(19)
(11) EP 0 386 864 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 90250064.4

(22) Anmeldetag:  08.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/08, E04B 5/36, E04B 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 08.03.1989 DE 8902996 U

(71) Anmelder: TEXTEC TEXTIL ENGINEERING UND CONSULTING GMBH
D-13509 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Klecka, Marcel
    D-1000 Berlin 28 (DE)
  • Schetter, Roland
    D-1000 Berlin 13 (DE)

(74) Vertreter: Maikowski, Michael, Dipl.-Ing. Dr. et al
Patentanwälte Maikowski & Ninnemann Xantener Strasse 10
D-10707 Berlin
D-10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Be- oder Verkleidungsbauelement


    (57) Die Erfindung betrifft ein Be- oder Verkleidungs-, Beplankungs- oder Abdeckbauelement, insbesondere Platte oder Schale für die Oberfläche eines, aus einem gießfä­higen, aushärtbaren oder abbindenden Material herge­stellten Körpers, wobei an zumindest einer Oberfläche 4 des Bauelementes 1 ein, aus einem gewebten, gewirkten oder gestrickten, textilen Flächenmaterial aus synthe­tischen, permanent fixierten Filament-Garnen gebildetes Strukturmaterial 3 befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement nach dem Oberbe­griff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Wenn Bauelemente der vorstehend beschriebenen Art an Körperoberflächen befestigt werden und die Bauelemente und der Körper unterschiedliche physikalische Eigen­schaften aufweisen oder wenn in der Umgebung des Kör­pers widrige Atmosphären auftreten, besteht die Gefahr, daß die aus derartigen Bauelementen gebildete Be- oder Verkleidung oder Beplankung sich im Laufe der Zeit vom Körper löst, so daß umfangreiche Restaurationsarbeiten erforderlich sind. Dies ist insbesondere bei Körpern oder Bauwerken aus Beton der Fall.

    [0003] Bauwerke oder Körper aus Beton werden häufig beplankt. In Industriebauten, die aus Beton hergestellt sind, ist es ferner oft erforderlich, die Innenwandungen zu ver­kleiden oder zu beplanken.

    [0004] Die verwendeten Bauelemente weisen insbesondere die Form von Platten oder Schalen aus unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise Holz, Keramik, Metall, Kunststoff und dergleichen, auf.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauele­ment für die Verkleidung, Beplankung oder Abdeckung der Oberfläche eines, aus gießfähigem, aushärtbarem oder abbindenden Material hergestellten Körpers zu schaffen, dessen Gestaltung eine Loslösung des Bauelementes von der Oberfläche verhindert.

    [0006] Es hat sich gezeigt, daß die vorstehend dargelegte Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß an zumindest einer Oberfläche des Bauelements ein, aus einem geweb­ten, gewirkten oder gestrickten textilen Flächenmate­rials aus synthetischen, permanent fixierten Garnen gebildetes Strukturmaterial befestigt ist.

    [0007] Bei der Herstellung, d. h. beim Guß des zu beplankenden oder zu verkleidenden Körpers wird das Bauelement in eine Form, Verschalung oder dergleichen eingebracht. Das gießfähige Material wird gegen die Strukturmateri­alseite des Bauelementes vergossen und durchdringt das Strukturmaterial, so daß beim Aushärten oder Abbinden des Körpers, auf diese Weise eine intensive Verkrallung oder Verwurzelung entsteht. Dadurch wird eine haltbare und dauerhafte Verbindung ausgebildet, die Kräfte und Belastungen aufnehmen kann, die insbesondere durch unterschiedliche physikalische Konstanten des Bauele­ mentes und des Körpers erzeugt werden.

    [0008] Bei Abdeckbauelementen aus einem festen Material wie beispielsweise Metall, Holz, Keramik oder dergleichen, ist das Strukturmaterial mit Vorteil an die Oberfläche angeklebt.

    [0009] Wenn das Abdeckbaumaterial aus Kunststoff, insbesondere GFK (faserverstärktem Kunststoff) besteht, ist mit Vorteil das Strukturmaterial in den Kunststoff des Bauelementes eingebettet.

    [0010] Mit besonderem Vorteil weist das Strukturmaterial Näpfchen oder Kegelstümpfe auf, die einen kreisförmigen oder einen polygonalen Querschnitt haben.

    [0011] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist das Strukturmaterial Stege oder Vorsprünge auf.

    [0012] Ein bekanntes Strukturmaterial der vorstehend beschrie­benen Art besteht aus einem mit Kunstharz imprägnierten Kettgewirke, welches zu einem klebefreien Halbzeug, dem Prepreg vorgetrocknet und durch Tiefziehen unter Wärme verformt wird. Entsprechend der Ausführung des Form­werkzeuges wird ein Strukturmaterial erhalten, das Näpfchen mit rundem oder sechseckigem Querschnitt, Stege oder andere geometrische Formen aufweist.

    [0013] Bei einer anderen Ausführungsform des Strukturmaterials bleibt dieses geschmeidig und flexibel und wird durch mechanisch wärmeformverstreckte, synthetische Filament-­Garne gebildet.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll in der fol­genden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung erläutert werden.

    [0015] Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische perspektivische An­sicht eines Bauelementes
    und

    Fig. 2 eine schematische perspektivische An­sicht einer Ausführungsform des Struk­turmaterials.



    [0016] In Figur 1 ist ein Bauelement 1 dargestellt, welches eine Platte 2 aufweist. Bei dieser Platte 2 kann es sich um eine Metallbeplankung handeln oder um einen Holzbauteil. Die Platte 2 kann ferner aus Keramik bestehen, d. h. eine Kachel sein. Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Platte 2 aus GFK besteht.

    [0017] Die mit dem zu verkleidenden oder zu beplankenden nicht dargestellten Körper in Anlage gelangende Oberfläche 4 des Bauelementes 1 ist mit einem Strukurmaterial 3 ausgerüstet.

    [0018] Dieses Strukturmaterial 3 ist bei bestimmten Materia­lien, aus denen die Platte 2 besteht, auf die Ober­fläche 4 aufgeklebt. Es handelt sich hierbei um Ausfüh­rungsformen, bei denen die Platte oder Planke 2 aus Metall, Holz, Keramik oder dergleichen besteht.

    [0019] Wenn die Platte 2 eine Kunststoffplatte, insbesondere eine faserverstärkte Kunststoffplatte ist, ist mit Vorteil das Strukturmaterial 3 in den Kunststoff einge­bettet.

    [0020] Das Strukturmaterial 3 weist ein Flächenmaterial 6 auf. Dieses Flächenmaterial 6 ist ein gewebtes, gewirktes oder gestricktes textiles Flächenmaterial aus teilweise vorverstreckten, synthetischen Filament-Garnen. Aus diesem textilen Flächenmaterial 6 wird durch Tiefziehen ein Strukturmaterial gebildet, das wie Figur 2 zeigt, Näpfchen oder Kegelstümpfe 5 aufweist. Zur Fixierung des Strukturmaterials 3 ist dieses aus mechanisch wärmeformverstreckten Filament-Garnen gebildet.


    Ansprüche

    1. Be- oder Verkleidungs-, Beplankungs- oder Abdeck­bauelement, insbesondere Platte oder Schale für die Oberfläche eines, aus einem gießfähigen, aushärtba­ren oder abbindenden Material hergestellten Kör­pers,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    an zumindest einer Oberfläche (4) des Bauelements (1) ein, aus einem gewebten, gewirkten oder ge­strickten, textilen Flächenmaterial aus synthe­tischen, permanent fixierten Filament-Garnen gebil­detes Strukturmaterial (3) befestigt ist.
     
    2. Bauelement nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Strukturmaterial (3) an die Oberfläche (4) angeklebt ist.
     
    3. Bauelement nach Anspruch 1 aus Kunststoff, insbe­sondere GFK,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Strukturmaterial (3) in den Kunststoff einge­bettet ist.
     
    4. Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Strukturmaterial Näpfchen oder Kegelstümpfe (5) aufweist.
     
    5. Bauelement nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Näpfchen oder Kegelstümpfe (5) kreisförmige Querschnitte aufweisen.
     
    6. Bauelement nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Näpfchen oder Kegelstümpfe (5) polygonale Quer­schnitte aufweisen.
     
    7. Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Strukturmaterial (5) Stege aufweist.
     
    8. Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Strukturmaterial (5) aus mechanisch wärmeform­verstreckten Filament-Garnen gebildet ist.
     




    Zeichnung