und Reinigungsmöglichkeiten
Grenzen gesetzt sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verkaufstheke zu entwickeln, welche den Zugriff
in den Warenraum von der Kundenseite her ermöglicht, ohne gleichzeitig die Gestaltungsfreiheit
für Frontscheibe und Aufbau einzuengen.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Achse, um welche die Frontscheibe geschwenkt
werden kann, an der dem Kunden abgewandten Seite des Aufbaus in einer Ebene unterhalb
der Warenübergabeebene angeordnet ist.
[0008] Die Schwenkachse befindet sich damit weiter entfernt von der Kundenseite, also von
derjenigen Längsseite, von der aus bei hochgeklappter Frontscheibe zugegriffen werden
soll, und außerdem in einer niedrigeren Ebene. Von der Schwenkachse gehen Träger aus,
welche die Frontscheibe in ihrem oberen Bereich fassen und gemeinsam mit dieser geschwenkt
werden. Solche Träger können aus relativ unauffälligen Metallprofilen gefertigt werden
und behindern damit weder den Einblick in den Warenraum noch die übrige Gestaltung
des Aufbaus, des Warenraumes und eines bedienungsseitigen Arbeitsbereiches.
[0009] Es sind Ausführungen von Verkaufstheken bekannt, welche auf der dem Kunden abgewandten
Seite eine Arbeitsplatte für das Bedienungspersonal aufweisen, die im allgemeinen
in einer Ebene unterhalb der Warenübergabeebene angeordnet ist. In einem solchen
Fall wird in besonders günstiger Weiterbildung der Erfindung die Achse an der dem
Kunden abgewandten Seite der Arbeitsplatte angeordnet. Die Schwenkachse befindet
sich damit am bedienungsseitigen Rand des Möbels.
[0010] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Arbeitsplatte starr mit der Frontscheibe verbunden
ist. Die Arbeitsplatte wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung gemeinsam mit
der Frontscheibe nach oben geschwenkt. Dadurch wird auch ein Zugang zu dem Volumen
unterhalb der Arbeitsplatte ermöglicht, ohne daß dazu aufwendige Maßnahmen wie etwa
das Abschrauben von Blenden o.ä. notwendig wären.
[0011] Dies ist vor allem bei gekühlten Verkaufstheken günstig, bei denen regelmäßig zu
reinigende Einbauten wie beispielsweise Verdampfer und Rohrleitungen unter der Arbeitsplatte
angeordnet sind. Dieser Bereich ist bei der erfindungsgemäßen Verkaufstheke zu Reinigungszwecken
leicht zugänglich.
[0012] Weiterhin ist es bei der erfindungsgemäßen Verkaufstheke vorteilhaft, wenn der gesamte
Aufbau um die Achse schwenkbar befestigt ist. Damit kann bei Reinigung und Wartung
der gesamte Aufbau einschließlich Trägervorrichtungen und Seitenscheiben bzw. -wänden
so verschwenkt werden, daß ein direkter und bequemer Zugriff in den gesamten Warenraum
geboten wird.
[0013] Die Erfindung und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand von
Zeichnungen, in denen drei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung in Seitenansicht
dargestellt sind, näher erläutert.
[0014] Hierbei zeigen im einzelnen:
Figur 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verkaufstheke mit zweifach gebogener
Frontscheibe
Figur 2 eine zweite Ausführungsform mit zweifach gebogener Frontscheibe und schwenkbarer
Arbeitsplatte
Figur 3 eine dritte Ausführungsform mit einfach gebogener Frontscheibe.
[0015] Soweit sinnvoll, wurden in allen drei Zeichnungen diesselben Bezugszeichen verwendet.
[0016] Figur 1 zeigt eine Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus 1, einem Aufbau 2, welcher
auf seiner dem Kunden zugewandten Seite eine Frontscheibe 3 aus Glas aufweist, und
mit einer Arbeitsplatte 5 im dem Kunden abgewandten Bedienungsbereich. Die Frontscheibe
3 ist zweimal gebogen (4a und 4b) und überdeckt den Warenraum 6 zur Kundenseite hin.
Ihr horizontales Teilstück bildet gleichzeitig die Warenübergabeebene 11. Die Frontscheibe
3 wird durch Träger 7 gehalten, welche an den Querseiten des Möbelkorpus befestigt
sind. Eine der beiden Querseiten ist in Figur 1 dargestellt. Die Träger 7 sind an
ihrem oberen Ende fest mit der Frontscheibe 3 verbunden und an ihrem unteren bzw.
hinteren Ende drehbar angelenkt, so daß sie mitsamt der Frontscheibe um die Achse
8 in die in Figur 1 gestrichelt eingezeichnete Position geschwenkt werden können.
In dieser Position werden Träger 7 und Frontscheibe 3 durch einen Haltemechanismus,
z.B. eine Gasfeder oder Schwenklager, lösbar festgehalten.
[0017] Durch die erfindungsgemäße Bauweise ist es möglich, die Scharnier- und Haltemechanik
aus dem oberen Bereich des Aufsatzes zu entfernen und an den dem Kunden zugewandten
vorderen Rand der Arbeitsplatte 5 zu verlagern. Damit kann die übrige Gestaltung von
Möbelkorpus 1 und Warenraum 6 vollständig anderen Anforderungen, wie leichter Zugang
zum Reinigen und Warten des Gerätes oder gute Einsicht und volle Ausnutzung des Warenraumes,
angepaßt werden.
[0018] Figur 2 zeigt eine - vor allem für gekühlte Verkaufstheken günstige - Abwandlung
dieser Ausführungsform, bei der die Schwenkachse 8 an der Bedienungsseite der Arbeitsplatte
5 angeordnet ist. Arbeitsplatte 5 und Träger 7 sind starr verbunden, so daß die Arbeitsplatte
5 ebenfalls hochgeschwenkt werden kann, wie es aus der gestrichelt dargestellten Position
ersichtlich ist. Auf diese Weise sind Einbauten in dem Breich 9 unterhalb der Arbeitsplatte
leicht zugänglich, um Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen.
[0019] Die Ausführungsform der Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Verkaufstheke mit einfach
(4c) gekrümmter Frontscheibe, bei der der gesamte Aufbau 2, bestehend aus Frontscheibe
3, Träger 7 und Seitenscheiben 10 verschwenkt werden kann. Dabei kann die Schwenkachse
8 entweder wie dargestellt auf der Kundenseite oder auch auf der Bedienungsseite
der Arbeitsplatte 5 angeordnet sein.
[0020] Selbstverständlich ist es möglich, sämtliche Aspekte der Ausführungsbeispiele wie
Krümmung der Frontscheibe, Schwenkbarkeit der Arbeitsplatte und Schwenkbarkeit des
gesamten Aufbaues in beliebeiger Auswahl miteinander zu kombinieren. Auch eine Verkaufstheke
mit gerader Frontscheibe kann auf die erfindungsgemäße Weise ausgeführt werden, indem
die Träger 7 entsprechend verlängert werden und im oberen Bereich des Aufsatzes eine
Zahlplatte eingebaut wird.
1. Verkaufstheke mit einem Möbelkorpus (1) und einem Aufsatz (2), welcher auf seiner
dem Kunden zugewandten Seite eine Frontscheibe (3), die um eine horizontale Achse
geschwenkt werden kann, und in seinem oberen Bereich eine Warenübergabeebene (11)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (8) an der dem Kunden abgewandten
Seite des Aufbaus (2) in einer Ebene unterhalb der Warenübergabeebene (11) angeordnet
ist.
2. Verkaufstheke nach Anspruch 1 mit einer Arbeitsplatte (5) an der dem Kunden abgewandten
Seite des Möbelkorpus (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (8) an der dem Kunden
abgewandten Seite der Arbeitsplatte (5) angeordnet ist.
3. Verkaufstheke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte (5)
starr mit der Frontscheibe (3) verbunden ist.
4. Verkaufstheke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
gesamte Aufbau (2) um die Achse (8) schwenkbar befestigt ist.